Die folgende Untersuchung ist eine quantitative Erhebung zum sozialen Netzwerk „SchülerVZ“, in der über Auswertungen zu Usermerkmalen und zur Kommunikationsstruktur Unterschiede bezüglich des Sprachgebrauchs zwischen Schülern verschiedener Schulformen sowie Geschlechterdifferenzen aufgezeigt werden sollen. In zweiten Teil der Arbeit wird darüber hinaus die Nutzungskompetenz der User hinterfragt und damit verbundene Probleme diskutiert. Es wird durch die Analyse der Daten deutlich, dass hinsichtlich der Geschlechter keine signifikanten Unterschiede bei der Sprachverwendung vorliegen. Bezüglich der Schulformen zeigen die Hauptschüler zwar eine etwas stärkere Verwendung der Nähesprache, allerdings sind auch hier die Differenzen nicht markant. Die Gesamtstruktur der Kommunikation zeigt sich vor allem als ein Zusammenschluss aus nähesprachlichen Aspekten und Netspeak. Bei der Betrachtung der Schülerprofile in Bezug auf die Nutzungskompetenz lässt sich insbesondere darauf hinweisen, dass die Schüler die Reichweite der eingestellten Daten häufig unterschätzen, was verschiedenste Probleme nach sich ziehen kann. Unabhängig davon leistet „SchülerVZ“ aber einen wichtigen Entwicklungsbeitrag im Sinne der Identitätsbildung, da es den Usern einen scheinbar abgeschotteten Raum bietet, um sich selbst auszuprobieren und so Rückmeldungen zur Selbstdarstellung zu erhalten. Im Bereich der schulischen Medienkompetenzvermittlung zeigen die Ergebnisse aber, dass noch viel Nachholbedarf besteht.
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