Abstract: | |
Der Beitrag stellt eine Fortsetzung der Untersuchungen zur Wirkungsweise von Ferritkernen
auf Kabelstrukturen dar. In [1] wurde eine messtechnische Methode zur Charakterisierung von
ring- und zylinderförmigen Ferritkernen vorgestellt; mit dem Ziel, die Parameter eines
elektrischen Ersatzschaltbildes für einen Ferritkern zu bestimmen. Durch elektrische
Feldsimulation an einem dreidimensionalen Modell wurde die Methode validiert [2]. Später
wurde eine Alternativmethode für die Ermittlung der Ersatzschaltbildparameter mit Hilfe von
an Ringkernen breitbandig gemessenen Permeabilitäts- und Permittivitätsdaten beschrieben
[3]. Das Vierpol-Ersatzschaltbild kann dann mit dem Leitungsersatzschaltbild eines Kabels
kombiniert und die Leitungstheorie angewendet werden. Beispiele hierzu finden sich in [3] und
[4]. Mit Hilfe der Leitungstheorie können die Strom- und Spannungsverteilung entlang der
Leitung berechnet werden. Durch den Vergleich dieser Werte mit und ohne Ferritkern lässt
sich ein Dämpfungsmaß angeben, welches von der Position entlang der Leitung, von der
Position des Ferritkerns und von der Frequenz abhängt. Da das von der Leitung abgestrahlte
Feld mit der Stromverteilung zusammenhängt, kann damit auf die Filterwirkung des Bauteils
geschlosen werden. In [5] wurde zuletzt eine zum analytischen Ansatz alternative Methode,
nämlich die numerische Berechnung der Stromverteilung mit Hilfe von LTspice® [6], anhand
einer Übertragungsleitung mit einer darauf befestigten Ferrithülse vorgestellt. Die Validierung
erfolgte mit Hilfe des theoretischen Ansatzes sowie numerisch mit CONCEPT-II. Die
Berechnung mit Hilfe des SPICE Algorithmus ist sehr effizient. Deshalb wird in diesem Beitrag
der Ansatz wieder benutzt. Die Wirkung eines einzelnen Ferritkerns ist abhängig von seiner
Position entlang der Leitung sowie von der Frequenz. Für eine breitbandige Filterwirkung
könnte man entlang der gesamten Leitungslänge Ferritkerne anordnen, was aber weder
wirtschaftlich vertretbar noch einfach handhabbar ist. Aus diesem Grund wurde ein Mittelweg
analysiert, welcher auf der Anordnung von drei identischen Ferrithülsen auf einer Leitung
basiert. Ziel ist eine möglichst breitbandige Wirkung. Für die Positionen der Hülsen entlang
der Leitung bietet das Golomb-Lineal einen Ansatz. Bei diesem Lineal gibt es keine zwei
Markierungen an ganzzahligen Positionen mit dem gleichen Abstand zueinander. Die Position
der drei Ferrithülsen wird so variiert, daß sie dem Golomb-Lineal der Ordnung 5 nahekommt.
|
|
License of this version: | CC BY 3.0 DE - https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/ |
Publication type: | BookPart |
Publishing status: | publishedVersion |
Publication date: | 2022 |
Keywords german: | EMV, Verträglichkeit, Elektromagnetik |
DDC: | 600 | Technik, 621,3 | Elektrotechnik, Elektronik |
Controlled keywords(GND): | Konferenzschrift |