Universität Hannover 
Seminar für deutsche Literatur und Sprache 
Wintersemester 1997/98 

Dozent: Peter Schlobinski 
HS Sprache und Kommunikation @ Internet

Julian Hohmann:
 
 
Hannover, den 25.02.98

 

 
Web-Radios

 

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Inhalt
 

Einleitung
* 
Präsentationsformen
Deutschsprachige Radiosender
Öffentlich-rechtliche Sendeanstalten
Private Sendeanstalten
Andere deutschsprachige Sender
Inhalte
Sprachliche und Kommunikationsmerkmale
US-amerikanische Radiosender
Internet-Only-Radios und Special Broadcasts
Andere internationale Radiosender
Medienspezifische Kommunikationspotentiale
Literaturverzeichnis
Anhang: Radiolinks

Einleitung

 

Die folgende Arbeit, entstand im Rahmen des Seminars Sprache @ Kommunikation im Internet bei Professor Peter Schlobinski am Seminar für deutsche Literatur und Sprache der Universität Hannover im Wintersemester 1997/98. Sie erhebt weder den Anspruch einer vollständigen Bestandsaufnahme noch einer detaillierten Analyse der Radiostationen, die im Internet vertreten sind, sie soll vielmehr einen ersten Eindruck dieser neuen Form des Radios vermitteln und einzelne, spezifische Merkmale herauszustellen.

Soweit mir keine deutsche Korrelate bekannt sind, verwende ich im folgenden die zumeist aus dem US-Englischen stammenden Fachbegriffe mit deutscher Schreibung. Zwar ist vielfach eine Übersetzung der einzelnen Begriffe möglich, aufgrund der Bedeutung des Englischen für das, was als eine Art globaler Internetsprache umschrieben werden könnte, wäre es m.E. wenig sinnvoll, diesen relativ einheitlichen Sprachgebrauch aufzuheben.

Die Hyperlinks, nachfolgend als Links bezeichnet, habe ich, sofern sie sich auf andere WWW-Server beziehen und nicht der Charakterisierung der Textstruktur dienen, hinter dem jeweiligen Bezugspunkt angehängt, um so die Lesbarkeit der Adressen auch in gedruckter Form zu ermöglichen. Angaben über das Audio-Angebot beziehen sich - sofern nicht anders bezeichnet - auf das deutlich dominierende Real-Audio-Format der Firma RealNetworks
Inc. Die unterschiedliche Bandbreite der Übertragung wird hier nicht berücksichtigt. Die Bezeichnung live in bezug auf die Internet-Übertragung berücksichtigt nicht etwaige kurze Verzögerungen im Vergleich zum terrestrisch oder via Kabel ausgestrahlten Programm.

Einzelne Angebotsgruppen, die durch Links auf der Homepage des Anbieters gekennzeichnet sind, bezeichne ich im folgenden als Rubriken. Sofern sie direkt vom Anbieter übernommen sind, sind sie durch kursive Schreibung gekennzeichnet.

Probleme ergeben sich bei der Untersuchung von Internetangeboten u.a. durch die Dynamik, in der sich das vorhanden Untersuchungsfeld ändert. Während ich diese Arbeit schreibe, haben sich bereits einige der zitierten Seiten geändert, bedingt durch die meist redaktionelle Betreuung in einem Medium mit hohem Aktualitätsanspruch. Auch die Struktur und sogar die Web-Adressen der einzelnen Sender ändern sich, weshalb viele der in dieser Arbeit vorkommenden Hyperlinks schon bald nach der Fertigstellung nicht mehr aktuell sein dürften. Als einzige Gegenmaßnahme bliebe die Archivierung sämtlicher relevanten Dateien, eine Maßnahme, die ich für wenig sinnvoll erachte - die hierfür benötigte Datenkapazität läge vermutlich um ein zehnfaches über der für dieses Dokument. Ich hoffe, daß trotz der relativ statischen Betrachtung - alle Angaben beziehen sich auf den Februar 1998 - diese Arbeit eine Beitrag leisten kann zur Beobachtung der Entwicklung der neuen Struktur der Informationsvermittlung und der (massen)medialen Kommunikationsformen (da bei den Web-Radios die einseitige Kommunikation durch verschiedene Möglichkeiten aufgebrochen wird, kann in diesem Zusammenhang m.E. sogar von interaktiven Medien gesprochen werden).

 

*******

 

Ebenso wie Fernsehsender, Zeitungen und Zeitschriften präsentieren sich in zunehmenden Maße auch Radiosender im Internet. Ich werde im folgenden einige unterschiedliche Formen der Präsentation kurz vorstellen. Nach einem kurzen allgemeinen Überblick beschäftige ich mich mit dem deutschsprachigen Web-Radios und versuche anschließend, einige spezifische Merkmale des Inhalts, aber auch der Sprache dieser Angebote, herauszuarbeiten. Nachfolgend soll ein Eindruck vermittelt werden über das - sehr viel umfangreichere - Angebot an Web-Radios in den USA und einige andere - internationale - Radiosender im Internet. Abschließend werde ich kurz einige kommunikationsspezische Entwicklungen, die dieses neue Medium mit sich bringt, thesenartig zusammenfassen.

 

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Präsentationsformen

 

Aufgrund bislang fehlender wissenschaftlicher Definitionen auf diesem Gebiet unterscheide ich im folgenden zwischen Web-Radios und Internet-Only-Radios. Wegen des klaren Bezuges auf das WWW (World Wide Web) sind erstere für mich sämtliche Radiostationen, die sich dort präsentieren, ungeachtet der Art und des Umfanges dieser Präsentation. Internet-Only-Radios sind dagegen keine Radiostationen im eigentlichen Sinne, sie senden ausschließlich über das Internet und sind quasi nur virtuell existent.

Die Web-, bzw. Internet-Radios präsentieren sich im Internet, indem sie entweder:

 

    1. Informationen über den jeweiligen Sender in Schriftform (meist im HTML-Format) und andere - teilweise interaktive - Angebote bereitstellen.
    2. zusätzlich Auszüge des Programms in Form von Sound-Dateien anbieten (z.B. Nachrichten). Diese können entweder direkt über das Internet angehört, aber statt dessen auch auf die eigene Festplatte geladen und offline gehört und weiterbearbeitet werden,
    3. als sogenannte Bitcaster ihr terrestrisch oder via Kabel ausgestrahltes Programm entweder zu bestimmten Zeiten (non-continous) oder auch 24 Stunden am Tag (continous) live ins Internet einspielen, oder
    4. als Internet-Only-Radios ein Programm ausschließlich für Internetnutzer gestalten.

 

Ich versuche im folgenden, anhand einer kleinen Auswahl die Bedeutung und die Vielseitigkeit von Web-Radios aufzuzeigen. Anschließend beschäftige ich mit den inhaltlichen und sprachlichen Merkmalen, die aus dieser Form medialer Vermittlung erwachsen können.

 

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Deutschsprachige Radiosender

 

Aufgrund der weltweit einmaligen medienpolitischen Situation in der Bundesrepublik, in der das 1984 eingeführte duale System mittlerweile in fast allen Bundesländern auch um die sog. dritte Säule der Offenen Kanäle, bzw. des Nichtkommerziellen Lokalen Rundfunks erweitert wurde, sowie der Tatsache, daß ich auch kurz auf das schweizerische und österreichische Angebot eingehe, habe ich nachfolgend zwischen öffentlich-rechtlichen, privaten und anderen deutschsprachigen Web-Radios unterschieden.

 

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Öffentlich-rechtliche Sendeanstalten

 

Hier fällt auf, das die Landesprogramme der ARD in ihrem Internetangebot schon einen Vorgeschmack liefern auf die Programmvernetzung, die durch die Einführung des digitalen Fernsehens noch erweitert werden soll. So finden sich zwar selten Links zu anderen Landesprogrammen, häufig jedoch zum WWW-Server der ARD. Dort wird dann z.B. im Februar diesen Jahres auf die Berichterstattung des Bayrischen Rundfunks über die Winterolympiade in Nagano verwiesen. Eine Besonderheit in der Internetpräsentation ist sicherlich die technische und nutzungsbezogene Nähe von Radio- und Fernsehprogrammen: das archivierte Fernseh- oder Radiomaterial ist oftmals nur einen Mausklick voneinander entfernt: es steht zu vermuten, daß die in der regulären Nutzung deutlich unterschiedlichen Nutzungszeiten der beiden Medien (vgl. Berg und Kiefer, 1996, S.71) bei der Nutzung der Medien über das Internet verschwimmen könnten. Auf den Seiten des Bayrischen Rundfunks beispielsweise ermöglicht ein einzelnes Programm (der Real-Audio-Player) sowohl das Rezipieren des Radioprogrammes BR3 als auch das Video-On-Demand einzelner Fernsehsendungen des Bayrischen Rundfunks (z.B. das Mittagsmagazin).

 

Tabelle 1: Öffentlich-rechtliche Sendeanstalten im Internet
 

Nationale und Landesprogramme Internet-Adresse
ARD - Radio Startseite http://www.ard.de/radio/index.html 
Deutschlandfunk http://www.dlf.de/dlf/ und 

http://www.deutschlandradio.de/dlf/

Deutschlandradio Berlin  http://www.dlf.de/dlrb/ und 

http://www.deutschlandradio.de/dlrb/ 

Deutsche Welle Radio http://www.dwelle.de/dpradio/Welcome.html 
   
Bayrischer Rundfunk http://www.br-online.de/
Radio Bremen http://www.radiobremen.de/
Hessischer Rundfunk  http://www.hr-online.de/
Mitteldeutscher Rundfunk http://www.mdr.de/
Norddeutscher Rundfunk - Hörfunk http://www.ndr.de/hf/
Sender Freies Berlin und Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg http://www.sfb.de/neu/default.html 
Südwestfunk http://www.swf.de/
Süddeutscher Rundfunk http://www.sdr.de/
Saarländischer Rundfunk http://www.sr-online.de/

 

Die zusätzlichen Internetangebote der 55 ARD-Hörfunkprogramme enthalten: "Nachrichten in Echtzeit-Audio, Sendemanuskripte, Features, Hörspiele, komplette Multimedia- Dokumentationen zu unterschiedlichen Themen"(http://www.ard.de/radio/index.html).

Die einzelnen Hörfunkprogramme sind den jeweiligen Landesprogrammen untergliedert, der Einsatz der einzelnen Programme als Bitcaster und der Umfang der Präsentation hängt nicht in erster Linie von ihrem tatsächlichen Marktanteil, sondern mehr der angesprochenen Zielgruppe ab. Im Unterhaltungsangebot finden sich hier hauptsächlich die informationsorientierten, erfolgreicheren regionalen Sender, z.B. Radio Eins Live des WDR (http://www.wdr.de/radio/einslive/), das Inforadio Berlin Brandenburg (http://www.inforadio.de/) oder Bayern 3 (http://www.br-online.de/bayern3/home1.html). In diesem Umfeld findet sich auch ein vielseitiges nicht-auditives Webangebot, von Newstickern über Verkehrs-, Wetter- und politische Meldungen bis hin zu eigenen Chat-Kanälen.

Die jüngeren Radioformaten senden ihr Programm zumeist nicht über das Netz, sondern bieten einzelne Jingles, Interview-, Comedy- und Musiksequenzen im Audioformat (z.B. bei Radio Fritz, http://www.fritz.de/). Die Gestaltung des Web-Designs ist hier bunter. Animierte Grafiken, die Einbindung von Java und JavaScript, und eigene Chat-Kanäle sind häufig anzufinden. Am Beispiel von N-joy-Radio wird deutlich, daß jugendsprachliche Elemente nicht nur in die Moderation, sondern auch in der schriftliche Ansprache des Publikums auf der Website integriert werden:

 

  • Hi, Ihr seid online beim jüngsten Programm im Norden!
  •  
    Neu: Die N-Joy Suchmaschine. Hier könnt Ihr im kompletten
    N-Joy Radio-Angebot suchen: nach Bands, nach Songs, oder
    einfach nach Eurem eigenen Gästebuch-Eintrag.
     
    Hier findet Ihr alle Infos über uns, das Programm und
    natürlich über CULD, den Club UnLimiteD von N-Joy Radio.
    Außerdem könnt Ihr uns auch Löcher in den Bauch fragen
    per e-mail und sogar mit anderen N-Joy Hörern chatten. Und:
    Bei uns macht Ihr die Charts, auch im Web!
    Wenn Ihr wissen wollt, wer hinter dem Sound der 90er steckt
    - werft doch mal einen Blick auf die N-Joy Radio Crew.
    Jeden Tag findet Ihr bei uns aktuell Poplife - alle Infos über
    Eure Stars! Und wir würden Euch gerne kennenlernen. Tragt
    Euch doch in unser Gästebuch ein ...
  • (http://www.n-joy.de/index.html)

     
    Im Audioformat finden sich hier nur der Jingle (im wav-Format), neben den oben hervorgehobenen Rubriken gibt es aber noch Games, PopLife, Hits, Guests; News und The Net, und ein Service-Center.

    Auf der Website von Radio Sputnik findet sich zwar ebensowenig ein Liveprogramm, es stehen aber einzelne Sendungen zum Anhören bereit - hier im xdma-fomat (http://www.mdr.de/sputnik/audioframe.html). Wie die meisten anderen Sender präsentiert auch Radio Sputnik die einzelnen Rubriken in sogenannten Frames (Rahmen innerhalb des Browsers), neben Schon gehört (Aktuelles) und Tips und Tricks gibt es die Rubriken: audiosite, rocksite, fansite, brainsite, radiosite, funnysite und webmagsite.

     

    Die Heimatprogramme der einzelnen Sender sind dagegen nicht nur konservativer in der Präsentation, sondern zumeist auch inhaltlich weniger umfangreich. Sie bieten, wie z.B. NDR1 Radio Niedersachsen (http://www.ndr.de/hf/radionds/index.htm) oder WDR 4 (http://www.wdr.de/homepage/radio.html#wdr4), selten mehr als eine Kurzvorstellung, das aktuelle Programm, die jeweiligen Sendefrequenzen oder Fotos der Radiomoderatoren, als interaktives Angebot gibt hier allenfalls die Möglichkeit der Übermittlung von Radiogrußbotschaften per Email. Eine Ausnahme bildet hierbei Radio Bremen Melodie (RB3, http://www.radiobremen.de/rbtext/rb3/rb3-home.htm) - den Besuchern dieser Website werden sowohl schriftliche Nachrichten auf Plattdeutsch, als auch gleich der entsprechende Kurs Plattdeutsch für Anfänger (JavaScript) angeboten.

     

    Ein deutlich vielseitigeres Angebot findet sich dagegen bei den drei informations- und bildungsorientierten nationalen Radioprogrammen. Die Deutsche Welle betont ihren Aktualitätsanspruches mit einer 24-stündigen Live-Einspielung ihres Radioprogramms ins Internet und zusätzlich bereitgestellten Nachrichten. Auch das Einschreiben in sogenannte Mailing-Listen ist möglich, dies dient dem automatischen Bezug der Nachrichten als Email (http://www.dwelle.de/today/nrdeu-mail.html). Auf diesem Weg kann sich das Publikum z.B. von dem "Monitor-Dienst" - einem "Nachrichtenservice auf der Grundlage der journalistisch ausgewerteten internationalen Medien (z.B. Radio, Fernsehen, Agenturen und Zeitungen)" (http://www.dwelle.de/monitor/Welcome.html) der Deutschen Welle mit Nachrichten versorgen lassen. Des weiteren gibt es ständig aktualisierte Nachrichten im Real-Audio-Format, sowie sogenannte Audio-Archive, die eine selbstbestimmte, zeitunabhängige Auswahl erlauben, wie sie bei regulärer Radionutzung nicht erfahrbar ist.

    Die Deutsche Welle bietet zudem Informationen über Deutschland auch im Audio-Format in bislang 33 Sprachen (http://www.dwelle.de/language.html) an, u.a. auf albanisch, russisch und japanisch, in Kiswahili und Sanskrit - ein bemerkenswertes Phänomen in der vom Englischen dominierten Netzwelt.

    Der Deutschlandfunk und das Deutschlandradio Berlin präsentieren sich zusammen auf zwei vermutlich gespiegelten Websites (siehe Tabelle 1), im Audio-Format werden bislang nur Auszüge aus den aktuellen Hörspielen und dem Literaturangebot präsentiert - umfangreiche Archive in schriftlicher Form (HTML-Format) erlauben aber eine ausführliche Recherche beim Deutschlandfunk in den Archiven aus der Reihe Computer & Kommunikation (wöchentliche Sendung) und dem Newsletter, der jeden Wochentag aktuelle Information aus dem Bereich Wissenschaft und Forschung vorstellt (von beiden Sendungen sind ca. die letzten zehn Monate archiviert). Zusätzlich gibt es Ankündigungen für Themen und Studiogäste jeweils aktueller Sendungen aus Forschung & Wissenschaft, Hintergrund Politik und Kultur am Sonntagmorgen und die von beiden Sendern präsentierte fünfminütige Sendung Sternzeit zum Nachlesen.

    Ebenfalls erwähnenswert ist das vom Deutschlandfunk betreute Archiv mit den Literaturseiten. Hier können aktuelle und archivierte Kritiken oder Interviews nachgelesen, aber auch einzelne Ausschnitte der Gespräche mit - oder Lesungen von - den Autoren angehört werden. Das nachfolgende Textbeispiel zeigt die Recherchemöglichkeit innerhalb des Angebots, es zeigt aber auch die seriöse Form der Anrede des Rezipienten:

     

    Kritiken
    Sie suchen Informationen zu einem Autor oder Titel? Klicken Sie auf den
    Buchstaben in der entsprechenden Buchstabengruppe oder schauen Sie in das
    Pulldown-Menü.
    (http://www.deutschlandradio.de/literatur/kritiken/index.html)
     

    Die einzelnen Autoren werden hierbei nicht nur in auditiv und schriftlich, sondern auch mittels Fotos vorgestellt.

     

    Ebenfalls unter dem Dach der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten findet sich der Online-Schulfunk College R@dio ds Pilotprojektes Personal R@dio & TV des Bayrischen Rundfunks. Wie auch bei Radio Sputnik werden die jeweiligen Lehrstunden im xdm-Format angeboten- zusätzlich können hier die einzelnen Themen auch im mpa-Format heruntergeladen und offline (ohne direkte Internetverbindung) angehört werden. Der klassische Schulfunk wird so um die Möglichkeit des Audio-on-Demand erweitert, derzeit stehen Angebote aus den Themenbereichen Deutsch, Heimat/Sachkunde, Geschichte, Erdkunde, Ethik/Umwelt, Literatur, Sozialkunde, Philosophie, Medien und Fremdsprachen zur Verfügung (http://br.gmd.de/college/audiothek/at0.html). Das Angebot ist in Kategorien für Schüler ab der achten bis zur zwölften Klasse unterteilt, auch die jeweiligen Einsatzgebiete (Fächer oder Eignung für die Berufsschule) werden angegeben. Die einzelnen Beiträge haben hier eine Länge von 20 bis 30 Minuten.

     

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    Private Sendeanstalten

     

    Grundsätzlich ist festzustellen, daß weniger deutsche private Hörfunksender im Internet präsent sind. Hier sind es meist die regional erfolgreichen Sender, die eine eigene Website bereitstellen. Das Internetangebot ist deutlich stärker unterhaltungsorientiert als bei den meisten öffentlich-rechtlichen Anbietern. Ich werde anhand einzelner Beispiele - vier private Radiostationen aus verschiedenen Bundesländern - versuchen, einige typische und einige spezielle Angebotsmerkmale herauszustellen.

    Radio SAW (http://www.radiosaw.de/) aus Sachsen-Anhalt bietet neben dem Online hörbaren Radioprogramm und schriftlichen Informationen über den Sender und die Frequenzen auch stündlich aktualisierte Nachrichten, eine eigene Jobbörse und einen Baustellenreport. Als interaktives Angebot lockt der Besuch des virtuellen Funkhauses sowie die Möglichkeit, Musikwünsche zu übermitteln oder Autogrammkarten der Moderatoren zu bestellen. Kritik kann entweder über unter der Rubrik Meckerkasten , oder aber unter Feedback abgegeben werden, zusätzlich gibt es einen eigenen Radio-SAW-Chat und ein eigenes schwarzes Brett.

    Der baden-württembergische Sender Radio Regenbogen (Mannheim, Karlsruhe, Freiburg) war nach eigenen Angaben am 11. März 1997 der erste deutsche private Radiosender, der sein Programm 24 Stunden live über das Internet bereitstellte (vgl. http://www.radio-regenbogen.de/real/index.htm). Insgesamt umfaßt das Angebot hier die Rubriken: Home (die Startseite), RR-Live (Die Live-Einspielung), Team (Vorstellung der Mitarbeiter/Moderatoren), Events (Veranstaltungen im Sendegebiet), Musikwünsche, PR (u.a. Kundenzeitschrift, Fan Shop und aktuellen Pressemitteilungen), Sendungen (enthält ein Wochensendeschema mit Links zu den einzelnen Sendungen) und Werbung. Besonders die letzte Rubrik ist speziell an potentielle Werbekunden gerichtet, hier finden sich nicht nur Werbepreislisten und Adressen von den Ansprechpartnern, sondern auch die - regional unterteilten - offiziellen Reichweitenangaben (Weitester Hörerkreis, Hörer gestern und die Stundennettoreichweite) der deutschen MA (Media Analyse) und der Schweizer SRG Studie sowie eine Sendegebietskarte. Eine direkte Anrede des Publikums wird meist vermieden, an bestimmten Stellen findet sie sich jedoch in unterschiedlicher Form, z.B. "Radio Regenbogen spielt Eure Musikwünsche" (http://www.radio-regenbogen.de/ohrwurm/index.htm) und:

     

  • Seitdem ist es möglich, mit der passenden Hardware (Soundkarte) und der nötigen Software (Real Player) unser Programm überall auf der Erde live zu hören. Ob in Sydney, Paris oder New York - überall erklingt "Ihr Radio von Hier mit der besten Musik" !
  • (http://www.radio-regenbogen.de/real/index.htm),

     

    wobei "Ihr Radio von Hier mit der besten Musik" einen Slogan des Senders darstellt.

    Der hessische Sender Radio FHH enthält die Rubriken Aktuell, On-Air, Infos, Musik, Sendungen, Staupilot, Wetter, Chat, Galerie, Shop und Impressum (http://www.ffh.de/). Unter On-Air sind neben dem eigentlichen Radioprogramm auch zwei hier als StudioCams bezeichnete Web-Cams (Kameras, deren Signale ins Internet eingespielt werden) verfügbar, die im 60-Sekunden-Takt aktuelle Bilder aus dem Studio zeigen - dem Besucher wird auf diesem Weg auch ein visueller Eindruck des Radiobetriebes ermöglicht.

    Radio Antenne Niedersachsen ist zwar nicht als Bitcaster vertreten, die Website enthält aber neben einigen klassischen Rubriken wie home, achim, (bezeichnet eine tägliche Sendung mit dem Moderator Achim Wiese) aktuell, spiele, team, rundgang, radio, events und suche auch einige spezielle interaktiver Angebote. Das Angebot unter dem Stichwort Hit-Mail:

     
    Verschicken Sie doch mal
    internette Grüße.
    Unsere Stars auf Ihren
    Postkarten.
    (http://www.antenne.com/)
     

    findet sich in ähnlicher Form auch bei anderen Sendern; meines Wissens einzigartig bei deutschen Web-Radios sind jedoch das Warp Center - hier lassen sich die Fotos verschiedener Prominente ("Pamela, Bill, Michael, Berti und den Papst finden Sie im WARP-Special" http://www.antenne.com/) mithilfe der Maus und unter Einsatz von Java verzerren (morphing) und die R@dio Worlds, einer interaktiven Spielwelt, bei der die Teilnehmer einen eigenen Zugang (Account) brauchen, um dann dort die virtuelle Umgebung zu erkunden, eine Form deutscher MUD`s (Multi User Dimension real time discussion sites on computers, nach Kellner 1995, S.260). Das Audioangebot ist auf Interviewsequenzen - meist unter zwei Minuten Dauer - unter der Rubrik achim beschränkt.

     

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    Andere deutschsprachige Sender

     

    Neben den öffentlich-rechtlichen und den privaten Radiosendern finden sich teilweise auch die zumeist noch relativ neuen Sender aus dem Bereich des Nichtkommerziellen Lokalen Rundfunks (NKL) und der Offenen Kanäle (OK). Der hannoversche NKL-Sender Radio Flora enthält derzeit die Rubriken programm, über flora, mhz (Megahertz, die Zeitschrift des Senders), flora interaktiv (hier gibt es die Möglichkeit, Audio-Radiogrüße im Dateiformat zu übermitteln), special (Hinweise zu aktuellen Veranstaltungen), aus- und fortbildung und redaktionen (Termine der Redaktionssitzungen und Einladung zur Beteiligung; alles unter http://www.comlink.apc.org/radio.flora/). Die Adressen der derzeit ca. 60 Offenen Kanäle werden vollständig vom Offenen Kanal unter http://www.ins.de/offener-kanal-dortmund/adressen.htm aufgelistet, wenn vorhanden inklusive der Email- und Web-Adressen. Unter http://www.ins.de/offener-kanal-dortmund/links.htm finden sich auch Verweise zu anderen, internationalen Public Access Rundfunkprogrammen. Das Fehlen von Audioeinspielungen und wesentlich geringere Umfang der Präsentation liegt hier zum einen sicherlich in der lokalen Verortung und auch der geringeren finanziellen Ausstattung begründet; zusätzlich geht es aber auch um einen anderen Schwerpunkt: Anstatt hauptsächlich möglichst viele potentielle Hörer zu erreichen, kann die Internetpräsentation hier auch den Austausch zwischen einzelnen Bürgerfunkprojekten fördern

    Überdies sind natürlich auch einige Radiosender unserer deutschsprachigen Nachbarn im Netz vertreten, der österreichische Rundfunk gibt relativ kurze Informationen in Schriftform über seine neun Radioprogramme unter http://www.orf.at/home.htm, private Radiosender bieten aber die Live-Einspielung ihres Radioprogrammes, z.B. der Grazer Sender Radio Steiermark unter http://www.antenne-stmk.at/.

    Eine Besonderheit beim deutschsprachigen Radioprogramm ist sicherlich das Kunstradio Wien des österreichischen Rundfunks, das seit April 1995 auch im Internet präsent ist. Die Ziele dieses Projektes beschreiben die beteiligten Künstler wie folgt:

     

  • KUNSTRADIO ON LINE versteht sich nicht nur als
  • On Line Informationsservice über kommende und
    vergangene KUNSTRADIO-Sendungen und ihre
    AutorInnen oder als On LineAngebot von
    KUNSTRADIO- CDs, Katalogen, T-Shirts und
    Mousepads sondern vor allem als ein zusätzlicher und
    neuer Ort für Kunstprojekte, die sich mit dem Radio
    von heute und morgen auseinandersetzen - einem
    Radio, das Teil eines unter dem Druck der
    Konvergenz zwischen Massenmedien,
    Telekommunikation und Computer enstehenden neuen
    Medienverbundes ist.

    (http://thing.at/orfkunstradio/INFO/info_2.html)

     

    Hier werden - häufig live - verschiedene künstlerische Multimediaprojekte präsentiert, die später auch in archivierter Form abrufbar sind. Eine detaillierte Beschreibung und Untersuchung der einzelnen Projekte, die häufig Java, JavaScript und anderen Plug-ins mit einbinden, halte ich im Rahmen dieser Arbeit für wenig sinnvoll; es bietet sich an, diesen Projekten eine eigenständige Arbeit zu widmen - die Internetpräsentation des Kunstradios ist eine Medienentwicklung, die stärker auf die Computer- als auf die Radiokommunikation aufbaut. Der interessierte Leser sei auf die Möglichkeit verwiesen, sich unter der Homepage http://thing.at/orfkunstradio/ ein eigenes Bild zu machen.

    In der Schweiz präsentiert die in Vereinsform organisierte Schweizerischen Radio - und Fernsehgesellschaft SRG ihre insgesamt 13 Radioprogramme (vier deutsche, vier französische, drei italienische, ein rätoromanisches und ein internationales) unter http://www.srg.ch/srg-ssr/programm/radio/index_d.htm. Hier findet sich auch eine französische und eine englische Ausgabe der Homepage und der einzelnen Rubriken. Eine Live-Einspielung des Programmes über das Internet findet allerdings nicht statt.

    Die meistbesuchte Radio-Website der Schweiz hat nach eigenen Angaben der Sender Radio Zürisee mit über 7.000 Zugriffen pro Tag (http://www.radio.ch/). Eine Live-Einspielung findet hier momentan ebenfalls nicht statt, auf der entsprechenden Seite verweist der Sender derzeit (Februar 1998) auf rechtliche Probleme und verbindet dies mit einem Aufruf an die Besucher, dazu Stellung zu beziehen:

     

    Wegen urheberrechtlichen Schwierigkeiten sind wir gezwungen, den real audio
    Service bis auf weiteres zu deaktivieren.
    Mailt uns hier Eure Meinung zum Thema "Musik im Internet".
    (http://www.radio.ch/ unter "Live On Air")
     

    Bis Anfang des Jahres war das Programm noch Online verfügbar, eine Besonderheit innerhalb des deutschsprachigen Web-Radios war hier die Stereoausstrahlung. Ein anderes Merkmal sind die dortigen Live Cams die nicht nur einzelne Bilder aus den Kameras ins Internet übertragen, sondern im Cu-SeeME-Format eine Live-Übertragung des Studiobetriebes im Videoformat erlauben.

     

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    Inhalte

     

    Betrachtet man die einzelnen Sender im Vergleich, so fällt auf, daß bestimmte Rubriken auf den meisten Websites vorkommen obwohl sich das Angebot teilweise deutlich unterscheidet. Die folgende Tabelle listet die verbreitetsten Rubriken auf, nicht berücksichtigt werden Besonderheiten bei der Gestaltung oder einzelnen Rubriken untergeordnete Angebote (z.B. Preisausschreiben).

     

    Tabelle 2: Häufige Rubriken bei deutschen Web-Radios
     

    Bezeichnungen Inhalte
    Home, Start, Index Start- und Begrüßungsseiten
    Aktuelles, Infos, Nachrichten, Wetter, Baustellen, Staupilot (Verkehrshinweise) je nach Sender werden mehr oder weniger ausführlich aktuelle Informationen präsentiert
    Live, Audio sofern vorhanden: Links auf das online gesendete Radioprogramm oder auf einzelne Sendungen im Audioformat
    Team, Crew, Mitarbeiter einzelne Akteure des Senders werden - meist in Bild und Schrift - vorgestellt
    Sendungen, Programm ein festes Sendeschema oder das aktuelle Programm, teilweise mit weiterführenden Links zu bestimmten Sendungen
    Sender, Impressum weitere Informationen über den Sender und die Verantwortlichen
    Events, Veranstaltungen Veranstaltungshinweise auf Ereignisse, die entweder vom Sender selbst organisiert werden oder im Bereich des Sendegebietes stattfinden
    Musik, PopLife, Charts, Hits, Musikwünsche Informationen über aktuelle Bands und Interpreten sowie die Möglichkeit, Musikwünsche zu übermitteln
    Chat das Angebot für die Besucher der Website, miteinander zu chatten, teilweise wird auch mit der gelegentlichen Anwesenheit von Moderatoren geworben
    Kontakt, Gästebuch, Feedback, schwarzes Brett hier können den Sender betreffende Stellungnahmen und andere Meinungen abgegeben werden
    PR, Shop Merchandisingseiten des jeweiligen Senders
    Wegweiser, Suche, Hot-Links, Whats New, Hot Spots spezielle Links und Recherchemöglickeiten innerhalb und außerhalb der jeweiligen Website

     

    Diese Merkmale sind besonders bei den privaten Radiosendern auffällig, bei den öffentlich-rechtlichen ist aufgrund der komplexeren Darstellung die Zugehörigkeit einzelner Rubriken zu bestimmten Sendern nicht mehr eindeutig zu erkennen. Hier sitzen bis zu acht (NDR und MDR) einzelne Radiosender unter einem Dach, bzw. einem Webserver, teilweise sind die Programme aber auch mit eigenen Web-Adressen ausgestattet (z.B. N-Joy Radio, Radio Fritz und Radio Sputnik). Hinzu kommt das Angebot des jeweiligen Fernsehprogramms und eventuell Verweise zum ARD-Programm, das Angebot ist dadurch im allgemeinen breiter, aber weniger übersichtlich.

     

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    Sprachliche und Kommunikationsmerkmale

     

    Anhand der Sprache läßt sich die Zielgruppe der jeweiligen Sender oftmals deutlich erkennen, von der lockeren, jugend- und umgangssprachlich beeinflußten Ansprache des Publikums (z.B. bei N-Joy Radio, vgl. *) in der das Publikum per Du begrüßt und durch die einzelnen Seiten geleitet wird, über die neutralere Form (z.B. bei Radio Regenbogen), bei der eine direkte Ansprache möglichst vermieden wird oder verschiedene Formen vorkommen (vgl. Radio Regenbogen, *), bis hin zu der seriösen Form der informationsbetonten Sendern, die ihr Publikum in einer eher nüchternen Art und Weise ansprechen (z.B. der Deutschlandfunk, vgl. *) oder die Rezipienten auf den einzelnen Textseiten möglichst gar nicht direkt ansprechen (vgl. Kunstradio Wien *), sondern erst in den einzelnen Projekten zur Interaktion auffordern. Ebenfalls unterschiedlich oft werden Animationen und semiotische Symbole zur Orientierungshilfe und Aufmerksamkeitssteigerung eingesetzt. Diese unterschiedliche Form des Designs wird z.B. bei der vergleichenden Betrachtung der Homepage des MDR und von Radio Regenbogen deutlich (vgl. Screenshots).

    Bei nahezu allen Sendern werden internetspezifische Anglizismen verwendet, um auf die einzelnen Angebotsmerkmale zu verweisen (z.B. Chat, Email, Links, Homepage). Je "jugendlicher" sich die einzelnen Sender präsentieren, desto häufiger kommen auch nicht netzspezifische englische Wörter und Wortkombinationen (Hot Links, Hot Spots, What`s New, Shop, Team) oder auf die Medienarbeit bezogene Anglizismen (z.B. Newsticker, StudioCam, Top Ten) zum Einsatz.. Dabei ist nicht nur eine große Varianz in der Schreibung zu beobachten, z.B. E-MAIL, Email, E.mail e-mail und email (häufig in Verbindung mit - teilweise animierten - Grafiken von - flatternden - Briefumschlägen), sondern auch hinsichtlich der Begriffsbildung, z.B. StudioCam, Live-Cam und Webcam .

    Die neue Schriftlichkeit, die Martin Haase u.a. in Bezug auf die Sprache des Internet feststellen (vgl. Haase u.a., 1997), findet sich auch auf den Websites der deutschen Radioanbieter. So werden synchrone und asynchrone Kommunikationkanäle angeboten, hier finden sich die "Vereinfachungen der Ausdrucksmittel" ebenso wie der Einsatz von Ideogrammen, nach Haase beides Mittel, "[…] die Sprecher-Hörer-Nähe vermitteln wollen […]" (Haase u.a., 1997, S. 22 der Postscriptdatei und hier). Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß auch bei der einseitigen Kommunikation, mit der sich die einzelnen Anbieter auf ihren Websites an ihr Publikum wenden, ähnliche Merkmale feststellen lassen. Der Aufbau ist häufig so konzipiert, daß nicht lange auf einer Seite geblättert werden muß, sondern sich mittels Links, Frames und ähnlichen Hilfsmitteln orientiert und bewegt werden kann. Die einzelnen HTML-Seiten oder Frames umfassen - mit Ausnahme der Archive - meist nur ein oder zwei, selten mehr als vier Bildschirmseiten. Hier findet also zwangsläufig eine Reduktion auf das Wesentliche statt, bzw. auf das, was die Verantwortlichen dafür halten. In die vorhandenen, zumeist kurzen Textpassagen, sind aber - wie im HTML-Format üblich - teilweise Links zu anderen Seiten und Texten eingebunden, so daß eine internetspezifische Textstruktur gegeben ist (vgl. N-Joy Radio, *).

    Der Einsatz von ASCII-Ideogrammen ist hier zwar seltener, dafür werden häufig beschriftete - und teilweise animierte - Grafiken zur Orientierung angeboten. Der Einsatz von Java Applets und JavaScript als Newsticker oder einfach mit Hinweisen auf aktuelle Angebote, Gewinnspiele u.a. schließlich nutzt den räumlich begrenzten Bildschirminhalt optimal aus - dies sind m.E. durchaus innovative Merkmale, die sich nicht nur auf bekannte mund- und schriftsprachliche Formen stützen, sondern eine internetspezische Erweiterung darstellen.

    Ein weiteres netzpezifisches Merkmal ist die teilweise Aufhebung der konsekutiven Informationsvermittlung der Medien Radio und Fernsehen. Bei vielen Webradios erlaubt ein Archiv die gezielte Auswahl einzelner Sendungen, ebenso gibt es häufig die Möglichkeit der Themenauswahl nach Rubriken und Schlagworten (z.B. beim Bayrischen Rundfunk unter http://www.br-online.de/), unter der Rubrike Information finden sich weitere Rubriken wie News und Service, hier findet man dann die Rubriken Schlagzeilen national/international, Aktuelle Verkehrsmeldungen, Aktuelle Wirtschaftsmeldungen und Aktuelle Börse. Neben News und Service gibt es aber z.B. auch den Link Politik zu Magazinen, Kommentaren und politischen Nachrichten des Bayrischen Rundfunks. Wirklich vergleichbar zu Medien mit simultaner Informationsvermittlung (z.B. Tageszeitungen) sind die Websites der Tagesschau und der Tagesthemen, hier können die einzelnen Beiträge nach Überschriften aufgerufen und sowohl schriftlich als auch im Videoformat (VDO-Format) rezipiert werden (vgl. http://www.tagesschau.de/ und http://www.tagesthemen.de/) - eine Entwicklung, die auch für die deutschsprachigen Web-Radios denkbar ist.

    Schließlich ist es auch das Aufheben der einseitigen Kommunikationsübermittlung, die Web-Radio und Web-TV m.E. zu einem eigenständigem Medium machen. Das Publikum - zumindest teilweise - die Möglichkeit, sich interaktiv mit den Radiomachern und/oder anderen Rezipienten auszutauschen, die Radioproduzenten erhalten auf diesem Weg ein Feedback, daß die Möglichkeiten von Zuschauer- Hörer- oder Leserbriefen oder Phone-Ins bei weitem übersteigt und seinerseits eine stärkere Orientierung am Rezipienten erlaubt.

    Eine nennenswerte Nutzung dieser neuen Übertragungsformen wird sich aber m.E. vermutlich erst nach einer Angleichung der deutschen Telefon- und Onlinegebühren an amerikanische Verhältnisse ergeben, allerdings zeigt die wachsende Nutzung des Internet` in Deutschland (nach der GfK 1997 rund 5,8 Millionen Personen über 14 Jahre, nach Horizont Online vom30.01.1998, zu finden unter http://www.horizont.de/) vermutlich auch eine wachsende Akzeptanz des Netzes als Informationsmedium. In diesem Zusammenhang haben eventuell auch die internetspezifischen Medienangebote eine Chance, langfristig die herkömmlichen Mediennutzungsmöglichkeiten zu ergänzen.

     

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    US-amerikanische Radiosender

     

    Wie bei den meisten Entwicklungen im Internet sind in bezug auf Web-Radios die Amerikaner führend. Hier finden sich auch die umfangreichsten Zusammenstellungen von Web-Radios. So listet die The MIT List of Radio Stations on the Internet Anfang Januar 1998 allein über 4000 Radiosender auf, die im Netz vertreten sind und die wahlweise nach Ländern oder nach Format aufgelistet werden (http://wmbr.mit.edu/stations/list.html). Darunter sind 363 US-amerikanische und kanadische und 422 internationale Sender, deren Programm live im Netz ausgestrahlt wird. In der Internet-Terminologie werden sie als Bitcasters in Anlehnung an Broadcaster (hier: Rundfunksender) bezeichnet. Der amerikanische Dienstleiter Audionet betreut u.a. den Radiosender KLIF 570 AM aus Dallas (http://www.radio.audionet.com/radio/talk/klif/station.html), der seit dem 09. September 1995 als erste kommerzielle Radiostation live und ohne Unterbrechung im Internet sendet. Mittlerweile vertritt die Firma 175 Radiosender der unterschiedlichsten Radiostationen (http://www.radio.audionet.com/radio/full.htm) im Netz (alle in Echtzeit im Internet zu hören) und präsentiert diverse sportliche und musikalische Großereignisse, aber auch Veranstaltungen aus Wirtschaft und Politik und andere Special-Interest-Angebote. Ebenso wie bei vielen anderen Medien zeigt sich also auch bei den Web-Radios, daß viele Sender die Gestaltung ihres Internetangebotes speziellen Service-Unternehmen überlassen. Ich beschäftige  mich in der folgenden Darstellung vorrangig mit von Audionet betreuten Sendern, da schon hier das vielseitigere Angebot US-amerikanischer Web-Radios deutlich wird.

    Die präsentierten Sender werden ebenfalls nach Formaten aufgelistet, es sind dies: Adult Album Alternative, Adult Contemporary, Alternative, Blues, Business, Christian, Classic Rock, Classical, Classics, College, Contemporary Hits, Continuous Classical, Continuous Grateful Dead, Continuous Jazz, Continuous Jimmy Buffett, Continuous Rock, Continuous Teen Radio, Country, Dance, International, Jazz, News, Oldies, Public, Rock, Special Broadcasts, Sports, Talk, Television, Top 40 und Urban. Die Aufzählung zeigt bereits, wie sehr sich das amerikanische Angebot im Vergleich zu deutschen oder auch europäischen Sendern unterscheidet. Neben einer deutlich größeren Anzahl an Web-Radios insgesamt gibt es auch deutlich mehr Musikformate, aber vor allem auch US-spezifische Radioangebote, die sich anderswo nicht in dieser Dichte finden lassen, z.B. Christian, Sports und Talk.

    Während sich das Angebot der meisten News-, Talk- und Musiksender mehr auf den Unterhaltungsbereich oder lokale Information beschränkt, gibt es bei den christlichen wie auch bei den College-Sendern häufig Verweise auf andere Netze oder die jeweilige Hochschule.

    Das erste College-Radio, das ein 24-Stundenprogramm über das Internet sendete, war KUSF 90.3 FM aus Kansas (http://www.radio.audionet.com/radio/College/KJHK/station.html) am 3. Dezember 1994. Wie auch bei KUSF 90.3 FM aus San Francisco (http://www.radio.audionet.com/radio/College/KUSF/station.html) gibt es hier weiterführende Links zu den Homepages, der eigenen Sender, wo sich weitere Links zum Radiobetrieb (bei KUSF 90.3 FM sind dies derzeit Music, Sports, News, der 3500W Signal Boost, Tune-In Live, Events calendar, Info, Staff, Top 25, E-Mail KJHK und das Spring Program Schedule), aber auch zu den jeweiligen Colleges, befinden.

    Auch die Programmeinspielung des New Yorker Public Channel WMFU wird von Audionet betreut, sie befindet sich unter Http://www.radio.audionet.com/radio/Public/WFMU/station.html.

     

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    Internet-Only-Radios und Special Broadcasts

     

    Beispiele für Radiostationen, die ausschließlich im Internet senden, sind u.a. der Musiksender Rip-Off-Radio, der Sender umschreibt seine wöchentliche, zweistündige Live-Sendung und das übrige 24-Stundenprogramm wie folgt:

     

  • The ultimate underground
  • music show - the big rip-off. no mega-hits. no international superstars. no massive egos.
    no format, no rules, no stardards. bill and philip are ready to mix it up like never before,
    bending and twisting genres around each other into beautiful collage of sound. open your
    mind wide and get on the bus now for a musical sensory ride that takes you all over the
    map. or, you can listen to rip-off radio, a swirling mix of music genres available 24-hours
    a day.

    (http://www.audionet.com/shows/thebigrip-off/)

     
    Ein ebenfalls sehr spezielles Format bildet das Internet-Only-Radio vertretene Weihnachtssender XMAS 101 FM (http://www.radio.audionet.com/radio/special_broadcasts/XMAS/) - hier gibt es zwar keine weiteren Informationen zum Sender, aber ein ganzjähriges Radioprogramm mit Weihnachtsmusik.

    Unter der Rubrik Special Broadcasts finden sich bei Audionet neben dem erwähnten Weihnachtssender aber auch Programme, die sich nicht nach der deutschen Definition des Radios als Rundfunk, sondern allenfalls nach der umfassenderen, auch den Bereich Funk umfassenden, amerikanischen Definition einordnen lassen. Es sind die folgenden Angebote:

     

  • D/FW Air Traffic Control - Dallas, TX
  • Hear the Dallas/Fort Worth Air Traffic Control radio frequencies! Brought To
    You by SimuFlite.
    Dallas Police Scanner - Dallas, TX
    'Cops on the Internet' - Listen to the Dallas PD radio frequencies!
    Dallas Fire Scanner - Dallas, TX
    Listen Live To The Dallas Fire Department Fire Scanner Frequencies.
    LAPD Police Scanner - Los Angeles, CA
    Hear The LAPD Cops On The Street. Listen Live 24-Hours A Day!
    NYPD Police Scanner - New York, NY
    Hear the NYPD Cops On The Street. Listen Live 24-Hours A Day!
    (http://www.radio.audionet.com/radio/full.htm)
     

    Bei den Programmen handelt es sich um Einspielungen aus dem aktuellen Funkverkehr des jeweiligen Anbieters, ergänzend gibt es schriftliche Listen der einzelnen Codes. Hierbei wird deutlich, daß die klare Trennung zwischen Web-Radios und anderen Formen auditiver Informationsvermittlung schwerfällt, daß Internet produziert auch eigenständige Kommunikationsformen, in diesem Fall eine Form der Öffentlichkeitsarbeit bekannter lokaler Institutionen.

     

    Schon bei den von Audionet präsentierten Radioprogrammen werden häufig kurze Eigen- und Fremdwerbespots im Audioformat eingespielt (vor Beginn der eigentlichen Live-Übertragung). Auch die Einbindung von Sponsoren in Form animierter Werbegrafiken und Java Applets ist im Vergleich zu deutschen und anderen Web-Radios häufiger zu finden. Bei dem etwas kleineren Anbieter Netradio (http://www.netradio.net/) mit rund 150 Audio-Kanälen ist die Verbindung zum Werbemarkt noch deutlicher. In der Rubrik KidzRadio (unter der Überschrift Music) gibt es beispielsweise nicht nur ein eigenes Musikprogramm, sondern auch ein eigenen Nachrichtenkanal (beide in Stereo) - ansonsten finden sich dort aber hauptsächlich Kaufangebote für CD`s und Links zu Sponsoren.

    Interessant und bezeichnend für die Vielseitigkeit des US-amerikanischen Angebots ist auch das von DC Comics und Warner Brothers vorgestellte Superman Radio Serial:

     

  • Hear original
  • Superman radio episodes
    as they were broadcast
    over five decades ago!
    Click on Superman
    to fly back to a time long
    ago, when families huddled
    around the radio to follow
    the adventures of
    Superman and his
    never-ending battle for
    Truth, Justice and
    The American Way!

    (http://www.dccomics.com/radio/)

     
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    Andere internationale Radiosender

     

    Nur kurz skizzieren möchte ich die - ebenfalls sehr umfangreiche - Angebotspalette anderer internationaler Web-Radios. Im europäischen Raum fällt auf, daß die meisten Hauptstadtradios auch als Web-Radios präsent sind. Viele Programme sind dabei auch live über das Internet zu hören, z.B. BBC, Radio 5 unter http://www.bbc.co.uk/radio5/. RadioCity aus Helsinki unter http://www.radiocity.fi/, Radio M100 aus Rom unter http://m100.micanet.it/, Radio France Internationale aus Paris unter http://www.rfi.fr/, Radio 1 aus Oslo unter http://www.sn.no/radio1/ oder Radio 101 aus Moskau unter (http://www.101.ru/). Dabei senden einige der erwähnten Sender ihr Programm nur zu festgelegten Zeiten über das Internet.

    Aber auch aus Ländern, denen man sonst im Internet seltener begegnet, finden sich Web-Radios, etwa Radio Kuku aus Tallin (http://www.zzz.ee/kuku/), FM 957 aus Reykjavik (http://www.fm957.com/), Radio Riviera aus Monaco (http://www.riviera-radio.com/), Radio Slovenia 1 aus Ljubljana (http://www.ijs.si/radio/) oder die Belgrader Sender Index Radio und Radio B92 (beide unter http://www.yugoradiopool.co.yu/), sie alle sind live im Internet zu hören. Die hier aufgeführten Beispiele stammen allesamt von der The MIT List of Radio Stations on the Internet, hier finden sich derzeit 1103 europäische Radiosender (http://wmbr.mit.edu/stations/euro.html).

    Auch die anderen Kontinente sind im Internet mit Web-Radios, bzw. auch als Bitcaster, vertreten. Der arabisch-amerikanische Sender Anaradio (http://www.anaradio.com/),das israelische Radio Haifa (http://www.1075fm.co.il/), das Egyptian Radio (http://www.sis.gov.eg/realpg/html/adfront9.htm) und das ehemalige Radio Zulu und heutige Ukhozi FM aus Johannesburg (http://www.qradio.co.za/) ebenso wie das Projekt Radioaktiva mit Sendern in Chile, Kolumbien und Miami (Http://www.radioactiva.com/audio.htm) und der brasilianische Sender Gazeta de Alagoas (http://200.241.146.157/).

    Der neuseeländische Sender 95b FM (Http://www.95bfm.co.nz/) ist über das Internet zu hören wie RHTK aus Hongkong. Dieser stellt täglich aktualisierte Nachrichten in kantonesisch und englisch zur Verfügung, aber auch einen 24-Stunden-Live-Programm unter dem Namen Putonghua Channel (http://www.rthk.org.hk/rthk/pthlive.cgi). Ein reines Nachrichtenprogramm in englisch und nepali bietet Radio Nepal unter http://www.catmando.com/news/radio-nepal/radionp.htm.

    Eine Besonderheit im internationalen Angebot bildet der Server des World Radio Network WRN. Hier findet sich nicht nur eine Liste verschiedener internationaler Radiostationen im Netz (http://www.wrn.org/audio.html) sondern auch das Vatican-Radio (http://www.wrn.org/vatican-radio/). Neben regelmäßigen Nachrichten in verschiedenen Sprachen, die auch Offline angehört werden können, gibt es hier auch die Aufforderung "Pray with the Pope" (Der Papst von CD zum mitbeten). Wem das nicht genügt, der kann auch gleich die entsprechende Kassettenversion bestellen (http://www.wrn.org/vatican-radio/cd_cas.html). Ebenfalls unter dem Dach des WRN befindet sich das UN-Radio der Vereinten Nationen mit wöchentlich aktualisierten 30-minütigen Nachrichten und einem Link zur Homepage der UN (http://www.wrn.org/stations/un.html).

     

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    Medienspezifische Kommunikationspotentiale

     

    Aus dem vorliegenden Versuch, das Angebot der Web-Radios zu skizzieren, lassen sich in bezug auf das Gesamtangebot folgende Thesen ableiten:

     

    1. Archivierte Sendungen, zusätzliches Informationsmaterial in schriftlicher, grafischer und akustischer Form zu einzelnen Themenbereichen, aber auch zur Struktur des jeweiligen Senders sowie andere, netzspezifische Recherchefunktionen sind Bausteine, welche die bislang bekannten Formen der Radiokommunikation erweitern.
    2. Zusätzlich ergeben sich durch internetspezifische Kommunikationskanäle Interaktionsmöglichkeiten zwischen Programmproduzenten und Rezipienten (z.B. mittels Email), aber auch zwischen den Rezipienten (z.B. in Chat-Kanälen), die bei herkömmlichen Massenmedien nicht erreicht werden können.
    3. Durch weltweite Empfangsmöglichkeiten nationaler, regionaler und lokaler Radiosender können Web-Radios zu einer Entwicklung beitragen, die durch Begriffe wie "virtual community" "global village" oder "Informationsgesellschaft" gekennzeichnet ist. Insbesondere für Emigranten ist die Möglichkeit interessant, auf diesem Weg Informationen aus dem Heimatland zu beziehen.
    4. Die Unabhängigkeit von lokalen, regionalen oder nationalen Zielgruppen bei Internet-Only-Radios erlaubt spezialisiertere Radioformate, die ihrerseits zu einer weiteren Fragmentarisierung bei der Mediennutzung führen können.

     

    Wie eingangs bereits erwähnt, handelt es sich bei der Ausbreitung von vorhandenen Medien im Internet, ebenso wie bei der Ausbreitung und technischen Weiterentwicklung des Internet selbst, um eine dynamische Entwicklung. So könnte der weitere Ausbau von Web-Radios durch urheberrechtliche Probleme wie z.B. in der Schweiz (vgl. *) verlangsamt werden, andererseits könnte er aber auch durch einen Ausbau der Übertragungskazitäten des Internet, eine Vergünstigung der Zugangskosten, eine Erhöhung der Reichweite in der Bevölkerung oder technische Weiterentwicklungen wie etwa geplante Ausbau des Intercasting verstärkt werden. Letzteres ist eine Medientechnologie, an deren Entwicklung "Sendeanstalten, Programm-Produzenten, Hersteller von Sendetechnik, PC-Hersteller, PC-Kartenhersteller und Soft- und Hardware-Händler" (http://www.intercast.de/deutsch/intercast/html-de/koop/) beteiligt sind. Die Beschreibung dieser neuen Technologie verheißt:
     

      Die Intercast ™ Applikation ist eine neuartige Technologie, die es Ihnen
                         ermöglicht, ganz einfach mehr aus Ihrem Fernsehprogramm zu holen:
                         Mehr Unterhaltung, mehr Fun, mehr Information. Über Ihren PC haben Sie
                         durch die Intercast Technologie Zugang zu einer einzigartigen
                         Medien-Kombination: Die Interaktivität des Computers, vereint mit
                         zahlreichen Fernsehsendungen und den weltweiten Informationsquellen
                         des Internet! Das Ergebnis dieses Zusammenwirkens ist eine völlig neue
                         Art, gleichzeitig Fernsehen und Internet zu genießen.
     
     (http://www.intercast.de/deutsch/intercast/html-de/basics/)
     
     
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    Literatur

     

  • Berg, Klaus und Marie-Luise Kiefer (Hrsg., 1996): Massenkommunikation V. Eine Langzeitstudie zur Mediennutzung und Medienbewertung 1964-1995. erschienen in: Schriftenreihe Media Perspektiven, Bd. 14, Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft

     

    Haase, Martin, Huber, Michael, Krumeich, Alexander und Georg Rehm (1997): ‘Internetkommunikation und Sprachwandel’, in: Weingarten, Rüdiger (Hrsg.), Schrift computerbasierter Medien und die Bildung sprachlicher Normen, Opladen: Westdeutscher Verlag (auch unter http://www.cl-ki.uni-osnabrueck.de/cl-ki/hausarbeiten/html/irc/irc.html und im Postscript-Format unter http://www.cl-ki.uni-osnabrueck.de/~krumeich/).

     

    Kellner, Douglas (1995): Media Culture. Cultural studies, identify and politics between the modern and the postmodern. London, New York: Routledge

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