In der vorliegenden Dissertation wurde folgende Forschungsfrage untersucht: Wie legitimieren Wissenschaftsbehörden innerhalb der Risikoregulierung ihr Handeln? Dabei wurden Wissenschaftsbehörden als Teil der Ressortforschungseinrichtungen definiert, der mit der Bereitstellung von wissenschaftlichem Wissen zur politischen Entscheidungsfindung, bei der Reduzierung zivilisatorischer Risiken, beiträgt. Da Wissenschaftsbehörden jedoch einem demokratischen Legitimationsdefizit unterliegen und sich gleichzeitig in einem wissenschaftlichen Dilemma bewegen (zwingende Empfehlungen im Raum wissenschaftlicher Unsicherheiten), müssen sie ihr Handeln legitimieren. Anhand einer Mehrfallstudie besonders einflussreicher Fälle (Endlagersuche, Fracking, Glyphosat) wurde entlang von vier Dimensionen (Standardisierung, Autonomisierung, Verwissenschaftlichung und Steigerung der Transparenz) mittels sechs Expert:inneninterviews in verschiedenen Behörden (Bundesanstalt für Risikobewertung, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe) sowie einer umfassenden rekonstruktiven Dokumentenanalyse Veränderungen in den Behörden untersuchen.
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