Stadttourismus und städtischer Alltag prägen einander vielfältig, bisweilen auf regelrecht konstitutive Art und Weise. Es scheint offensichtlich, dass Tourismus im Alltag einer Stadtbevölkerung in vielerlei Form präsent werden kann. Gleichwohl hält sich die tradierte Vorstellung von Stadt als Destination, welche einerseits von Bewohner*innen bewohnt und andererseits von Besucher*innen besucht wird. Daher gilt es nach wie vor zu versuchen, (Stadt-)Tourismus weniger isoliert und stärker als integriertes Momentum des Städtischen zu denken. Der vorliegende Beitrag widmet sich dieser engen Verflechtung von Stadt und Tourismus und zielt darauf, ihre vielfältigen Wechselwirkungen analytisch zu fassen. Dazu werden zunächst vier empirische Beobachtungen aufgespannt, die den Kontext der New Urban Tourism-Forschung thesenartig illustrieren. Daran anschließend erfolgt ein Abriss konzeptioneller Anknüpfungspunkte, welche die New Urban Tourism-Forschung informieren. Diese theoretischen Bezüge bilden gleichzeitig die Grundlage für die folgenden drei analytischen Dimensionen, die wir als Vorschläge zur Systematisierung der Forschungsstrecke verstehen: (1) Faszination für das Alltägliche, (2) Begegnungen und Erschließung neuer Orte des Zusammentreffens und (3) Ko-Produktion des Städtischen. Der Beitrag schließt mit einer kritischen Reflexion der Grenzen der aktuellen New Urban Tourism-Forschung sowie mit einigen Überlegungen zu zukünftigen Arbeitsfeldern.
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