Alternative, elektrische Antriebskonzepte mit Batteriespeicher sind in Form von Hybridund reinen Elektrofahrzeugen Gegenstand von zukunftsorientierten Mobilitätskonzepten. Bisherige Markteintrittsbarrieren für Elektrofahrzeuge sind neben vergleichsweise hohen Anschaffungskosten und der Reichweitenproblematik auch zeitaufwendige und umständliche Ladeverfahren. Eine Möglichkeit, um das Laden von Elektrofahrzeugen anwenderfreundlicher zu machen sind induktive Ladeverfahren (engl. WPT – Wireless Power Transfer). Diese Systeme lassen sich einfach in bestehende Infrastrukturen integrieren und fügen sich unauffällig in das Stadtbild ein. Induktive Ladeverfahren werden seit einiger Zeit beispielsweise in der Medizintechnik oder in der Unterhaltungselektronik (Laden von Mobiltelefonen) eingesetzt [1]. Für das induktive Laden von Elektrofahrzeugen sind aktuell Leistungsklassen von 3,3 kW bis 7,7 kW und Übertragungsfrequenzen im Bereich mehrerer kHz angedacht. Der Wirkungsgrad dieser Systeme liegt im Bereich von 90% [2]. Bevor diese Systeme im öffentlichen Raum eingesetzt werden können, ist die Beeinflussung anderer Systeme und deren Einfluss auf den menschlichen Körper zu klären (Elektromagnetische Verträglichkeit [EMV] bzw. – Umweltverträglichkeit [EMVU]). Die ICNIRP 2010-Richtlinie definiert einen Referenzgrenzwert für Frequenzen ab 3 kHz von umgerechnet 24 dBμT. Dieser Wert sollte an keiner von Personen zugänglichen Stelle am Fahrzeug und in dessen Umgebung überschritten werden. Ziel dieser Studie ist es, mit Hilfe der EMV-Simulation Einflussfaktoren auf die magnetischen Streufelder eines modellierten induktiven Ladesystems für Elektrofahrzeuge zu identifizieren. Nachdem in Abschnitt 3 das Ladesystem und EMV-Maßnahmen betrachtet wurde, wird in Abschnitt 4 das Gesamtsystem aus Fahrzeugkarosserie und Ladesystem simuliert. Dabei werden unterschiedliche Karosseriematerialien betrachtet und die magnetische Flussdichte innerhalb und außerhalb des Fahrzeugs ermittelt.
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