Diese Dissertation untersucht die Rolle einzelner Aspekte menschlichen Verhaltens und deren Auswirkungen auf Arbeitsmarktergebnisse unter Zuhilfenahme von Experimental- und Sekundär- daten. Das erste Kapitel stellt die Relevanz des Themas heraus und zeigt mögliche politische Implikationen auf.
Im zweiten Kapitel wird untersucht, ob sich Männer und Frauen in Wettbewerbsverhalten und Leistungsfähikeit unter Druck im Freizeitsport voneinander unterscheiden. Unter Verwendung von Daten aus dem Kegelsport, der sich durch gemischtgeschlechtlichen und direkten Wettbe- werb auszeichnet, finden sich keine Unterschiede im Wettbewerbsverhalten gegen das andere Geschlecht, sobald individuelle Fähigkeiten berücksichtigt werden. Die Leistungsfähikeit von Männern und Frauen unter Druck unterscheidet sich ebenfalls nicht.
Das dritte Kapitel behandelt die Determinanten von Verteilungspräferenzen und deren Beziehung zu Löhnen. Im ersten Schritt werden in einem anreizkonformen Experiment offenbarte Verteilungs- präferenzen in Bezug zu Persönlichkeitsmerkmalen gesetzt. Im zweiten Schritt werden indikative Belege aufgezeigt, dass Ungleichheitsaversion und Boshaftigkeit die Einkommen in Deutschland verringern und teilweise geschlechtsspezifische Lohnunterschiede erklären können.
Das vierte Kapitel untersucht unter Verwendung von Daten aus einem Laborexperiment, ob Aussehen und Religionsausübung von Bewerbern Einfluss auf Einstellungsentscheidungen haben. Es finden sich, je nach Berufsbild und Charakteristiken der Entscheider, heterogene Effekte von Verschleierung auf die Wahrscheinlichkeit, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Bessere Arbeitsmarktcharakteristiken der Bewerber können Diskriminierung aufgrund des Kopftuches überkompensieren.
Das fünfte Kapitel analysiert, wie sowohl das eigene Erscheinungsbild als auch die Attraktivität von Mitbewerber die eigenen Chancen beeinflussen, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Basierend auf einem Laborexperiment mit randomisierten Lebensläufen zeigt sich, dass das Erscheinungsbild der gleichgeschlechtlichen Mitbewerber zusätzlich zum eigenen Schrönheitsbonus einen inkrementellen Erklärungsbeitrag liefert.
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