Blühstreifen gelten als geeignete Maßnahme, um die Biodiversität in der Agrarlandschaft zu fördern. Ihre Bedeutung für die Tagfalterfauna, insbesondere der Einfluss von Breite und Alter, sind jedoch weitgehend unerforscht. Um ihre Eignung als Naturschutz- oder produktionsintegrierte Kompensationsmaßnahme für die Tagfalterfauna bewerten zu können, wurden im Landkreis Rotenburg (Wümme) verschiedene Blühstreifentypen im Vergleich zu Feldsäumen untersucht. Der Fokus lag auf unterschiedlich breiten und alten Blühstreifen sowie auf Säumen entlang von Maisschlägen und entlang der Blühstreifen. Es konnten insgesamt 20 Arten auf den Blühstreifen nachgewiesen werden, davon fünf Arten ausschließlich dort. Auf den Säumen wurden 15 Arten nachgewiesen, die alle auch auf den Blühstreifen auftraten. Blühstreifen stellen also eine Bereicherung für die Tagfalter in der intensiv genutzten Agrarlandschaft dar, wobei jedoch überwiegend Generalisten nachgewiesen wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Blühstreifen mit 6m Breite als Vernetzungselement geeignet sind. Zahlreiche Tagfalterarten können Blühstreifen als Nektarhabitat nutzen. Damit sich Blühstreifen auch als Fortpflanzungshabitate eignen, ist eine mehrjährige Standzeit ausschlaggebend, ebenso wie das Vorkommen der Raupenfutterpflanzen. Letzteres wird von den üblicherweise eingesetzten Saatmischungen nicht optimal abgedeckt. Zur dauerhaften Sicherung vieler Tagfalterarten sind deshalb ergänzende Maßnahmen erforderlich.
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