Mit dem »Reichtum der Gesellschaften, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht« beginnt Marx sein Hauptwerk »Das Kapital«. Die hier vorgelegte Interpretation fortgeschrittener Begriffe aus dem zweiten und dritten Band des Kapitals ermöglicht es, aktuelle Phänomene zu fassen, an der linke, an Marx orientierte Kritiker oftmals scheitern. Die gemeinsame Grundlage von kritischer Gesellschaftstheorie, der Begriff des materiellen Produktionsprozesses, wird dabei nicht preisgegeben.
Untersucht werden die Bedingungen der Möglichkeit eines Mehrprodukts. Das Mehrprodukt ist die allgemeine Form der vergegenständlichten Mehrarbeit, die in kapitalistisch produzierenden Gesellschaften als Mehrwert auftritt.
Die Analyse der Voraussetzungen des Mehrprodukts orientiert sich zunächst am Begriff des Arbeitsprozesses unabhängig von der bestimmten gesellschaftlichen Form des Arbeitsprozesses. Da aber Mehrarbeit und deren Vergegenständlichung nur in gesellschaftlicher Form, die bisher immer herrschaftlich war, auftreten können, hat der zweite Abschnitt dieser Arbeit den gesellschaftlichen Reproduktionsprozess zum Gegenstand. Es wird gezeigt, dass auf eine besondere Gestalt des Mehrprodukts geschlossen werden muss. Diese besondere Gestalt des gesellschaftlich produzierten Mehrprodukts hat unterm Kapital die Form von akkumulierbarem Mehrwert. Der stoffliche und technische Gehalt dieses Begriffs hat erhebliche Konsequenzen für den zentralen Begriff der organischen Zusammensetzung des Kapitals; und diese Konsequenzen schlagen durch auf die Interpretation der »Reproduktionsschemata« und des »tendenziellen Falls der Profitrate«.
Die erste Ausgabe erschien mit Unterstützung des Gesellschaftswissenschaftlichen
Instituts (Hannover) im Dietrich zu Klampen Verlag GbR, Lüneburg 1995.