Im ersten Teil dieser Arbeit wird ein kurzer Überblick über Heterocyclen im Allgemeinen gegeben. In diesem Teil geht es um ihre allgemeine Reaktivität in chemischen Reaktionen, ihr Auftreten in der Natur und die Synthese verschiedener Heterocyclen mit Fokus auf unterschiedlich substituierte Pyrrole und Oxazole.
Der Hauptteil befasst sich mit Synthese von Pyrronazol A1 und B. Diese Verbindungen wurden von R. Müller et al. im Jahr 2014 vom Nannocystis pusilla Stamm Ari7 isoliert und strukturell charakterisiert. Die Pyrronazole sind eine Gruppe von Verbindungen, die als gemeinsames Strukturmotiv ein Pyrrol, das über ein Alken mit einem Oxazol verbunden ist, aufweisen. Zusätzlich trägt das Oxazol ein α,β-ungesättigtes Lacton mit einer Enolether-Einheit. Diese Arbeit zeigt die erste Synthese dieses ungewöhnlichen Strukturmotivs. Sie beschreibt mehrere Versuche zur Synthese von Pyrronazol B, welchezur endgültigen Strategie für die Totalsynthese führten. Diese Strategie nutzt milde Bedingungen wie eine DAST-vermittelte Oxazolcyclisierung, eine Hoover-Stahl-Oxidation und eine intramolekulare Claisen-artige Kondensation. Darüber hinaus werden mehrere Versuche zur Synthese von Pyrronazol A1 beschrieben.
Der abschließende Teil dieser Arbeit befasst sich mit Ansätzen zur asymmetrischen vinylogen Mukaiyama-Aldolreaktion und Untersuchungen zur Totalsynthese von Meridamycin D mit besonderem Schwerpunkt auf der Synthese des Nordfragments. Meridamycine sind nicht immunsuppressive Pipecolinsäure-Naturprodukte, die eine neuroprotektive Aktivität zeigen. Meridamycin D ist ein verkürztes Meridamycin, dem die Aminosäure, die Tricarbonylregion und das sechsgliedrige Lactol fehlen. Erfolgreiche Bedingungen wie die syn-selektive Kobayashi-Aldolreaktion oder die asymmetrische (S)-TRIP-vermittelte Propargylierung erzielten die Bildung mehrerer Intermediate im Gramm-Maßstab.
|