Die Charakterisierung der elektromagnetischen Störfestigkeit ist ein wichtiger Qualifizierungsschritt für elektronische Komponenten in Kraftfahrzeugen. Verschiedene Testmethoden können verwendet werden, um die ungestörte Funktionalität des Systems sicherzustellen. Ein dabei angewandtes wichtiges Messverfahren ist die sogenannte „Bulk Current Injection“ Methode, kurz BCI genannt, welche in der ISO 11452-1 [1] beziehungsweise in ISO 11452-4 beschrieben [2]. Sie ist weit verbreitet und wird häufig von vielen Automobilherstellern in ihren EMV-Spezifikationen zur Charakterisierung elektronischer Geräte gefordert. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass der durchgeführte Messvorgang zuverlässig ist und unabhängig davon, wo und wann ein Gerät gemessen wird, die Ergebnisse immer reproduzierbar sind [3]. Dies ist leider nicht immer der Fall, da diese Art der Messung häufig zu Problemen bei der genauen Durchführung und Interpretation des Messaufbaus und der Testprozedur führt [4]. Zahlreiche Untersuchungen wurden dazu schon durchgeführt und in Publikationen veröffentlicht [5], [6]. In [7] zum Beispiel wurden die Effekte von Masserückleitungen sowie das Übersprechen im Kabelbaum während des BCI-Tests experimentell untersucht und es zeigte sich, dass die Testergebnisse erheblich von den unterschiedlichen Bedingungen im Kabelbaum abhängen. P. S. Crovetti zeigte in [8], dass über 100MHz der tatsächliche in den Prüfling eingekoppelte Störstrom erheblich vom Störstrom, der während des im Standard beschriebene Kalibrierungsverfahrens eingestellt wird, abweicht. Solche Diskrepanzen können zu unzuverlässigen Ergebnissen bei BCI-Störfestigkeitstests führen. Daher ist bei der Durchführung des BCI-Tests besondere Vorsicht geboten.
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