Abstract: | |
Feldbusse aus dem Automobilbereich wie CAN, EtherCAT, LIN oder FlexRay können die Busteilnehmer
bzw. Steuergeräte in verschiedenen Verkabelungstopologien wie Bus, Ring, Stern oder
Baum miteinander verbinden [4]. Verschiedene Topologien benötigen abweichende Kabellängen
und bieten unterschiedliche Ausfallsicherheit oder Erweiterbarkeit. Auch die maximal erreichbare
Übertragungsrate bzw. das EMV-Verhalten des Feldbusses wird durch die Topologie bestimmt, da
eventuelle Mehrfachreflexionen durch fehlangepasste Leitungsenden und Knotenpunkte zu unerwünschten
Signalüberlagerungen führen. Im Zeitbereich äußerst sich das durch ein Einschwingverhalten
mit gedämpften Schwingungen und entsprechenden Zeitkonstanten. Im Frequenzbereich
weisen solche fehlangepassten Leitungsnetzwerke scharfe Resonanzstellen mit geringer Bandbreite
und entsprechend hoher Güte auf. Zur experimentellen Untersuchung solcher Feldbusnetze bieten sich im Frequenzbereich Impedanzanalysatoren
[3] an, mit denen die frequenzabhängige komplexe Eingangsimpedanz an den
Leitungsenden bzw. an Knotenpunkten gemessen und auf Resonanzstellen bzw. Extremwerte des
Betrags oder schnelle Phasenänderungen untersucht werden kann.
Für transiente Untersuchungen lassen sich Oszilloskope [5] nutzen, um z. B. das Einschwingverhalten
bzw. die Sprungantwort nach einer Schaltflanke zu messen. Als Anregung können einfache
Signalgeneratoren zur Erzeugung von Rechteckpulsfolgen bzw. Taktsignalen genutzt werden.
In diesem Beitrag werden entsprechende Messergebnisse für ein konkretes Beispielnetzwerk aus
vier Leitungen sowie vier Steuergeräten (nachgebildet durch verschiedene Lastwiderstände) diskutiert
und mit zugehörigen Simulationsergebnissen aus LTspice [1] verglichen. Das gewählte Netzwerk
stellt dabei eine ArtWorst-Case-Szenario mit besonders schlechter Anordnung der Leitungen
und Steuergeräte dar, das aufgrund starker Fehlanpassungen viele Mehrfachreflexionen und hohe
Resonanzgüten erwarten lässt. Die Idee, ein möglichst schlechtes Netzwerk zu untersuchen,
um daraus Gestaltungsregeln für Netzwerke mit gutem EMV-Verhalten abzuleiten, entstammt dem
Student Contest 2021 des German Chapters der IEEE EMC Society [2]. Das gleiche und weitere
Netzwerke dieser Art werden auch im Beitrag [6] untersucht.
|
|
License of this version: | CC BY 3.0 DE - https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/ |
Publication type: | BookPart |
Publishing status: | publishedVersion |
Publication date: | 2022 |
Keywords german: | EMV, Verträglichkeit, Elektromagnetik |
DDC: | 600 | Technik, 621,3 | Elektrotechnik, Elektronik |
Controlled keywords(GND): | Konferenzschrift |