Die Studie befasst sich mit sozialen Konstruktionen ethnischer Differenz durch Lehramtsstudierende, welche anhand von Gruppendiskussionen zur Thematik Unterrichtsstörung erfasst und mittels der Dokumentarischen Methode von Bohnsack (2014) analysiert wurden. Im Ergebnis konstruierten die Lehramtsstudierenden eine von ihren Normalitätsvorstellungen negativ abweichende ethnische Differenz bzgl. Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund und begründeten vermutete Unterschiede mittels ethnischer Stereotype, wobei auch eine bewusste Artikulation der Nutzung ethnischer Stereotype identifiziert werden konnte, der Versuche der Abwehr in Form der Diskussion nicht-stereotypisierender Vorstellungen folgten. Jedoch stellen Konstruktionen ethnischer Differenz einen wirkmächtigen Attraktor dar, welcher in der Konsequenz zu einer Präferenz stereotypisierender Vorstellungen der Lehramtsstudierenden führte. Der Umgang mit der Unterrichtsstörung selbst orientierte sich hingegen nicht an ethnischen Differenzkonstruktionen.
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