Der sexuelle Missbrauch von Kindern ist in Deutschland besonders durch die zahlreichen Enthüllungen des letzten Jahres in den Mittelpunkt des medialen Interesses gerückt. Vor allem die vielen Meldungen über Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche oder Internaten werden von der Gesellschaft mit Entsetzen aufgenommen, da es sich hier um vermeintlich vertrauenswürdige Institutionen handelt. Die große Verbreitung und das oft jahrelange Leiden der Opfer machen es erforderlich, dass sich die Gesellschaft stärker als bisher mit dem Schutz der Kinder auseinandersetzt. Diese Arbeit soll neben grundlegenden Erkenntnissen zur Häufigkeit des sexuellen Missbrauchs von Kindern, Täter- und Opferprofilen darüber Aufschluss geben, welche Umstände die Begehung dieser Straftat begünstigen. Die Analyse einzelner Umstände soll dazu beitragen, Präventionsmaßnahmen in Zukunft noch gezielter einsetzen zu können. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Situation in der katholischen Kirche mit ihren spezifischen Strukturen gerichtet werden. Ebenso soll die bei diesem Delikt auffällige Problematik des großen Dunkelfeldes berücksichtigt werden. Es wird zudem diskutiert, ob die auf politischer Ebene immer wieder angedachte Anzeigepflicht für sexuellen Missbrauch von Kindern einen Beitrag zur Prävention leisten könnte.
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