In dieser Arbeit wird ein selbst erstelltes Korpus von WhatsApp-Sprachnachrichten in Hinblick auf ihre Verwendungszwecke und die dafür verwendeten sprachlichen Mittel untersucht. In einem explorativ empirischen Ansatz werden mithilfe der Gesprächsanalyse nach Deppermann drei Kategorien ermittelt, in die sich die Verwendungszwecke einteilen lassen. Die Analyse zeigt, dass Sprachnachrichten hauptsächlich einen erzählenden bzw. informierenden Charakter aufweisen. Die dabei verwendeten sprachlichen Mittel sind unter Berücksichtigung des erweiterten Modells von Koch und Oesterreicher stark von Merkmalen der kommunikativen Nähe geprägt. Zusätzlich lassen sich vermehrt Verzögerungssignale identifizieren, welche hauptsächlich der Strukturierung der Nachricht dienen.
Des Weiteren wird der Frage nachgegangen, ob sich in der Nachricht selbst bereits Gründe erkennen lassen, weshalb eine Sprachnachricht anstatt einer Textnachricht versendet wurde. Die Untersuchung zeigt, dass dabei vor allem die Einfachheit der Produktion sowie ein privates Umfeld eine große Rolle spielen.
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