Unsere Studie zeigt, dass in der Schweiz eine ausgeprägte regionale Chancenun- gleichheit beim Zugang zum Gymnasium herrscht. Je grösser das Angebot an Ausbildungsplätzen am Gymnasium in einem Kanton, desto grösser sind – bei Kontrolle diverser Einflussfaktoren – die Chancen der Schüler:innen, nach der obligatorischen Schule ins Gymnasium einzutreten. Mit Blick auf die Frage nach der sozialen Chancenungleichheit verweisen die Ergebnisse darauf, dass die Ungleichheit im Zugang zum Gymnasium zwischen der privilegiertesten sozialen Herkunftsgruppe – den Kindern aus Akademikerfamilien – und den beiden anderen sozialen Gruppen – Kinder von Eltern mittlerer oder obligatorischer Bildung – zunächst noch zunimmt, wenn das Angebot an Plätzen steigt. Ab einem Anteil von 30 bis 40 % an gymnasialen Plätzen einer Kohorte wird die Ungleichheit geringer, ohne jedoch kleiner zu werden als in Kantonen mit wenig gymnasialen Ausbildungsplätzen. Im Weiteren unterscheidet sich die Wahrscheinlichkeit des Gymnasiumbesuchs nicht wesentlich zwischen Schüler:innen mit Eltern, die maximal die obligatorische Schulzeit abgeschlossen haben, und jenen mit Eltern mittlerer Bildung.
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