Der Beitrag beschäftigt sich mit der SMS-Kommunikation in der norditalienischen Provinz Südtirol. Hier werden Deutsch und Italienisch als Amtssprachen gleichberechtigt nebeneinander verwendet, wobei die deutschsprachigen Südtiroler/innen in der mündlichen Alltagskommunikation zumeist einen südbairischen Dialekt sprechen. Ob und wie sich die linguistisch komplexe Konstellation Südtirols in der SMS-Kommunikation niederschlägt, wird in der vorliegenden Studie auf der Grundlage von Fragebögen sowie eines 1.733 Tokens umfassenden Korpus untersucht. Die Grundgesamtheit der Befragten besteht aus 304 deutschsprachigen L1-Sprecher/innen. In den Ergebnissen zeigt sich, dass die Schreiber/innen ihre SMS-Nachrichten hauptsächlich im Dialekt verfassen. Das Italienische und auch das Standarddeutsche werden hingegen kaum verwendet. Auch Code-Switching tritt nur selten auf. Die Dialektverschriftung in den SMS weist auf eine deutliche Orientierung an standardorthographischen Prinzipien hin, andererseits können aber auch regional gebundene Verschriftungskonventionen ausgemacht werden.
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