Der vorliegende Beitrag fasst raumbasierte Kommunikationsangebote zur Stadtgeschichte als Teil eines Praxiszusammenhangs des Sehens, Betretens und Besichtigens auf, bei dem sich die sprachlichen und multimodalen Gestaltungen an die Rezeptionssituation vor Ort anpassen. Daher wird die Zugehörigkeit von Kommunikaten zum medialen Dispositiv der (Stadt-)Geschichtskommunikation im urbanen Raum als Ausgangspunkt für die Bildung eines Datenkorpus aus Text-, Bild- und Tonbeiträgen gewählt, die in 16 deutschen Städten fest installierten Pulten, Schildern und Stelen, Internetseiten und Apps entnommen wurden. Neben transmedialen Übernahmen konnten für die Entwicklung mobiler Formate (Audioguides und [Web-]Apps) ein Ausbau raumdeiktischer Relevantsetzungen sowie verschiedene sprachliche und multimodale Verfahren des (historischen) Spektabilisierens nachgewiesen werden. Der sprachlich bewältigte Raumzuschnitt (spatial design) erfolgt im Kontext der (Mehrfach-)Adressierungen und ist eingebettet in die kommunikativen Teilhandlungen des Beschreibens und Erzählens. Diskursgrammatische Musterbildungen, die in qualitativen und quantitativen Auswertungsschritten erfasst wurden, belegen für den ortsgebundenen Diskurs zur Stadtgeschichte eine auch multimodal realisierte Geschehensperspektivierung geschichtlicher Prozesse, die in Verbindung mit dem Konzept des verwundbaren Stadtkörpers das historisch Lesbare als das Schöne kommunikativ verfügbar macht.
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