Das Erdbeobachtungsprogramm Copernicus der Europäischen Raumfahrtbehörde (ESA) stellt
mit den Satelliten Sentinel-1A und -1B wiederkehrend (12 bzw. 6 Tage) flächendeckende Radardaten
der Erdoberfläche kostenlos zur Verfügung. Mittels der Radarinterferometrie bietet
dieses Messverfahren enormes Potenzial zur räumlichen und zeitlichen Verdichtung der Höhenänderungsinformation. Die nordrhein-westfälische Landesvermessung (Bezirksregierung Köln/Geobasis NRW) nutzt die kostenlosen Radardaten daher künftig zur Ableitung eines "Bodenbewegungskataster
NRW" und zur Qualitätssicherung des amtlichen Raumbezugs 2016.
Darauf aufbauend bieten die Ergebnisse der Radarfernerkundung die potentielle Planungsgrundlage
für das zukünftige Präzisionsnivellement. Die Radarinterferometrie könnte somit
das klassische terrestrische Messverfahren ergänzen und/oder in Teilen auch ablösen. Die
Landesvermessung sieht daher - neben der messtechnischen Innovation - insgesamt auch
wirtschaftliche Vorteile in dem Fernerkundungsverfahren.
Mit dem Beitrag sollen die methodischen Stärken sowie das wirtschaftliche Potenzial der
Radarinterferometrie für die Aufgabenwahrnehmung im geodätischen Raumbezug und die
Optimierung interner Prozesse aufgezeigt werden.