Der Produktionswert des landwirtschaftlichen Sektors ist in den letzten 30 Jahren in vielen afrikanischen Volkswirtschaften konstant angestiegen, trotzdem herrscht Ernährungsunsicherheit weiterhin vor. Dies ist insbesondere für Tansania der Fall, wo das Bevölkerungswachstum stärker war als heimische Produktionszuwächse, die vor allem durch die Ausweitung von Land zu landwirtschaftlichen Zwecken erreicht wurden. Bevölkerungsdruck und eine Übernutzung von natürlichen Ressourcen führte zu weitverbreiteter Bodenverschlechterung.
Unter den Bedingungen des Klimawandels haben es Bauern noch schwerer ihren Ertrag zu steigern bzw. stabil zu halten um ihre Familie das ganze Jahr ernähren zu können. Klimavariabilität und eine Häufung von extremen und wiederkehrenden klimabedingten Schocks wie Dürren und Fluten treten bereits heute in Tansania auf. Einige Bauern passen ihre landwirtschaftlichen Praktiken bereits den veränderten Umständen mithilfe von traditionellen Anpassungsmaßnahmen an. Politische Entscheidungsträger suchen simultan nach nachhaltigen Formen der Intensivierung landwirtschaftlicher Produktion um Ernährungssicherung zu gewährleisten und gleichzeitig die Übernutzung natürlicher Ressourcen zu begrenzen.
Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab zum Verständnis von Anpassungsverhalten beizutragen und die Wirkung verschiedener Anpassungsentscheidungen auf die Wohlfahrt von Kleinbauern in Tansania, insbesondere auf deren Ernährungssicherung, zu evaluieren. Im Einzelnen sind die Ziele, (a) die Identifikation der Determinanten der von den Farmhaushalten gewählten Strategien als Reaktion auf den wahrgenommenen Klimawandel und deren Implikationen auf die einzelnen Dimensionen der Ernährungssicherung; (b) die Ausarbeitung der Verbindung zwischen der Wahrnehmung der tansanischen Kleinbauern von klimatischen Veränderungen und ihrem Verhalten; und (c) Erkenntnisse zu gewinnen ob nachhaltige Intensivierung für die ländlichen Kleinbauern in Tansania armutsmindernd ist. Die Arbeit besteht aus vier Kapiteln und basiert hauptsächlich aus Befragungsdaten von 900 kleinbäuerlichen Haushalten in Tansania, die 2014 und 2016 als Panel erhoben wurden.
The production value of the agricultural sector has constantly increased in many African economies over the last thirty years, but food insecurity is still prevailing. This is especially the case for Tanzania, where population growth was stronger than domestic production increases, which were mainly achieved by the expansion into new land for agricultural purpose. Population pressure and an overuse of natural resources as inputs led to widespread soil degradation. Under the changing climatic conditions, farmers are even more challenged to stabilize or even increase their yields in order to provide for their family in any season of the year. Climate variability and an accumulation of extreme and recurring climate-related shocks such as droughts and floods are prevailing in Tanzania. Some farmers already adjust their agricultural practices to these challenges with the application of mainly traditional adaptation measures. Policymakers are simultaneously looking for sustainable forms of intensifying agricultural production to ensure food security while limiting the overuse of natural resources.
The overall objective of this thesis is to contribute to the understanding of the adaptation behavior and to evaluate the impact of different adaptation decisions on the welfare of smallholder farmers in Tanzania, especially on food security. The specific objectives are to (a) identify the determinants of adopting strategies in response to perceived climatic changes by farm households and their implications for different food security dimensions in Tanzania; (b) find evidence on whether sustainable intensification is pro-poor for small-scale farmers in rural Tanzania; and c) elaborate on the link between smallholders´ perception of climatic changes and their behavior in Tanzania. The thesis consists of four chapters and is mainly based on cross-sectional survey data from 900 small-scale farm households in Tanzania collected in 2014 and partly on the follow-up survey conducted in 2016.