Die Irreführung Konsumierender hinsichtlich der Umweltwirkungen von Produkten, Dienstleistungen oder Handlungen eines Akteurs, auch als Greenwashing bezeichnet, kann als erhebliches Hindernis der erforderlichen Transformation gegenwärtig dominierender nicht-nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster wirken. Obwohl es sich bei Greenwashing demnach um eine für den (Geographie-)Unterricht potenziell anschlussfähige sowie relevante Thematik handelt, wurde diese seitens der Geographiedidaktik bislang noch nicht erforscht. Ziel der vorliegenden Abschlussarbeit ist es daher, aus geographiedidaktischer Sicht heraus grundlegende Perspektiven auf Greenwashing zu erheben. Eingebettet in einen bildungstheoretischen Kontext von Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie kritisch-reflexivem Konsum wird konkret erforscht, welche Vorstellungen Jugendliche zu Greenwashing aufweisen und welche Bedeutung diese einer Sensibilisierung Konsumierender für Greenwashing zuschreiben. Dazu wird eine qualitative Studie durchgeführt, im Rahmen derer Fokusgruppendiskussionen mit insgesamt 17 niedersächsischen Schüler:innen aus Erdkundekursen der gymnasialen Oberstufe durchgeführt werden. Die Auswertung dieser erfolgt mittels einer inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse. Die Studie zeigt, dass die Vorstellungen der Jugendlichen den seitens der Forschung beschriebenen facettenreichen Charakter von Greenwashing widerspiegeln. Einer Sensibilisierung Konsumierender für Greenwashing wird mehrheitlich eine große sowie vereinzelt eine mittelmäßige Bedeutung zugeschrieben. Weiterhin sprechen die Jugendlichen sich einheitlich für eine Integration der Thematik in die schulische Bildung aus und liefern diverse Vorschläge für eine Gestaltung dieser. Aus Theorie und Empirie werden schließlich Implikationen für die Integration abgeleitet, welche unter anderem die Relevanz und Eignung der Thematik für den (Geographie-)Unterricht feststellen.
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