Es ist seit langen bekannt, dass NK-Zellen (natürliche Killer-Zellen) bei der natürlichen Abwehr des Immunsystems gegen neoplastische oder Virus-infizierte Zellen und manche Mikroorganismen eine wichtige Rolle spielen. Dennoch ist die Zellzugehörigkeit der NK-Zellen immer noch nicht geklärt. In der vorliegenden Arbeit wurden mittels der Knochenmark-Kultur die Knochenmark-Vorläuferzellen untersucht, die sich durch Interleukin-2-Aktivierung (NK-Zytotoxizität Stimulation) zu NK-Zellen differenzierten. Es stellte sich heraus, dass diese NK-Zell-Vorläufer aus dem Knochenmark zur Proliferation von myeloischen Wachstumsfaktoren: GM-CSF (Granulozyten-Makrophagen Kolonie-stimulierende Faktor) oder CSF-1 (colony-stimulating factor 1 bzw. Makrophagen-Kolonie-stimulierende Faktor), abhängig waren. Wurden diese NK-Zell-Vorläufer allein mit CSF-1 oder PMA (Phorbol 12-Myristate 13-Acetate), welches die Differenzierung stimuliert, inkubiert, entwickelten sie sich in kurzer Zeit (24-72 Stunden) zu typischen reifen Makrophagen. Deshalb wurden diese Knochenmark-Vorläuferzellen, die fähig waren, zu NK-Zellen zu differenzieren, als Makrophagen-Vorläufer identifiziert.
Interleukin-2 ist der entscheidende Faktor, der die Differenzierung der Makrophagen-Vorläufer des Knochenmarks in die Richtung zu NK-Zellen beeinflusst. Bei der Inkubation mit Interleukin-2 konnten sich diese Makrophagen-Vorläuferzellen innerhalb von 3-6 Tagen zunächst zu typischen NK-Zellen, danach zu deren weiter aktivierten Form LAK-Zellen (Lymphokin-aktivierte-Killer-Zellen) entwickeln. Die Zelltypen wurden durch morphologische, phänotypische, und funktionelle Untersuchungen bestimmt.
Die Ergebnisse aus dieser Arbeit deuten an, dass NK-/LAK-Zellen wahrscheinlich aus dem Makrophagen-system abstammen.
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