Wir untersuchen in diesem Beitrag, inwiefern sich die kantonalen Unterschiede in der Bereitstellung gymnasialer Ausbildungsplätze auf die regionale und soziale Chancengleichheit beim Zugang zum Gymnasium auswirken. Dabei gehen wir von zwei Annahmen aus: Erstens hängt die Wahrscheinlichkeit für Schüler·innen, in ein Gymnasium einzutreten, vom Angebot an Ausbildungsplätzen im Kanton und damit vom Wohnort ab; d. h., wir gehen von regionalen Chancenungleichheiten aus. Zweitens vermuten wir, dass die Ungleichheit beim Zugang zwischen Schüler·innen aus privilegierten und aus sozial benachteiligten Familien bei steigendem Angebot an Ausbildungsplätzen abnimmt, da sich der Wettbewerb um die begehrten Ausbildungsplätze verkleinert. Damit reduziert sich auch die soziale Chancenungleichheit, und Schüler·innen aus weniger privilegierten Familien haben trotz geringeren kulturellen, ökonomischen und sozialen Ressourcen bessere Chancen, in ein Gymnasium einzutreten.
|