Essays on the consequences of declining rubber prices for smallholder farming in Southwest China

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Jin, Shaoze: Essays on the consequences of declining rubber prices for smallholder farming in Southwest China. Hannover : Gottfried Wilhelm Leibniz Universität, Diss., 2020, xxv, 229 S. DOI: https://doi.org/10.15488/9975

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Während der letzten Jahrzehnte haben sich die Naturkautschukplantagen im Südwesten Chinas ausgeweitet – einhergehend mit einem Wandel von traditionellen Anbausystemen, basierend auf Nahrungsmittel und Agrarforstwirtschaft, zu Kautschuk-Monokulturen. Kautschukplantagen waren der zentrale Teil der Armutsbekämpfungsstrategie der Regierung für abgelegene ländliche Gebiete. Diese Strategie war zwar erfolgreich, aber die uneingeschränkte Expansion des Kautschuks bedroht die langfristige Nachhaltigkeit, insbesondere für Kleinbauern. Die Ausdehnung des Kautschuks in ökologisch weniger geeignete Gebiete, getrieben durch hohe Kautschukpreise, hat zu Umweltschäden und wirtschaftlichen Ungleichheiten geführt. Um die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf den Lebensunterhalt und das Wohlergehen der kleinbäuerlichen Kautschukbauern vollständig zu verstehen, sind sorgfältige Untersuchungen erforderlich.Ziel der Dissertation ist es, die Reaktionen kleinbäuerlicher Kautschukbauern auf sinkende Kautschukpreise zu untersuchen und die Auswirkungen auf das Wohlergehen der Haushalte und die ländliche Entwicklung in Südwestchina abzuschätzen. Der Fokus hierbei liegt auf kleinbäuerlichen Kautschukbauern in der Autonomen Präfektur Xishuangbanna Dai (XSBN), die an der Südspitze der Provinz Yunnan in China liegt. Die Forschungsziele sind: (i) die Bewältigungsstrategien der kleinbäuerlichen Kautschukbauern als Reaktion auf die sinkenden Kautschukpreise und deren Auswirkungen auf das Wohlergehen der Haushalte und die sektor-interne Einkommensverteilung zu untersuchen; (ii) die Rolle von Standortfaktoren auf den Strukturwandel abzuschätzen; (iii) die Durchführbarkeit des Zwischenfruchtanbaus bei steigenden Arbeitskosten im Kautschukanbau zu analysieren; (iv) die Rolle der Wahrnehmung regionaler Klimaextreme auf die Akzeptanz des von der lokalen Regierung geförderten Konzepts einer umweltfreundlichen Landwirtschaft zu untersuchen; und (v) die Auswirkungen der Wahrnehmung von Temperaturänderungen auf die Umsetzung umweltfreundlicher Praktiken in der Landwirtschaft zu bewerten.Die empirische Grundlage dieser Arbeit ist ein zweijähriger Paneldatensatz von etwa 612 kleinbäuerlichen Kautschukbauern in XSBN, der im März 2013 bzw. März 2015 erhoben wurde. Die Kautschuk-Kleinbauern wurden aus 42 Dorfgemeinschaften in 8 Townships in den Bezirken Jinghong, Menghai und Mengla nach einem stratifizierten Zufallsstichprobenverfahren ausgewählt. Zu den Erhebungsinstrumenten gehörten Haushalts- und Dorffragebögen. Der Haushaltsdatensatz besteht aus sozioökonomischen Informationen aller Familienmitglieder, einschließlich aller einkommensschaffenden Aktivitäten wie Pflanzenbau und Viehzucht sowie außerlandwirtschaftlicher und nichtlandwirtschaftlicher Aktivitäten. Der Haushaltsfragebogen enthielt auch ein detailliertes Modul zur Kautschukproduktion, um den Arbeitseinsatz, den Materialeinsatz und die Erträge zu erfassen. Außerdem umfasst der Haushaltsfragebogen Informationen zu Vermögen und Konsum der Haushalte, erlebte Schocks und erwartete zukünftige Risiken. Der Dorffragebogen, der zusammen mit dem Dorfvorsteher durchgeführt wurde, umfasste Informationen zur Demographie, Infrastruktur und lokalen Institutionen. Der erste Aufsatz ist durch das Phänomen der wachsenden Ungleichheit der Wohlfahrt in China motiviert, wie Thomas Pickettys jüngste Forschungen über China zeigen. Der Aufsatz in Kapitel zwei trägt den Titel „Sinkende Kautschukpreise, Diversifizierung und ländliche Ungleichheit in Südwestchina.“ Es wird untersucht, auf welche Weise sich die Reaktion der Landwirte auf sinkende Kautschukpreise auf das Haushaltseinkommen und die sektorinterne Verteilung der Wohlfahrt in XSBN auswirkt. Der konzeptionelle Rahmen des Papiers ist ein dynamisches Modell des Lebensunterhalts eines Haushalts. Dabei wird zunächst die Hypothese aufgestellt, dass Kautschukbauern als Reaktion auf den Kautschukpreisschock ihr Anbauportfolio diversifizieren. Zweitens wird die Hypothese aufgestellt, dass die Einkommensungleichheit in Folge von Bewältigungsstrategien, die hauptsächlich in der Übernahme von außerlandwirtschaftlicher Lohnarbeit bestehen, verringert wird. Der Shannon-Index wird zur Messung der Diversifizierung von Land und Arbeit verwendet. Um die Determinanten der Diversifizierung zu identifizieren, werden ein Tobit-Modell und ein „Scheinbar Beziehungsloses Regressions-Modell mit den Paneldaten verwendet. Der Mundlak-Korrekturfaktor wird einbezogen, um mögliche Endogenitätsprobleme zu berücksichtigen, die sich aus unbeobachteter Heterogenität ergeben. Als nächstes werden eine Quantilsregression und ein Multinomiales Endogenes Switching-Regressionsmodell verwendet, um den Effekt der Diversifizierung auf das Haushaltseinkommen und die entsprechende intra-sektorale Einkommensverteilung zu messen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sinkende Kautschukpreise bei gleichzeitiger Verringerung der Einkommen aller Kautschukbauern einen positiven Effekt auf die Ungleichheit in der Stichprobe von 612 Kautschukbauern haben. Der Hauptgrund dafür ist, dass die Haushalte im Niedriglohnsegment flexibler sind Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft anzunehmen, und ihr Anbauportfolios zu ändern, wie z.B. Teeanbau. Die Studie über kleinbäuerliche Kautschukbauern in XSBN unterstützt Piketty’s Hypothese bezüglich der Rolle von Kapital und Arbeit bei der Erklärung des wachsenden Ungleichheitsphänomens. Die politische Schlussfolgerung des Papiers lautet, dass die nationalen und lokalen Regierungen Maßnahmen ergreifen sollten, die die Anpassungsfähigkeit der Kautschuk-Kleinbauern gegen Preisschwankungen und andere externe Schocks verbessern.Der zweite Aufsatz trägt den Titel „Standortfaktoren und ländliche Transformation in kautschukproduzierenden Gemeinden in Südwestchina.“ Der Aufsatz untersucht die Möglichkeiten und Hemmnisse des kleinbäuerlichen Kautschukanbaus in verschiedenen geografischen Gebieten in XSBN, sich an die veränderten wirtschaftlichen und institutionellen Bedingungen anzupassen, insbesondere an die sinkenden Kautschukpreise, die aufstrebenden Landverpachtungsmärkte und die wachsenden Arbeitsmärkte außerhalb der Landwirtschaft. Als konzeptioneller Rahmen wird ein landwirtschaftliches Haushaltsmodell entwickelt, um die Entscheidungsprozesse auf den Pacht- und Arbeitsmärkten außerhalb der Landwirtschaft empirisch zu untersuchen. Die empirischen Schätzverfahren beinhalten “Instrumentvariablen“ und ein “Rekursives Bivariates Probitmodell“, die der potentiellen Endogenität und den Selektionsverzerrungen Rechnung tragen. Die Ergebnisse zeigen, dass bei sinkenden Kautschukpreisen die Höhenlage der Plantage ein Schlüsselfaktor für die Transformationsmöglichkeiten landwirtschaftlicher Haushalte ist. Kautschukproduzenten in niedrigen Höhenlagen (unter 600 Meter über dem Meeresspiegel, ü. M.) erhalten einen besseren Zugang zu außerlandwirtschaftlichen Arbeitsmärkten und sind daher besser in der Lage, sich an sich ändernden wirtschaftliche Bedingungen anzupassen. Haushalte in höheren Lagen (über 800 ü. M.), in denen der Kautschukanbau später aufgrund der hohen Rohstoffpreise erfolgte, können sich auf neue Kulturen wie Tee umstellen, da sie mit geringeren Anpassungskosten und einer geringeren Abhängigkeit von Kautschukplantagen konfrontiert sind. Bemerkenswerterweise sind Landwirte in mittleren Höhenlagen (600-800 ü. M.) am engsten in der Lage, sich anzupassen, da sie mit hohen Anpassungskosten konfrontiert sind. Sie scheinen daher in eine Zwangslage zu geraten. Die Analyse bietet eine gute Grundlage für die Ableitung standortspezifischer Politikempfehlungen, die in der Vergangenheit gefehlt haben.Der dritte Aufsatz heißt „Steigende Arbeitskosten und die Zukunft des Kautschuk-Zwischenfruchtanbaus in China.“ Die Studie identifiziert Faktoren, die die Einführung von Zwischenfruchtanbaupraktiken für Kautschuk in XSBN verhindern. In dem Aufsatz wird die Hypothese aufgestellt, dass unter anderem die steigenden Arbeitskosten in China, die durchzunehmende Möglichkeiten auf dem außer-landwirtschaftlichen Arbeitsmarkt verursacht werden, nachhaltige Kautschuk-Landnutzungssysteme mit Zwischenfruchtanbau als Kernkomponente bedrohen können. Um den Wandel in der Praxis des Kautschuk-Zwischenfruchtanbaus zu messen, wird ein Panel-Modell verwendet. Darüber hinaus helfen „Instrumentvariablen“ und ein „Endogenes Switching-Modell“ mit der möglichen Endogenität und Selektionsverzerrung bei der Adoptionsentscheidung zum Zwischenfruchtanbau umzugehen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Kautschuk-Zwischenfruchtanbau in XSBN zwischen 2012 und 2014 deutlich zurückgegangen ist. Wie vermutet, kann gezeigt werden, dass die Haupttriebkraft für den Rückgang des Zwischenfruchtanbaus, der sich rasch entwickelnde außerlandwirtschaftliche Arbeitsmarkt in den städtischen Gebieten in XSBN ist. Vor allem jüngere Landwirte nutzen diese Gelegenheit und lassen ihre Kautschukbäume, in Anbetracht weiter sinkender Preise, unangetastet. Die arbeitsintensive Zwischenfruchtanbaupraxis stützt sich zunehmend auf weibliche und ältere Haushaltsmitglieder, die weniger in der Lage sind, außerhalb der Landwirtschaft zu arbeiten. Der Rückgang des Zwischenfruchtanbaus stellt eine Bedrohung für das Ziel der lokalen Regierung dar, umweltfreundliche Kautschukplantagen und nachhaltige Landnutzungssysteme in XSBN zu fördern. Das Papier kommt zu dem Schluss, dass ein neues Konzept zur Förderung nachhaltiger Kautschuk-Landnutzungssysteme erforderlich ist.Der vierte Aufsatz hat den Titel „Regionale Klimaextreme und die Wahrnehmung der Landwirte: Auswirkungen auf die Akzeptanz von umweltfreundlichen Kautschukplantagen in Südwestchina.“ Er fokussiert auf die Wahrnehmung regionaler Klimaextreme (definiert als extreme Wetterereignisse) und ihre Auswirkungen auf die Akzeptanz von umweltfreundlichen Kautschukplantagen unter den Kleinbauern in XSBN. Die Rationalität der Entscheidungsfindung wird als ein indirekter und ein direkter Mechanismus konzeptualisiert. Der erste (indirekte) Mechanismus besteht darin, inwiefern die Erfahrungen der Bauern mit Klimaextremen und historischen Einkommensschwankungen die Wahrnehmung von Klimaextremen beeinträchtigt, und welche Auswirkungen sie auf die Akzeptanz nachhaltiger Landbewirtschaftungspraktiken hat. Zur Erfassung der Kausalität der Wahrnehmung wird ein „Endogenes Switching-Modell“ angewandt, das den ersten Mechanismus testet. Der zweite (direkte) Mechanismus dokumentiert die Auswirkungen von Erfahrung und Einkommensvolatilität auf die Akzeptanz. Dazu werden ein OLS- und ein „Scheinbar Beziehungsloses Regressionsmodell“ eingesetzt. Die Ergebnisse zeigen die heterogenen Auswirkungen der Wahrnehmung und Erfahrung der Landwirte mit Klimaextremen. Während die Erfahrung ein starkes Motiv für die Akzeptanz liefert, ist es unwahrscheinlich, dass Landwirte, die eine Zunahme regionaler Klimaextreme wahrgenommen haben, umweltfreundliche Kautschukplantagen akzeptieren. Diese Asymmetrie könnte auf die begrenzte Anpassungsfähigkeit der Landwirte und auf kognitive Verzerrungen zurückzuführen sein, die Einkommensschwankungen unterliegen. Die empirischen Ergebnisse untermauern die gegensätzlichen Auswirkungen der Erfahrungen und Wahrnehmungen der Bauern mit dem Klimawandel auf ihre Anpassungsabsichten.Der Titel des fünften Aufsatzes lautet „Klimawandel und die Wahrnehmung der Landwirte: Auswirkungen auf die Kautschukwirtschaft in der Oberer Mekong-Region.“ Diese Studie untersucht die Auswirkungen der Wahrnehmung von regionalen Temperaturveränderung auf die Praxis umweltfreundlicher Kautschukplantagen bei Kleinbauern. Ein Endogenes Switching-Probit-Modell und ein Endogenes Behandlungseffekt-Modell werden angewandt, um die Auswirkungen der Wahrnehmung von Temperaturänderungen auf die Umsetzung des Zwischenfruchtanbausystems, als eine wesentliche Komponente der umweltfreundlichen Kautschukproduktion, abzuschätzen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Jahresdurchschnittstemperatur in XSBN zwar gestiegen ist, aber nur 59% der Befragten diesen Trend wahrnahmen, während über 38% keine Veränderung sahen. Die Ergebnisse zeigen auch, dass die Wahrnehmung von Temperaturveränderungen vom Bildungsniveau, sozioökonomischen Charakteristika und der Erfahrung von Schocks im Zusammenhang mit regionalen Klimaveränderungen abhängt. Eine verbesserte Wahrnehmung steigender Temperaturen kann umweltfreundliche Praktiken erheblich fördern. Daher kann eine Politik, die das Bewusstsein für den lokalen Klimawandel fördert, die Anwendung von Bewältigungsstrategien wirksam unterstützen.Zusammenfassend zeigen die Forschungserkenntnisse aus dieser Arbeit sowohl die Anfälligkeit der kleinbäuerlichen Kautschukproduzenten gegenüber externen Schocks, als auch die Widerstandsfähigkeit des ländlichen Sektors in Südwestchina auf. Die fünf Aufsätze veranschaulichen ebenso die Fähigkeit der ländlichen Wirtschaft, sich angesichts der sich verändernden wirtschaftlichen und institutionellen Bedingungen zu wandeln. Die empirischen Studien liefern Erkenntnisse, die nicht nur für die Kautschukanbaugebiete in China wertvoll sind, sondern auch auf die Länder der Mekong Region in Südostasien übertragen werden können.
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Publikationstyp: DoctoralThesis
Publikationsstatus: publishedVersion
Erstveröffentlichung: 2020
Die Publikation erscheint in Sammlung(en):Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
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