Collagen. Praktiken forschenden Entwerfens und entwerfenden Forschens

Abstract

Die Collage erlebt in der zeitgenössischen Architektur ein Comeback als Darstellungsmedium. Entwerfende imitieren digital den typischen Schichtcharakter, um Bilder zu generieren, die keine idealisierte, vielmehr eine ehrliche und leicht zugängliche Architektur vermitteln. Diese Darstellungen haben wenig mit der ursprünglich künstlerischen Technik des Überlagerns und Klebens von realen Papier- und Materialfragmenten gemeinsam. Ebenso wenig verfolgen sie das Ziel der Collagenkunst, die eigene Disziplin in ihrer Zugänglichkeit zu kritisieren und mit tradierten Darstellungs- und Wahrnehmungsmustern zu brechen. Die Dissertation widmet sich den Ausnahmen: Architekturschaffenden der Gegenwart, bei denen die Collage über das Darstellerische hinaus als eine Entwurfs- und Forschungspraktik etabliert ist, ebenso wie als Ausdruck einer bestimmten Haltung zur Architektur und zum Architekturbild.