Abstract: | |
Die Untersuchung der Kommunikation per Internet ist inzwischen Gegenstand zahlreicher sprach-, medien- und sozialwissenschaftlicher Publikationen geworden. Interdisziplinär angelegte oder gar deutlich kritische, bisherige Einschätzungen hinterfragende Beiträge finden sich jedoch eher selten. Als geradezu neu darf die systematische Anwendung ausgewählter zeichentheoretischer Überlegungen auf bestimmte, für verschiedene Arten des Informationsaustauschs per Rechnervernetzung charakteristische Phänomene angesehen werden. Dies muss besonders angesichts der Tatsache verwundern, dass sich diverse semiotische Ansätze hervorragend dazu eignen, solche Phänomene - seien es einzelne Erscheinungen oder ganzheitliche Strukturen - zu untersuchen und zu erklären. Mit ihnen lässt sich u.a. nachweisen, dass der Zeichengebrauch bei computergebundener Kommunikation als zutiefst regelgeleitet bzw. als zahlreichen Konventionen, v.a. aber dem Pragmatischen verpflichtet angesehen werden muss und sich mitunter deutlich an dem orientiert, was bei den traditionellen Medien üblich ist. Manches ist daher ganz und gar nicht als Neuentdeckung und Unikum zu feiern, das etwa nur bei dem mit Hilfe der „neuen Technologie“ vonstatten gehenden zwischenmenschlichen Kontakt vorkommt. Andererseits zeigt sich aber auch, dass ein allzu leichtfertiges Annehmen von Parallelen zu bereits Bekanntem zu kaum haltbaren Vergleichen und Übergeneralisierungen, ja sogar zu Fehlannahmen führen kann.
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Publication type: | Report |
Publishing status: | publishedVersion |
Publication date: | 2001 |
Keywords german: | Digitale Kommunikation, Medienanalyse, Linguistik |
DDC: | 400 | Sprache, Linguistik |