This study investigates the role of subnational educational opportunities for three typical transitions in young adulthood: 1) leaving the parental home,
2) starting to cohabit and 3) becoming a parent. Educational opportunities shape
young adults’ life courses as they facilitate the accumulation of human capital, labour market entry and financial independence. Education systems and opportunities are part of transition regimes shaped by the specific cultural, economic and
policy characteristics of a (subnational) context, and are thus likely to affect moving
out and family formation.
Drawing on the example of Switzerland with its large cantonal variation in
educational opportunities, we use longitudinal data from the TREE panel study to
follow a cohort of young adults born in the mid-1980s from ages 16 to 29. Event
history models show that larger shares of young people in vocational education at
a cantonal level are associated with earlier moving out and parenthood, but later
partnership formation. The influence of vocational opportunities is moderated by
the presence of a university in the canton.
Diese Studie untersucht die Rolle subnationaler regionaler Bildungsangebote für drei zentrale Familienübergänge im jungen Erwachsenenalter, nämlich 1) den Auszug aus dem Elternhaus, 2) das Eingehen einer ersten festen Partnerschaft, und 3) den Übergang in die Elternschaft. Bildungsangebote formen Lebensverläufe, da sie die Akkumulation von Humankapitel ermöglichen, den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern und die finanzielle Unabhängigkeit junger Menschen von ihren Eltern fördern. Zudem sind sie in Lebensverlaufsregimes eingebettet, welche mit ihren spezifischen kulturellen, ökonomischen und politischen Eigenschaften auch familiäre Übergänge im jungen Erwachsenenalter beeinflussen dürften.
Basierend auf dem Beispiel der Schweiz, die durch eine große regionale Heterogenität in der Bildungslandschaft und der Orientierung in Bildungssystemen gekennzeichnet ist, untersuchen wir den Zusammenhang zwischen kantonalen Bildungsangeboten und den drei genannten Übergängen. Dabei nutzen wir Daten der TREE-Panelstudie, welche die Bildungs-, Arbeitsmarkt- und Lebensverläufe einer Kohorte von jungen Erwachsenen von 16 bis 29 Jahren verfolgt. Event History-Modelle zeigen, dass ein höherer Anteil von jungen Menschen in beruflicher Ausbildung in einem Kanton mit früheren Auszügen und Elternschaft, aber späterer Partnerschaft assoziiert ist. Der Zusammenhang zwischen Übergängen und dem Berufsbildungsangebot wird jedoch von der Verfügbarkeit einer Universität im Kanton moderiert.