Kulturelle Ökosystemleistungen von Flusslandschaften: Erfassen – Bewerten – Planen

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dc.identifier.uri http://dx.doi.org/10.15488/11018
dc.identifier.uri https://www.repo.uni-hannover.de/handle/123456789/11100
dc.contributor.author Thiele, Julia eng
dc.date.accessioned 2021-05-28T12:39:03Z
dc.date.available 2021-05-28T12:39:03Z
dc.date.issued 2021
dc.identifier.citation Thiele, Julia: Kulturelle Ökosystemleistungen von Flusslandschaften: Erfassen – Bewerten – Planen. Hannover : Gottfried Wilhelm Leibniz Universität, Diss., 2020, II, xvi, 252 S. DOI: https://doi.org/10.15488/11018 eng
dc.description.abstract Flusslandschaften bieten die Möglichkeit der Ausübung vielfältiger Freizeitaktivitäten. Fließgewässer und ihre Auen werden wegen ihrer landschaftlichen Schönheit geschätzt, sie sind beliebte Ausflugsziele und Orte der Inspiration. Aus der Perspektive des Ökosystemleistungskonzepts stellen Flüsse und Auen zahlreiche kulturelle Ökosystemleistungen (ÖSL) bereit. Durch kulturelle ÖSL entsteht ein Nutzen, der das menschliche Wohlergehen beeinflusst. In der Dissertation sind kulturelle ÖSL definiert als Beiträge der Ökosysteme zu den materiellen und immateriellen Vorteilen, z. B. Fähigkeiten und Erfahrungen der Menschen, die sich aus einer Umwelt-Mensch-Beziehung entwickeln und ermöglicht werden. Es bedarf in der Regel eines menschlichen Beitrags zu ihrer Inanspruchnahme. Teilweise genügt aber auch die bloße Existenz einer kulturell aufgeladenen Landschaft, um Wertschätzung durch die Menschen zu erzeugen. Durch die Nutzung von Flusslandschaften für Infrastrukturen, Siedlungen und die Landwirtschaft ist die Bereitstellung kultureller ÖSL beeinträchtigt. Nach dem Auenzustandsbericht wird nur noch rund ein Drittel der ehemaligen Überschwemmungsflächen von Flüssen bei Hochwasserereignissen überflutet. Vor dem Hintergrund der weitreichenden Beeinträchtigung von Flusslandschaften liefert die Bewertung ihrer ÖSL ein Entscheidungswerkzeug für Renaturierungsmaßnahmen und erleichtert die Kommunikation zwischen Entscheidungstragenden von Planungsprozessen und der Öffentlichkeit. In den letzten Jahren entstand eine Vielzahl von konzeptionellen ÖSL-Ansätzen und Methoden zur Bewertung von ÖSL, die sich aber zumeist auf terrestrische Ökosysteme beziehen. Bislang werden kulturelle ÖSL zwar in Klassifikationssystemen von ÖSL benannt, jedoch zumeist nicht vollständig bewertet. Versorgungs- und Regulationsleistungen werden hingegen häufiger als kulturelle ÖSL bei einer ÖSL-Bewertung von Flusslandschaften quantifiziert. Eine möglichst substanzielle und quantitative Erfassung und Bewertung von kulturellen ÖSL ist je-doch wichtig für eine Integration kultureller ÖSL in Planungsprozesse. Eine Erfassung und Bewertung kultureller ÖSL unterstützt auf einer bundesweiten Skala dabei, diejenigen Flusslandschaftsbereiche zu identifizieren, die ein Defizit in der Bereitstellung kultureller ÖSL vorweisen. Diese Flusslandschaftsbereiche können in bundesweite Strategien integriert werden, um hier geeignete Renaturierungsmaßnahmen durchzuführen. Andererseits können Flusslandschaftsbereiche, die im bundesweiten Vergleich eine besonders hohe Bereitstellung kultureller ÖSL vorweisen, erhalten und geschützt werden. Eine lokale Operationalisierung kultureller ÖSL unterstützt Planungsprozesse, da Stakeholder sowie die Bevölkerung über den aktuellen Status von kulturellen ÖSL in Flusslandschaften informiert werden und dadurch geeignete Handlungsoptionen kommuniziert werden können. Ziel der Dissertation ist es, den Wert kultureller ÖSL von Flusslandschaften in Deutschland zu ermit-teln. Die Erfassung und Bewertung von kulturellen ÖSL soll mittels einer transparenten, die Spezifika von Flusslandschaften berücksichtigenden Methode umgesetzt werden. Indem die Bereitstellung (z. B. des Landschaftsbildes) und die Nutzung kultureller ÖSL in verschiedenen Flusslandschaftsbereichen vergleichbar werden, wird es möglich, Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen sowie Schutz- und Entwicklungsprioritäten abzuleiten. Für die Zielsetzung werden vier Frageblöcke aufgestellt: - Im Frageblock A wird ermittelt, ob Flusslandschaften auf einer bundesweiten Ebene besonders wertvoll für die Bereitstellung der kulturellen ÖSL Landschaftsbild sind. Studien und Befragungen heben das Landschaftsbild als eine Art Leitklasse kultureller ÖSL hervor. Der Schutz des Landschaftsbildes ist im Bundesnaturschutzgesetz und in planungsrechtlichen Instrumenten verankert. Ohne einen quantitativen „Beweis“ wird Flüssen und Auen häufig eine „schöne“ Landschaft zugeschrieben. - Der Frageblock B beinhaltet die Fragestellung, wie die Bereitstellung, der menschliche Beitrag und die Nutzung von kulturellen ÖSL auf lokaler und bundesweiter Ebene räumlich erfasst und bewertet werden können, um die Bewertungen in Planungsprozesse integrieren zu können. Ne-ben dem Landschaftsbild werden die kulturellen ÖSL nicht-wasserbezogene Aktivitäten, wasserbezogene Aktivitäten und Natur- und Kulturerbe erfasst und bewertet. - Im Frageblock C werden die Ausstattungen einer Flusslandschaft erhoben, die für Erholungssu-chende besonders wichtig sind, sowie der Nutzen des Flusslandschaftsbesuchs auf das menschliche Wohlergehen. - Im Frageblock D werden eine Implementierung der Bewertung kultureller ÖSL in einen praxis-tauglichen ÖSL-Gesamtindex für Flusslandschaften (River Ecosystem Service Index – RESI) und eine räumliche Synthese von der Bewertung der Bereitstellung und Nutzung vorgenommen. Die Fragestellungen erfordern den Einsatz eines Methodenmix aus der Geographie, den Sozialwis-senschaften und den Umweltwissenschaften (insbesondere der Umweltplanung). Die Entwicklung und Anwendung eines Methodenmix resultiert aus dem transdisziplinären Charakter des ÖSL-Konzepts. Das Untersuchungsgebiet umfasst 79 morphologische Auen (Synonym: Flusslandschaften), die sich aus den drei Zonen rezente Aue, Altaue und Fließgewässer zusammensetzen. Die lokale Bewertung kultureller ÖSL wird in der morphologischen Aue der bayerischen Donau umgesetzt. Zur Beantwortung des ersten Frageblocks wird auf eine existierende, deutschlandweite Bewertung des Landschaftsbildes zurückgegriffen, die als Raster bereitgestellt ist. Als weiterer Dateneingang wird eine Abgrenzung von 79 morphologischen Auen genutzt. In einem geographischen Informati-onssystem (GIS) wird das Landschaftsbild der Flusslandschaften und der restlichen Fläche Deutsch-lands bestimmt und statistisch verglichen. Mithilfe des Welch-Tests wird überprüft, ob sich die Mit-telwerte der beiden Landschaftsbilder statistisch signifikant unterscheiden. Durch einen Geoverar-beitungs-Workflow werden Flusslandschaftszonen und Flusslandschaftsbereiche ermittelt, die eine besonders hohe Landschaftsbildbewertung vorweisen. Landschaftliche Elemente und Ausstattungen, die typisch für hohe Landschaftsbildbewertungen von Flusslandschaften sind, werden über einen statistischen Vergleich von prozentualen Abweichungen der Mittelwerte einzelner (Sub-)Indikatoren der Landschaftsbildbewertung ermittelt. Für (Sub-)Indikatoren mit einer besonders hohen prozentualen Abweichung wird Landbedeckung bestimmt. Ein Kartier-Verfahren, das KÖSLMAP-Verfahren, wird entwickelt, um die Bereitstellung der kulturellen ÖSL nicht-wasserbezogene Aktivitäten, wasserbezogene Aktivitäten und Natur- und Kulturerbe, der Erholungsinfrastruktur und der Nutzung zu erfassen und zu bewerten (Frageblock B). Das KÖSLMAP-Verfahren basiert auf der Bewertung von Indikatoren mit räumlichen Daten, wodurch hoch und gering bewertete Flusslandschaftsbereiche abgegrenzt, kartographisch visualisiert und statistisch verglichen werden können. Ein Indikator setzt sich aus einer Kombination und Gewichtung verschiedener Subindikatoren zusammen, die mit räumlichen Daten in einem GIS bewertet werden. Das KÖSLMAP-Verfahren liefert ein Indikatoren-Set, das auf bundesweit einheitlichen räumlichen Daten basiert. Dieses Indikatoren-Set kann durch weitere Subindikatoren erweitert und ergänzt werden, die räumliche Daten lokaler Behörden als Berechnungsgrundlage benötigen. Für eine automatisierte Bewertung der Subindikatoren werden GIS-Modelle entwickelt, die eine zeitsparende und reproduzierbare Bewertung jedes Subindikators ermöglichen. Durch die entwickelten Geoverarbeitungs-Workflows werden die einzelnen Indikatoren in Raster auf einer Skala von 0 bis 100 bewertet. Die räumlich-konkreten Bewertungen werden für die 79 Flusslandschaften in Raster mit einer Auflösung von 100 × 100 m (bundesweite Bewertung) und 10 × 10 m (lokale Bewertung) dargestellt. Eine repräsentative qualitative Online-Befragung wird durchgeführt, um zu untersuchen, welche Ausstattungen einer Flusslandschaft für Erholungssuchende von besonderer Bedeutung sind. Der Nutzen eines Flusslandschaftsbesuches wird auf einer Likert-Skala für verschiedene Kategorien ermittelt. In den Fragebogen wird ein Kartier-Werkzeug integriert, mit dem die Befragten ihren wichtigsten Besuchspunkt markieren können. Um zu überprüfen, ob die Erholungsorte der Befragten eine höhere Bereitstellungsbewertung vorweisen, werden in einem GIS die Mittelwerte von Puffern um Erholungsorte und Wohnorte verglichen (Frageblock C). Zur Implementierung der Bereitstellungsbewertung kultureller ÖSL in den RESI wird die Rasterbewertung von der Bewertungsskala 0–100 in die RESI-Bewertungsskala und den -Bewertungsraum transformiert. Der RESI nutzt eine fünfstufige Bewertungsskala und Fluss-Auen-Kompartimente als Bewertungsraum. Für die Übertragung wird ein weiterer Geoverarbeitungs-Workflow entwickelt. Um die Bewertung der Bereitstellung kultureller ÖSL, der Erholungsinfrastruktur und der Nutzung in einem Bewertungsraum einander gegenüberzustellen, werden Spinnendiagramme je Fluss-Auen-Kompartiment konzipiert (Frageblock D). Die Ergebnisse des Landschaftsbildvergleiches zeigen, dass die Landschaftsbildbewertung der Fluss-landschaften geringer ist als die Bewertung der restlichen Fläche von Deutschland. Die rezenten Auen und Fließgewässer weisen jedoch ein höher bewertetes Landschaftsbild auf. Altauen erzielen die geringste Landschaftsbildbewertung. Sie sind vom Überflutungsregime abgetrennt und haben weniger flusslandschaftsspezifische Landschaftselemente. Flusslandschaftsbereiche, die eine hohe Reliefdynamik, prägnante Ausstattungen (z. B. Laubhölzer) und ein Fließgewässernetz als seltene Landbedeckung vorweisen, sind in Bezug auf ihre Bereitstellung der kulturellen ÖSL Landschaftsbild besonders schützenswert. In rezenten Auen ist die Bewertung der Bereitstellung generell höher als in der Altaue. Die Landbedeckungsklassen „nicht bewässertes Ackerland“, „Industrie- und Gewerbeflächen“ und „nicht durchgängig städtische Prägung“ charakterisieren Auenbereiche mit einer geringen Bewertung für die Bereitstellung kultureller ÖSL. In hoch bewerteten Flusslandschaftsbereichen der Bereitstellungsindikatoren Landschaftsbild, nicht-wasserbezogene Aktivitäten und wasserbezogene Aktivitäten sind hingegen die Landbedeckungsklassen „Laubwälder“, „Gewässerläufe“ und „Wiesen und Weiden“ prägend. Hoch bewertete Flusslandschaftsbereiche des Bereitstellungsindikators Natur- und Kulturerbe werden hingegen von „nicht bewässertes Ackerland“ und „nicht durchgängig städtische Prägung“ bedeckt. Die bundesweite und lokale Bewertung zeigt bei der Analyse der häufigen Landbedeckungen und Auenzonen in hoch und gering bewerteten Flusslandschaftsbereichen vergleichbare Resultate. Ein Vergleich der beiden Ergebnisraster verdeutlicht jedoch lokale Differenzen, da lokale Eingangsdaten eine wesentlich höhere Anzahl an Bewertungselementen enthalten. Die Flusslandschaftsbereiche mit der am höchsten bewerteten Erholungsinfrastruktur verteilen sich zumeist auf Altauen, die von „nicht bewässertem Ackerland“, „Laubwäldern“ und „Wiesen und Weiden“ geprägt sind. Das Indikatorergebnis für die Bewertung der Nutzung zeigt hohe Werte in Städten und in touristisch stark frequentierten Flusslandschaftsbereichen. Die Erholungssuchenden präferieren für Ausflüge zu Flusslandschaften ruhige, natürliche Flusslandschaften mit einer Sichtbarkeit des Fließgewässers, um spazieren zu gehen und Rad zu fahren. Der Besuch einer Flusslandschaft bewirkt bei den Befragten einen Stressabbau und einen körperlichen Ausgleich. Die Erholungsorte wiesen eine höhere Bereitstellungsbewertung für kulturelle ÖSL auf als die Wohnorte der Befragten. Die paarweisen Korrelationen nach Spearman zeigen keine starken Zusammenhänge zwischen den Bereitstellungsindikatoren. Ein mäßiger Zusammenhang wird zwischen den wasserbezogenen Aktivitäten und dem Landschaftsbild festgestellt. Zwischen den verschiedenen konzeptionellen Bewertungsbereichen werden ebenfalls keine starken Zusammenhänge gefunden. Wasserbezogene Aktivitäten und die Nutzung zeigen einen mäßigen Zusammenhang. Um die Bewertung der Praxis zugänglich zu machen, werden Indikatorkennblätter angefertigt. Es wird zudem belegt, dass die aufgestellten Indikatoren sensitiv für Renaturierungsmaßnahmen sind. Der Einsatz von räumlichen Eingangsdaten ermöglicht eine indikatorbasierte Bewertung der Bereit-stellung kultureller ÖSL, der Erholungsinfrastruktur und der Nutzung. Da die Bewertung kultureller ÖSL räumlich vorliegt, ist es möglich, die Bewertung in den RESI-Bewertungsraum und die RESI-Bewertungsskala zu übertragen. Der RESI berücksichtigt dadurch erstmalig die drei Bereiche versor-gende, regulierende und kulturelle ÖSL in Flusslandschaften. Sowohl die erzeugten Karten als auch die Spinnendiagramme können Entscheidungsträger nutzen, um Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung von kulturellen ÖSL in Planungsprozesse einzubeziehen und sie zu kommunizie-ren. Die Bewertung zeigt räumlich explizite Flusslandschaftsbereiche mit einer besonders geringen Bereitstellung und Bereiche, die aufgrund einer hohen Bereitstellung kultureller ÖSL geschützt werden sollten. Die Ergebnisse können genutzt werden, um Flusslandschaftsbereiche zur Umsetzung von bundesweiten Strategien (z. B. Bundesprogramm „Blaues Band“) zu identifizieren. Das KÖSLMAP-Verfahren liefert eine Erweiterung und Ergänzung zu bestehenden Bewertungen im Gewässerkontext (z. B. WRRL, Auenzustandsbericht), die bislang keine kulturellen ÖSL berücksichtigten. Die Erfassung und Bewertung kultureller ÖSL mit dem KÖSLMAP-Verfahren erfüllt die Zielsetzung des „Action 5“ der EU-Biodiversitätsstrategie, da es transparente und reproduzierbare Indikatoren bereitstellt. Die Dissertation liefert damit einen Beitrag zum internationalen Diskurs um Bewertungsverfahren von kulturellen ÖSL. Die aufgestellten Indikatoren und ihre Bewertung helfen, Wissen über kulturelle ÖSL von Flussland-schaften bereitzustellen, zu erweitern und Zusammenhänge zwischen der Bereitstellung und der Nutzung von kulturellen ÖSL darzustellen. Eine differenzierte Bewertung der Bereitstellung und der Nutzung von kulturellen ÖSL liefert Erkenntnisse über deren Unterschiede in einer räumlichen Ein-heit. Diese Erkenntnisse können genutzt werden, um planerische Handlungsoptionen abzuwägen. Die Bewertung kultureller ÖSL ist auf weitere Untersuchungsgebiete übertragbar, wenn die Rahmenbedingungen vergleichbar sind und räumliche Daten zur Verfügung stehen. Weiterer Forschungsbedarf besteht in der tatsächlichen Integration von kulturellen ÖSL in die Planungspraxis von Flusslandschaften. Der planerische Umgang mit Unterschieden in der Bereitstellung von kulturellen ÖSL und ihrer Inanspruchnahme ist bisweilen ebenfalls wenig erforscht. ger
dc.description.abstract River landscapes offer the possibility to practice a wide range of leisure activities, and they are popular destinations. Rivers and their floodplains are valued for their landscape aesthetic quality, and they are places of inspiration. From the perspective of the ecosystem services concept, rivers and floodplains provide diverse cultural ecosystem services (CES). CES provide benefits that influence human well-being. In the Ph.D. thesis, CES are defined as ecosystem contributions to material and immaterial benefits, e.g. human capabilities and experiences, which are created and enabled by an environment-human relationship. CES usually require a human contribution to their utilization. In some cases, however, the mere existence of a culturally-charged landscape is sufficient to cause appreciation of the people. The use of river landscapes for infrastructures, settlements and agriculture impairs offered-CES. Offered-CES are ecosystem contributions that may benefit humans. According to the German Floodplain Status Report, these ecosystem contributions are at risk, because only one-third of the original floodplains are still flooded during flood events. Against the background of the far-reaching degradation of river landscapes, the identification and assessment of their ecosystem services are of high importance for the communication of their ecosystem services. The concept of ecosystem services supports the identification of sustainable and resource-saving management options in order to promote decision-making processes. In recent years, a variety of conceptual approaches to ecosystem services has been developed, but most of them relate to terrestrial ecosystems. So far, CES have been classified as ecosystem services, but they have not been fully integrated into ecosystem service assessments. Provisioning and regulating services are more often quantified than CES in ecosystem service assessment of river landscapes. However, the integration of CES in planning processes depends on a substantial and quantitative assessment of CES. A nationwide CES assessment can help identify those river landscape areas that show a deficit of CES. These river landscape areas could be integrated into nationwide planning and protection strategies in order to implement appropriate renaturation measures. Furthermore, river landscape areas with particularly high CES in a nationwide comparison should be maintained and protected. Planners and decision-makers can use a local quantification of CES to inform stakeholders and the local public about the current status of CES in river landscapes and to communicate suitable options for action to improve the current status. The aim of the Ph.D. thesis was to assess the value of cultural ecosystem services of river landscapes in Germany. This should be achieved by a transparent method that takes into consideration the specifics of riverine landscapes. By differentiating and comparing the landscape aesthetic quality and recreational value of different river landscapes and their zones, it is possible to derive protection and development measures and priorities. Four question-sets were formulated for this aim: ▪ Question-set A determined on a national level, whether river landscapes are particularly valuable for landscape aesthetic quality in comparison to other landscapes. Landscape aesthetic quality was highlighted as a key class of CES in previous studies and surveys and it is embodied in the German Federal Nature Conservation Act and in landscape planning instruments. Without quantitative “evidence”, rivers and floodplains are often attributed to a “beautiful” landscape. ▪ Question-set B included the research question of how offered- and utilized-CES can be spa-tially assessed on a local and national level in order to integrate the assessment into planning processes. The CES classes landscape aesthetic quality, non-water-related activities, water-related activities and heritage were considered. ▪ Question-set C focused on the features of river landscapes that are particularly important for people seeking recreation and on the benefits of the river landscape experience for human well-being. The question-set C also investigated whether offered-CES is higher in recreational areas than in the residential areas surrounding respondents. ▪ Question-set D investigated the implementation of the CES assessment in a “River Ecosystem Service Index” (RESI) and a spatial synthesis of the assessment of offered- and utilized-CES. The research questions required the use of mixed methods from geography, social sciences and environmental sciences (especially environmental planning). The combination of methods developed and applied resulted from the transdisciplinary character of the ÖSL concept. The study area comprised 79 morphological riparian zones (synonym: river landscape), consisting of active floodplains, historical floodplains, and river courses. The local assessment of CES was implemented in the river landscape of the Bavarian Danube. In order to answer the first question-set, an existing, Germany-wide assessment of landscape aes-thetic quality was used, which was provided as a raster data. The delineation of 79 morphological floodplains represented a further data input of the first question-set. In a geographic information system (GIS) the landscape aesthetic quality of the river landscapes and of other landscapes was assessed and statistically compared. The Welch test was applied to verify whether the difference of the mean values of the two landscape aesthetic quality grids was statistically significant. A geopro-cessing workflow was used to identify river landscape zones and river landscape areas that received particularly high scores for landscape aesthetic quality. Landscape elements and features that are typical of river landscapes with high landscape aesthetic quality scores were identified by a comparison of percentage deviations. The mean values of the individual (sub-) indicators were considered. The land cover was also determined for (sub-) indicators with a particularly high percentage deviation. The CESMAP-Approach was established to assess offered-CES of the CES classes non-water-related activities, water-related activities and heritage (question-set B). This approach was also used to assess the recreational infrastructure and the utilization of CES. The approach is based on an assessment of indicators with spatial data, whereby high and low valued river landscape areas can be delimited, cartographically visualized and statistically compared. An indicator is composed of a combination of different sub-indicators and weightings, which have been assessed with spatial data in a GIS. One set of indicators was based on spatial data that were available in the same quality across Germany. A further indicator set also used local spatial data for the CES assessment. For an automated assessment of each sub-indicator in a grid, models have been constructed that allow a time-saving and reproducible assessment of each sub-indicator. Through the developed geoprocessing workflows, the individual indicators are rated on a scale of 0–100 for each grid cell. The CESMAP-Approach was carried out spatially for the 79 river landscapes with a grid resolution of 100 × 100 m (nationwide assessment) and 10 × 10 m (local assessment). A representative, qualitative online survey investigated the features of a river landscape that were particularly important for people seeking recreation. The benefits of a river landscape visit on human well-being for different categories were evaluated using a Likert scale (question-set C). The survey included a mapping tool that enabled respondents to mark their most important visiting points. In order to verify whether the respondents' recreational areas show higher offered-CES scores, the mean values of buffers around recreational areas and residential areas were compared in a GIS. The RESI used floodplain-river compartments as rating areas instead of raster pixels as in the CESMAP-Approach. Moreover, the RESI rating scale did not range from 0–100 but had an ordinal scale with 5 classes, where 1 means non-existent or very low and 5 means very high. A geoprocessing workflow transformed the offered-CES assessment into the RESI rating area and scale. Spider diagrams enabled the comparison of the assessments of offered-CES, recreational infrastructure as human input and utilized-CES. Spider diagrams were produced for each floodplain-river compartment of the 79 riverine landscapes The results of the landscape aesthetic quality comparison show that the landscape aesthetic quality of river landscapes is lower than the landscape aesthetic quality of the rest of Germany. In contrast, active floodplains and river courses have higher scores for landscape aesthetic quality than the rest of Germany. Historical floodplains achieve the lowest landscape aesthetic quality scores. They are disconnected from the flooding regime and have less landscape elements that are specific to river landscapes. River landscape areas with high relief dynamics, distinctive features (e.g. deciduous forest) and a network of running waters as rare land cover are particularly valuable for the protection of the CES class landscape aesthetic quality. In active floodplains the assessment of offered CES is generally higher than in historical floodplains. The land cover classes “non-irrigated arable land”, “industrial and commercial units” and “discontinuous urban fabric” characterize floodplain areas with a low rating for offered-CES. On the contrary, the land cover classes “broad-leaved forest”, “watercourses” and “pastures” are predominant highly valued river landscape areas of the offered CES indicators landscape aesthetic quality, non-water-related activities and water-related activities. In contrast, highly valued river landscape areas of the offered-CES indicator heritage are covered by “non-irrigated arable land” and “discontinuous urban fabric”. The nationwide and local CES assessment yields similar results, when analyzing the frequent land cover and floodplain zones in high and low-rated river landscape areas. A comparison of the nationwide and local result grids of heritage shows local differences, because local input data contained a considerably higher number of elements. The river landscape areas with the most highly valued recreational infrastructure are primarily dis-tributed over historical floodplains, which are characterized by “non-irrigated arable land”, “broad-leaved forest” and “pastures”. The indicator result for the assessment of utilization shows high values in cities and in the Weltenburger Enge, which is highly frequented by tourists. The Spearman correlation coefficients show no strong correlation between offered-CES indicators. A moderate correlation was established between water-related activities and landscape aesthetic quality. No strong correlations were found between the practical evaluation framework sections (offered- and utilized-CES) either. However, water-related activities and the utilized-CES show a moderate correlation. In order to make the assessment more accessible to practitioners, indicator fact sheets were prepared and each indicator assessment was mapped. It was also found that the established indicators are sensitive to renaturation measures. The implementation of spatial data enabled an indicator-based assessment of offered- and utilized-CES as well as recreational infrastructure. Because the assessment of CES is spatially distributed, the assessment could be transferred to the RESI rating area and the RESI rating scale. For this reason, RESI was the first assessment of all ecosystem service categories in the river landscape context. Through the CESMAP-Approach, decision-makers can use maps of the CES assessment and spider diagrams to communicate the CES status quo of river landscapes. The assessment shows spatially explicit river landscape areas with particularly low offered-CES and areas that should be protected due to high offered-CES. The results could be used to identify river landscape areas that could be implemented in nationwide strategies (e.g. Blue Ribbon Germany). The CESMAP-Approach delivers an extension and supplement to existing assessments in the river landscape context (e.g. Water Framework Directive, floodplain status report), which have not yet taken CES into account. The CES assessment with the CESMAP-Approach fulfilled the objective of “Action 5” of the EU Biodiversity Strategy, as it provides transparent and reproducible indicators. The Ph.D. thesis thus contributes to the international discourse on valuation techniques for cultural ecosystem services. The established indicators and their assessment are helpful to provide and extend knowledge about CES of river landscapes and to illustrate connections between offered- and utilized-CES. This differentiated assessment of offered- and utilized-CES can be used to evaluate planning options. The assessment of CES can be transferred to other study areas, if the general conditions are comparable and spatial data are available. Further research is needed about the actual integration of CES into the planning practice of river landscapes. In addition, how differences in offered- and utilized-CES are handled in planning has barely been researched. eng
dc.language.iso ger eng
dc.publisher Hannover : Institutionelles Repositorium der Leibniz Universität Hannover
dc.rights Es gilt deutsches Urheberrecht. Das Dokument darf zum eigenen Gebrauch kostenfrei genutzt, aber nicht im Internet bereitgestellt oder an Außenstehende weitergegeben werden. eng
dc.subject Cultural ecosystem services eng
dc.subject River landscapes eng
dc.subject Spatial modelling eng
dc.subject Indicator development eng
dc.subject Kulturelle Ökosystemleistungen ger
dc.subject Flusslandschaften ger
dc.subject räumliche Modellierung ger
dc.subject Indikatorentwicklung ger
dc.subject.ddc 500 | Naturwissenschaften eng
dc.subject.ddc 900 | Geschichte und Geografie eng
dc.title Kulturelle Ökosystemleistungen von Flusslandschaften: Erfassen – Bewerten – Planen eng
dc.type DoctoralThesis eng
dc.type Text eng
dcterms.extent II, xvi, 252 S.
dc.description.version publishedVersion eng
tib.accessRights frei zug�nglich eng


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