Der Beitrag untersucht das Verhältnis zwischen Interkulturalität, ungesteuerter digitaler Kommunikation und der sprach- und kulturdidaktischen Nutzung digitaler Medien. Mit Rückgriff auf linguistische und sprachdidaktische Forschungsliteratur werden der Einsatz digitaler Medien in die Sprach- und Kulturvermittlung periodisiert und die Chancen der Sozialen Medien für Praktiken des informellen Online-Lernens erörtert. In ihrer Verbindung rezeptiver und produktiver Praktiken ist Online-Kommunikation zur Förderung von Reflexion über eigene und fremde kulturelle Kategorien hervorragend geeignet. Digitale Medien bieten nicht nur Zugang zu authentischen kulturellen Repräsentationen, sondern auch die Möglichkeit, ihre anschließende Verhandlung (z.B. in Online-Leserkommentaren) zu beobachten und nicht zuletzt daran zu partizipieren. Sie versetzen Lernende in die Lage, mit kulturellen Auto- und Hetero-Stereotypen selbst aktiv und kreativ umzugehen. Auf dieser Basis werden vier Spielarten digitaler Kommunikation darauf untersucht, wie sie interkulturelle Begegnungen und Auseinandersetzungen auf gesteuertem bzw. ungesteuertem Wege ermöglichen können. Angesprochen werden sowohl Medienplattformen wie YouTube, welche die Produktion, Bereitstellung, Kommentierung und Weiterleitung digitaler Inhalte ermöglichen, als auch Soziale Netzwerke wie Facebook und die virtuelle Welt Second Life, in denen die Selbstdarstellung und vernetzte Interaktion im Mittelpunkt stehen.
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