Die Grabungen an der Bernwardsmauer in Hildesheim 1986 bis 1988 Eine Auswertung der Befunde und der Keramikfunde unter chronologischen und kulturgeschichtlichen Aspekten von Helmut Brandorff 2008 Die vorliegende Veröffentlichung wurde 2000 als Dissertation von der Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Tübingen angenommen. II VORWORT Die interessanten Befunde und Funde aus den Untersuchungen an der Bernwardsmauer in Hildesheim ließen bereits während der Grabungen den Wunsch in mir aufkommen, diese auch auszuwerten. Bei dem großen Umfang des Materials bot es sich an, dieses Vorhaben im Rahmen einer Dissertation zu verwirklichen. Durch die Teilauswertung für die Ausstellung "Küche, Keller, Kemenate" im Diözesanmuseum Hildesheim 1991 konnten in einem ersten Schritt Grundlagen dafür geschaffen werden. Ein ganz besonderer Dank gilt daher dem Diözesankonservator des Bistums Hildesheim Herrn Prof. Dr. Ing. Karl-Bernhard Kruse. Er hat mir diese Vorarbeiten ermöglicht, indem er mich mit der Leitung der Arbeitsgruppe 'Bernwardsmauer' bei der Kirchlichen Denkmalpflege Hildesheim betraute, und später bei der Erstellung der Arbeit mehrfach organisatorische Unterstützung leistete. Frau Prof. Dr. Barbara Scholkmann bin ich zu großem Dank verpflichtet, die es mir möglich machte, an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen zu promovieren. Ich danke ihr für die sehr gute Betreuung der Dissertation, die ich im Dezember 2000 an der Fakultät für Kulturwissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen einreichen konnte. Mein weiterer Dank gilt an dieser Stelle Herrn Prof. Dr. Ingolf Ericsson, Universität Bamberg, der sich als Zweitgutachter zur Verfügung stellte. Beim Verlag der Deutschen Hochschulschriften Hänsel-Hohenhausen, Frankfurt am Main, konnte ich die Arbeit schnell und unkompliziert in ihrem vollen Umfang auf Mikrofiche veröffentlichen. In gedruckter Form als Buch ist dies so leider nicht möglich. Die vorliegende Version ist im beschreibenden Teil der Keramik und vor allem im Abbildungsteil stark gekürzt. Einige Teile wurden Einbeziehung aktueller Forschungsansätze überarbeitet und erweitert und das Literaturverzeichnis um Neuerscheinungen ergänzt. Die eigentliche Arbeit entstand losgelöst von jeglicher Finanzierung durch eine Institution. Aus diesem Grunde konnte ich nicht so kontinuierlich daran arbeiten, wie ich es mir für eine Veröffentlichung zeitnah zur Grabung eigentlich gewünscht hatte. Es hätte u.U. noch länger gedauert, wenn mir nicht von Frau Karin Altmann, Hildesheim, der überwiegende Teil der zeitraubenden Tipparbeit abgenommen worden wäre. Ihr möchte ich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich dafür danken. Das gleiche gilt für die umfangreiche Unterstützung, die mir durch Gespräche und Ratschläge von Kollegen und weiteren Doktoranden der Abteilung Archäologie des Mittelalters der Universität Tübingen zuteil wurde, sowie für die engagierte und sorgfältige Arbeit der Mitglieder der Arbeitsgruppe 'Bernwardsmauer' der Kirchlichen Denkmalpflege Hildesheim. Ich danke dem Landesarchäologen Herrn Dr. Henning Haßmann für das Angebot einer Aufnahme der Arbeit in die Reihe "Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens ". Unschätzbare Hilfe bedeutete für mich der Rückhalt meiner Familie, insbesondere meiner Frau Petra, während der Höhen und Tiefen bei der Abfassung der Arbeit. Helmut Brandorff, August 2003 II INHALT Seite Vorwort Inhalt 1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. 2.1. 2.2. 2.3. 2.4. 2.5. 2.6. 2.7. Geschichtlicher Abriss der Stadt Hildesheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Gründung Hildesheims . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Baugeschichte des Domes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Wehranlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Das Innere der Domburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hildesheim und andere Bischofsitze in Deutschland – ein Vergleich . . . . . . . Die politische Entwicklung Hildesheims . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Forschungsgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Die Grabung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. 4.1. 4.2. 4.3. 4.3.1. 4.3.1.1. 4.3.2. 4.3.3. 4.4. 4.4.1. 4.4.2. Die Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Topographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Datierung - Methodische Anmerkungen und Quellenkritik . . . . . . . . . . . . . Stratigraphie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erfahrungen mit dem Computerprogramm 'Harris' . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Allgemeine Beobachtungen zur Stratigraphie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Horizonte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Befunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Bauphasen der Befestigungsanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Kloaken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.4.2.1. 4.4.2.2. 4.4.2.3. Die Kloaken und ihre Bauphasen auf den Grundstücken des Domhofes . . . . . . . . . . Gesamtbetrachtung der Kloakenbauwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Begleitbefunde der Kloaken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5. 5.1. 5.2. 5.3. 5.3.1. 5.3.2. 5.3.3. 5.3.3.1. 5.3.3.1.1. 5.3.3.1.1.1. Die Funde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stellenwert und Aussagemöglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Das Gesamtspektrum der Funde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Keramik . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Methodische Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der Aufnahmebogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Warenarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Irdenware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reduzierend gebrannte (schwarz-graue) Irdenware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grob gemagerte schwarz-graue Irdenware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.3.1.1.2. Schwarz-graue Irdenware mit Magerungsbestandteilen mittlerer Körnung . . Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.3.1.1.3. Fein gemagerte schwarz-graue Irdenware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.3.1.1.4. 5.3.3.1.2. 5.3.3.1.2.1. Einordnung und Datierung der schwarz-grauen Irdenwaren im überregionalen Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oxidierend gebrannte Irdenware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gelbe Irdenware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.3.1.2.2. Die gelbe Pingsdorf-artige Irdenware. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung der Gelben Irdenware und der Pingsdorf-artigen Irdenware im überregionalen Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.3.1.2.3. Rot-braune Irdenware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im überregionalen Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.3.1.2.4. Rote Irdenware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im überregionalen Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.3.1.2.5. Bleiglasierte, unverzierte Irdenware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im überregionalen Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.3.1.2.6. Weserware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im überregionalen Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.3.1.2.7. Werraware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im überregionalen Kontext. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.3.1.2.8. Zieglerware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im überregionalen Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.3.2. 5.3.3.2.1. Steinzeug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegburger Steinzeug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im überregionalen Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.3.2.2. Westerwälder Steinzeug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im überregionalen Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.3.2.3. 5.3.3.2.4. Sonstiges Steinzeug aus dem Rheinland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steinzeug aus Sachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im überregionalen Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.3.2.5. Steinzeug und Faststeinzeug aus Duingen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im überregionalen Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.3.2.6. Steinzeug und Faststeinzeug aus Großalmerode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang und im überregionalen Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.3.2.7. Faststeinzeug aus Bengerode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang und im überregionalen Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.3.2.8. Faststeinzeug aus dem Reinhardswald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang und im überregionalen Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.3.2.9. 5.3.3.2.10. 5.3.4. Faststeinzeug aus Dieburg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonstiges Steinzeug und Faststeinzeug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kulturgeschichtliche Aussagen an Hand der Herstellungsspuren . . . . . . . . . 5.3.4.1. 5.3.4.2. 5.3.4.3. 5.3.4.4. 5.3.4.5. 5.3.4.6. Der Ton als Rohstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufbereitung des Rohtones . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Drehvorgang und Formung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Trockenvorgang und Handhabung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Formung und Montage von Handhaben, Füßen und Ausguß . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dekortechniken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . V 5.3.4.7. 5.3.4.8. 5.3.4.9. 5.3.4.10. 5.3.4.11. 5.3.5. Die Glasur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der Brennprozess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Bearbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spezielle Techniken bei der Herstellung einiger Sonderformen der Gefäßkeramik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kulturgeschichtliche Aussagen an Hand der Gebrauchspuren. . . . . . . . . . . 5.3.5.1. 5.3.5.2. 5.3.5.3. 5.3.5.4. 5.3.5.5. Kochgeschirr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorratshaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tischgeschirr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andere Nutzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6. Zusammenfassung und Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Summary / conclusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7. Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8. Katalog der Keramik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.1. 8.2. 8.3. 8.4. 8.5. 8.6. 8.7. 8.8. 8.9. 8.10. 8.11. 8.12. 8.13. 8.14. 8.15. 8.16. 8.17. Schwarz-graue Irdenware mit grob gekörnter Magerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schwarz-graue Irdenware mit Magerungspartikeln mittlerer Körnung . . . . . . . . . . Schwarz-graue Irdenware mit fein gekörnter Magerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gelbe Irdenware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pingsdorf-artige Irdenware. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rot-braune Irdenware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rote Irdenware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bleiglasierte Irdenware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Weserware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Werraware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zieglerware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegburger Steinzeug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Westerwälder Steinzeug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rheinisches Steinzeug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sächsisches Steinzeug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Duinger Steinzeug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steinzeug und Faststeinzeug sonstiger Provenienz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9. Katalog der Befunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10. 10.1. 10.2. 10.3. Anhang: Tafel 1 - 31 Fototafel 1 - 13 Falttafel 1 - 3 1 1. Einleitung Die urkundliche Überlieferung erwähnt mehrfach den Bau einer Mauer um den Hildesheimer Dombezirk durch Bischof Bernward (993-1022). Teile der sog. 'Bernwardsmauer' in Hildesheim könnten damit die älteste oberirdisch noch sichtbare mittelalterliche Stadtmauer Nordwesteuropas darstellen. Mit den Ausgrabungen der Jahre 1986-88 ist die einzige systematische archäologische Untersuchung der Mauer erfolgt. Die Grabungen wurden durch das Institut für Denkmalpflege Hannover und die Bischöflich-Kirchliche Denkmalpflege Hildesheim durchgeführt. Sie erbrachten eine durchgehende Stratigraphie vom 10. bis ins 20. Jahrhundert mit einem außerordentlich großen Fundaufkommen. Die Ergebnisse konnten bislang leider nur in Form knapper Vorberichte veröffentlicht werden. Ein Teil der Funde und Befunde des 16./17. Jahrhunderts wurden vorläufig ausgewertet und 1990 als Zwischenergebnis in der Sonderausstellung "Küche, Keller, Kemenate - Alltagsleben auf dem Domhof um 1600" im Diözesanmuseum Hildesheim gezeigt (s. Kruse 1990). Für Hildesheim gibt es bisher keine Grabungen mit einem vergleichbaren Fundspektrum des Mittelalters und der Neuzeit. In nur wenigen anderen Städten Norddeutschlands ist das der Fall, z.B. in Göttingen und Lübeck. Mit der ausführlichen Vorlage der Ergebnisse im Rahmen dieser Dissertation bietet sich damit die Gelegenheit, die Basis stadtarchäologischer Untersuchungen zu vergrößern und die diesbezügliche Forschungslücke in Niedersachsen ein wenig zu schließen. Außerdem möchte sie dazu beitragen, dem Stellenwert der Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit innerhalb der historischen und der archäologischen Wissenschaften einen zusätzlichen Akzent zu verleihen. Ein Anliegen der Dissertation ist die Vorlage einer detaillierten Bearbeitung der Grabungsbefunde. Durch die ausführliche Auseinandersetzung mit der Stratigraphie soll eine relative Chronologie erstellt werden und nach Möglichkeiten einer Vernetzung mit überlieferten Schriftquellen gesucht werden. Mit Hilfe der Verknüpfung mit absolut datierten Fixpunkten lässt sich eine Einteilung in Perioden erarbeiten, denen z.B. einzelne Bauphasen der Wehrmauer zugeordnet werden können. Ein wichtiges Ziel ist die grundlegende Bearbeitung der Keramikfunde. Als erstes soll durch die gegenseitigen Wechselbeziehungen zwischen den einzelnen Indizien zur Chronologie, d.h. den Funden, Befunden und der historischen Überlieferung, versucht werden, Aussagen zur absoluten Datierung einzelner Befunde und der darin enthaltenen Keramik zu erhalten. Einen Schwerpunkt der Untersuchungen an der Keramik sollen die Aussagemöglichkeiten bilden, die das Material in soziokultureller bzw. kulturgeschichtlicher Hinsicht bietet und auf diese Weise einen Blick in die alltagsgeschichtlichen Zusammenhänge ermöglichen. Es soll ein Bogen gespannt werden vom Herstellungsprozess beim Töpfer bis zur Deponierung als Abfall an der späteren Fundstelle. So lässt sich die enge Fixierung des Blickwinkels auf den kleinräumigen Fundplatz aufheben, und auf den Lebensraum der gesamten Stadt und darüber hinaus auf den Region des Umlandes erweitern. Es können auf diese Weise zumindest Teilaspekte des gegenseitigen Beziehungsgeflechtes und der Interaktionen zwischen den drei Lebensräumen sichtbar werden. Eine weitergehende Zielsetzung beinhaltet der Vergleich mit dem Keramikmaterial anderer Fundorte. Es sollen an Hand der Merkmale der Waren die Lokalisierung der Produktionsstätten, der Handel und das Verbreitungsgebiet festgestellt werden. Das Vorkommen von heimischer Keramik und Importkeramik lässt Aussagen über Handels- und Warenverkehr zu und über den individuellen Wert und den Verwendungszweck einzelner Gefäße. Der Untersuchungsgegenstand wird damit auf eine überregionale Beziehungsebene gehoben und hilft so, die Funktion der Einzelelemente in einem komplexen kybernetischen Gesamtsystem zu erkennen. 2 Den gleichen Zweck verfolgt die Untersuchung der an einem Teil der Keramik vorhandenen Herstellungsspuren. Es soll versucht werden, die technologische Entwicklung der Keramikherstellung vom Mittelalter bis in die Neuzeit nachzuzeichnen. Es wird Aufschluss über die Art und Weise der Produktion erwartet und über die mögliche Wirkungsweise überregionaler Tendenzen. Die Untersuchung der Spuren, die der Endverbraucher an der Keramik zurückgelassen hat, führt besonders nah an den damaligen individuellen Menschen und seinen Alltag heran. Es werden Gewohnheiten der Ernährung und Nahrungszubereitung und der Handhabung des Geschirrs unmittelbar sichtbar und können einer kulturhistorischen Analyse unterzogen werden. Weiterführende Betrachtungen könnten über den Stellenwert von Keramik im Vergleich zu Geschirr aus anderen Materialien und zu einem eventuellen Wandel von Gebrauchsgewohnheiten in dieser Hinsicht angestellt werden. Ein weiterer Aspekt, der immanent durch die gesamte Arbeit führt, besteht in der Herausgehobenheit des Fundplatzes als kirchlicher Fürstensitz. Dieser weist eine insgesamt wesentlich begüterte Bewohnerschaft auf als die Stadt Hildesheim, in deren Mitte sich die Domburg befindet. Leider muss auf eine Ausweitung der Untersuchung auf die übrigen Fundgattungen, wie Glas- und Metallobjekte verzichtet werden, da das den Rahmen der Dissertation restlos sprengen würde. Der Bearbeiter ist zuversichtlich, mit dieser Arbeit einen Weg zu finden, der, ausgehend von der Archäologie des Mittelalters als Methode, wie sie leider noch vielfach von Seiten der Geschichtswissenschaft ausschließlich gesehen wird, in einen integrativen Ansatz mündet. Damit ist gemeint, dass es durch die reflektierte Interpretation der gegenständlichen Zeugnisse vergangener Zeiten möglich ist, einen tiefen Einblick in Momente des Lebens und die große und kleine Welt des Menschen in seiner Zeit zu bekommen. Die gleiche Arbeitsweise praktiziert die historische Geschichtsforschung mit Hilfe intensiven Quellenstudiums, was m.E. ein vollkommen gleichberechtigtes Nebeneinander der Ergebnisse beider Fachdisziplinen bedeutet. Ideal im Sinne einer echten Interdisziplinarität wäre daher eine Zusammenarbeit der beiden in ihrem Ziel übereinstimmenden Fächer, welche sich lediglich auf unterschiedliche Quellengattungen beziehen. Konkret könnte dies die Arbeit an einem von Anfang an gemeinsam betriebenen Projekt sein. Nur so kann von der Arbeitsweise her eine permanente Korrelation stattfinden, d.h. ein ständiger inhaltlicher und definitorischer Abgleich, der gegenseitige Missverständnisse zu verhindern hilft. Diese Arbeit versteht sich als Einladung dazu. 3 2. Abriss zu Geschichte und Entstehung der Stadt Hildesheim 2.1. Die Gründung Hildesheims ... So war die Kirche zu Elze für die umliegende Provinz (Sachsen) die Lehrerin des kirchlichen Gesetzes und ein leuchtendes Musterbild der christlichen Religion in jener Gegend, welche jetzt von der Kirche Hildesheims erleuchtet wird und welche damals noch ein unwirtliches Gebiet war, bedeckt von den heimischen Sümpfen, starrend im Urwald, nur für die Jagd geeignet. ...Es geschah, daß er (Ludwig der Fromme) einst die Leine überschritt, um dem Waidwerk nachzugehen, und daß er an der Stelle, wo jetzt die Kirche Hildesheims steht, ein Zelt aufschlug und hier, wohin die Reliquien der königlichen Kapelle mitgenommen waren, die heilige Messe hörte. ... Als nun der Kaiser von hier nach Elze zurückgekehrt war und dort wiederum der Feier des Meßopfers beiwohnen wollte, da erst erinnerte sich sein Kaplan, als er die Reliquien auf den Altar stellen wollte, daß er sie aus Vergeßlichkeit dort zurückgelassen hatte, wo Tags zuvor die Messe gefeiert war. Angespornt vom Stachel banger Sorge, kehrte er dorthin zurück, und er fand sie dort, wo er sie aufgehängt hatte, nämlich am Aste eines Baumes, der eine spiegelklare Quelle überschattete. ... die Reliquien, die er mit leichter Hand dort aufgehängt hatte, konnte er trotz aller Anstrengung nicht herabnehmen. Er kehrt zurück, um dem Kaiser das Wunder zu melden. Dieser eilte ... an die Stätte und ward inne, daß die Reliquien von dem Baume, an welchem sie einmal gehangen, nicht sich trennen lassen wollten. Er erkannte hierin eine Kundgebung göttlichen Willens und erbaute ebendaselbst schnell der Gottesmutter eine Kapelle, wobei der Altar denselben Platz erhielt, den die aufgehängten Reliquien bezeichnet hatten. Diesen Ort ... begann der Kaiser mit großer Vorliebe zu fördern; den fürstlichen Stuhl der bischöflichen Würde, den er zuvor für die von seinem Vater (Karl der Große) gegründete und von ihm so sehr gehobene Elzer Kirche als Stiftung zur Ehre des Apostelfürsten bestimmt hatte, verlieh er nun der Kapelle der Gottesmutter und stellte an dieser einen Mann von erprobter Religiosität, Gunthar, als ersten Bischof an1. Die Legende verlegt die Gründung Hildesheims durch Kaiser Ludwig den Frommen im Jahre 815 in die unberührte Wildnis. Dies wäre ein sehr ungewöhnlicher Akt, da im Kirchenrecht auf der Synode von Serdica (343 n.Chr.) festgelegt worden war, Bischofssitze nur in Städten einzurichten2. Der Hintergrund der Bestimmung war, dass Städte Schutz und Sicherheit boten und die Versorgung durch die Bevölkerung gewährleisteten. Dies bedingte außerdem das Vorhandensein einer entwickelten Infrastruktur und überregionale Verkehrsverbindungen. Da es in Sachsen im 9. Jahrhundert noch keine Städte gab, wählte man Plätze, die dieser Forderung zumindest teilweise entsprachen. Der Ort sollte also auf jeden Fall eine bereits vorhandene Besiedlung mit einer bereits christianisierten Bevölkerung aufwiesen, sich in verkehrsgünstiger Lage befinden und möglicherweise befestigt sein (z.B. Adelssitze, Pfalzen). Ursprünglich hatte Karl der Große den Ort Elze (‚aula caesaris/regis’ => ‚aulica’ => ‚Elze’) als Standort für ein Missionsbistum ausgewählt, der durch seine Eigenschaft als ‚Königshof’ im zu dieser Zeit (775 n.Chr.) noch wenig christianisierten 1 Fundatio Ecclesiae Hildensemensis (entstanden um 1100), zitiert nach Borck 1986, 152-153 (Quelle 60) 2 vgl. Heine 1993b, 313; Porsche 2000, 198, 232; Wilschewski 2007, 10. Serdica ist das heutige Sofia/Bulgarien, das Jahr des Konzils wird in der Literatur unterschiedlich mit 342, 343 und 344 n.Chr. angegeben. 4 Teil Sachsens die beste Schutzfunktion bot3. Ein sicherlich befestigter Königshof konnte außerdem wohl zumindest hilfsweise als ‚Stadt’ gelten. Eine Aufwertung des Ortes von einem Missionsbistum zu einem herrschaftlichen Bistum, wie es für Münster, Paderborn und andere Bischofsitze geschehen war, war von Karl dem Großen wahrscheinlich auch für Elze vorgesehen gewesen. Durch seinen Tod (804 n.Chr.) kam es aber nicht mehr dazu. Der Sohn Karls, Ludwig der Fromme, entschied sich für eine Verlegung des Bischofsitzes bzw. für eine Neugründung am Ort des heutigen Hildesheims. Dieser Platz bot offenbar bessere Voraussetzungen für dieses Vorhaben4. Durch die abgeschlossene Christianisierung hatte sich die sicherheitspolitische Lage Anfang des 9. Jahrhunderts stabilisiert. Ein entscheidender Grund für Hildesheim war sicherlich seine zentrale Position im Gebiet des Bistums, die möglicherweise auch schon vorher dem Ort eine größere Bedeutung verliehen hatte, als Elze sie besaß. Der gewählte Platz lag am Achsenkreuz zweier wichtiger Verkehrswege. Die West-Ost-Verbindung war der der mittelalterliche "Hellweg", der vom Niederrhein über Hameln nach Magdeburg und weiter Richtung Osten führte, schon zu römischer Zeit existierte und heute noch in Form der Bundesstraße 1 fortbesteht5. Von Süden nach Norden, in Richtung Küste, führte eine zweite Fernverbindung, die im Mittelalter durch das Emporkommen der Hanse eine wachsende Bedeutung erfuhr. Nach ihren Endpunkten trug sie im Mittelalter den Namen "Frankfurter-" bzw. "HamburgerStraße"6. Voraussetzung für die Verkehrswege war die Furt über den Fluss Innerste an dieser Stelle. Die Innerste stellte dazu einen zeitweise schiffbaren Wasserweg dar, der über die Leine in die Weser führte. Mit Sicherheit war die Gegend des heutigen Hildesheims im 9. Jahrhundert bereits besiedelt. Es lassen sich Siedlungen der Bandkeramik und der Eisenzeit in der Nähe nachweisen, und auch auf dem Domhügel kommen vereinzelt Funde von vorgeschichtlicher Keramik vor7. Trotz des ‚Hildesheimer Silberfundes’ und eines Römerlagers bei Hedemünden8, Ldkr. Göttingen, finden sich aber keine Anhaltspunkte für direkte römische Präsenz. Es gibt für das frühmittelalterliche Stadtgebiet keine konkreten Nachweise einer bereits bestehenden Siedlung. Es liegt aber auf Grund des verkehrsgünstigen Ortes die Vermutung nahe, dass es vielleicht eine Wik-Siedlung auf einer der anderen Anhöhen in der Niederung der Treibe und der Innerste gegeben haben kann (Abb. 1). Möglich wäre auch die Existenz eines temporären Marktes nordwestlich der Domburg oder als Ufermarkt an der Innerste. 3 Zur Situation in Elze s. Kraiker/Ohainsky 1993. Der Theologe A. Özen hat sich eingehend mit der Gründungslegende des Bistums Hildesheim und deren Absichten und praktischen Auswirkungen auseinandergesetzt (Özen 1998). Seine Gedankengänge gaben z.T. Anstöße zu den Ausführungen im Folgenden. 4 Ähnliche Beweggründe werden Otto I. zu der teilweisen Verlegung seines Machtzentrums von Goslar nach Magdeburg veranlasst haben (vgl. Gringmuth-Dallmer 1993). 5 Borck 1980, 7-8; Wilschewski 2007, 165 u. 167 6 Weidemann 1981, 209 7 Bisher nur Keramikfragmente der vorrömischen Eisenzeit in Aufschlüssen aus der Humusschicht der ursprünglichen Oberfläche im Nordosten der Domburg (s. Brandorff 2000, 512) und im Westen am ‘AzelinDom’ (lt. freundlicher Mitteilung von K.B. Kruse, März 2007). Zur Besiedlungsgeschichte um 1000 und vorher vergl. Denecke 1993. 8 Grote 2006 5 Ein weiterer Beweggrund für die Verlegung des Bischofsitzes mag gewesen sein, dass rein von der Optik her die Kirche von Elze kein so „leuchtendes Musterbild der Religion“ (s.o. Abschnitt 1 der fundatio) abgab, wie es den Idealvorstellungen Ludwigs entsprochen hätte. Die exponierte Lage auf einem Hügel in der Niederung der Innerste kam dem Bedürfnis für eine sichtbare Repräsentation des geistlichen und weltlichen Herrschaftsanspruchs sicherlich entgegen. Der Ausbau der Domburg durch Bischof Bernward um 1000 trug diesem Anspruch endgültig Rechnung (s.u.). Die Schaffung einer Wunderlegende als Argument für die Gründung ist m.E. vor dem Hintergrund zu sehen, dass damit von vorn herein allen Einwänden dagegen begegnet werden konnte, die ein Fehlen von formalen Voraussetzungen für einen Bischofsitz an diesem Ort zum Inhalt gehabt hätten. Vielleicht bildete die Wunderlegende eine Rechtfertigung für die Verlegung gegenüber den Absichten von Ludwigs Vater, Karl dem Großen, der das Bistum eigentlich in Elze belassen wollte. Bis auf Halberstadt (804) waren alle anderen durch ihn gegründeten Missionssitze bei ihrer Erhebung zu vollwertigen Bistümern ortsfest geblieben9. Darüber hinaus bedeutete die Errichtung eines Bistums an einem ‚von Gott gewollten Ort’ natürlich auch eine erhebliche Aufwertung seiner Funktion und seiner Bedeutung, z.B. als Wallfahrtsort. Der Name "Hildesheim" wird in der überwiegenden Literatur mit einem nahe gelegenen Adelshof, der "Villa Hildesheim", in Verbindung gebracht. Die neuere Forschung vermutet in einem Berater des Kaisers, Abt Hilduin von St. Denis, den Namensgeber10. 2.2. Baugeschichte des Domes11 Bei der Marienkapelle Ludwigs des Frommen handelte es sich bereits um eine vollwertige Kirche im Zentrum der Domburg. Der erste Bischof, Gunthar (815-834), baute südlich davon die Cäcilienkirche. Der Bau des ersten Domes an seiner heutigen Stelle wurde schon durch seinen Nachfolger, Bischof Altfrid, im Jahre 872 unter Einbeziehung der Marienkapelle vollendet und unter den folgenden Amtsinhabern, darunter auch Bernward, kontinuierlich erweitert und umgebaut. Nach einem verheerenden Brand 1046, der neben dem Dom fast die gesamte Domburg zerstört hatte12, errichtete Bischof Azelin westlich des ehemaligen Standorts einen Neubau, der aber unvollendet blieb. Sein Nachfolger, Bischof Hezilo (1054-1079), baute an der ursprünglichen Stelle einen neuen Dom, der in den folgenden Jahrhunderten verschiedentlich erweitert und mehrfach umgebaut wurde, aber in seinen Grundzügen bis zu seiner Zerstörung im Jahre 1945 bestand. Ende der fünfziger Jahre wurde er in seinem heutigen Erscheinungsbild neu aufgebaut. 2.3. Die Wehranlagen 9 Wilschewski diskutiert die Gründe für die Verlegungen und hält für Hildesheim die bessere strategische Lage für ausschlaggebend (Wilschewski 2007, 243). 10 Goetting 1993, 261; Udolph 1999; Wilschewski 2007, 167-168 11 Jacobsen / Lobbedey / Kleine-Tebbe 1993, 299ff; Kruse 1999 (zusammenfassend); ders. 2000, 88ff (ausführlich); Kozok 2004, 234-236 (tabellarisch) 12 Gebauer 1922 Bd. 1, 37; Bertram 1897, 15 6 Die Marienkapelle Ludwigs des Frommen lag auf einer aus der Niederung des Flusses Innerste und des Wasserlaufes Treibe aufragenden Hügelkuppe, die sicherlich zügig zu einer burgähnlichen Anlage ausgebaut wurde. Über die Befestigung der Domburg in karolingischer Zeit liegen keine schriftlichen Nachrichten vor, die Bezeichnung Hildesheims als „urbs“ durch Widukind von Corvey (936) deutet allerdings auf eine befestigte Anlage hin13. Außerdem konnten im Südosten und im Westen bei Baumaßnahmen an einigen Stellen entsprechende Mauerreste nachgewiesen werden14. Danach hätte ein Mauerring von ca. 150m Durchmesser die Befestigung der Domburg gebildet. Die West-Ost-Straße wäre dann außerhalb der Mauer über den nördlichen Teil des Hügels verlaufen. Um das Jahr 1000 begann Bischof Bernward (993-1022) mit einer völligen Umgestaltung der Domburg, bei der er das Burgareal ungefähr vervierfachte (Abb. 1). Es erhielt eine umlaufende, ca. 6m hohe Mauer aus Bruchsteinen mit bastionsartig angebauten Rundtürmen. Im Westen und Osten befanden sich Zangentore, die jeweils mit einer Kapelle überbaut waren (St. Petrus-Tor und St. Paulus-Tor). Den äußeren Anlass für den Bau der Mauer könnten die Slawenaufstände und die Wikingereinfälle der Jahre kurz vor 1000 gegeben haben. Die militärische Bedeutung wird durch den systematisch betriebenen Bau und Erwerb von Burgen in der näheren und weiteren Umgebung durch Bernward zur Sicherung seines Herrschaftsgebietes unterstrichen15. In der von ihm verfassten Lebensbeschreibung Bernwards preist der Mönch Thangmar das Bauwerk begeistert: ... Mit größter Zielstrebigkeit ging er daran, unsere ehrwürdige Stadt mit einem Mauerring zu umgeben. Auf den gesamten Umkreis verteilte er Türme und legte sein Werk mit solcher Klugheit an, daß, wie sich heute zeigt, in ganz Sachsen nichts zu finden ist, was ihm an Schönheit und zugleich an Festigkeit gleich käme (c.8). ... Den ganzen Sommer über beschäftigte er sich nachdrücklich mit dem Bau der Hildesheimer Stadtmauern (c.27). ... ebenso fügte er nach eigener Erfindung, ohne daß es im jemand vorgemacht hätte, Ziegelsteine zu einem Dach zusammen (c.6).16 Anzumerken zu dieser Quelle ist, dass Bernward sich mehrfach in Italien aufgehalten hatte und von dort die Verwendung von Dachziegeln römischer Tradition kannte. Die Dachziegel sind archäologisch belegt und eindeutig zu identifizieren, da einige mit dem Namenszug "Bernward" gestempelt sind (Fototafel 13). Auch vor Bernward sind wahrscheinlich schon Dachziegel verwendet worden, so deutet Kruse einige Dachziegelreste vom Domhof als bereits karolingisch17. Rundtürme waren im Frühmittelalter in Sachsen ebenfalls schon bekannt, Vorbild könnte der Wehrbau in Italien gewesen sein oder noch aufrecht stehende römische Ruinen im Rheinland18. 13 14 Widukind: Res Gestae Saxonicae II, 13 Kozok / Kruse 1993, 291 15 Heine 1993b, 320; ders. 1994; ders. 1995, 3; Gebauer 1922 Bd. 1, 27. Porsche spricht von einer regelrechten „Befestigungswelle“ im ost- und westfränkischen Gebiet, die Ende des 9. Jahrhunderts aus Furcht vor den Normannen und später den Ungarn ausgelöst wurde und sicherlich auch Bernward in seinen Vorhaben beeinflusst hat (Porsche 2000, 231). 16 Kallfelz 1986, 287, 325, 283 17 Kruse 1993b, 464 18 Heine 1993b, 320, ders. 1994, 137-140 7 Außer der fortifikatorischen Bedeutung war von Bernward der repräsentative Charakter der Mauer ganz sicher beabsichtigt gewesen. Sieht man sich sein bauund kunsthistorisches Erbe in Hildesheim (Dom, St. Michaelis, etc.) an, muss sich sein Schaffensdrang zu einer regelrechten Bauwut gesteigert haben. In der Zeit um 1000 herrschte allerdings offenbar eine allgemeine Aufbruchstimmung. Der burgundische Mönch und Chronist Radulfus Glaber (980-1046) berichtet dazu: 8 Just before the third year of the millennium, throughout the whole world, but most especially in Italy and Gaul, men began to reconstruct churches, although for the most part the existing ones were properly built and not in the least unworthy. But it seemed as though each Christian community were aiming to surpass all others in the splendour of construction. It was as if the whole world were shaking itself free, shrugging off the burden of the past, and cladding itself everywhere in a white mantle of churches. Almost all the episcopal churches and those of monasteries dedicated to various saints, and little village chapels, were rebuilt better than before by the faithful.19 Weitergehende Überlegungen zu diesem Phänomen stellt Glaber nicht an. Hintergrund war wohl, dass zum Ende des ersten nachchristlichen Jahrtausends die Apokalypse, der Weltuntergang erwartet worden war. Dies beschreibt auch Glaber anschaulich in den vorangehenden Kapiteln seiner „Historiae“. Als dieser Zeitpunkt vorübergegangen und auch eine damit einhergehend prophezeite Sintflut ausgeblieben war, muss den mittelalterlichen Menschen eine ungeheure Erleichterung ergriffen haben. So ist es sicher auch zu verstehen, dass der Gedanke des „Himmlischen Jerusalem“ aus der Offenbarung des Johannes (Kap. 20ff) als Vorbild für die zukünftige Gestaltung der ‚Welt’ aufgenommen wurde. Johannes beschreibt, dass nach der Apokalypse die ganze Welt erneuert und ein ‚Neues Jerusalem’ aus dem Himmel herab fahren würde. Die in vielen Kirchen noch vorhandenen mittelalterlichen Radleuchter vermitteln ein Bild von der Gestalt dieses „Himmlischen Jerusalems“. Weitere Vorbilder lieferten sicherlich die ‚Heilige Stadt Rom’ und die Grabeskirche Christi in Jerusalem20. Bischof Bernward hatte es sich offenbar zur Aufgabe gemacht, auch in Hildesheim ein „Himmlisches Jerusalem“ auf Erden zu errichten. Es sollte nicht nur wehrhaft sein, sondern einzigartig in seiner Ausführung und Gestaltung. Dazu gehörten die Bauten selbst und auch in besonderem Maße ihre Ausstattung. Für den Dom ist die Ausgestaltung mit neuen Gemälden, einem neuen Leuchter und den Bronzetüren überliefert. Kostbare liturgische Gegenstände aus seiner Zeit beherbergt das Diözesan-Museum. Weiterhin brachte Bernward von wiederholten Reisen nach Italien und Frankreich Reliquien mit nach Hildesheim, die feierlich im Dom deponiert wurden21. Das ging mit einer erheblichen Aufwertung Hildesheims als Wallfahrtsort einher und bedeutete eine sicher ergiebige Einnahmequelle für das Bistum, die zur Finanzierung der Bauvorhaben beitrug. Den Bau des Klosters St. Michaelis finanzierte Bernward selbst zum Zwecke seiner eigenen Grablege und zur Pflege seines ewigen Angedenkens. Hier scheint er an der Bauplanung direkt beteiligt gewesen zu sein, denn er hatte mit der kompletten Fertigstellung des Fundamentes, in einem zusammenhängenden Bauabschnitt zu Beginn der Bauarbeiten, dafür Sorge getragen, dass der Kirchenbau auch nach seinem Tode seinen Vorstellungen gemäß vollendet wurde22. Die Errichtung der neuen Domburg wird er nach der Schilderung Thangmars in ähnlicher Weise konzipiert und beaufsichtigt haben. Bernward wird sicherlich auch beim Mauerbau seinem ästhetischen Selbstverständnis gefolgt sein, welches sein überliefertes kulturelles Schaffen kennzeichnet, und 19 Glaber 1989, 115-117 (Book 3, Chapter IV, 13) Zu den Lebensdaten Glabers gibt es unterschiedliche Angaben. Die o.a. gibt der Übersetzer seiner Schriften, John France, an. 20 Leuchter in Hildesheim: Dom (Heziloleuchter), St. Godehard (Marienleuchter) Johannes macht sehr genaue Angaben über Größe und Aussehen des ‚Neuen Jerusalem’, nennt u.a. zwölf Türme, beschreibt den Grundriss der Stadt aber als quadratisch. (vgl. Kozok 2004, 149ff u. 177ff) 21 22 Kozok 2004, 36 Dieses Ergebnis erbrachten archäologische Untersuchungen im Frühjahr 2006. (Brandorff 2006) 9 nicht nur im Süden an der archäologisch untersuchten Stelle (s.u.) einen Turm vorgesehen haben. „Auf den gesamten Umkreis verteilte er Türme…„ schreibt Thangmar und es spricht viel dafür, dass es zwölf waren, nach dem Vorbild des „Heiligen Jerusalem“. Im 11. Jahrhundert setzte sich Hildesheim aus etwa fünf einzelnen Siedlungsinseln zusammen23. Sie bestanden aus Klosteranlagen, Handwerker- und Kaufmannsniederlassungen, z.T. mit eigenen Kirchen, und waren durch Wasserläufe und Niederungen voneinander getrennt. Im Jahre 1167 kam es auf Initiative von Bischof Hermann (1161-1170) zum Bau einer umgreifenden Befestigung bzw. einer Schließung der Lücken zwischen den einzelnen Siedlungsteilen durch Mauern24. Der Anlass war vermutlich die Furcht vor den Machtansprüchen Heinrichs des Löwen25. In den folgenden Jahrhunderten siedelten sich Neustädte außerhalb der Mauern an, die ab 1400 nach und nach zusammen mit der Altstadt von einem gemeinsamen Mauerring umschlossen wurden. In den Jahren 1510/11 wurde mit dem letzten Abschnitt im Süden und Südosten der Domburg, dem Befestigungssystem des Calenberger Grabens und der Langen Linie, der Ring geschlossen26. Die bernwardinische Mauer hatte damit ihren Wehrcharakter endgültig verloren und verkörperte nur noch als sichtbares Zeichen die Immunität der Domfreiheit. Das Befestigungssytem der Neuzeit wurde erst im 19. Jahrhundert teilweise beseitigt. 2.4. Das Innere der Domburg Während der ersten Besiedlungsphase waren wahrscheinlich nur wenige Steingebäude innerhalb der Domburg vorhanden. Außer den Kirchenbauten bzw. dem Dom, der bis auf den Azelin-Bau immer zentral lag, gab es wahrscheinlich nur für den Bischof und evtl. wenige andere hochrangige Geistliche ein festes Haus. Grabungsbefunde haben bereits für die Zeit Bischof Gunthars (815-834) einen profanen Steinbau nachgewiesen. Die meisten anderen Gebäude muss man sich wohl als Holz-Lehm-Konstruktionen und Grubenhäuser vorstellen27. Als zur Zeit der karolingischen Wehrmauer sich die West-Ost Verkehrsverbindung noch außerhalb der Domburg befand, lässt sich im Verlaufe dieser Straße durchaus eine Siedlung von Kaufleuten und Handwerkern vor der Burg annehmen. Vielleicht ist dies der Ursprung der Bezeichnung „Alter Markt“ des Geländes nördlich der Domburg. Einen archäologischen Beweis gibt es dafür bisher nicht. Nach dem Bau der neuen Mauer durch Bernward führte die Straße durch den Nordteil der Burg, im Osten durch das Peterstor hinein und im Westen durch das Paulustor wieder hinaus. Es ist bisher ungeklärt, ob zu dieser Zeit entlang der Straße Handel und Gewerbe angesiedelt war oder ob 23 Ausführlich zur möglichen Gliederung der Siedlungsteile s. Boockmann 1993; Kozok 2001 Eine ähnliche Siedlungsentwicklung einer Stadt aus mehreren Siedlungsinseln ist z.B. in Osnabrück (Schlüter 1987), Minden (Heintz 1987; Nordsiek 1977; Rodekamp 1987) und Braunschweig (Rötting 1985) zu beobachten. 24 Weidemann 1981, 215 25 Gebauer 1922 Bd. 1, 43-45. Die Geschichte Hildesheims liest sich bei Gebauer als dauernde Folge von, zumindest drohenden, kriegerischen Auseinandersetzungen. Dieses machte sicherlich eine ständige Bauund Reparaturtätigkeit an den Wehranlagen nötig. - Trotz seines aus heutiger Sicht oft etwas dramatisch anmutenden Stils ist Gebauer nach Ansicht des derztg. Stadtarchivars nach wie vor grundlegend (Reyer 1999a, 12 Anm. 8). 26 Gebauer 1950, S.50; Gebauer 1922 Bd. 1, 147 27 Kozok / Kruse 1993, 291ff; Kruse 2000, 29ff, 33ff 10 dieses Gelände nun ausschließlich Zwecken der Domburg vorbehalten war. Eine vor der Vergrößerung der Domburg dort ansässige Bevölkerung könnte auf das Gelände „Alter Markt“, die Hanglage unterhalb des späteren Michaeliskloster, ausgewichen sein oder parallel dazu die Kuppe um die spätere Andreaskirche besiedelt haben28. Seit der Einbeziehung aller Siedlungsteile in einen gemeinsamen Mauerring im 13. Jahrhundert lief an der Südseite der Domburg innen ein gepflasterter Weg, der sog. Wächterstieg entlang29. Die Fläche der Domburg war um diesen Streifen verkleinert und die Immunitätsgrenze bestand nur noch als optische Grenze in Form schwacher Gartenmauern, wie die Grabungen 1986/87 zeigten (s.u.). Im Südosten gab es nun einen weiteren Zugang, die "Stineken (=stinkende) Pforte", die ihren Namen einem seitlich davon liegenden Entwässerungskanal aus dem Domhof in die Treibe zu verdanken hatte. Im 16. Jahrhundert stellte sich die Bebauung innerhalb der Domburg folgendermaßen dar: Südlich des Domes befand sich der ‚Kleine Domhof’, an den im Osten die Domschule der Jesuiten grenzte. Im Süden schlossen schmale, radial zum ‚Kleinen Domhof’ liegende Grundstücke mit enger Fachwerkbebauung an, die von den Domvikaren und dem Personal bewohnt wurden. Westlich des Doms lag der Bischofspalast an der Stelle des ehemaligen ‚Azelin-Domes’. Die Nordhälfte des Areals wurde vom 'Großen Domhof' mit seinen großräumigen Grundstücken für die Kuriengebäude der Domherren eingenommen. Im Osten lagen die Gebäude des Domkapitels30. Die Grundstücke schlossen außen mit der Immunitätsgrenze ab, grenzten also an die Mauer der Domburg bzw. an die Mäuerchen, die den Wächterstieg abtrennten. 2.5.Hildesheim und andere Bischofsitze in Deutschland – ein Vergleich Andere Städte in Deutschland mit Bischofsitzen weisen eine vergleichbare Genese auf wie Hildesheim. Für die Bistumsgründungen in Münster, Minden, Osnabrück, Paderborn und Halberstadt bestanden ähnliche Ausgangssituationen. Alle Orte sind Punkte, an denen sich überregionale Straßenverbindungen und Wasserwege kreuzen, bzw. an denen die Überquerung eines Wasserlaufes möglich ist. Die Orte fungierten bereits vor den Bistumsgründungen als Missionszentren für den christlichen Glauben, sicherlich ihrer Verkehrsanbindungen wegen und wegen ihres daraus resultierenden Charakters als „volkreicher Platz“. Dieser Umstand diente somit auch hier als Ersatzkriterium für Voraussetzung einer „civitas“ bzw. einer „Stadt“31. In Paderborn befand sich darüber hinaus ein Königshof, der zumindest hilfsweise bereits als ‚Stadt’ angesprochen werden 28 29 Im Jahre1038 wurde Bischof Godehard nach seinem Tode in der Andreaskapelle, der späteren Andreaskirche, aufgebahrt. Für eine gewisse Zusammengehörigkeit der beiden Siedlungsteile spricht, dass Godehard bereits 1025 im Bereich des ‚Alten Markts’ ein der Kapelle angeschlossenes Spital gegründet haben soll (Jacobsen/Kosch 2001, 83). Steuer weist darauf hin, dass überlieferte Marktplätze meist sekundär, d.h. planmäßig angelegt worden sind. Sie wurden aus ihrer originären, oft peripheren Lage (‚Straßen-/Ufermarkt’) ins geschützte und außerdem besser kontrollierbare Innere der Städte verlegt (Steuer 2002, 108). Kruse 1987, 27 30 Kruse 1990, 74-76 31 vgl. Kroker 2006, 44ff (Münster); Wilschewski 2007 (Wilschewski legt eine ausführliche Untersuchung zur Genese der norddeutschen Bischofstädte vor). Eine Fachtagung zu Domburgen in Norddeutschland im Mai in Osnabrück vermittelte weitere Details zur Ausgangssituation an den unterschiedlichen Standorten. 11 konnte. Wenn die Domburg erst einmal bestand, war auf jeden Fall den formalen Anforderungen an einen Bischofsitz Genüge getan. Überwiegend lässt sich, wie in Hildesheim, eine Vorbevölkerung des Ortes archäologisch fassen, wenn auch nicht als kontinuierliche Besiedlung. In Paderborn gibt es eine Besiedlung im Stadtgebiet seit dem Neolithikum und den Nachweis dorfartiger Siedlungen der vorrömischen Eisenzeit und der Römischen Kaiserzeit32. In den übrigen oben genannten Orten sind ebenfalls Siedlungen auf Grund von vorgeschichtlichen bis frühmittelalterlichen Keramikfunden anzunehmen. Die möglichen Siedlungen waren gleichfalls nicht am Ort der späteren Domburg, befanden sich aber in unmittelbarer Nachbarschaft, z.T. auf von Niederungen umgebenen Anhöhen wie in Hildesheim. Eine geschlossene sächsische Siedlung hat sich entgegen gelegentlich geäußerten Wunschvorstellungen bisher noch an keinem norddeutschen Bischofsitz nachweisen lassen33. In Süddeutschland stellte sich die Situation völlig anders dar. So gab es z.B. in Konstanz eine Bevölkerungskontinuität seit der Römerzeit und eine bestehende „civitas“ in den Mauern des alten Römerkastells. Das Bistum wurde auch bereits ca. 600n.Chr. gegründet34. In ihrer weiteren Entwicklung lassen sich bei den norddeutschen Bischofstädten ebenfalls gemeinsame und unterschiedliche Entwicklungslinien verfolgen. Als erste Befestigung der Domburg in Hildesheim deuten einige Befunde auf eine Steinmauer von Anfang an hin (s.o.), in Münster und Osnabrück und Hamburg35 lässt sich eine Holz-Erde-Umwallung vermuten, die im 11. Jahrhundert durch ein Steinbauwerk ersetzt wird. Im unmittelbaren Nahbereich zur Domburg existieren Marktsiedlungen, die z. T. über eine eigene Kirche und eine Stadtbefestigung verfügen. Gleichfalls ist festzustellen, dass zumindest in einer fortgeschrittenen Ausbaustufe die Hauptverkehrsader durch das Gelände der Domburg führt, und nicht mehr tangential daran vorbei, wie in der Gründungsphase. Im 12. Jahrhundert reduziert sich durch Einbeziehung in einen gemeinsamen Mauerring mit den Vorstädten wie in Hildesheim auch in Münster und Osnabrück die Bedeutung der Domburg auf den geistlichen Immunitätsbereich, während der Bereich außerhalb in die weltliche Herrschaft der Stadt übergeht. In Münster vergrößert sich im Zuge dieser Entwicklung die Fläche der Domburg, in Hildesheim verringert sie sich um die Breite des Wächterstiegs. Hamburgs Domburg befindet sich bereits um 1000 innerhalb einer gemeinsamen Umwallung, dem sog. Heidenwall, mit dem Stadtgebiet36. Es lässt sich allgemein eine Zweiteiligkeit der Städte beobachten: die Domburg als Immunitätsbereich und deutlich davon getrennt die umgebende eigentliche Stadt. Die Ausweitung der Mauerringe um neue Siedlungsflächen setzt sich bis in die Neuzeit fort. Nach der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts schließlich werden Gebäude der Domburg in Hildesheim und in Münster zu profanen Zwecken umgewidmet oder durch Neubauten ersetzt, um als Post, Regierungspräsidium, Bildungsanstalten o.ä. zu dienen. 32 Spiong 2006, 19ff 33 s. Fußnote 31. Wilschewski kann sich bezüglich einer sächsischen Siedlung auf dem Hildesheimer Domhügel nicht so recht entscheiden. Einerseits konstatiert er ihre definitive Existenz, andererseits zieht er diese in Zweifel (Wilschewski 2007, 168, 244-246). 34 Röber 2006, 17 35 Münster: Kroker 2006; Osnabrück: Igel 2004; Hamburg: Först 2006 36 12 2.6. Die politische Entwicklung Hildesheims37 Durch die Verlegung des Bischofsitzes an den Standort des heutigen Hildesheims erhielt der Platz eine sehr bedeutende Aufwertung. Die bischöfliche Burg mit ihren kirchlichen und weltlichen Einrichtungen, der Hofhaltung und der wirtschaftlichen Versorgung bewirkte einen starken Anreiz zur Ansiedlung von Dienstleistung, Handel und Gewerbe. In Verbindung mit der verkehrsgünstigen Lage des Ortes führte der vermehrte Bevölkerungszufluss zu einer Eigendynamik im Hinblick auf eine zunehmende zentralörtliche Funktion Hildesheims. Es vollzog sich rasch die Entwicklung hin zu einer Stadt. Eine logische Konsequenz daraus führte zu der Verleihung entsprechender Privilegien wie Markt- und Münzrechten, die Hildesheim offiziell allerdings erst später erfuhr. In der Realität besaß aber sicherlich schon Bernward diese Rechte, ist er doch als Münzherr überliefert38. Ohne diese Möglichkeiten hätte er sicherlich nicht den enormen Finanzbedarf für seine Bautätigkeit erwirtschaften können. Die Domburg zog Menschen an, die in ihrem Schutz lebten und im Dienste des Bischofs, des Herren der ‚Stadt’, arbeiteten. Andere suchten außerhalb der herrschaftlichen Organisation der Kirche ihr Auskommen und bildeten in ihrer Gemeinschaft einen Gegenpol dazu. Schon Ende des 11. Jahrhunderts gab es im Zuge des Investiturstreites Auseinandersetzungen um die Vormacht von geistlicher oder weltlicher Herrschaft zwischen den Bürgern und ihrem Stadtherrn. Die Bürgerschaft ertrotzte sich im Laufe der Zeit immer mehr Rechte. Seit Anfang des 13. Jahrhunderts führte Hildesheim ein eigenes Stadtsiegel und besaß um ca. 1249 volle Stadtrechte, wenig später dazu das Besatzungsrecht für die Domburg39. Dies hatte zum Inhalt, dass die Stadt die Mauern der Domburg mit ihren eigenen Leuten bemannen konnte. Die Wirren der Reformation endeten mit der Annahme der neuen Religion durch die Bürgerschaft und empfindlichen Einbußen an Macht und Besitz zu Lasten der katholischen Kirche. Die Repräsentanten der Bürgerschaft verfolgten zwar überwiegend ein geregeltes Miteinander zwischen Bürgern und Kirchenleuten, waren aber stets auf ihre Rechte bedacht. Das Verhältnis Bischof - Stadt war und blieb immer gespannt40. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt Hildesheim hohe Schäden durch mehrmals wechselnde Besetzungen von schwedischen und kaiserlichen Truppen. Letztlich blieb aber die Domburg katholisch und die Stadt protestantisch. Der Domhof in Hildesheim im Dreißigjährigen Krieg41 Hildesheim war erst in der zweiten Hälfte des Dreißigjährigen Krieges in Kriegshandlungen verwickelt und 1632 von schwedischen Truppen besetzt. Am Ende des Jahres zogen diese wieder ab und der katholische Bischof v. Wartenburg residierte für zwei Jahre auf dem Domhof, wobei er 37 Först 2006 Borck 1980, 7ff 38 39 Kluge 1993, 323ff; ders. 2001, 33ff; Wilschewski 2007, 178 (Wilschewski vermutet, dass eine entspr. frühere Urkunde evtl. beim Brand des Bistumsarchivs im Jahr 1013 vernichtet wurde). Gebauer 1922 Bd. 1, 55; ders. 1950, 23-24; Reyer 1999 40 dazu bes. Klingebiel 1990 41 Alphei 1990, 38ff (Ausführliche Darstellung der genannten Ereignisse); Kruse 1990, 79-80 13 versuchte, Hildesheim zu rekatholisieren. Nach seinem Abzug plünderte die Bevölkerung die Domburg gründlich, bevor der welfische Herzog von Calenberg von 1634-1642 dort Residenz bezog. Dieser verlegte seinen Regierungssitz bald nach Hannover und das Personal verwüstete beim Umzug ein weiteres Mal die Gebäude. 2.7. Forschungsgeschichte Systematische archäologische Forschung wurde in Hildesheim erst seit 1945 anlässlich des Wiederaufbaus des Doms betrieben. Joseph Bohland und Joachim Bühring führten baubegleitende Untersuchungen und auch Grabungen am Dom durch, die wichtige Erkenntnisse zur Baugeschichte des Domes erbrachten42. Ihre Dokumentationen sind aus heutiger Sicht z.T. etwas knapp und vor allem sind sie leider nicht in angemessener Form veröffentlicht. Die Ausführungen Bohlands wirken mitunter spekulativ43 und sollten bei jeder sich bietenden Gelegenheit archäologisch überprüft werden. So nimmt er an, dass bereits Karl der Große eine Missionskapelle an dem Platz der Marienkapelle über einem heidnischen Heiligtum errichtet haben soll. Zur Befestigung der Domburg gab es nur vage Beobachtungen bei gelegentlichen Bodenaufschlüssen, die sich nicht mehr konkret nachvollziehen lassen44. Seit 1986 fanden mehrere systematische Grabungen im Umfeld des Domes statt (s. Abb. 1). In den Jahren 1986-88 wurden an der noch sichtbaren Mauer im Süden des Domhofes umfangreiche Befunde ergraben, die bis in die bernwardinische Zeit zurückreichen45. Davon handelt diese Arbeit. 1991 führte der Verfasser im Nordosten des Domhofes eine Sondierungsgrabung durch, wobei die Brandschicht von 1046 und ein hochmittelalterlicher unterirdischer Entwässerungskanal angeschnitten wurden46. In der Humusschicht der ursprünglichen Oberfläche fand sich vorgeschichtliche Keramik. Eine weitere Untersuchung fand 1992 südöstlich des Domes statt, die Teile der karolingischen Burgmauer, Fundamentreste der Cäcilienkirche und ein als erstes Bischofshaus interpretiertes Gebäudefundament zu Tage brachte47. Zur Baugeschichte des Domes 42 Bohland 1954, Bührung 1966 u. 1967 43 Vgl. Jacobsen / Lobbedey / Kleine-Tebbe 1993, 299ff. Leider war mir Bohlands unveröffentlichte Dissertation über die Domgrabungen nicht zugänglich, sondern indirekt nur über die Ausführungen anderer teilweise erschließbar (z.B. Özen 1998, 14). 44 Vor dem Hintergrund seiner Aussagen zur Baugeschichte der Klosterkirche St. Michaelis in Hildesheim, die bei einer archäologischen Untersuchung im Frühjahr 2006 in keinem Fall nachvollzogen werden konnten, ist auch seinen Schlussfolgerungen zur Domgrabung nur unter Vorbehalt zu begegnen (s. Brandorff 2006b). Kruse 1987, 27 45 Die Grabungen wurden durch das Institut für Denkmalpflege Hannover und die Kirchliche Denkmalpflege Hildesheim durchgeführt. Die Kampagne 1986 und eine vorläufige Gesamtauswertung standen unter der Leitung des Verfassers. 46 Brandorff 2000 47 Kozok / Kruse 1993, 291-293 14 erbrachten gelegentlich mögliche Untersuchungen anlässlich kleinerer Baumaßnahmen neue Erkenntnisse48. Die ursprüngliche Topographie Hildesheims konnte durch die gezielte Auswertung von Baugrunduntersuchungen und Bohrprofilen erschlossen werden. Die Ergebnisse wurden in ein Modell eingearbeitet, das Hildesheim zur Zeit Bernwards zeigt49. Im übrigen Stadtgebiet von Hildesheim fand zwar seit Jahrzehnten zeitweise eine sehr engagierte archäologische Betreuung statt, aber leider ist es bisher nur in eingeschränktem Maße gelungen, Ergebnisse in angemessenem Rahmen zu veröffentlichen50. Überregional beschäftigt sich die ‚Deutsche Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit’ seit längerem mit dem Thema ‚Stadt’. Die Themen der jährlichen Tagungen im Rahmen der bundesdeutschen Altertumsverbände richten ihr Augenmerk in einzelnen Beiträgen immer wieder auf spezielle Aspekte wie „Stadtbefestigung“, „Sakraltopographie“, „Siedlungskontinuität“, „Stadtentwicklung“ usw., wobei sich wiederholt Fragestellungen speziell zu Bischofsitzen ergaben. Im Übrigen schält sich die Genese von Bischofstädten, Domburgen und Domen in Norddeutschland als eigenes Thema der Mittelalterarchäologie heraus. Die Archäologische Denkmalpflege der Stadt Osnabrück und das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege initiierten mit einer Tagung zu ‚Domburgen in Norddeutschland’ (Osnabrück, Mai 2007) eine Plattform für einen interdisziplinär geplanten Austausch unter den Fachwissenschaftlern, die an den jeweiligen Standorten mit der Thematik befasst sind. 48 Kruse 2000 49 gezeigt anlässlich der Ausstellung "Bernward von Hildesheim und das Zeitalter der Ottonen" 1993 in Hildesheim, speziell dazu: Kozok / Kruse 1993, 291ff 50 Ein sehr positives Beispiel ist ein von der zeitweisen Stadt- und Kreisarchäologin I. Schweitzer verfasstes Buch, welches für ein breites Publikum die herausragendsten Ergebnisse der Archäologie in der Stadt und dem Landkreis Hildesheim vorstellt (Schweitzer 1998). 15 3. Die Grabung51 Bei der sog. 'Bernwardsmauer' in Hildesheim handelt es sich um den einzig noch sichtbaren Teil der einstigen Immunitätsmauer im Süden der ehemaligen Domburg. Veranlasst durch Sanierungsmaßnahmen im Bereich der Grundstücke Domhof 15 und 16 konnten 1986 bis 1988 umfangreiche archäologische Untersuchungen stattfinden. Im Sommer 1986 wurde eine Sondierungsgrabung durch das Institut für Denkmalpflege Hannover / Abteilung Bauarchäologie unter der Leitung von Dipl.Ing. Karl Bernhard Kruse und vom Verfasser durchgeführt. Es sollte geklärt werden, ob noch originale Reste der von Bernward erbauten Mauer vorhanden seien und in welchem Verhältnis diese zu der heute sichtbaren Mauer und zu den Stadtmauern Hildesheims stehen. Weiter wurden Aufschlüsse über die frühe Bebauung in den Randbereichen des Domhofes und eine aussagekräftige Stratigraphie durch den innen bis zur Mauerkrone angefüllten Kulturschutt erwartet. Weiter bestand die Hoffnung, dass überlieferte Ereignisse aus der Geschichte Hildesheims möglicherweise hier einen archäologischen Niederschlag gefunden hatten. Die Weiterführung der Untersuchung 1987-88 erfolgte durch die Kirchliche Denkmalpflege Hildesheim, in der Regie von Diözesankonservator Karl Bernhard Kruse, der inzwischen aus dem Landesdienst zum Bistum Hildesheim gewechselt war. Die Funde und Befunde wurden 1988 bis 1990 von der Kirchlichen Denkmalpflege Hildesheim durch eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des Verfassers aufgearbeitet und ausgewertet. Als Zwischenergebnis wurden die Funde des 16./17. Jahrhunderts in der Ausstellung "Küche, Keller, Kemenate - Leben auf dem Domhof um 1600" im Diözesanmuseum Hildesheim gezeigt52. Die archäologischen Untersuchungen 1986-88 Die Grabung sollte an einer Stelle niedergebracht werden, die möglichst vielfältige Ergebnisse zu liefern versprach. Dazu wurde der Bereich zwischen den Grundstücken Domhof 15/16 ausgewählt, an der die Mauer abknickt und Fundamente eines rechteckigen Turmes oberirdisch sichtbar sind (Abb. 2). Entlang der Mauer wurden zwei ca. 8 m in die Grundstücke des Domhofes hineinreichende Schnitte angelegt. Einer lag gegenüber dem Turmfundament mit einer Breite von 6 m und der zweite, 12 m breit, befand sich im Westen, wo die Mauer leicht südlich abknickt. Vor der Mauer wurde im Bereich des Turmfundaments ein Schnitt angelegt, und an weiteren Stellen kleine Sondierungsschnitte. In den Schnitten innen und außen am Turm wurde in natürlichen Schichten gegraben, d.h. es wurden in Handarbeit die Schichten nach Möglichkeit in der Reihenfolge herausgenommen und dokumentiert, wie sie in den Boden gelangt waren. 51..... Grabungsverlauf, Funde und Befunde sind bereits in Form von kurz gefassten Vorberichten veröffentlicht (Brandorff 1991 und Kruse 1987). Dem mehrfach geäußerten Wunsch nach einer ausführlicheren Gesamtdarstellung versucht der Verfasser im Rahmen dieser Arbeit Rechnung zu tragen. 52..... s. Kruse 1990 (Ausstellungskatalog). Die Ofenkacheln waren Gegenstand einer Magisterarbeit von Matthias Henkel an der Universität Göttingen (Henkel 1991a). 16 Abb.2: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88, Flächenplan und Mauerabwicklung Vorteile dieser Methode sind, dass die Funde nach ihrer Schichtzugehörigkeit geborgen werden können und dass ehemalige Oberflächen wieder in ihrer ursprünglichen Form sichtbar werden. Selbst gestörte und mehrfach umgelagerte Horizonte haben ihre eigene Aussagekraft und daher hat diese Methode auch hier ihre Berechtigung. Insbesondere bei der Bauarchäologie, wo es im Bereich von Störungen u.U. auf kleinste Restbefunde ankommt, könnten diese sonst unerkannt bleiben. Vor allem in der Grabungstechnik des Mittelalters und der Neuzeit hat sich diese Methode inzwischen als Standard durchgesetzt53. Aus Zeitgründen konnte diese Methode leider nicht durchgängig angewandt werden. Da Tiefen von bis zu 7,50 m unter Geländeoberkante erreicht wurden, mussten die Schnitte in Abständen immer wieder ausgesteift werden. Von der Außenseite der Mauer wurde ein steingerechtes Aufmaß erstellt54 (s. Abb. 2). Die Befunde wurden nicht nach Schnitten oder Jahren getrennt aufgenommen, sondern 53 Noch im Jahre 1985 vertritt Lüdtke in seiner Dissertation die Auffassung, eine Ausgrabung in künstlichen Schichten bzw. Sektoren sei auf jeden Fall vertretbar, da der "Durchwühlungsgrad" sich ja nachträglich an der dreidimensionalen Streuung zusammengehöriger Funde ablesen lasse (Lüdtke 1985, 13 ff). Dies ist m.E. eine Binsenweisheit und die daraus gewonnenen Erkenntnisse erhalte ich zu spät. Ich brauche dieses Wissen bereits während der Ausgrabung und nicht erst später bei der Auswertung. Die Erstellung einer aussagefähigen Stratigraphie ist m.E. so nicht möglich und es unterbleibt eine Befund-bezogene Zuordnung der Funde. Außerdem bedeuten weiträumig gestreute, aber zusammengehörige Funde nicht unbedingt eine Durchwühlung bzw. eine Umlagerung des Bodens. Mit gleicher Wahrscheinlichkeit kann es sich z.B. um den großflächigen Befund einer Laufschicht oder um eine ausgedehnte Grube handeln. 54 Diese Arbeit wurde von der Architektin Monika Thomas aus Hannover ausgeführt. 17 fortlaufend nummeriert, damit es nicht zu Verwechslungen kommen konnte. Die Funde erhielten die gleiche Nummer wie der Befund aus dem sie kamen, sie sind diesem daher unmittelbar zuzuordnen. In der Grabungskampagne 1987 wurden die verbliebenen Teile der beiden Grundstücke an der Mauer untersucht. Da der ungefähre Schichtenaufbau nun bekannt war, konnte mit Hilfe eines Minibaggers gearbeitet werden, kleinräumige Befunde wurden weiterhin nach der stratigraphischen Methode gegraben. Es fand eine fotogrammetrische Aufnahme der Mauerinnenseite statt. Im Jahre 1988 wurden Restarbeiten baubegleitend zur Sanierung der Mauer durchgeführt. Es konnte dabei nur eine Notdokumentation der bei den Ausschachtungsarbeiten auftretenden Mauerbefunde gemacht werden. 18 4. Die Auswertung 4.1. Topographie Die Topographie der Stadt Hildesheim und hier insbesondere des Domhügels hat sich im Laufe der Jahrhunderte teilweise sehr stark verändert55. Ursprünglich stieg der Domhügel als allmählich ansteigende Erhebung mit einer leicht gerundeten Kuppe aus der umgebenden Niederung empor. Heute erscheint er in Form eines Hochplateaus mit jäh ansteigenden Flanken und einer uhrglasförmig gewölbten Oberfläche. Der Dom liegt etwas exzentrisch in einer Mulde innerhalb der Wölbung. Die Mulde verdankt ihre Entstehung dem Umstand, dass der Dom sozusagen im Boden eingesunken ist, indem das umliegende Gelände durch im Laufe der Zeit aufgebrachte Schuttmassen in die Höhe wuchs56. Der Schutt stammt von Baumaßnahmen, Abbrüchen und dergleichen. Für diesen Zweck bot der Raum zwischen dem inneren Mauerfuß der Wehrmauer und dem Hügelabhang einen willkommenen Platz, gleichzeitig konnte dadurch das abschüssige Gelände planiert werden. Eine kontinuierliche Bautätigkeit auf dem gesamten Domhof sorgte durch die erforderlichen Baugruben für Fundamente, Keller und Kloaken für eine fortwährende Umschichtung des Untergrundes. Diese Art der Bodenverhältnisse war durch frühere Aufschlüsse in mehreren Bereichen des Domhofes bekannt57, von daher war auch im Untersuchungsbereich damit gerechnet worden. 4.2. Datierung58 - Methodische Anmerkungen und Quellenkritik Die Grabungen an der Bernwardsmauer ergaben leider keinen Befund, der aus sich selbst heraus einen absolut-chronologischen Datierungshinweis liefern konnte. Es hatten sich keine Hölzer für eine dendrochronologische Bestimmung erhalten und die wenigen Münzen unter dem Fundgut konnten nicht zweifelsfrei stratifiziert werden. C-14 Datierungen waren nicht vorgenommen worden59. Die Beschaffenheit der Bodenverhältnisse, der Auffüll- und Planierungshorizonte, war für Datierungszwecke wenig ideal. Der Zusammenhang der Befunde bestand z.T. aus einem direkten Neben-, Über- und Untereinander von jüngsten und ältesten Befunden. Sie ließen sich oft nicht scharf voneinander abgrenzen, sondern wiesen in ihren gegenseitigen Grenzflächen zueinander einen mehr oder weniger starken Vermischungsgrad auf, der eine Zuordnung erschwerte. Darüber hinaus kam es zu einer Vermischung von älteren Befunden mit jüngerem Material durch 55 s. Kapitel 2. 56 Ähnliche Verhältnisse sind z.B. am Dom zu Osnabrück anzutreffen (Schlüter 1979, 24-25). 57 vgl. z.B. Bühring 1967 58 Zu weiteren Problemen der absoluten und der relativen Chronologie s. Kapitel 4.3. und 5.1. 59 Bedauerlicherweise sind auf Grund von Personalwechsel, Auslaufen von Zeitverträgen usw. seinerzeit die genommenen Proben nicht zu einer Untersuchung gelangt. Bei der späteren Auswertung erlaubte der Zustand der Proben keine C-14 Datierung mehr. 19 Hohlraumeinbrüche, Spaltenbildung und Auswaschungen. Ganz besonders intensiv haben Vorgänge dieser Art unmittelbar entlang der Innenseite der Wehrmauer stattgefunden. Diese hatte sich im Verlauf der Jahrhunderte z.T. stark nach außen geneigt und durch die entstandenen Spalten konnte in einer allmählichen Wanderungsbewegung z.B. jüngere Keramik in ältere Horizonte gelangen. In die Schichtpakete aus Kulturschutt eingebettet befanden sich konkrete Befunde wie Fundamente, Laufhorizonte oder Eingrabungen. Nach der Erstellung einer relativen Gesamtchronologie (s.u.) galt es, diese Befunde nach ihrem Inhalt bzw. nach ihrer Beschaffenheit mit absolutchronologischen Daten aus der Geschichte Hildesheims zu verknüpfen. Die Befunde selbst konnten, wie oben dargestellt, keine Hinweise zu einer absoluten Datierung liefern. Es mussten daher weitere Indizien dazukommen, um aus der vagen Annahme eines Zusammenhangs von archäologischem Befund und historischer Überlieferung eine fundierte Hypothese formulieren zu können. - So genügt es z.B. nicht, eine Brandschicht, nur auf Grund ihres Vorhandenseins, mit der historischen Nachricht von einem Brand gleichzusetzen. - Ohnehin konnte an der Bernwardsmauer wegen der ausschnitthaften Zufälligkeit der Befunde nicht mit einer 100 %igen und absoluten Sicherheit eine Zuordnung oder Datierung gerechnet werden. Da die Grabung auf einen ungefähr acht Meter breiten Streifen entlang der Befestigungsmauer der ehemaligen Domburg beschränkt blieb, können die Ergebnisse nur den Charakter einer größtmöglichen Annäherung an die ursprünglichen Verhältnisse besitzen60. Es lag nahe, die verschiedenen Bauphasen der Bernwardsmauer mit urkundlichen Nachrichten vom Ausbau des Befestigungssystems der Stadt Hildesheim zu verbinden. Eine weitere Befundgruppe, die Brandschichten bzw. -horizonte, boten sich an, sie mit urkundlich erwähnten Brandereignissen in Verbindung zu bringen. Die sich daraus ergebenden möglichen chronologischen Fixpunkte in das relativchronologische Raster einzufügen bildete den ersten Schritt zu einer absoluten Chronologie. Der zweite Schritt beinhaltete die Datierung der Funde, vor allem der Keramik. Leider fehlen absolut datierende Beifunde weitgehend61 (s.o.). Deshalb musste ein Vergleich der Keramik mit gleichartigem Material aus Fundorten in möglichst engem regionalem Bezug erfolgen, für das eine gesicherte Datierung vorlag. Für Hildesheim kommen dafür einige Burgen im Umland62, die Städte Braunschweig, Hannover und Goslar63 sowie einige weitere Fundstellen im ländlichen Raum64 in Frage. Weiter entfernt liegende Orte wie Göttingen, Minden oder Lübeck können u.U. schon abweichende Entwicklungstendenzen widerspiegeln. 60 Diese Feststellung gilt m.E. für fast alle Grabungen. Es ist nur im Ausnahmefall möglich, ein Siedlungsgebiet wirklich flächig in seiner Gesamtheit zu untersuchen. Selbst dann bleiben meist noch genügend Fragen und Zweifel bestehen. 61 Eine Ausnahme bilden die sog. 'Bernwardsziegel' in Befunden des 11. Jahrhunderts, die entsprechend ihrer urkundl. Erwähnung um das Jahr 1000 hergestellt worden sind (s. Kapitel 2.3.). Zu einem Teil wurden sie wahrscheinlich beim Brand des Jahrs 1046 unbrauchbar und gelangten in die mit diesem Brand zusammenhängenden Befunde (s. Fototafel 13). Ihre Laufzeit lässt sich daher mit ca. 46 Jahren recht genau festlegen. 62 Dörhai (Heine 1989); Winzenburg, Hohe Schanze (Barner 1965); Hausfreden (Janssen 1966; Ring 1990, 40); Retburg (Flohr 1975) 63 Braunschweig (Rötting 1985); Hannover (Plath 1958; Büscher 1996); Goslar (Griep 1957-83) 64 Düna (Both 1996); Königshagen, Bengerode (Janssen 1966); Duingen, Coppengrave (Busch 1975; Stephan 1981a) 20 Die Menge der Funde hat nur einen untergeordneten Einfluss auf ihre Aussagekraft bezüglich der Datierung. Der Fundanfall in den einzelnen Horizonten an der Bernwardsmauer stellt sich folgendermaßen dar: Die nur in geringer Zahl in den älteren Horizonten erhaltenen Befunde sind häufig durch jüngere Befunde gestört. Sie sind in der Regel weniger umfangreich und enthalten in absoluten Zahlen weniger Funde. Je jünger die Horizonte sind, desto mehr Befunde sind ihnen zugehörig, die wiederum größer, umfangreicher, besser erhalten und fundreicher sind. In den jüngeren Horizonten wird die Zerstörung älterer Befunde durch einen tw. hohen Durchmischungsgrad von Keramik ältester und jüngster Perioden im gleichen Befund dokumentiert. Dem statistischen Vergleich von Gefäßzahlen unter den einzelnen Horizonten käme deshalb nur geringe Aussagekraft zu. Da Keramik nur eingeschränkt aus sich selbst heraus datierbar ist (Typologie, Inschrift, Jahreszahl, chemisch-physikalische Untersuchung65), muss sie normalerweise mittelbar über datierbare Beifunde (C-14, Dendro, eingeschränkt Münzen) innerhalb eines geschlossenen Befundes datiert werden (s.o.). Die Beziehung zu den Beifunden muss eindeutig und zweifelsfrei festgestellt sein. Für die Keramik selbst bedeutet eine festgestellte Datierung einen terminus ante quem, d.h. die Herstellungsund Benutzungszeit lagen vor diesem Zeitpunkt. Bei festgestelltem Herstellungsdatum (z.B. Jahreszahl) ergibt sich ein terminus post quem für die Benutzungszeit. Im Idealfall hat man beide termini innerhalb eines Befundes und kann die genaue Laufzeit zumindest für das Gefäß mit bekannter Anfangsdatierung feststellen (s. Fußnote 61). Innerhalb der einzelnen Horizonte und Befunde befinden sich in der Regel die unterschiedlichsten Arten von Keramik (s. Kapitel 5.1. - 5.3.). Oft zeigen sie die für die entsprechende Periode typische Überschneidung und Vergesellschaftung von einzelnen Warenarten. Dies erlaubt meist eine engere zeitliche Eingrenzung als die isolierte Betrachtung einzelner Warenarten. Trotzdem ist eine größere Engmaschigkeit als ein Zeitraum von 50 bis 100 Jahren insbesondere für die mittelalterliche Keramikchronologie nur sehr bedingt möglich66. Der gelegentlich in Veröffentlichungen erweckte Eindruck, es sei möglich, Keramik "auf fünf Minuten genau" zu datieren, ist unglaubwürdig. Im Hinblick auf die Grabungen an der Bernwardmauer ist außerdem zu bedenken, dass die Zugehörigkeit mancher Funde zu einzelnen Befunden nicht immer eindeutig ist67. Die nicht stratifizierten Funde und Befunde können nur durch Vergleich mit den datierten oder stratifizierten Keramikspektren eine entsprechende zeitliche Einordnung erfahren. Oft kann daher die Keramikdatierung in der vorliegenden Arbeit nicht über das Aufzeigen von Tendenzen hinausgehen. Vor dem Hintergrund der oben erläuterten methodischen Problematik sind deshalb alle Ergebnisse als die z.Zt. größtmögliche Annäherung an die wahrscheinlichen Verhältnisse zu sehen. Es ist allerdings m.E. nicht zu erwarten, dass bei evtl. späteren archäologischen Untersuchungen sich alle Ergebnisse als falsch erweisen werden. Es würde sich vielmehr sicherlich ein detaillierteres Bild der aufgezeigten Entwicklungen erstellen lassen und noch unzureichend abgesicherte Thesen ließen sich untermauern. 65 Burhenne weist zu Recht auf die Fragwürdigkeit und die hohen Kosten dieser Art von Untersuchungen hin (Burhenne 1991, 38-39). Meiner Meinung nach führen sie nur bei präzisen technologischen Fragestellungen - z.B. Bestimmung der Brenntemperatur - zu guten Ergebnissen. 66 vgl. z.B. Lüdtke 1985, 45 Anm. 11; Burhenne 1991, 40; Thier 1993/94, 13) 67 Ein Grund dafür ist u.a. die Arbeit unter Maschineneinsatz, vor allem in Schnitt 4. Besonders betroffen davon ist die Abgrenzung der Horizonte 1 und 2 voneinander. 21 4.3. Stratigraphie 4.3.1. Methode Um eine eindeutige Zuordnung der Schichten bzw. Befunde zueinander zu erreichen, wurde bei der Auswertung die Methode nach 'Harris' gewählt. Diese basiert auf der Überlegung, dass ein Befund höchstens vier Beziehungen zu anderen Befunden haben kann: er kann jünger, älter, gleich alt oder identisch sein. Diese Beziehungen lassen sich grafisch als sog. 'Harris-Matrix' darstellen68. In dem Beispiel auf Abb. 3 liegen die Schichten 1 und 2 ungestört übereinander, 2 ist also älter als 1, aber jünger als die Schichten darunter. Diese bestehen aus dem Haupthorizont 5, in den zwei jüngere Eingrabungen erfolgt sind, wobei die Eingrabung 6 durch 3 geschnitten wird, also älter ist. In 3 befindet sich der Einschluss 4, der daher gleich alt ist wie 3 und in diesem Falle auch als identisch mit der Eingrabungsverfüllung angesehen werden kann. Die Relation eines 'gleichen Alters' würde man eher z.B. gleichzeitigen Bauphasen verschiedener Baubefunde zuweisen, die ansonsten keine direkte Beziehung zueinander haben müssen. Ein derartiges Schema kann für jedes einzelne Profil erstellt und alle zusammen anschließend zu einer Gesamtmatrix kombiniert werden. Man erhält damit eine relative Chronologie aller Befunde. Die konsequente Anwendung dieser Methode zwingt zur intensiven Auseinandersetzung mit dem einzelnen Befund, denn Widersprüche, wie z.B. Zirkelschlüsse, treten schnell zu Tage. Es ist deshalb besonders effektiv, schon während der Grabung damit zu arbeiten, da hier Unstimmigkeiten sofort an Ort und Stelle geklärt werden können. Bei größeren Grabungen mit vielen hundert Befunden stößt die Methode allerdings an ihre Grenzen. Daher bedeutete es eine große Hilfe, dass am Rheinischen Amt für Denkmalpflege Bonn von der Mathematikerin Irmela Herzog ein Computerprogramm entwickelt wurde, mit dessen Hilfe die Befunde sortiert und eine Harris-Matrix erstellt werden konnte. Insbesondere eignet sich das Programm auch für die nachträgliche Aufarbeitung von Grabungen. Es stellt nur geringe Anforderungen an die Hardware und ist mit jedem IBM-kompatiblen Personalcomputer zu benutzen. Außerdem ist es so bedienungsfreundlich, dass jeder damit zurechtkommt, der auch sonst gelegentlich einen PC als Arbeitshilfe benutzt69. Mit Hilfe dieses Programms habe ich die Gesamtstratigraphie zu den Untersuchungen an der Bernwardsmauer erstellt70 (Anhang, 10.3., Falttafel 1). 68 ausführlicher dazu mit weiterer Literatur: Bibby 1987 69 Eine ausführliche Beschreibung des Programms "Harris" findet sich bei Bridger 1990 und Bridger/Herzog 1991. Inzwischen hat Frau Herzog eine Windows-Version des Programms herausgegeben („Stratify 1.3“). Am Max-Planck-Institut Saarbrücken ist ein anderes Harris-Matrix-Programm für Windows erstellt und inzwischen an der Technischen Universität Wien, Österreich, weiterentwickelt worden („ArchEd 1.4.1“). Beide Programme sind über das Internet erhältlich (www.stratify.privat.tonline.de und www.ads.tu.wien.ac.at./arched). 70 Das Programm "Harris" wurde mir freundlicherweise von Frau Irmela Herzog, Rheinisches Amt für Bodendenkmalpflege Bonn, zur Verfügung gestellt. Frau Herzog sei an dieser Stelle mein herzlichster Dank dafür ausgesprochen. 22 Abb. 3: Die stratigrafische Methode nach Harris 4.3.1.1. Erfahrungen mit dem Computerprogramm 'Harris' Es ist immer ein mühsames Unterfangen, eine Stratigraphie zu erstellen, die alle Befunde umfasst, und das Ergebnis steht oft in keinem angemessenen Verhältnis zum nötigen Aufwand. Daher begnügt man sich meist mit der Darstellung der Hauptphasen in Form einer Tabelle, in die der Einzelbefund irgendwie eingepasst wird. Gelegentlich stellt sich auch ein unscheinbarer Befund, den man zunächst übersehen hatte, nachträglich als wichtiges Kriterium zur Einteilung der Phasen und Horizonte heraus. Das Programm 'Harris' unterscheidet nicht zwischen 'wichtig' und 'unwichtig' sondern nur zwischen 'stimmig' und 'unstimmig'. Es liefert dem Bearbeiter eine Hierarchie aller Befunde, die er eingegeben hat. Es nimmt ihm die zeitaufwendige und eine hohe Konzentration erforderliche Arbeit der gegenseitigen Zuordnung der Befunde ab. Im Laufe der Grabungskampagnen von 1986 und 1987 waren fast 800 Befundnummern vergeben worden. Diese mussten erst einmal so aufbereitet werden, dass sie in 'Harris-gerechter' Form in den Computer eingegeben werden konnten. Als erster Schritt wurden alle Nummern aussortiert, die keine eigentlichen Befunde darstellten, wie die nicht dokumentierten Deckschichten, deren Funde unter mehreren Sammelnummern zusammengefasst worden waren. Weiter blieben alle Befunde unberücksichtigt, die nicht mehr zuzuordnen waren, da sie keine eindeutige Beschreibung aufwiesen und nicht dokumentiert waren. Außerdem wurden die Befunde nicht mit einbezogen, die in kleineren, isolierten Sondagen aufgetreten waren und keine direkte Verbindung zur Hauptgrabung besaßen. Dadurch reduzierte sich die Anzahl der Befunde auf ungefähr 500 Stück.Abb. 3: Die stratigrafische Methode nach „Harris“ 23 Die Beschreibungen der verbliebenen Befunde wurden nach den Angaben im Befundbuch und an Hand der Grabungszeichnungen auf die o.g. höchstens vier Relationen reduziert. Schon dabei und bei der Eingabe in den PC ergaben sich mannigfaltige Ungereimtheiten, die zuvor geklärt werden mussten. Einfache Widersprüche, z.B. wenn ein Befund gleichzeitig über und unter einem anderen sein soll, meldet 'Harris' sofort und akzeptiert die Eingabe erst in entsprechend korrigierter Form. Eine große Anzahl von Ungereimtheiten war auf Schreibfehler und Ungenauigkeiten zurückzuführen, die möglicherweise sonst unbemerkt geblieben wären. Durch die Beschäftigung mit den entdeckten Widersprüchen ergaben sich oft Beziehungen, die man vorher nicht in Erwägung gezogen hatte. Man muss sich aber davor hüten, das Programm zu überschätzen. Es erkennt keine Eingabefehler, wenn diese nicht zu Unstimmigkeiten führen. Daher ist der Bearbeiter nicht der Mühe enthoben, die als Ergebnis ausgedruckte, relativ-chronologische Einordnung der Befunde sehr genau zu kontrollieren. Jeder Befund muss daraufhin überprüft werden, ob er mit all seinen Bestandteilen (z.B. Funde) und Aussagen an die vorgeschlagene Stelle passt. Auf diese Weise kommt man meist weiteren Schreibfehlern, falschen Zuordnungen oder Störungen auf die Spur. Das Layout einer ausgedruckten umfangreichen Harris-Matrix ist auf den ersten Blick ziemlich verwirrend, da viele Befunde nicht an der Stelle eingeordnet sind, an der man sie erwartet hätte. Dafür gibt es zwei Ursachen: 1.) Manche Relationen zwischen Befunden - deren Originalzusammenhang ja dreidimensional ist sind nicht zweidimensional auf einer Ebene darstellbar, ohne dass sich die Verbindungslinien überkreuzen würden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird das vermieden. Das Programm kennzeichnet diese Befunde durch einen doppelten Rahmen und gibt sie in Listenform aus. Aus dem gleichen Grunde werden redundante Beziehungen zwischen den Befunden nicht dargestellt. 2.) Das Programm versucht den einzelnen Befund so hoch wie möglich in der Hierarchie einzuordnen. Daher entstehen zum Teil weite Versprünge zwischen eigentlich gleichzeitigen oder fast gleichzeitigen Befunden, z.B. bei Baubefunden mit zugehörigen Baugruben oder -horizonten. Als Abhilfe kann man durch die gezielte Zuordnung der Relation 'Gleichzeitigkeit' zu den entsprechenden Befunden versuchen, die Matrix in einzelne, durchgehende Ebenen aufzuteilen. Auf diese Weise lassen sich einzelne Zeithorizonte in gleichmäßiger Stärke darstellen, die anderenfalls im Zickzack über das Blatt springen würden. Bei Baubefunden ist es u.U. zweckmäßig, diese als einen identischen Gesamtbefund zu definieren, damit die Einzelbefunde nicht an unterschiedlichen Stellen auf dem gesamten Blatt verteilt sind. Die bessere Übersichtlichkeit verdeutlicht außerdem die Beziehungen zu anderen Befunden. Weitere optische Verbesserungen lassen sich durch die Nachbearbeitung mit einem Grafikprogramm erzielen. 4.3.2. Allgemeine Beobachtungen zur Stratigraphie Wie bereits erwähnt, wurde zum Teil in natürlichen Schichten gegraben. Dabei war es oftmals schwierig, diese voneinander zu trennen, wenn sie sich mehrfach überschnitten oder keine klaren Grenzen zueinander aufwiesen. Immerhin ließ die darin enthaltene Keramik durch zusammengehörige Stücke z.B. den Schluss zu, dass Schutt von einer bestimmten Stelle im Domhof an mehreren unterschiedlichen Stellen im Grabungsbereich abgekippt worden war. Außerdem ließen sich mächtige Schichtpakete zusammenfassen, die offenbar in einem Zuge dorthin verbracht worden waren. Zum Teil hatten zwischen den einzelnen Erdbewegungen längere Zeitabschnitte gelegen, in denen keinerlei Bodenauftrag stattgefunden hatte. 24 Im Grabungsbereich wurde die ca. 35 m lange Nordseite, also die zur Hügelmitte hinweisende Grabungskante weitgehend zeichnerisch dokumentiert. Dazwischen wurden Querprofile in Ost- oder Westansicht aufgenommen. Das Nordprofil zeigt den Schichtenaufbau, wie er wahrscheinlich noch mindestens bis an die Häuser des Domhofes heranreicht (s. Anhang, 10.3., Falttafel 2). Die Querprofile lassen sehr deutlich einen Bruch in der Entstehung der Schichten erkennen. Während sie im unteren Drittel aus dem Nordprofil bis an den Mauerfuß durchlaufen, brechen sie darüber 2 m bis 2,5 m vor der Mauer ab und ein anders gearteter Schichtenaufbau füllt die Lücke dazwischen aus. In der oberen Hälfte setzt sich diese Bruchkante in Form der erwähnten Gartenmauern fort und der Raum zur Wehrmauer hin weist unterschiedliche Pflasterungen und Auffüllungshorizonte auf. Zu beiden Seiten der Grundstückgrenzen fand also ein unterschiedlicher Bodenauftrag statt. Zeitlich beginnt dieses Phänomen sicherlich mit der Übernahme des Besatzungsrechtes der Domburg durch die Stadt Hildesheim ca. Mitte bis Ende des 13. Jahrhunderts71. 4.3.3. Die Horizonte Der Schichtenaufbau lässt sich grob in sieben Haupthorizonte gliedern (s. Anhang, 10.3., Falttafel 2). Die feineren, oft kleinräumigen stratigraphischen Details sind in der Harris-Matrix dargestellt (s. Anhang, 10.3., Falttafel 1) und in der Befundbeschreibung wird entsprechend darauf eingegangen. Anstehender Untergrund: Der gewachsene Lehmboden war leider nur als Teil der Baugrubenböschung der Wehrmauer Phase Ia zu fassen gewesen. Daher können keine Aussagen zur ehemaligen Oberfläche an dieser Stelle des Domhügels gemacht werden72. Horizont 1: Auf dem Lehmuntergrund lagern die Verfüllschichten des Horizont 1, die im oberen Bereich über die Phase Ia der Wehrmauer hinweg an die Phase Ib heranziehen. Horizont 1 beginnt mit dem ersten Mauerbau unter Bernward und wird abgeschlossen durch die Brandschuttschicht des Dombrandes von 1046. Die Keramik des Horizont 1 besteht aus handgeformter, relativ dickwandiger Kugeltopfware. Sie ist grob gemagert und weist ungefähr zu gleichen Teilen einen oxidierenden und reduzierenden Brand auf (s. Kapitel 5.3.3.1.1.1.). Horizont 1 tritt nur im Westen der Grabungsfläche auf, etwa bis in Höhe des bernwardinischen Rundturmes. In den übrigen Bereichen ist er bis auf gelegentliche Reste und einen Teil im äußersten Osten durch nachfolgende Baumaßnahmen an der Wehrmauer verschwunden. Horizont 2: Horizont 2 dokumentiert die Bodenbewegungen aus der Zeit nach dem Dombrand, also wohl im Zusammenhang mit dem Aufbau danach. Er endet mit den Baumaßnahmen für die Einbeziehung der Siedlungsteile Hildesheims in eine gemeinsame Stadtbefestigung (1167). Im Fundgut von Horizont 2 tritt erstmals Pingsdorf-artige und unverzierte gelbe Keramik auf, die schwarz-graue Ware ist überwiegend mittel gemagert (s. Kapitel 5.3.3.1.1.2.). Die weiterhin vorhandene grob gemagerte 71 s. Kapitel 2.5. 72 Bei einer Sondage, die 1991 im Nordosten des Domhofes gemacht wurde, stellte sich die ursprüngliche Oberfläche als 0,10 - 0,20 m starke Humusschicht auf dem anstehenden Lösslehm dar (s. Brandorff 2000). 25 Keramik ist größtenteils reduzierend gebrannt, ein Teil weist Spuren eines sekundären Brandes auf. Die räumliche Ausdehnung von Horizont 2 gleicht der von Horizont 1, ist also nur in Teilbereichen erhalten. Horizont 3: Horizont 3 überlagert als stellenweise sehr mächtiges Schichtenpaket (0,5 - 3 m) die Schichten von Horizont 2 und Reste von Horizont 1. Über Horizont 2 ist Horizont 3 zwangsläufig schwächer ausgeprägt, da hier nur ein geringer Höhenunterschied im Bodenprofil ausgeglichen werden musste. In weiten Bereichen liegt Horizont 3 direkt auf der Wehrmauer der Phase Ia auf und zieht im Westen an deren Phase Ib und in den übrigen Bereichen an deren Phase III heran. Im Horizont 3 eingetieft sind die Kloaken der Bauphasen A und B, außerdem beginnt hier die Zweiteilung der Schichtenbildung. Demzufolge handelt es sich um Auffüllungen, die mit der Bautätigkeit der Stadt Hildesheim an der Wehrmauer zusammenhängen, nachdem diese das Besatzungsrecht dafür übernommen hatte. Bei Baubeginn war offenbar die Mauer innen tw. wieder bis an ihren Fuß freigelegt worden. Die Funde aus Horizont 3 beinhalten erstmals einige Stücke fein gemagerter schwarz-grauer Irdenware und ein Fragment Faststeinzeug aus Duingen/Coppengrave. Die Hauptmasse besteht aus schwarz-grauer gedrehter Keramik mit einer Magerung von mittlerer Körnung sowie aus gelber und Pingsdorf-artiger Ware (s. Kapitel 5.3.3.1.2.1. / 2.). Der zeitliche Rahmen von Horizont 3 erstreckt sich ungefähr vom Ende des 12. Jahrhunderts (Einbeziehung der Domburg in die Stadtbefestigung) bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts (wahrscheinl. Bau der Kloake Phase B). Horizont 4: Horizont 4 wird durch eine vergleichsweise geringe Mächtigkeit der Auffüllschichten gebildet (0,5 1 m). Im Bereich der Domhofgrundstücke ist er sicherlich auf Baumaßnahmen zurückzuführen, z.B. auf den Bau der Kloake Phase C. Diese Baumaßnahme markiert den Endpunkt von Horizont 4. Entlang der Mauer selbst verdankt Horizont 4 seine Entstehung wohl hauptsächlich Reparaturarbeiten an dieser. Im Fundspektrum taucht nun voll entwickeltes Siegburger Steinzeug auf. Außerdem gibt es weiterhin gedrehte schwarz-graue Irdenware, fein und mittel gemagert, und gelbe Irdenware. Horizont 5: Seine Schichtstärke (0,5 - 3 m) weist Horizont 5 wieder als eine Phase verstärkter Bautätigkeit aus. Da auch die Kloake Phase D diesem Horizont angehört, spiegelt sich in den Aufschüttungen offenbar der Wiederaufbau nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges wieder. Im Bereich des Wächterstieges ist der Bodenauftrag wohl eher als Reaktion auf das angestiegene Niveau der Domhofgrundstücke zu werten, welches die Gartenmauern nach außen drückte und daher ein Höherlegen des Laufhorizonts und ein Aufstocken der Gartenmauern nötig machte. Im Fundgut ist nun ein massenhaftes Auftreten von bleiglasierter Irdenware und Weserware zu verzeichnen. Weiterhin sind Siegburger und Duinger Steinzeug vertreten und jüngere schwarz-graue Irdenware, teilweise mit Anflugglasur (s. Kapitel 5.3.3.1.1.3.). Ältere Keramik, z.B. gelbe Irdenware, entstammt sicher umgelagerten Schichten. In den jüngsten Schichten gibt es einzelne Vorkommen von Fayence. Die zeitliche Bandbreite von Horizont 5 reicht von der Zeit um 1500 bis ca. 1700. Horizont 6: Die Bautätigkeit des Barock spielte sich hauptsächlich in anderen Bereichen des Domhofes ab, daher stellt sich Horizont 6 als weniger mächtiges Schichtenpaket (1 - 2 m) dar als sein Vorgänger. Die 26 Bebauung in diesem Teil des Domhofes war überwiegend konstant geblieben73, deshalb waren die Grundstücke wohl auch nicht ohne weiteres zum Ablagern von Schutt zugänglich gewesen. Das Fundspektrum der Keramik weist jüngere Formen der bleiglasierten Irdenware und Weserware auf, die schwarz-graue Ware tritt zurück. Steinzeug aus Siegburg und vermehrt aus Duingen ist vorhanden, desgleichen Fayence. Die oberen Schichten zeigen das Aufkommen von Steingut und Porzellan. Horizont 6 repräsentiert damit die Zeit von ca. 1700 bis 1900. Horizont 7: Seit der Wende zum 20. Jahrhundert beträgt der Bodenauftrag 0,5 - 1 m. Die Schichten laufen überwiegend wieder bis an die Mauerkrone durch und überfließen sie stellenweise. Das Verfüllmaterial besteht zu einem großen Teil aus Brand- und Abbruchschutt von den Zerstörungen der Bombenabwürfe im Jahre 1945. 73 Kruse 1990, 76 27 4.4. Die Befunde 4.4.1. Die Bauphasen der Befestigungsanlagen (Abb. 2) Phase Ia: (Befund-Nr. 189, 463, 507, 525) Umgestürzter Mauerzug Innerhalb des heutigen Mauerringes wurde in sechs bis sieben Meter Tiefe ein hangabwärts verstürzter Mauerzug freigelegt. Er springt im Bereich von Schnitt 11 bis zu 2m vor das Aufgehende nach Norden vor. Die obersten Lagen sind ca. 45° nach Süden hochgekippt, teilweise sogar in diese Richtung umgestürzt. Ein bis zwei Steinlagen tiefer beträgt der Kippwinkel immer noch ca. 20° und erst nach weiteren drei Steinlagen in ca. 7,50m unter Geländeniveau der Domhofgrundstücke besitzen sie wieder ihre ursprüngliche waagerechte Lage. Nur ganz im Westen von Schnitt 4 ist der Befund nicht verkippt. Vor allem hier sind die einzelnen Lagen in 10 bis 20cm weiten Stufen abgetreppt. Das Baumaterial besteht aus überwiegend großformatigen, plattigen Bruchsteinen (z.B. 40x25x15cm oder 70x26x10cm), aber auch aus Blockformaten (z.B. 50x40x25cm oder 90x40x38cm). Das Steinmaterial ist in einen fetten, oft reichlich verwendeten Kalk-Sandmörtel gesetzt. Die Überschneidung der Fugen beträgt in der Regel nur ca. 10cm, nur bei kleinen Formaten sitzt die Fuge auch mittig. Bei größeren Formaten sind z.T. die Zwischenräume mit kleineren Formaten ausgefüllt, um die gewünschte Fugenüberschneidung zu erreichen. Gelegentlich kommen Ausgleichsschichten aus bis zu 8cm starken Platten vor. Der Mauerzug ist stellenweise von einem dünnen, humos-tonigen Band überlagert, das eine Trennschicht zu den darüber liegenden Steinlagen bildet (Befund-Nr. 215). Die Mauer ist in eine in den anstehenden Lehmboden eingetiefte Baugrube gesetzt. Leider konnte diese nur an einer Stelle in ihrem oberen Bereich angeschnitten werden. Aus statischen Gründen war es nicht möglich, weiträumiger und tiefer zu untersuchen74. Die erste Mauer ist offenbar noch während der Bauzeit oder kurz nach Fertigstellung, wahrscheinlich wegen des unsicheren Baugrundes, eingestürzt (s.u. Phase Ib). Im Westen sind die umgestürzten Teile wahrscheinlich spätestens beim Bau der Phase II abgeräumt worden. Die Baustelle hat dann unbestimmte Zeit brach gelegen, wie die erwähnte Trennschicht darüber annehmen lässt. Diese könnte sich z.B. während eines Winters aus hangabwärts geschwemmtem Material gebildet haben. Möglicherweise kann dafür aber auch schon ein kräftiger Gewitterguss ausreichend gewesen sein. Phase Ib: (Befund-Nr. 186, 187, 221, 510, 524, 526) ‚Bernwardsmauer’ Die verkippten Steinquader von Phase Ia bilden auf der Innenseite die unterste Fundamentabtreppung für die darauf gesetzte Mauer der Phase Ib. Die Mauer besteht wie Phase Ia aus plattigen großen Bruchsteinen und dem gleichen, sandgemagerten Kalkmörtel, der teilweise auf 74 Die Bodenverhältnisse machten eine flächige Aussteifung bzw. eine relativ flache Abböschung der Grubenwände nötig. In den unteren Bereichen konnte daher keine Ausweitung der Grabungsfläche vorgenommen werden, so wünschenswert dies auch oft war. 28 Sicht verstrichen ist. Die Steinformate variieren von z.B. 75x12cm bis 35x20x10cm mit gelegentlichen kleineren Blöcken von z. B. 40x30cm und kleiner. Die unterschiedlichen Formate der einzelnen Lagen sind nötigenfalls mit dünnen Platten oder kurzen hohen Blöcken ausgeglichen. Die Fugen überschneiden sich nur wenig und gelegentlich geht eine Fuge auch über drei Steinlagen. An der Basis beträgt die Mauerstärke ungefähr zwei Meter. Auf der Außenseite konnte eine Baugrube nicht nachgewiesen werden und der gewachsene Boden wurde nicht erreicht, da noch innerhalb der Aufschüttungshorizonte das Grundwasser anstand. Ganz im Westen der Grabungsfläche macht die heutige Mauer einen leichten Knick nach Süden (s.u. Phase II). Das Fundament von Phase Ib läuft geradlinig darunter hervor, weiter in seiner ursprünglichen Richtung75. Die Steinlagen im mittleren Teil des untersuchten Bereiches weisen eine leichte Neigung nach Osten auf, die auch auf der Außenseite der Mauer zu erkennen ist (s. Abb. 2). Zum Teil ist die Mauer hier auch leicht durchgesackt. Außerhalb befindet sich an dieser Stelle ein Rundturm, der in die Mauer einbindet. Auch die Außenseite des geneigten Teils weist überwiegend plattige Steinformate auf (z.B. 65x10cm) und nur gelegentlich Blöcke (z.B. 70x40cm oder 20x20cm). Außen sind einzelne Steine ausgeklinkt, d.h. sie besitzen einen eingearbeiteten Absatz, um auf diese Weise eine dünnere Ausgleichslage oder einen dickeren Stein darüber oder darunter einzubinden76. Das Mauerwerk des Turmes ist als Schale aufgeführt, daher kann die gleiche Technik auch für das übrige Mauerwerk der Phase Ib vermutet werden. Rundturm Der Turm zeigt die gleiche Mauertechnik wie die Mauer selbst. Er besitzt einen Durchmesser von ca. 7,50 bis 8m bei einer Mauerstärke von ca. 2m. Dies lässt einen Innenraum von ca. 3,50m Durchmesser. Das Steinmaterial ist lagenweise längs und, besonders innen, radial ausgerichtet gesetzt. Innerhalb der Schalen hat Kleinmaterial mit viel Mörtel Verwendung gefunden. Im Norden, zur Mauer hin, ist das Fundament im Innern des Turmes leicht abgetreppt. Die Erwähnung von Türmen in der Bernwardsvita (s. Kapitel 2.3.) findet an dieser Stelle ihren archäologischen Beleg. Ob der Turm neben seiner Wehr- und Repräsentationsfunktion77 an dieser Stelle auch die Aufgabe einer statischen Sicherung der Mauer erfüllte oder ob er ihre Standsicherheit eher gefährdete, ist nicht zu entscheiden. Der lehmige Untergrund des Domhügels geht hier mit stark hangabwärts drückendem Oberflächen- und Schichtenwasser in die sumpfige Niederung des Flüsschens Treibe über. Der östlich schräg abgesackte Mauerteil unterstreicht die Schwierigkeiten, die der unsichere Baugrund machte78. Es ist möglich, dass wegen ungenügender Fundamentierung der schwere Baukörper des Turmes die Mauer nach unten gezogen hat, anstatt sie zu stützen. Eventuell wurden Mauer und Turm daher schon früh baufällig. Kasematte Westlich des Turmes sind innen, rechtwinklig und ohne Verband zur Mauer, zwei parallele Mauerzüge über Phase Ia gesetzt (Befund-Nr. 173, 472). Ihre oberen Teile sind nach Süden gegen 75 In der Verlängerung fluchtet die Mauer mit der Apsis des unvollendeten 'Azelin-Domes' (10461054). (Kruse 1987, 27) 76 Parallelen zu dieser Mauertechnik finden sich in Hildeshein an der ebenfalls berwardinischen St. Micheliskirche als sog. „sprunghafter Fugenverlauf“ (Beseler/Roggenkamp o.J., 164). Eine vergleichbare Oberflächenbearbeitung der Steine wie dort findet sich an der Bernwardsmauer allerdings nicht. 77 Kozok/Kruse 1993a, 293 78 Bühring macht die gleiche Beobachtung am Westende des 'Azelin-Domes' und nimmt diesen Umstand als Grund für dessen Einsturz an (Bühring 1967, 41 Anm. 13) 29 die ebenfalls in diese Richtung zurückgewichene Befestigungsmauer gekippt. Der Abstand beträgt ungefähr fünf Meter, die Mauerstärke ca. 1,20 m. Der westliche Mauerzug (Befund-Nr. 173) ist in fünf bis sechs Lagen erhalten, der östliche (Befund-Nr. 472) in einer Lage weniger und weist dazu die Verwendung etwas kleinteiligerer Steinformate auf. Es sind kleine bis mittlere plattige Steinformate (58x25x10cm bis 30x30x10cm und kleiner) für diese als Schalenmauerwerk ausgeführten Bauteile verwendet worden. Lagenweise wurde mit Kleinaterial ausgeglichen. Der Raum zwischen Innen- und Außenschale ist mit Kleinmaterial und reichlich Mörtel gefüllt. Anscheinend lehnte hier ein Kasematten-ähnliches Gebäude an der Mauer. Wahrscheinlich besaß es noch ein Obergeschoss oder vielleicht einen gemauerten Wehrgang, wie die massive Bauweise vermuten lässt. Brandhorizont An die gesamte Phase Ib zieht von innen ein 0,10 bis 0,25 m starker Brandhorizont (Befund-Nr. 199, 442). Durch die Hitzeeinwirkung sind einzelne Partien des Mauerwerks rot gebrannt, während an Stellen, die durch anhaftenden Mörtel geschützt waren, diese Erscheinung nicht auftritt. In der Brandschicht befand sich handgeformte Kugeltopfware des 10./11. Jahrhunderts sowie ein Dachziegelfragment mit der Stempelung "BERNWARD"79 (Fototafel 13). Die Brandschicht kann daher mit hoher Wahrscheinlichkeit dem verheerenden Dombrand des Jahres 1046 zugeordnet werden. Im Bereich des Rundturmes war die Mauer nach dem Brand offenbar reparaturbedürftig. Davon zeugen neu aufgemauerte Teile, bei denen rotgebrannte Steine wiederverwendet worden waren (Befund-Nr. 188, 209, 523). Die Steinformate varieren stark Im unteren Teil über Befund-Nr. 187 dominieren kleinere lagenweise gesetzte Formate (z.B. 28x10cm) und z.T. auch größere Blöcke (z.B. 58x24cm), die mit viel Kleinmaterial ausgeglichen wurden. Darüber befindet sich eine Ausgleichsschicht aus würfligem (z.B. 20x20cm) und z.T. mittelformatigem (z.B. 40x10cm) plattigem Material. Inwieweit der Turm zu diesem Zeitpunkt schon baufällig war oder möglicherweise sogar durch Einsturz o.ä. eine Beschädigung der Mauer verursacht hatte, ließ sich nicht klären. Eventuell wurde er schon zu diesem Zeitpunkt abgerissen und nicht wieder aufgebaut. Phase II: (Befund-Nr. 185) Stadtmauer Die Bauphase II wird durch die erwähnte, südlich abknickende Mauer repräsentiert. Auf der Innenseite ist sie durch eine vierfach gegliederte Abtreppung von ca. 20cm Stufentiefe gekennzeichnet. Von Phase Ib ist sie durch eine deutliche Baufuge getrennt. Eine unterschiedliche Mauertechnik zeigt sich durch die Verwendung insgesamt kleinformatiger Steine (max. ca. 55x25cm). Die unteren drei Abtreppungen sind gleichmäßig in relativ dicken Steinlagen (ca. 25cm) in Mörtel gesetzt. Z.T. sind es Plattenformate, z.T. auch würflige Formen bzw. quereinbindende Steine. Stellenweise ist senkrecht mit Kleinformaten (ca. 25x10cm) und sonst mit Kleinstformaten (>= 5x5cm) ausgeglichen. Der obere Absatz ist sorgfältig unter Verwendung von plattigen Formaten (ca. 35x10cm bis 20/30x6cm) mit wenig Kleinmaterial geschichtet. Phase Ib ist an der Anschlussstelle bis auf wenige Steinlagen abgebrochen und durch Phase II überbaut worden. 79 Für Norddeutschland ist das Vorkommen der sogenannten Bernwardsziegel in Befunden des 11. Jahrhunderts eine absolute Einmaligkeit. Es handelt sich, wie im Eingangskapitel dargestellt, um eine isolierte Initiative des Bischofs Bernward. Gleiche Ziegel, wenn auch ungestempelt, fanden sich bei den archäologischen Untersuchungen in der St. Michaeliskirche im Frühjahr 2006 (Brandorff 2006). Desgleichen bildet das Vorkommen eventuell karolingischer Dachziegelreste eine Ausnahmeerscheinung in dieser Region (Kruse 1993b, Seite 464). 30 Bauphase II konnte auf der Innenseite nicht näher untersucht werden, sie lag außerhalb der Grabungsfläche und wurde nur angeschnitten. Außen sind an der Unterkante der Mauer Entlastungsbögen sichtbar. Die Mauertechnik zeigt ein ähnliches Bild, nur die verwendeten Steinformate sind etwas größer als innen. In den unteren Lagen sind überwiegend mittlere Platten- (z.B. 85x20cm) und Blockformate (z.B. 40x38cm) verbaut worden. Die oberen Lagen zeigen kleinere Formate (z.B. 50x28cm oder 38x30cm). Insgesamt ist außen auf der Sichtseite wenig Kleinmaterial verwendet worden. Phase II betrifft die Einbeziehung der Domburg in die Gesamtbefestigung der Stadt Hildesheim im 12. Jahrhundert. Die Entlastungsbögen sind eine Art der Fundamentierung, die dem unsicheren Baugrund Rechnung trägt. Bei gleicher Festigkeit wie ein massives Fundament kann sie in geringerer Tiefe ansetzen und spart Material. Phase III: (Befund-Nr. 21, 55, 107, 150, 213, 220, 527) Rechteckturm Östlich des Rundturmes befindet sich am südlichsten Punkt der Domburg ein Rechteckturm, der in das umgebende Mauerwerk einbindet. Er ist aus glattbehauenen Quadern mit relativ wenig Mörtel als Schalenmauerwerk errichtet. Der Grundriss ist fast quadratisch mit einer Seitenlänge von ca. 5,50 m. Die Mauerstärke variiert zwischen 1,20 m außen und 1,60 m seitlich und innen. Er besaß innerhalb der Domburg einen Zugang mit sorgsam zurecht gehauenen Türgewänden aus Sandstein, in denen sich auf der Ostseite noch die Reste stark dimensionierter Türangeln aus Eisen befinden (Dm: ca. 3-4cm). Die Türgewände und die Schwelle sind mehrteilig. Der Türsturz fehlte und die Türöffnung war sorgfältig zugemauert. Innerhalb der Turmmauer führte ursprünglich eine Treppe in ein jetzt nicht mehr vorhandenes Obergeschoss. Nach innen springt der Turm ca. 50cm hinter die eigentliche Mauer vor. Die hier verbauten Steine sind als Eckquader ausgeführt. Im Bereich der der Tür bildet das Mauerwerk einen ziemlich regellosen Verband aus unterschiedlichsten Formaten (z.B. 50x14cm oder 10x10cm). Darunter ist die Verlegung der Steine lagenweise mit relativ wenig Ausgleich erfolgt, es wurde jeweils Steinmaterial gleicher Stärke verwendet. Von oben nach unten nimmt die Größe der Steinformate ab (max. 85x30cm bis >= 20x24cm). Innen steht der Turm teilweise auf den untersten Lagen von Phase Ib, die an dieser Stelle den Eindruck machen, als seien sie als abgetreppte Ausgleichsschicht für die Phase III auf die verstürtzte Phase Ia gesetzt worden (Befund-Nr. 221, 526). Die Steinformate sind von mittlerer Größe (z.B. 50x25x25cm) und z.T. recht flach (bis 5cm). Die Verlegung erfolgte unregelmäßig mit unterschiedlichen Steinformaten. An der Westkante hat der Turm im Bereich einer Lücke von Phase Ia eine eigene Gründung. Nach außen springt der Turm 2,80m (im Westen) bis 3,40m (im Osten) vor die Wehrmauer vor. Er ist außen ungefähr fünf Meter tief unter der heutigen Oberfläche in dem unter einer mächtigen Schlammschicht anstehenden Ton gegründet80. Das Fundament ist in zwei Arbeitsabschnitten errichtet worden. Zunächst wurde in die Baugrube ein Fundament aus unbehauenen Quadern gesetzt und fast bis zur Höhe von Phase Ia aufgeführt. Anschließend wurde die Baugrube teilweise verfüllt und die Wände des Turmes, gegenüber dem Unterfundament etwas eingezogen, darauf und auf den Resten von Phase Ib hochgezogen. Innen- und Außenschale bestehen aus sorgfältig glatt behauenen Quadern und sind in regelmäßigen Lagen gesetzt. Der Raum zwischen den Mauerschalen ist mit 80 Dieser Befund konnte nur unter massivem Bagger- und Pumpeneinsatz geklärt werden, da der Grundwasserspiegel anschließend innerhalb kürzester Zeit wieder um 3,5 m stieg. Aus diesem Grunde musste auch auf ein Tiefergehen innerhalb des Turmes verzichtet werden. 31 Kleinmaterial und viel Mörtel ausgefüllt. Der Innenraum des Turmfundaments ist mit Lehm verfüllt, der von einer annähernd ein Meter starken Schicht aus Werkschutt vom Behauen der Steine überdeckt wird (s. Anhang 10.3., Falttafel 3). Stadtmauer Die Befestigungsmauer, die im Osten und Westen an den Turm anbindet, steht auf den ein bis zwei Meter hohen Resten der Phase Ib. Im Westen zeigt der Abschnitt zwischen den beiden Türmen innen (Befund-Nr. 150) wie außen sehr regelmäßige Steinlagen aus Platten- (z.B. 50x10cm) und Blockformaten (z.B. 50x26cm) von gleichmäßiger Stärke mit nur geringer Verwendung von Kleinmaterial. Hier ist die Phase Ib auf der Außenseite nicht sichtbar. Weiter westwärts zieht das Mauerwerk bis an die Phase II heran, ist aber unregelmäßiger, was z.T. durch den Ausgleich zu der bis in ca. zwei Meter über Bodenniveau erhaltenen Phase Ib der Mauer bedingt ist.. Das Mauerwerk im Osten besteht aus einer recht unsystematischen Mischung aus sehr großformatigen (max. 190x50cm) bis ziemlich kleinen (>= 30x30cm) Bruchsteinen. Die Steine scheinen sekundär verbaut zu sein, denn einige von ihnen zeigen Ausklinkungen wie bei Phase Ib, die aber ohne Funktion sind. Es handelt sich offenbar um Abbruchmaterial aus der berwardinischen Mauer. Es ist festzustellen, dass vor dem Bau von Phase III die Phase Ib weitgehend abgebrochen worden ist, an der Westseite des Turms fehlt sogar Phase Ia. Die Mauer war nach dem Verlauf von ca. 250 Jahren sicherlich in Teilen baufällig. Der Rundturm ist wohl gleichzeitig verschwunden, wenn er nicht schon vorher eingestürzt und beseitigt worden war (s.o.). Im Zuge der Übernahme der Zuständigkeit für die Wehrmauern durch die Stadt Hildesheim im 13. Jahrhundert ist offenbar eine Grundsanierung der Mauer mit teilweisem Neubau, Erhöhung und vielfachen Ausbesserungen vorgenommen worden. Dabei wurde das beim Abbruch anfallende Steinmaterial wiederverwendet. Wächterstieg Innen an der Mauer führte ein gepflasterter Weg von ca. 1,60 bis 2,50 m Breite entlang, der der Stadtwache die notwendige Bewegungsfreiheit gab. Im Bereich des Rechteckturmes wurden bis zu elf Pflasterungen übereinander angetroffen. Die unterste Pflasterung weist einen Höhenunterschied von ca. 1,50 m zum Zugang des Turmes auf. Man gelangte möglicherweise mit Hilfe einer Leiter oder über einen Wehrgang (s.u.) hinein. Im Westen, in Höhe des Grundstücks Domhof 16, ist die Pflasterung mittig bzw. entlang der Grundstücksmauern mit einer Rinne zu Ableitung von Regenwasser versehen. Entlang dieser Mauern weist die Pflasterung in regelmäßigen Abständen von ungefähr zwei Metern Fehlstellen (bis zu 0,5 m²) auf. Hier könnten sich die Auflager für die Stützkonstruktion, z.B. Pfosten, eines Wehrganges befunden haben. Nach einem später erfolgten Abbruch war die dabei entfernte Pflasterung nicht wieder instandgesetzt worden. Einige Pflasterungshorizonte stehen im Zusammenhang mit verschiedenen Bauphasen der Kloaken des dahinter liegenden Grundstücks (s.u.). Die Pflasterung, von der die Baugrube der Kloake Phase C (15. Jahrhundert) abgetieft wurde, verläuft knapp unter der Türschwelle des Turmzugangs (s. Anhang 10.3., Falttafel 3). Durch eine nur direkt am Turm darüber verlegte Neupflasterung wird die Schwelle bereits um 0,30 m überschnitten. Die Türöffnung ist zu dieser Zeit bereits zugesetzt. Die Pflasterung, von der die Baugrube der Kloake Phase D (ca. 1650) ausging, setzt in einer Höhe von 1,20 m über der Türschwelle an. Sie gehört also weit in eine Zeit, in der die Mauer durch den Bau der äußeren Wallanlagen ihre Wehrfunktion verloren hatte. Die oberste Pflasterung verläuft in Höhe der Oberkante des Turmzugangs. In das Innere des Turms gelangte man nun wohl durch einen höher gelegenen, späteren Zugang. 32 Immunitätsgrenze Die Grundstücke des Domhofes waren durch schmale Gartenmauern aus Bruchsteinen unterschiedlichen Formates vom Weg abgetrennt. Die Gartenmauern bildeten nun die sichtbare Grenze der Domimmunität (Abb. 4). Mit dem Ansteigen des Bodenniveaus sind auch sie immer wieder erhöht worden. Auch nach 1650 hat der Wächterstieg offenbar weiter bestanden, obwohl er zu Verteidigungszwecken seit 140 Jahren nicht mehr gedient haben konnte. Ebenso haben die Kloaken und Gartenmauern weiterhin diese Grenze beachtet. Die Stadt Hildesheim nahm also immer noch ihr Besatzungsrecht selbst der jetzt funktionslosen Befestigungsanlagen wahr. Eine andere Möglichkeit ist, dass der Wächterstieg als rückwärtiger Zugang zu den Grundstücken des Domhofes diente. Für den Transport sperriger Güter oder zur Entleerung der Kloaken war dies sicher zweckmäßig. Es ist daher ungewiss, ob die Gartenmauern weiterhin die Immunitätsgrenze darstellten, oder ob diese Funktion wieder der ehemaligen Wehrmauer zugefallen war. Phase IV - V: (Befund-Nr. 39, 56) Reparaturphasen Seit dem 14. Jahrhundert ändert sich der Mauerverlauf nicht mehr. Die Mauer ist aber kontinuierlich bis ins 19./20. Jahrhundert (Phase V) repariert worden und die Mauerkrone wurde mehrfach umgebaut. Die letzte Gestaltung im Osten (Domhof 15) bestand aus Sandsteinpfeilern mit durchlaufenden Eisenstangen dazwischen. Im Westen (Domhof 16) war die Mauer als niedrige Brüstung aufgemauert. 33 An den südlich abknickenden Mauerteil (Bauphase II) sind vermutlich im 18. Jahrhundert81 die noch heute vorhandenen, nicht fundamentierten Vorlagen als Stützpfeiler angebaut worden (Phase IV), da sich die gesamte Mauer durch den zunehmenden Erddruck der Aufschüttungen dahinter nach außen neigte. Der Wächterstieg hat möglicherweise noch bis Ende des 19. Jahrhunderts bestanden. Im Osten des Grabungsareals wurde er offenbar zu dieser Zeit mit einem kleinen Gartenpavillon überbaut und in den übrigen Bereichen zugeschüttet. Der Turm ist noch auf Stadtansichten des 18. Jahrhunderts mit Dach sichtbar, als die Mauer in ihrer Wehrfunktion schon lange keine Bedeutung mehr besaß. Als Gartenstützmauer für die hochgelegenen Grundstücke des Domhofes ist sie als „Bernwardsmauer“ bis heute erhalten geblieben und bildet damit auch wieder die Grenze der Domimmunität. Der bernwardinische Rundturm wurde im Rahmen der Sanierung wieder so hoch aufgemauert, dass er oberirdisch erkennbar ist. Die Reste des Rechteckturmes mit Treppenaufgang und einem Stück rekonstruiertem Wächterstieg wurden ebenfalls von außen sichtbar gestaltet. 4.4.2. Die Kloaken 4.4.2.1. Die Kloaken und ihre Bauphasen auf den Grundstücken des Domhofes Die Kloaken lagen jeweils in den äußersten Ecken der Grundstücke. Teilweise waren sie integriert in die Gartenmauern, die den zur Wehrmauer gehörigen Wächterstieg von den Grundstücken abtrennten (Abb. 4). Nördlich des Turmes konnte ein mehrphasiges Kloakensystem fast vollständig untersucht werden (Abb. 5 u. Anhang 10.3., Falttafel 3). Zwei weitere mögliche Kloaken wurden durch die Grabung angeschnitten, konnten aber aus statischen und zeitlichen Gründen nicht untersucht werden. Im Vergleich zu durchmischten Planierschichten handelt es sich bei Kloaken in der Regel um geschlossene Befunde, d.h. ihre originäre und nicht umgelagerte Verfüllung hat sich innerhalb eines gewissen Zeitraumes kontinuierlich angesammelt und kann daher u.U. ein Anfangs- und ein Enddatum der Benutzungszeit liefern. Je kürzer die Verfüllphase war, desto genauer kann die Datierung für Funde sein, die für sich isoliert nur in ein relativ grobes Zeitraster gestellt werden könnten. Allerdings werden Kloaken meist mehrfach gefüllt und wieder geleert, so dass die vorgefundene Füllung nur den letzten Benutzungsabschnitt vor ihrer Aufgabe repräsentiert. Bei mehrphasigen Anlagen kennzeichnet dieser außerdem den Zeitpunkt einer nachfolgenden Bauphase, insbesondere wenn er von einem Abbruchhorizont der aufgegebenen Bauphase überlagert wird. Diese Befundlage spricht normalerweise für eine enge Abfolge von Abbruch und Neubau, wenn es sich nicht um einen Zerstörungshorizont handelt, der z.B. im Rahmen eines Brandes, einer Naturkatastrophe oder einer kriegerischen Auseinandersetzung entstanden sein kann. In diesem Falle ist ein Brachliegen der Stelle für einen gewissen Zeitraum denkbar, der sich dann durch eine entsprechende Lücke in der Chronologie des Fundgutes dokumentiert. Phase A: (Befund Nr. 448, 479) Die erste Bauphase ist als rechteckige Kammer, ca. 1,60 x 1,60 m Innenmaß bei einer erhaltenen Höhe von ca. 1,50 m, einschalig in Bruchsteinen aufgeführt. Die kleinen (ca. 30x17cm) bis mittelgroßen (max. 70x32cm) Steinformate sind in Lehm gesetzt, die Südwand ist in den untersten 81 Kruse 1987, 29 34 35 Lagen schwächer dimensioniert als in den darüber liegenden. Die Ostwand ist oben zusammen mit dem unteren Teil der darauf gesetzten Phase B nach innen verkippt. Zur ursprünglichen Höhe und einem Abschluss nach oben gab es keine Befunde. Der Suche nach einem Abschluss nach unten wurde nicht nachgegangen, da aus statischen Gründen nicht bis zur Sohle abgetieft werden konnte. Die zurückweichende Gründung der Südmauer lässt darauf schließen, dass sie, zumindest im unteren Bereich, innerhalb einer Baugrube gegen die anstehenden Aufschüttungshorizonte gesetzt wurde. Der Raum zwischen der Ostwand und der Baugrube ist mit reichlich Lehm und kleinen Bruchsteinen ausgefüllt. Die Westwand steht in einer außergewöhnlich großen Baugrube - in ca. 2,50 m Abstand zur Baugrubenwand -, die in eine Aufschüttung (Befund-Nr. 437) eingetieft ist, die u.a. Keramik des 13. Jahrhunderts (Pingsdorf-artige Ware) enthält. Die Baugrube ist bis auf das obere Niveau der Mauerbauphase Ia gegraben und die Kloake daher zumindest teilweise auf ihr errichtet worden. Möglicherweise steht die Baugrube primär in Zusammenhang mit den Baumaßnahmen des 13. Jahrhunderts an der Wehrmauer und dem rechteckigen Turm und ist nur in zweiter Linie zum Bau der Kloake mitbenutzt worden. Die Folgephase B ist eventuell schon kurze später Zeit in der erst zur Hälfte verfüllten Baugrube seitlich auf Phase A gebaut worden oder man hat für den Neubau die alte Baugrube in ihrer ursprünglichen Ausdehnung wieder ausgehoben. Der Grund für die außergewöhnliche Größe kann in der Instabilität des aus einer Aufschüttung von Sand, Kies und Bauschutt bestehenden Bodens liegen. Vor dem Bau der Folgephase ist die Kloake offenbar vollständig entleert worden, ihre Verfüllung gehört zur Phase B. Da Phase A die Grenze zum Wächterstieg bereits beachtet, kann ihre Bauzeit frühestens ins Ende des 13. Jahrhunderts datieren. Phase B: (Befund Nr. 165, 430, 445) Diese Kloake besteht ebenfalls aus einer rechteckigen Kammer von ungefähr zwei mal zwei Metern Innenmaß, bei einer erhaltenen Höhe von ca. 1,30 m. Das Mauerwerk ist überwiegend aus kleinen (max. 30x60cm), z.T. nur faustgroßen Bruchsteinen in Lehm gesetzt. Es sind meist Plattenformate (Stärke ca. 10cm). Die Ostwand ist vermörtelt und sitzt direkt auf Phase A auf, unten ist sie zusammen mit Phase A nach innen gekippt. Die drei übrigen Wände sind um eine Mauerstärke zur Phase A nach außen versetzt. Alle Wände sind stark nach innen gebeult. Zur ursprünglichen Höhe und einem Abschluss nach oben gab es keine Befunde. An der Ostwand konnte außen eine schräg abgeböschte (ca. 45) Baugrube beobachtet werden. Direkt an der Basis der Baugrube setzt die Ostwand an. Die Westwand nutzt die große Baugrube von Phase A und gründet ca. 0,40 m unter der noch vorhandenen Oberkante des Vorgängerbaus in der Baugrubenverfüllung. Die alte Baugrube wurde möglicherweise erneut in ihrer ursprünglichen Ausdehnung in der erforderlichen Tiefe ausgeschachtet. Der obere Teil von Phase A ist eventuell vor dem Neubau abgerissen worden. Wie bereits angedeutet, kann es sich bei der Phase B auch um einen zweiten Bauabschnitt einer nach innen abgetreppten Gesamtanlage handeln, so dass keine zweite Ausschachtung der Baugrube stattgefunden haben muss. Dies würde zumindest eine teilweise Erklärung für die Größe der Baugrube bieten. Die zweite Bauphase bildete eine Erweiterung von Phase A nach oben und wurde zusammen mit ihrer Vorgängerin genutzt. Die Keramik aus der untersten Verfüllschicht datiert das Ende ihrer Benutzungszeit ins 15. Jahrhundert. Der Grund für ihre Aufgabe war wahrscheinlich die Baufälligkeit bzw. ein teilweiser Einsturz. Die Verfüllung war zur Zeit dieses Ereignisses noch nicht verfestigt, sie unterschneidet den Versturz und ist damit älter als die Folgephase C. Der Versturz ist wohl erfolgt, als sich der Erddruck durch außerhalb aufgebrachte Planierschichten stark erhöhte, vielleicht im Zuge von Baumaßnahmen auf dem Domhof oder an der Wehrmauer. Ein Neubau der Kloake war daraufhin erforderlich geworden, schon wegen des gestiegenen Geländeniveaus. 36 Phase C: (Befund Nr. 10G, 64G, 375, 398) Der dritte Kloakenbau besteht aus einer rechteckigen Kammer von ungefähr drei mal drei Metern Innenmaß, mit einer rekonstruierbaren Höhe von ca. 2,60 m. Das Mauerwerk besteht aus vermörtelten mittelgroßen (max. 70x65cm) und kleinen, oft nur faustgroßen Bruchsteinen. Es sind meist Plattenformate verwendet (Stärke ca. 10-15cm). Alle Wände, bis auf die Ostwand, liegen erheblich außerhalb der Wände von Phase B. Die Nordwand wurde nicht ergraben. Die Südwand von ca. 0,90 m Stärke trägt den Gewölbeansatz einer Tonne in Ost-West-Richtung. Zu ihr gehört eine Baugrube, die vom Niveau einer Pflasterung des Wächterstieges, in Höhe der Türschwelle des Turmes, eingetieft worden war (s.o). Die Stirnmauern haben eine Stärke von ca. 0,35 m. Zur westlichen Stirnwand gehört eine nur geringfügig in die Baugrubenverfüllung der Phase B eingetiefte Baugrube. Die Oberkante der Vorgängerphase B ist wahrscheinlich teilweise abgetragen worden. Phase C ist auf Phase B gebaut worden, als die Mauern der Phase B schon eingebeult und zum Teil verstürzt waren, anderenfalls wäre Phase C dabei in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Verfüllung von Phase B war zur Bauzeit sicherlich schon verfestigt und wurde zum größten Teil an Ort und Stelle gelassen. Auch die Kloake Phase C nutzte den Raum ihrer Vorgänger z.T. weiter. Leider ließ sich für diese Phase kein Benutzungshorizont nachweisen, der ihr direkt hätte zugeordnet werden können. Bei der Verfüllung von Phase B handelt es sich wohl um die letzte vor ihrer Aufgabe, daher ist der Neubau, also Phase C, ungefähr in die Zeit des 15. Jahrhunderts zu setzen. Diese Einordnung erfährt durch den Umstand Unterstützung, dass der Bauhorizont sich in Höhe der Türschwelle des Rechteckturmes befindet. Der Turm wurde also höchstwahrscheinlich zu dieser Zeit noch genutzt, d.h. die Bernwardsmauer besaß noch ihre Wehrfunktion. Nach der Vollendung der äußeren Wallanlagen Anfang des 16. Jahrhundert war dies nicht mehr der Fall. Die Verfüllung der Kloake Phase C ist unmittelbar vor dem Neubau der Folgephase D dort hineingelangt. Sie enthält fast ausschließlich Keramik des 16./17. Jahrhunderts und dokumentiert damit den spätesten Zeitpunkt ihrer Aufgabe bzw. den des Neubaus der Phase D. Die Verfüllung bildet einen kompakten Gesamtbefund, der in einem Zug, aber in mehreren Einzelschüttungen, in die Kloake eingebracht worden ist. Er stammt offenbar weitgehend von einer einzigen Stelle, denn einzelne Fragmente der darin enthaltenen Gefäße verteilen sich fast durchweg auf alle Schütthorizonte dieser Verfüllphase. Es ist anzunehmen, dass die Verfüllung aus einem räumlich eng begrenzten Gebiet, wohl dem gleichen Grundstück stammt. Im Spektrum der darin enthaltenen Weserware fehlen die jüngeren Varianten der Randformen und des Dekors. Daher ist anzunehmen, dass die Kloake Phase C ca. Mitte des 17. Jahrhunderts zugeschüttet war. Ein möglicher Anlass für die Deponierung wäre in dem 'großen Aufräumen' nach Ende des 30jährigen Krieges zu sehen, während dessen die Domburg mehrfach im Wechsel von protestantischer und katholischer Seite besetzt worden war82. Auf dem Nachbargrundstück, ganz im Westen der Grabungsfläche, befindet sich eine fast baugleiche Kammer, von der ebenfalls noch der Gewölbeansatz zu sehen war (Befund-Nr. 141). Es handelt sich hier sicher auch um eine Kloake ähnlicher Zeitstellung wie die zuvor beschriebene. Sie war offenbar nach ihrem Abbruch mit Schutt und Erde verfüllt worden. Aus statischen und zeitlichen Gründen konnte sie nicht untersucht werden, daher gibt es keine Befunde über eventuelle Vorgängerbauten und keine genauere Datierung. 82 vgl. Kruse 1990, 72-74 u. 80 37 Phase D: (Befund Nr. 6, 9, 10B, 13, 64B, 125, 358) Phase D ist eine viereckige, schiefwinklige Kammer von ca. 2,80 x 1,80 m Innenmaß und 2,80 m Höhe. Sie ist aus Bruchsteinen kleinen (faustgroß) bis mittelgroßen (max 85x35cm) Formats, z.T. unter sekundärer Verwendung von Formsteinen (Gesimse, Laibungen), aufgeführt und vermörtelt. Es wurden sowohl Blöcke (Stärke 15-20cm) als auch Platten (Stärke >10cm) verwendet. Die Wände sind auf einer Schuttverfüllung innerhalb der Vorgängerphase gegründet und als innere Schale direkt gegen deren Wände gesetzt. Die Südwand ist oberhalb des Mauerstumpfes von Phase C zweischalig ausgeführt (Befund-Nr. 9 u. 64B). Unter der Oberkante der Nord- und Südwand befanden sich jeweils zwei Aussparungen für Balkenauflager. In der Nordost-Ecke befindet sich ein quadratischer Annex von ca. 0,70 m Seitenlänge und 0,90 m bis 1,20 m Tiefe, dessen mit Steinplatten gepflasterte Sohle als schiefe Ebene durch eine Öffnung in die Kloake führt (Befund-Nr. 13). Vor dem Abbruch des Gewölbes von Phase C ist die Kloake offenbar bis zum oberen Bereich von Phase A so gründlich entleert worden, dass von ihrem originären Inhalt keine Reste zurückgeblieben sind. Während des Abbruchs oder kurz danach ist die Kammer der Phase C in einem Zuge fast drei Meter hoch mit Bauschutt und Abfall bis ungefähr zur Mitte verfüllt worden. Auf dieser Verfüllung steht die Bauphase D des Kloakenbaus. Für die West- und Ostwand gibt es keine Baugruben außerhalb. Lediglich für die Südwand konnte eine Baugrube beobachtet werden, die von einem Pflasterungshorizont abgetieft worden ist, der sich 1,20 m über der Türschwelle des Rechteckturmes befindet. In dieser Baugrube gründet die Außenschale der Südwand auf dem Rest des Gewölbeansatzes der Phase C (s. Anhang 10.3., Falttafel 3). Nach Westen und Osten ist sie in die Gartenmauern eingebunden. Die Löcher der Balkenauflager belegen einen Abschluss nach oben in Form einer Balkendecke. Das weiter Aufgehende, z.B. ein weiteres Stockwerk und ein Dach, liegt im Bereich der Spekulation83. Die weitere Besonderheit der Phase D, der Schacht im Nordosten (Befund-Nr. 13), ist ohne Zweifel die Beschickungsöffnung der Kloake. Im Gegensatz zu den vorherigen Bauphasen haben wir es hier nicht mit einer entsprechenden Öffnung direkt über der Anlage zu tun, sondern die Eintrittsöffnung für die Fäkalien befindet sich seitlich der Grube. Diese Anordnung hat ohne Zweifel Vorteile bei der Entleerung, da keine Einbauten sondern nur die lose aufliegenden Bohlen der Balkendecke entfernt werden mussten. Es bleibt aber auch Raum für Überlegungen bezüglich einer anderweitigen Nutzung der darüber gelegenen Kammer84. Das Spektrum der Keramik aus der Verfüllung der Phase C, die den Baugrund für die Phase D bildet, zeigt fast nur Stücke des 16./17. Jahrhunderts. In der untersten Verfüllschicht von Phase D treten jüngere Ausformungen der Weserware als unter den Funden aus der Vorgängerphase bereits auf. Ein Zeitpunkt Mitte des 17. Jahrhunderts kann daher relativ sicher als Baudatum angenommen werden. Die Funde aus der jüngsten Nutzungsphase der Kloake Phase D datieren in das Ende des 18. Jahrhunderts. 83 Frau G. Legant-Karau berichtete auf dem Deutschen Archäologenkongress 1993 in Siegen von Befunden aus Lübeck, die auf Speichergebäude über Kloaken hinweisen ("Speicherkloakenturm"). (Vortrag am 23.9.1993: "Mittelalterlicher Holzbau in Lübeck an der Schwelle vom ländlichen zum städtischen Siedlungsgefüge", abgedruckt: Arch. Korrespondenzblatt 24, 1994, 333-345). 84 Durch die aufsteigende Wärme wäre er u.U. frostfrei und könnte so zur Lagerung von Vorräten oder sogar für untergeordnete Wohnfunktionen genutzt worden sein (s.o.). 38 Auf dem Nachbargrundstück, unmittelbar westlich anschließend, wurden die Mauern eines weiteren Bauwerks angeschnitten, welches auf Grund seiner Lage ebenfalls eine Kloake sein könnte (BefundNr. 366). Seine absolute Höhe im Gelände macht eine zeitliche Nähe mit der Kloake des Nachbargrundstücks wahrscheinlich. Aus statischen und zeitlichen Gründen konnte der Befund nicht untersucht werden. Phase E: (Befund-Nr. 6, 9) Eine weitere Nutzungsphase der Anlage war nur mit minimalen baulichen Veränderungen verbunden: die Löcher für die Balkenköpfe waren sorgfältig mit Ziegeln zugemauert worden. Die letzte Verfüllung der vorherigen Phase D hatte man bis an die Unterkante der Beschickungsöffnung in der Kammer belassen. Es gab keine Befunde zur Art des Abschlusses nach oben. Die Balkendecke bestand während dieser Zeit nicht mehr. Eine weitere Verwendung als Kloake durch den Annex ist unwahrscheinlich, da dieser innerhalb kurzer Zeit verstopft gewesen wäre. Es müsste sich anderenfalls eine entsprechende Baulichkeit direkt über der Kammer befunden haben. Eventuell wurde die Kammer nun als Keller genutzt85. Ein Glasknopf mit Hakenkreuzemblem im Fundgut belegt einen Gebrauch bis in die Mitte unseres Jahrhunderts. Die endgültige Verfüllung erfolgte dann im Zuge des Wiederaufbaus nach den Zerstörungen von 1945. 4.4.2.2. Gesamtbetrachtung der Kloakenbauwerke Es stellt sich sicher die Frage, warum die einzelnen Anlagen immer wieder übereinander gebaut wurden - die Gesamthöhe beträgt immerhin fast acht Meter - anstatt das Vorhandene bei eventuellen Defekten zu reparieren. Der Grund dafür ist darin zu sehen, dass die Kloaken sozusagen im Boden versanken bzw. das umgebende Geländeniveau relativ schnell stieg. Zur Zeit Bernwards lag die Geländeoberfläche an der Mauerinnenkante ungefähr sechs bis sieben Meter tiefer als heute. Bei jeder Zerstörung oder Baumaßnahme wurde Schutt gegen die Mauer planiert, so dass heute teilweise die Mauerkrone davon überflossen wird. Allein die Zeit nach 1945 brachte an dieser Stelle einen Bodenauftrag von einem halben Meter. Die Kloaken variierten in ihrer Größe und ihrem Grundriss stark, wodurch sich ihre Wände tw. überschnitten. Die Ostwand blieb im Gegensatz zu den übrigen Wänden während aller Bauphasen ortsstabil. Dieser Umstand spricht m.E. für eine konstante Eingangssituation von dieser Seite. Das Vorhandensein von Pflasterungen etc. (s.u.) auf der Ostseite unterstützt diese Annahme. Die Kloaken weisen einige Besonderheiten auf. Sie waren ohne einen Abschluss nach unten gebaut. Durch die Nähe und den Höhenunterschied zum Außenbereich der Wehrmauer gab es keine Staunässe, d.h. der Kloakeninhalt trocknete relativ schnell und war durchlüftet. Die eingebrachten und umgebenden Bauschuttmassen unterstützten diesen Effekt durch ihre drainierende Wirkung. Die Benutzungsperioden der Kloaken zwischen den einzelnen Leerungen waren sicher zwei- bis dreimal länger als bei Anlagen im Grundwasserbereich bzw. bei solchen mit abgedichteter Sohle. 85 Bei der Ausgrabung war zunächst vermutet worden, es handele sich um einen Kohlenkeller oder eine Heizanlage, da der Annex zur Hälfte mit Holzkohle verfüllt war. Die in den früheren Veröffentlichungen geäußerten Ansichten in diese Richtung und die Interpretation der Kloaken als Keller erwiesen sich als Irrtum. (Vgl. Kruse 1987; Kruse 1990, 80-81; Brandorff 1991, 170) 39 Im Fundspektrum hatte dieser Umstand das fast völlige Fehlen von organischen Materialien zur Folge. Außerdem hatte wohl immer eine recht sorgfältige Leerung stattgefunden, so dass nur wenige Reste früherer Verfüllungen zurückgeblieben waren86. Die Bauart der Kloaken fügt sich in das Schema von untersuchten Kloaken aus anderen Orten und aus Hildesheim selbst ein. Eine ähnlich schiefwinklige Bauart wie Phase D findet sich z.B. in Braunschweig87. Eine, wenn auch kleinere, eingewölbte Kammer wie Phase C ist aus Göttingen88 bekannt, die ebenfalls an einer Längsseite zweischaliges Mauerwerk aufweist. Die gegenüberliegende, einschalige Wand ist, ähnlich wie bei Bauphase B, durch den Erddruck eingebeult. Ihre Datierung ins 13. bis 15. Jahrhundert setzt ihr Baudatum ca. 200 Jahre früher an als das der Hildesheimer Bauphase C. Zwei weitere eingewölbte Kloaken wurden im Jahre 2005 im Bereich des ehm. Klosters St. Godehardi in Hildesheim, nur knapp 500m südlich des Domhofes, gefunden89. Sie weisen ca. 1m größere Seitenlängen auf und sind als Neubauten, ohne direkte Vorgängerphasen, wesentlich stabiler ausgeführt. Ihre Erbauungszeit liegt im 15. bis 16. Jahrhundert und damit vielleicht in einer Zeit, in der man bereits über mehr Erfahrung mit dem Bau dieser Art von Kloaken verfügte als bei der Erbauung der Kloake Phase C. Eine Kloake aus Höxter zeigt viele Parallelen in ihrer sonstigen Befundsituation mit der Phase C aus Hildesheim. Die Verfüllung besteht fast ausschließlich aus großen Mengen von Keramik des 16./17. Jahrhunderts und aus Bauschutt. Die Bearbeiter vermuten ebenfalls eine Aufgabe mit anschließender Verfüllung in einem Zuge. Sie sehen dies im Zusammenhang mit einem 'großen Aufräumen' nach den Zerstörungen des 30jährigen Krieges. Dieses Phänomen sei in Höxter mehrfach zu beobachten gewesen90. Eine Übereinstimmung im Fundgut mit der Kloake der Phase C zeigt eine Kloake aus Hannover (Burgstr. 16)91. Sie enthält sowohl oxidierend gebrannte, bleiglasierte Ware des 16./17. Jahrhunderts als auch reduzierend gebrannte Ware jüngerer Machart, d.h. scheibengedreht und mit einem Dekor von Wellenkammritzlinien. Im Gegensatz zu Fundstellen in Höxter, Hannover und Braunschweig gibt es im Grabungsbereich an der Bernwardsmauer keine Kloaken in Holzbauweise92. Wahrscheinlich ließ der instabile und durchlüftete Baugrund nur eine Bauweise in Stein zu. Außerdem kommen keine runden Bauformen wie z.B. in Lübeck oder Magdeburg vor93. Aus anderen Bereichen Hildesheims liegen nur wenige 86 Herr Prof. Willerding aus Göttingen hat einige Bodenproben aus den Kloaken untersucht. Dabei hatte er an Teilen der ausgeschlemmten Pflanzensamen eindeutige Hinweise auf kauen und weitere Verdauung feststellen können. Einheimische Pflanzenarten wurden durch das Vorhandensein von Feigennüsschen und die indische Gewürzpflanze Kardamom ergänzt. Dieses Gewürz ist bisher innerhalb Niedersachsens nur noch in Braunschweig belegt. (Willerding 1990) 87 vgl. Rötting 1985a, 54 Abb. 25/VIa 88 vgl. Jarecki 1993, 279ff 89 Brandorff 2006a, 106, 165-167 90 König/Stephan 1987, 380 91 92 lt. freundlicher Mitteilung des Bearbeiters Tobias Gärtner, Göttingen (e-mail v. 20.12.2006) vgl. z.B. Rötting 1985a, 49-57; König/Stephan 1987, 359ff 93 vgl. z.B. Schulz 1990; Nickel 1959 40 diesbezügliche Beobachtungen vor. Mehrphasige Anlagen anderen Orts waren normalerweise nicht übereinander gebaut, sondern befanden sich nebeneinander mit z.T. weiträumigen Überschneidungen94. 4.4.2.3. Die Begleitbefunde der Kloaken Östlich der Kloaken kamen in unterschiedlichen Tiefen die Reste von ingesamt vier Holzfässern bzw. Holzbottichen zum Vorschein. Jeweils zwei standen in gleicher Tiefe aufrecht nebeneinander, ca. 0,90 m voneinander entfernt. Sie waren z.T. noch als Hohlräume erhalten aber es gab keine Hinweise auf ihren früheren Inhalt. In dem tiefer gelegenen Fass (Befund-Nr. 145/168) befanden sich zusammen mit einem vollständigen Katzenskelett ein sehr qualitätvoller Glasbecher mit Tierkopfnuppen und ein Teil einer Glasflasche, in dem Bottich daneben (Befund-Nr. 466) ein Siegburger Enghalskrug (KatNr. 2326). Es ist anzunehmen, dass die Fässer nicht mehr benutzt worden sind, nachdem die Gegenstände dort hinein gelangt waren. Mit einer Datierung ins 16. Jahrhundert setzen sie die Fässer in den Zeithorizont der Phase C. Die beiden höher gelegenen Fässer (Befund-Nr. 93/101 u. 376) weisen mit ihrem Fundspektrum in die gleiche Phase. Innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne hat sich offenbar an dieser Stelle das Bodenniveau um fast zwei Meter erhöht und die tiefer gelegenen Fässer wurden daher nicht mehr genutzt. Eine naheliegende Erklärung ist es, dass es sich bei den Fässern um Wasserbehälter handelte, die vielleicht dazu dienten, sich nach beendetem Geschäft z.B. die Hände waschen95. Eine weitere, ebenso wahrscheinliche Möglichkeit ist eine Nutzung als Pissoir bzw. Sammelbehälter für Urin, der in der Lederverarbeitung eine wichtige Rolle spielte. In der angerissenen Funktion sind die Fässer unter einer gemeinsamen Überdachung der Gesamtanlage gut vorstellbar. Mit der Aufgabe von Phase C und dem Neubau von Phase D wurde das Geländeniveau nochmals erhöht und östlich der Kloake ein gepflasterter Bereich von ca. 2,50 x 2,00 m Größe geschaffen (Befund-Nr. 32, 353). Dies kann ein kleiner Hofraum gewesen sein oder dieser Bereich hat möglicherweise mit dem eventuellen oberirdischen Teil der Kloake und einem Teil der Gartenmauer ein Gebäude gebildet. Eventuelle Folgeeinrichtungen der Holzfässer können dann nur oberirdisch aufgestellt gewesen sein und entziehen sich dem archäologischen Nachweis. Für einen weiteren, jüngeren Pflasterungshorizont darüber (Befund-Nr. 14) gilt das gleiche. 94 vgl. z.B. Rötting 1985a, 52 Abb.23; König/Stephan 1987, 359 Abb. 12 95 Über die Möglichkeit, ob die erwähnten Glas- und Keramikgefäße zum Schöpfen bzw. Trinken von Wasser dienten kann nur spekuliert werden, genausogut kann sich darin z.B. Wein befunden haben. Der Abort hatte neben seiner eigentlichen Bestimmung auch eine gesellige bzw. soziale Funktion, mit der dieser Fund in Einklang stände: "Abort = Schwatzort". (Lt. frdl. Auskunft von Frau B. Arndt, Stadtarchäologie Göttingen, die sich in ihrer leider noch unveröffentlichten Magisterarbeit mit diesem Themenkreis befasst hat.) 41 5. Die Funde 5.1. Stellenwert und Aussagemöglichkeiten Die Auffüllschichten vor und hinter der Bernwardsmauer bestehen vor allem aus Kulturschutt. Er enthält Hinterlassenschaften aus allen Bereichen des menschlichen Lebens, vom Haus- und Wegebau über die Zubereitung von Essen und Trinken bis hin zur Ausscheidung desselben (Abb. 6). Die einzige Lücke im Fundgut stellen die Bestattungen dar, die ihren Platz an anderer Stelle im Innern des Domhofes fanden. Die größte Masse des Schutts sind Erde und Steine, aus denen sich nur in Ausnahmefällen konkrete Aussagen ableiten lassen, z.B. in dem Erkennen von Lauf- und Bauhorizonten. In den Schutt eingebettet befindet sich die umfangreichste und aussagekräftigste Fundgattung, die Keramik. Ihr Umfang ist so groß, da sie - einmal zerscherbt - nicht wieder repariert oder anderweitig verwendet werden konnte. Außerdem ist sie als Substanz nahezu unvergänglich und überdauert große Zeiträume weitgehend unbeschadet. Mit Einschränkungen gilt das auch für die Glasfunde, die allerdings durch ihre geringere mechanische und chemische Belastbarkeit schneller vergehen. Von seiner Menge im Fundgut her spielt Glas nur eine untergeordnete Rolle, da Glasgegenstände in weit geringerer Anzahl als solche aus Keramik Verwendung fanden. Ein weiterer Grund dafür ist evtl. das auch Mittelalter bereits übliche Recycling von Bruchglas96. Metallfunde sind ebenfalls weniger zahlreich als Keramik. Infolge ihrer aufwendigen Gewinnung und Herstellung waren alle Metalle teuer und das Material unbrauchbar gewordener Gegenstände wurde nach Möglichkeit wiederverwertet. Ganz besonders gilt das natürlich für die Edelmetalle Gold und Silber, in hohem Maße aber auch für Bronze und Eisen. Es ist daher anzunehmen, dass Metallgegenstände überwiegend unbeabsichtigt in den Boden gerieten. Die unedlen Metalle, vor allem Eisen, waren außerdem einer starken Korrosion im Boden ausgesetzt, die das Metall gegebenenfalls vollständig zerstörte. Gegenstände aus organischen Materialien, wie Leder, Textil, Knochen und Holz sind relativ schnell vergänglich und erhalten sich nur unter günstigen Lagerungsbedingungen. Sie konnten zum Teil, wie die Gegenstände aus Metall, repariert oder zu anderen Zwecken weiterverwendet werden. Zu guter Letzt konnten beispielsweise Holzgegenstände auf jeden Fall noch als Brennmaterial dienen. Andere Gegenstände wurden als Abfall weggeworfen und erhielten sich teilweise im Boden. Die Aussagekraft der einzelnen Funde ist sehr unterschiedlich. Für eine Datierung liefern Hölzer die genauesten Daten, wenn sie dendrochronologisch bestimmt werden. Leider gab es an der Bernwardsmauer keine dafür verwertbaren Hölzer. Über eine C-14 Datierung lässt sich für das Mittelalter und die frühe Neuzeit ein Zeitraum von 50 bis 60 Jahren eingrenzen. Dafür eignen sich außer Holz und Holzkohle auch alle anderen organischen Materialien. Das Alter der Keramik lässt sich nur auf einen Zeitraum von 100 bis 150 Jahren festlegen, da es sich meist um Massenware mit tw. ausgesprochen langlebigen Formen handelt. Sie wurde mit nur geringen Änderungen innerhalb langer Zeiträume hergestellt. Die Datierung bestimmter Keramik, unabhängig vom Befund, ist durch deren im Idealfall zeitlich scharf umgrenzte 96 vgl. Dreier 1990, 14. Er erwähnt die Lieferung von Bruchglas aus Deutschland nach Venedig im 13./14. Jahrhundert. 42 Gesamtspektrum des Fundmaterials Organ. Glas Material 12,0% 2,1% Sonstiges 1,1% Metall 10,7% Keramik 74,1% Abb. 6: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Diagramm "Mengenanteile im Gesamtspektrum des Fundmaterials" 43 Herstellung an einem bestimmten Ort gelegentlich möglich (Pingsdorf, Siegburg, signierte Fayence, Porzellan etc.). Die Laufzeit bleibt dabei allerdings unberücksichtigt. Je länger Produktionszeitraum und Laufzeit sind, desto ungenauer ist die zeitliche Eingrenzung. Es sollte daher Klarheit darüber herrschen, was man bei der Keramik datiert: den Herstellungszeitpunkt, die Laufzeit bzw. Verwendungsdauer, einen bestimmten Zeitpunkt oder Teilabschnitt aus diesem Zeitraum (Münzgefäße), oder den Deponierungszeitpunkt. Die Produktionszeiträume unterschiedlicher Keramik überschneiden sich in der Regel. So ist möglich, durch die Vergesellschaftung verschiedener Keramikarten in derselben Schicht zu genaueren Datierungen zu gelangen, als es die isolierte Betrachtung eines einzelnen Keramikfragments möglich macht97. Andere Fundmaterialien, wie Glas- und Metallgegenstände, liefern noch ungenauere Datierungen, da sie teilweise über Jahrhunderte in fast identischer Weise hergestellt wurden. Eine Ausnahme bilden Münzen, deren Prägedatum ziemlich exakt bestimmt werden kann, auch wenn keine Jahreszahl darauf eingeschlagen ist. Allerdings lässt sich damit auch nur die Aussage eines Terminus post quem machen - und dies gilt für alle Datierungen, die auf einer typologischen Einordnung basieren -, da nur in seltenen Ausnahmefällen nachvollzogen werden kann, wie lange nach seiner Herstellung ein Gegenstand in den Boden gelangt ist98. Die Ausführungen Plaths bezüglich dieser Einschränkung99 aus dem Jahre 1958 sind nach wie vor relevant und werden häufig nicht genügend beachtet. Im Gegensatz zur schriftlichen Überlieferung mit in der Regel eher offiziellem Charakter, besitzen die Fundgegenstände einen hohen Aussagewert für Rückschlüsse auf das tägliche Leben der Menschen, handelt es sich doch meist um den alltäglichen Abfall. Allerdings bietet er auf Grund der angerissenen Erhaltungs- und Deponierungsbedingungen nur selten einen repräsentativen Querschnitt durch einen Haushalt der jeweiligen Zeit. Man bekommt oft nur Einblick in einen begrenzten Ausschnitt aus den Lebensbedingungen, daher können die so gewonnenen Erkenntnisse leider nur selten allgemeingültigen Charakter haben. Der Inhalt einer Kloake, beispielsweise, zeigt nur den kleinen Teil eines Hausinventars, das seinen Weg vor der letzten Entleerung zufällig dorthin gefunden hatte, denn die Kloake diente nicht grundsätzlich der Deponie des gesamten Hausmülls. Gegenüber Funden, die nicht aus Nutzungshorizonten, ehemaligen Oberflächen etc., sondern aus Auffüllungsschichten stammen oder nicht stratifizierte Lesefunde sind, gelten die Vorbehalte gegen eine zu starke Verallgemeinerung ihres Aussagewertes natürlich ganz besonders. Trotz dieser Einschränkungen kann die Interpretation der Funde durchaus detaillierte Aussagen über die Lebensumstände unserer Vorfahren liefern. Im Kapitel über die Herstellungs- und Gebrauchsspuren an der Keramik werde ich auf Teilaspekte davon eingehen (Kapitel 5.3.4. u. 5.3.5.). Weitere Fundgattungen dienen in ihrer Untersuchung sehr speziellen Fragestellungen und werden auch nur vor diesem Hintergrund geborgen. Bodenproben z.B., die man einer Analyse ihres Gehaltes an botanischen Resten und Kleinstlebewesen oder ihrer chemischen Zusammensetzung unterziehen kann, lassen Rückschlüsse auf die Umwelt der jeweiligen Zeit zu. Holzkohleproben liefern Daten zur Verwendung von Holzarten und über die C-14 Analyse Anhaltspunkte zur Altersbestimmung. Die Zusammensetzung von Mörtelproben aus Baubefunden ergibt Hinweise zur Periodisierung der Bauten und liefert Aufschlüsse zur Technologie. 97 Naturwissenschaftliche Methoden, wie Scholz (2002) sie für Braunschweig anwenden konnte, standen leider nicht zur Verfügung (s.a. Kap. 5.3.2.) 98 Diese Datierungsprobleme werden ausführlich behandelt bei Linger 1993. 99 Plath 1958, 3ff: Plath warnt davor, Zeiträume der Laufzeit von Keramik auf punktuelle Fixdaten zu reduzieren. 44 Verteilung der Fundmaterialien auf die Befunde Organ. Matrial Keramik fundleer Glas Sonst. Metall Abb. 7: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Diagramm "Verteilung der Fundmaterialien auf die Befunde" Nicht jeder Befund enthält Funde (Abb. 7), wenn man einmal von der Bodenprobe als Fund absieht. Trotzdem kann gerade dieser Umstand seinen Aussagewert ausmachen. Im geologisch gewachsenen Untergrund befinden sich normalerweise keine archäologischen Funde. Auch anthropogene Befunde wie Mauern als isolierte Baukörper oder sterile Auffüllungsschichten sind meist fundleer. Im Zusammenhang mit den umgebenden fundführenden Befunden liefern sie die für ihre Interpretation nötigen Informationen. 45 Im Folgenden werde ich nicht auf alle Funde eingehen können. Das Hauptgewicht wird auf der Untersuchung der Keramik liegen. Die Glas- und Metallfunde sowie die Funde aus organischen Materialien werde ich nur summarisch vorstellen und einige Besonderheiten ausführlicher behandeln. Das Tierknochenmaterial, bei dem es sich überwiegend um Reste von der Nahrungszubereitung handelt, ist noch völlig unbearbeitet. Die Bodenproben wurden von Prof. Dr. Willerding, Göttingen, ausgewertet und von der Fundgruppe der Keramik hat sich M. Henkel mit den Ofenkacheln im Rahmen seiner Magisterarbeit (Uni Göttingen) beschäftigt100. 5.2. Das Gesamtspektrum der Funde Die Keramik stellt mit einem Anteil von fast drei Vierteln den größten Teil des Fundmaterials (s. Abb. 6). Sie gliedert sich in verschiedene Warenarten, auf die in dieser Arbeit im einzelnen ausführlich eingegangen wird (s. Abb. 8). Zusätzlich gibt es die Gruppe der Baukeramik, wie Ofenkacheln, Ziegelsteine oder Dachziegel, mit der sich weitere Bearbeiter z.T. bereits beschäftigt haben101. Die Fundgattung 'Glas' steht mit 12% an zweiter Stelle im Fundaufkommen und gliedert sich in die Gruppen Hohlglas und Flachglas. Das Hohlglas ist z.T. vom Verfasser bereits vorgestellt worden102. Es sind neben Flaschen vor allem Stangen- und Bechergläser aus grünlichem, sog. 'Waldglas'. Außerdem sind ein Becherglas ‚à la Façon de Venise’ sowie ein Fußbecher aus farblosem Glas mit Tierkopfnuppen und blauem Fadendekor besonders bemerkenswert. Beim Flachglas handelt es sich um Fensterglas mit und ohne Emailbemalung. Eine Bearbeitung ist bisher noch nicht erfolgt. Mit einem Anteil von 11% sind die Funde aus Metall fast ebenso zahlreich wie die Glasfunde. Im Zusammenhang mit dem Fensterglas sind zahlreiche Fassungsstreifen für Bleiverglasung zu sehen. Vorherrschend sind stark korrodierte Gegenstände aus Eisen, vor allem Nägel und Beschlagteile von Möbeln, Türen und aus dem Bereich des Hausbaus. Ähnliche Teile aus Bronze bzw. Messing stammen von Kleinmöbeln und sonstigen Gegenständen des Haushalts, u.a. Kastenscharniere und Buchschließen. In sehr geringer Anzahl kommen Münzen, Schnallen aus Eisen oder Bronze, Bleikugeln oder Schmuckstücke vor. Eine kleine Auswahl dieser Gegenstände wurde anlässlich der Ausstellung "Küche - Keller - Kemenate" in Hildesheim gezeigt103. Die Menge der Artefakte aus organischen Materialien ist auf Grund der erwähnten ungünstigen Erhaltungsbedingungen nur gering (2%). Vor allem Gegenstände aus Knochen haben sich erhalten104. Darunter befinden sich Kämme, Spielsteine, Würfel, Messergriffe und Abfallstücke von der Perlenherstellung in Form von Knochenstreifen mit ausgebohrten Löchern. Ein herausragendes Stück ist eine Pulverflasche, die aus der Geweihsprosse eines Hirsches gefertigt ist. Die Vorderseite zeigt als Dekor die eingeschnittene Darstellung eines Mannes und einer Frau105. Einige Funde aus Knochen wurden im Rahmen der Ausstellung "Küche - Keller - Kemenate" in Hildesheim gezeigt106. 100 Henkel 1991a 101 Ofenkacheln (Henkel 1991a), Dachziegel (Kruse 1993b, 464; ders. 2000) 102 Brandorff 1990b 103 Kruse 1990, 216-219 104 Die Knochen, die als Nahrungsabfälle anzusprechen sind, sind hier nicht einbezogen. 105 46 Bei den 'sonstigen Funden' handelt es sich z.B. um Bodenproben, Hüttenlehm, Holzkohle, Schlacke oder Muschelschalen. Die Bodenproben sind z.T. durch Prof. Willerding, Göttingen, auf botanische Reste untersucht worden107. Irdenware (82,7%) Weserware 10,6% Werraware 0,2% Zieglerware 0,6% Schwarz-graue Irdenware 22,8% Rote Irdenware 0,5% Gelbe Irdenware 3,0% Rot-braune Irdenware 1,5% Bleiglasierte Irdenware 60,9% Abb. 8a: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Diagramm "Mengenanteile von Irdenware" Das Motiv geht auf eine Grafik von H.S. Beham (1500-1550) aus der Folge von Kupferstichen "Der verlorene Sohn" zurück. Bei dem Gegenstand, den die Personen in den Händen halten, handelt es sich eigentlich um ein Stangenglas. Die Darstellung hat die Bedeutung einer "Liebesgabe bei willkommener Werbung" oder einer "Allegorie des Geschmacks" (Stephan 1992, 42). Das gleiche Motiv findet sich gelegentlich auf Tellern der Werraware. Eine fast identische Pulverflasche gibt es als Bodenfund aus Amsterdam (Baart u.a. 1977, 439). 106 Kruse 1990, 220-225 107 Willerding 1990 47 Steinzeug (17,3%) Sächsisches Steinzeug 1,3% Siegburger Steinzeug 21,6% Sonstige Steinzeuge 1,3% Westerwälder Steinzeug 1,8% Duinger Steinzeug 74,0% Abb. 8b: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Diagramm "Mengenanteile von Steinzeug" 48 5.3. Die Keramik 5.3.1. Methodische Anmerkungen Die Masse der geborgenen Keramik beläuft sich auf weit über 1 to. Darin enthalten sind auch die Fundstücke aus jüngeren Perioden, also Steingut, Porzellan, Fayence usw.108, nicht aber Baukeramik wie Ziegelsteine, Fliesen u.ä. Die gesamte Menge wurde nach Warenarten sortiert (s. Abb. 8) und jede einzelne Scherbe mit der Nummer des Befundes beschriftet, aus dem sie stammte. Der größte Anteil (ca. 760 kg) entfiel auf die unverzierte bleiglasierte Irdenware, die nur eine geringe Formenvarianz aufwies. Aus dieser Menge wurde eine repräsentative Auswahl an Gefäßformen ausgewählt und in die Auswertung mit einbezogen (s. Kapitel 5.3.3.1.2.5.). Vom verbleibenden Rest (565,4 kg) wurde, nach Glasurfarbe und Befundnummer getrennt, das Gewicht ermittelt. Um einen ungefähren Anhaltspunkt für die ursprünglich vorhandene Anzahl von Gefäßen zu erhalten, habe ich für die bleiglasierte unverzierte Irdenware aus einer Reihe von Grapen unterschiedlicher Größe ein Durchschnittsgewicht von rund 1100 g pro Grapen ermittelt. Daraus ergibt sich annähernd für die nach Gewicht aufgenommene bleiglasierte Irdenware (s.o.) eine Mindestindividuenzahl von 514 Gefäßen. Wenn man ein Durchschnittsgewicht von 80 g für eine Scherbe mittlerer Größe zu Grunde legt und annimmt, dass jede Scherbe ein Gefäß darstellt, lässt sich eine maximale Individuenanzahl von 7068 Gefäßen errechnen. Dazu kommen 3466 nach den o.a. Kriterien ausgewertete Gefäße bzw. Fragmente aller Warenarten unter der angenommenen Voraussetzung, dass jeder Datensatz ein Gefäß repräsentiert. Insgesamt steht dann ein Maximum von 10534 Gefäßen einem Minimum von 3980 Gefäßen gegenüber. Bei einem Zeitraum von 900 Jahren wären das zwischen vier und elf Gefäße, die pro Jahr in den Haushalten der angrenzenden Grundstücke zu Bruch gegangen wären. Dieses Zahlenspiel soll lediglich einen Eindruck von der Menge der gefundenen Keramik vermitteln. Da die Grundstücke nicht vollständig ausgegraben wurden, kann keine Aussage über die wirkliche Menge gemacht werden. Nach meiner persönlichen Schätzung ist mindestens mit dem Drei- bis Vierfachen zu rechnen109. Es ist außerdem anzunehmen, dass auch von anderen Teilen des Domhofes Material an die Fundstelle gebracht worden ist und umgekehrt. Leider sind daher keine Aussagen über die quantitative Ausstattung eines Haushalts am Domhof zu den unterschiedlichen Epochen möglich. Schon der Charakter von Planier- und Auffüllschichten der Mehrzahl der Befunde würde Vermutungen in dieser Hinsicht fragwürdig erscheinen lassen. Lediglich die Verfüllung der Kloake der Phase C (ca. 200 Gefäße) lässt erahnen, dass der Umfang der Geschirrausstattung eines Haushalts des 17. Jahrhunderts im sozialen Umfeld eines geistlichen Fürstenhofes nicht unerheblich gewesen sein kann. Die Anzahl der vollständigen Gefäße unter den Keramikfunden ist sehr gering (9 Stück) und die Anzahl der aus Fragmenten zusammensetzbaren bzw. vollständig ergänzbaren Gefäße ist ebenfalls begrenzt (102 Stück). Die weitaus größte Masse der Keramik liegt als fein zerscherbtes Material vor, dem teilweise nicht einmal eindeutig eine Gefäßform zugeschrieben werden kann. Aus diesem Grunde scheidet eine generelle Beurteilung der Keramik nach formalen 108 Diese Funde werden in dieser Arbeit nicht berücksichtigt. Die Vorstellung der Fayencen ist in einer späteren Publikation geplant. 109 Stephan kommt für die mittelalterliche Glashüttenwüstung Steimcke im Bramwald, die ca. 20 bis 30 Jahre bestanden hatte, auf eine hochgerechnete Gefäßanzahl von 800 bis 1000 Stück. Das entspricht einem Verbrauch von 20 bis 30 Gefäßen pro Jahr. (Stephan 1995a, 86-87) 49 volkskundlich/kunstgeschichtlichen Kriterien bei diesem Fundkomplex von vorn herein aus110. Zum Beispiel ist der Unterschied zwischen Kanne und Krug - d.h. das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein einer Ausgussvorrichtung - oft gar nicht auszumachen. Aus diesem Grunde habe ich für die Bearbeitung als grundsätzliches Unterscheidungsmerkmal die technologische Eigenschaft der 'Warenart' gewählt (s. Abb. 8). Auch wegen der starken Verschiedenheit des Materials halte ich die Untergliederung in Warenarten mit ihren Varianten für die zweckmäßigste Methode. Der Kriterienkatalog der 'Projektgruppe Keramik im Arbeitskreis Archäometrie'111 bestärkte mich in dieser Ansicht, da er sich auf die Beschreibung objektiv erkennbarer Merkmale beschränkt, die an Keramik als Werkstoff auftreten, unabhängig vom zeitlichen und kulturellen Zusammenhang. Auch v.d. Leeuw warnt vor unheilvollen Zirkelschlüssen, die sich bei einer rein typologischen Einordnung der Keramik ergeben könnten. Er fordert, der Betrachtung der Herstellungstechnik einen hohen Stellenwert einzuräumen.112 Aus diesem Anspruch ergibt sich zwingend der Gebrauch einer naturwissenschaftlichen Terminologie, die ich nach Möglichkeit auch benutzt habe. Deshalb verwende ich auch den vielfach anzutreffenden Ausdruck "-tonig" nicht. In der Literatur erscheint er z.B. als "weichtonig", wenn gemeint ist, dass Keramik eine geringe Brandhärte besitzt. Auch mit dem Attribut einer Farbe, z.B. "gelbtonig", wird er gebraucht, um auszudrücken, dass die Keramik auf ihrer Oberfläche oder im Kern eine gelbe Brennfarbe aufweist113. Auch hier wird das Wort ganz offensichtlich nicht im Sinne von 'Farbton' verwendet, sondern man meint das Material selbst. Bei diesem handelt es sich aber keinesfalls um den Rohstoff 'Ton', sondern um das Folgeprodukt 'Keramik', welches einem Brennvorgang unterzogen worden ist114. Ich halte daher den Ausdruck "-tonig" in diesem Zusammenhang streng genommen für falsch und auf jeden Fall für irreführend und ungenau. Das mögliche Argument, der Begriff sei seit langem in der Literatur eingeführt, kann m.E. eine weitere Verwendung nicht rechtfertigen115. Es bietet sich an, den Ausdruck "-tonig" ersatzlos zu streichen oder evtl. durch "-scherbig" zu ersetzen. Anstatt 'weichtonige Irdenware' hieße es dann 'weiche' oder 'weichscherbige Irdenware' und statt 'gelbtonig' einfach 'gelb' oder 'gelbscherbig'. Bei der Angabe der Farbigkeit kommt ein starkes subjektives Element des Betrachters zur Geltung, welches auch durch die Benutzung von Farbtafeln nicht völlig auszuschalten ist. Außerdem stimmt recht häufig die Farbe der Keramik nicht völlig mit der ähnlichsten Farbkarte überein. Die Lichtverhältnisse spielen ebenfalls eine große Rolle. Die Angabe der Farbe kann daher nur einen Näherungswert darstellen, der aber m.E. ausreicht, um dem Leser eine gewisse Vorstellung davon zu vermitteln. 110 Der 'Leitfaden zur Keramikbeschreibung' von Bauer u.a. (1987) legt einen starken Akzent auf die Beschreibung der Form. Das ist hier nur im Ausnahmefall anwendbar. Wertvolle Anregungen bieten aber die Terminologievorschläge für die Gefäßbestandteile, Dekore und technologischen Merkmale. 111 Schneider u.a. 1989 112 Leeuw, v.d. 1980, 188-189 113 z.B. Stephan 1978; Schütte 1984; Wulf 1988; Grote 1991; Both 1996; und viele weitere 114 vgl. Hamer 1990, 183 u. 347ff 115 Bereits vor fast zwei Jahrzehnten wies Rötting vorsichtig auf die Problematik des Ausdrucks "-tonig" hin und meldete Vorbehalte gegen dessen Verwendung an ( Rötting 1985a, 29). - Als sich z.B. herausstellte, dass die 'Wanfrieder Irdenware' aus einem erheblich größeren geografischen Raum als der Gegend um Wanfried stammt, hat sich schnell und problemlos der neue Name 'Werraware' durchgesetzt. 50 Die Beschreibung insbesondere ornamentalen Dekors wirft ähnliche Probleme auf. Hier sind Zeichnung oder Foto das zweckmäßigste Hilfsmittel und einer langatmigen Beschreibung mit oftmals doch nicht ganz passenden Vergleichen vorzuziehen. Für die systematische Aufnahme der Keramik habe ich einen Erhebungsbogen erarbeitet, der 17 Merkmalskategorien umfasst. Es handelt sich dabei nur um eine kleine Auswahl von Kriterien, die in entsprechenden Leitfäden und Richtlinien vorgeschlagen bzw. in der Literatur von verschiedenen Bearbeitern angewandt wurden116. Ich habe mich dafür entschieden, die Merkmale der Keramik nicht als Zahlencode zu verschlüsseln, sondern als Klartext aufzunehmen. Das System ist dadurch offener und flexibler für Fälle, die erst im nachträglich relevant werden. Außerdem lassen sich auf diese Weise Mehrfachmerkmale besser berücksichtigen117 und es lassen sich genauere ergänzende Aussagen machen, z.B. ob ein Merkmal stark oder schwach ausgeprägt ist. Ein so stark differenziertes System auf der Basis von Schlüsselzahlen aufzustellen würde meiner Meinung nach leicht in Zahlensalat münden und die notwendigen Referenzlisten wären sehr umfangreich und unübersichtlich. Bei der Merkmalsaufnahme in Klartext habe ich die verwendeten Begriffe in einer fortlaufenden Liste protokolliert und im Bedarfsfall mit zusätzlichen Erklärungen versehen, damit ich den einzelnen Begriff weiterhin in seiner ursprünglichen Bedeutung verwende. Diese Liste kann dann unbegrenzt um neu auftretende Erscheinungsformen erweitert werden. Fehler und Ungenauigkeiten im Erfassungsbogen sind im Klartext gut aufzufinden und zu korrigieren und Tippfehler bei der Eingabe in ein Datenbankprogramm auf einem PC118 sind ebenfalls leichter korrigierbar und weniger schwerwiegend als es die Fehleingabe von Schlüsselzahlen wäre. Insbesondere der Vorteil der besseren Überprüfbarkeit wiegt den erhöhten Aufwand an Schreibarbeit bei weitem auf. Darüber hinaus kann die so gewonnene Beschreibung der Keramik ohne komplizierte Konvertierung mit jedem Textprogramm zu einem Katalog weiterverarbeitet werden. 116 z.B.: Bauer 1981, Bauer u.a. 1987, Schneider u.a. 1989, Erdmann u.a. 1984, Fansa 1983, Janssen 1966, Lüdtke 1985, Steuer 1974 117 Man kommt z.B. nicht in die Zwickmühle, ein Merkmal zugunsten eines anderen unerwähnt lassen zu müssen. Vgl. Falk 1991a, 357; ders. 1991b, 441. 118 Für die Erfassung der Keramikdaten habe ich einen handelüblichen IBM-kompatiblen Personalcomputer verwendet. Als Datenbankprogramm diente mir das Datenbankmodul des DOSProgrammpakets OPEN ACCESS II der Firma SPI, welches ich bei der Kirchlichen Denkmalpflege Hildesheim für diesen Zweck benutzen durfte. Das Programm besitzt ähnliche Merkmale wie das bekanntere Datenbankprogramm Dbase. Auf die Verwendungsmöglichkeiten und die Zweckmäßigkeit für archäologische Belange dieser Software geht M. Henkel detailliert ein, der die Ofenkacheln aus den Grabungen an der Bernwardsmauer damit bearbeitet hat (Henkel 1991b). - Inzwischen ist 'Open Access' durch entsprechende Windows-Anwendungen verdrängt worden. 51 5.3.2. Der Aufnahmebogen Der Aufnahmebogen für die Keramik (s. Abb. 9) beinhaltet insgesamt 21 Positionen: Identifikations- und Verwaltungsfelder Die Fundnummer (FNr.) dient der Identifizierung des Objekts. Sie ist identisch mit der Nummer des Befundes, aus dem der Fund stammt. Daher gibt es bei einigen Befunden über 100 Funde mit gleicher Fundnummer. Bei der Grabung 1986 wurde den Funden je nach Material und Menge noch eine Unternummer gegeben (z.B. 137.3). Eine weitere Identifizierungshilfe bieten hier außer den erhobenen Merkmalen die Foto- und Zeichnungsnummern in den Feldern 18 bis 20. 1. Warenart Die Warenart lässt sich in jedem Fall auf zwei technologisch unterschiedliche Grundtypen zurückführen, nämlich Irdenware und Steinzeug. Irdenware wird bei Temperaturen zwischen 500 und 1100 C gebrannt und ist in der Regel porös und damit wasseraufnahmefähig. Durch entsprechende Oberflächenbehandlung (z.B. Glasur) lässt sich diese Eigenschaft mindern. Irdenware ist entweder reduzierend (bei Sauerstoffmangel) oder oxidierend (bei Sauerstoffüberschuss) gebrannt worden oder bei wechselnder Brennatmosphäre. Die letzte Brennphase entscheidet über das Aussehen der Außenhaut. Bei reduzierendem Brand sieht der Scherben hellgrau bis schwarz aus, da das im Rohstoff Ton enthaltene Eisen zu schwarzem Eisenmonoxyd oder Magnetit reduziert worden ist119. Diese Art der Irdenware habe ich grundsätzlich als schwarz-graue Irdenware angesprochen. Sie ist normalerweise unglasiert. Darin eingeschlossen ist die sog. 'blau-graue Ware', die m.E. eine Variante der schwarz-grauen Irdenware darstellt120. Bei oxidierendem Brand wird das Eisen zu dreiwertigem Eisenoxid (z.B. Hämatit) oxidiert121 und kann, je nach Menge des Eisens und eventuell vorhandenen sonstigen Metallen, alle Farbschattierungen von hellgelb, rosa, rot bis dunkelbraun aufweisen. Diese Keramik habe ich nach ihrem Farbton oder nach dem Vorhandensein einer Glasur geordnet, sofern nicht eine andere Bezeichnung nach Herkunft oder Machart in der Literatur gebräuchlich ist. Dies ist z.B. bei der Weser- und Werraware der Fall. Wenn ein Gefäß auf Grund seiner Position im Brennofen sowohl reduzierend als auch oxidierend gebrannte Zonen aufweist, habe ich mich an der überwiegenden Beschaffenheit orientiert und die Abweichung im Feld 15 (Techn. Bes.) vermerkt. Zieglerware ist eine Sonderform der Irdenware, deren Rohstoff weniger intensiv aufbereiteter Ton ist, wie er bei der Ziegelherstellung Verwendung findet. Er kann nicht auf der Töpferscheibe verarbeitet werden, daher werden normalerweise nur blockartige oder flache Formen daraus mit der Hand geformt, die durch Beschneiden ihre endgültiges Aussehen erhalten (z.B. Deckel). Steinzeug wird bei Temperaturen bis zu 1300 C gebrannt. Der Ton versintert dabei zu einer glasartigen sehr dichten Masse, die keine offenen Poren mehr aufweist, vollkommen wasserdicht und außerdem weitgehend säurefest ist. Die Farbe des Scherbens variiert wie bei der Irdenware je nach 119 Schneider u.a. 1989, 18; Hamer 1990, 99-100 120 Vgl. Rötting 1985a, 28; Stephan 1983b, 408 Anm. 19). Gelegentl. wird die Bezeichnung "blau-grau" auch für reduzierend gebrannte Ware mit einer metallisch schimmernden Oberfläche verwendet (s. Kapitel 5.3.4.). Bei der Keramikaufnahme der vorliegenden Arbeit werden die genannten Merkmale durch entsprechende Farbangaben charakterisiert (z.B. RAL 7012 bzw. RAL 9007). 121 Schneider u.a. 1989, 17; Hamer 1990, 95-96 u. 159-160 52 Brennatmosphäre. Normalerweise ist reduzierend gebranntes Steinzeug hell- bis mittelgrau und oxidierend gebranntes hell- bis dunkelbraun. Es treten aber auch alle anderen Farbschattierungen auf. Eine Salzglasur bzw. Ascheanflugglasur oder eine Engobe können zu starken farblichen Unterschieden auf der Oberfläche desselben Gefäßes führen. Zur Steinzeugherstellung eignen sich nur besondere Tonsorten, die eine relativ große Temperaturdifferenz zwischen Sinterungspunkt und Schmelzpunkt besitzen (beim Siegburger Ton ca. 200 C). Anderenfalls würde der gesamte Ofeninhalt bei nur geringfügig höherer Temperatur zu unbrauchbaren Klumpen zusammenschmelzen. Die natürlich vorkommenden Tone dieser Art entstanden im Jungtertiär. Es gibt nur vereinzelt ergiebige Lagerstätten, so dass die Steinzeugherstellung bis in unser Jahrhundert immer an die Orte ihres Vorkommens gekoppelt war122. Zwischen der Irdenware und dem Steinzeug ist das Faststeinzeug angesiedelt. Vom Steinzeug unterscheidet es sich dadurch, dass der Scherben nicht durchgesintert, also noch teilweise porös ist. Die Warenart ist nicht bzw. nicht genügend lange einer entsprechend hohen Temperatur ausgesetzt gewesen, um zu Steinzeug zu werden. Dieses Phänomen tritt in der Frühzeit der Steinzeugherstellung oft auf, als Ofenkonstruktion und Feuerungstechnik noch nicht genügend ausgereift waren. Durch entsprechende Oberflächenbehandlung, z.B. eine dünnflüssige Lehmengobe, waren die so hergestellten Gefäße trotzdem uneingeschränkt verwendungsfähig. Bei jüngerem Faststeinzeug ist eher ein Standort in einer "kalten" Ecke des Ofens anzunehmen. Denkbar wäre auch der gleichzeitige Brand von Irdenware und Steinzeug im selben Ofen, der dann zwei unterschiedlich temperierte Zonen aufweisen müsste. In der Übergangszone käme es dann zur Entstehung von Faststeinzeug und steinzeugartiger Irdenware123 (s. Kapitel 5.3.4.). 2. Gefäßtyp Gelegentlich lässt der Erhaltungszustand keine eindeutige Zuordnung zu einem bestimmten Gefäßtyp zu. In diesem Fall wird das entsprechende Gefäß bei jedem möglichen Gefäßtyp mitbehandelt und mitgezählt. Das hat zur Folge, dass sich beim Addieren der Individuen der einzelnen Typen u.U. Gesamtmengen von leicht über 100% ergeben können. Die Bezeichnungen der Gefäßtypen sind überwiegend Ausdrücke, mit deren Bedeutung man eine Funktion verbindet, z.B. Pfanne (Nahrungszubereitung: braten), Tasse (trinken), Flasche (Aufbewahrung von Flüssigkeiten). Leider gibt es unter den Bezeichnungen z.T. große regionale Unterschiede, so dass man nicht von einem allgemeingültigen Sprachgebrauch ausgehen kann. Das Wort Krug wird in Norddeutschland oft synonym mit Kanne benutzt, kann aber auch einen hochwandigen Keramiktopf meinen, im Rheinland ist ein Krug u.a. eine zylindrische Steinzeugflasche und in Süddeutschland ein Trinkgefäß, welches man im Norden wiederum Humpen nennt124. Ich werde daher die Begriffe, die ich benutze im Folgenden kurz definieren: - Topf, Kugeltopf, Vorratstopf, Grapen Ein Topf ist ein tiefes Gefäß mit weiter Öffnung, welches zur Aufbewahrung und Zubereitung von Nahrung dienen kann. Die Öffnung kann größer oder kleiner sein als der größte Durchmesser. Die Form ist meist etwas bauchig, sofern der Topf nicht streng konisch oder zylindrisch ist. Der Boden kann eben oder rundlich sein, beim Kugeltopf bildet er mit dem Gefäßkörper zusammen annähernd die Form einer Kugel. Vorratstöpfe sind bei gleichem Durchmesser meist höher als Kochtöpfe. Der 122 Hamer 1990, 333; Reineking von Bock 1986, 32 123 Zu den Abgrenzungsproblemen zw. Steinzeug und Irdenware äußert sich Stephan in einem zusammenfassenden Aufsatz (Stephan 1988a). 124 vgl. Bauer u.a. 1987, 28 ff; Reineking von Bock 1986, S.94; Hähnel 1987, 11 53 Grapen ist ein Kochtopf mit drei angesetzten schlanken Beinen an der Unterseite. Eine Sonderfunktion erfüllt der Blumentopf. - Pfanne, Grapenpfanne, Fettpfanne Eine Pfanne ist ein flaches Gefäß mit weit ausladender Öffnung und dient in der Regel der Nahrungszubereitung (backen, braten). Zur Handhabung kann sie einen oder mehrere Griffe aufweisen, der Boden kann eben oder rundlich sein. Die Grapenpfanne ist mit drei angesetzten schlanken Beinen an der Unterseite versehen. Die Fettpfanne ist schmal und lang und dient dem Auffangen von Fett und Bratensaft bei der Zubereitung von Fleisch am Bratspieß. - Schüssel, Schale, Terrine 54 Viele Bearbeiter unterscheiden streng zwischen Schüssel und Schale, wobei sie einer Schüssel eine größere Dimensionierung und eine stärkere Untergliederung der Wandungszonen zuweisen als einer Schale. Bei zerscherbtem Material ist diese Unterscheidung oft nicht zu machen und die Größe ergibt sich ohnehin aus den Maßen125. Ich verwende daher die beiden Begriffe synonym für Gefäße, die eine flache ausladende Form besitzen und der kurzfristigen Aufbewahrung oder der Zubereitung, aber nicht zum Kochen von Nahrung dienen. Sie haben in der Regel einen platten Boden und können eine oder mehrere Handhaben besitzen. Eine Trinkschale ist eine relativ kleine Schüssel, die wie eine Tasse benutzt wird. Eine Terrine ist eine Schüssel, oft mit eingezogenem oder derart gestaltetem Rand, dass dieser als Auflage für einen dazugehörigen Deckel dienen kann. - Teller Ein Teller ist ein besonders flaches Gefäß, bzw. eine Unterlage für die kurzfristige Aufbewahrung von Nahrung, u.a. während des Essens. Die Wandungszone kann mit Rand und Boden eine nicht weiter gegliederte Einheit bilden, z.B. in Form einer ebenen Platte. Die Form eines 'tiefen Tellers' wird durch starke Versprünge zwischen Mulde und Randbereich mit ausgeprägter zonaler Gliederung gebildet. Bei dieser Form kann bereits ein fließender Übergang zur Form einer flachen Schüssel stattfinden126. - Becher, Humpen Ein Becher ist ein hohes, oft zylindrisches Trinkgefäß, das mit einer Handhabe ausgestattet sein kann. Prunkformen können sich der Gestalt eines Pokals annähern, wobei aber der Fuß mit zum Gefäßvolumen gehört. Der Humpen ist eine Sonderform des Bechers, meist relativ groß, annähernd zylindrisch und mit Handhabe127. - Krug, Kanne Nach gängiger Definition versteht man unter einem Krug ein Gefäß mit Henkel und meist relativ enger Öffnung zur Aufbewahrung und zum Abfüllen von Flüssigkeiten oder Schüttgut. Die Form kann sehr stark variieren von kugeligen bis zu extrem schlanken Formen. Der Mündungsdurchmesser kann u.U. den größten Gefäßdurchmesser übertreffen. Eine Kanne ist eine Variation des Funktionstyps Krug und weist zusätzlich eine Ausgussvorrichtung auf128. Ich mache keine starre Unterscheidung zwischen Krug und Kanne, da diese bei zerscherbtem Material oft nicht festzustellen ist. Wenn eine Ausgussvorrichtung vorhanden ist, geht das aus dem entsprechenden Eintrag in Feld 13 hervor. Daneben gibt es, wie eingangs erwähnt, auch in der Fachliteratur starke Unterschiede im Sprachgebrauch, so dass ich die Unterscheidung z.T. für sehr künstlich halte129. Es ist allerdings trotzdem durchaus sinnvoll und legitim, einen Krug mit Ausguss 'Kanne' zu nennen, wenn man den Unterschied zwischen den beiden Varianten herausstellen will. Die Gefäßform des 'Enghalskruges' stellt eine Zwischenform zwischen 'Krug' und 'Flasche' dar. 125 vgl. Bauer u.a. 1987, 30. Die Autoren sehen außerdem breite Übergangsbereiche zwischen den beiden Formen. 126 vgl. Bauer u.a. 1987, 29-30 127 vgl. Bauer u.a. 1987, 34; Reineking von Bock 1986, 100-102. Eine spezielle Form des Humpens ist die Schnelle, das für die rheinische Produktion charakteristische hohe konische Trinkgefäß. Unter den Funden an der Bernwardsmauer befinden sich nur einzelne Gefäße dieser Form. 128 vgl. Bauer u.a. 1987, 28-29; Reineking von Bock 1986, 94-95 129 So sind eigentlich - gemäß der Definition - eine 'Jacobakanne' oder eine 'Ratskanne' keine Kannen, sondern Krüge, da sie keinen Ausguss besitzen! (s. Reineking von Bock 1986, 100) 55 - Flasche, Feldflasche, Amphore Die Flasche ist gekennzeichnet durch ihre enge Öffnung, die sie praktisch nur zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten geeignet macht. Die Öffnung ist in der Regel so gestaltet, dass sie sich leicht verschließen lässt, z.B. durch einen Stöpsel. Der Rand kann eine Ausgussvorrichtung aufweisen und ein oder mehrere Henkel sind möglich. Der Gefäßkörper ist meist schlank oder bauchig, kann aber auch jede andere Form annehmen. Die Sonderform der 'Feldflasche' bzw. 'Pilgerflasche' ist seitlich stark abgeplattet und weist oft Laschen für einen Trageriemen o.ä. auf130 (s. Fototafel 9). Eine Amphore hat zwei am Rand ansetzende, sich gegenüberliegende Henkel. - Kruke Die Kruke ist eine Sonderform zwischen Flasche und Dose. Die Form ist meist schlank und hoch und die Wandung gelegentlich eckig oder abgeplattet. Die Mündung ist in der Regel nur wenig kleiner als der größte Durchmesser und mit einer Verschlussmöglichkeit ausgestattet (Zinnmontierung, Schnürung o.ä.). Die Kruke hat die Funktion eines Transport- und Lagergefäßes131. - Dose Die Dose ist ein Gefäß mit dazugehörigem Deckel, welches zur Aufbewahrung von diversem dienen kann, u.a. auch für Nahrungsmittel (z.B. als Butterdose), aber nicht für deren Zubereitung. Im Vergleich zum Vorratstopf mit Deckel ist die Dose erheblich kleiner. - Sieb, Siebgefäß Siebe und Siebgefäße treten in den unterschiedlichsten Formen auf. Gemeinsames Merkmal ist die Lochung von Wandung und / oder Boden, die eine entsprechende Verwendung nahe legt. Einige Formen können der Käseherstellung gedient haben. - Deckel Deckel kommen als flache und hohle Formen vor und dienen der Abdeckung von Gefäßöffnungen. Manche sind speziell für ein bestimmtes Gefäß hergestellt worden (z.B. Dose mit Deckel), andere sind universell verwendbar. Sie können gedreht oder handgeformt sein und haben in der Regel einen Knauf als Handhabe. - Lampe, Leuchter, Feuerstülpe Die Lampe ist ein Gefäß, welches zur Aufnahme eines flüssigen Brennstoffes (z.B. Öl) und eines Dochtes als Brenner dient. Es gibt flache offene Lampenschalen und geschlossene Formen, bei denen der Docht durch ein Loch nach außen geführt wird. Der Leuchter ist eine Halterung für feste Leuchtbrennstoffe, z.B. für Kerzen oder Kienspäne. Die Form variiert stark, häufig sind sie hoch und schlank. Die Feuerstülpe ist ein glockenförmiger Deckel zum Abdecken der Glut auf dem offenen Herd. Auf diese Weise wurde der Brandgefahr durch Funkenflug begegnet und gleichzeitig ein Glutnest zum schnellen Wiederanfachen des Feuers bewahrt. 130 vgl. Bauer u.a. 1987, 29; Reineking von Bock 1986, 95 131 vgl. Löbert 1977, 35 56 - Kachel Die Kachel gehört als Bauteil des Kachelofens zur technischen Keramik. Bei der Keramikaufnahme werden einige von M. Henkel132 nicht einbezogene Stücke berücksichtigt. 3. Zustand Die Keramik ist mehrfach durchsortiert worden, daher ist es gelungen, viele Gefäße ganz oder teilweise zu restaurieren. Der Erhaltungszustand der Originalsubstanz ist in Prozent angegeben, er wurde in Schritten von 10% geschätzt. Der Zusatz "geklebt" bedeutet, dass die vorhandenen Fragmente lediglich zusammengeklebt wurden, "ergänzt" bedeutet eine Ergänzung der Fehlstellen mit Gips und "koloriert" zusätzlich eine farbliche Angleichung der ergänzten Stellen. Bei vollständig erhaltenen Gefäßen steht nur die Angabe "100%", bei einem Erhaltungsgrad unter 10% die Anzahl der Scherben ohne Prozentangabe. 4. sonst. FNr. Viele Gefäße sind aus Fragmenten zusammengesetzt worden, die z.T. aus unterschiedlichen Befunden stammen (s. Kapitel 4.). Als Hauptfundnummer gilt die Nummer, der der größte Gefäßteil bzw. die höchste Anzahl von Scherben angehört, diese wird im Kopfteil des Aufnahmebogens eingetragen. Alle anderen Fundnummern stehen in Feld 4 und können z.B. zur Analyse der Stratigraphie verwendet werden. 5. Maße Erhobene Maße (in cm): RDm = Randdurchmesser, BDm = Bodendurchmesser, Dm max = größter Durchmesser, Höhe. Die Maße sind bei erhaltenen Gefäßen bzw. Gefäßteilen direkt abgenommen worden (Hilfsmittel: Lineal, Zollstock, Schieblehre), bei Fragmenten wurde eine Kreisschablone benutzt, die eine Messgenauigkeit von 0,5 cm gewährleistete. Die Höhe wurde normalerweise nur genommen, wenn die Originalhöhe des vollständigen Gefäßes zu ermitteln war. Bei weitgehend erhaltenen Gefäßen wurde wurde die erhaltene Höhe notiert, um einen Eindruck von den Proportionen zu erhalten, z.B. bei Grapen mit fehlenden Beinen. 6. Oberfläche innen und außen In die beiden Teile dieses Feldes wird die Beschaffenheit der äußersten Schicht der Keramikoberfläche eingetragen. Bei einer vorhandenen Glasur steht dort z.B. "Bleiglasur". Wenn sich darunter noch eine Engobe oder Drehriefen befinden, werden diese in Feld 15 (Techn. Besonderheiten) vermerkt, ebenso wie andere spezielle Eigenschaften der Oberfläche. Vorkommende Glasurarten sind: Bleiglasur, Lehmengobe, Salzglasur, Ascheanflugglasur. Der unglasierte Scherben kann "rauh", "glatt" oder "uneben" sein oder er kann "Drehriefen" aufweisen. Diese Oberflächenstrukturen rühren direkt von der Art der Herstellung auf der Drehscheibe bzw. der Handformung her. Sehr ähnliche Strukturen werden erst in einem zweiten Arbeitsgang erzeugt, dann ist die Oberfläche "gerauht", "geglättet" oder "poliert"133. Als zweite Angabe steht in diesem Feld die Farbe der Oberfläche. Als Vergleichstafeln habe ich dafür trotz ihrer Unzulänglichkeiten134 die RAL-Farbtafeln gewählt. Sie sind billig und leicht zu beschaffen und liefern zumindest untereinander vergleichbare Farbeindrücke von der Keramik. 132 Henkel 1991a 133 vgl. Bauer u.a. 1987, 88-90 134 s. Bauer u.a. 1987, 104; Schneider u.a. 1989, 27 57 7. Scherben In diesem Feld wird an erster Stelle die Brandführung vermerkt: "ox" = oxidierend oder "red" = reduzierend, bzw. bei wechselnder Brandführung beides: "ox/red". An zweiter Stelle erscheint die Farbe des Scherbens im Bruch als RAL-Nummer, bei mehreren Farben kann noch eine zweite angegeben werden, z.B. RAL 7022/7032. Die Magerung ist als dritte Angabe in der Abstufung "fein" - "mittel" - "grob" angegeben. Die Stufe "fein" umfasst die Korngrößen 0 bis 0,3 mm, "mittel" von 0,3 bis 0,8 mm und "grob" größer als 0,8 mm. Durch die Angabe soll nur ein ungefährer Gesamteindruck von der Konsistenz des Scherbens wiedergegeben werden, da sich dieses Merkmal beim vorliegenden Material nur sehr eingeschränkt zur Klassifikation eignet135. Weitere Angaben zur Art der Magerung und sonstige Auffälligkeiten werden im Feld 15 (Techn. Besonderheiten) berücksichtigt. 8. Randform Die Bestimmung der Randform setzt sich aus zwei Komponenten zusammen, der Stellung und der Formgebung des Randes. Teilweise sind recht detaillierte Erklärungen nötig, um einen Rand zu beschreiben, andererseits gibt es eindeutig definierte und in der Literatur eingeführte Bezeichnungen, z.B. den Dornrand oder den Keulenrand. Es gibt allerdings vergleichbare Probleme wie bei den Gefäßtypen, da sich bisher keine allgemeine, eindeutige Terminologie durchgesetzt hat136. Ich liste daher einige Komponenten der Randform als Prinzipskizzen auf, wobei die Übergänge teilweise fließend sind und an einzelnen kompliziert gestalteten Rändern sich mehrere Komponenten summieren können (Abb. 10). 9. Halsform Sofern ein Gefäß einen Hals hat, wird in diesem Feld die ungefähre Form eingetragen, damit ein Gesamteindruck des Gefäßes auch ohne Foto oder Zeichnung gewonnen werden kann. Ich habe daher nur eine kurze Auswahl an prinzipiellen Formen137 aufgelistet, die - ggflls. mit einem zusätzlichen Attribut - eindeutig eine Form beschreiben können (s. Abb. 11). - Formen: zylindrisch bauchig (konvex) eingezogen (konkav) trichterförmig (nach oben sich konisch erweiternd) kegelig (nach oben sich konisch verengend) doppelkonisch Röhrenhals Flaschenhals - Attribute: eng, weit, kurz, lang/schlank 10. Gefäßform Für die Gefäßform gilt ähnliches wie für Feld 9. Ergänzend sind noch einige Bezeichnungen für bestimmte Gefäßformen hinzugekommen, sowie weitere präzisierende Attribute, die aber auch für 135 s. Kap. 4.3.4., Archäometrische Untersuchungen an Braunschweiger Keramik von Scholz (2002) 136 vgl. Bauer u.a. 1987, 56 ff 137 Eine teilweise recht brauchbare Aufstellung prinzipieller Grundformen für Gefäße oder Gefäßteile findet sich bei Meyer 1888/1989, 333 Taf. 181 58 sich allein stehen können. Der Sprachgebrauch unterliegt bei der Beschreibung der Gefäßform einer ähnlich unüberschaubaren Vielfalt wie bei den Gefäßtypen (Feld 2) und Randformen (Feld 8)138. - Formen: bauchig kugelig beutelförmig trichterförmig (nach oben sich konisch erweiternd) kegelig (nach oben sich konisch verengend) doppelkonisch zylindrisch eckig "tiefer Teller" Knickwand (z.B. bei Schüsseln auftretende starke Knicke zwischen Fahne und Spiegel) - Attribute: flach, ausladend, gedrungen, schlank, gegliedert (in Zonen), stufig 11. Boden Alle Bodenformen lassen sich den beiden Gruppen der Rundböden und der Planböden zuordnen. Durch eine große Varianz von Gestaltungsformen ist die eigentliche Bodenform oft garnicht sichtbar, insbesondere wenn der Boden in einen eigenständigen Fuß übergeht. Der Fuß bzw. die Füße können aus der Wandung herausgearbeitet oder angarniert sein. Die verschiedenen Fußformen haben zum Teil seit langem in der Literatur eingeführte Bezeichnungen139. Ich verwende folgende Bezeichnungen für Boden- bzw. Fußformen: - Bodenformen: Kugelboden (bildet mit dem Radius des Gefäßbauches die Form einer Kugel) Linsenboden (der Krümmungsradius ist größer als der des Gefäßbauches, also flacher) Wackelboden (sehr leicht gerundeter Boden, der aber keinen festen Stand zulässt) abgeplatteter Boden (ohne eindeutigen Übergang zur Wandung, aber standfest) Planboden (ebene Fläche mit deutlichem Übergang zur Wandung) - Fußformen: Standknubben (kurze massive Fußstümpfe) Standlappen (flache, von der Wandung abstehende einzelne Tonstreifen) Standleisten (mehrere fußartige kurze Leisten) Standring, -wulst, -leiste (umlaufender Ring, auf dem das Gefäß steht, als dicker Wulst oder flache Leiste ausgebildet) Standfuß (deutlich vom Gefäßkörper abgesetzter Fuß) Wellenfuß (Randzone des Fußes mehr oder weniger wellig ausgebildet) - Diese Formen können durch folgende Eigenschaften weiter differenziert sein: plan, gebaucht, gewölbt, hohl, ausgezogen, abgesetzt, gelocht Die Grapenfüße habe ich nicht in dieses Feld mit hinein genommen, da sie eher ein zusätzliches Detail des gesamten Gefäßes darstellen und der eigentliche Boden des Gefäßes völlig 138 vgl. z.B. Reineking von Bock 1986, Katalogteil 139 vgl. Bauer u.a. 1987, 54-56 59 unterschiedliche Formen aufweisen kann. Ihre individuelle Ausbildung findet im Feld 15 (Techn. Besonderheiten) Berücksichtigung. 12.Handhabe Wenn ein Gefäß über ein oder mehrere Handhaben140 verfügt, steht in diesem Feld als erstes die Anzahl. Bei Fragmenten ist dies allerdings nur die Annahme einer Mindestanzahl, da sich an den fehlenden Teilen noch weitere befinden können. Die Wahrscheinlichkeit weiterer Handhaben hängt dabei stark vom Gefäßtyp ab. Bei einem Krug z.B. ist ein zweiter Henkel eher nicht anzunehmen, während an einem größeren Vorratstopf ein zweiter Henkel sehr wahrscheinlich ist. Die zweite Angabe beschreibt die Position der Handhabe, insbesondere die von Henkeln, da diese in unterschiedlicher Höhe am Gefäß ansetzen. Normalerweise sind sie entweder randständig oder unterrandständig und das zweite Ende ist an der Gefäßwandung angarniert. Bestimmte Gefäße haben eine so typische Positionierung ihrer Handhaben, dass die Position nur bei Abweichung von der Regel in diesem Feld vermerkt wird (z.B. Bügelhenkel: randständig; Deckelknauf: mittig; usw.). Die dritte Angabe betrifft die Form der Handhabe: - Bandhenkel (beidseitig angarniert, flacher Querschnitt, Kleinform: Lasche) - Wulsthenkel (beidseitig angarniert, ovaler bis runder Querschnitt, Kleinform: Öse) - Bügel-, Korbhenkel (Vorkommen als Band- oder Wulsthenkel) - Stielgriff (massive Griffstange, einseitig angarniert) - Rohr, Tüllengriff ( hohl, einseitig angarniert) - Knopf, Knauf - Knubbe (flache warzenartige Erhebung, die ein Rutschen des Gefäßes durch die Hände verhindern soll) - Griffplatte (abstehende Tonplatte als Griff an die Wandung garniert) Eine vierte Angabe vermerkt die Ausrichtung der Handhabe, normalerweise waagerecht oder senkrecht. Dies ist allerdings nicht bei allen Formen relevant, da die Ausrichtung bei einigen bauartbedingt bereits feststeht (z.B. Bügelhenkel: senkrecht; Stiel: waagerecht bzw. schräg). Eine fünfte Angabe kann weitere Details einer Handhabe beinhalten, wie Profilierung, Randwülste, Lochung oder Dekore. Die genaue Beschreibung eines Dekors erfolgt in jedem Fall in Feld 14 (Dekor). 13. Ausguss In diesem Feld werden alle zur Entleerung eines Gefäßes ausgeformten oder angebrachten Vorrichtungen vermerkt, die zusätzlich zur normalen Mündung vorhanden sind141. Es kommen drei grundsätzlich unterschiedliche Arten vor: 1.) Die aus dem Rand herausgeformte enge 'Schnauze', die insbesondere bei flachen Schüsseln auch eine breite flache 'Gießlippe' sein kann. Durch einen zusätzlichen Tonstreifen angarnierte Schnauzen kommen beim vorliegenden Material nicht vor. 2.) Tüllen, die an die mit einem Loch versehene Gefäßwandung angarniert sind. Ihre Ausführung ist sehr vielfältig, sie reicht von einer kurzen, trichterförmig erweiterten Tülle bis zum langen engen Rohr (Röhrentülle). 140 vgl. Bauer u.a. 1987, 64ff 141 vgl. Bauer u.a. 1987, 73ff 60 3.) Die ein- oder mehrfache Lochung eines Gefäßes, die - sehr sorgfältig mit einem Verstärkungsring versehen - zur Aufnahme eines Zapfhahns dienen kann. Das qualitativ gegensätzliche Extrem wäre der flüchtige, unversäuberte Durchstich für das Ablaufloch eines Blumentopfes. 14. Dekor Unter Dekor verstehe ich Oberflächenstrukturen, die keinen rein funktionalen oder herstellungsbedingten Charakter haben. Sie gliedern und schmücken den Gegenstand oder akzentuieren bestimmte, z.B. formbedingte Strukturen. Eine flächige homogene Glasur oder Engobe kann man zwar auch als Dekor verstehen, ich habe sie aber in Feld 6 (Oberfläche) und Feld 15 (Techn. Besonderheit) berücksichtigt. Drehriefen sind eigentlich herstellungsbedingte Spuren. Wenn sie allerdings nicht flächig am ganzen Gefäß auftreten, sondern gezielt an bestimmten Zonen, wie Hals oder Schulter angebracht sind, besitzen sie zweifelsohne eine Dekorfunktion. Gelegentlich kommen an der Keramik Dekorelemente vor, die an Parallelen aus der Architektur erinnern, z.B. an Ornamente und Friese an Gebäudeteilen. Hier bietet sich eine Übernahme der entsprechenden Fachausdrücke an, die kunstgeschichtlichen Nachschlagewerken leicht entnommen werden können142. Eine einheitliche Systematik oder Terminologie für Dekorelemente gibt es aber nicht. Wahrscheinlich ist ein solches Vorhaben auf Grund der ungeheuren Variationsbreite, gegenseitiger Überschneidungen und regionaler Ausformungen von Dekortechniken ohnehin ein unmögliches Unterfangen143. Die erste Angabe in diesem mehrteiligen Feld betrifft die Feststellung, ob sich der Dekor außen oder innen bzw. beidseitig befindet. Im Folgenden wird danach differenziert, ob es sich um plastischen Dekor oder um Bemalung handelt. Bei plastischem Dekor kann es sich um folgende Erscheinungsformen handeln: - Von Hand ohne spezielles Werkzeug erzeugter Dekor: Riefen (Drehriefen) Furchen (in die Oberfläche gekratzt oder gedrückt) Wülste, Leisten, Rippen (gedreht oder modelliert) Dellen (von außen eingedrückt, beidseitig plastisch) Buckel (von innen rausgedrückt, beidseitig plastisch) Kannelierung, Fältelung (gedrückte Furchen und Wülste abwechselnd, beidseitig plastisch) Fingerkniff (zwischen zwei Fingern eingekniffen) Fingereindruck (Eindruck mit einem Finger) Fingernageleindruck - Durch Werkzeug erzeugter Dekor: Rille Ritzung Kammstrich Kerbschnitt Einzelstempel Rollstempel, Rädchendekor - Applikationen und Auflagen modelliert oder durch Model geformt: Wappen, Medaillons, Rosetten, Akanthusblätter Schriftband 142 z.B. Meyer 1888/1989 oder Koch 1988 143 vgl. Bauer u.a. 1987, 80ff; Schneider u.a. 1989, 13 61 Bartmannmaske Gesicht (einzeln modellierte Nase, Augen, Mund usw.) Leisten , Wülste - Bemalung: Bei der Bemalung eines Gefäßes ist als erste Angabe die Art des Werkzeugs wichtig, mit dem der Farbstoff aufgetragen worden ist. Dabei kann es sich um ein Malhorn, eine Feder, einen Pinsel bzw. Borsten oder auch nur um ein Stäbchen oder den bloßen Finger handeln. Gelegentlich kommen auch unterschiedliche Techniken am selben Gefäß vor. Die Farbe wird als RAL-Nummer angegeben. Hauptsächlich tauchen folgende Elemente im Maldekor auf: gerade Linie gepunktete Linie Wellenlinie (flach gekrümmte Wellen) Schlangenlinie (stark gekrümmte Wellen) Bogenlinie (aneinander gesetzte Bögen bzw. Halbkreise) Kettenlinie (ineinander greifende Ringe) Schlingen (sich wahllos kreuzende, Schlingen- bildende Linie) geometrische Muster (Winkel, Dreieck, Kreis, Halbkreis, Quadrat, Raute, Punkt) florale Muster (stilisierte Ranken und Blätter) Menschendarstellungen Tierdarstellungen Pflanzendarstellungen Text, Zahlen Tupfen Spritzdekor (mit dem Pinsel o.ä. verspritzte Farbtröpfchen) Sgraffito (in frische Bemalung eingekratztes Muster) Borstenzugdekor, Flämmchen (durch drehende Bewegung mit einem Pinsel verwischte Farbtupfen) Federzugdekor (mit der Feder ineinander gezogene Zonen unterschiedlicher Farbe) Marmorierung Bei beiden Dekorarten werden ergänzend folgende Angaben vermerkt: - Position: Rand, Schulter, Fuß usw. (s. Abb. 11) - Ausführung, Art: senkrecht, waagerecht, schräg umlaufend, flächig, gegliedert, gruppenweise, sektorenweise, einzeln, als Wellenlinie, als Spirale, unregelmäßig ausgeprägt, deutlich, schwach, verwischt 15. Technische Besonderheiten Bei den technischen Besonderheiten handelt es sich in erster Linie um Herstellungsspuren, d.h. um Spuren, die den gesamten Prozess der Keramikherstellung von der Tonaufbereitung bis zum Verkauf des fertigen Gefäßes wiederspiegeln144. Vor allem Spuren, die vom Normalen abweichen, können dabei interessante Aspekte eröffnen. Eventuell nötige Farbangaben werden als RAL-Nummern 144 s. Schneider u.a. 1989. Die Autoren haben den Herstellungsprozess mit seinen entsprechenden Erkennungsmerkmalen und ihrer Interpretation knapp und übersichtlich dargestellt. Er stellt daher für den Nichtfachmann auf keramiktechnologischem Gebiet eine Arbeitsgrundlage dar, die schnell abzurufen ist und einen kompakten Einstieg in die Materie bietet. 62 vermerkt. Beispielsweise kann es sich bei den Eintragungen in diesem Feld um folgende Erscheinungen am Keramikmaterial handeln: Art des Magerungszuschlages kombinierte Herstellung - Drehscheibe / Handformung (z.B. am Schulter- und Bodenbereich von Kugeltöpfen sichtbar) Anhaftungen Werkzeugspuren, Schnittspuren, Knetspuren Drahtspuren (vom Abschneiden von der Töpferscheibe) Abdrücke (von Gegenständen, Pflanzen usw.) Bohrungen spezielle Arten von Angarnierung Form und Art der Montage eines Gefäßfußes (z.B. Grapenfüße) Deformation Engobe Malhorn-Aufsetzspuren (Riefen von der Malhorntülle unterm Dekor) Fehlbrand Spuren anderer Gefäße, Stapelspuren Glasurtropfen, -nasen, -ansammlungen, -blasen, -fehlstellen, -abplatzungen 16. Gebrauchsspuren Normalerweise gelangt Keramik nicht in ungebrauchtem Zustand in den Boden, wenn man von den Abwurfhalden der Töpfereien selbst einmal absieht. In der Regel bedeutete das Wegwerfen den Endpunkt einer mehr oder weniger langen Nutzungsperiode des Gegenstandes, in dessen Verlauf sich durchaus bleibende Spuren davon gebildet haben können. Zum Schluss war er mitunter durch die Benutzung selbst unbrauchbar geworden - meist wohl zerscherbt - und wanderte auf den Müll. Folgende Spuren ließen sich u.a. feststellen: Ruß, Schmauchspuren Kesselsteinansatz stumpfe oder zerkratzte Stellen auf der Oberfläche vom Rühren und Säubern Abrieb an Fuß oder Boden auf gleiche Länge gekürzte Grapenfüße Essenreste Anhaftungen 17. Sonstiges In dieses Feld können alle Auffälligkeiten eingetragen werden, die sich den übrigen Feldern nicht zuordnen lassen. Daneben ist dies der Platz für Literaturverweise, Datierungsvorschläge, Interpretation u.ä. 18.-20. Dia Nr., SW Nr., Zeichnungs Nr. 63 Diese Felder dienen der Identifikation durch die entsprechende Nummer des Farbdias, des SchwarzWeiß-Fotos oder der Zeichnung. Besonders markante Herstellungs- und Gebrauchsspuren sind als Farbdia dokumentiert worden, teilweise auch komplette Gefäße oder Ensembles und Dekorarten. Zum Teil sind zusätzlich Schwarz-Weiß-Fotos gemacht worden. Als Zeichnungen in Tusche existieren hauptsächlich typische Gefäßformen, insbesondere von kompletten oder zumindest zeichnerisch rekonstruierbaren Gefäßen, sowie Randformen und Dekorbeispiele. Eine Auswahl der Abbildungen findet sich im Tafelteil. 64 65 66 5.3.3. Die Warenarten 5.3.3.1. Irdenware 5.3.3.1.1. Reduzierend gebrannte (schwarz-graue) Irdenware Die reduzierend gebrannte schwarz-graue Irdenware stellt mit 1224 untersuchten Individuen den zweitgrößten Anteil (s. Abb. 8). Sie lässt sich durch die unterschiedliche Körnung der Scherbenmagerung in 'grob', 'mittel' und 'fein gemagerte schwarz-graue Irdenware' untergliedern. 5.3.3.1.1.1. Grob gemagerte schwarz-graue Irdenware Die grob gemagerte schwarz-graue Irdenware hat den kleinsten Anteil (82 Stück) an der reduzierend gebrannten Ware. Die Magerungsbestandteile bestehen aus Flusssand und in geringerem Maße aus Gesteinsgrus mit Fraktionen bis zu einem Durchmesser von 0,5 cm. Der Scherben weist im Bruch meist einen mittelgrauen Farbton auf, andere Tönungen sind selten (Abb. 12). Rötlich-braune Farbtöne im Scherbenkern, die auf eine wechselnde Brennführung schließen lassen, stellen Einzelfälle dar. Die Oberfläche der Gefäßinnenseite ist überwiegend geglättet (56 Stück) oder glatt (6 Stück) und nur gelegentlich rauh (9 Stück) oder uneben (6 Stück). Die Farbtöne sind mittel- bis dunkelgrau, sehr selten rötlich-braun (s. Abb. 12). Die Außenseite der Gefäße ist ebenfalls meist geglättet (56 Stück) oder glatt (8 Stück) und nur selten rauh (6 Stück) oder uneben (6 Stück). Die Verteilung der Farbtöne entspricht weitgehend der der Innenseite (s. Abb. 12). Einzelne Gefäße weisen große Unterschiede zwischen Außen- und Innenseite auf. Insgesamt besitzt die grob gemagerte schwarz-graue bezüglich ihrer formalen und technischen Merkmale große Ähnlichkeit mit der rotbraunen Irdenware (s. Kapitel 5.3.3.1.2.3.). Gefäßtypen (s. Abb. 13): Schüssel/Schale: Von dieser Gefäßvariante sind drei Gefäße nur als Einzelfragmente erhalten (KatNr. 15-17). Die Randform ist in zwei Fällen wulstig und nach innen abgestrichen und beim dritten Gefäß aufgestellt und horizontal abgestrichen. Ein Exemplar ließ eine flache Gefäßform erkennen. Grapen: Ein Grapen ist als Einzelfragment erhalten (KatNr. 1). Er besitzt einen Bandhenkel, der durch drei Fingerstriche längs profiliert ist. 67 Tüllenkanne: Die Form der Tüllenkanne ist nur mit einem Exemplar vertreten (KatNr. 19). An der bauchigen Wandung ist eine kurze Röhrentülle angarniert. Abb. 12: Farbtabelle der schwarz-grauen, grobgemagerten Irdenware RAL 10.. – 30..(Anzahl) . ./. . 1019 (7) 3012 (1) RAL 10.. – 30..(Anzahl) . ./. . 1019 (5) 3012 (2) RAL 10.. – 30..(Anzahl) . ./. . 1013 (1) 1019 (1) 3012 (2) Oberfläche innen RAL 70.. (Anzahl) RAL 80.. (Anzahl) . . . . 7002 (2) 8001 (1) 7003 (1) 8025 (1) 7006 (5) 7009 (1) 7010 (5) 7011 (2) 7022 (20) 7023 (5) 7030 (13) 7032 (3) 7034 (4) 7036 (1) 7037 (3) 7039 (4) Oberfläche außen RAL 70.. (Anzahl) RAL 80.. (Anzahl) . . . . 7002 (1) 8025 (1) 7003 (1) 7010 (5) 7011 (3) 7012 (1) 7022 (29) 7023 (3) 7030 (7) 7032 (3) 7034 (1) 7037 (3) 7039 (12) Scherben RAL 70.. (Anzahl) RAL 80.. (Anzahl) . . . . 7002 (1) 8001 (1) 7006 (1) 8004 (1) 8025 (1) 7010 (2) 7011 7012 7022 7023 7030 7032 7036 7037 7038 7039 7044 (8) (1) (8) (3) (36) (3) (2) (4) (1) (1) (4) Kombination (Anzahl) 3012/7022 1019/7023 (1) (1) Kombination (Anzahl) 3012/7022 1019/7037 (1) (1) tw. Mantelung (Anz.) 7030/1019 7023/3012 7030/3012 7022/7002 7030/8001 7023/8004 7030/8025 (1) (1) (1) (1) (1) (1) (1) 68 Schwarz-graue Irdenware - Gefäßtypen Grapen 1,2% Schüssel / Schale 3,7% Tüllenkanne 1,2% Kugeltopf Abb. 13: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 93,8% Diagramm "Anteile der Gefäßtypen der schwarz-grauen Irdenware mit grober Magerung" 69 Kugeltopf: Die große Masse der Gefäße macht mit 77 Exemplaren der Typ des Kugeltopfes aus. Der Erhaltungszustand ist schlecht, nur zwei Töpfe weisen einen Erhaltungsgrad von 10 % bzw. 40 % auf. An 70 Gefäßen konnte allerdings der Randdurchmesser ermittelt werden. Die Randdurchmesser liegen in dem weiten Bereich zwischen 11 cm und 30 cm, die Höhe beträgt bei dem einzigen so weit erhaltenen Exemplar 9 cm (KatNr. 5). Unter den Randformen ist der Lippenrand (21 Stück) die häufigste Erscheinungsform. Er erscheint meist leicht bis horizontal ausbiegend und teilweise auch scharf abknickend. Gelegentlich ist er gekehlt oder verdickt und teilweise schräg nach außen oder innen abgestrichen. Der Trichterrand (15 Stück) erscheint ausbiegend oder abknickend und die Mündung ist teilweise in ihrer Materialstärke verjüngt, gerundet, oder schräg nach außen abgestrichen. Selten ist der Wulstrand (3 Stück), der ausbiegend und horizontal oder leicht nach außen abgestrichen vorkommt. In gleicher Anzahl ist der Sichelrand (3 Stück) vertreten, der ausbiegend oder scharf abknickend und in einem Fall an seiner Basis stark verdickt auftritt. Die Gefäßform ist, soweit feststellbar, immer bauchig. Der einzige erhaltene Boden ist linsenförmig gearbeitet (KatNr. 5). Dekor: Selten tritt plastischer Dekor auf. Zwei Töpfe weisen auf ihrer Halszone Drehriefen auf (KatNr. 3 u. 13), denen man eine eingeschränkte Dekorfunktion zusprechen könnte. Bei einem Gefäß ist der Hals mit einer schmalen Halbrundleiste zur Schulter abgesetzt (KatNr. 14). Ein weiteres Gefäß trägt auf seiner Wandung einen unregelmäßigen Kammstrichdekor (KatNr. 18). Technische Merkmale: Mehr als die Hälfte der Kugeltöpfe sind handgeformt (45 Stück) und nur wenige sind gedreht (7 Stück). Einige weisen Merkmale beider Fertigungsmethoden auf (10 Stück). Zwei Gefäße fallen durch ihren außergewöhnlich harten Brand auf. Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang Die schwarz-graue Irdenware mit grober Scherbenmagerung findet sich in allen Horizonten von 1 bis 7, was einem Zeitraum von der Jahrtausendwende bis in die Gegenwart entspricht (s. Abb. 14). Da nicht alle Befunde stratifiziert sind und sich einem bestimmten Horizont zuordnen lassen, entfällt auf die aussagekräftigen Befunde nur ungefähr die Hälfte des Keramikmaterials. Das bedeutet, dass die einzelnen Horizonte nur Stückzahlen zwischen ein und 15 Exemplaren aufweisen145. Der Großteil dieser Keramikgruppe stammt aus Befunden der Horizonte 1 und 2, die die Zeit von ca. 1000 bis zum Ende des 12. Jahrhundert umfassen. Die Befunde der jüngeren Horizonte enthalten nur wenige Stücke Grobkeramik. In Horizont 1 (15 Gefäße) gibt es nur den Gefäßtyp des Kugeltopfes. Die Randformen sind meist unspezifisch, in der Mehrzahl ausbiegend und teilweise auch abknickend. Gelegentlich kommen auch Lippen-, Trichter- und Sichelränder vor. Alle Töpfe sind handgeformt und in vier Fällen nachträglich im Randbereich übergedreht. Im Scherben sind die Gefäße teilweise auffällig dickwandig und der Anteil derer mit Granitgrusmagerung übertrifft die mit Sand- oder 145 Die Angabe prozentualer Mengenverhältnisse für die Gefäße innerhalb der Horizonte wäre daher sinnlos. 70 Kalkmagerung mehrfach. Gefäßoberflächen und Scherben erscheinen meist uneinheitlich bzw. gemantelt und zeigen gelegentlich Oxidationszonen, die auf ungeregelte Brennführung hinweisen. Schwarz-graue Irdenware Anzahl 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 grob mittel 0 1 2 3 4 5 6 7 Horizont fein Abb. 14: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Diagramm " Verteilung von Gefäßen der schwarz-grauen Irdenware unterschiedlicher Magerung auf die Horizonte 71 Viele Fragmente entstammen der markanten Brandschicht (Befund-Nr. 199 bzw. 422), die mit dem Dombrand des Jahres 1046 in Zusammenhang steht. Die meisten zeigen deutliche Spuren einer sekundären starken Hitzeeinwirkung. Sie weisen formal und in ihrer Zusammensetzung keine Unterschiede zu denen aus den übrigen Befunden des Horizonts 1 auf. Das Spektrum der Keramik dieses Horizonts spiegelt ziemlich sicher eine Auswahl des Geschirrs der Zeit vor der Mitte des 11. Jahrhunderts wider. In Horizont 2 (14 Gefäße) ist der Kugeltopf ebenfalls der einzige Gefäßtyp. Unter den Randformen nimmt die kurze Trichterform stark zu, wobei die übrigen Randformen in ihrem bisherigen Verhältnis vertreten bleiben. Sie treten nun häufiger gerundet, gerade abgestrichen oder verjüngt auf. Alle Töpfe sind handgeformt und nur ein Rand ist möglicherweise übergedreht. Der Anteil der Granitgrus-gemagerten Gefäße macht nur noch eine Minderheit aus. Das überwiegende Magerungsmaterial besteht aus Sand, in je einem Falle ergänzt durch Kalkpartikel bzw. ausschließlich aus Kalkgrus. Die meisten Gefäße entstammen Befunden, die sich unmittelbar oberhalb der Brandschicht von 1046 befinden. Das Vorkommen von Brandschutt in unterschiedlichen Mengen setzt sie in eine enge zeitliche Nähe zu diesem Ereignis. Zwei Fragmente entstammen Auffüllschichten (Befund-Nr. 437 u. 449), in die die Baugrube für die Kloake Phase A eingetieft worden ist (z.B. KatNr. 11). Da diese wohl nicht vor Mitte bis Ende des 13. Jahrhunderts gebaut worden ist, wäre damit ein Terminus ante quem gegeben. Die Befunde selbst sind erheblich älter, sie werden zusammen mit darüber liegenden jüngeren Schichten durch die Kloake geschnitten. Horizont 3 (8 Gefäße) weist außer Kugeltöpfen erstmals weitere Gefäßformen auf, eine Schüssel und einen eventuellen Grapen (KatNr. 1 u. 15). Die Randformen der Kugeltöpfe sind oft ausbiegend und treten gelegentlich als Wulst- oder Lippenrand auf. Die Magerung besteht meist aus Sand, Granitgrus oder Kalkstein kommen selten vor. Unter den Fragmenten aus Horizont 3 überwiegen die gedrehten Gefäße (4 Stück) gegenüber den handgeformten (3 Stück). Das lässt trotz der geringen Stückzahl die Tendenz erkennen, dass grob gemagerte Ware auf der Drehscheibe hergestellt wird. In den Befunden des Horizont 4 findet sich keine Keramik dieser Warengruppe. In Horizont 5 findet sich die grob gemagerte schwarz-graue Ware nur in drei Befunden (insges. 11 Gefäße). Es handelt sich ausschließlich um Kugeltöpfe mit sowohl ausbiegenden wie abknickenden Randformen. Die Magerung besteht in einem nahezu ausgewogenen Verhältnis aus Granitgrus oder aus Sand. Die Machart ist gleichmäßig auf gedrehte, handgeformte und teilweise übergedrehte Gefäße verteilt. Das Spektrum entspricht den Merkmalen der Grobkeramik von Horizont 1 bis 3, was mit der Charakteristik der Befunde als Verfüll- und Planierschichten in Einklang steht. In den Horizonten 6 und 7 taucht die Ware nur noch sporadisch auf (5 Gefäße). Für sie gilt das gleiche wie für Horizont 5. Zusammenfassend ergibt sich, dass die grob gemagerte Keramik nach einer starken Präsenz in Horizont 1 und 2 in Horizont 3 stark abnimmt und in den folgenden Horizonten nur noch gelegentlich als umgelagertes Material auftritt. Für die absolut-chronologische Einordnung bedeutet das, dass spätestens ab Mitte des 12. Jahrhunderts die grob gemagerte schwarz-graue Ware am Domhof in Hildesheim nicht mehr verwendet wird, sondern durch andere Warenarten abgelöst worden ist. 72 5.3.3.1.1.2. Schwarz-graue Irdenware mit Magerungsbestandteilen mittlerer Körnung Dieser Warengruppe gehört der größte Teil der schwarz-grauen Irdenwaren an (678 Stück). Die Magerungsbestandteile bestehen fast ausschließlich aus Flusssand mit gelegentlicher Beimengung von Kalkstein und in einem Falle von Ziegelgrus (KatNr. 125). Selten sind Kalksteingrusmagerung und organische Bestandteile. Teilweise finden sich in geringerer Konzentration grobe Partikel in der Magerung. Der Scherben weist im Bruch überwiegend einen hell bis dunkelgrauen Farbton auf (s. Abb. 15). Rötlich-braune und hell- erdfarbene Farbtöne, Merkmale einer wechselnden Brennführung, sind selten. An einigen Gefäßen ist der Scherben gemantelt. Einige Gefäße sind fast steinzeugartig hart gebrannt. Eine besondere Erscheinungsform stellen Gefäße dar, durch deren Oberfläche die Magerungspartikel durchscheinen oder herausragen. Auf der Gefäßinnenseite ist die Oberfläche meist glatt (410 Stück) oder geglättet (51 Stück) und in weit geringerer Anzahl rauh (71 Stück) oder uneben (101 Stück). Drehriefen finden sich nur gelegentlich (24 Stück) und eine teilweise Ascheanflugglasur ist ein seltenes Phänomen (6 Stück). Bei den Farbtönen (s. Abb. 15) dominieren die hellen bis mittleren gegenüber den dunklen Grautönen. Rötlich-braune und hell-erdfarbene Töne kommen nur an wenigen Gefäßen vor, desgleichen eine silbrig-metallisch glänzende Oberfläche (RAL 9007). Die Gefäßaußenseite weist zahlenmäßig eine fast gleiche Oberflächenbehandlung wie die Innenseite auf. Die meisten Gefäße sind glatt (449 Stück) oder geglättet (61 Stück) und nur entsprechend wenige rauh (58 Stück) oder uneben (73 Stück). Eine teilweise Ascheanflugglasur tritt auf der Außenseite häufiger auf (69 Stück). Die Anzahl von Gefäßen mit Drehriefen auf der Außenseite und auf der Innenseite (je 24 Stück) ist identisch, es handelt sich aber nur selten um dasselbe Gefäß. Die Farbtöne (s. Abb. 15) entsprechen in ihrer Verteilung weitgehend denen der Gefäßinnenseite, wobei sich Innen- und Außenseite des einzelnen Gefäßes allerdings stark voneinander unterscheiden. Rötlich-braune Farbtöne fehlen außen völlig und helle Erdfarben sind die Ausnahme (3 Stück). Silbrig-metallischer Glanz tritt außen erheblich öfter auf als innen. Gefäßtypen (s. Abb. 16): Grapen: Der Gefäßtyp des Grapens ist mit 137 Stück vertreten. Der Erhaltungszustand ist mäßig. Nur sechs Grapen weisen einen Erhaltungsgrad von 10 % bis 80 % auf. Es konnte daher nicht immer ein Maß abgenommen werden. Die Randdurchmesser variieren von 10 bis 24 cm und der größte Durchmesser von 11 bis 29 cm. Die einzige ermittelbare Gefäßhöhe - ohne Füße - beträgt 17,5 cm (KatNr. 86). Die Randformen weisen ein ausgedehntes Spektrum auf. Der Lippenrand (41 Stück) kommt immer ausbiegend, nur selten leicht ausgebogen vor und ist oft gekehlt und gelegentlich abgestrichen. Einzelne Ränder sind verdickt oder verjüngt ausgeformt und gelegentlich tritt ein Absatz zum Hals auf. Der Dornrand (23 Stück) erscheint meist ausbiegend und oft gekehlt. An einem Gefäß ist er gekröpft. Der Wulstrandes (2 Stück) ist ausbiegend und gekehlt oder abgestrichen. Der Leistenrand tritt ausbiegend und mit Rundstabprofil auf. Der Glattrand (3 Stück) kommt ausbiegend und abknickend vor und ist teilweise leicht gekehlt. Der Trichterrand (5 Stück) ist teilweise nach außen abgestrichen und meist nur kurz. Der Kremprand (2 Stück) erscheint ausbiegend und rund geformt. Sieben Grapen weisen einen gekröpften Rand auf, der teilweise verdickt oder gekehlt ausgearbeitet und in zwei Fällen mit einer Dornleiste zum Hals abgesetzt ist. Abb. 15: Farbtabelle der schwarz-grauen Irdenware mit Magerung mittlerer 73 Körnung Oberfläche innen RAL 10.. – 30..(Anzahl) . ./. . 1001 (2) 1011 (1) 1013 (12) 1015 (3) 1019 (6) 3012 (1) RAL 70.. (Anzahl) . . 7000 (1) 7002 (4) 7004 (2) 7005 (4) 7006 (5) 7010 (30) 7011 (52) 7012 (11) 7013 (1) 7015 (1) 7022 (31) 7023 (53) 7026 (2) 7030 (142) 7032 (51) 7034 (10) 7035 (3) 7036 (18) 7037 (63) 7038 (6) 7039 (82) 7042 (3) 7043 (18) 7044 (40) RAL 80.. - 90.. (Anzahl) . ./. . 8000 (1) 8025 (1) 9007 (12) Kombination (Anzahl) 70../10.. 70../70.. 70../9007 (3) (6) (4) Oberfläche außen RAL 10.. (Anzahl) . . 1001 (3) 1019 (6) RAL 70.. (Anzahl) . . 7002 (3) 7005 (4) 7006 (14) 7008 (1) 7009 (1) 7010 (31) 7011 (60) 7012 (15) 7013 (1) 7015 (1) 7022 (64) 7023 (69) 7024 (1) 7030 (146) 7032 (31) 7034 (8) 7035 (2) 7036 (16) 7037 (55) 7038 (3) RAL 90.. (Anzahl) . . 9007 (12) Kombination (Anzahl) 70../10.. 70../70.. 70../9007 (4) (19) (26) 74 7039 7042 7043 7044 (113) (3) (14) (19) Scherben RAL 10.. – 30..(Anzahl) . ./. . 1001 (1) 1002 (4) 1011 (1) 1013 (62) 1014 (1) 1015 (4) 1020 (3) 1024 (4) 1034 (3) 3012 (2) RAL 70.. (Anzahl) . . 7000 (2) 7004 (3) 7006 (1) 7009 (1) 7010 (3) 7011 (43) 7012 (2) 7022 (5) 7023 (23) 7024 (1) 7030 (116) 7032 (171) 7033 (1) 7034 (8) 7035 (14) 7036 (18) 7037 (42) 7038 (2) 7039 (25) 7042 (1) 7043 (1) 7044 (114) RAL 80.. (Anzahl) . . (4) 8004 (3) 8008 (1) tw. Mantelung (Anz.) 70../10.. 70../3012 70../70.. 70../80.. (7) (2) (12) (2) An einigen Grapen ist eine leicht angedeutete Halszone von meist kegliger Form feststellbar (10 Stück). Sie kann leicht eingezogen sein. Fast gleich häufig kommt eine teilweise nur sehr kurze und angedeutete eingezogene Halszone vor (9 Stück). Je zwei weitere Grapen besitzen einen zylindrischen bzw. trichterförmigen Hals. Die Gefäßform ist, soweit feststellbar, immer bauchig (47 Stück) und die Bodenzone als Linsenboden ausgearbeitet (31 Stück). Mindestens ein Fuß hat sich an 34 Gefäßen erhalten. Die Füße weisen einen runden bis ovalen Querschnitt auf, bis auf zwei Exemplare mit eckigem Querschnitt. Oft befindet sich eine flache Längsfurche auf der Innenseite oder ein bis zwei davon außen. Gelegentlich kommt beides vor oder im Einzelfall eine Furche auf einer Schmalseite des Fußes. Das Fußende ist teilweise umgeschlagen (z.B. KatNr. 90) und der Fußansatz trägt in einigen Fällen außen einen Fingereindruck. An ungefähr einem Drittel der Grapen hat sich ein meist randständiger profilierter Bandhenkel erhalten (41 Stück). Einige Henkel bilden einen fließenden Übergang mit dem Randprofil, so dass sie wie aus dem Rand gezogen erscheinen. Dekor: Der Rand ist an zwei Grapen zum Hals abgesetzt. Die an 23 Gefäßen vorhandene Halszone trägt fast ausschließlich unterschiedlich ausgeprägte Drehriefen (20 Stück). Ein Grapen weist eine umlaufende Wellenritzlinie und ein weiterer einen umlaufenden Rollstempeldekor auf. Die Schulter ist gelegentlich mit Drehriefen ausgestattet (18 Stück), die eine zonale Gliederung bewirken. Ein- bis zweimal umlaufender Rollstempelfries kommt an sechs Grapen vor und Wellenritz- und 75 Wellenkammlinien erscheinen auf acht Gefäßen. Teilweise kommen die Dekorelemente in Kombination vor. Die Henkel sind meist mit einem zwei- bis vierfachen Fingerstrich profiliert (5 Stück) oder tragen im Einzelfall mittig oder am Ansatz (KatNr. 87) Fingereindrücke. Technische Merkmale: Die meisten Grapen sind auf der Töpferscheibe gedreht (94 Stück) und einige sind ausschließlich handgeformt (5 Stück). Weitere weisen Merkmale einer getrennten Fertigung von Ober- und Unterteil auf (6 Stück). Die Nahtstelle einer Montage ist oft noch sichtbar (z.B. KatNr. 86; s. Kapitel 5.3.4.). Krug/Kanne: Dem Gefäßtyp Krug bzw. Kanne gehören 129 Gefäße an. Der Anteil der identifizierbaren Kannen beläuft sich gerade auf zehn Stück, davon sind zwei Tüllenkannen. Zur Variante des Vier- bzw. Mehrpasskruges gehören 18 Exemplare. Der Erhaltungszustand ist mäßig. Einen Erhaltungsgrad zwischen 10 % und 80 % weisen immerhin 16 Stück auf, nur zwei Gefäße sind in originaler Höhe erhalten. Der Randdurchmesser reicht von 6 bis 18 cm bei Bodendurchmessern zwischen 5 und 18 cm. Der maximale Durchmesser liegt im Bereich von 8 bis 22 cm und die ermittelbaren Gefäßhöhen bei 11,5 cm und 15,5 cm. Die Randformen sind sehr vielfältig. Der Lippenrand (12 Stück) ist meist ausbiegend und gelegentlich horizontal oder nach außen abgestrichen. Außerdem kommt er verjüngt und mit Dornleiste zum Hals abgesetzt vor. Der Dornrand (8 Stück) ist unterschiedlich ausgeformt. Er kann einbiegend, steil, gekehlt, mit Randlippe oder mit doppelter Dornleiste gearbeitet sein. Der Glattrand (10 Stück) weist oft ein ausbiegendes Profil auf und ist bei Mehrpasskrügen nach innen eingeschlagen (6 Stück). In einem Fall zieht er nach innen ein. Der Trichterrand (6 Stück) ist bei Mehrpasskrügen ebenfalls nach innen eingeschlagen (3 Stück), ebenso wie der Steilrand (2 Stück). Ein Krug ist mit einem Profilrand ausgestattet. Beim Gefäßhals dominiert die Trichterform (16 Stück) und die eingezogene Form (13 Stück). Weitere Formen, wie Zylinder- (3 Stück) oder Kegelhals (5 Stück) treten dagegen stark zurück. Ein Krug besitzt eine doppelkonische Halszone. Die Gefäßform ist fast immer bauchig (49 Stück) bis kugelig (5 Stück), schlanke Formen sind die Ausnahme (2 Stück). Unter den Standvorrichtungen ist der Wellenfuß am zahlreichsten (16 Stück), der unterschiedlich ausgeformt sein kann, gefolgt von der Form eines abgeplatteten Bodens, der durch drei aus der Wandung gekniffene kurze Leisten seine Standfestigkeit erhält (12 Stück). Die dazugehörige Krugform ist in der Regel sehr bauchig und voluminös. Der Planboden (10 Stück) tritt teilweise vom Gefäßkörper abgesetzt auf. Weitere Varianten sind der Standring (4 Stück), Standfuß (4 Stück), eine umlaufende Standleiste (5 Stück) und einzelne Standlappen (1 Stück, KatNr. 101). Das Zahlenverhältnis der auftretenden Henkelformen ist nahezu ausgewogen. Der abhängig von der Gefäßgröße unterschiedlich breite Bandhenkel (24 Stück) tritt meist unterrandständig und profiliert auf. Eine Tüllenkanne ist mit zwei gegenständigen Bandhenkeln ausgestattet, was ihr den Charakter einer Amphore verleiht (KatNr. 104). Der Wulsthenkel (25 Stück) ist ebenfalls meist profiliert und in einem Fall wie ein Tau gedreht (KatNr. 94). 76 Schwarz-graue Irdenware - Gefäßtypen Topf 10,2% Öllampe 0,1% Krug / Kanne 18,2% Kugeltopf 41,7% Deckel 0,6% Grapen 19,4% Schüssel / Schale 9,2% Becher 0,6% Abb. 16: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Diagramm "Anteile der Gefäßtypen der schwarz-grauen Irdenware mit Magerung mittlerer Körnung" 77 Bei den Kannen dominiert als Ausguss die aus dem Rand gezogene Schnauze (9 Stück), während die in die Wandung eingesetzte Tülle nur selten vorkommt (2 Stück). Die Mehrpasskrüge könnte man u.U. ebenfalls zum Typ der Kanne zählen, da sich durch den eingeschlagenen Rand mehrere Gießschnauzen ergeben146. Dekor: Häufigste Verzierung an der Randzone ist eine Dornleiste mit Fingereindrücken bzw. -kniffen (6 Stück) oder ein umlaufender Rollstempel (3 Stück). Der einzige Profilrand ist durch eine Hohlkehle und einen Halbrundstab profiliert. Weiterer Dekor am Rand erscheint als umlaufende Ritzlinie, Leiste, Rille und mit Drehriefen (je 1 Stück). Die z.T. miteinander kombinierten Dekorelemente dienen auch als Absatz zum Hals. Am Hals herrschen Drehriefen unterschiedlicher Ausprägung als Dekorform vor (24 Stück). Daneben treten umlaufender Rollstempeldekor (5 Stück) ein- bis sechsfach Rillen (2 Stück) und eine Dornleiste mit Fingereindrücken auf (1 Stück). Teilweise miteinander kombiniert bilden die Verzierungen den Absatz zur Schulter. Die in geringerem Maße als der Hals verzierte Schulterzone weist ebenfalls um Drehriefen (8 Stück), Wellenkamm- und einzelne gewellte Ritzlinien (3 Stück), Rollstempel (5 Stück) und eine Leiste mit Fingereindrücken (1 Stück) auf. Auf der Wandung treten gelegentlich schräge oder senkrechte Kannelierungen (13 Stück) oder zonal angeordnete Drehriefen auf. Eine Einzelerscheinung sind senkrechte Linien aus Fingereindrücken (KatNr. 101) und Rollstempeldekor. Beim seltenen Dekor an Henkeln handelt es sich um zwei bis drei Längsfurchen (4 Stück), seitliche Fingerkniffe bzw. -eindrücke (2 Stück) und senkrecht geführte Fingerstriche am Ansatz (1 Stück, KatNr. 104). Eine Tüllenkanne weist am Ausguss Drehriefen und an dessen Ansatz senkrechte Fingerstriche auf. Technische Merkmale: Die meisten Krüge bzw. Kannen sind auf der Töpferscheibe gedreht (83 Stück) und nur wenige mit der Hand geformt (3 Stück). Einige weisen Spuren einer kombinierten Herstellung auf (6 Stück). Eine Anzahl von 13 Krügen trägt auf der Außenseite eine teilweise Ascheanflugglasur. Kugeltopf: Mit 295 Individuen stellt der Kugeltopf ungefähr die Hälfte der Gefäße dieser Warengruppe. Der Erhaltungszustand ist ziemlich schlecht. Sechs Kugeltöpfe weisen einen Erhaltungsgrad zwischen 10 % und 70 % auf und nur drei Stück sind in originaler Höhe erhalten. Mit Randdurchmessern von 8 bis 34 cm wird ein breites Größenspektrum für die Kugeltöpfe abgedeckt. Die gemessenen maximalen Durchmesser liegen zwischen 15 und 28 cm und die Gefäßhöhen zwischen 18 und 23 cm. Unter den Randformen dominiert eindeutig der Lippenrand (133 Stück). Er ist in unterschiedlichem Maße meist leicht bis horizontal ausbiegend und nur selten abknickend. Bei einem Teil der Gefäße erscheint er schräg nach innen oder außen, horizontal, kantig oder gerundet abgestrichen. In seltenen Fällen ist er verdickt oder gerillt und z.T. weist er eine Innenkehle auf. Die Merkmale kommen oft in Kombination miteinander vor. Das gilt ebenfalls teilweise für den Trichterrand (24 Stück), der oft nur kurz ist und sowohl ausbiegend wie auch abknickend vorkommt. Die Mündung ist gelegentlich mit einem Wulst oder einer Lippe versehen und in unterschiedlicher Weise abgestrichen. Der Glattrand (15 Stück) hat meist eine ausbiegende Stellung, ist gelegentlich gekehlt und in 146 Wie eingangs ausgeführt, ist diese Unterscheidung und eine Diskussion darüber für die vorliegende Arbeit ohne Belang, deshalb vertiefe ich diese Thematik nicht. 78 unterschiedlicher Weise abgestrichen. Der Wulstrand erscheint meist ausbiegend und nur gelegentlich abknickend, an einigen Gefäßen gerillt, gekehlt oder verdickt. Beim Leistenrand (7 Stück) überwiegt die ausbiegende Form gegenüber einem Einzelstück mit abknickendem Rand. Die Mündung ist mit einem Rund-, Halbrund-, Viertelstab- oder Dreieckprofil ausgestattet. Der Kremprand (10 Stück) besitzt in der Regel ein rundliches Profil und ist ausbiegend. Die nur gelegentlich vorhandene Halszone hat meist eine eingezogene Form (28 Stück) und selten ist sie trichterförmig (5 Stück), kegelig (11 Stück) oder zylindrisch (8 Stück). Oft ist der Hals nur kurz. Die Gefäßform ist bei allen soweit erhaltenen Töpfen bauchig bis kugelig. Der Boden ist bei den wenigen erhaltenen Exemplaren als Linsenboden ausgebildet (5 Stück) und weist in einem Falle Standknubben auf (KatNr. 106). An einem Kugeltopf hat sich ein breiter Bandhenkel erhalten (KatNr. 110). Dekor: Plastischer Dekor tritt, abgesehen von Drehriefen, nur spärlich auf. Der Rand ist gerillt zum Hals abgesetzt (2 Stück) oder weist eine Wellenkammlinie auf (1 Stück). Auf der Halszone befinden sich überwiegend Drehriefen unterschiedlicher Ausprägung (43 Stück), die teilweise einen Absatz zur Schulter bilden. Daneben erscheinen Wellenritzlinien (2 Stück) oder eine Dornleiste (1 Stück) an gleicher Stelle. Die Schulter weist hauptsächlich Drehriefen auf (81 Stück), die eine zonale Gliederung bewirken oder einen Absatz nach oben zum Hals bilden. Als weitere Dekorelemente erscheinen Wellenkamm- und Ritzlinien (5 Stück), Zick-Zack-Ritzlinien (1 Stück, KatNr. 107), eine Leiste mit Fingerkniffen (1 Stück, KatNr. 109), umlaufende Rillen (2 Stück) und teilweise mehrfach umlaufende Rollstempeldekore (8 Stück, z.B. KatNr. 113). Technische Merkmale: Die meisten Kugeltöpfe sind gedreht (223 Stück). Ausschließlich handgeformt sind zehn Stück und ein einziger ist im Randbereich übergedreht. Eine kombinierte Fertigung haben eine Anzahl von 50 Gefäßen erfahren. Das handgeformte Unterteil und das gedrehte Oberteil wurden nachträglich zusammengefügt (z.B. KatNr. 108; s. Kapitel 5.3.4.). Eine partielle Aschanflugglasur tritt an 18 Kugeltöpfen auf. Topf: Der Gefäßtyp Topf tritt mit 72 Exemplaren auf. Davon ist die Zuweisung bei 28 Gefäßen auf Grund ihrer mangelhaften Erhaltung fraglich. Bei ihnen kann es sich auch um die Typen Schüssel, Krug, Kachel, Napf oder Becher handeln. Der Erhaltungszustand ist sehr schlecht, die Höhe ließ sich an keinem Exemplar ermitteln. Die Randdurchmesser decken mit Maßen zwischen 5 und 32 cm sicherlich die gesamte Palette unterschiedlicher Größen ab. Die Bodendurchmesser liegen zwischen 3,2 und 21 cm und der größte Durchmesser zwischen 14 und 30 cm. Der Lippenrand (12 Stück) kommt meist nach innen, außen oder horizontal rundlich abgestrichen vor. Er ist oft ausbiegend und nur im Einzelfall verdickt oder gerillt. Der Dornrand (5 Stück) zieht häufig nach innen ein und ist gelegentlich gekehlt, abgestrichen, verdickt oder verjüngt. Der Wulstrand (9 Stück) tritt meist horizontal flach abgestrichen auf. Dieses Merkmal ist insbesondere bei eventuellen Kacheln zu beobachten. Der Leistenrand (6 Stück) weist eine rundliche oder eckige Profilierung unterschiedlicher Ausprägung auf. Seine Stellung ist meist steil und nur im Einzelfall einbiegend bzw. ausbiegend. Der Glattrand (4 Stück) ist ausbiegend und an der Mündung gerundet. Der Trichterrand (7 Stück) variiert stark in seinem Erscheinungsbild. Er tritt ausbiegend und abknickend auf und ist dabei wulstig, gekehlt, breit, flach oder horizontal abgestrichen. Der Kremprand (3 Stück) besitzt eine ein- oder ausbiegende Stellung bei rundlicher Profilierung. 79 Die Halszone ist meist trichterförmig (14 Stück), außerdem zylindrisch (5 Stück) oder eingezogen (3 Stück) gearbeitet. Die Gefäßform stellt sich überwiegend bauchig (17 Stück) und an zwei Exemplaren außergewöhnlich hoch (2 Stück) dar. Eine Anzahl von elf Gefäßen weist einen Planboden auf, der an drei Exemplaren abgesetzt ist. Ein Standring erscheint an einem eventuellen Krug. Eine Handhabe hat sich in keinem Fall erhalten. Dekor: Verzierungen tauchen nur gelegentlich auf. Die Randzone weist bei einem Topf umlaufende Fingereindrücke auf (KatNr. 126), ein anderer trägt eine Dornleiste mit Rollstempelfries und ein weiterer ist gerillt. Ein Gefäß weist einen Profilrand aus Kehle und Dornleiste auf. Zum Hals sind zwei Töpfe durch Drehriefen abgesetzt. Die Halszone ist durch Drehriefen, teilweise als Absatz zur Schulter, gekennzeichnet (19 Stück). Auf der Schulter treten ebenfalls Drehriefen aus (3 Stück) und außerdem gibt es einzelne Exemplare mit umlaufenden Rollstempeln, Wellenritzlinien oder Wellenkammlinien. Auf der Wandung treten an einem Gefäß in der Gefäßmitte Drehriefen als zonales Gliederungselement auf (KatNr. 124). Technische Merkmale: Fast alle Töpfe sind gedreht (70 Stück). Nur zwei Stück (eventuell Schüsseln) sind handgeformt. Sechs Gefäße weisen eine teilweise Ascheanflugglasur auf. Schüssel/Schale/Napf: Es gibt 65 Gefäße dieser Typvarianten. Davon sind 13 Stück in ihrer Zuordnung zweifelhaft, denn diese können u.U. auch dem Gefäßtypen Topf, Kachel, Krug oder Deckel angehören. Der Erhaltungszustand ist ziemlich schlecht. Nur ein Exemplar weist einen Erhaltungsgrad von 50 % auf (KatNr. 120) und an zwei weiteren konnte die originale Höhe gemessen werden. Mit Randdurchmessern von 10 bis 42 cm sind alle Varianten vom kleinen Napf bis zu voluminösen weit ausladenden Formen vertreten. Die Gefäßhöhe beträgt bei den beiden entsprechend erhaltenen Schüsseln 4,5 bzw. 8,5 cm. Die zahlreichste Randform stellt der Lippenrand (16 Stück). Er ist meist horizontal abgestrichen, gelegentlich auch gerundet oder verjüngt und kommt außerdem verdickt und gerillt vor. Der Wulstrand (13 Stück) ist meist horizontal abgestrichen oder flach gerundet. Der Dornrand (3 Stück) tritt eingezogen und horizontal abgestrichen und im Einzelfall verdickt auf. Der Steilrand (2 Stück) erscheint aufgestellt oder nach innen abgestrichen. Der Leistenrand (4 Stück) ist meist einbiegend und mit einem gerundeten Dreieckprofil ausgestattet. In einem Falle ist er gekröpft und mit einer flachrunden Profilleiste versehen. Der Glattrand (5 Stück) ist teilweise horizontal abgestrichen und verjüngt. Der Kremprand (9 Stück) kommt gelegentlich einbiegend oder ausbiegend vor. An einer Schüssel tritt ein eingezogener Planrand auf. Die Gefäßformen sind meist flach (15 Stück) und daneben bauchig (4 Stück), steilwandig (4 Stück), hoch (3 Stück) oder trichterförmig (2 Stück). Als Boden hat sich an einem Exemplar ein Linsenboden erhalten (KatNr. 120). Zwei Schüsseln verfügen über einen senkrechten Bandhenkel. Ein schnauzenförmiger Ausguss findet sich an einem Stück, welches möglicherweise als Fettpfanne anzusprechen ist (KatNr. 128). Dekor: Plastischer Dekor ist fast ausschließlich an der Randzone anzutreffen. Knapp unterm Rand befinden sich außen eine Rille (1 Stück), Fingerstriche (2 Stück) oder Drehriefen (4 Stück). Rollstempelfriese (3 Stück), Wellenkamm- und Einzelwellenlinien (4 Stück), Fingerkniffe (1 Stück, KatNr. 122) und Fingereindrücke (2 Stück, KatNr. 118 u. 121) kommen z.T. oben auf der Randlippe oder außen 80 darunter vor. Auf der Wandung treten in seltenen Fällen unterschiedlich ausgeprägte Drehriefen (4 Stück) oder unregelmäßiger Kammstrich (1 Stück) auf. Technische Merkmale: Die meisten Schüsseln sind gedreht (53 Stück) und nur wenige handgeformt (8 Stück). Einige verfügen über eine z.T. nur hauchdünne partielle Ascheanflugglasur (8 Stück). Becher: Vier Gefäße sind möglicherweise als Becher anzusprechen (z.B. KatNr. 127). Es kann sich bei ihnen auch um Töpfe bzw. um einen Krug handeln. Sie haben sich jeweils nur als Einzelfragment erhalten. Als einziges Maß ließen sich Randdurchmesser von 5 bis 10 cm ermitteln. Drei der möglichen Becher besitzen einen Glattrand und beim vierten ist der Rand leicht ausbiegend und horizontal abgestrichen. Der Hals weist an 3 Bechern ein trichterförmiges Profil auf. Alle Becher sind auf der Drehscheibe hergestellt. Deckel: Es gibt vier Deckel in dieser Warengruppe (u.a. KatNr. 83 u. 84). Bei zweien ist auch eine Zuordnung als Schale, Napf oder Krug möglich. Sie sind als Einzelfragmente erhalten und weisen Randdurchmesser von 9 bis 23 cm auf. Die Randformen treten als Glattrand (2 Stück), als Steilrand (1 Stück) und als ca. 0,5 cm weit einbiegender Rand auf (1 Stück). Die Form ist entweder flach bzw. plan (2 Stück) oder glockig bzw. gewölbt (2 Stück). Ein Deckel weist als Dekor flache Drehriefen im Randbereich auf und ein weiterer eine umlaufende Rille im mittleren Teil der Deckeloberfläche. Alle Deckel sind gedreht. Kachel: Bei zwölf Gefäßen handelt es sich wahrscheinlich um Ofenkacheln vom Typ der Napf- oder Topfkachel147. Viele davon sind so schlecht erhalten, dass sie eventuell auch dem Gefäßtyp Topf oder Napf angehören können. Nur eine Kachel weist einen Erhaltungsgrad von 10 % auf (KatNr. 91). Die Randdurchmesser betragen die für diese Kachelvarianten charakteristischen Maße zwischen 10 und 14 cm. Die meist horizontal abgestrichenen oder flach gerundeten Randformen -überwiegend Wulstränder (9 Stück) - sprechen für den Funktionstyp Kachel. Weitere Randformen sind der Lippen-, Trichter- und der Planrand (je 1 Stück). Die Topfkacheln besitzen einen Hals, der meist trichterförmig (8 Stück), aber auch eingezogen oder zylindrisch (je 1 Stück) gearbeitet sein kann. Ein eventuell als Napfkachel anzusprechendes Exemplar besitzt keine Halszone und eine flache Gefäßform. Bei der einzigen soweit erhaltenen Topfkachel ist die Gefäßform bauchig. Dekor: Ein Dekor beschränkt sich auf die Halszone und besteht aus unterschiedlich ausgeprägten Drehriefen (10 Stück). Es handelt sich dabei um einen technisch-funktionalen Dekor, der den festen Sitz der Kachel im Lehmverstrich des Ofens gewährleistet. 147 Die Untersuchung der Ofenkacheln fällt eigentlich in das Arbeitsgebiet von M. Henkel, der 1991 seine Magisterarbeit über dieses Thema in Göttingen vorgelegt hat (Henkel 1991a). Die in der vorliegenden Arbeit angesprochenen Stücke sind erst bei späteren Sichtungen des Materials aufgetaucht und konnten daher von Henkel nicht mehr berücksichtigt werden. Da sie sonst unerwähnt blieben, führe ich sie als Nachtrag zur Arbeit Henkels an. 81 Technische Merkmale: Alle Kacheln sind auf der Scheibe gedreht. Zwei Kacheln zeigen stellenweise eine Ascheanflugglasur und zwei weitere sind Steinzeug-artig hart gebrannt. Öllampe: Bei einem Gefäß handelt es sich um eine Öllampe (KatNr. 117). Sie hat die Form einer flachen Schale mit einem Glattrand von 8 cm Durchmesser, einem Planboden von 4,5 cm Durchmesser und einer Höhe von 3,3 cm. Sie ist gedreht und die Oberfläche zeigt eine leichte Ascheanflugglasur. Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang Die Gruppe der schwarz-grauen Irdenware mit Magerungsmaterial mittlerer Körnung tritt in allen Horizonten von 1 bis 7 auf (s. Abb. 14). Das entspricht einem Zeitraum von der Jahrtausendwende bis in die Gegenwart. Die meisten Befunde, die diese Ware enthalten, lassen sich im Gegensatz zur grob gemagerten schwarz-grauen Irdenware eindeutig einzelnen Horizonten zuordnen. Horizont 1 ist nur mit dem Mauerbefund einer eventuellen Kasematte (Befund-Nr. 173) vertreten. Er enthält nur einzelne Wandungsscherben handgeformter Kugeltöpfe, deren Oberteil teilweise Abdrehspuren zeigt. In Horizont 2 nimmt der Anteil der Ware mittlerer Magerungskörnung erheblich zu (71 Gefäße). In der Palette der vorkommenden Gefäßformen macht der Kugeltopf fast zwei Drittel der Gesamtmenge aus (58 %) und der Grapen und der Krug erreichen Anteile von 13 % und 15 %. Schüssel (8 %), Topf (6 %) und ein Becher (1,5 %) gehören zu den selten vorkommenden Gefäßtypen. Bemerkenswert ist das Fehlen von stark gegliederten Randformen wie dem Leistenrand, Dornrand, Kremprand oder Profilrand bei allen Gefäßtypen. Das Vorkommen von Dekorelementen ist selten und beschränkt sich auf das gelegentliche Vorkommen von Drehriefen und einzelnen Rollstempelfriesen bei Kugeltöpfen und Grapen. An den Topfformen tritt in seltenen Fällen eine Halszone auf. Die technischen Merkmale weisen keine signifikanten Unterschiede zum Gesamtspektrum auf. In Horizont 3 verdoppelt sich das Auftreten der Ware mit mittlerer Körnung (151 Stück). Die Anzahl der Kugeltöpfe macht nur noch knapp die Hälfte aller Gefäße aus (47 %), während der Anteil des Grapens (15 %) und vor allem der Krüge (21 %) leicht steigt. Der Anteil der weiteren Gefäßtypen bleibt ungefähr gleich. Die Anteile haben sich damit den Durchschnittswerten teilweise angenähert (s. Abb. 16). In Horizont 3 kommen an fast allen Gefäßtypen in Einzelfällen profilierte Randformen vor. Nur wenige Gefäße unter den Topfformen weisen eine ausgeprägte Halszone auf. Als Dekor erscheinen bei der Hälfte der aller Töpfe Drehriefen auf der Hals- oder Schulterzone. Das Vorkommen von Rollstempeldekor beschränkt sich auf wenige Ausnahmen. Unter den Krügen kommen nun auch Exemplare mit Ausguss, also Kannen vor (3 Stück), außerdem sind vier Krüge mit einer Vier- bzw. Mehrpassmündung ausgestattet. Die Fußformen entsprechen der Verteilung im Gesamtspektrum. Als Dekor treten an einigen Krügen Drehriefen, Fingereindrücke oder eine Kannelierung der Wandungszone auf. Am Mauerbefund der Kloake Phase B fanden sich Kugeltopffragmente mit Lippen- und Trichterrand, die wahrscheinlich durch eine spätere Füllung hierher gelangt sind. Im Fundgut des Horizonts 4 sind nur 47 Gefäße mittlerer Magerungskörnung enthalten, obwohl die Anzahl der Befunde in etwa der des Horizont 3 entspricht. Der Hauptgrund ist wohl darin zu sehen, dass die Befunde überwiegend sehr kleinräumig und insgesamt fundarm sind. Die Gefäßtypen beschränken sich zu je ungefähr einem Drittel auf Kugeltopf, Grapen und Krug. Eine Schüssel bildet 82 die einzige Ausnahme. Die Verteilung der Merkmale innerhalb der einzelnen Gefäßtypen entspricht weitgehend denen in Horizont 3. Horizont 5 beinhaltet mit 175 Gefäßen die meisten Individuen. Der Anteil der Kugeltöpfe hat sich weiter verringert und macht nur noch weniger als ein Drittel der Gefäße auf (29 %). Die Anteile von Grapen (22 %) und Krug (18 %) liegen geringfügig über bzw. unter dem durchschnittlichen Wert, während der Anteil des Topfes (17 %) einen erheblich höheren Wert erreicht. Der Anteil des Gefäßtyps der Schüssel (9 %) entspricht ungefähr dem Durchschnitt. Bei den Merkmalen innerhalb der Gefäßtypen ist feststellbar, dass unter den Topfformen die Häufigkeit des Lippenrandes zwar immer noch die häufigste Randausbildung darstellt, aber zugunsten der profilierten Ränder zurück gegangen ist. Insbesondere beim Grapen macht sich dieser Wandel bemerkbar, indem der Dornrand als häufigste Randform vorkommt. An entsprechend erhaltenen Gefäßen ist vermehrt das Vorhandensein einer Halszone zu beobachten. Als plastischer Dekor dominieren an den Töpfen, wie in den übrigen Horizonten, unterschiedlich ausgeprägte Drehriefen auf Hals- oder Schulterpartie. Daneben kommen in wenigen Fällen umlaufende Rollstempelfriese und als neues Dekorelement umlaufende Wellenkammlinien und einfache Wellenritzlinien vor (z.B. KatNr. 103). Als singuläre Erscheinung zeigt sich auf einem Kugeltopf eine doppelte Linie aus Formholztupfen (KatNr. 112). Unter den Krügen treten vermehrt Kannen, sowohl mit Tülle als auch mit gekniffener Schnauze auf (4 Stück), sowie Vier- bzw. Mehrpasskrüge (5 Stück). Ein plastischer Dekor ist auf den Krügen häufiger zu finden als auf den Topfformen, er setzt sich aus den dafür bereits erwähnten Verzierungelementen zusammen, ergänzt durch unterschiedlich gestaltete umlaufende Leisten oder Rillen und gelegentliche Kannelierung der Wandung. In Horizont 5 ist der Anteil der Topfkacheln (5 %) im Vergleich zu den übrigen Horizonten besonders hoch. Absolut gesehen ist die Anzahl zu gering, um nur daraus Schlüsse ziehen zu können, die in Richtung vermehrter Bauaktivität auf dem Domhof und einem eventuell damit verbundenen Abriss eines ausgedienten Kachelofens gehen148. Im Zusammenhang mit der gesamten Befundinterpretation von Horizont 5 stände diese Vermutung allerdings im Einklang, da vor allem der jüngere Teil von Horizont 5 im Zeichen des Wiederaufbaus nach dem 30jährigen Kriege steht (vgl. Kapitel 4.4.). Ein Kugeltopf (KatNr. 114) aus der Verfüllung der Kloake Phase C zeigt eine sehr eigentümliche Machart. Er ist sehr weitmundig (Randdurchmesser 22 cm) und großvolumig (ca. 7 - 8 l Inhalt) und dabei auffallend dünnwandig. Die Art der Drehriefen auf seiner Wandung und die Randform gleichen Merkmalen der bleiglasierten Irdenware, die sich ebenfalls in diesem Zeithorizont befindet. Ein weiteres, sehr ähnliches Gefäß aus feingemagerter schwarz-grauer Irdenware stammt ebenfalls aus dieser Verfüllung (KatNr. 790). Die Phasen der Herstellung verschiedener Warenarten und gruppen überschneiden sich zeitlich offenbar ganz beträchtlich. In den Auffüllschichten der Horizonte 6 und 7 nimmt das Vorhandensein schwarz-grauer Irdenware mittlerer Magerungskörnung relativ gesehen sehr stark ab. Unter den im Vergleich zu den älteren erheblich fundreicheren Befunden dieser Horizonte ist die Ware nur mit durchschnittlich vier Gefäßen pro Befund vorhanden. Die Verteilung der Gefäßtypen und ihrer Merkmale entspricht weitgehend der des Gesamtspektrums. Auffällig ist lediglich ein erhöhter Anteil des Gefäßtyps der Schüssel (14 %). Dies deutet u.U. auf dessen weitere Herstellung und Verwendung im 148 Die Anzahl der Kacheln ist ohnehin unvollständig, da es sich lediglich um die "Reste" handelt, die Henkel in seiner Arbeit nicht mehr berücksichtigen konnte (Henkel 1991a). Eine direkte Einbeziehung von Henkels Ergebnissen in die vorliegende Befundauswertung ist leider nicht möglich, da dieser einen typologischen Ansatz ohne Berücksichtigung der Befunde verfolgt hat. In den Schaubildern und Diagrammen der vorliegenden Arbeit werden die Kacheln nicht aufgeführt. Es entstände sonst ein falscher Eindruck ihrer Anzahl. 83 Zusammenhang mit der Milchverarbeitung hin, da die Oberfläche der reduzierend gebrannten, unglasierten Irdenware im Unterschied zu der bleiglasierten Irdenware resistent gegen Milchsäure ist. Möglicherweise waren Schüsseln aus schwarz-grauer Irdenware gegenüber solchen aus Steinzeug besser verfügbar und auch billiger. Im Ergebnis ist festzustellen, dass die Keramik mit mittlerer Magerungskörnung in Horizont 1, d.h. bis zur Mitte des 11. Jahrhunderts kaum in Erscheinung tritt, in Horizont 2, also bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts stark zunimmt und in Horizont 3 bis 5, d.h. bis ins 17. Jahrhundert seine größte Häufigkeit erreicht. Gleichzeitig mit ihrem Auftreten verliert die grobgemagerte Ware stark an Bedeutung. Parallel zu ihrem Vorhandensein nehmen gleichzeitig andere Warenarten stetig zu, wie die feingemagerte schwarz-graue Irdenware und die bleiglasierte Irdenware. Spätestens ab 1700 erscheint die Keramikgruppe der schwarz-grauen Irdenware mit Magerung mittlerer Körnung kaum noch und ist damit ihrerseits durch die erwähnten anderen Warenarten abgelöst worden. 84 5.3.3.1.1.3. Fein gemagerte schwarz-graue Irdenware Die fein gemagerte schwarz-graue Irdenware umfasst etwas mehr als ein Drittel der reduzierend gebrannten Irdenware (462 Stück). Das Magerungsmaterial besteht in der Regel aus Sand, mit einzelnen Beimengungen von Kalkgrus. Gelegentlich treten Partikel mittlerer bis grober Körnung in sehr geringer Konzentration auf. Die Scherbenfarbe zeigt sich überwiegend als hell- bis mittelgrauer und seltener als dunkelgrauer Farbton. Färbungen, die Phasen einer oxydierenden Brennatmosphäre dokumentieren, sind selten (s. Abb. 17). Gelegentlich ist der Scherbenkern gemantelt (43 Stück). Bei wenigen Stücken scheinen die Magerungspartikel durch die Scherbenoberfläche bzw. ragen daraus hervor (19 Stück). Einige sind Steinzeug-artig hart gebrannt (28 Stück). Die Oberfläche der Gefäßinnenseite ist normalerweise glatt (384 Stück) oder geglättet (18 Stück) und nur gelegentlich uneben (22 Stück). Es tauchen Drehriefen (31 Stück) oder eine teilweise Ascheanflugglasur (10 Stück) auf. Die Farbtöne (s. Abb. 17) sind überwiegend dunkel- bis mittelgrau. Hellgraue und hell-erdfarbene Tönungen treten dagegen stark zurück. Farbkombinationen kommen nur selten vor. Die Gefäßaußenseiten weisen zahlenmäßig eine nahezu identische Oberflächenbehandlung wie die Innenseiten auf, obwohl es sich nur im Ausnahmefall um dasselbe Gefäß handelt. Die Oberfläche ist meist glatt (381 Stück) oder geglättet (20 Stück) und nur gelegentlich uneben (20 Stück) oder mit Drehriefen versehen (21 Stück). Außen tritt häufig eine meist teilweise Ascheanflugglasur auf (131 Stück). Die Farbtöne (s. Abb. 17) weisen eine verstärkte Tendenz zu dunklen Grautönen auf. Helle Erdfarben sind ausgesprochen selten. Gelegentlich tritt metallischer Glanz auf, Farbkombinationen sind selten. Gefäßtypen (s. Abb. 18): Kugeltopf: Es gibt 128 Kugeltöpfe. Der Erhaltungszustand ist mäßig, nur 19 Töpfe weisen einen Erhaltungsgrad zwischen 10 % und 90 % auf. Der Randdurchmesser liegt zwischen 10 und 29 cm, der maximale Durchmesser zwischen 14 und 35 cm und die Gefäßhöhe reicht von 18 bis 26,5 cm. Die Gefäßformen sind bauchig und gedrungen. Fast die Hälfte der Randformen entfallen auf den Lippenrand (60 Stück), der meist ausbiegend und oft gekehlt erscheint. Gelegentlich ist er etwas verdickt und nur selten gekröpft, abknickend oder abgesetzt. Der Kremprand (14 Stück) kommt ebenfalls meist ausbiegend vor und ist gelegentlich verdickt oder gerundet. Weitere Randformen tauchen nur gelegentlich bis selten auf: ausbiegender Kragenrand mit rundlichem oder eckigem Profil (3 Stück), ausbiegender oder abknickender Leistenrand mit rundlichem oder eckigem Profil (7 Stück), meist ausbiegender und z.T. gekehlter Dornrand (8 Stück), Trichterrand mit nach innen oder nach außen abgestrichener Randlippe (3 Stück), teilweise verdickte und gelegentlich gekehlte gekröpfte Ränder (7 Stück). Der Wulstrand (3 Stück) biegt meist horizontal aus und könnte in dieser Art als Deckelrast dienen. Die gelegentlich vorhandene, oft kurze Halszone ist meist eingezogen (22 Stück), kegelförmig (8 Stück) oder zylindrisch (2 Stück). An elf Töpfen hat sich ein Linsenboden und an dreien ein Kugelboden erhalten. 85 Abb. 17: Farbtabelle der schwarz-grauen, feingemagerten Irdenware Oberfläche innen RAL 10.. . ./. 1002 1013 1015 1019 1034 (Anzahl) RAL 70.. (Anzahl) . . . (1) 7002 (2) (14) 7003 (1) (3) 7004 (2) (5) 7005 (3) (1) 7006 (10) 7010 (51) 7011 (42) 7012 (18) 7013 (1) 7021 (2) 7022 (23) 7023 (25) 7024 (1) 7030 (81) 7031 (1) 7032 (37) 7034 (3) 7036 (10) 7037 (41) 7039 (51) 7042 (3) 7043 (10) 7044 (24) RAL 80.. . . 8002 (Anzahl) Kombination (Anzahl) (1) 70../10.. 70../70.. (3) (6) Oberfläche außen RAL 10.. (Anzahl) . . 1013 (2) 1015 (2) 1019 (6) RAL 70.. (Anzahl) . . 7002 (6) 7004 (3) 7005 (1) 7006 (9) 7008 (1) 7010 (37) 7011 (24) 7012 (12) 7013 (3) 7016 (1) 7021 (2) 7022 (57) 7023 (23) 7024 (1) 7030 (78) 7032 (24) 7034 (6) 7035 (2) 7036 (20) 7037 (25) RAL 90.. (Anzahl) . . 9007 (16) Kombination (Anzahl) 70../10.. 70../70.. 70../9007 1019/9007 (3) (20) (14) (1) 86 7038 7039 7042 7043 7044 (1) (105) (5) (10) (15) Scherben RAL 10.. – 30..(Anzahl) . ./. . 1000 (1) 1001 (8) 1002 (5) 1011 (1) 1013 (57) 1014 (2) 1019 (22) 1020 (9) 2001 (1) 3009 (1) 3012 (1) RAL 70.. (Anzahl) . . 7000 (1) 7002 (2) 7003 (1) 7004 (2) 7006 (6) 7010 (3) 7011 (14) 7012 (2) 7022 (1) 7023 (16) 7024 (1) 7030 (66) 7032 (84) 7034 (20) 7035 (19) 7036 (20) 7037 (22) 7038 (3) 7039 (9) 7042 (2) 7044 (71) RAL 80.. - 90.. (Anzahl) . ./. . 8002 (1) 8003 (2) 8004 (4) 8025 (2) 9002 (2) tw. Mantelung (Anz.) 70../10.. 70../70.. 70../80.. 22) (7) (4) Dekor: Wenn man von Drehriefen als Dekorform absieht, sind Verzierungen selten. Die Profil- und Leistenränder weisen entsprechend ihrer Ausführung Rund- oder Halbrundprofile oder Dornleisten auf. Ein Rand ist mit einer Wellenleiste aus Fingereindrücken ausgestattet (KatNr. 794). Die Halszone zeigt überwiegend unterschiedlich ausgeprägte Drehriefen (24 Stück). Außerdem kommen Wellenkammlinien (2 Stück) und einfache Wellenritzlinie (1 Stück) vor. Auf der Schulter sind ebenfalls unterschiedlich ausgeprägte Drehriefen (33 Stück) häufig. Weitere Dekorformen erscheinen, tw. in Kombination, als Wellenkammlinien (12 Stück), einfache Wellenritzlinien (4 Stück), umlaufende Rillen (4 Stück), eine sechsfach umlaufende Rille und umlaufende Rollstempelmuster (9 Stück). Technische Merkmale: Die meisten Kugeltöpfe sind vollständig auf der Töpferscheibe gedreht (107 Stück), ein Topf ist handgeformt. An sieben Stück ist eine kombinierte Fertigung zu erkennen, teilweise auch die Montage der getrennt von einander gefertigten Ober- und Unterteile. 87 Schwarz-graue Irdenware - Gefäßtypen Deckel 1,0% Siebgefäß 0,2% Kugeltopf 25,5% Topf 18,0% Öllampe 1,2% Becher 0,8% Schüssel / Schale 6,8% Krug / Kanne 19,8% Grapen 26,7% Abb. 18: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Diagramm "Anteile der Gefäßtypen der schwarz-grauen Irdenware mit feiner Magerung " 88 Topf: Zum Gefäßtyp Topf gehören 90 Gefäße. Der schlechte Erhaltungszustand erlaubt oft keine eindeutige Typzuordnung, nur vier Töpfe weisen einen Erhaltungsgrad von 10 % auf. Mit Randdurchmessern von 10 bis 32 cm und Bodendurchmessern von 2,8 bis 21 cm wird ein großer Bereich von verschiedenen Gefäßgrößen abgedeckt. Der Lippenrand ist die häufigste Randform (13 Stück). Er ist oft ausbiegend oder gekehlt gearbeitet und tritt gelegentlich steil, horizontal abgestrichen, abknickend oder abgesetzt auf. In einem Fall könnte er als Deckelrast gedient haben (KatNr. 812). Der Wulstrand (12 Stück) ist meist horizontal und gelegentlich auch nach innen oder außen abgestrichen. Der steil oder eingezogen auftrtende Leistenrand (2 Stück) weist ein dreieckiges, an den Kanten gerundetes Profil auf. Weitere Randformen sind: Dornrand (2 Stück), aus- oder einbiegender Kremprand mit gerundetem Profil (3 Stück), gekröpfter und verdickter Trichterrand (2 Stück), Planrand (3 Stück). Der Glattrand (4 Stück) erscheint ausbiegend, eingezogen, gekröpft oder als Deckelrast mit Innenleiste. Bei Töpfen mit Halszone dominiert der Trichterrand (13 Stück). Andere Halsformen sind eingezogen (4 Stück), zylindrisch (2 Stück) oder kegelig (1 Stück). Die Gefäßform stellt sich überwiegend bauchig (40 Stück), kugelig (3 Stück), zylindrisch (3 Stück) oder steilwandig/schlank (2 Stück) dar. Die Bodenzone ist in der Regel als Planboden ausgebildet (38 Stück), der oft abgesetzt ist. An zwei Gefäßen ist der Boden lediglich abgeplattet, da als eigentliche Standvorrichtung eine durchgehende Standleiste bzw. drei kurze Standleisten dienen (evtl. Gefäßtyp Krug). Ein Gefäß besitzt einen Standfuß (KatNr. 808). Ein Topf ist mit einem Bandhenkel ausgestattet. Dekor: Der Rand ist bei je einem Topf mit einer Dornleiste mit Rollstempel (KatNr. 807) und mit Fingerkniffen (KatNr. 811) verziert. Die Halszone weist oft unterschiedlich ausgeprägte Drehriefen auf (14 Stück) und in einem Falle eine umlaufende Rille. Die Schulterzone kann Rollstempeldekor (4 Stück), Wellenkammlinien (2 Stück) oder Drehriefen (2 Stück) tragen. Als Einzelerscheinungen treten eine umlaufende Dornleiste, Rillen- und Fingereindrücke (KatNr. 802) auf. Auf der Wandung erscheint je einmal eine umlaufende Rille und Wellenkammlinien kombiniert mit Rollstempeldekor (KatNr. 805). Technische Merkmale: An fast allen Töpfen (87 Stück) lässt sich eine Fertigung auf der Töpferscheibe erkennen. Nur ein Topf ist handgeformt und nachgedreht. Grapen: Häufigster Gefäßtyp der feingemagerten schwarz-grauen Irdenware ist der Grapen (134 Stück). Im Vergleich zu anderen Gefäßtypen ist der Erhaltungsgrad des Grapens recht zufrieden stellend. Immerhin 19 Grapen weisen einen Erhaltungsgrad von 10 % bis 95 % auf. Der Randdurchmesser variiert im Bereich zwischen 10 und 25 cm und der größte Gefäßdurchmesser zwischen 13 und 27 cm. Damit ist sicherlich weitgehend das Größenspektrum verfügbarer Grapen abgedeckt. Die Höhe des Gefäßkörpers reicht von 9 bis 21,5 cm und der einzige soweit erhaltene Grapen weist inklusive der Füße eine Höhe von 18,3 cm auf. Auch beim Grapen ist der Lippenrand die häufigste Randform (43 Stück). Er ist meist ausbiegend und oft gekehlt oder verdickt und nur selten abknickend, gekröpft oder abgesetzt. Einige Grapen weisen eine Rille auf der Randlippe auf. Der Leistenrand (6 Stück) ist als Dreieck oder Rundprofil geformt und erscheint teilweise ausbiegend oder gekehlt. Die zweithäufigste Randausprägung, der Dornrand (24 Stück), weist in der Regel ein ausbiegendes und/oder gekehltes Profil auf. Er ist selten gekröpft und nur im Einzelfall abknickend. Der Profilrand (14 Stück) ist oft gekehlt und besitzt 89 teilweise eine ausbiegende Stellung (s. Dekor). Ein gekröpfter Rand ist beim Grapen verhältnismäßig häufig (10 Stück). Er ist teilweise verdickt oder besonders stark gekehlt. Der Trichterrand (4 Stück) kommt teilweise abknickend oder ausbiegend vor. Ein einzelner Kremprand ist gekehlt und ausbiegend. Die tw. vorhandene Halszone ist oft nur kurz und meist von eingezogener Form (26 Stück). Weitere Grapen besitzen einen kegeligen (9 Stück), zylindrischen (3 Stück) oder trichterförmigen bzw. konischen (3 Stück) Hals. Die Gefäßform ist durchweg bauchig (48 Stück) bis kugelig (12 Stück) und in zwei Fällen besonders gedrungen. Der Boden ist fast immer linsenförmig (28 Stück) und bei einem Grapen als Kugelboden ausgebildet. An 30 Grapen haben sich Bandhenkel erhalten. Er befindet sich überwiegend in randständiger Position und nur je einmal sitzt er am Gefäßhals, an der Schulter oder ist unterrandständig. Vier Gefäße verfügen über zwei gegenüber liegende Henkel. Die Henkel sind in der Regel profiliert und gelegentlich besonders breit und kräftig ausgebildet. An einem Grapen sind sie außergewöhnlich schmal. An 33 Grapen hat sich mindestens ein Fuß erhalten. Der Querschnitt ist bei allen von rundlicher, ovaler Form und einmal am Ende umgeschlagen. Fast alle Füße weisen innen, außen und/oder seitlich flache Längsfurchen auf. Am häufigsten ist das Vorkommen auf der Innenseite (9 Stück), oft kombiniert mit drei seitlich geführten Fingereindrücken außen an der Ansatzstelle zum Grapenboden (z.B. KatNr. 767). Manchmal befinden sich an dieser Stelle auch nur zwei seitlich oder frontal gesetzte Fingereindrücke (4 Stück) oder ein bis drei seitlich und/oder frontal gesetzte, meist flache Fingereindrücke (5 Stück) (z.B. KatNr. 770). Dekor: Im Vergleich zu den übrigen Topfformen findet sich auf dem Grapen oft plastischer Dekor. Die als Profilrand ausgebildeten Ränder (12 Stück) sind mit Halbrund- oder Rundprofilen verziert. Je einmal findet sich eine umlaufende Rille und eine Hohlkehle als Dekorelement. Am Hals dominieren unterschiedlich ausgeprägte Drehriefen (22 Stück) neben umlaufenden Wellenkamm- und einfachen Wellenritzlinien (14 Stück). Einzelerscheinungen sind umlaufende Rillen, Rollstempelbänder, eine Einschnürung oder eine Dornleiste, z.T. als Absatz zur Schulter. Die Schulterzone ist oft verziert. Häufig sind Wellenkamm- und einfache Wellenritzlinie (21 Stück), unterschiedlich ausgeprägte Drehriefen (19 Stück) und weniger oft umlaufende ein- bis dreifache Rillen (12 Stück) oder Rollstempelbänder (8 Stück). Die aufgezählten Dekormerkmale an Hals und Schulter kommen oft kombiniert vor und bewirken eine zonale Gliederung des Gefäßes. Am Henkel treten in zwei Fällen Fingereindrücke im Bereich des Ansatzes an der Gefäßwand auf und ein Henkel trägt mittig eine Reihe von Fingereindrücken (KatNr. 769). Technische Merkmale: Die meisten Grapen sind ausschließlich auf der Töpferscheibe gedreht (103 Stück) und nur einer ist handgeformt. An acht Exemplaren lässt sich eine getrennte Fertigung von Ober- und Unterteil mit nachträglicher Montage erkennen (s. Kapitel 5.3.4.). Krug/Kanne: Zu diesen Gefäßtypen gehören 99 Gefäße. Als Kanne lassen sich auf Grund erhaltener Ausgussvorrichtung sechs Exemplare identifizieren. Der Variante des Vier- oder Mehrpasskruges lassen sich sechs Gefäße zuordnen. Der Erhaltungszustand ist mäßig, zwölf Gefäße weisen einen Erhaltungsgrad zwischen 10 % und 95 % auf. Die Randdurchmesser liegen in dem weiten Bereich zwischen 5 und 18 cm bei Bodendurchmessern von 2,8 bis 19 cm. Der größte Durchmesser beträgt zwischen 7,5 und 33,5 cm und die Höhe 15 cm bzw. 29,5 cm. 90 Häufigste Randform an den Krügen ist der Dornrand (10 Stück), der entweder eine senkrechte oder leicht aus- oder einbiegende Stellung besitzt. Alle weiteren Randformen sind jeweils nur in geringer Anzahl vorhanden: ein- oder ausbiegender Lippenrand (2 Stück), Steilrand (2 Stück), Kehlrand (1 Stück). Der Wulstrand (3 Stück) ist horizontal oder nach innen abgestrichen. Er tritt hauptsächlich an Gefäßen auf, bei denen es sich auch um den Typ Topf oder Kachel handeln kann. Der Glattrand (4 Stück) erscheint teilweise mit einer Leiste zum Hals abgesetzt. Die Ränder der Vier- bzw. Mehrpassgefäße fallen aus dem üblichen Schema der Randformen heraus, da sie mehrfach nach innen eingeschlagen sind. Die Form des Gefäßhalses ist meist entweder eingezogen (14 Stück) oder leicht trichterförmig (15 Stück) und in einigen Fällen zylindrisch (3 Stück). Die Gefäßform ist überwiegend bauchig (41 Stück) bis kugelig (6 Stück) und nur gelegentlich schlank (9 Stück). Die Einzelerscheinung einer zylindrischen Gefäßform tritt an einem eventuellen Becher auf (KatNr. 805). Die Bodenformen sind im Vergleich zu anderen Gefäßtypen sehr vielfältig. Am häufigsten sind der Planboden (18 Stück), der an zwei Krügen zum Gefäßkörper abgesetzt ist, und der Wellenfuß (19 Stück), der entweder hohl ist oder eine plane Standfläche aufweist. An fünf Krügen ist die Bodenzone als Standfuß und an zweien als Standplatte ausgeformt. Je ein Gefäß weist eine unterbrochene Standleiste (KatNr. 785) und eine gekniffene Standleiste (KatNr. 779) auf. Eine vollkommen andere Art der Gestaltung ihrer Standfläche stellt eine Gruppe von Krügen mit abgeplatteter oder leicht linsenförmiger Bodenzone dar. Diese Gefäße besitzen fast immer drei aus der Wandung gekniffene kurze Leisten, auf denen sie stehen (7 Stück) (z.B. KatNr. 782), oder auch drei Füße (1 Stück, KatNr. 772) oder drei Knubben (1 Stück, KatNr. 771). Unter den Handhaben dominiert der meist profilierte Bandhenkel (17 Stück), der in randständiger oder unterrandständiger Position sitzen kann. Der seltene Wulsthenkel (2 Stück) ist profiliert und unterrandständig. An einer Kanne treten drei Stege zwischen Tülle und Wandung auf, die man als Handhabe ansprechen könnte (KatNr. 781). Bei den Kannen überwiegt als Ausguss die in Rand und Hals geformte Schnauze (4 Stück) vor der Röhrentülle (1 Stück) und einer trichterförmigen Tülle (1 Stück). Dekor: Der Rand ist an einigen Krügen mit einem umlaufenden Rollstempelband (6 Stück) versehen, welches sich z.T. auf einer Profil- oder Dornleiste befindet. An einem Gefäß ist es als Tau-Fries ausgebildet. Einige Dornleisten sind mit Fingerkniffen oder -eindrücken verziert (2 Stück). Ein weiterer Krug trägt auf der Randzone eine fünffach umlaufende Rille. Der Hals weist oft Drehriefen auf (18 Stück), teilweise als Absatz zur Schulter. Weitere Dekorelemente am Hals sind Wellenkammlinien (2 Stück) und Rollstempel (2 Stück). Auf der Schulter treten Wellenkamm- und einfache Wellenritzlinien (5 Stück) und Rollstempelbänder (8 Stück) auf. Zu den seltenen Verzierungen hier gehören Drehriefen (3 Stück), Rillen bzw. Furchen (2 Stück) und eine Leiste mit Fingerkniffen und senkrechten Kerben (1 Stück, KatNr. 775). Die Wandungszone weist zweimal Drehriefen und je einmal Rollstempeldekor, Wellenkammlinie und eine Kannelierung auf. Die Fußbzw. Bodenzone ist in einigen Fällen mit Fingerkniffen oder Eindrücken an der Kante versehen (3 Stück), außerdem gibt es Drehriefen (1 Stück) und Rollstempel (1 Stück). Die aufgeführten Dekorelemente treten teilweise mehrfach und in Kombination auf den einzelnen Gefäßzonen auf und bewirken eine ausgeprägte zonale Gliederung. Am Henkel erscheinen an drei Gefäßen Fingereindrücke mittig auf der Längsachse und an einem Exemplar eine tiefe Längsfurche. Technische Merkmale: Alle Krüge und Kannen sind auf der Töpferscheibe gedreht, gelegentlich treten Knetspuren vom Austreiben des Gefäßkörpers an den besonders bauchigen Formen auf (z.B. KatNr. 782). 91 Schüssel/Schale: Die Anzahl dieser Gefäßtypen beträgt 34 Stück. Sechs Schüsseln lassen sich der Variante der Milchsatte zuordnen. Der Erhaltungszustand ist relativ schlecht, nur eine Schüssel weist einen Erhaltungsgrad von 10 % auf. Mit Randdurchmessern zwischen 12 und 40 cm wird wohl das gesamte Spektrum des Gefäßtyps der Schüssel erfasst. Der an einer einzigen Schüssel erhaltene Boden weist einen Durchmesser von 16 cm auf. Der Lippenrand ist die häufigste Randform (12 Stück). Seine Stellung ist oft ausbiegend und teilweise verdickt. Der Wulstrand (6 Stück) ist oft einbiegend und teilweise horizontal rundlich abgestrichen. Der Kremprand (6 Stück) weist meist ein Rundprofil auf und biegt teilweise nach innen ein. Der meist einbiegende Leistenrand besitzt ein Rund- oder Dreieckprofil (3 Stück). Der Keulenrand (3 Stück) ist bei einer Schüssel außen gerundet. Eine Schüssel ist mit einem Planrand ausgestattet. Die meisten Schüsseln haben eine flache Gefäßform (7 Stück). Jeweils zwei weisen eine bauchige bzw. steilwandige und hohe Form auf. Der einzige erhaltene Boden ist als Planboden gearbeitet. Fünf Schüsseln besitzen eine für die Variante der Milchsatte charakteristische breite, gezogene Schnauze oder Gießlippe. Dekor: Dekor ist selten. Eine Schüssel trägt am Rand einen umlaufenden Rollstempel (KatNr. 798). Zwei Schüsseln weisen Fingernageldrehriefen an der Randzone auf und eine hat eine umlaufende Rille auf der Wandung. Technische Merkmale: Alle Schüsseln sind auf der Drehscheibe hergestellt. Kachel: Bei 13 Gefäßen handelt es sich wahrscheinlich um Ofenkacheln. Ihr schlechter Erhaltungszustand macht auch die Zuordnung zu den Gefäßtypen Topf, Krug oder Napf möglich. Der Randdurchmesser liegt im Bereich zwischen 10 und 14 cm und weist damit ein typisches Maß eindeutig identifizierbarer Topf- und Napfkacheln aus dem Hildesheimer Fundgut auf149. Die dominierende Randform ist der für die Kacheln charakteristische Wulstrand (10 Stück), der meist horizontal oder nach innen abgestrichen erscheint. Weitere Randformen sind der Lippen-, der Glatt- und der Planrand, die je einmal vertreten sind. Die Halszone ist immer trichterförmig (12 Stück) und die Gefäßform bauchig (2 Stück). Dekor: Auf der Halszone treten als technisch-funktionaler Dekor unterschiedlich ausgeprägte Drehriefen auf (9 Stück). Technische Merkmale: Alle Gefäße sind auf der Töpferscheibe gedreht. Einige haben eine teilweise Ascheanflugglasur oder eine metallisch glänzende Oberfläche. Zum Teil weisen sie einen Steinzeug-artig harten Brand auf. Öllampe: Die Sonderform der Öllampe ist mit sechs Exemplaren vertreten (z.B. KatNr. 796 u. 797). Es handelt sich um den Typ einer kleinen, flachen Schale mit einer gekniffenen Schnauze als Dochthalter. Die 149 vgl. Henkel 1991a; vgl. Kapitel 5.3.3.2.5. 92 Lampen weisen eine sehr gute Erhaltung auf, fünf Stück weisen einen Erhaltungsgrad von 10 % bis 90 % auf. Der Randdurchmesser liegt zwischen 5,8 und 8 cm bei Bodendurchmessern von 3 bis 6 cm. Die Höhe beträgt 2,1 bis 2,5 cm. Alle Lampen besitzen einen Glattrand und haben die Form einer flachen Schale. Die Bodenzone ist durchweg ein Planboden und der Dochthalter ist als gekniffene Schnauze ausgebildet. Alle Öllampen sind auf der Drehscheibe gefertigt. Becher: Vier Gefäße können als Becher oder evtl. als Humpen angesprochen werden. Der Erhaltungszustand ist sehr schlecht, Maße konnten nur eingeschränkt abgenommen werden. Die Randdurchmesser betragen 5 bzw. 14 cm, der Bodendurchmesser 9 cm und der maximale Durchmesser 16 cm. Randformen erscheinen je einmal als Glattrand und als horizontal abgestrichener Profilrand. Ein Becher lässt eine trichterförmige Halszone erkennen. Die Gefäßform ist zylindrisch (3 Stück) und die einzige vorhandene Bodenzone ist mit einer gebauchten Standleiste versehen (KatNr. 761). Eine Handhabe hat sich an keinem Gefäß erhalten. Dekor: Der Rand ist bei einem Becher mit einer Dornleiste abgesetzt. Die an einem Gefäß erhaltene Halszone ist mit Drehriefen versehen (KatNr. 786). Die Wandung zeigt bei einem weiteren Becher umlaufende Wellenkammlinien und Rollstempeldekor (KatNr. 805). Ein Gefäß trägt im unteren Drittel eine umlaufende Halbrundprofilleiste (KatNr. 761). Technische Merkmale: Alle Becher lassen ihre Herstellung auf der Töpferscheibe erkennen. Siebgefäß: Das Siebgefäß ist das einzige seiner Art unter allen Keramikfunden (KatNr. 801). Es handelt sich dabei um ein dickwandiges, fast zylindrisches Gefäß mit gelochtem Planboden. Ursprünglich befand sich in Verlängerung der Wandung ein breiter angesetzter Standring bzw. das Gefäß war auf die Mündung eines anderen gleichen Durchmessers montiert gewesen. Eventuell handelte es sich dabei um das Gefäß KatNr. 812. An der Nahtstelle ist die Konstruktion auseinander gebrochen. Vielleicht handelt es sich bei dem vorliegenden Stück um eine Vorrichtung zur Quark- bzw. Käsebereitung150. Deckel: Es gibt fünf deckelähnliche Gefäße bzw. Gegenstände in dieser Warengruppe. Die Erhaltung ist schlecht. Es ließen sich an drei Deckeln Durchmesser zwischen 8,5 und 20 cm und am einzigen eindeutigen Deckel (KatNr. 763) die originale Höhe von 4,5 cm feststellen. Die Randzonen sind je einmal als ausbiegender Glattrand und als horizontal abgestrichener Lippenrand gestaltet. Die Form ist meist flach bis plan (3 Stück) oder gewölbt bzw. glockenförmig. Als Handhabe dient in einem Falle ein Knauf, der an seiner Basis eingezogen ist. Eine eventuelle Feuerstülpe besitzt einen Bandhenkel und ausgeschnittene, rechteckige Abzugslöcher. 150 Im Töpfereimuseum Duingen befindet sich ein Gefäß von der Form eines großen Vorratstopfes aus Steinzeug, ebenfalls mit einem siebartig gelochten Boden. Es stammt aus dem 19. Jahrhundert und diente nach Aussage des Duinger Heimatpflegers und Museumsleiters Friedrich Becker der Quarkbereitung. 93 Dekor: Die Oberfläche von zwei Deckeln zeigt konzentrischen Rollstempeldekor und einmal eine Wellenkammlinie. Der Henkel der eventuellen Feuerstülpe weist am Ansatz seitlich geführte Fingereindrücke auf und in seiner Längsachse eine Linie von Fingertupfen. Technische Merkmale: Die eventuelle Feuerstülpe ist handgeformt, die übrigen Gegenstände sind auf der Töpferscheibe hergestellt. Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang Die Gruppe der fein gemagerten schwarz-grauen Irdenware ist in den Horizonten 2 bis 7 enthalten (s. Abb. 14). Das entspricht einem Zeitraum von der Mitte des 11. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Befunde, die diese Ware enthalten, lassen sich überwiegend einzelnen Horizonten zuordnen. Horizont 2 enthält fünf Gefäße dieser Warengruppe. Ein Gefäß ist ein Kugeltopf (= 20 %) und vier Gefäße sind Krüge (= 80 %). Der Kugeltopf besitzt einen weit ausbiegenden, leicht verdickten Rand, wie er in diesem Horizont auch bei den Gefäßen der beiden anderen schwarz-grauen Warengruppen häufig vorkommt. Die Krüge sind von bauchiger Form und weisen als Standvorrichtung je einmal eine gekniffene Standleiste, einen Wellenfuß und drei kurze gekniffene Standleisten auf. Alle Gefäße sind auf der Drehscheibe hergestellt. Die Fundstücke stammen aus nur zwei Befunden, die unmittelbar aneinander grenzen. Daher ist es m.E. trotz der geringen Stückzahl in diesem Falle legitim, eine gewisse Repräsentativität der Gefäßverteilung anzunehmen. Im Übrigen dominiert in diesem Horizont die schwarz-graue Ware grober und mittlerer Magerungskörnung. Möglicherweise wurde beim Trink- und Schenkgeschirr ein größerer Wert auf ein gutes Aussehen gelegt. Daher wurden diese Teile aus fein gemagertem Ton und auf der Drehscheibe hergestellt. In Horizont 3 ist die fein gemagerte schwarz-graue Irdenware ebenfalls nur in wenigen Befunden schwach vertreten (12 Gefäße in 8 Befunden). Es kommen allerdings fast alle Gefäßtypen vor. Kugeltopf, Topf und Krug sind in gleicher Anzahl vorhanden (je 25 %), gefolgt vom Grapen (17 %) und vom Becher (8 %). Rückschlüsse auf eine repräsentative Verteilung lassen die geringen Stückzahlen hier nicht zu. Die individuellen Merkmale der Gefäße zeigen keine signifikanten Unterschiede, weder zum Gesamtspektrum der fein gemagerten schwarz-grauen Irdenware, noch zur im gleichen Horizont vorkommenden schwarz-grauen Ware mit mittlerer Magerungskörnung. Wie dort kommen auch hier im Einzelfall unter den Topfformen ein profilierter Rand und eine ausgeprägte Halszone vor. Bemerkenswert ist ein Becher mit umlaufenden Profilleisten, deren Vorbild vielleicht in den Daubenringen eines hölzernen geböttcherten Exemplares gesucht werden kann (KatNr. 761). Dieser Becher stellt im gesamten Fundgut eine Einzelerscheinung dar. Die für Horizont 2 angesprochene Seltenheit von Scheiben-gedrehter, fein gemagerter schwarz-grauer Irdenware besteht in Horizont 3 fort. Horizont 4 weist eine leichte Zunahme der fein gemagerten schwarz-grauen Irdenware auf (27 Gefäße in sieben Befunden). Der Kugeltopf ist die häufigste Gefäßform (37 %), gefolgt vom Grapen (22 %). Weitere Typen sind Krug und Schüssel (je 15 %) und der Topf (11 %). Abgesehen davon, dass in der Gesamtverteilung die Topfformen am zahlreichsten vertreten sind, verbietet sich für diesen Horizont wegen der geringen Stückzahl ebenfalls eine weitere Analyse. Unter den Einzelmerkmalen der Gefäße ist hervorzuheben, dass die Randform des Dornrandes an Töpfen und Grapen in Erscheinung tritt. Bei einem der Krüge handelt es sich um einen Mehrpasskrug. 94 In Horizont 5 findet sich fast die Hälfte der Keramik dieser Warengruppe (192 Gefäße). Ein Drittel davon entfällt auf den Kugeltopf als zahlreichsten Gefäßtyp (33 %), dicht gefolgt vom Grapen (30 %) und mit weitem Abstand vom Topf (8 %). Der Krug bzw. die Kanne (17 %) und die Schüsseln (5 %) sind erwartungsgemäß weniger häufig. Die Sonderformen Kachel (5 %), Öllampe und Deckel (je 1 %) sind gemäß ihres geringen Gesamtaufkommens recht selten. Unter den Einzelmerkmalen entsprechen die Randformen bei allen Gefäßtypen weitgehend ihrer Verteilung im Gesamtspektrum. Abweichend davon kommen bei den Topfformen die stark gegliederten Ränder, wie gekröpfte Ränder und solche mit Profilen und Leisten, sowie die trichterförmigen Ränder fast alle in Horizont 5 vor. Wenn eine Halszone erhalten ist, ist diese oft eingezogen und kurz und gelegentlich mit Drehriefen versehen. Eine längere Halszone weist in jedem Falle Drehriefen auf. Die vier Mehrpasskrüge gehören Horizont 5 an, sowie die meisten Krüge mit drei kurzen gekniffenen Leisten als Standvorrichtung. Desgleichen finden sich hier die meisten Schüsseln der Variante der Milchsatte. Die Verteilung des Dekors und der Technischen Merkmale aller Gefäße entsprechen weitgehend denen des Gesamtspektrums. In der Verfüllung der Kloake Phase C befindet sich ein Kugeltopf (KatNr. 790), der in seiner Erscheinungsform fast identisch ist mit einem Topf aus der gleichen Verfüllung, der der Warengruppe der schwarz-grauen Irdenware mittlerer Magerungskörnung angehört (s.o., KatNr. 114). Der Unterschied beider Gefäße besteht nur in ihrer Größe. Der Randdurchmesser des fein gemagerten Kugeltopfes übertrifft den anderen um fast 6 cm und das Volumen ist mit 12 bis 15 Liter nahezu doppelt so groß151. Es drängt sich auf, bei den beiden Gefäßen an eine Herkunft aus derselben Werkstatt zu denken. Möglicherweise gehören sie zu einem ganzen Satz derartiger Töpfe in unterschiedlichen Größen, die man z.B. auch ineinander stapeln konnte. Die Maße der beiden vorhandenen Exemplare würden es zulassen, den kleineren in den größeren zu setzen. Außerdem treten in dieser Verfüllung gehäuft Grapen und Kugeltöpfe auf, die auf der Außenseite eine nahezu vollständige Ascheanflugglasur tragen (z.B. KatNr. 767, 769, 793). Fast alle sind Steinzeug-artig hart gebrannt und von gedrungen kugeliger Form. Die Randformen und Dekorelemente (Wellenkammlinien, Rollstempeldekore, Rillen) ähneln sich stark. Zwei Grapen (KatNr. 767 u. 769) sind in ihren Merkmalen vollkommen identisch und weisen sogar an der gleichen Stelle der Wandung eine Stapelspur auf. Sie könnten nicht nur aus derselben Werkstatt sondern auch aus derselben Ofenfüllung stammen, wo sie sich an dieser Stelle berührt hätten. Der hohe Anteil der schwarz-grauen Irdenware auch in den späten Befunden des Horizonts 5 lässt auf eine kontinuierliche Verwendung dieses Geschirrs schließen. Die Fundstücke sind teilweise fast vollständig rekonstruierbar und machen nicht den Eindruck, als ob sie aus älteren Schichten umgelagert sind. In den Befunden der Horizonte 6 und 7 ist die fein gemagerte schwarz-graue Irdenware weiterhin gut vertreten (125 Gefäße). Die Verteilung gleicht der in Horizont 5. Hervorzuheben ist ein Vierpasskrug (KatNr. 783), der der flächig mit einer Ascheanflugglasur versehenen, Steinzeug-artig hart gebrannten schwarz-grauen Irdenware angehört. Sein kugeliger, mit Drehriefen versehener Gefäßkörper mit stark eingezogenem Hals setzt ihn formal in die Nähe des Steinzeugs und der bleiglasierten Irdenware des 16./17. Jahrhunderts. Er entstammt der Bettung einer Pflasterung ca. des 18. Jahrhunderts. 151 Selbst noch größere Kugeltöpfe kommen gelegentlich vor, tw. mit einem Volumen bis zu 45 Litern (Schmidt 1990, 17). Wahrscheinlich bevorzugte man für diese und größere Töpfe normalerweise Kessel aus Metall, da diese stabiler und besser zu handhaben waren. 95 In den jüngsten Schichten mit dem Befundcharakter von Planier- und Auffüllschichten nimmt der Anteil umgelagerter Keramik stark zu. Die älteren Befunde des Horizonts 6 zeigen wie Horizont 5 eine anhaltende Verwendung der Keramik dieser Warengruppe. Im Ergebnis lässt sich feststellen, dass die Warengruppe der fein gemagerten schwarz-grauen Irdenware in Horizont 2, d.h. zum Anfang des 12. Jahrhunderts zum ersten Mal auftritt, aber bis einschließlich Horizont 4, also Anfang des 16. Jahrhunderts, eine Ausnahmeerscheinung neben der schwarz-grauen Ware mittlerer Magerungskörnung darstellt. Bis auf Horizont 2 (häufigster Gefäßtyp: Krug) lässt sich keine Vorliebe für einen bestimmten Gefäßtyp ausmachen. Das seltene Vorkommen ist m.E. auf technologische Gründe zurückzuführen. Auf einer langsam laufenden Drehscheibe, z.B. der Blockscheibe, ist es unerheblich, ob sich gröbere Partikel im Rohstoff befinden, da sich diese problemlos während des Drehvorgangs in die Gefäßoberfläche einarbeiten lassen. Im Gegensatz dazu werden bei einem schnellen Drehvorgang, z.B. auf der Spindelscheibe, diese mitgerissen und erzeugen entsprechende Riefen. Dieser Umstand lässt sich als Hinweis auf die Ausstattung der Töpferwerkstätten interpretieren, in denen demnach die langsam laufende Blockscheibe vorherrschte. In Horizont 5 weisen die Warengruppen der fein und mittel gemagerten schwarz-grauen Irdenware fast gleiche Anteile auf. In der Verteilung der Gefäßtypen gibt es keine gravierenden Unterschiede. Lediglich bei den Topfformen fällt auf der fein gemagerten Ware eine etwas häufigere Verwendung von Ritz- und Stempeldekoren auf. Offenbar zeigt dieser Horizont die Phase des Wechsels zur fein gemagerten Ware. In den älteren Befunden überwiegt noch der Anteil der Ware mit Magerungsbestandteilen mittlerer Körnung, während sich in den jüngeren Befunden, ab ca. 1600, das Verhältnis umkehrt. Dies unterstützt die Annahme einer vermehrten Verwendung der schnellen Drehscheibe in den Töpferwerkstätten. Die Beschaffenheit der gleichzeitigen und überwiegend vorkommenden bleiglasierten Irdenware legt diesen Schluss ebenfalls nahe. Darüber hinaus ist die Verwendung beider Typen von Drehscheiben nebeneinander sehr wahrscheinlich. Außerdem war die Verwendung von weniger gut aufbereitetem Ton auf der schnellen Scheibe offenbar durchaus üblich, insbesondere, wenn es sich um massenhaft hergestellte Gebrauchsware handelte. Beispielhaft dafür stehen die beiden Kugeltöpfe gleichen Typs mit unterschiedlicher Magerung (KatNr. 114 u. 790). Die älteren Befunde des Horizonts 6 zeigen zunächst eine weitere, wenn auch eingeschränkte Verwendung der fein gemagerten schwarz-grauen Irdenware. Spätestens zum Ende des 18. Jahrhunderts spielt sie keine Rolle mehr. 5.3.3.1.1.4. Einordnung und Datierung der schwarz-grauen Irdenwaren im überregionalen Kontext. Viele Bearbeiter legen das Hauptgewicht auf die Betrachtung formaler Merkmale der Gefäße und gehen auf die unterschiedliche Magerung der schwarz-grauen Irdenwaren nicht im Detail ein. Aus diesem Grunde behandle ich in diesem Abschnitt die drei Warengruppen gemeinsam. Bei vielen Bearbeitern reduzierend gebrannter Irdenware aus dem nördlichen Deutschland taucht vor allem in den jüngeren Publikationen an irgendeiner Steller der Stoßseufzer auf, dass die schwarzgraue Ware schlecht zeitlich zu differenzieren sei. So beklagt z.B. Heine mehrfach eine gewisse "Datierungsunschärfe" vor allem bei den einfachen Formen152 und Stephan spricht u.a. davon, dass 152 Heine 1986, 120; ders. 1993a, 259 96 "feinere Aussagen zur Chronologie nicht legitim sind"153. Bei anderen Autoren versteckt sich diese Unsicherheit in Formulierungen, wie 'eine Chronologie sei schwierig' oder 'die Keramik entziehe sich einer zeitlichen Einordnung'. Ältere Arbeiten lesen sich oft leichter, da die betreffenden Autoren klare Entscheidungen zur Chronologie fällen. Von der neueren Forschung wurden deren Ergebnisse z.T. allerdings zu Recht in Zweifel gezogen, insbesondere was ihre Allgemeingültigkeit anbetrifft154. Es ist sicherlich hilfreicher und letztendlich weiterführender, eine teilweise eng begrenzte Regionalität der Keramik als Faktum anzuerkennen und nicht in Bereichen zu überregional gültigen Aussagen kommen zu wollen, wo diese in die Irre führen können. Für die Hildesheimer Fundstücke bedeutet das, dass diese eine auf die lokalen Verhältnisse zugeschnittene Entwicklung widerspiegeln, die auf andere Orte oder auch auf das weitere Stadtgebiet Hildesheims nicht unbedingt übertragbar zu sein braucht. Der Vergleich mit etwas weiter entfernten Orten, vor allem in nördlicher Richtung, z.B. Lübeck155, Hamburg156, Bremen157 oder Oldenburg158 ist problematisch. Die regionalen Bedingungen in Küstennähe unterscheiden sich doch in vieler Hinsicht von denen im Binnenlande (z.B. die Verwendung von Muschelgrus als Magerungsmittel). Im Süden bildet das Gebiet Hessens eine Grenze, da hier die frühere Anwendung der Töpferscheibe ein anders geartetes Keramikspektrum hervorgebracht hat159. Erst näher gelegene Orte wie Osnabrück160, Minden161 oder Magdeburg162 lassen, vor allem bei der frühen Keramik, Parallelen erkennen. Gute Voraussetzungen zum Vergleich mit der Keramik von der Bernwardsmauer bieten einige Fundorte im näheren Umkreis von Hildesheim (bis ca. 50 km Entfernung), die teilweise absolut-chronologisch eng eingebunden sind. Auf diese lege ich ein besonderes Gewicht163. Die grob gemagerte, meist handgeformte und relativ weiche Ware, die in Hildesheim hauptsächlich in Befunden vom Ende des 10. bis Ende des 12. Jahrhunderts vorkommt, weist einige Übereinstimmungen mit Fundstücken aus Braunschweig auf (vgl. Kapitel 5.3.3.1.2.3.). Sie ist ebenfalls handgeformt, teilweise dickwandig und mit Granitgrus grober Körnung gemagert. Der 153 Stephan 1981a, 49 154 vgl. einige Fälle z.B. bei Stephan 1981a, 49 155 z.B. Gläser 1989 156 Schindler 1959 157 Stephan 1982b 158 Steffens 1969 159 Stephan 1978/79, 37 160 Spitzner v.d. Haar 1993, 177ff 161 Nordsiek 1977; Peine 1988 162 Grimm 1959; Nickel 1980 163 Auf die Heranziehung der Funde von der Pfalz Werla bei Braunschweig verzichte ich trotz vieler typologischer Übereinstimmungen. Werla besitzt keine eigene Chronologie, sondern wird über die Parallelfunde der näheren und weiteren Umgebung datiert (vgl. Ring 1990). Diese Orte, z.B. Braunschweig, ziehe ich tw. zum Vergleich heran. 97 überwiegend reduzierende, oft uneinheitliche und weiche Brand und die gleichartig ausgebildeten Randformen stellen weitere Elemente der Ähnlichkeit dar. Rötting datiert diese Keramik zwar ins 9. bis in die 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts, stellt aber fest, dass sie mit geringfügigen Modifikationen, wie z.B. übergedrehten Randzonen, bis ins 12. und mit abnehmender Tendenz bis ins 13. Jahrhundert weiter in Gebrauch war164. Scholz hat die Braunschweiger Keramik mit naturwissenschaftlichen Methoden (Archäometrie) untersucht. Er kommt zu dem Schluss, dass eine zu enge Periodisierung auf Grund unterschiedlicher Körnung der Granitgrusmagerung wie auch typologischer Merkmale (Randausbildung) nicht haltbar ist165. In Braunschweig kommen als Gefäßtyp neben Kugeltöpfen noch die älteren Standbodengefäße und Kümpfe vor, die es unter der Hildesheimer Keramik nicht mehr gibt. Daher scheinen die Gefäße von der Bernwardsmauer den jüngeren Vorkommen der Braunschweiger Kugeltöpfe mit Granitgrusmagerung zu entsprechen. Es ist aber sicher nicht von einer gleichen Herkunft auszugehen, da die Machart der Keramik technologisch bedingt (Handformung, teilweise offener Feldbrand), überregional sehr gleichartig war. Stephan stellt für das 10. Jahrhundert eine allmähliche Abkehr von der Produktion für den Eigenbedarf im Hauswerk fest. Der Trend ging vielmehr in die Richtung einer immer noch lokal begrenzten, aber handwerklich betriebenen Fertigung. Als bestes Unterscheidungsmerkmal für den Herstellungsort führt er die Art der Magerung an, die, je nach zur Verfügung stehendem Rohmaterial, unterschiedlich ausfallen kann166. Für Hildesheim bedeutet das, dass als Rohmaterial Sand, Granit und Kalkstein verfügbar gewesen sein müssen. Die Lage Hildesheims an dem Fluss Innerste ergab sicherlich keine Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Sand und die nächsten Vorkommen von Granitgestein befinden sich im 30 km entfernten Bergmassiv des Harzes. Außerdem findet sich dieses Gestein in den Schottern der Innerste, die ihren Ursprung im Harz hat. Auffällig ist die geringe Verwendung von Kalksteingrus als Magerungsmaterial, obwohl dieses Gestein in den Höhenzügen unmittelbar in und um Hildesheim ansteht. Ein Grund dafür mag die bessere Verwendungsfähigkeit der anderen Materialien gewesen sein167. Eine weitere Parallele zur Keramik Hildesheims findet sich in den Funden der Burg Warberg in Elm, östlich von Braunschweig, aus der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts bis ins Jahr 1199168. Die handgeformte Keramik weist eine grobe Magerung aus lokalen Gesteinen auf. Sie hat meist kurze ausbiegende Ränder, die z.T. Spuren der Anwendung eines Formholzes zeigen bzw. übergedreht sind. Sie ist mit Pingsdorf-artiger Importware vergesellschaftet. Die gleiche Beobachtung macht Grote in Harste, Ldkr. Göttingen, wobei die dortige, schwarz-graue Ware im Gegensatz zu den Hildesheimer Stücken überwiegend Kalkmagerung aufweist169. 164 Rötting 1985a, 29 (Warengruppe D) 165 Scholz 2007, 112 166 Stephan 1978/79, 36 167 Sand muss lediglich einer Säuberung und Fraktionierung durch Sieben unterzogen werden und Granit zerspringt beim Zerkleinern wegen seiner kristallinen Struktur in körnige Fragmente (vgl. Lüdtke 1990, 321). Kalkstein kann dagegen ein sehr zähes und unberechenbares Material in der Bearbeitung sein. Die genaue Beschaffenheit des um Hildesheim anstehenden Kalksteins in dieser Hinsicht entzieht sich allerdings meiner Kenntnis. Daneben ist eine Verwendung von Kalkstein als Magerungsmaterial für Keramik beim Brennen nicht unproblematisch (vgl. Kapitel 5.3.4. u. Wulf 1988, 336 u. 338). 168 Schultz 1965, 256-260 169 Grote 1991, 185 u. 194 98 Für Hannover bezeichnet Plath vergleichbare Keramik als "schwarz-braune Ware", die er bei abnehmender Häufigkeit ins 10. bis 13. Jahrhundert datiert170. Aus Peine, zwischen Hannover und Braunschweig gelegen, gibt es einen Kugeltopf, der als Münzschatzgefäß gedient hat171. Das Oberteil des Topfes fehlt zwar, sonst aber gleicht er mit seinem dickwandigen, weichen und grob gemagerten Scherben und der uneinheitlichen Färbung seiner Oberfläche den entsprechenden Gefäßen aus Hildesheim. Seine Vergrabungszeit wird um 1200 angenommen, wobei Dehnke allerdings für den Topf selbst eine Laufzeit von mindestens 50 Jahren annimmt. Jedenfalls belegt dieser Fund den Gebrauch handgeformter, grob gemagerter schwarz-grauer Irdenware bis ans Ende des 12. Jahrhunderts, auch wenn es sich hier um eine sicherlich untypische Verwendung handelt. Ein ähnliches Bild liefern weitere Fundorte wie Düna172, Celle173 und Höxter und Umgebung174, Hameln175 oder Pöhlde176. Es ist feststellbar, dass in den genannten Orten städtischen und adligen, bzw. höfischen Charakters177, die grob gemagerte schwarz-graue Irdenware ca. 50 bis 100 Jahre früher außer Gebrauch kommt, als an Orten mit eher ländlich dörflichem Charakter178, wie Königshagen am Harz179, Coppengrave bei Hildesheim180 oder Boffzen bei Höxter181. In Hildesheim, wo in der Domburg städtische und höfische Verhältnisse zusammentreffen, besteht offenbar ein ganz besonderer Drang zu neuartigen Erzeugnissen. Diesen Schluss legt jedenfalls das Verschwinden grob gemagerter schwarz-grauer Ware im Fundgut an der Bernwardsmauer zu dem relativ frühen Zeitraum in der Mitte des 12. Jahrhunderts nahe. Die nächste Stufe der Entwicklung der Keramik steht im Zusammenhang mit einer zunehmenden Verwendung der Töpferscheibe, und zwar zunächst der relativ langsam laufenden Blockscheibe (s. Kapitel 5.3.4.). Für eine optimale Verarbeitung des Tons darauf muss dieser mit feinerem Magerungsmaterial als bisher aufbereitet werden, da bei der Drehbewegung durch mitgerissene grobe Partikel leicht tiefe Riefen auf der Gefäßwandung entstehen können. Dies zeigt sich beim Hildesheimer Material in der fast ausschließlichen Verwendung von Sand entsprechender Körnung 170 Plath 1958, 18-19; Büscher u.a. 1984, 175 171 Dehnke 1958, 220ff 172 Klappauf 1990; Both 1996 173 Busch 1990, 60ff 174 Stephan 1973, 51; ders. 1983b, 404-405; ders. 1986b, 225; Röber 1990, 118-120; FeldhausStephan 1995, 264 175 Heine 1986, 208 176 Fansa 1983, 57 177 Bei den Orten Düna und Pöhlde am Westrand des Harzes handelt es sich um einen ehemaligen Herrensitz und um einen Königshof. 178 vgl. Stephan 1978/79, 39 179 Janssen 1966, 142 180 Stephan 1981a, 30-31 181 Stephan 1983b, 405 99 als Magerungsmaterial182. Daneben deutet eine größere Brandhärte des Scherbens auf Verbesserungen dieses Herstellungsschrittes hin, d.h. es wurde nur noch im Brennofen und nicht mehr im offenen Feld- oder Grubenbrand gebrannt. Die verbesserte Technologie macht eine erheblich umfangreichere Ausstattung der Töpferwerkstätten notwendig (Drehscheiben, Brennofen) und ermöglicht damit eine vermehrte Produktion. Diese Entwicklung führt zur Ablösung der lokalen Keramikherstellung durch große Werkstätten, die den Bedarf einer ganzen Region decken und schließlich zur Herausbildung insbesondere der südniedersächsischen Töpfereizentren, die z.T. herausragende und überregionale Bedeutung erringen183. Die Qualität der Keramik in den entstehenden regionalen Töpferzentren des 12./13. Jahrhundert variiert sehr stark, je nach vorhandenem Rohstoff und Technik. Sie kann grob oder fein gemagert sein und eine unterschiedliche Brandhärte aufweisen184. Es entsteht jedoch eine größere Typenvielfalt unter den Gefäßen und innerhalb ihrer individuellen Merkmale. An die Seite des bisher dominierenden Kugeltopfes tritt der Grapen, ergänzt durch Töpfe mit Planboden und eine Vielzahl von Trink- und Schenkgefäßen (Krüge, Kannen, Becher). Für das Aufkommen des Grapens wird allgemein die Zeit um 1200 angenommen185. Gleichzeitig beginnt sich bei den Topfformen eine Halszone herauszubilden, die zunächst nur in Form einiger Drehriefen auf der Schulter auftritt186. Danach verläuft die Entwicklung zu einem Nebeneinander von Töpfen mit lang gezogener, mehr oder weniger mit Drehriefen versehener Schulterzone mit kurzem eingezogenem Hals und von Töpfen mit ausgeprägtem Schulterknick und einem relativ langen, teilweise stark einziehenden oder kegligen gerieften Hals. Diese Erscheinungsformen laufen bis ins 15. Jahrhundert durch187. Gleichzeitig wird der Rand in unterschiedlicher Form auf der Innenseite stufig abgestrichen. Die Langlebigkeit und das gleichzeitige Vorkommen vielfältigster Ausprägungen erlauben keine zeitlich enge Einordnung dieser Keramik nur auf Grund ihrer typologischen Merkmale ohne Einbeziehung von Befundsituation und Begleitfunden188. Für die formal untereinander sehr ähnlichen Topfformen der mittel bis fein gemagerten schwarz-grauen Irdenware aus dem Fundgut der Bernwardsmauer, vor allem in den Horizonten 2 bis 4, trifft diese auch andern Orts von den Bearbeitern gemachte Erfahrung ebenfalls zu. Durch die unbefriedigende Befundlage der Auffüll- und Planierschichten ist deshalb keine schärfere Datierung möglich. Allerdings gibt die Beschaffenheit der Magerung Anhaltspunkte für eine Entwicklungslinie. Wie im vorherigen Abschnitt aufgezeigt, finden sich Gefäße mit mittlerer Magerungskörnung eher in älteren Horizonten und die fein gemagerten mehr in den jüngeren, auch wenn die Gefäße formal eine große Ähnlichkeit besitzen (s. Abb. 14). Das bedeutet, dass in größerem Umfang ein technologischer Wandel stattgefunden hat (schnelle Drehscheibe) und nur in geringem Maße ein Wandel bezüglich der Formgebung. 182 Die gleiche Beobachtung macht Röber für die Wüstung tom Roden bei Höxter (Röber 1990, 118120). 183 vgl. Spiong 1993, 217; Stephan 1978/79, 37-39; ders. 1973, 58; ders. 1983 b, 406-407; Janssen 1966, 145-147; Heine 1986, 220ff 184 Stephan 1982b, 95 185 z.B. Stephan 1982b, 91 186 Stephan 1995, 76ff 187 Stephan 1981b, 249ff; ders. 1983b, 405; ders. 1981a, 31; Rötting 1985a, 43ff 188 vgl. z.B. Heine 1986, 220ff; ders. 1993a, 260; Plath 1958, 19ff; Janssen 1966, 145ff 100 Für die besonders in Horizont 5, also ab ca. 1500, aufkommenden Töpfe und Grapen von gedrungener Form mit kurzer Halszone, profilierten Randformen und teilweise flächiger Ascheanflugglasur (z.B. KatNr. 767) gibt es an anderen Fundorten kaum Parallelen. In Magdeburg lässt sich an einigen Grapen eine ähnliche Gefäß- und Randform feststellen. Z.T. weisen diese innen eine Bleiglasur auf und Nickel datiert sie ins 15./16. Jahrhundert189. Ein ähnlicher Topf liegt aus Celle vor, der von Busch formal dem 14./15. Jahrhundert zugewiesen wird190. Stephan stellt einen ähnlichen Topf mit Rollstempeldekor und Lippenrand aus Hameln vor, der aus einer Verfüllung des 13. bis 15. Jahrhunderts stammt191. Die weitgehendsten Parallelen weisen einige unpublizierte Altfunde aus dem Jahre 1931 aus Hannover auf, die sich in den Beständen des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover befinden. Es handelt sich um Kugeltöpfe, Grapen und Krüge, die eine flächige Ascheanflugglasur aufweisen und gleiche Dekorelemente aus Wellenritzlinien und umlaufendem Rollstempel wie die Hildesheimer Stücke besitzen192. Da keine Unterlagen über die Fundumstände vorhanden sind, ist eine befundbezogene zeitliche Einordnung der Stücke nicht möglich. Bei der Durchsicht von Funden aus Grabungen in der Innenstadt von Hannover (Plath) entdeckte Gärtner viele gleichartige Stücke. Zum Teil interpretiert er sie auf Grund entsprechender Merkmale (Verformungen, Anhaftungen) als Töpfereiabfall. Nach Abbildung und Beschreibung besteht eine große Ähnlichkeit der begutachteten Stücke (Georgstr. 4) mit denen aus der Füllung der Kloake Phase C des 16./17. Jahrhunderts in Hildesheim. Wie auch zunächst der Verfasser selbst, hat Gärtner Skrupel, die Ware so spät zu datieren, obwohl sich in stratigrafisch älterer Lage bereits eine Steinzeugschüssel und ein Stück malhornverzierter Ware befinden, und der Befund nach seiner Meinung einen sehr geschlossenen Eindruck macht. Er vermutet, dass es sich um „umgelagertes Altmaterial“ handelt. Bei weiterer Bearbeitung von Funden aus der Altstadt Hannover stößt Gärtner wiederum auf ähnliche Fund- und Befundsituationen in einer Kloake (Burgstr. 16). Auch hier findet sich bleiglasierte Irdenware vergesellschaftet mit der gleichen scheibengedrehten reduzierend gebrannten Irdenware mit Wellenritzliniendekor und Karniesrändern193. In Hildesheim stammt diese Art schwarz-grauer Irdenware z.T. aus der Verfüllung der Kloake Phase C, die wohl Mitte des 17. Jahrhunderts stattgefunden hat. Außerdem findet sie sich in fast allen jüngeren Planierschichten vergesellschaftet mit bleiglasierter Irdenware. Es handelt sich offenbar um eine regional begrenzte Keramikgruppe, die trotz ihrer älter wirkenden Machart und Erscheinungsform noch im 17. Jahrhundert in Gebrauch war. Bei den Töpfen lässt sich durch das häufig anzutreffende Vorhandensein von Kesselstein die spezielle Verwendung dieser Gefäße zur Heißwasserbereitung annehmen (s. Kapitel 5.3.5.). Die Dekorelemente der Wellenritzlinien und umlaufenden Rollstempel dieser Keramik finden sich teilweise nahezu identisch noch auf Duinger Steinzeug des 18. und 19. Jahrhunderts194. Ich nehme daher ziemlich sicher eine Herkunft dieser Gefäße aus der Töpferregion des Pottlands an. Sie stellte ohnehin den Hauptlieferanten von Keramik 189 Nickel 1980, 4-7 190 Busch 1991, 180/Taf. 32/1 191 Stephan 1985, 233/Abb. 5/1 192 Eigene Sichtung der Bestände des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover, Inv.-Nr. 687:31-695:31. Der Fundort ist Hannover, Stiftstraße. 193 Gärtner 2003, 180-182 (Georgstr. 4); lt. frdl. Mitteilung (Burgstr. 16) 194 z.B. Busch 1975, 31ff 101 für Hildesheim, wie auch für Hannover dar. Ob es sich bei der Glasur wirklich um eine zufällige Ascheanflugglasur oder um eine intentionelle Salzglasur handelt, könnte nur eine technische Analyse zeigen. Für die ebenfalls diesem Zeithorizont zugehörigen gedrungenen Kugeltöpfe mit flächigen Drehriefen auf der Wandung (KatNr. 114 u. 790) gibt es Vergleichsfunde aus Celle. Busch datiert die Fundstelle ins 15. bis 20. Jahrhundert195, was auf jeden Fall eine Einordnung mindestens in die frühe Neuzeit zulässt. In Hildesheim weisen die Gefäße auf der Innenseite immer einen teilweise starken Kesselsteinbelag auf, der sie dem erwähnten besonderen Zweck der Heißwasserbereitung zuweist. Die Machart (Drehriefen, Dünnwandigkeit) legt den Schluss nahe, dass sie aus der Werkstatt eines Töpfers stammen, der normalerweise bleiglasierte Irdenware herstellte. Die für andere Gegenden um 1500 beobachtete Verdrängung des Kugeltopfes durch den Grapen196 ist in Hildesheim für die schwarz-graue Irdenware somit nicht festzustellen. Vielmehr wurde diese Warenart weiterhin, teilweise in spezieller Verwendung, bis ins 17./18. Jahrhundert benutzt197. Gemessen am Gesamtinventar eines Haushalts war die schwarz-graue Irdenware im Vergleich zur bleiglasierten Irdenware aber nur sehr schwach vertreten. Andere Gefäßtypen als Grapen und Töpfe lassen sich erheblich besser ansprechen, da sie, wie Krüge und Kannen, als mitunter repräsentatives Tischgeschirr mehr dem Wandel des Zeitgeschmacks unterworfen waren. Einige Autoren bezeichnen diese teilweise reich verzierten Stücke, vermutlich nach ihrem Verbreitungsgebiet, dem ehemaligen Königreich Hannover, als 'Welfenkeramik'. Diese Ware wurde bis zu ihrer Ablösung durch Steinzeuggefäße bis ins 15. Jahrhundert verwendet198. Im Hildesheimer Fundgut kommen Krüge dieser Art vor allem in den Horizonten 4 und 5 vor. Sie gehören sowohl zur Gruppe der Keramik mit mittlerer Magerungskörnung als auch zu der mit feiner. In ihrem Erscheinungsbild weisen sie große Übereinstimmungen auf. Auch an diesem Gefäßtyp wird die zeitliche Entwicklung nur an einer verfeinerten Drehtechnik sichtbar, unter Beibehaltung der überlieferten Form. Von diesem Phänomen ist auch die Variante des Mehrpasskruges betroffen. Er kommt vor allem in den Horizonten 3 bis 5 vor. Rötting unterscheidet für Braunschweig eine "ältere Mündelkeramik" (ca. 1. Hälfte 14. Jahrhundert) und eine "jüngere Mündelkeramik" (ab 2. Hälfte 14. Jahrhundert)199. Die Hildesheimer Gefäße der Horizonte 3 und 4 entsprechen den Braunschweiger Gefäßen der älteren Mündelkeramik insofern, als sie oft nur schwach bis mäßig eingeschlagene Randformen aufweisen. Die Ausprägung der Bodenzone und die Kannelierung des Gefäßkörpers dieser Gefäße gleicht eher den Formen der jüngeren Mündelkeramik von Braunschweig, wie auch die tendenziell schlanke Gefäßform. Die älteren Hildesheimer Mehrpasskrüge stellen damit formal den Übergang zwischen älterer und jüngerer Mündelkeramik dar. Die Mehrpasskrüge aus dem Horizont 5 zeigen die stärker eingeschlagene Randzone der jüngeren Mündelkeramik. Die Kannelierung der Wandung tritt bei diesen gegenüber Drehriefen auf Schulter und Wandung im Vergleich zu den Krügen der 195 Busch 1991, 94, 164 Taf. 16/1, 170 Taf. 22/1 196 z.B. Stephan 1982b, 89 u. 91 197 Ein ähnliches Phänomen lässt sich an den sog. "Jütepötten" feststellen, die wegen ihrer Säurefestigkeit bis Ende 19. Jahrhunderts hergestellt und benutzt wurden (vgl. Kaufmann 1981, 22ff; Thier 1993, 39-43). Siehe auch Kapitel 5.3.5. 198 Stephan 1982b, 91; Busch 1991, 53. Leider machen beide Autoren keine nachprüfbaren Angaben zur Herkunft des Begriffes 'Welfenkeramik'. 199 Rötting 1985a, 38, 40, 45, 87, Farbtaf. 14 102 älteren Horizonte zurück. Ähnlich gestaltete Gefäße kommen in Braunschweig unter der jüngeren Mündelkeramik vor. Auf Grund der geringen Stückzahl ist nicht zu entscheiden, ob es sich hier um eine zeitliche Entwicklungsreihe oder um zufällige regionale Ausprägungen handelt. Für die Töpferregion des hessischen Reinhardswaldes z.B. legen dies die dort produzierten Drei- und Vierpassbecher nahe200. Im Unterschied zu Braunschweig gibt es in Hildesheim keine Fünfpassgefäße, soweit der teilweise sehr fragmentarische Zustand diese Feststellung zulässt. Außerdem besitzen alle entsprechend erhaltenen Mehrpasskrüge in Hildesheim einen Henkel. Für Hannover vermutet Plath im Vorkommen von gehenkelten Mehrpassgefäßen eine eher späte Erscheinungsform und nimmt dafür das 15. Jahrhundert an201. Diese Annahme erfährt eine gewisse Unterstützung dadurch, dass in Hildesheim die ersten Mehrpassgefäße mit Henkel in Horizont 4, also ab Ende des 14. Jahrhunderts vorkommen. Eine Parallele zu dem Vierpasskrug mit flächiger Ascheanflugglasur (KatNr. 783) der schwarzgrauen Irdenware des 16./17. Jahrhunderts findet sich weder in Braunschweig noch anderswo. Eine große Ähnlichkeit dieses Stücks besteht, bis auf die Ausformung der Randzone, wiederum zu den bereits erwähnten Funden aus Hannover in den Beständen des Niedersächsischen Landesmuseums202. Auch die Fußform (Wellenfuß) und der plastische Dekor (insbesondere Rollstempel) weisen große Gemeinsamkeiten auf. Die oben gemachten Ausführungen zu dieser Ware gelten für dieses Gefäß entsprechend. Eine weitere markante Krug- bzw. Kannenform ist ein oft großvolumiges Gefäß mit abgeplattetem oder leicht linsenförmigem Boden und drei aus der Wandung getriebenen und gekniffenen kurzen Leisten als Standvorrichtung (z.B. KatNr. 782). In Braunschweig kommt diese Bodenausprägung bei Krügen unterschiedlicher Erscheinungsform ab 12. Jahrhundert bis ins 14. Jahrhundert vor. Die jüngeren Gefäße weisen dabei eine stärkere Betonung des Gefäßbauches auf203. In Hameln kommen einige wenige Stücke in Horizonten der Zeit um 1300 vor204. Nickel bildet eine Kanne aus Magdeburg ab, die er in die Mitte des 13. Jahrhunderts datiert205. In anderen Gegenden gibt es diese Art der Standvorrichtung offenbar nicht. Stattdessen sind dort angesetzte Knubben oder Leisten üblich206 oder sie fehlen im Formenspektrum, wie z.B. im südlichen Niedersachsen207. Im Hildesheimer Fundgut gibt es nur einen einzigen Krug, bei dem pyramidenförmig geformte Tonklümpchen als Standvorrichtung angesetzt sind (KatNr. 771). Wegen seiner Herkunft aus einer jüngeren Planierschicht in Horizont 7 ist er leider nicht zeitlich einzuordnen. 200 Leineweber 1982, Kat.Nr. 174-181 201 Plath 1958, 21 202 s. o. (Inv.-Nr. 687:31 u. 688:31) 203 Rötting 1985a, 35-40 204 Heine 1986, 216 u. 235 Abb. 26 205 Nickel 1980, 7 u. 8 Abb. 5/a-b 206 z.B. Stephan 1982b, 74ff; Peine 1988, 61 207 z.B. Stephan 1978/79, Taf. 1-2; Schütte 1984; Röber 1990, 15-16 (bei den "Standknubben" Röbers handelt es sich eher um kurze Füße) 103 Fast alle derartigen Gefäße entstammen den Horizonten 2 bis 5, wobei die Verteilung mit drei bis fünf Gefäßen pro Horizont relativ gleichmäßig ist. Leider erlaubt der überwiegende Erhaltungsgrad von nur ein bis zwei Bodenscherben pro Gefäß keine formale Differenzierung. Die beiden einzigen besser erhaltenen Exemplare sind zwei Kannen aus Horizont 5 (KatNr. 103 u. 782), die der Verfüllung der Kloake Phase C und einer an die Kloake angrenzenden Verfüllschicht entstammen, d.h. sie sind ans Ende des 16. bis Mitte des 17. Jahrhunderts einzuordnen. Ihre Machart und ihr Dekor weisen die gleichen Elemente der oben beschriebenen, teilweise mit Ascheanflugglasur versehenen, späten schwarz-grauen Irdenware auf. Der Befundzusammenhang und die gute Erhaltung schließen es aus, dass es sich um umgelagertes Material handelt. Möglicherweise dienten die Kannen speziell zur Aufnahme saurer Flüssigkeiten, in parallelem Gebrauch zu Steinzeuggefäßen. Somit ist festzustellen, dass, im Einklang mit anderen Fundorten der Umgebung, die Krüge bzw. Kannen mit drei getriebenen und gekniffenen Standleisten ab 12. Jahrhundert in Hildesheim feststellbar sind, aber nicht, wie andern Orts, im 14. Jahrhundert außer Gebrauch kommen, sondern noch im 17. Jahrhundert in Form einer späten schwarz-grauen Irdenware verwendet werden. Das Siebgefäß (KatNr. 801) mit seinem eventuellen Unterteil (KatNr. 812) ist in seiner Art ohne Parallele. Am nächsten kommen ihm Fundstücke aus Nürnberg, so genannte Pfeffertöpfe, aus dem 15. Jahrhundert. Es handelt sich um relativ schlanke Henkeltöpfe mit gelochtem Standboden. Brandl sieht in ihnen Passiergefäße, durch deren Siebboden zerkleinerte Speisen zwecks ihrer besseren Vermischung mit dem beigegebenen Pfeffer getrieben worden sein sollen208. Ich halte diese Vermutung für ziemlich absurd, da es einer Sisyphusarbeit gleich käme, selbst eine Speise von weicher breiartiger Konsistenz durch die wenigen, kleinen Löcher der abgebildeten Gefäße zu treiben. Für das Hildesheimer Stück ist wahrscheinlich eine Funktion in der Quark- bzw. Käsebereitung anzunehmen. In gleicher Weise ist eine Verwendung als Filter oder Seihvorrichtung für alle Arten von Flüssigkeit denkbar, wobei man sich ein Tuch oder ähnliches als Filtermaterial auf dem Lochboden vorstellen muss209. Eine weitere, hypothetische Möglichkeit wäre eine Benutzung als Dämpfaufsatz, um Speisen über Wasserdampf gar zu dünsten210. Die zeitliche Einordnung der Nürnberger Stücke ins 15. Jahrhundert mag auch für das Hildesheimer Gefäß zutreffen. Es kann aber wegen der Herkunft aus Auffüllschichten von Horizont 7 ebenso gut der späten, fein gemagerten schwarz-grauen Irdenware des 16./17. Jahrhunderts angehören. Zu dem eventuellen Becher (KatNr. 805) gibt es einen ähnlichen Fund in Celle211. Der Dekor unterscheidet sich nur darin, dass bei dem Stück aus Celle der Rollstempel zweireihig und die Wellenkammlinie weniger stark geschwungen ist. Busch datiert das Gefäß nach Vergleichsfunden aus Dresden, die teilweise aus Faststeinzeug und Steinzeug gefertigt sind, ins 14./15. Jahrhundert. Diese Einordnung stimmt mit der Herkunft aus einem älteren Befund des Horizonts 4 an der Bernwardsmauer gut überein. Funde von vergleichbaren Öllampen, wie z.B. KatNr. 797, wurden offenbar andern Orts nicht gemacht oder nicht veröffentlicht. Die Lampenform ist zeitlich und räumlich weit verbreitet und wurde neben dem Werkstoff Keramik auch aus Metall oder Stein hergestellt. Eine Lampe dieser Art 208 Brandl 1984, 93 209 Für die Nürnberger Gefäße wäre diese Funktion auf Grund ihres Fundortes am Weinmarkt durchaus - z.B. zum Filtern von Wein - im Bereich des Möglichen. 210 Derartige Geräte aus Metall gibt es z.B. in einigen arabischen Ländern (Marokko, Tunesien usw.) zur Bereitung des traditionellen Gerichtes 'Cous-Cous'. 211 Busch 1991, 122-123 Abb. 77 104 aus Steinzeug im Hildesheimer Fundgut (KatNr. 2586) stammt eventuell aus Raeren und datiert ins 16. Jahrhundert212. Die Lampen aus schwarz-grauer Irdenware stammen aus Befunden von Horizont 5, u.a. aus der Verfüllung der Kloake Phase C, sowie aus jüngeren Verfüllschichten. Mit ihrer teilweise flächigen Ascheanflugglasur passen sie zum Spektrum der späten schwarz-grauen Irdenware des 16./17. Jahrhunderts. Die Schüsseln aus schwarz-grauer Irdenware sind nur schwer fassbar. Es gibt zwar eine Vielzahl von Randausprägungen, die aber nicht unbedingt eine zeitliche Entwicklung widerspiegeln. Es ist lediglich die Tendenz feststellbar, dass bei jüngeren Gefäßen profilierte Randformen häufiger vorkommen als schlichte Lippen- und Wulstränder. Zu den Bodenformen stellt Stephan fest, dass bis zum 14. Jahrhundert der Kugelboden vorherrscht, der dann von einer randlich gewellten Bodenzone abgelöst wird, um bis ins späte 16. Jahrhundert als Planboden fortzubestehen213. Bei den Hildesheimer Stücken ergibt sich die Schwierigkeit, dass die Bodenzone nur in einem einzigen Fall erhalten ist (KatNr. 120). Diese - 'ziemlich alt' wirkende - Schüssel entstammt der Verfüllung der Kloake Phase C und ist somit dem 16./17. Jahrhundert zuzurechnen. Der Wellenkammstrich auf der Randzone und die Drehspuren einer schnellen Drehscheibe sprechen nicht gegen die Zugehörigkeit zur Gruppe der späten schwarz-grauen Irdenware dieser Zeitstellung. Bei den übrigen Schüsseln ist bezüglich der Randformen ebenfalls die oben angeführte Tendenz zu beobachten. Die ersten Schüsseln treten in Horizont 2 und 3, d.h. ca. ab Anfang des 14. Jahrhunderts mit grob und mittel gemagerten Scherben in geringer Anzahl auf. In Horizont 4, also zum Ausklang des Mittelalters kommen sie relativ häufig vor, u.a. auch mit fein gemagertem Scherben. In Horizont 5, in der Zeit bis 1700 ist ihr Anteil nur noch gering. Einige Exemplare aus Horizont 5 weisen die für den Funktionstyp der Milchsatte charakteristische Gießlippe auf. Die zeitliche und mengenmäßige Verteilung entspricht weitgehend Beobachtungen, die auch andern Orts gemacht wurden214. Für drei Schüsseln mit auffälligem Rollstempeldekor auf dem horizontal abgestrichenen Rand findet sich eine Parallele aus Hameln, die Stephan ins 14./15. Jahrhundert einordnet215. Die Hildesheimer Stücke (z.B. KatNr. 798) sind nicht stratifiziert bzw. entstammen einer Planierschicht aus Horizont 5. Im Ergebnis lässt sich für die schwarz-graue Irdenware Hildesheims Folgendes zusammenfassen: Ab 1000 bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts herrscht eine grob gemagerte, oft dickwandige Keramik vor. Sie ist handgeformt und lässt nur gegen Ende ihres zeitlichen Vorkommens gelegentlich Spuren eines Drehvorganges erkennen. Die Gefäßform ist fast ausschließlich der Kugeltopf. Ab Mitte des 11. Jahrhunderts findet eine Überschneidung und eine allmähliche Verdrängung durch die schwarz-graue Ware mittlerer Körnung statt. Diese ist überwiegend gedreht und belegt so die Einführung der Töpferscheibe (langsam laufende Blockscheibe) in der Keramikherstellung der Region. Der vorherrschende Gefäßtyp ist der Kugeltopf bei abnehmender Tendenz in der zeitlichen Entwicklung gegenüber Grapen und Krug. Bis ins 16. Jahrhundert ist diese Ware stark vertreten und nimmt danach ab, mit letztem vereinzelten Vorkommen im 17. Jahrhundert. Sie wird durch die fein gemagerte schwarz-graue Irdenware abgelöst, die vereinzelt schon im Zeitraum vom Anfang des 12. bis Ende des 15. Jahrhunderts auftaucht und erst ab Anfang 212 Daum 1987, 38 Abb. 7. Vgl. Kapitel 5.3.3.2.3. 213 Stephan 1982b, 91 u. 95 214 s. z.B. Thier 1993, 234 u. 241; Jarecki 1993, 287 u. 290 Abb. 9/2 215 Stephan 1985, 233 Abb. 5/3 105 des 16. Jahrhunderts häufiger vorkommt. Ihr wachsender Anteil kennzeichnet den Wandel in der Keramiktechnologie, der möglicherweise in der aufkommenden Verwendung der schnell laufenden Spindeldrehscheibe begründet ist. Insbesondere in den Parallel- und Übergangsphasen zwischen den einzelnen Keramikgruppen zeigen sich diese oft weitgehenden formalen Übereinstimmungen. Abweichend von den Beobachtungen an anderen zum Vergleich herangezogenen Fundorten gibt es in Hildesheim eine späte Gruppe der schwarz-grauen Irdenwaren. Sie ist in ihrer Gesamtheit im Zeitraum von ca. 1500 bis 1700 anzusiedeln, mit einem Schwerpunkt um 1600. Diese Ware gehört zur fein gemagerten schwarz-grauen Irdenware und weist z.T. eine flächige Ascheanflugglasur auf. Vorkommende Gefäßtypen sind vor allem Kugeltopf, Grapen und Krug, wobei die Topfformen häufig speziell dem Zweck der Heißwasserbereitung gedient haben (Kesselsteinansatz). Ihre Machart und formale Ausprägung weist gelegentlich Parallelen zur bleiglasierten Irdenware und zum Duinger Steinzeug auf, sodass eine Herstellung in deren Produktionsgebiet angenommen werden kann. 106 5.3.3.1.2. Oxidierend gebrannte Irdenware 5.3.3.1.2.1. Gelbe Irdenware Die gelbe Irdenware stellt mit 160 untersuchten Individuen den größten Anteil der unglasierten, oxidierend gebrannten Keramik (s. Abb. 8). Der Scherben ist überwiegend feingemagert (106 Stück), nur bei Gefäßen mit Magerung mittlerer Körnung (47 Stück) lässt er Sand als Magerungsmaterial erkennen. Im Einzelfall treten andere Zuschlagsstoffe auf, z.B. Ziegelgrus oder fein zerkleinerte Keramikscherben216. Der Scherben weist im Bruch meist helle Erdfarben mit geringen Varianten auf. Gelegentlich gibt es hellgraue Farbtöne und nur selten rötliche oder Kombinationen von grau und gelb (s. Abb. 19). Auf der Innenseite der Gefäße ist die Oberfläche meist glatt (74 Stück) oder geglättet (15 Stück). Ungefähr ein Viertel (39 Stück) besitzt eine unebene, wellige Oberfläche und nur wenige weisen Drehriefen (8 Stück) auf oder sind rauh (3 Stück). Viele Deckel tragen auf ihrer Unterseite Spuren vom Schneiddraht (13 Stück). Die Farbpalette der Innenflächen beschränkt sich hauptsächlich auf die hellen Erdfarben (s. Abb. 19). Die Außenseite ist ebenfalls meist glatt (99 Stück) oder geglättet (21 Stück). Eine unebene Oberfläche kommt im Vergleich zur Innenseite seltener vor (26 Stück), wobei es sich in der Regel um dieselben Stücke handelt. Drehriefen treten auf zehn Gefäßen auf und nur ein Gefäß ist innen rauh. Die Farbtönungen der Außenhaut entsprechen weitgehend denen der Innenflächen, allerdings mit dem Unterschied einer etwas gleichmäßigeren Verteilung. Daneben ist der Anteil rötlicher Farbtöne außen größer (s. Abb. 19). Gefäßtypen217 (s. Abb. 20): Grapen/Grapenpfanne: Es können sieben Gefäße dem Gefäßtyp Grapen zugeordnet werden. Bei einem handelt es sich um eine Grapenpfanne. Der Erhaltungsgrad ist mit ein bis zwei Fragmenten schlecht. Nur ein Grapen ist zu 60 % erhalten (KatNr. 1235). Dieser besitzt einen Randdurchmesser von 19 cm bei einem maximalen Durchmesser von 25,5 cm und einer Gesamthöhe von 33 cm. Der Randdurchmesser der übrigen Grapen liegt im Bereich zwischen 15 und 18 cm und ein Bodenfragment weist ein Maß von 14 cm auf. An drei Gefäßen ist die Randform als ausbiegender, gekehlter und teilweise verdickter Rand ausgebildet. Ein Grapen weist einen ausbiegenden, gekehlten Lippenrand auf, der zum Hals/Schulterbereich hin abgesetzt ist. Die Gefäßform ist bauchig, der Boden ist als Linsenboden (1 Stück) oder als Wackelboden (1 Stück) ausgebildet. Eine Handhabe in Form unterschiedlich breiter, profilierter Bandhenkel besitzen drei Gefäße. Von der Grapenpfanne ist der Tüllengriff erhalten. 216 vergl. z.B. Peine 1988, 32-33 217 Der gelegentlich auftretende Gefäßtyp der Kachel, überwiegend als Napfkachel, findet im Folgenden keine Berücksichtigung. Eine Bearbeitung erfolgte bereits durch M. Henkel (s.o.). 107 Abb. 19: Farbtabelle der gelben Irdenware Oberfläche innen RAL 10.. . ./. 1001 1002 1011 1013 1014 1015 1017 1019 1034 (Anzahl) RAL 70.. (Anzahl) . . . (26) 7002 (1) (10) (1) (1) (29) (67) (1) (1) (9) Kombination (Anzahl) 1019/1002 1019/1014 1011/1014 (1) (1) (1) Oberfläche außen RAL 10.. - 20.. (Anzahl) RAL 70.. - 80.. (Anzahl) . ./. . . ./. . 1001 (32) 7034 (2) 1002 (10) 8000 (1) 1011 (1) 1013 (1) 1014 (37) 1015 (43) 1017 (1) 1019 (4) 1024 (1) 1034 (19) 2000 (1) Kombination (Anzahl) 1034/1014 1034/1015 1034/1019 1034/3012 (1) (1) (1) (1) Scherben RAL 10.. - 30.. (Anzahl) RAL 70.. (Anzahl) . ./. . . . 1001 (16) 7000 (7) 1002 (5) 7010 (1) 1013 (2) 7011 (1) 1014 (24) 7030 (1) 1015 (69) 7032 (1) 1034 (7) 7034 (1) 3012 (3) 7035 (2) 7044 (15) Kombination (Anzahl) 1001/7044 1015/7044 (1) (1) 108 Dekor: Ein Grapen trägt Drehriefen als zonalen Dekor auf der Schulter. Technische Merkmale: Die Grapen sind auf der Drehscheibe hergestellt. An einem Stück finden sich im Innern im Bereich des Bodenumbruchs Knetspuren und außen Drahtspuren am Boden (KatNr. 1235). Topf/Henkeltopf: Diese Gefäßtypen sind mit 21 Exemplaren vertreten, drei können als Henkeltöpfe angesprochen werden. Der Erhaltungszustand ist ausgesprochen schlecht. Nur ein Topf weist einen Erhaltungsgrad von 80 % auf (KatNr. 1255). Die Randdurchmesser variieren zwischen 6 und 18 cm und die Bodendurchmesser zwischen 5,5 und 17 cm. Die Gefäßhöhe beträgt bei dem einzigen entsprechend erhaltenen Gefäß 23 cm (KatNr. 1255). Die ermittelten Maße spiegeln sicherlich die Variationsbreite des ursprünglich vorhandenen Größenspektrums an Töpfen wieder. Die Randformen sind meist ausbiegend und gekehlt, verdickt und/oder gerundet. Als Lippenrand ausgebildet sind drei Stück, die entweder verdickt, gekehlt oder horizontal und steil erscheinen. Einzelfälle sind Wulst-, Steil- und Profilrand, z.T. ebenfalls ausbiegend oder einziehend, gekehlt und horizontal abgestrichen. Zwei Töpfe weisen eine eingezogene und ein Gefäß eine zylindrische Halszone auf. Die Gefäßform ist in der Regel bauchig, der Boden bei 5 Töpfen z.T. ein abgesetzter Planboden. Ein Gefäß hat einen Wackelboden. An fünf Gefäßen hat sich ein senkrechter, unterschiedlich breiter Bandhenkel erhalten. Dekor: Ein Gefäß (KatNr. 1255) ist im Randbereich mit einer Rundstabprofilleiste zur fünffach gerillten Schulterpartie abgesetzt. Ein weiteres weist auf der Schulterzone ein umlaufendes Band aus eingepunzten Rechtecken und Dreiecken auf (KatNr. 1257). Ein dritter Topf trägt auf der Schulter ein umlaufendes, doppeltes Rollstempelband mit Rautenmuster (KatNr. 1256). Bei einem Topf ist der Boden durch eine V-förmige Rille abgesetzt. Technische Merkmale: Die meisten Gefäße sind gedreht (16 Stück). Drei Stück weisen eine kombinierte Fertigung aus handgeformtem Unterteil und (über-)gedrehtem Oberteil auf. Kugeltopf: Ungefähr die Hälfte aller Gefäße (83 Stück) entfällt auf den Gefäßtyp des Kugeltopfes. Nur zwei Töpfe weisen einen Erhaltungsgrad von 30 % bzw. 50 % auf (KatNr. 1245 u. 1249). Die Randdurchmesser liegen zwischen 10,6 und 18 cm bei maximalen Durchmessern zwischen 13 und 20 cm. Die Gefäßhöhen liegen bei 11,5 und 16 cm an den beiden besser erhaltenen Gefäßen. Im Vergleich zu den Gefäßtypen der Töpfe mit Standboden fehlt die Gruppe von besonders kleinen Töpfen. Der zu Kochzwecken dienende Kugeltopf besaß wahrscheinlich eine gewisse Mindestgröße. Für die kleinen Standbodengefäße ist außerdem eine Funktion als Trinkgefäß bzw. Becher denkbar. 109 Gelbe Irdenware - Gefäßtypen Topf 12,8% Krug / Kanne 19,4% Kugeltopf 50,6% Grapen 2,2% Sonstige 3,9% Deckel 11,1% Abb. 20: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Diagramm "Anteile der Gefäßtypen der gelbenund der Pingsdorf-artigen Irdenware " 110 Häufigste Randform ist der gelegentlich weit bis horizontal ausbiegende Lippenrand (31 Stück), der oft nach außen abgestrichen ist und gelegentlich gerundet und teilweise gerillt auftritt. Einzelne Exemplare besitzen einen schräg oder horizontal abgestrichenen Lippenrand bzw. sind leicht gekehlt. Zwei Töpfe haben einen Trichterrand, der einmal gekehlt und horizontal abgestrichen ist und einmal als Deckelrast ausgebildet ist (KatNr. 1243). Jeweils eine Einzelerscheinung bilden ein gekehlter Wulstrand und ein Glattrand. Die Halszone ist normalerweise eingezogen (12 Stück) und in je einem Fall zylindrisch oder kegelig lang. Die Gefäßform ist bauchig bis kugelig und der Boden ist als Linsenboden gearbeitet. Fünf Kugeltöpfe weisen einen randständigen Bandhenkel auf, einer einen unterrandständigen. Dekor: Am häufigsten sind im Hals-/Schulterbereich unterschiedlich ausgeprägte Drehriefen (32 Stück). Als weitere Dekorelemente treten Linien und Wellenritzlinien, ein- bis dreifach Rillen, umlaufende Rollstempel mit Rautenmuster und Formholzeindrücke auf (jeweils 1 - 3 Stück). Teilweise kommen die einzelnen Dekore in Kombination vor. Ein Kugeltopf trägt am Henkelansatz zwei seitlich geführte Fingerstriche (KatNr. 1246). Technische Merkmale: Die meisten Töpfe sind gedreht (44 Stück). Ein großer Anteil weist Spuren einer kombinierten Fertigung von gedrehtem Oberteil und handgeformtem Unterteil auf (33 Stück) (z.B. KatNr. 1246) und an einigen ist eine getrennte Fertigung von Ober- und Unterteil mit nachträglicher Montage sichtbar (9 Stück) (z.B. KatNr. 1242 u. 1249). Krug/Kanne: Der zweithäufigste Gefäßtyp ist mit 31 Exemplaren der Krug bzw. die Kanne. Zwei Gefäße sind Tüllenkannen. Die Randdurchmesser betragen zwischen 6 und 11 cm und die Bodendurchmesser zwischen 5,5 und 14 cm. Gefäßhöhen konnten auf Grund des schlechten Erhaltungszustandes nicht ermittelt werden. Nur von sechs Gefäßen haben sich Randfragmente erhalten, darunter ein Steilrand, der mit einer Dornleiste zum Hals abgesetzt ist. Die übrigen fünf Gefäße weisen ausbiegende Ränder auf, die teilweise gerundet oder leicht gekehlt sind und den Kugeltopfrändern gleichen. Die Halsform ist bei einem Krug zylindrisch und bei zweien eingezogen. Die Gefäßform erscheint bauchig. Der Boden bzw. Fuß ist in den meisten Fällen als angarnierte Standleiste ausgeführt. Einen Planboden besitzen drei Krüge und zwei einen Wellenfuß. Ein Krug verfügt über drei einzelne kurze Standleisten, die aus der Wandung getrieben und gekniffen sind (KatNr. 1238), in ähnlicher Ausführung wie am Typ der Kugelbauchkanne der schwarz-grauen Irdenware (z.B. KatNr. 782). Fünf Krüge verfügen über einen senkrechten profilierten Bandhenkel unterschiedlicher Breite. Von zwei Gefäßen hat sich ein Ausguß in Form einer kurzen, trichterförmigen Tülle erhalten (z.B. KatNr. 1241). Dekor: Einige Krüge weisen zonalen plastischen Dekor auf. An zwei Krügen finden sich am Hals unterschiedlich ausgeprägte Drehriefen. Die Schulter ist in jeweils einem Fall mit eingepunzten Rechtecken und Dreiecken bzw. einem doppelt umlaufenden Rollstempelband mit Rautendekor ausgestattet (KatNr. 1256 u. 1257). Ein Krug ist auf der Schulter mit umlaufenden Bändern aus eingeritzten Stichen in unterschiedlicher Ausrichtung verziert (KatNr. 1237). 111 Technische Merkmale: Die Gefäße sind auf der Drehscheibe hergestellt. Viele weisen im Bodenbereich Knetspuren auf, die wohl durch die Angarnierung einer Standleiste entstanden sind. Apothekengefäß: Bei einem Gefäß scheint es sich um einen kleinen Topf von der Form eines Albarellos zu handeln (KatNr. 1225). Es hat sich als Bodenfragment mit planer, abgesetzter Standfläche von 4 cm Durchmesser erhalten. Napf: Ein napfartiges Gefäß besitzt einen abknickenden, schräg nach außen abgestrichenen Rand von 8 cm Durchmesser. Unter Umständen kann es sich dabei auch um eine kleinformatige Kachel handeln (KatNr. 1250). Siebgefäß: Ein Fragment gehört wahrscheinlich zu einer Art Sieb oder Durchschlag. Der gekröpfte, gekehlte Rand von 20 cm Durchmesser weist außen eine umlaufende Rille auf. Die Sieblöcher sind in den noch weichen Ton hinein gestochen (KatNr. 1252). Öllampe: Ein Gefäß stellt eine gut erhaltene Öllampe dar (Erhaltungsgrad 80 %). Sie besitzt die Form einer flachen Schale mit einer gekniffenen Schnauze für den Docht (KatNr. 1251). Deckel: Im Vergleich zu anderen Warengruppen findet sich unter der gelben Irdenware ein erstaunlich hoher Anteil von Deckeln (12,5 %). Der Erhaltungszustand ist gut, 15 Stück weisen Erhaltunsgrade zwischen 10 % und 90 % auf. Die Randdurchmesser liegen zwischen 9 und 28 cm und decken damit ein weites Größenspektrum ab. Je nach Form des einzelnen Deckels variieren die Höhen zwischen 1,5 und 6 cm. Die Ränder sind meist entweder nach unten konisch zulaufend gedreht (6 Stück) bzw. geschnitten (1 Stück) oder gerundet (6 Stück). Gelegentlich sind die Ränder leicht verdickt und einige sind senkrecht geschnitten (3 Stück). Die Randzone eines Deckels für einen Bräter ist wulstartig verdickt mit Fingerkniffen als Dekorelement und beschnitten (KatNr. 1228). Fast alle Deckel sind nahezu plan gearbeitet (17 Stück). Einer besitzt eine konische Form und zwei Exemplare gehören zu walzenförmigen Brattöpfen mit entsprechend gewölbter Form (KatNr. 1228 u. 1230, s. Kapitel 5.3.4.). An einigen Deckeln hat sich ein Knauf mit (6 Stück) oder ohne (2 Stück) Abzugsloch erhalten. Ein Deckel besaß offenbar von vornherein keine Handhabe (KatNr. 1232). Dekor: Dekor auf befindet sich meist an der Randzone und im Zentrum. Am häufigsten kommen unterschiedlich ausgeprägte Drehriefen vor (13 Stück). Daneben gibt es Wellenritzlinien (2 Stück), Wellenkammlinien (1 Stück) und ein- bis zweifach Rillen (1 Stück). Der Bräterdeckel ist mit Fingerkniffen auf seinem Wulstrand verziert (KatNr. 1228). Der Knauf besitzt bei 4 Deckeln ein Sförmiges Profil. Auf seiner Unterseite zeigt ein Deckel die in den feuchten Ton eingeritzte Zahl "6" (KatNr. 1232). 112 Technische Merkmale: Fast alle Deckel sind auf der Drehscheibe hergestellt. Die flachen Exemplare sind als Scheibe von ihrer Oberseite her gedreht, der kegelige Deckel ist 'über Kopf' gedreht und die gewölbten Deckel sind aus der Wandung der gedrehten, walzenförmigen Gefäßkörper der Bräter geschnitten worden. Ein Deckel (KatNr. 1232) macht den Eindruck, als sei er vom Strang geschnitten worden. Fünf Deckel weisen Tropfen bzw. Spritzer aus grünlicher oder bräunlicher Bleiglasur auf. Blumentopf: Bei zwei Gefäßen handelt es sich um Blumentöpfe, einer davon ist ein Miniaturgefäß (KatNr. 1226). Sie sind zu 60 % bzw. 70 % erhalten. Die Randdurchmesser betragen 2,8 und 7,5 cm, die zugehörigen Bodendurchmesser 2,2 und 4 cm bei Gefäßhöhen von 3,5 und 7,3 cm. Die Ränder sind als Trichter- und als Lippenrand ausgebildet und die Gefäßform hat das typische konische Profil eines Blumentopfes. Beide Gefäße haben einen Planboden, das größere mit Ablaufloch (KatNr. 1227). Sie sind auf der Drehscheibe gefertigt. Stöpsel: Ein Objekt aus gelber Irdenware ist möglicherweise ein Stöpsel für eine Flasche oder ähnliches. Er besteht aus einer Platte von 5,5 cm Durchmesser mit einem konisch zulaufenden Zapfen als eigentlichem Verschlußstopfen. Er ist auf der Drehscheibe hergestellt (KatNr. 1253). Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang Die Gruppe der gelben Irdenware kommt in allen Horizonten von 1 bis 7 vor. Das entspricht einem Zeitraum von der Jahrtausendwende bis in die Gegenwart. (s. Abb. 21) Horizont 1 ist nur mit einem einzigen Gefäß, einem Kugeltopf (KatNr. 1245) vertreten, welcher zu dem Befund einer eventuellen Kasematte (Befund-Nr. 173) gehört. Die Zugehörigkeit der einzelnen Funde zu diesem Befund ist allerdings nicht immer eindeutig (s. Kapitel 4.2. ff). In Horizont 2 ist die gelbe Irdenware recht gut vertreten (22 Stück). Die hauptsächlich vorkommenden Gefäßtypen sind Kugeltopf (45 %) und Krug ( 36 %), selten sind Napf (5 %) und Topf (14%). Bis auf das relativ häufige Vorkommen des Kruges entspricht das ungefähr der Verteilung im Gesamtspektrum. Horizont 3 zeigt mit 33 Gefäßen ein vermehrtes Vorhandensein dieser Keramikgruppe. Der Kugeltopf dominiert (58 %) gefolgt von Krug/Kanne (21 %) und Topf (21 %). Auffällig ist in diesem Horizont die geringe Vielfalt der Gefäßtypen. Zu Horizont 4 gehören nur sechs Gefäße, davon vier Kugeltöpfe, das Siebgefäß (KatNr. 1252) und erstmalig ein Deckel (KatNr. 1229). Die kleine Gesamtanzahl ist auf das generell geringe Fundaufkommen in Horizont 4 zurückzuführen. In Horizont 5 wird wieder annähernd die gleiche Gefäßanzahl (34 Stück) wie in Horizont 3 erreicht. Das Spektrum der Gefäßtypen wird zunehmend differenzierter. Der Kugeltopf ist häufigster Gefäßtyp (53 %) gefolgt von Krug (15 %) und vom hier erstmalig in Erscheinung tretenden Grapen (12 %). Im Unterschied zu den Horizonten 2 bis 4 treten neben den bisher vorhandenen teilweise weit ausbiegenden, oft abgestrichen oder gerillten Randformen auch Trichterrand, Profilrand und Wulstrand auf. Einhergehend mit dem Vorkommen von Deckeln (9 %) sind einzelne Ränder als Deckelrast ausgebildet. Außerdem gibt es die Gefäßtypen Topf (6 %), Öllampe (3 %) und Miniaturblumentopf (3 %). Bemerkenswert ist das Vorhandensein von Spritzern bzw. Tropfen von Bleiglasur auf der Öllampe und auf einzelnen Deckeln. 113 Horizont 6 verzeichnet ein abnehmendes Auftreten der gelben Irdenware (24 Stück). Die Gefäßtypen Topf (17 %), Krug (13 %) und Kugeltopf (21 %) sind zu fast gleichen Anteilen vorhanden, daneben kommen Grapen (8 %) und Blumentopf (4 %) vor. Überraschend ist der hohe Anteil von Deckeln (37 %), der mehr als ein Drittel der Funde ausmacht. In Horizont 7 findet sich lediglich nur noch ein einzelner Topf. 114 Keramik - Irdenware Anzahl 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 1 Schwarz-graue Ird. Rote Irdenware Werraware 2 3 4 5 Horizont Gelbe Irdenware Bleiglasierte Ird. Zieglerware 6 7 Rot-braune Ird. Weserware Abb. 21: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Diagramm "Verteilung der einzelnen Warenarten der Irdenwareauf die Horizonte" 115 Die Verteilung der Keramik unter den Befunden ist bis auf wenige Ausnahmen relativ gleichmäßig und wenig zahlreich, es handelt sich meist um weniger als zehn Individuen pro Befund. Die meisten Befunde stellen ohnehin Auffüll- und Planierschichten dar. Insbesondere die Schichten der Horizonte 6 bis 7 sind teilweise mehrfach umgelagert worden. Diesem Umstand ist wohl auch zuzuschreiben, dass die Ausprägung der einzelnen Gefäßmerkmale und Dekore relativ gleichmäßig auf alle Horizonte verteilt ist. Die Aussagemöglichkeiten sind daher beschränkt und müssen vage bleiben. Im Ergebnis ist festzustellen, dass die gelbe Irdenware im 11. Jahrhundert (Horizont 1) auftaucht und wahrscheinlich bis ins 17. Jahrhundert Verwendung fand. In der Entwicklung der Gefäßtypen ist in ähnlicher Weise wie bei den schwarz-grauen Irdenwaren die Entwicklung vom teilweise handgeformtem Kugeltopf zum Grapen und zum vollständig auf der schnell laufenden Spindeldrehscheibe gefertigten Topf mit Planboden zu verfolgen. Der hohe Anteil der Deckel mag darauf zurückzuführen sein, dass es sich bei diesem um ein sehr zeitloses Produkt handelt, welches wohl parallel zur bleiglasierten Irdenware hergestellt und benutzt worden ist. Das gehäufte Vorkommen in Horizont 6 und das Vorhandensein von Glasurspritzern auf einigen Exemplaren deutet stark darauf hin. An Deckeln war aus praktisch-funktionellen Gründen keine Glasur nötig. Bei normalem Gebrauch bestand nicht die Gefahr, dass daran etwas fest brannte, denn die Deckel hatten nicht unbedingt direkten Kontakt mit den Speisen. Auch die Beschaffenheit des Scherbens weist meist keine sichtbaren Unterschiede zu dem der bleiglasierten Irdenware auf. Die geringe Häufigkeit der unglasierten gelben Irdenware ist meiner Meinung nach darauf zurückzuführen, dass der Scherben poröser ist als der der schwarz-grauen Irdenware. Möglicherweise diente die Keramik, soweit sie nicht zum Kochen benutzt wurde, bestimmten Spezialzwecken, wie der Aufbewahrung trockener Lebensmittel oder der kühlende Effekt der größeren Verdunstung wurde z.B. bei den Krügen ausgenutzt. Vielleicht handelt es sich, insbesondere bei der frühen Ware, um eine Art kurzlebige Modeerscheinung, die wegen der qualitativen Höherwertigkeit der schwarz-grauen Irdenware keinen langfristigen Bestand hatte. 116 5.3.3.1.2.2. Die gelbe Pingsdorf-artige Irdenware Die Pingsdorf-artige Ware ist eine Untergruppe der gelben Irdenware, die eine rötliche bis rötlich-braune Bemalung mit einem Dekor aus meist gruppenweise angeordneten Strichen aufweist. Dieser ist in der Regel mit einem Pinsel aufgebracht worden und besteht aus einem eisenoxidreichen, sehr dünnflüssig angerührten Tonschlicker (rötlich) oder aus Ockerkalk (bräunlich)218. Der Name hat seinen Ursprung in dem rheinischen Ort Pingsdorf bei Köln, in dem in der Zeit vom 10. bis 13. Jahrhundert Keramik dieser Art hergestellt wurde219 Der Anteil dieser Keramik im Fundgut ist mit 16 Individuen sehr gering. Der Scherben ist in gleichen Anteilen (jeweils 8 Stück) mit Sand feiner bis mittlerer Körnung gemagert. Der Scherben weist im Bruch helle Erdfarben und hellgraue Farbtöne auf (s. Abb. 22). Im Scherben eines Gefäßes kommen beide Tönungen in Kombination vor. Die Oberfläche auf der Innenseite ist glatt (7 Stück) oder uneben (6 Stück) und an zwei Gefäßen sind Drehriefen sichtbar. Die Farben sind hell erdfarben. Auf der Außenseite ist die Oberfläche überwiegend glatt (8 Stück) oder geglättet (3 Stück) und nur gelegentlich uneben (4 Stück). Bei einem Gefäß zeigen sich Drehriefen. Das Farbspektrum der Außenhaut gleicht dem der Innenseite in Häufigkeit und Ausprägung weitgehend (s. Abb. 22). Gefäßtypen (s. Abb. 20): Kugeltopf: Bei der Hälfte der Gefäße handelt es sich um einen Kugeltopf (8 Stück). Der Erhaltungszustand ist schlecht, nur an drei Gefäßen konnte der Randdurchmesser ermittelt werden (11, 14 u. 22 cm). Trotz der geringen Stückzahl wird damit das Größenspektrum dieser Warengruppe gut erkennbar. Die Randformen sind ebenfalls unterschiedlich. Ein Topf besitzt einen Leistenrand mit Rundprofil, ein zweites einen einfachen ausbiegenden gerundeten Rand und das dritte einen ausbiegenden Lippenrand, der schräg nach außen abgestrichen ist. Zwei Gefäße ließen eine lange bzw. eine kurze Halszone erkennen. Die Gefäßformen sind, wie bei Kugeltöpfen üblich, bauchig bis kugelig. Die Bodenzone war bei keinem Exemplar erhalten. Eine Handhabe ließ sich ebenfalls in keinem Fall feststellen. Dekor: Alle Kugeltöpfe tragen den oben erwähnten Maldekor aus senkrechten bis diagonal gebogenen Strichen. Dieser ist meist in Gruppen zu vier bis fünf Strichen auf unterschiedlichen Bereichen der Oberfläche aufgetragen worden. Die Farbtönungen variieren von rotbraun bis graubeige. Ein Topf weist plastischen Dekor in Form einer geriffelten Dornleiste auf, die einen Absatz vom Hals zur Schulter bildet. 218 Okrusch/Wilke-Schiegries 1985, 252 219 Reineking von Bock 1986, 44 117 Abb. 22: Farbtabelle der Pingsdorf-artigen Irdenware Dekor (Anzahl) . ./. ./. . 1019 (1) 7006 (1) 8002 (1) 8023 (13) Oberfläche innen RAL 10.. (Anzahl) . . 1001 (1) 1014 (2) 1015 (13) Oberfläche außen RAL 10.. (Anzahl) . . 1002 (1) 1011 (1) 1014 (4) 1015 (10) Scherben RAL 10.. . 1001 1013 1015 . (Anzahl) RAL 70.. (Anzahl) . . (1) 7030 (3) (2)) 7032 (2) (6) 7044 (1) Kombination (Anzahl) 1015/7030 (1) Technische Merkmale: An einigen Kugeltöpfen lassen sich unterschiedliche Fertigungsverfahren erkennen. Von zwei Töpfen ist das Oberteil gedreht und das Unterteil handgeformt und bei einem weiteren sind die beiden Teile anschließend zusammengesetzt worden. Ein Gefäß ist vollständig auf der Scheibe gedreht. Sonstige Topfformen: Apothekentopf: Ein Gefäß stellt einen Albarello-förmigen Topf mit horizontal ausbiegendem Rand von 6 cm Durchmesser dar (KatNr. 1381). Rohr/Bräter/Topf: Bei einem Gefäß ist die Zuordnung zu einem Funktionstyp besonders schwierig (KatNr. 1388). Es handelt sich um ein einzelnes Fragment eines außergewöhnlich dickwandigen Gefäßes (1 cm Randstärke). Von seiner Form her könnte es zu einem Rohr, einem Bräter oder einem sonstigen, sehr untypisch geformten Topf gehört haben. Auf der Außenseite befinden sich als Dekor zwei breite, nachlässig aufgemalte Striche. Schmauchspuren im Innern können auf eine Verwendung als Gluttopf hindeuten. Krug/Henkeltopf: Zwei einzelne Henkelfragmente gehörten wohl jeweils zu einem Krug oder Henkeltopf (KatNr. 1382 u. 1386). An einem Gefäß lässt sich ein Randdurchmesser von 15 cm ermitteln, der Rand ist ausbiegend, die Randlippe selbst aber nicht erhalten. Die Henkel waren breit und profiliert gearbeitet und saßen senkrecht in randständiger Position am Gefäß. 118 Dekor: Die Henkel sind mit diagonalem Strichmuster versehen. Krug/Kanne Von einer Tüllenkanne hat sich der Ausguss erhalten. Er saß als kurze, trichterförmige Tülle auf der Schulter des zugehörigen Gefäßes (KatNr. 1385). Dekor: Die Kanne lässt einen plastischen Dekor aus Drehriefen auf der Schulterzone erkennen. Die Tülle selbst weist diagonale Pinselstriche auf. Bei zwei Gefäßen handelt es sich um Krüge. Es haben sich jeweils Teile eines Wulsthenkels mit rundem Querschnitt (KatNr. 1383) und eines dickwandigen Bandhenkels (KatNr. 1384) erhalten. Dekor: Der Wulsthenkel trägt einen Dekor aus waagerechten und der Bandhenkel einen aus diagonalen Pinselstrichen. Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang Die Pingsdorf-artige Irdenware findet sich in Befunden aus den Horizonten 2 bis 6. Das entspricht einem Zeitraum von der Mitte des 11. Jahrhunderts bis ins 19. Jahrhundert. Innerhalb der meisten Befunde sind sie vergesellschaftet mit unbemalter gelber Irdenware. Ein Befund enthält in der Regel nur ein einzelnes Fragment der bemalten Ware. Für sich isoliert lassen sich daher kaum Aussagen zur Verteilung der Pingsdorf-artigen Irdenware im Fundgut machen. Die Keramik zeigt im Scherben und in ihrer formalen Ausprägung weitgehende Übereinstimmung mit der unbemalten gelben Irdenware. Es ist daher m.E. davon auszugehen, dass es sich bei der Pingsdorf-artigen Irdenware im Fundgut Hildesheims um eine bemalte Variante der gelben Irdenware handelt, die bis auf diesen Unterschied mit dieser identisch ist. Ihr Anteil daran beträgt ca. 9 % (s. Abb. 21). Einordnung und Datierung der gelben Irdenware und der Pingsdorf-artigen Irdenware im überregionalen Kontext In der Forschung wird die Herkunft der gelben Irdenware, bemalt und unbemalt, immer wieder auf ihre Ursprünge im rheinischen Pingsdorf zurückgeführt. Stephan nimmt einen Import gelber Irdenware, vor allem der bemalten, aus Hessen und aus dem Rheinland (Pingsdorf) nach Norddeutschland seit dem 9./10. Jahrhundert an. Im 12. Jahrhundert erreichte dieser Handel seinen Höhepunkt220. Für Hannover konnte Plath einen gewissen Anteil aus Pingsdorf eingeführter Keramik nachweisen. Als weitere Herkunftsgebiete stellt er den Raum Duingen im Weserbergland und die nähere Umgebung Hannovers fest. Während das Vorkommen der original Pingsdorfer Ware auf das 12. Jahrhundert 220 Stephan 1991a, 225 u. 228 119 beschränkt bleibt, kommt die lokal und regional produzierte Ware bis zur zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts vor221. Es ist gleichzeitig, mit nur geringer Verspätung, offenbar an einer Vielzahl von Töpferorten gelbe Irdenware mit und ohne Bemalung hergestellt worden. Dies belegen z.B. Funde aus Töpfereien in Bengerode222, Einbeck223 oder dem Rheinhardswald224. Eine herausragende Stellung nahm dabei offenbar die Töpferregion Duingen ein. In Duingen selbst und in Seypessen, heute als Töpfereiwüstung Bestandteil der Gemarkung Duingen, fand wahrscheinlich seit Mitte/Ende des 12. Jahrhunderts eine umfangreiche Produktion von gelber Irdenware statt225. Ab ca. der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts verlagerte sich die Produktion ganz nach Duingen und in den Nachbarort Coppengrave226. Die Ware wurde bis ins späte 15. Jahrhundert hergestellt, bis sie zugunsten der zunehmenden Herstellung von Steinzeug und bleiglasierter Irdenware aufgegeben wurde227. Eine durch historische Daten abgesicherte Eingrenzung gelingt Heine für die gelbe Irdenware des Burgwalls Dörhai südwestlich von Hildesheim, die er in das zweite Drittel des 12. Jahrhunderts bis Anfang des 13. Jahrhunderts setzt228. Mit einem Anteil von ca. 43 % am Keramikspektrum tritt die Ware an diesem Fundort erstaunlich zahlreich auf. Etwas nördlicher, außerhalb des Weser-Leine-Berglandes scheint das Aufkommen dieser Keramik mit einer geringfügigen zeitlichen Verzögerung stattgefunden zu haben. So kommt in Braunschweig der überwiegende Teil der Ware aus Befunden der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts229. In Hannover erreicht die gelbe Irdenware in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts mit Anteilen von 10 % bis 40 % ihr Maximum230. Übereinstimmend nehmen alle Bearbeiter für den überwiegenden Teil der gelben Irdenware eine Herkunft aus Duingen und Umgebung an. Neben der bereits erwähnten Zuordnung der in Hannover gefundenen Keramik nach Duingen, die durch von Plath veranlasste petrographische Untersuchungen 221 Plath 1958, 28-39 222 Grote 1976, 258 223 Heege 1993, 42 224 Stephan 1982c, 78; Leineweber 1982, Kat.Nr. 26 225 Stephan 1991a, 234. Die Ausgrabung eines Ofens der Töpfereiwüstung Seypessen bzw. "Sippscherfeld" ist leider bis heute nicht ausreichend publiziert. Es existiert lediglich ein knapper Vorbericht des Ausgräbers Hans Stephan, der darin auf die leider nie erfolgte Veröffentlichung seiner diesbezüglichen Magisterarbeit in der ZAM verweist (Hans Stephan 1978). 226 Stephan 1991a, 234; ders. 1981a, 37 227 Busch 1975, 11 228 Heine 1989, 137 229 Rötting 1985a, 29, 33-34 Tab. 4 230 Büscher 1996, 106-109, 123 120 nachgewiesen wurde231, gibt es gleich lautende Ergebnisse für Fundstücke aus Braunschweig und Goslar, an denen mineralogische Untersuchungen vorgenommen wurden232. Von ihrer äußeren, makroskopisch erkennbaren Beschaffenheit her ist die Duinger Ware allerdings oft nicht von Ware aus dem Reinhardswald zu unterscheiden233. Wahrscheinlich wird das Produktionsgebiet des Reinhardswaldes eher das südliche Niedersachsen und die angrenzenden Bereiche Nordhessens und Ostwestfalens versorgt haben, während die Duinger Ware hauptsächlich in die mittleren und nordöstlichen Landesteile ging. Die formale Ausprägung der gelben Irdenware orientierte sich weitgehend an den überlieferten bzw. gleichzeitigen Formen der schwarz-grauen Irdenware. An dieser entwickelte sich gerade in der Zeit des 13./14. Jahrhunderts an einigen Topfformen eine ausgeprägte Halszone, die an der gelben Irdenware nicht vorkommt. Stephan spricht im Zusammenhang mit zeituntypischen Randformen vom "Beibehalten einer alten Form in neuem Material"234. An dem Fundmaterial aus Braunschweig ist dieses Phänomen besonders gut ablesbar235. In weitgehender Übereinstimmung mit den Funden aus den erwähnten anderen Orten ist für Hildesheim eine Häufung der gelben Irdenware, soweit man bei den geringen Stückzahlen überhaupt von Häufung sprechen kann, ab Mitte des 12. Jahrhunderts bis ins 14. Jahrhundert festzustellen (Horizont 2 und 3, s. Abb. 21). Beim zahlenmäßig fast gleichen Anteil der Horizonte 5 und 6 handelt es sich zum Teil um verlagerte Keramik und ansonsten um jüngere Gefäße, vor allem Deckel, die bis ins 18. und 19. Jahrhundert hinein hergestellt wurden. An der Herkunft der gelben Irdenware und der Pingsdorf-artigen Ware aus Duingen besteht kaum ein Zweifel. In ihrer technologischen und formalen Beschaffenheit entspricht die Ware, soweit es die Vergleichbarkeit in der Literatur zulässt, den Fundstücken, die Duingen zugeschrieben werden. Eigene Vergleiche im Töpfereimuseum Duingen erbrachten ebenfalls dieses Ergebnis. Zusätzlich drängt es sich auf, für Duingen und Coppengrave236 eine fast bruchlose Entwicklung innerhalb der oxidierend gebrannten Irdenwaren von der frühen unglasierten gelben Irdenware des 12. Jahrhunderts bis zur bleiglasierten Irdenware des 19. Jahrhunderts zu sehen. Eine besondere Erwähnung sollen die Deckel der Brattöpfe bekommen (KatNr. 1228 u. 1230). Einer entstammt einer Planierschicht von Horizont 5 (ca. 1600 bis 1650), der andere ist nicht stratifiziert. Die dazugehörigen Gefäßkörper wurden nicht gefunden. Ein von Laux vorgestelltes derartiges Gefäß ist als sog. "Lüneburger Schweinetopf" in die Literatur eingegangen237. Seinen Namen erhielt das aus einer Kloake der Zeit um 1600 in Lüneburg geborgene Gefäß auf Grund seines an den Körper eines Schweins erinnernden Umriss. Laux führt noch zwei Gefäße dieser Art aus Lüneburg an, sowie weitere, vor allem 231 Plath 1958, 28 232 Okrusch/Wilke-Schiegries 1985, 249ff 233 Röber 1990, 26-28 234 Stephan 1981a, 35 235 Rötting 1985a, 33-34 Tab. 4 236 vgl. Stephan 1981a, 89 237 Laux 1982, 123ff. Laux's Angaben zur Art der Keramik sind leider nicht sehr präzise, aber es scheint sich um oxidierend gebrannte, helle Irdenware zu handeln, teilweise innen mit Bleiglasur. 121 aus Süddeutschland. Außerdem enthält sein Beitrag zeitgenössische Darstellungen der Zeit um 1600. Er unterscheidet eine frühe und eine späte Form der Schweinetöpfe. Dabei orientiert er sich an der Art der Beine der Gefäße, die er in Analogie zur Entwicklung der Griffe von Stielgrapen setzt. Danach besitzt die ältere Form, die er ins 16./Anfang 17. Jahrhunderts setzt, massive Grapenbeine, während die jüngere, datiert ab Ende 17. Jahrhundert, Beine aus hohlen Röhren, ähnlich den Griffen von Pfannen und Stielgrapen besitzt. Darüber hinaus ist die jüngere Form mit einem Loch im Vorderteil als Ausguss ausgestattet. Bei den von Laux angeführten Beispielen der jüngeren Form handelt es sich fast ausschließlich um Gefäße aus Süd- und Mitteldeutschland. Es kann sich deshalb m.E. ebenso gut um regionale Varianten handeln. Da von den 'Hildesheimer Schweinetöpfen' nur die Deckel vorhanden sind, verbietet sich eine Einordnung nach den Kriterien von Laux. Auf Grund der Befundsituation des einen Deckels (s.o.) und des Nichtvorhandenseins einer Bleiglasur bei beiden, ist eine Datierung ins 16./Anfang 17. Jahrhundert sehr wahrscheinlich. Der Verwendungszweck eines 'Schweintopfes' ist sicherlich in ähnlicher Funktion wie unser heutiger 'Römertopf' als Bräter bzw. Schmortopf zu sehen. Diese Art der Speisenzubereitung ist bestimmt keine sehr häufige, aber zeitlose Form des Kochens, die ein Vorhandensein eines solchen Topfes in vielen Küchen, bei wahrscheinlich nur geringem Verschleiß impliziert. Im Ergebnis lässt sich für die gelbe Irdenware und die Pingsdorf-artige Ware Hildesheims folgendes feststellen: Bei der Pingsdorf-artigen Ware handelt es sich um eine bemalte Variante der gelben Irdenware. Als Herkunftsort ist für beide Varianten die Töpferregion Duingen anzunehmen238. Die Gefäßformen umfassen überwiegend Topf- und Krugformen, die in kombinierter Fertigung handgeformt und gedreht worden sind. Nach der Befundsituation sind diese Gefäße schwerpunktmäßig in die Zeit des 12. bis Anfang des 14. Jahrhunderts zu setzen. Die technologische und funktionelle Überlegenheit der schwarz-grauen Irdenwaren ließ für die gelbe Irdenware in Hildesheim offenbar nur einen zahlenmäßig geringen Anteil an der Gesamtheit des Keramikspektrums dieser Zeit zu. Einer späteren Phase, ca. ab 1500, gehören die Grapen und Deckel an. Sie wurden zum Teil parallel bzw. gleichzeitig mit bleiglasierter Irdenware hergestellt. Die Gefäße dienten teilweise Spezialzwecken, wie z.B. die Deckel der Bräter nach Art des 'Lüneburger Schweinetopfes' zeigen. Der zahlenmäßige Anteil ist auch hier sehr gering. 238 vgl. insbes. Hans Stephan 1978 122 5.3.3.1.2.3. Rotbraune Irdenware Die Gruppe der rotbraunen Irdenware besteht aus 80 Individuen (s. Abb. 8). Ihr gehören auch einzelne Gefäße an, deren Farbton nicht unbedingt ins rötliche geht, sondern eher dem gelb- bzw. graubraunen Farbspektrum zuzurechnen ist. Die Brandführung war bei der Herstellung nicht nur oxidierend, sondern muss einen uneinheitlichen Prozess von oxidierenden und reduzierenden Phasen dargestellt haben. Das ist typisch für den offenen Feldbrand bzw. den Meilerbrand (s. Kapitel 5.3.4.). Für die meisten Gefäße war die letzte Brennphase überwiegend oxidierend (74 Stück). Nur wenige weisen eine überwiegend reduzierend gebrannte Oberfläche (3 Stück) oder die Merkmale beider Möglichkeiten zu ungefähr gleichen Anteilen auf (2 Stück). Der Scherben ist überwiegend grob gemagert (57 Stück), gelegentlich mittel (17 Stück) und nur selten fein (6 Stück). Magerungsmaterial sind Granitgrus, Sand oder seltener Kalkstein. Eine Ausnahmeerscheinung ist Muschelkalk (KatNr. 1408). Im Bruch zeigt sich meist der schwarz-graue Farbton einer reduzierenden Brennphase und nur gelegentlich rötlich braune Farbtöne einer oxidierenden Brennatmosphäre oder beide Merkmale (s. Abb. 23). Die Innenseite der Gefäße ist meist geglättet (47 Stück) oder glatt (3 Stück) und weniger häufig uneben (12 Stück) oder rauh (9 Stück) bei den Farbtönen herrschen helle bis dunkle Erdfarben und rote bis rotbraune Farben vor. Nur gelegentlich erscheinen graue Töne und ein Einzelstück ist graubraun (KatNr. 1411). Außen ist die Oberfläche ebenfalls meist glatt (13 Stück) oder geglättet (52 Stück) und nur bei wenigen uneben (8 Stück) oder rauh (4 Stück). Ein Gefäß weist Drehriefen auf (KatNr. 1401). Die Palette der Farbtöne entspricht weitgehend denen der Innenseite (s. Abb. 23). Allerdings gibt es etwas häufiger eine Kombination verschiedener Farbtöne. Gefäßtypen: (s. Abb. 24) Kugeltopf: Der Kugeltopf ist am zahlreichsten (67 Stück). Der Erhaltungsgrad ist schlecht, die einzelnen Gefäße haben sich nur mit ein bis drei Fragmenten erhalten. Die Randdurchmesser liegen zwischen 11 und 29 cm, womit wahrscheinlich das Größenspektrum ursprünglich vorhandener Gefäße weitgehend abgedeckt ist. Häufig ist der Trichterrand (19 Stück), der meist in ausbiegender und vereinzelt in abknickender Form auftritt. Sein Randabschluss ist oft gerundet und gelegentlich horizontal oder schräg nach außen abgestrichen. Einzelne Trichterränder sind verdickt, wulstig oder gerillt. An sieben Töpfen tritt ein Lippenrand auf, ebenfalls überwiegend in ausbiegender und nur einmal in abknickender Stellung. Er kommt verdickt, spitz ausgezogen, gerundet oder schräg abgestrichen vor. Der Sichelrand (6 Stück) ist stets ausbiegend, an seiner Basis meist verdickt und oft leicht gerundet. Die Ränder gehen ohne ausgeprägte Halszone in die Gefäßschulter über, soweit der Erhaltungszustand das erkennen lässt. Die Gefäßform ist bauchig bis kugelig. An einem Topf ist der 123 Abb. 23: Farbtabelle der rot-braunen Irdenware Oberfläche innen RAL 10.. . ./. 1000 1002 1013 1015 1019 1034 RAL 20.. - 30.. RAL 70.. (Anzahl) (Anzahl) . . . . (1) 2001 (8) 7006 (7) 3009 (1) 7010 (1) 3012 (18) 7022 (1) 7032 (18) (7) RAL 80.. (Anzahl) . . (5) 8023 (1) 8025 (1) (2) (Anzahl) Kombination (Anzahl) . (4) (3) 7022/1019 (3) Oberfläche außen RAL 10.. . ./. 1001 1015 1019 1034 RAL 20.. - 30.. RAL 60.. u. 70.. RAL 80.. (Anzahl) (Anzahl) (Anzahl) . . . . ./. . . (8) 2001 (4) 6012 (1) 8000 (2) 3012 (17) 7006 (7) 8023 (23) 7022 (3) 8025 (4) 7044 (1) (Anzahl) Kombination (Anzahl) . (1) (2) (3) 1019/2001 1019/3012 1019/7022 2001/7044 (1) (1) (1) (1) Scherben RAL 10.. . ./. 1019 1034 (Anzahl) . (5) (5) RAL 20.. - 30.. (Anzahl) RAL 70.. . . . . 2001 (1) 7002 3012 (3) 7003 7006 7011 7022 7023 7030 7032 7034 7037 7044 (Anzahl) tw. Mantelung (Anz.) (1) (1) (3) (13) (2) (1) (24) (3) (2)) (1) (5) 1019/2001 1034/3012 2001/7030 3012/7011 3012/7030 3012/7032 3012/7034 3012/7044 (1) (1) (4) (1) (1) (1) (1) (1) Boden als Linsenboden ausgebildet (KatNr. 1410). Ein Kugeltopf trägt einen unterrandständigen Wulsthenkel (KatNr. 1405). Dekor: Nur ein Gefäß weist eine Zone schmaler Drehriefen auf der Schulter als Dekorelement auf (KatNr. 1407). Technische Merkmale: Die meisten Töpfe sind handgeformt (51 Stück), nur wenige sind gedreht. Grapen: 124 Der Gefäßtyp des Grapens ist nur mit einem einzigen Exemplar vertreten (KatNr. 1401). Mit einem Erhaltungsgrad von 70 % ist er recht gut erhalten. Der Randdurchmesser beträgt 18 cm bei einer Gesamthöhe von 24 cm, incl. Füße. Er weist einen abknickenden Trichterrand auf und die Füße haben eine Längsfurche. Er ist gedreht. Topf: Zwei recht unterschiedliche Gefäße sind nur allgemein als Topf ansprechbar, wobei sich der genaue Gefäßtyp nicht erkennen lässt. KatNr. 1412 ist das Einzelfragment eines abgesetzten Planbodens mit einem Durchmesser von 4 cm, welches eine weitergehende Einordnung nicht zulässt. Das zweite Gefäß, FNr. 423 (KatNr. 1411), ist in seiner Erscheinungsform einzigartig. Es ist mit zwei Wandungsscherben erhalten. Die Gefäßform ist rhombisch bzw. doppelkonisch mit einem maximalen Durchmesser von 14 cm. Es trägt einen Dekor aus eng umlaufenden Ritzlinien um die untere Hälfte des Gefäßkörpers und einen Rollraddekor (einzelne Einstiche) oberhalb des Wandungsknicks in der wahrscheinlichen Gefäßmitte. Das Gefäß ist handgeformt und der Scherben ist mit Sand mittlerer Körnung gemagert. Deckel: Für seine geringe Gesamtanzahl beinhaltet die rotbraune Irdenware relativ viele Deckel (10 Stück). Die Erhaltung ist recht gut, sieben Stück weisen einen Erhaltungsgrad zwischen 10 % und 70 % auf. Mit Durchmessern von 12,5 bis 27 cm decken sie ein weites Größenspektrum ab. Die Ränder sind entweder gerundet (4 Stück) oder leicht konisch oder gerade abgedreht (je 2 Stück). Ein Rand ist als Glattrand anzusprechen. Die meisten Deckel sind plan (8 Stück) und nur wenige leicht gewölbt (2 Stück). An drei Deckeln haben sich als Handhabe runde Knäufe erhalten mit tw. Sförmiger Profilierung. Ein Knauf ist innen hohl (KatNr. 1398) und einer bildet ein Abzugsloch von 2 cm Durchmesser (KatNr. 1400). Dekor: Sieben Deckel weisen sparsamen zonalen Dekor in Form von zwei bis drei Drehriefen am Rand, in der Mitte oder im Zentrum auf, z.T. auch an mehreren der genannten Stellen gleichzeitig. Ein Deckel zeigt entlang des Randes eine Wellenritzlinie (KatNr. 1399). Technische Merkmale: Alle Deckel sind auf der Drehscheibe gefertigt. Bei den meisten sind auf der Unterseite konzentrische Drahtspuren sichtbar, die z.T. geglättet sind oder von Spuren einer Bearbeitung mit dem Formholz tw. überlagert werden. Zwei Stück haben sich beim Brennvorgang verzogen und drei weisen vereinzelte Spritzer von rotbrauner Bleiglasur auf. Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang Die Keramikgruppe der rotbraunen Irdenware kommt in allen Horizonten von 1 bis 7 vor (s. Abb. 21). Das entspricht dem Zeitraum vom 10. Jahrhundert bis heute. Die meisten stratifizierten Kugeltöpfe (16 Stück) entstammen dem Horizont 1 (bis 1046), wobei viele aus der Brandschicht des Jahres 1046, sowie aus den daran angrenzenden Befunden stammen. Fast ebenso viele fanden sich in Befunden des Horizonts 2 (Mitte 11. bis Mitte 12. Jahrhundert). Diesem Horizont gehören die beiden etwas untypischen Stücke des Gefäßtyps Topf an (KatNr. 1411 u. 1412). Für die Keramik aus den Befunden im Zusammenhang mit der Brandschicht des Jahres 1046 ist anzunehmen, dass zumindest ein Teil seine Scherbenfarbe einem sekundären 125 Rot-braune Irdenware - Gefäßtypen Topf / Grapen 3,8% Deckel 12,5% Kugeltopf 83,8% Abb. 24: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Diagramm "Anteile der Gefäßtypen der rot-braunen Irdenware" 126 Brennvorgang zu verdanken hat. Einige Funde weisen denn auch an den Bruchkanten sekundäre Brandspuren auf (z.B. KatNr. 1403). In nur einem einzigen Befund des Horizonts 3 befand sich eine Kugeltopfscherbe der rotbraunen Irdenware. Der Befund liegt unmittelbar unterhalb des Bauhorizonts der Kloake Phase C (14./15. Jahrhundert). In Horizont 4 gehört kein einziges Fundstück dieser Keramikgruppe an. Dem Horizont 5 lässt sich neben einem Kugeltopffragment der einzige auftretende Grapen (KatNr. 1401) und ein Exemplar der erstmalig auftretenden Deckel zuordnen. In den Horizonten 6 und 7 tauchen als einziger Gefäßtyp fünf bzw. ein Deckel auf. Es ist daher davon auszugehen, dass die rotbraune Irdenware zum Ende des 12. Jahrhunderts keine Bedeutung mehr besitzt. Erst ca. ab 1500 tritt sie in veränderter Form wieder auf, nämlich als Grapen und als Deckel. Da die Deckel z.T. Spritzer von Bleiglasur aufweisen, handelt es sich bei ihnen sicherlich um eine unglasierte Variante der bleiglasierten Irdenware. Eine gleichartige Herstellungstechnik (schnelle Drehscheibe) und eine ähnliche Beschaffenheit des Scherbens (Magerung, Härte) legen diesen Schluss nahe. Einordnung und Datierung im überregionalen Kontext Eine ähnliche Ware scheint es an vielen Orten zu geben. Ein Problem besteht wohl darin, dass einerseits die Bearbeiter Schwierigkeiten haben, das uneinheitliche Erscheinungsbild dieser Keramik herauszuarbeiten und ihr Hauptaugenmerk z.T. auf unterschiedliche Merkmale richten und andererseits darin, dass die Keramik tatsächlich neben ihrer lokalen Inhomogenität auch starke regionale Unterschiede aufweist. In Hannover stellt Plath eine "schwarzbraune und braune Ware" fest, die mit Sand oder Steingrus gemagert ist (vgl. Kapitel 5.3.3.1.1.1. ff). Er datiert sie in die Zeit von 900 bis ca. 1200, in Einzelfällen bis in das 14. Jahrhundert239. In einer Neubearbeitung der Funde und Befunde Plaths durch Büscher scheint die Bearbeiterin diese Keramik "Uneinheitlich gebrannte Ware" genannt zu haben. Außer einer ungefähren Unterteilung in grobe bzw. mittlere Magerung macht sie leider keine Angaben zu den Magerungsbestandteilen und stellt die Bezeichnungen Plaths ihren eigenen nicht gegenüber. Als Gefäßtyp kommen ausschließlich Kugeltöpfe mit ausbiegenden Rändern vor. Die Gefäße sind handgeformt und tw. übergedreht. Büscher vermutet eine lokale Fertigung und setzt sie zeitlich ins 10./11. Jahrhundert240. In Braunschweig taucht vergleichbare Keramik in einer älteren und einer jüngeren Variante auf (vgl. Kapitel 5.3.3.1.1.1. ff). Die ältere Variante (Ware "C" und "E") ist mit Kalkstein bzw. Granitgrus und gelegentlichen Sandanteilen grob gemagert und von rotbrauner bis grau-hellrot-brauner Farbe. Es handelt sich dabei um Kugeltöpfe und einige Standbodengefäße. Rötting datiert sie ins 9. bis erste Hälfte 10. Jahrhundert241. Die jüngere Variante (Ware "F" und "G") zeigt ein breiteres Spektrum von Randformen, ist z.T. härter gebrannt und weist große Ähnlichkeiten zu gleichartigen, reduzierend gebrannten Gefäßen auf. Rötting datiert sie bis ins 12. und tw. bis ins 13. Jahrhundert. Er vermutet 239 Plath 1958, 13, 18-19 240 Büscher 1996, 93, 263-265 Taf. 1-3 241 Rötting 1985a, 29 127 ebenfalls eine Fertigung in der näheren Umgebung242. Die Beobachtungen Röttings stimmen mit den Hildesheimer Ergebnissen weitgehend überein, abgesehen davon, dass in Hildesheim nur ein einzelnes Standbodengefäß auftritt (KatNr. 1412). Weitere Fundorte auf der Pfalz Werla243, in Minden244 oder Celle245 ergeben keine weitergehenden Anhaltspunkte für die Einordnung dieser Ware. Auf dem Lande scheint sich diese urtümliche Keramik länger gehalten zu haben als in der Stadt, wie Funde aus Einbeck246, Königshagen247 und allgemein dem südlichen Niedersachsen248 nahe legen. Alle Bearbeiter sind sich einig in der Auffassung, dass es sich bei dieser Keramik um lokal gefertigte Ware handelt. Für das Gefäß (KatNr. 1411) ließ sich keine Entsprechung im engeren oder weiteren Umkreis Hildesheims finden. Die doppelkonische Gefäßform und der Dekor erinnern an kaiserzeitliche oder völkerwanderungszeitliche bzw. sächsische Gefäße249. Der relativ harte Brand, die scharfen, unverrundeten Bruchkanten und die Herkunft aus einem Befund des 11./12. Jahrhunderts machen diese Möglichkeit allerdings unwahrscheinlich. Allenfalls denkbar wäre eine Herkunft aus dem slawischen oder dem fränkisch beeinflussten Raum, wo das Erscheinungsbild der Keramik ebenfalls ähnliche Züge zeigt250. Da Rand und Bodenzone fehlen, ist das Gefäß auf jeden Fall nur vage ansprechbar. Die Beschaffenheit der Keramik und die Art des Ritzdekors weisen Ähnlichkeiten mit einer Keramikgruppe aus Magdeburg auf, die Nickel als "Standbodengefäße, die mit dem slawischen Volkstum verbunden werden" bezeichnet. Er ordnet sie dem Zeitraum zwischen 1000 und 1200 zu251. Diese Zeitstellung entspricht der Befundlage des Hildesheimer Stücks und lässt einen ähnlichen Zusammenhang als wahrscheinliche Möglichkeit annehmen. Eine Verbindung mit den sog. Slawenaufständen gegen Ende des 10. Jahrhunderts252 ist möglich aber spekulativ. Zusammenfassend ist festzustellen, dass in Hildesheim die rotbraune Irdenware als recht inhomogene Warengruppe überwiegend ins 10. bis Anfang des 12. Jahrhunderts einzuordnen ist. Anderen Orts tritt sie schon im 9. und 8. Jahrhundert auf. Die Ware knüpft offenbar an die Traditionen der früh- und vormittelalterlichen Keramik an. Die Herstellung erfolgte weitgehend 242 Rötting 1985a, 29, 32 Abb. 156/4-6 243 Ring 1990, 44-45 244 Peine 1988, 144 245 Busch 1990, 60, 75 246 Heege 1993, 13-15, 41-52 247 Janssen 1966, 142-144 248 Stephan 1983b, 397-407 249 z.B. Feustel 1972/80, Taf. K3/3, 5, 13, K4/4, V1/15 u. 20, V2/14 u. 18; Häßler 1991, 256 Abb. 133, 296 Abb. 156 250 z.B. Struve 1985, 186 Abb. 64/2 u. 3; Nickel 1964, 116-122, Taf. 56; Reineking von Bock 1986, 148 Kat.-Nr. 46 u. 47 251 Nickel 1964, 120-122 252 Heine 1995b, 3 128 lokal. Deshalb ergeben sich Schwierigkeiten bei der überregionalen Vergleichbarkeit, deren Ursache in den unterschiedlichen, am Orte zu Verfügung stehenden Rohstoffen für Ton und Magerungsmaterial zu suchen ist. Für Hildesheim ist eine Produktion direkt am Ort selbst anzunehmen, da Ton, Sand und entsprechendes Gesteinsmaterial vorhanden sind253. Eine späte Variante der rotbraunen Ware (ab 16. Jahrhundert) stellen unglasierte Gefäße dar, vor allem Deckel, die aus dem gleichen Material und in der gleichen Technik gefertigt sind, wie die zeitgleiche bleiglasierte Irdenware. 253 Ton steht sogar unmittelbar unter der Bernwardsmauer in 3 bis 4 Meter Tiefe an. Ob dieser sich allerdings zur Keramikherstellung eignet, bzw. ob er im Grundwasserbereich abbaubar war, entzieht sich meiner Kenntnis. 129 5.3.3.1.2.4. Rote Irdenware Die Gruppe der roten Irdenware ist mit einer Anzahl von 28 Gefäßen nur klein. Der Scherben ist in fast gleichen Anteilen fein (8 Stück), mittel (11 Stück) oder grob (9 Stück) gemagert. Das Magerungsmaterial ist meist Sand. Es treten lediglich als grobe Magerungsbestandteile neben Sand auch Granitgrus und Kies auf (Gefäßtyp Kugeltopf). Der Scherben weist im Bruch in den meisten Fällen einen rötlichen bis rot-orangen Farbton auf und die restlichen Stücke zeigen die grauen Farbtöne einer zeitweise reduzierenden Brennatmosphäre (s. Abb. 25). Die Oberfläche der Gefäße ist auf der Innenseite meist glatt (6 Stück) oder geglättet (9 Stück) und nur selten uneben. Einige Deckel zeigen auf der Unterseite Riefen vom Schneiddraht (9 Stück). Die auftretenden Farbtöne gehören alle dem rötlich-orangen bis rotbraunen Spektrum an (s. Abb. 25). Die Außenflächen der Gefäße sind ebenfalls überwiegend glatt (17 Stück) oder geglättet (7 Stück). Drei Gefäße weisen Drehriefen auf. Das Farbspektrum entspricht weitgehend dem der Innenseiten. Auffällig ist bei einigen Gefäßen, dass sie innen, außen und im Scherben denselben Farbton aufweisen (s. Abb. 25). Abb. 25: Farbtabelle der roten Irdenware Oberfläche innen RAL 10.. . . 1034 (Anzahl) RAL 20.. - 30.. (Anzahl) RAL 80.. . . . (1) 2000 (1) 8023 2001 (16) 8025 3012 (5) (Anzahl) . (4) (1) Oberfläche außen RAL 10.. . . 1034 (Anzahl) RAL 20.. - 30.. (Anzahl) RAL 70.. - 80.. (Anzahl) . . . ./. . (1) 2000 (1) 7022 (2) 2001 (14) 8023 (4) 3009 (1) 3012 (6) Scherben RAL 10.. . ./. 1019 1034 (Anzahl) RAL 20.. - 30.. (Anzahl) RAL 70.. - 80.. (Anzahl) . . . . ./. . (1) 2000 (1) 7011 (2) (1) 2001 (16) 7022 (1) 3012 (3) 7030 (1) 7032 (1) 7034 (1) 8023 (1) 130 Gefäßtypen: (s. Abb. 26) Topf: Ein Gefäß ist ein bauchiger Topf (KatNr. 1488) mit abknickendem, gekehltem Rand von 20 cm Durchmesser. Er ist auf der Scheibe gedreht. Grapen: Der Gefäßtyp des Grapens ist ebenfalls mit nur einem einzigen Exemplar vertreten (KatNr. 1484). Die Form ist bauchig, die Fertigung erfolgte aus fein gemagertem Ton auf der Drehscheibe. Kugeltopf: Fast ein Drittel der Gefäße sind Kugeltöpfe (9 Stück). Der Erhaltungszustand ist schlecht, die meisten Töpfe haben sich nur als Einzelfragment erhalten. Die Randdurchmesser liegen zwischen 17 und 25 cm und repräsentieren damit einen entsprechend weiten Bereich unterschiedlicher Topfgrößen. Die meisten Kugeltöpfe (5 Stück) besitzen einen abknickenden Rand, der gerundet, horizontal abgestrichen oder als Trichterrand ausgeformt ist. Zwei Töpfe weisen einen ausbiegenden Rand auf, der gerundet bzw. verdickt erscheint. Von einem Gefäß hat sich die Bodenzone in Form eines Linsenbodens erhalten (KatNr. 1486). Dekor: Bis auf einen Kugeltopf mit Drehriefen auf der Schulter (KatNr. 1485), sind alle Gefäße unverziert. Technische Merkmale: Die Mehrzahl der Kugeltöpfe ist mit der Hand geformt (6 Stück) und zwei sind tw. gedreht. Deckel: Der häufigste Gefäßtyp ist, mit einem Anteil von fast zwei Dritteln, der Deckel (17 Stück). Die Erhaltung ist relativ gut, elf Deckel weisen einen Erhaltungsgrad zwischen 20 % und 70 % auf. Die Randdurchmesser decken mit Maßen zwischen 17 und 27 cm einen weiten Bereich von Anwendungsmöglichkeiten ab. Die Höhe der Deckel liegt, abhängig von ihrer Form und Machart, zwischen 3,5 und 7,5 cm. Zwei Deckel besitzen einen Planrand, d.h. sie sind so gearbeitet, dass sie möglichst ohne Luftspalt auf einer entsprechend gestalteten Deckelrast aufliegen. Einen verdickten Rand, entweder gerundet oder gerade abgedreht, weisen vier Exemplare auf. Jeweils zwei Deckel besitzen einen konischen oder glatten Randabschluss und vier Stück einen abgerundeten. Die meisten Deckel sind als annähernd plane Scheiben gearbeitet (11 Stück), einer ist leicht gewölbt und fünf Stück haben ein kegeliges Profil. An zehn Deckeln hat sich eine Handhabe in Form eines Knaufes erhalten. Dieser ist meist rund und in einigen Fällen oval. Einige sind zur Basis hin eingezogen, einige haben eine plane Oberseite oder eine flache Mulde und einige sind innen hohl mit einer Öffnung nach unten durch den Deckel. Bei drei Deckeln ist die Öffnung durchgehend als Abzugsloch ausgeführt mit einem Durchmesser bis zu 2,5 cm. Ein kegelförmiger Deckel ist auf seiner gesamten Fläche siebartig gelocht (KatNr. 1488). Er gehörte möglicherweise zu einem Glutoder Räuchergefäß. Dekor: Ungefähr die Hälfte der Deckel (8 Stück) hat auf der Oberseite dekorartige Strukturen in Form von zonaler Aufteilung der Fläche zwischen Rand und Zentrum. Meist handelt es sich um ein- 131 Rote Irdenware - Gefäßtypen Kugeltopf 32,1% Deckel 60,7% Topf / Grapen 7,1% Abb. 26: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Diagramm "Anteile der Gefäßtypen der roten Irdenware" 132 oder mehrfache Drehriefen (bis zu 6 Stück). Die Felder dazwischen sind in der Regel unverziert, nur in einem Fall sind sie mit Wellenkammlinien ausgefüllt (KatNr. 1481). Jeweils ein Deckel trägt am Rand eine Kammstrichverzierung (KatNr. 1480) bzw. eine einzelne Rille (KatNr. 1482). Technische Merkmale: Alle Deckel sind auf der Drehscheibe hergestellt. Die scheibenartigen, planen Formen befanden sich dabei mit ihrer Unterseite auf der Drehscheibe und wurden nach beendetem Drehvorgang mit einem Draht abgeschnitten. Zwei dieser Deckel sind in ihrem Mittelteil erheblich dünner als am Rand. Die kegelförmigen Deckel sind überkopf, den Knauf zuunterst, gedreht worden. Die Spuren des Schneiddrahtes sind z.T. durch Beschneiden und Glätten beseitigt worden. Auch die Knäufe weisen tw. Schnittspuren auf. Die Abzugslöcher sind eingestochen oder eingedreht. Ein Deckel weist Tropfen von Bleiglasur auf (KatNr. 1481). Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang Die wenigen Stücke der roten Irdenware kommen in den Horizonten 1 und 2 und 5 bis 7 vor (s. Abb. 21). Das entspricht einer Zeitspanne von der Zeit um 1000 bis in die Gegenwart mit einer Lücke von ungefähr 350 Jahren zwischen der Mitte des 12. und dem Anfang des 16. Jahrhunderts. Der einzige Gefäßtyp der Horizonte 1 und 2 ist der Kugeltopf (3 bzw. 1 Stück). Sie sind handgeformt und der Scherben weist Sand- bzw. Kiesmagerung auf. Horizont 5 gehören ebenfalls zwei Kugeltöpfe ähnlicher Machart mit Granitgrusmagerung an. Weitere in diesem Horizont vertretene Gefäßtypen sind der Grapen und ein kegelförmiger Deckel. Alle weiteren stratifizierten Deckel stammen aus Befunden der Horizonte 6 bis 7 (7 bzw. 2 Stück). Zu Horizont 7 gehört außerdem noch der Topf (KatNr. 1488). Die Verteilung der roten Irdenware zeigt deutlich eine Differenzierung in eine jüngere und eine ältere Gruppe. Der älteren Gruppe gehören ausschließlich Kugeltöpfe an, die starke Ähnlichkeit zur schwarz-grauen und zur rotbraunen Irdenware der Horizonte 1 und 2 aufweisen. Es scheint sich dabei m.E. um eine oxidierend gebrannte Variante dieser Keramik zu handeln. Die Kugeltöpfe aus Horizont 5 gehören sicherlich ebenfalls dazu. Sie stammen aus dem Befund einer Planierschicht, der umgelagertes Material enthält. Die jüngere Gruppe beinhaltet hauptsächlich den Gefäßtyp Deckel neben einem Grapen und einem Topf. Die überwiegende Keramik der zugehörigen Zeithorizonte ist die bleiglasierte Irdenware, die von der Art des Scherbens her oft recht ähnliche Züge zeigt. Ich nehme daher an, dass die rote Irdenware aus den Befunden ab ca. Mitte des 16. Jahrhunderts als unglasierte Variante der bleiglasierten Ware hergestellt wurde. Die Spritzer von Bleiglasur auf dem Deckel (KatNr. 1481) geben dieser Annahme eine große Wahrscheinlichkeit. Wie bereits ausgeführt, bestand keine funktionelle Notwendigkeit dafür, Deckel mit einer Glasur zu versehen (s. Kapitel 5.3.3.1.2.1.). Einordnung und Datierung im überregionalen Kontext Auch an anderen Fundorten weist die rote Irdenware nur geringe Stückzahlen auf, sofern sie überhaupt Erwähnung findet. Übereinstimmend mit den Funden von der Bernwardsmauer gleicht die Keramik z.B. aus Minden254 und aus Höxter255 oder den Wüstungen Königshagen256 und tom 254 Peine 1987, 35 u. 146 255 Stephan 1973, 75 133 Roden257 in ihrer Erscheinungsform der entsprechenden reduzierend gebrannten schwarz-grauen Ware. Auch aus Orten in denen Töpferei betrieben wurde, z.B. Boffzen258, Einbeck259 oder Bengerode260 ergibt sich das Bild einer Ware, die bis auf das oxidierende Brennverfahren z.T. völlig identisch ist mit gleichzeitig produzierter schwarz-grauer Irdenware. Alle Bearbeiter datieren die Ware ins 11. bis 13. Jahrhundert, wobei sie tw. leicht erhöhte Stückzahlen für die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts feststellen261. Wie bei der entsprechenden schwarz-grauen Irdenware auch, scheint es sich um lokale Produktion zu handeln. Mitunter wird die Vermutung geäußert, dass es sich um Fehlbrände eines intentionellen Reduktionsbrandes handeln könnte262. Nur ca. 150 km weiter nördlich stellt sich die Situation völlig anders dar. In Lübeck und in Schleswig tritt glasierte und unglasierte Ware mit rotem Scherben von Anfang an gleichzeitig seit dem 12./13. Jahrhundert auf263. Der unglasierte Anteil ist allerdings relativ gering. Beide Varianten weisen z.T. starke Ähnlichkeiten mit gleichzeitiger, reduzierend gebrannter Keramik auf. Gläser ordnet die "Rotirdenware" in Lübeck einer herausgehobenen sozialen Bevölkerungsschicht zu264. Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass insbesondere die ältere Gruppe der roten Irdenware in Hildesheim im Einklang mit Befunden von anderen Orten dem 11. bis 12. Jahrhundert angehört und eine oxidierend gebrannte Variante der ansonsten vorherrschenden reduzierend gebrannten schwarzgrauen Irdenware lokaler Produktion darstellt. Ob es sich dabei eventuell um 'funktionsfähige Fehlbrände' handelt, die möglicherweise als 'Zweite-Wahl-Geschirr' verkauft wurden, lässt sich nicht entscheiden. Bei der jüngeren Gruppe der roten Irdenware kann mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass sie eine Variante der ansonsten bleiglasierten, oxidierend gebrannten Irdenware darstellt. Der Gefäßtyp des Deckels brauchte keine Glasur und die wenigen anderen Gefäße lassen an eine Sonderverwendung oder an Ausschussware denken. Die intensive rote Farbe des Scherbens ist auch bei bleiglasierten Waren nicht häufig. Sie hat ihre Ursache in einem besonders eisenhaltigen Ton als Rohstoff265. 256 Janssen 1966, 142-146 257 Röber 1990, 117-118 258 Stephan 1983b, 404-405 259 Heege 1993, 41 260 Grote 1976, 258 261 Röber 1990, 117-118 262 Stephan weist in diesem Zusammenhang auf einen Befund hin, der der Rest eines offenen Feldoder Meilerbrandes sein könnte. (Stephan 1983b, 404). 263 Gläser 1987, 390-392; ders. 1989, 34; Lüdtke 1985, 59-60 264 Gläser 1987, 390-392 265 Hier könnte sich der Ansatz zu weiteren Forschungen bezüglich einer größeren Differenzierung der Herkunft der ansonsten sehr gleichartigen und gleichförmigen neuzeitlichen Massenproduktion von bleiglasierten Irdenwaren bieten. 134 5.3.3.1.2.5. Bleiglasierte, unverzierte Irdenware Die Gesamtmenge der bleiglasierten unverzierten Irdenware beläuft sich auf ca. 760 kg, was einer hochgerechneten, gemittelten Stückzahl von 3277 Individuen also fast zwei Drittel der Gefäßkeramik (s. Abb. 8, s. Kapitel 5.3.1. ff) entspricht. Ich habe 205 Gefäße in die Auswertung hinein genommen, die das Spektrum der vorkommenden Varianten ausreichend repräsentieren. Im Vergleich zur übrigen Keramik ist deshalb der Erhaltungszustand dieser Gefäße außergewöhnlich gut. Der Grad der Erhaltung beträgt i.d.R. über 50 % und viele Stücke sind für Ausstellungszwecke ergänzt und koloriert. Die gesamte bleiglasierte Irdenware ist oxidierend gebrannt. Der Scherben weist fast ausschließlich eine feine Magerung auf, lediglich acht Gefäße haben eine Magerung mittlerer Körnung. Der verwendete Ton ist überwiegend sehr hellbrennend, zeigt aber auch dunkle Erdfarben und Tönungen vom hellen Rosa bis zu kräftigem Rotbraun und als Einzelerscheinung graue Farbtöne (s. Abb 27). Die Außenhaut des Scherbens ist meist dunkler, das Farbspektrum beginnt im Bereich der hellen Erdfarben und geht über z.T. kräftige Rottöne bis hin zu dunklem Braun. Graue Farbtöne bleiben die Ausnahme (s. Abb. 27). Der Farbton der transparenten Bleiglasur auf der Innenseite der Gefäße ist stark abhängig von der Scherbenfarbe, vor allem bei geringer Eigenfärbung der Glasur. Bei den hellen Farben dominieren die Gelbtöne, während die hellen Erdfarben nur wenig vertreten sind. Nur ein Gefäß weist eine grautonige Glasur auf. Rot gibt es eher selten, in Abstufungen von hellem Pastellton bis zum dunklen Rotbraun. Die größte Anzahl stellen Gefäße mit einem grünen Glasurfarbton in der Spannweite vom zarten lindgrün bis zu dunklen Olivtönen. An dritter Stelle steht die Farbe braun (s. Abb. 27). Daneben gibt es vielfach Gefäße, an denen ein dunkles Braun als Zweitfarbe in Form einer starken Sprenkelung erscheint. Diese hat nichts mit der Glasur zu tun, sie ist vielmehr auf Eisenpyrid bzw. Eisenoxidpartikel im Ton zurückzuführen, die beim Brennvorgang in Verbindung mit der Glasur ausschmelzen266 (s. Kapitel 5.3.4.). Gefäßtypen: (s. Abb. 28) Teller: Es gibt es 16 Teller mit innen aufgebrachter Bleiglasur. Der Erhaltungszustand ist sehr gut. Zwölf Teller weisen einen Erhaltungsgrad von 60 % bis 99 % auf und drei Stück einen von 30 % bis 50 %. Die Oberfläche außen ist meist glatt (9 Stück) oder geglättet (5 Stück), es treten aber auch Riefen (1 Stück) oder eine beidseitige Bleiglasur auf (1 Stück). Die Randdurchmesser betragen 17 bis 18 cm bei Bodendurchmessern von 5,5 bis 11,5 cm. Die Höhe liegt zwischen 3,3 und 6,7 cm Folgende Randformen kommen vor: Lippenrand (3 Stück), hochgezogener Glattrand (1 Stück), Keulenrand (2 Stück), Wulstrand (3 Stück), Kremprand (3 Stück), Leistenrand (1 Stück) und aufgestellter Steilrand (2 Stück). Alle Teller haben einen Planboden, der teilweise leicht abgesetzt ist. Dekor: 266 vgl. Hamer 1990, 264-265 135 Gelegentlich tritt plastischer Dekor in Form von umlaufenden Rillen, senkrechter und schräger Riffelung der Fahne und einem Fall einer umlaufenden Wellenritzlinie auf (KatNr. 1552). Abb. 27: Farbtabelle der bleiglasierten Irdenware RAL 10.. . ./. 1000 1002 1004 1005 1006 1007 1011 1012 1017 1020 1024 1027 1032 1034 RAL 10.. . ./. 1001 1002 1011 1013 1014 1015 1017 1019 1032 1034 RAL 10.. . ./. 1001 1002 1013 1014 1015 1019 1024 1034 Oberfläche innen (Glasur) RAL 20.. u. 70.. RAL 60.. RAL 80.. (Anzahl) (Anzahl) (Anzahl) . . ./. . . . . (20) 2000 (3) 6003 (1) 8000 (3) 2010 (1) 6010 (11) 8001 (2) 7008 (7) 6017 (2) 8003 (20) 7034 (1) 6020 (1) 8007 (5) 6025 (2) 8008 (6) 8011 (2) 8015 (2) 8016 (1) 8017 (1) 8023 (2) 8028 (15) (26) (7) Oberfläche außen RAL 20.. u. 30.. RAL 70.. u. 90.. RAL 80.. (Anzahl) (Anzahl) (Anzahl) . . . . . . (22) 2000 (1) 7002 (2) 8000 (16) 2001 (9) 7032 (2) 8004 (1) 2003 (6) 7034 (1) 8011 (3) 2008 (1) 9002 (1) 8023 (39 2010 (7) 8024 (31) 2011 (2) 8025 (1) 3012 (10) (3)) (1) (18) Scherben RAL 20.. u. 30.. RAL 70.. RAL 80.. (Anzahl) (Anzahl) (Anzahl) . . . . . . (2) 2000 (3) 7006 (1) 8023 (1) 2001 (7) 7032 (1) (29) 2003 (8) 7034 (1) (18) 2010 (7) (76) 2011 (2) (2) 3012 (24) (8) (1) (Anzahl) Kombination (Anzahl) . (4) (14) (10) (4) (7) (2) (1) (1) (40) (9) (1) (Anzahl) 10../10.. (1) 10../20.. (1) 10../80.. (25) 60../80.. (3) 70../80.. (1) 80../80.. (3) ..../8017 (32) (Sprenkel) Kombination (Anzahl) . (1) (2) (1)) (10) (2) (1) (Anzahl) 10../10.. 10../20.. 10../30.. 10../70.. 10../80.. (3) (1) (2) (1) (2) Kombination (Anzahl) . (6) 10../10.. 10../30.. (3) (1) Technische Merkmale: An allen Tellern finden sich Dreh-, Schnitt- und Stapelspuren. Einige weisen Nutzungsspuren auf, meist in Form von Abrieb (s. Kapitel 5.3.4. u. 5.3.5.). 136 Grapen: Der Anteil der Grapen beträgt fast zwei Drittel der Gefäße (142 Stück). Der Erhaltungszustand ist sehr gut bei einem überwiegenden Erhaltungsgrad von 60 % bis 100 %. Die Bleiglasur ist innen aufgebracht, bei fünf Gefäßen ist die Außenseite ebenfalls glasiert. In der Regel weist die Außenwandung Drehriefen auf (128 Stück), die Bodenzone und meist auch der Hals/Schulterbereich sind davon ausgenommen. Glatte (3 Stück) oder geglättete (3 Stück) Flächen bleiben die Ausnahme. Die Größe der Grapen mit einem Durchmesser von 6,8 bis 27 cm, entsprechend einem Fassungsvermögen von 0,1 bis 5 l, deckt alle Bereiche der unterschiedlichen Verwendungen in der Küche ab. Der Randdurchmesser beträgt zwischen 6 und 25 cm und die Höhe der Gefäßkörper entspricht in etwa diesen Maßen. Die Gesamthöhe inklusive der Füße konnte an 50 Gefäßen gemessen werden (10 - 34 cm), wobei diese ungefähr ein Viertel bis ein Drittel davon ausmachen. Die Grapen mit Planboden haben Bodendurchmesser zwischen 5 und 15 cm. Die Randformen lassen sich in zwei grundsätzliche Varianten unterteilen. Die erste ist ein meist ausbiegender, relativ dicker Lippenrand mit leichter Innenkehle (59 Stück). Diese Grapen sind in der Regel mit Füßen mit Fingereindruck ausgestattet und nur bei ihnen findet sich eine grüne Glasurfarbe (11 Stück). Die zweite Variante ist ein relativ dünnwandiger Leisten-, Trichter- oder Steilrand, der deutlich vom Gefäßkörper abgesetzt ist (76 Stück). Die Wandung ist ebenfalls relativ dünn. Bei einigen Exemplaren kommt ein Planboden vor (8 Stück). Die vorherrschende Glasurfarbe sind Gelbtöne (53 Stück). Die Füße weisen in der Regel eine Längsfurche auf. Die Gefäßform ist meist bauchig (63 Stück) bis kugelig (61 Stück), es kommen auch zylindrisch becherartige (4 Stück) so wie niedrig gedrungene (5 Stück) Formen vor. Als Boden dominiert die Linsenform (86 Stück), der Kugelboden ist weniger häufig (35 Stück), abgeflachte (4 Stück) und Planböden (8 Stück) gibt es nur selten. Die meisten Grapen sind mit einem Bandhenkel versehen (97 Stück), einige, meist große Gefäße, haben zwei (16 Stück). Zwei Drittel der Henkel setzen oben am Rand und ein Drittel unten am Übergang zur Schulter an. Sie enden meist etwas oberhalb der Gefäßmitte und sind unterschiedlich stark profiliert, d.h. an den Außenkanten sind sie dicker als in der Mitte. Je dicker und kräftiger der Henkel ist, desto schwächer fällt die Profilierung aus. Bei den kleineren bis mittleren Grapen ist gelegentlich ein Tüllengriff anzutreffen (17 Stück). Er ist oberhalb der Gefäßmitte schräg nach oben gerichtet montiert. Das Griffende läuft entweder zusammen und endet knopfartig profiliert oder es erweitert sich trichterförmig und endet mit unterschiedlich gestaltetem Randprofil (z.B. Lippe, Leiste, Rille). Grapen ohne Handhabe sind selten. Die Grapenfüße sind 5 bis 12 cm lang und kommen in zwei Grundformen vor (s.o.). Die erste Form (44 Stück) hat einen ovalen bis runden Querschnitt, ist massiv und auf der Außenseite mit ein bis drei tiefen (bis 1cm) Fingereindrücken am Umbruch der Gefäßwandung zur Bodenzone angebracht. Der Fuß wird nur unwesentlich dünner und endet mit einer gerundeten oder unregelmäßig gestalteten Auflagefläche. Die zweite Form (64 Stück) weist einen rund bis lang ovalen Querschnitt auf und hat auf der Außenseite eine flache bis tiefe Furche bzw. einen Schlitz auf der gesamten Länge. Der Fuß ist zum Ende spitz ausgezogen (z.B. KatNr. 1516), zu einer keilförmigen Spitze geschnitten (z.B. KatNr. 1528) oder abgeplattet (z.B. KatNr. 1536). Dekor: Plastischer Dekor ist selten. Der kleinste Grapen mit beidseitiger Bleiglasur (KatNr. 1519) weist auf der Außenseite ein Zickzack-Rollstempeldekor auf. Ein Grapen hat außen am Rand 137 Bleiglasierte Irdenware - Gefäßtypen Schüssel / Henkeltopf Terrine 3,9% Pfanne 8,8% 3,9% Sonstige Teller 4,9% 7,8% Essenträger 1,5% Grapen 69,3% Abb. 28: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Diagramm "Anteile der Gefäßtypen der bleiglasierten Irdenware" 138 umlaufende Rillen (KatNr. 1517), und ein weiterer auf Rand und Schulter einen Fries aus umlaufenden Rillen mit einer Wellenritzlinie dazwischen (KatNr. 1520). Die Grapen mit Tüllengriff sind häufiger verziert (8 Stück). An Rand und Wandung finden sich umlaufende Leisten und Rillen, in einem Falle ein Taufries (KatNr. 1514) und die Ansatzstellen der Griffe sind durch Fingereindrücke betont. Bei (KatNr. 1524) ist die Andeutung eines Gesichtes zu erkennen, wobei der Griff selbst die Nase darstellt. Technische Merkmale: Alle Grapen weisen Dreh-, Schnitt- und Stapelspuren auf. Vier Stück sind Steinzeug-artig hart gebrannt, einer davon ist unglasiert. An den meisten finden sich Ruß- und Schmauchspuren vom Gebrauch. Grapenpfanne: Dieser Gefäßtyp ist nur in geringer Anzahl vertreten (8 Stück). Der Erhaltungsgrad ist mit Werten zw. 80 % und 95 % durchweg sehr gut. Die Pfannen sind innen glasiert, die Außenwandung weist meist Drehriefen auf (6 Stück) und ist selten glatt (1 Stück) oder geglättet (1 Stück). Die Randdurchmesser reichen von 9,4 bis 24 cm bei einer Höhe von 7,5 bis 13,5 cm. Ungefähr die Hälfte der Gefäßhöhe entfällt auf die Füße. Bei den Randformen überwiegt der meist breite Lippen- und Leistenrand mit Innenkehle (5 Stück), er tritt in dieser Form aber auch als Kremp- (2 Stück) oder Wulstrand (1 Stück) auf. Die Gefäßform ist entweder flach und ausladend (z.B. KatNr. 1537) oder steilwandig (z.B. KatNr. 1538). Der Boden ist linsenförmig. Alle Pfannen haben einen Tüllengriff, der in Randhöhe montiert ist und schräg nach oben weist. Er verläuft gerade oder trichterförmig, der Abschluss ist oft kragenartig eingezogen oder ausbiegend mit Randlippe. Die Füße sind von ovalem bis rundem Querschnitt und enden leicht verjüngt mit gerundetem oder leicht abgeplattetem Ende. Einige weisen außen eine flache, breite Längsfurche auf (3 Stück), die Mehrzahl trägt außen an der Ansatzstelle einen unterschiedlich tiefen Fingereindruck. Technische Merkmale: Es finden sich Dreh- und Schnittspuren unterschiedlicher Ausprägung. Auf der glasierten Oberfläche treten Stapelspuren vom Brennvorgang im Ofen besonders deutlich hervor (s. Kapitel 5.3.4. u. Abb. 44). Gebrauchsspuren treten meist in Form von Ruß- und Schmauchanhaftung auf. Fettpfanne: Im Fundgut gibt es eine sehr gut erhaltene (Erhaltungsgrad 90 %) Fettpfanne (KatNr. 1511). Sie ist in Form einer längs halbierten Flasche hergestellt und mit einem Tüllengriff ausgestattet267. Die Standfläche ist leicht abgeplattet und zur Stabilisierung mit einer kleinen Standknubbe versehen. Henkeltopf: Mit einer Anzahl von sieben Stück ist der Henkeltopf ähnlich selten vertreten wie die Grapenpfanne. Der Erhaltungszustand ist mit Werten von 60 % bis 100 % auch bei diesem Gefäßtyp sehr gut. Die Glasur sitzt auf der Innenwand, außen sind Drehriefen vorherrschend (6 Stück), eine geglättete 267 Pfannen dieser Art wurden unter einem Bratspieß zum Auffangen des Fettes bzw. Bratensaftes aufgestellt. Eine zeitgenössische Darstellung gibt es von Pieter Brueghel dem Älteren: "Die niederländischen Sprichwörter" (1559), Bildmitte rechts (StO: Staatliche Museen Berlin Dahlem, Gemäldegalerie). 139 Oberfläche kommt vor (1 Stück). Der Randdurchmesser beträgt 10,5 bis 18 cm). Die Höhe erreicht 10 bis 16,5 cm und der Boden zieht mit 6,5 bis 13 cm weit ein. Der Rand ist zum Gefäßkörper abgesetzt und als Lippenrand (3 Stück), Leisten- (1 Stück) oder Trichterrand (3 Stück) ausgeführt. Die Gefäße sind gedrungen und erweitern sich bauchig bis kugelig unterhalb der Randzone (6 Stück, z.B. KatNr. 1542). Im Einzelfall ist die Form tassenförmig (KatNr. 1539). Der Boden ist plan. Die Gefäße weisen randständige, schwach bis kräftig profilierte Bandhenkel auf, bei großen Gefäßen kommen auch zwei Henkel gegenständig vor (1 Stück). Dekor: Ein Dekor beschränkt sich auf umlaufende Rillen und Leisten am Rand, bei geglätteter Gefäßoberfläche kann der Hals-/Schulterbereich Rillen aufweisen (z.B. KatNr. 1539). Technische Merkmale: Es finden sich unterschiedliche Dreh-, Schnitt- und Stapelspuren. Gebrauchsspuren zeigen sich als Abrieb am Boden und als Ruß- und Schmauchspuren. Essenträger: Dieser seltene Gefäßtyp (3 Stück) wäre ohne seinen guten Erhaltungszustand von 80 % bis 90 % kaum eindeutig zu identifizieren. Charakteristikum ist ein über die Gefäßmündung hinweggehender Bügel- bzw. Korbhenkel, der als Wulst- oder Bandhenkel auftritt. Die Glasur sitzt innen, außen sind Drehriefen. Die Randdurchmesser liegen zwischen 18 und 23,5 cm bei nur gelegentlich leicht höherem maximalem Durchmesser. Der Boden zieht auf 10,5 bis 16 cm weit ein. Der Henkel macht ungefähr ein Drittel der Gesamthöhe von 23 bis 31 cm aus. Der Rand ist als Steil- oder Trichterrand zur Wandung abgesetzt oder in gekröpfter Form als Deckelrast ausgebildet. Die Form des Gefäßköpers ist kugelig gedrungen und schließt mit einem Planboden ab. Dekor: Auffällig ist als plastischer Dekor eine durchgehende Fingerkniffverzierung am Henkel des Gefäßes KatNr. 1508, außerdem weist es eine umlaufende Rille bzw. Leiste am Rand-/Schulterübergang auf. Technische Merkmale: Flächige Drehriefen auf der Außenseite und Knet-/Fingerspuren an den Henkeln dokumentieren zwei unterschiedliche Phasen der Herstellung. Als Nutzungsspur zeigt sich teilweise Abrieb. Schüssel/Schale: Es sind 19 Gefäße dieses Typs vorhanden. Die meisten Stücke weisen einen Erhaltungsgrad zw. 60 % und 90 % auf (11 Stück). Die Bleiglasur befindet sich auf der Innenseite, die Außenseite ist zum einen Teil mit Drehriefen versehen (8 Stück), zum anderen Teil glatt oder geglättet (7 Stück). Eine Schale ist beidseitig glasiert. Der Randdurchmesser umfasst den weiten Bereich von 14 bis 49 cm. Die Höhe beträgt 4,5 bis 16,8 cm, der Bodendurchmesser der Schüsseln mit Planboden (13 Stück) 7 bis 16,5 cm. Die häufigste Randform ist der Lippenrand (10 Stück), der oft als Deckelrast nach innen gekröpft ist (Gefäßvariante: 'Terrine'). Andere Randformen wie der Wulstrand (2 Stück), einfacher einbiegender Rand (2 Stück), Keulen- (1 Stück) und Leistenrand (1 Stück) spielen nur eine untergeordnete Rolle. Die Bandbreite der Gefäßform erstreckt sich von der napfartig gedrungenen Schüssel bis zu weit geschwungenen oder gradlinig ausladenden Exemplaren. Drei Schüsseln, unter anderem die größte (KatNr. 1546), weisen keine klar umrissene Bodenzone, sondern einen Wackelboden oder einen sehr flachen Linsenboden auf. Die vorherrschenden Planböden sind nur selten abgesetzt. 140 Bei der Hälfte der Gefäße tritt der randständige Bandhenkel auf (8 Stück), der Wulsthenkel tritt randständig (2 Stück) und unterrandständig auf. Eine weitere Variante ist die Griffplatte (2 Stück), die immer unterrandständig und waagerecht erscheint. Sechs Gefäße haben zwei Henkel, von denen z.T. einer senkrecht und der zweite waagerecht an der Schüssel angebracht sind. In einem Fall kommen senkrechter Wulsthenkel und Griffplatte gemeinsam vor (KatNr. 1547). Dekor: Die terrinenartigen Gefäße weisen auf der Schulter als Dekor einen Tau- oder einen Diamantfries auf (5 Stück), der Rand zeigt gelegentlich umlaufende Rillen. Die Henkel haben teilweise Fingerkniffdekor und die Griffplatten sind modelverziert (Motiv: Herz bzw. Krone). Technische Merkmale: Die Schüsseln weisen die üblichen Herstellungsspuren vom Drehen, Beschneiden und Brennen auf. Gebrauchsspuren zeigen sich als Abrieb am Boden, als Rührspuren innen und gelegentlich als Rußspuren. Deckel: Dieser Gefäßtyp ist durch ein Exemplar vertreten (KatNr. 1507). Er ist flach, außen glasiert und mit einem profilierten Knauf in der Mitte versehen. Auf der Unterseite befindet sich ein Rastring. Öllampe: Von diesem Gefäßtyp gibt es nur ein eindeutiges Exemplar. Es hat die Form einer flachen Schale mit einer gekniffenen Schnauze als Dochthalter (KatNr. 1545). Ein anderes, in seiner Zuordnung zum Gefäßtyp 'Lampe' fragliches Stück, ist ein kugeliges geschlossenes Gefäß (KatNr. 1513). Es besitzt eine Lochung, die auf Grund des grau verfärbten (Schmauch ?) Scherbens darüber eventuell als Durchführung für einen Docht angesehen werden könnte. Es könnte es sich auch um eine Flöte268 handeln (s.u.). Flöte: Eine Einzelerscheinung ist eine Doppelflöte in Vogelform. An ein beutelförmiges Gefäß sind Kopf, Füße und Schwanzfeder anmodelliert, zwei Flötenröhrchen sind in die Gefäßmündung eingearbeitet (KatNr. 1512, s.o.). Bei dem schon als mögliche Öllampe angesprochenen Gefäß (KatNr. 1513, s.o.) kann es sich ebenfalls um eine Flöte handeln, die allerdings nur mit einem einzelnen Flötenröhrchen ausgerüstet wäre. Sieb: Dieser Gefäßtyp ist durch ein Fragment vertreten (KatNr. 1549). Es ist ein flach gewölbtes rundes Gefäß, beidseitig glasiert und mit gestochenen Löchern in der Bodenzone versehen. Ein Rand ist nicht erhalten. Backform: Ein Fragment vertritt den Gefäßtyp einer gerippten konisch geformten 'Napfkuchenform' (KatNr. 1505). 268 Das Konstruktionsprinzip einer ins Gefäß hineinreichenden Röhre und eines eingestochenen oder gebohrten Lochs, mit dem durch Verschließen mit dem Finger ein weiterer Ton erzeugt werden konnte, gleicht dem der ebenfalls behandelten Flöte in Vogelform (KatNr. 1512). Stephan zieht die Möglichkeit des Funktionstyps 'Flöte' bei einem ähnlichen Gefäß ebenfalls in Betracht (Stephan 1982b, 114, Abb. 35/12). 141 Vogeltrinknapf: Dieser Gefäßtyp ist mit zwei vollständig erhaltenen Exemplaren vertreten (KatNr. 1553 u. 1554). Die Oberfläche außen ist glatt, innen ist sie glasiert. Der Randdurchmesser ist 2,7 bis 2,8 cm, der größte Gefäßdurchmesser ist am Boden mit 3 bis 3,6 cm bei einer Höhe von 3,5 bis 4,8 cm. Die Randformen sind ein Glatt- und ein Lippenrand, an denen die Handhabe in Form einer waagerechten gelochten Platte sitzt. Die Gefäße sind kegelförmig, der Boden ist als Plan- bzw. Wackelboden ausgeführt. Derartige Trinknäpfe hingen innerhalb eines Vogelkäfigs. Die Platte wurde durch die Gitterstäbe geführt und mit einem durchgesteckten Knebel arretiert oder auf ein senkrechtes Stäbchen gehängt269. Humpen/Becher: Die Gefäßform des Bechers ist durch das Bodenfragment eines eventuellen Humpens vertreten (KatNr. 1544). Ein Henkel hat sich nicht erhalten, aber ich nehme auf Grund des zylindrischen Gefäßkörpers auf einer Standplatte größeren Durchmessers die typische Form eines (gehenkelten) Humpens der Renaissance an. Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang Die Masse der unverzierten bleiglasierten Irdenware findet sich in den Horizonten 5, 6 und 7 (s. Abb. 21). Diese Horizonte repräsentieren die Zeit von ca. 1500 bis heute. Einige wenige Exemplare befinden sich auch in angrenzenden Befunden der Horizonte 4 und 5270. In den jüngeren Schichten von Horizont 5 dominiert der dünnwandige Grapentyp mit Trichter- oder Steilrand gegenüber der Variante mit verdicktem Lippenrand. In den unteren Schichten kehrt sich das Verhältnis zwischen beiden Varianten um. Die Grapen, die mit dem Aufkommen der bleiglasierten Irdenware im Laufe des 16. Jahrhunderts hergestellt wurden, knüpften in ihren Randformen und der Machart der Füße noch an die Tradition der schwarz-grauen Irdenware an. Im 17. Jahrhundert wandelt sich die Form von Rand und Füßen und verdrängt mit Beginn des 18. Jahrhunderts die alten Formen. Ein gelegentliches Vorkommen in jüngeren Befunden ist auf Verlagerung älteren Materials zurückzuführen, eine typische Erscheinung in Auffüll- und Planierschichten. Das übrige Spektrum der bleiglasierten unverzierten Keramik verhält sich entsprechend. Die Randformen von Henkeltöpfen und Essenträgern gleichen entweder dem älteren oder jüngeren Typus und sind in ähnlicher Verteilung wie diese in den Horizonten anzutreffen. Von ihrer Machart und ihrem Erscheinungsbild her ähnelt die Grapenpfanne dem älteren Grapentyp mehr als dem jüngeren. Die Verteilung in den Befunden bestätigt diese Beobachtung, da sie nur in den älteren Schichten von Horizont 5 vorkommt. Sie wird also spätestens ab Mitte des 17. Jahrhunderts nicht mehr benutzt, da sich möglicherweise ihr Pendant aus Eisen durchgesetzt hatte. Ähnliches ist für die Fettpfanne (KatNr. 1511) anzunehmen, die ebenfalls aus Horizont 5 stammt. Die Formen der Schüsseln unterliegen wenig Veränderungen, ihre Gestaltung orientiert sich eher an ihrem Verwendungszweck. In den jüngeren Befunden ab ca. 1700 taucht die Form der Terrine auf. Parallel dazu ist das Vorhandensein von Tellern zu verzeichnen, die die Form des heute noch üblichen sog. 'tiefen Tellers' mit deutlich voneinander abgesetzter Fahne und Mulde aufweisen. Die 269 Vergleichsstücke in entsprechender Anordnung befinden sich im Töpfereimuseum Duingen. 270 Das gelegentliche Vorhandensein bleiglasierter Irdenware in diesen Horizonten ist normalerweise auf Setzungserscheinungen des Bodens (s. Kapitel 4.2. ff) und auf nicht auszuschließende Ungenauigkeiten bei der Ausgrabung zurückzuführen. 142 Doppelflöte (KatNr. 1512) stammt aus dem Grenzbereich zwischen Horizont 5 und 6 und alle übrigen Gefäßtypen aus den Horizonten 6 und 7, sie sind somit ins 18./19. Jahrhundert zu datieren. Als Sonderformen sind sie ohnehin nur vage zu datieren, wenn konkrete Vergleichsobjekte oder datierende Beifunde fehlen. Einordnung und Datierung im überregionalen Kontext In der Literatur herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass ungefähr ab 1500 mit dem Auftauchen von oxidierend gebrannter bleiglasierter Irdenware zu rechnen ist. Stephan nimmt zwar zunächst einen früheren Zeitpunkt - erste Hälfte/Mitte 15. Jahrhundert an271 - , korrigiert sich aber später auf das Ende des 15. Jahrhunderts272. Für Celle beruft Busch sich auf Stephan für die Datierung seiner dortigen Funde273. Für Goslar nimmt Griep den Zeitpunkt von 1500 für das Auftreten von bleiglasierter Irdenware an274, ebenso wie Stoll für Magdeburg275 und Zoller für das Ammerland bei Oldenburg276. In Göttingen gibt es den geschlossenen Fund einer Kloake aus dem 15. Jhdt. mit Grapen, die sich bezüglich ihrer Randausprägung, dem charakteristischen tiefen Fingereindruck am Ansatz der Füße und der Verwendung von grünen Glasurfarbtönen als Vertreter der älteren Formvariante der bleiglasierten Irdenware ausweisen277. Fahlbusch erklärt das massierte Auftreten bleiglasierter Keramik ab 1500 mit der verstärkten Erzverhüttung in den Bergbaurevieren, z.B. im Harz, wobei der Glasurrohstoff sozusagen als billiges Abfallprodukt entstand278. Außerdem zitiert er eine Quelle, in der für das Ende des 16. Jahrhunderts von einem Wandel der Mode bei der Glasurfarbe von grün zu gelb berichtet wird279. Dieses Phänomen lässt sich an der bleiglasierten Irdenware der Bernwardsmauer ebenfalls verfolgen, wo die Glasurfarbe grün nur an der älteren Variante der Grapenform zu beobachten ist. 271 Stephan 1978/79, 42 272 Stephan 1982b, 72 273 Busch 1991, 54 274 Griep 1972/73, 72 275 Stoll 1980b, 250. In Magdeburg gab es schon im Spätmittelalter eine lokale Produktion bleiglasierter Irdenware, die aber große Unterschiede zur neuzeitlichen aufweist (Stoll 1980b, 254-265). 276 Zoller 1980, 67 277 Jarecki 1993, 291 u. 292 Abb. 10 278 Fahlbusch 1941, 212 279 Fahlbusch 1941, 212; vgl. auch Stephan 1992, 18-19 (Faksimileabdruck der Quelle "Dasselsche und Einbecksche Chronica" des Braunschweiger Pfarrers und Chronisten Johannes Letzner von 1594) 143 Eine weitgehend einheitliche Form des Grapens ist im nördlichen Deutschland offenbar überregional weit verbreitet. Schon bei oberflächlicher Durchsicht der Literatur fällt auf, dass in Form und Aussehen die neuzeitlichen Grapen nur geringe Differenzen aufweisen. Sie ähneln alle entweder der jüngeren oder der älteren Variante und gelegentlich kommen Zwischenformen vor. In den meisten Publikationen wird auf die Machart nicht differenziert genug eingegangen, um als Leser regionale Unterschiede erkennen zu können. Es bleibt daher nur die Beurteilung nach der Form. Stephan geht in dieser Hinsicht etwas mehr ins Detail und stellt für Höxter und Göttingen gewisse regionale Ausprägungen bezüglich Randform und Tonmaterial fest. Er zieht daraus den Schluss, dass das einfache Gebrauchsgeschirr - wie bereits im Mittelalter üblich - von regionalen Produktionsstätten für regionale Märkte produziert worden ist280. Löbert unterstützt diese Ansicht281 und Zoller nimmt das gleiche für das Ammerland an282. Nachgewiesen sind lokale Töpfereien z.B. in der Nähe von Osnabrück283, in Minden284 und von gleichzeitig überregionaler Bedeutung in Wildeshausen bei Oldenburg285, in Großalmerode, Oberode und Fredelsloh bei Göttingen286 und - für Hildesheim bedeutsam - in Coppengrave mit weiteren umliegenden Orten im Weser-Leine-Bergland287 (s. Abb. 29). 280 Stephan 1980c, 121 281 Löbert 1980a, 38 282 Zoller 1980, 56 283 Gerdsen 1991 284 Mielke 1981, 125ff 285 Vosgerau 1993 286 Stephan 1986a; Hampe 1982; Fahlbusch 1941, 212 287 Stephan 1981a 144 145 Im großen und ganzen sind die Erscheinungsformen des Grapens aber nahezu austauschbar, ob man sich nun Funde aus Pöhlde am Harz288, Goslar289, Magdeburg290, Celle291, Höxter292, Braunschweig293 oder Göttingen294 ansieht. Plausible Gründe dafür sind sicherlich in einer intensiven Wandertätigkeit der Töpfergesellen zu sehen295, sowie in der Vorbildfunktion (Mode) durch die Ware der überregional bedeutsamen Töpferzentren und der damit erzeugten Nachfrage nach ähnlichen Produkten. Die räumliche Nähe Hildesheims zu der Töpferregion des Weser-Leine-Berglandes legt nahe, hier die Herstellungsorte der unverzierten bleiglasierten Irdenware zu suchen. In Hildesheim selbst sind keine Töpfereien aus dieser Zeit bekannt. Die Übereinstimmungen mit dem Material aus den Herstellungsorten296 sind so weitgehend, dass diese Herkunft als gesichert angesehen werden kann. Das Vorhandensein der zweifelsfrei von dort nach Hildesheim gelieferten, qualitätvoll verzierten Weserware lässt es ebenso als unwahrscheinlich erscheinen, dass die unverzierte Gebrauchskeramik nicht von dort stammen sollte. Die Trennung der bleiglasierten Irdenware in eine ältere und eine jüngere Variante, die insbesondere an den Grapen zu beobachten ist, lässt sich in der Literatur nur selten finden. Für Höxter hat Stephan diese Tendenz beobachtet, macht aber wenig Angaben zum detaillierten Befundzusammenhang297. Wahrscheinlich handelte es sich um verschiedene Fundstellen, deren Keramik entweder der jüngeren oder der älteren Variante zuzurechnen ist. In einem Kloakenkomplex des Heilig-Geist-Klosters zu 288 Fansa 1983, Taf. 3/1-7 289 Griep 1972/73, Taf. 4/2-9 290 Stoll 1980b, 251 Abb. 1/a, b, e u. Abb. 2/a; Nickel 1980, 6 Abb. 4/g u. 12 Abb. 7/d, e 291 Busch 1991, Tafelteil "Gelbe Irdenware" 292 Stephan 1992, 26-27 Abb. 17-18 293 Rötting 1985a, 89 Abb. 48 294 Schütte 1984, 47 Abb. 63/14-15; ders. 1982b, 5 oben; Löbert 1980a, 15 Abb. 7/21-25 u. 16 Abb. 8 295 Lobbedey nimmt eine Wandertätigkeit der Töpfergesellen für Südwestdeutschland spätestens im Hochmittelalter ziemlich sicher an und weist auf diese Möglichkeit auch bereits zur Merowingerzeit hin (Lobbedey 1968, 27). 296 Stephan 1981a, 52ff; eigene Sichtung der Bestände des Töpfereimuseums Duingen 297 Stephan 1980a, 343; ders. 1980b, 82; ders. 1981a, 54 146 Höxter lässt sich, ähnlich wie in Hildesheim, diese Entwicklungslinie dagegen verfolgen298. Die Machart der älteren Variante sieht Stephan ebenfalls in der Tradition der mittelalterlichen Ware begründet299. Für die bleiglasierte unverzierte Keramik lässt sich resümieren, dass sie in einer älteren Variante ab ca. 1500 bis ca. 1600 fassbar und auch im 17. Jahrhundert noch anzutreffen ist. Ab 1600 taucht eine jüngere Variante auf, welche ab ca. 1700 die ältere verdrängt hat. Erst Ende des 19. Jahrhunderts kommt es mit der Verbreitung von Geschirr aus emailliertem Eisenblech innerhalb weniger Jahre zu einem landesweiten Ende des Gebrauchs und der Herstellung von Irdenwaregeschirr300. 298 König/Stephan 1987, 378-379 299 Stephan 1982d, 144 300 vgl. Vosgerau 1993, 121-123 147 5.3.3.1.3.6. Weserware Der Name 'Weserware' wurde vor ca. 35 Jahren durch den Engländer John G. Hurst eingeführt301 und steht seitdem für die dekorierte Irdenware, die im sog. 'Pottland' zwischen Oberweser und mittlerer Leine ab ca. Mitte des 16. Jahrhunderts hergestellt wurde (s. Abb. 29). Das Tonrohmaterial dieser Gegend lieferte einen hell- bis rötlich-beige brennenden Scherben. Auf diesen wurde eine weiß brennende Engobe aufgetragen, um einen einheitlichen, hellen Dekoruntergrund zu erhalten302. Gebräuchlich war ebenso die Belassung des dunklen Untergrundes, der mitunter zusätzlich mit einer dunkel-rotbraun brennenden Engobe versehen wurde. Damit wurde eine Farbwirkung erzielt, die an die Keramik der Werraware erinnert. Die Dekorelemente der Weserware sind im Gegensatz zur Werraware fast ausschließlich ornamental, aber dafür oft mehrfarbig. Die Ritztechnik kommt nur in Ausnahmefällen vor. Mit dem Malhorn - oder gelegentlich auch mit dem Pinsel - wurde hell oder dunkel brennender Tonschlicker in Form von Linien, Punkten, Bögen, Wellenlinien, Strichen usw. aufgetragen. Neben diesen Erdfarben wurde nur die Glasurfarbe 'Grün' in unterschiedlich intensiver Tönung verwendet. Die einzelnen Dekorelemente finden sich in der Regel in geometrischer Anordnung und bewirken eine zonale Gliederung der Gefäßoberfläche. Auf die ungebrannten, fertig dekorierten Gefäße wurde eine transparente Bleiglasur aufgetragen und anschließend in einem einzigen Brennvorgang zu einer harten, dünnwandigen Keramik gebrannt. Der Beginn der Produktion der Weserware in ihrem Ursprungsgebiet wird ca. 1560/70 angenommen. Sie weitete sich recht bald, ab ca. 1580, zu einer regelrechten Massenproduktion aus, mit Exporten ins gesamte nordwestliche und östliche Europa. Im Laufe des 30jährigen Krieges, ca. 1620/30, kam sie zum Erliegen. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts lebte sie wieder auf, erreichte aber nicht wieder ihren vorherigen Umfang. Inzwischen war eine starke Konkurrenz durch zahlreiche regionale Töpferzentren entstanden, die z.T. den Dekor der Weserware nachahmten303. Die Keramikherstellung im 'Pottland' reicht in Einzelfällen bis ins 20. Jahrhundert hinein. Der Begriff 'Weserware' bleibt aber auf die Ware mit dem für sie charakteristischen Dekor beschränkt, der in Varianten teilweise noch bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts vorkommt304. Unter der oxidierend gebrannten Keramik steht die Weserware mit 569 Gefäßen im Fundmaterial der Bernwardsmauer an zweiter Stelle (Abb. 8). Der Erhaltungszustand reicht je nach Befundsituation von der Einzelscherbe bis zum vollständig erhaltenen Gefäß. Der Scherben hat durchgängig eine sehr feine Magerung, lediglich fünf Gefäße weisen Partikel mittlerer Körnung auf. Die Scherbenfarbe ist in der Regel hell rötlich-beige, gelegentlich kommen auch helle Erdfarben vor und dunklere orange/rötlich/braune Farbtöne bilden die Ausnahme (s. Abb. 30). Nur 53 Gefäße sind innen und außen glasiert, da bei ihnen die Funktions- und die Schauseite nicht identisch sind (z.B. Krüge). Eine Ausnahme bildet ein Deckel, der nur außen glasiert ist. 301 Hurst 1968/69 nach Hurst 1981, 142; Stephan 1981a, 55 302 Die Auffassung, dass es sich bei der hell-engobierten Malhornware um eine Nachahmung von Fayence handelt, kann inzwischen als überholt angesehen werden (z.B. bei Löbert 1980a, 24-25). Darüber hinaus würde dies eine Datierung mindestens ans Ende des 17. Jahrhunderts voraussetzen. 303 s. z.B.: Vosgerau 1993 (Wildeshausen); Burhenne u.a. 1991 (Rheinland); Bruijn 1992 (Niederlande); Gerdsen 1991 (Osnabrücker Land); Hartmann 1975 (Nordfriesland); Mielke 1981 (Minden); Stephan 1987a (div. Orte). 304 Ausführlich zur Weserware: Stephan 1987a, 100ff; ders. 1992, 50ff 148 Abb. 30: Farbtabelle der Weserware RAL 10.. . ./. 1000 1001 1002 1004 1006 1007 1011 1013 1014 1015 1017 1018 1019 1020 1021 1024 1032 1033 1034 Oberfläche innen (Glasur) RAL 20.. u. 70.. RAL 60.. RAL 80.. (Anzahl) (Anzahl) (Anzahl) . . ./. . . . . (168) 2000 (14) 6003 (2) 8000 (3) 7008 (1) 6011 (1) 8001 (72) 7034 (1) 6013 (1) 8002 (2) 6017 (1) 8003 (3) 6019 (9) 8004 (1) 6021 (10) 8007 (7) 8012 (2) 8016 (24) 8023 (3) 8028 (2) (1) (1) (3) (1) (1) (1) (1) (3) (Anzahl) Kombination (Anzahl) . (3) (29) (1) (8) (20) (3) (2) (1) (155) (2) 8023/8028 (1) Oberfläche außen RAL 10.. . ./. 1001 1002 1011 1013 1014 1015 1017 1019 1032 1034 RAL 20.. u. 30.. RAL 70.. (Anzahl) (Anzahl) . . . . (10) 2000 (29) 7030 (3) 2001 (58) (1) 2010 (1) (1) 3000 (1) (9) 3009 (3) (8) 3012 (202) (3) 3013 (1) (5) (1) (133) RAL 80.. (Anzahl) . . (1) 8002 8004 8017 8023 8024 8025 8028 (Anzahl) Kombination (Anzahl) . (4) (10) (1) (24) (2) (2) (1) 10../10.. 10../20.. 10../30.. 10../80.. 20../30.. 30../80.. (1) (3) (4) (2) (2) (2) Scherben RAL 10.. . ./. 1000 1001 1013 1014 1015 1019 1034 (Anzahl) . (1) (10) (8) (11) (32) (1) (128) RAL 20.. - 30.. (Anzahl) RAL 70.. . . . 2000 (4) 7044 2001 (10) 2010 (2) 3012 (357) 3016 (1) (Anzahl) tw. Mantelung (Anz.) . (1) 10../10.. 10../30.. (1) (6) Bei allen anderen Gefäßen (505 Stück) befindet sich die Funktions- und Schauseite innen (Teller, Schüsseln etc.). Ihre unglasierte Außenfläche ist normalerweise glatt gedreht (424 Stück). 149 Gelegentlich ist sie zusätzlich geglättet (57 Stück) oder es finden sich Drehriefen (21 Stück). Eine rauhe (2 Stück) oder geriefte (1 Stück) Oberfläche ist äußerst selten. Die Farbtöne erscheinen meist rötlich-beige und in geringerer Anzahl orange/rötlich/braun (s. Abb. 30). Die hellen Erdfarben sind nicht sehr oft vertreten. Ab und zu variieren die Farbtöne am selben Gefäß sehr stark, so dass diverse Farbkombinationen entstehen, die der Oberfläche ein scheckiges oder geflammtes Aussehen verleihen. Ungefähr 60 % der Gefäße haben als Untergrund für den Maldekor einen hellen Farbton, der überwiegend durch das Aufbringen einer hell brennenden Engobe erzielt wurde (bei 251 Stück). Die restlichen 40 % sind rotbraungrundig und zeigen damit ihre originale Scherbenfarbe. Bei 31 Stück wurde dieser Farbton durch eine dunkel brennende Engobe verstärkt. Die Farbschattierungen der Oberfläche mit der transparenten, oft grünstichigen Bleiglasur hängen hauptsächlich von der Scherbenfarbe ab, vor allem bei geringer Eigenfärbung der Glasur. Der größte Anteil entfällt auf grünliche Farbtöne, die überwiegend auf hellgrundigen Gefäßen auftreten. Gleichfalls auf einen hellen Untergrund sind helle Erdfarbentöne und Gelbtöne zurückzuführen. Orange bis rotbraune Farbtöne erscheinen auf nicht engobiertem Scherben ebenso wie braune Farbtöne der dunklen Erdfarben (s. Abb. 30). Im Vergleich zur unverzierten bleiglasierten Irdenware ist bei der Weserware nur eine geringe dunkle (Eisenoxid-) Sprenkelung zu bemerken. Ein möglicher Grund dafür ist in der Verwendung der eisenarmen hellen Engoben und in einer besseren Aufbereitung des Tons zu suchen. Ansonsten sind die beiden Warenarten in der Beschaffenheit ihres Scherbens in der Regel nicht voneinander zu unterscheiden. Auch die Farbschattierungen der glasierten oder der unglasierten Außenhaut sind austauschbar. Gefäßtypen: (s. Abb. 31) Teller: Fast die Hälfte der Gefäße der Weserware sind Teller (254 Stück). Der Erhaltungszustand ist sehr unterschiedlich, 30 Stücke sind immerhin zu 40 % bis 100 % vorhanden. Die Randdurchmesser liegen im Bereich von 13 bis 37 cm und die Bodendurchmesser betragen 4,2 bis 15 cm. Die Höhe der Teller liegt zwischen 3,2 bis 8,7 cm. Der Keulenrand ist die häufigste Randform (116 Stück), er ist gelegentlich verdickt oder nach unten gekrempt. Die anderen Randformen treten ihm gegenüber zahlenmäßig stark zurück. Der Wulstrand (35 Stück) tritt gelegentlich verdickt auf, der Lippenrand (22 Stück) variiert in seiner Ausprägung von einer breiten und flachen Lippe bis hin zu einer schmalen und flach abgestrichenen. Der Leistenrand (21 Stück) weist Halb- oder Dreiviertel-Rundstabprofile auf und der Kremprand ist ebenfalls meist rundlich profiliert und gelegentlich wulstig verdickt oder auch flach. Sonstige, nur selten auftretende Randformen, sind der aufgestellte Rand (5 Stück), der Profilrand (1 Stück) und weitere unspezifische Randformen (24 Stück). Die meisten Teller erlauben auf Grund ihres Erhaltungszustandes keine eindeutige Festlegung ihrer Form. Bei den bestimmbaren Exemplaren dominiert mit einer deutlich von der Fahne abgesetzten Mulde die Form des 'tiefen Tellers' (17 Stück), während 'flache Teller' nur halb so oft vorkommen (9 Stück). Die Teller haben überwiegend einen Planboden (61 Stück), der leicht abgesetzt sein kann (11 Stück). Als Ausnahme tritt der Boden nach innen aufgewölbt auf (1 Stück). 150 Weserware - Gefäßtypen Krug 0,7% Schüssel / Schale 47,8% Teller 44,2% Essenträger 0,9% Topf 2,3% Grapen 3,5% Sonstige 0,7% Abb. 31: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Diagramm "Anteile der Gefäßtypen der Weserware" 151 Dekor: Plastischer Dekor ist selten. Der Rand ist gelegentlich außen oder innen gerillt (6 Stück), weist Fingerkniffdekor auf (3 Stück) oder ist als Profilrand (1 Stück) ausgebildet. Auf der Außenwandung kommt ein technologisch bedingter Dekor in Form von Drehriefen und einer Dornleiste am Umbruch zur Mulde vor. Einzelerscheinungen sind auf der Fahne von außen nach innen gedrückte Punzierungen, die ihre Wirkung im Zusammenspiel mit der Bemalung entfalten (KatNr. 1757 u. 1764). Einmalig sind Ritzungen in der Tellermulde im Stil der Werraware, nämlich die Details und Umrisse einer im Maldekor ausgeführten Person mit Halskrause (KatNr. 1749) und die Hervorhebung der Details eines Baumes (KatNr. 1750). Alle Teller tragen auf der Innenseite den für die Weserware typischen Maldekor. In der Regel ist der Dekor mit dem Malhorn aufgetragen, es tritt aber auch der Pinsel als Malwerkzeug auf und die Kombination von beiden. Das Verhältnis der Teller mit braungrundigen zu denen mit hellgrundigen Maluntergrund entspricht ungefähr dem des Gesamtspektrums der Weserware (38 % zu 62 %). Dunkler Malgrund Die braungrundigen Teller mit Malhorndekor (81 Stück) haben nur in zwei Ausnahmefällen einen außen verzierten Rand mit Schrägstrichen bzw. einer Schlangenlinie. Der Bereich Rand/Fahne ist durch umlaufende Ein- bis Vierfachlinien, von teilweise unterschiedlicher Breite, zonal gegliedert. Die Zwischenräume sind mit weiteren Dekorelementen gefüllt, wie Bogenlinien, Winkel, Dreiecke, senkrechte und waagerechte Wellenlinien, konzentrische Halbkreise, Floral-, Strich- und Girlandendekor, flächige farbige Füllung, Spiralen, Linien und 'laufender Hund' bzw. 'schräges S'. Zur Mitte des Tellers hin wird der Bereich des Steigbords gelegentlich sogar mit einer Siebenfachlinie als eigene Dekorzone zur zonalen Gliederung genutzt. Die genannten Dekorelemente erweitern sich auf dieser Gefäßzone um liegende oder stehende Bögen, Punkte, konzentrische Winkel und Dreiecke, schräge, senkrechte und waagerechte Striche, Rhomben, Ketten ineinander greifender Ringe, Voluten, Schlangenlinien und Tupfen. Im Zentrum, im Bereich der Mulde bzw. des Spiegels, befindet sich in der Regel, eingefasst von einer Ein- bis Dreifachlinie, ein ornamentales Zentralmotiv aus den bereits genannten Dekorelementen in meist symmetrischer Anordnung. Ein Teller hat in der Mulde das Dekorelement des 'Krähenfußes'305, welches bei dem Gefäßtyp der Schüssel häufiger auftritt. In weniger prägnanter Ausführung mit weicheren Konturen und einem Stängel-artigen Unterteil erscheint dieses Dekorelement eher als eine stilisierte Lilie, also als florales Motiv (z.B. KatNr. 1768). Figürliche Darstellungen kommen nicht vor, wenn man von einer stark stilisierten möglichen Vogel- und einer Tulpendarstellung absieht (KatNr. 1767 u. 1751). Die Dekorelemente kommen oft in Gruppen zu dritt oder mehr vor und wechseln sich untereinander oder mit Einzelelementen ab. Gelegentlich wechseln sie sich dazu in ihrer Farbgebung ab. Die zonale Gliederung ist nicht starr. Die gesamte Tellerfläche kann z.B. aus einer einzigen Zone bestehen, die Mulde kann optisch auf Kosten von Steigbord und Fahne vergrößert sein oder umgekehrt oder es treten nur zwei, etwa gleich große Zonen auf. Die Dekorelemente beachten ebenfalls nicht immer die zonale Aufteilung durch die radial umlaufenden Linien, sondern sind vom Töpfer gelegentlich über sie hinweg gemalt worden. Oft bleibt auch eine Zone unverziert. Die vorherrschenden Dekorfarben sind helle Erdfarben, die durch die Eigenfarbe der Bleiglasur oft grünstichig erscheinen. Als Zweitfarbe erscheint meist ein kräftiges Grün und gelegentlich ein dunkles Braun. Andere Farbtöne sind die Ausnahme und oft auf starke Eigenfärbung der Glasur zurückzuführen. 305 Auch Stephan hatte diese Assoziation beim Anblick dieses Ornaments (Stephan 1987a, 101). 152 Ein braungrundiger Teller ist offenbar mit einem Pinsel bemalt worden. Dargestellt ist als großflächiges Zentralmotiv ein Baum, bei dem im Stil der Werraware, aber in flüchtiger Ausführung, die Umrisse der Äste und Blätter eingeritzt sind (KatNr. 1750). Acht Teller tragen einen Dekor, der durch die kombinierte Verwendung von Malhorn und einem harten Borstenpinsel erzeugt wurde. Es handelt sich dabei um den Flämmchen- bzw. Borstenzugdekor306 (z.B. KatNr. 1769). Der Dekor wurde erzeugt, indem verschiedenfarbige Tupfen mit dem Malhorn nebeneinander gesetzt und dann mit einem Pinsel wirbelförmig ineinander gezogen wurden. Teller mit diesem Dekor weisen selten zonale Gliederung durch umlaufende Linien auf. Als Dekorfarben wurden helle Erdfarben in Kombination mit kräftigen Grüntönen verwendet. Heller Malgrund Die hellgrundigen Teller mit Malhorndekor (132 Stück) sind innen vom Rand bis zur Mulde meist durch Ein- bis Fünffachlinien in Zonen gegliedert, gelegentlich in farbig unterschiedlicher Ausführung. In den Zwischenräumen treten zu bereits genannten Dekorelementen nur wenige zusätzliche hinzu. Auf Fahne oder Steigbord kommen Zackenornamente, Punktrosetten (KatNr. 1757) und stilisierte Blüten vor, und als Zentralmotiv die Darstellung von drei über Kreuz liegenden Fischen (KatNr. 1758). In drei Fällen ist die Tellerfläche vom Rand bis zur Mitte mit konzentrischen umlaufenden Linien ausgefüllt und mit sechs senkrecht dazu verlaufenden Linienpaaren in einzelne Sektoren geteilt (z.B. KatNr. 1755). Der Dekor auf zwei Tellern zeigt möglicherweise den Versuch einer Nachahmung von Fayence oder auch Porzellan (KatNr. 1753 u. 1762). So ist bei einem Exemplar (KatNr. 1762) sogar eine goldbronze schimmernde Dekorfarbe verwendet worden307. Die Bleiglasur ist allerdings so grünstichig, dass eine Ähnlichkeit mit Fayence recht vage bleibt. Ein Teller trägt auf der Fahne umlaufend die Zahlen von Eins bis Zwölf in arabischen Ziffern und soll wohl das Zifferblatt einer Uhr darstellen (KatNr. 1756). Die Hauptdekorfarben auf den hellgrundigen Tellern sind ein kräftiges Grün und rotbraun, die oft in Kombination auftreten. Andere Braun- und Grüntöne sind weniger häufig und als Ausnahme kommt orange vor. Ein Teller ist mit dem Pinsel mit einem Tupfen- und Streifendekor bemalt worden (KatNr. 1748). Sechzehn Teller zeigen den mit Malhorn und Pinsel aufgetragenen Flämmchen- bzw. Borstenzugdekor (KatNr. 1760 u. 1763). Die Dekorfarben sind immer eine Kombination aus kräftigen Grün- und Rotbrauntönen. Technische Merkmale: Die meisten Teller weisen Dreh- und, vor allem am unteren Teil der Außenwandung, Schnittspuren auf. Der Boden zeigt fast immer Spuren des Schneiddrahtes und gelegentlich finden sich Tropfen der hellen bzw. dunklen Engobe der Innenseite auf der Außenwandung. Am Rand treten gelegentlich Stapelspuren auf (s. Kapitel 5.3.4.). Schüssel/Schale: Die Anzahl der Schüsseln bzw. Schalen ist leicht höher als die der Teller (275 Stück). Der Erhaltungszustand ist etwas schlechter als bei den Tellern, nur 24 Schüsseln sind mit 40 % bis 95 % einigermaßen erhalten. Die Randdurchmesser reichen von 12 bis 46 cm, die Bodendurchmesser von 4,5 bis 19 cm und die Höhe liegt bei 3,7 bis 11 cm. 306 So genannt nach seinem Erscheinungsbild bzw. nach der Art der Herstellung. 307 Evtl. ist dieser Effekt auch auf eine starke Irisierung (Verwitterung) durch die Lagerungsverhältnisse im Boden zurückzuführen. 153 Bei den Randformen ist der Kremprand der häufigste Typ (74 Stück). Im Profil erscheint er oft als Viertelstab und gelegentlich als Halbrund- oder Dreieckleiste. An zweiter Stelle steht der Keulenrand (53 Stück), gelegentlich auch in verdickter oder hochgezogener Form. Als drittes folgt der Profilrand (35 Stück), der meist aufgestellt ist und gelegentlich etwas einbiegt oder leicht gebaucht ist. Der Leistenrand (21 Stück) kommt als Flach-, Rund- oder Dreieckprofil vor und der schon zu den seltenen Randformen gehörende Lippenrand (8 Stück) ist gelegentlich ausbiegend oder abknickend. Außer dem Glattrand (4 Stück) bilden mit jeweils ein bis zwei Exemplaren andere Randformen die Ausnahme (Kehl-, Plan-, Steil- und Wulstrand, umgeschlagener, gekröpfter und verdickter Rand). Es dominiert eine hochgezogene Gefäßform, bei der die Fahne durch einen steilen Knick nach oben vom unteren Gefäßteil abgesetzt ist. Flache, bauchige, trichterförmige oder napfartige Formen sind die Ausnahme. Alle vorhandenen Böden sind Planböden (108 Stück), die z.T. einen Absatz zum Gefäßkörper aufweisen (39 Stück, z.B. KatNr. 1740) und in einem Falle fußartig abgesetzt sind (KatNr. 1735). An knapp einem Drittel der Schüsseln (70 Stück) lassen sich Handhaben feststellen, überwiegend die Form des Wulsthenkels (49 Stück) und weniger häufig die Form des Bandhenkels (14 Stück). Die meisten Henkel befinden sich in waagerechter Position am Gefäß, meist randständig (60 Stück) und seltener senkrecht (9 Stück). In diesem Falle sind die Bandhenkel immer randständig und die Wulsthenkel meist unterrandständig. Fünfzehn Schüsseln sind mit zwei Henkeln von z.T. unterschiedlicher Ausrichtung versehen, d.h. ein Henkel sitzt waagerecht am Gefäß und der andere senkrecht. Auch die Kombination eines waagerechten Wulsthenkels mit einem senkrechten Bandhenkel kommt vor (3 Stück, z.B. KatNr. 1721 u. 1740). Einige der Schüsseln sind dem Funktionstyp der 'Trinkschale' zuzurechnen (23 Stück). Ihr Randdurchmesser liegt im Bereich von 12 bis 14,5 cm. Sie sind in der Regel gehenkelt und die Fahne ist durch einen steilen Aufwärtsknick vom meist flach gearbeiteten Gefäßunterteil abgesetzt (z.B. KatNr. 1719 u. 1720). Dekor: Gelegentlich tritt auf der Außenseite der Schüsseln, vor allem am Rand, plastischer Dekor auf. Er trägt ein- bis vierfache Dekorrillen (33 Stück) und es kommen Drehriefen, Dorn- und Profilleisten sowie eine Wulstleiste mit Fingerkniffen vor (KatNr. 1726). Die Fahne ist ebenfalls ab und zu gerillt. Am Umbruch von der Fahne zur Mulde tritt herstellungsbedingt manchmal eine Dornleiste auf, auch Rillen kommen vor. Der Absatz zum Boden ist bei einem Exemplar als Viertelstab fußartig abgedreht. Auf der Innenseite kommt in einem Fall ein vierfaches Wellenband in Sgraffito-Technik vor (s.u.). Ein Schalenfragment zeigt in der Mulde nach Art der Werraware eine menschliche Darstellung, in diesem Falle nur eine Hand mit eingeritzten Umrissen (KatNr. 1731). Alle Schüsseln tragen innen den für die Weserware typischen Maldekor. Das Verhältnis zwischen Schüsseln mit braunem und mit hellem Untergrund ist fast ausgewogen. Dunkler Malgrund Die braungrundigen Schüsseln (120 Stück) tragen in Einzelfällen außen am Rand einen Dekor aus Schrägstrichen oder floralen Ornamenten. Die Innenseite ist, wie bei den Tellern, durch Ein- bis Fünffachlinien in einzelne Zonen aufgeteilt, in einem Falle durch eine vierfache Wellenlinie in Sgraffito-Technik (KatNr. 1739). Die Dekorelemente dazwischen zeigen das gleiche Repertoire wie die Teller. Zusätzlich kommt auf der Fahne die schräge Punktlinie hinzu und auf dem Steigbord stufenartig geschichtete waagerechte Striche. Anders als bei den Tellern tritt in der Mulde der 'Krähenfuß' (z.B. KatNr. 1738) öfter als Bestandteil des Zentralmotivs auf. Das ähnlich geartete florale Dekorelement einer stilisierten Lilie ist etwas häufiger. Außerdem findet sich neben den bereits genannten Dekorelementen die Darstellung eines Sterns (KatNr. 1734), ein eventueller Baum 154 (KatNr. 1737), ein Kreuz-/Rad-ähnlicher Dekor, eine Vogeldarstellung (KatNr. 1727) oder einfach ein Punkt. Sechs Schüsseln tragen den durch Malhorn und Pinsel erzeugten Flämmchen- bzw. Borstenzugdekor, wobei der Rand z.T. durch Linien, Schrägstriche und Floraldekor verziert ist. Die Dekorfarben entsprechen denen der braungrundigen Teller. Eine Schüssel zeigt die Dekorvariante der 'Federzugtechnik' (KatNr. 1728). Bei dieser Technik werden mit Pinsel oder Malhorn verschiedenfarbige umlaufende Linien dicht an dicht auf der Oberfläche gezogen und dann sofort in feuchtem Zustand mit einem elastischen spitzen Gegenstand, z.B. einem Federkiel, ineinander gezogen308. Heller Malgrund Einzelne der malhornverzierten Schüsseln mit hellem Untergrund (130 Stück) weisen außen am Rand Schrägstriche, kurze und lange Striche abwechselnd oder eine umlaufende Linie auf. Die Innenfläche ist, wie bei den Schüsseln mit dunklem Malgrund, zonal gegliedert und weist ähnliche Dekore auf. Außergewöhnlich ist ein Dekor, der fast identisch bei einem Teller (KatNr. 1755) auftritt. Er besteht aus konzentrischen umlaufenden Linen, die die gesamte Fläche ausfüllen und aus sechs senkrecht dazu verlaufenden Linienpaaren, die den Teller in sechs gleiche Sektoren aufteilen (KatNr. 1723). Die gleiche Aufteilung in Sektoren zeigen vier Schüsseln, die sonst nur einen Dekor aus kurzen senkrecht geführten Strichpaaren aufweisen (z.B. KatNr. 1724). Singulär als Zentraldekor sind eine Vogeldarstellung (KatNr. 1733) und die schon erwähnte menschliche Darstellung. Von der letzteren ist nur eine Hand erhalten, deren Konturen zusätzlich eingeritzt sind (s.o., KatNr. 1731). Sieben Schüsseln zeigen Flämmchen- bzw. Borstenzugdekor, von denen einzelne im Bereich von Rand und Fahne mit umlaufender Ein- bis Dreifachlinie oder einer Wellenlinie verziert sind. Die Farbtöne der Dekore entsprechen denen der hellgrundigen Teller. Technische Merkmale: Die auftretenden Herstellungsspuren entsprechen denen am Gefäßtyp 'Teller'. Topf: Dieser Gefäßtyp ist mit 13 Stück vertreten. Drei Stück weisen Erhaltungsgrade von 20 %, 30 % und 70 % auf. Alle Töpfe sind beidseitig glasiert. Die Randdurchmesser variieren von 7 bis 21 cm, der größte Durchmesser ist meist 1 bis 2 cm größer, bei Bodendurchmessern von 4,1 bis 8 cm und Höhen von 6,5 bis 12 cm. Der Glattrand ist die häufigste Randform beim Topf (5 Stück). Er tritt horizontal abgestrichen, abknickend, weit ausbiegend, gekehlt und gekröpft auf. Der Lippenrand (4 Stück) kann ausbiegend, steil abgesetzt und innen leicht gekehlt sein. Der Trichterrand (2 Stück) ist ebenfalls abgesetzt und leicht gekehlt und der Kremprand (1 Stück) zeigt sich mit Dreieckprofil. Die Gefäßform ist bauchig bis kugelig und im Einzelfall trichterförmig steil ansteigend. Zwei Gefäße haben einen abgesetzten Planboden, der eine ist so stark abgesetzt, dass er als Standplatte anzusprechen ist. Fünf Gefäße sind mit einem senkrechten randständigen Bandhenkel ausgestattet und eines mit einem senkrechten unterrandständigen Wulsthenkel (KatNr. 1761). Dekor: Plastischer Dekor tritt gelegentlich außen auf. Der Rand ist ein- bis dreifach gerillt oder weist Drehriefen auf, die auch auf der Wandung auftreten können. In drei Fällen weist die Wandung flächiges Rollstempeldekor auf, welches als Motiv kleine Quadrate (KatNr. 1770) bzw. ein Schnurmuster zeigt. Ein Henkel ist am Ansatz durch Fingereindrücke betont. 308 vgl. zur Technik: Hamer 1990, 113 155 Malhorndekor ist in seiner Vielfalt gegenüber den Tellern und Schüsseln beim Topf erheblich reduziert. Dunkler Malgrund Vier Töpfe mit braunem Maluntergrund sind vor allem am Rand mit Tupfen, Schrägstrichen oder kurzen senkrechten Strichen versehen. Auf Henkel und Wandung treten Floraldekor, Schrägstriche und senkrechte Wellenlinien auf (z.B. KatNr. 1771). Die Dekorfarbe beschränkt sich auf beigegelblichen Tonschlicker, der durch die Eigenfarbe der Glasur auch grünlich wirken kann. Bei drei braungrundigen Gefäßen handelt es sich möglicherweise um Schüsseln, da sie innen malhornverziert sind. Ihre Proportionen sind allerdings topf- oder eventuell napfartig. Sie zeigen eine zonale Gliederung mit umlaufenden Linien bzw. einer Wellenlinie und sind mit den typischen von Tellern und Schüsseln bekannten Ornamenten wie Punkten und konzentrischen Halbkreisen versehen. Heller Malgrund Eine Anzahl von sechs Gefäßen weist Malhorndekor auf hellem Untergrund auf. Die Randzone zeigt Tupfen und Schrägstriche und in einem Falle auf der Innenseite senkrechte Winkel. Auf der Schulter kommt eine umlaufende Wellenlinie vor und die Wandung zeigt Floraldekor mit farblich abgesetzten Punkten oder farblich unterschiedliche senkrechte Punktlinien. Diese Gefäße weisen einen flächigen Rollstempeldekor unter der Malhornverzierung auf (s.o.). Die Hauptdekorfarbe ist rot bis dunkelbraun, oft kombiniert mit grün. Technische Merkmale: Alle Töpfe tragen innen und außen eine Glasur, die außen nur auf der Bodenzone fehlt. Fast alle Gefäße zeigen Spuren vom Drehen und von den Vorgängen des Engobierens und Glasierens (Tropfen, Abdrücke; s. Kapitel 5.3.4.). Essenträger: Dieser Gefäßtyp tritt in fünf Exemplaren auf. Alle sind beidseitig glasiert. Der Erhaltungszustand ist schlecht. Bei allen Exemplaren war der charakteristische Henkel zumindest teilweise oder im Ansatz vorhanden. Der Randdurchmesser reicht von 13 bis 21,5 cm und der maximale Durchmesser liegt ca. 2 cm darüber. Als Gefäßränder kommen Lippenrand und Glattrand vor, sie sind beide abknickend und nach innen gekehlt ausgebildet. Die Gefäßform ist bauchig. Der Korb- oder Bügelhenkel tritt sowohl als Bandwie auch als Wulsthenkel auf. Dekor: Auf der Außenseite erscheint gelegentlich plastischer Dekor in Form gerillter Ränder oder Drehriefen auf der Schulter. Ein Henkel weist beidseitig Fingerkniffe auf. Malhorndekor ist im Vergleich zu den Schüsseln und Tellern sparsam verwendet worden. Dunkler Malgrund Bei den braungrundigen Gefäßen (3 Stück) weist ein Rand kurze senkrechte Striche und ein anderer das Ornament 'laufender Hund' auf. Die Wandung zeigt in einem Falle Floraldekor und die Henkel Tupfendekor bzw. Schrägstriche. Die Dekorfarben sind beige-gelb, teilweise in Kombination mit grün. Heller Malgrund Die hellgrundigen Essenträger (2 Stück) weisen bei einem Exemplar am Rand kurze senkrechte Striche und auf der Wandung Spiralen, Striche und Punkte auf. Bei dem anderen Essenträger sind die 156 Felder des fingerkniffverzierten Henkels zweifarbig ausgefüllt (KatNr. 1712). Die Dekorfarben sind grün mit rotbraun. Krug: Dieser Gefäßtyp ist mit vier Exemplaren vertreten. Alle sind beidseitig glasiert. Ein einzelner Krug ist zu 80 % erhalten. Die Randdurchmesser liegen im Bereich von 4,5 bis 15 cm und die maximalen Durchmesser reichen von 9 bis 17 cm. Die Bodendurchmesser betragen 5,5 bis 7 cm. Die Höhe bei dem einzigen soweit erhaltenen Gefäß (KatNr. 1718) ist 14,5 cm. Die Krüge weisen einen Steilrand auf (2 Stück), der mit einer Dornleiste zum Hals abgesetzt ist und einen Profilrand (1 Stück), der leicht einbiegt. Die Gefäßform ist bauchig bis kugelig. Die Halsform ist jeweils einmal zylindrisch und einmal eingezogen und lang. Der Boden ist immer plan und als Standfuß bzw. Standplatte ausgebildet. Als Handhabe kommt einmal ein profilierter unterrandständiger Bandhenkel vor. Dekor: Plastischer Dekor ist bei einem Krug als zweifach gerillter Rand und bei einem anderen als flächiges Rollstempeldekor mit Zick-Zack- und Bogenornamenten vorhanden (KatNr. 1717). Der Malhorndekor zeigt im Vergleich zu den Schüsseln und Tellern eine sehr sparsame Anwendung. Dunkler Malgrund Ein Krug ist braungrundig und zeigt eine zonale Gliederung aus umlaufenden Drei- bis Vierfachlinien am Rand, Bauch und Fuß. Der Hals- und Schulterbereich trägt eine Bartmannmaske, die ebenfalls mit dem Malhorn aufgetragen ist (KatNr. 1718). Die Dekorfarbe ist beige-gelb. Heller Malgrund Drei Krüge sind hellgrundig. Einer ist durch Drei- bis Vierfachlinien zonal gegliedert und der Zwischenraum auf der Schulter ist mit Bogenornamenten gefüllt. Ein anderer trägt auf einem flächigen Rollstempeldekor senkrechte Punktlinien (KatNr. 1717). Die Dekorfarben sind rotbraun, beim letzteren kombiniert mit grün. Grapen: In seiner Häufigkeit erreicht der Grapen immerhin fast die 5 %-Grenze in der Gesamtmenge der Weserware (20 Stück). Alle Grapen sind beidseitig glasiert. Der Erhaltungszustand ist relativ gut, die Grapen sind entweder durch erhaltene Füße bzw. deren Ansätze oder durch den charakteristischen Tüllengriff eindeutig zuzuordnen. Neun Stück sind immerhin zwischen 20 % und 90 % erhalten. Der Randdurchmesser variiert von 6 bis 13,3 cm und der maximale Durchmesser liegt meist 0,5 bis 2 cm darüber. Die Höhe inklusive der Füße liegt bei 13 bis 15,3 cm. Die meisten Grapen haben einen Leistenrand mit Dreieckprofil (7 Stück), gefolgt vom Kremprand (6 Stück), ebenfalls mit Dreieckprofil oder als Ausnahme mit Halbrundprofil. Der Trichterrand ist dreimal vorhanden, er ist meist kurz abgesetzt und im Einzelfall gekehlt oder verdickt. Einzelformen sind der gekehlte, abgesetzte Steilrand und der einbiegende Profilrand. Fast alle Gefäße sind bauchig und nur einzelne erscheinen becherartig oder eiförmig. Der Boden ist immer kugelig bis linsenförmig. Als Handhabe tritt neunmal der Tüllengriff auf, er ist zylindrisch oder spindelförmig und am Ende, abgesehen von einer technisch309 bedingten Lochung, geschlossen. 309 Damit er beim Brennvorgang nicht platzt. 157 Dekor: Als plastischer Dekor tritt bei einigen Gefäßen (4 Stück) eine 3 bis 4fach gerillter Rand auf. Die Wandung der meisten Gefäße trägt ein flächiges Rollstempeldekor mit den Strukturmustern ZickZack, römische Zahlen, Quadrate, Dreiecke oder Gewebestruktur. Der Henkelansatz zeigt gelegentlich Fingereindrücke. Malhorndekor ist im Vergleich zu Schüsseln und Tellern ziemlich sparsam verwendet worden. Dunkler Malgrund Die braungrundigen Grapen sind nur mit zwei Exemplaren vertreten. Einer zeigt eine zonale Gliederung aus Dreifachlinien auf Rand und Bauch und senkrechten Wellenlinien unterschiedlicher Farbe (RAL 1014 und 6017) dazwischen. Der andere trägt auf einem flächigen Rollstempeldekor senkrechte Punktlinien aus abwechselnd großen (RAL 6010) und kleinen (RAL 1000) Punkten (KatNr. 1716). Heller Malgrund Die hellgrundigen Grapen haben am Rand oft Ein- bis Dreifachlinien, schräge oder senkrechte Striche oder auch eine flächige Bemalung. Die Wandung ist gelegentlich mit Ein- bis Dreifachlinien in Zonen aufgeteilt und mit senkrechten Wellenlinien (KatNr. 1713), senkrechten Punktlinien oder durchgehenden senkrechten Linien oder je einmal mit schrägen Linien oder Floraldekor verziert. Der oft unterlegte Rollstempeldekor tritt in der Regel mit den senkrechten Linienformen, insbesondere der Punktlinie auf (KatNr. 1714). Einen Einzelfall stellt die Kombination von Floraldekor mit Rollstempeldekor dar (KatNr. 1715). An einem Henkel treten Schrägstriche auf. Die Hauptdekorfarben sind kräftige Grüntöne und rot bis dunkelbraun. Vereinzelt, bei entsprechendem Untergrund, ist grün-beige oder elfenbein verwendet worden. Technische Merkmale: Alle Grapen sind bis auf den äußeren Bodenbereich beidseitig glasiert. Die Herstellungsspuren gleichen weitgehend denen des Gefäßtyps 'Topf'. Fußteller: Zwei Teller weisen einen gesonderten Fuß auf. Davon ist der eine wohl ein Butterteller, worauf der im Zentrum befindliche Dorn hinweist, der das Verrutschen der Butter verhindern soll310 (KatNr. 1747). Beide sind nur als Fragmente aus dem Fuß- und Bodenbereich erhalten. Die Gefäßform ist flach und der Standfuß ist angedreht. Dekor: Dunkler Malgrund Ein Exemplar ist braungrundig (KatNr. 1746). Die Art des Malhorndekors ist auf Grund der innen stark abgeplatzten Oberfläche nicht mehr zu erkennen. Die verwendete Dekorfarbe ist ein heller Tonschlicker, der durch die Glasur grünlich erscheint. Heller Malgrund Der Butterteller (KatNr. 1747) ist hellgrundig und trägt innen ein Floral- oder auch evtl. Flämmchendekor in der Farbkombination rotbraun mit grün. 310 Die Vorstellung eines vollständigen Buttertellers vermittelt z.B. die Abbildung eines solchen bei Stephan 1987a, 131 Abb. 123 und eines Exemplars aus Steinzeug bei Reineking von Bock 1986, 410 Kat.Nr. 747. 158 Deckel: Dem Typ 'Deckel' lässt sich nur ein Fundstück zuordnen (KatNr. 1711). Der fragmentarische Erhaltungszustand lässt allerdings Zweifel offen. Der Randdurchmesser beträgt 9 cm und die Form ist flach kegelig. Dekor: Der außen angebrachte Malhorndekor auf braunem Untergrund zeigt Flämmchendekor in der Farbkombination hell- und dunkelgrün. Siebgefäß: Von dem Typ 'Sieb' bzw. 'Durchschlag' fand sich ein Gefäß (KatNr. 1745). Es ist zur Hälfte erhalten, hat einen Randdurchmesser von 33 cm und einen Bodendurchmesser von 20 cm bei einer Höhe von 12 cm. Es ist schüsselförmig.. Dekor: Der Dekor auf einem beige-roten Untergrund besteht aus Tupfen und Schlieren in den Farben grün und dunkelbraun. Er ist wahrscheinlich mit dem Malhorn aufgebracht worden. Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang Die Keramik der Weserware kommt fast ausschließlich in den Horizonten 5 und 6 vor, einige wenige auch in Horizont 4 und 7 (s. Abb. 21). Diese Horizonte repräsentieren die Zeit von ca. 1500 bis heute. Eine Massierung der Weserware ist in den jüngeren Befunden des Horizonts 5 und in den älteren Befunden des Horizonts 6 zu beobachten, wobei hier die Verteilung aber insgesamt gleichmäßiger ist, als in Horizont 5. Da es sich um Abfall bzw. um Funde aus Auffüllschichten handelt, spiegelt sich dabei der Zeitpunkt der Entsorgung nach einer mehr oder weniger langen Gebrauchsperiode wider. Diese ist bei der qualitätvollen Weserware sicherlich länger anzusetzen, als beim reinen Kochgeschirr am Herd in der Küche, da sie in ihrer überwiegenden Verwendung als Tischgeschirr auf jeden Fall geringerer Abnutzung ausgesetzt war. Für eine lange Nutzungsdauer sprechen auch die deutlichen Abriebspuren an der Standfläche vieler Gefäße (s. Kapitel 5.3.5.). Durch teilweise mehrfache Umlagerung gelangten Fragmente der Weserware auch in jüngste Schichten bzw. wurden in ältere eventuell eingetreten. Die Verteilung der Gefäßtypen innerhalb der Horizonte ist sehr ausgewogen und lässt daher keine zeitliche Differenzierung zu. Lediglich der Gefäßtyp des Essenträgers ist nur in den jüngeren Befunden des Horizonts 6 vertreten. Angesichts der geringen Anzahl von fünf Exemplaren kommt diesem Umstand aber eher die Bedeutung eines sehr vagen Hinweises zu, der bei der Bearbeitung anderer Fundkomplexe vielleicht Beachtung finden könnte. Die Art des Dekors lässt allerdings einige Tendenzen erkennen. Als relativ spätes Phänomen erscheinen Gefäße mit Flämmchendekor erstmalig in wenigen Exemplaren in Befunden aus dem Grenzbereich zwischen Horizont 5 und 6, was einer Zeitstellung von Mitte bis Ende des 17. Jahrhunderts entspricht. Der Großteil der Gefäße mit Flämmchendekor entstammt Befunden aus Horizont 6. Das gleiche trifft für Gefäße mit geringer Anzahl von Dekorzonen zu, bzw. an denen Fünf- bis Siebenfachlinien eigene Dekorzonen bilden (z.B. KatNr. 1722). Ebenso gilt dies für Teller und Schüsseln, deren ganze Fläche mit umlaufenden konzentrischen Linien ausgefüllt ist (z.B. KatNr. 1723 u. 1755). Der Dekor dieses jüngeren Spektrums der Weserware wirkt häufig verschwommen und nicht sehr sorgfältig, wie in großer Hast ausgeführt. Die Entwicklung zu einer qualitativ und quantitativ weniger aufwendigen Verzierungsweise lässt sich auch am Aufkommen eines Dekors ablesen, der lediglich aus unregelmäßig auf der Gefäßoberfläche verteilten, meist verschiedenfarbigen Tupfen besteht (z.B. KatNr. 1745). Die Keramik mit diesem Tupfendekor findet 159 sich ebenfalls fast nur in den oberen Bereichen des Horizonts 6. Eine gleichfalls junge Erscheinung stellt die Technik der Punzierung mit farblicher Hervorhebung der erhabenen Stellen dar (KatNr. 1757 u. 1764), sowie die Darstellung einer Uhr (KatNr. 1756) und der Federzugdekor (KatNr. 1728). Auch an den Randformen ist eine gewisse zeitliche Differenzierung abzulesen. Die aufgestellten, steilen und profilierten Randformen, vor allem bei Schüsseln (z.B. KatNr. 1736), und die Leistenränder (z.B. KatNr. 1740) treten erst in den jüngeren Befunden von Horizont 5, also ca. ab Mitte bis Ende des 17. Jahrhunderts auf. Der Keulenrand bei Tellern (z.B. KatNr. 1752) und Schüsseln (z.B. KatNr. 1738) und der Wulstrand insbesondere bei Tellern (KatNr. 1765) gehören offenbar zu den älteren, traditionellen Randformen. Sie sind beim ersten Auftreten der Weserware in den älteren Befunden von Horizont 5 präsent und laufen bis in die jüngsten Schichten durch. Sie sind also weiterhin neben den neu hinzugekommenen Randformen hergestellt worden. Bei den übrigen Randformen ist eine zeitliche Differenzierung nicht festzustellen. Das ist einerseits befundbedingt und zum anderen sind die Stückzahlen zu gering, um begründete Vermutungen äußern zu können. Die Verfüllungen der Kloaken unterstützen die skizzierte relativ-chronologische Einordnung der Erscheinungsformen. In der Verfüllung der Kloake Phase C fehlen im Spektrum der darin enthaltenen Weserware die jüngeren Varianten der Randformen und des Dekors. Daher ist anzunehmen, dass die Kloake Phase C ca. Mitte des 17. Jahrhunderts zugeschüttet war. In der untersten Verfüllschicht von Phase D treten die jüngeren Ausformungen der Weserware dann bereits auf. Die Entstehung dieses Befundes lässt sich daher durch die Aufräumungsarbeiten und Bauaktivitäten, die nach Beendigung des 30jährigen Krieges hier stattgefunden haben, recht gut nachvollziehen (s. Kapitel 2.5. u. 4.4.2.). Einordnung und Datierung im überregionalen Kontext Der Forschungsstand bezüglich der Weserkeramik ist von H.-G. Stephan wiederholt im Abstand von einigen Jahren zusammenfassend vorgestellt worden311. Für die Region östlich der Weser zwischen Alfeld und Minden sieht er zu Recht noch erhebliche Defizite in der Keramikforschung im Vergleich zum Oberweserraum312. Insofern kommt den Funden aus Hildesheim eine besondere Bedeutung zu. Bereits bei seinen Untersuchungen in den sechziger und siebziger Jahren in Coppengrave fielen Stephan zwei unterschiedliche Gruppen der Malhornware auf, die er an Hand von datierbaren Vergleichsfunden aus Höxter in eine ältere (Ende 16. bis frühes 17. Jahrhundert) und eine jüngere (ab spätes 17. Jahrhundert) Gruppe einteilte. Die ältere Gruppe zeichnete sich durch eine sehr sorgfältige, regelmäßige und reiche Bemalung aus, während die jüngere einen flüchtigen unregelmäßigen Dekor aufwies313. Außerdem vermerkt er eine seltenere Verwendung der Dekorfarbe 'Grün' an der späteren Ware, während er an der Randausbildung der Gefäße keine Merkmale für eine zeitliche Differenzierbarkeit feststellt. In mehr als zehnjähriger weiterer Forschung im 311 z.B. Stephan 1981a; ders. 1987a; ders. 1992. 312 Stephan 1992, 11-13 313 Stephan 1981a, 54, 55, 63, 79-81 160 Oberweserraum - besonders intensiv in Höxter314 - findet Stephan seine Annahmen mehrfach bestätigt und durch andern Orts erzielte Ergebnisse unterstützt315. Das Aufkommen des Flämmchen- bzw. Borstenzugdekors stellt Stephan an Hand von Töpfereifunden aus Völksen am Deister an den Beginn der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts316. Er sieht in der Keramik mit dieser Dekorform eine Massenware des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts317, wobei er eine Vergesellschaftung mit der zonal wenig untergliederten, flüchtig ausgeführten Weserware feststellt318. Als weiteres Phänomen stellt Stephan fest, dass ab Mitte des 17. Jahrhunderts die Weserware nur noch im engeren Umkreis des Pottlands anzutreffen ist. Er führt diese Erscheinung auf das Erliegen des überregionalen Handels während des 30jährigen Krieges zurück. Danach hatte sich die Infrastruktur nur sehr langsam wieder aufgebaut. An die Stelle der Töpfereien des Pottlands waren regionale Werkstätten getreten, die die Nachfrage nach Geschirr teilweise mit Nachempfindungen befriedigten, die der Weserware in Bezug auf ihre Qualität nicht nachstanden (s. o.). Den Tupfendekor datiert Stephan (er nennt ihn "Spritzdekor") ins 18. und 19. Jahrhundert319. Funde aus Osnabrück und Goslar bestätigen diese Einschätzung320. Der Federzugdekor ist offenbar eine seltene, aber langlebige überregionale Verzierungsart. Es gibt Vergleichsstücke aus Oberbayern, die in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts datiert sind321. Weitere Gefäße stammen aus Hombressen im Reinhardswald nördlich Kassel und datieren ins 19. Jahrhundert322. Die Forschungsergebnisse Stephans decken sich weitgehend mit den Beobachtungen an der Bernwardsmauer. Auch hier ist der Einschnitt zwischen jüngeren und älteren Formen der Weserware in den Befunden aus der Mitte des 17. Jahrhunderts festzustellen. Abweichend zu Stephan ist allerdings eine geringere Verwendung der Dekorfarbe 'grün' auf der Keramik der jüngeren Gruppe323 an den Hildesheimer Funden nicht festzustellen. Möglicherweise handelt es sich dabei um eine lokale Eigenheit der Coppengraver Töpfer, die sich im Fundgut von Hildesheim nicht auswirkt. Die Verzierungsweise des Flämmchendekors ist nicht so häufig vertreten (43 Stück), wie man annehmen sollte, wenn Stephan von ihr als der "Massenproduktion des Pottlands des späten 17. und 314 z.B. König/Stephan 1987 315 z.B. Schütte 1984, 74-76 (Göttingen) 316 Stephan 1980b, 81 317 Stephan 1981a, 66 318 König/Stephan 1987, 371-373 319 Stephan 1981a, 52ff u. 66 320 Segschneider 1981, 139; Griep 1972/73, 73 321 Stephan 1987a, 157/Abb. 155. Stephan nennt diesen Dekor ebenfalls "Borstenzugdekor". Er könnte durchaus mit Hilfe einer einzelnen Borste erzeugt worden sein. 322 Leineweber 1982, 166-167, 286-287, 403-404 Kat.Nr. 366-368, 370, 373. In seinem Text charakterisiert er den Dekor mit den Bezeichnungen "geflammt" und "gezogen". 323 Stephan 1981a, 55 161 frühen 18. Jahrhundert" spricht324. Das mag unter Umständen auf einen eher traditionellen Geschmack der Bewohner des Domhofes hinweisen. Möglicherweise hat Stephan sich aber auch geirrt und seine Meinung revidiert, denn auch in Coppengrave stellt er ein nur seltenes Vorkommen dieses Dekors fest und in seinen späteren Veröffentlichungen erwähnt er ihn nur am Rande als einen Dekor unter vielen325. In der gesamten Literatur gewinnt man den Eindruck - ohne, dass es an einer Stelle definitiv festgestellt wird -, dass die braungrundige Weserware nur einen geringen Anteil am Gesamtvolumen ausmacht. Das ist beim vorliegenden Material auf jeden Fall anders. Wie bereits oben erwähnt, steht im Fundgut der Bernwardsmauer neben 60 % hell-engobierter Weserkeramik immerhin ein Anteil von 40 % der Gefäße mit dunklem Maluntergrund. Das überregionale Vorkommen von Gefäßen mit nahezu identischem ornamentalem Dekor ist so häufig, dass ich dafür nur zwei Beispiele anführen möchte. Der auch in Hildesheim mehrfach vorkommende Dekor auf dem Teller KatNr. 1754 findet sich z.B. in den Niederlanden326 und in Lüneburg327. Für die im Hildesheimer Fundgut nicht sehr häufige Dekorweise einer flächigen Ausgestaltung mit umlaufenden Linien und einer Aufteilung in Sektoren durch senkrechte Linien (z.B. KatNr. 1755) findet sich z.B. eine Parallele in Heide, Schleswig-Holstein328. Auch die figürlichen Darstellungen im Dekor haben Parallelen anderswo. Die auffälligste Verzierung, die Bartmannmaske (KatNr. 1718), hat große Ähnlichkeit mit der Darstellung auf einem Krug aus Braunschweig329 und mit einigen in den Niederlanden gefundenen Krügen mit plastischer Bartmannauflage330. Stephan datiert diese Krüge in die Zeit um 1600, was mit dem Befundzusammenhang des Hildesheimer Kruges in der Verfüllung der Kloake Phase C im Einklang steht. Die nach Art der Werraware geritzten menschlichen Darstellungen (KatNr. 1731 u. 1749) weist Stephan dem Töpferort Völksen am Deister zu331. Insbesondere die Darstellung der Halskrause bei KatNr. 1749 weist große Ähnlichkeit zu den bei Stephan abgebildeten Exemplaren auf332. Trotz des Unterschiedes im Malgrund, der bei der Ware aus Völksen bei Stephan stets dunkel ist, halte ich es für wahrscheinlich, dass die beiden Hildesheimer Gefäße von dort stammen. Die von Stephan vorgeschlagene Datierung um 1600 passt zu den Verfüllschichten des Horizonts 5, zu denen das Fragment KatNr. 1749 gehört. 324 Stephan 1981a, 66 325 Stephan 1981a, 66; ders. 1987a, 100ff; ders. 1991b, 50ff 326 Stephan 1981c, 86 2. Reihe li. 327 Körner/Laux 1975, 251 Abb. 206 328 Arnold 1992, 15 Abb. o.li. 329 Stephan 1987a, 109 Abb. 102 330 Stephan 1981a, Taf. 3/1, 132/1+2, 133/1; ders. 1987a, 105 Abb. 97 331 Stephan 1987a, 104 332 Stephan 1981a, Taf. 93; ders. 1987a, 106 Abb. 99; ders. 1992, 56 Abb. 72 162 Es gibt drei Gefäße mit Vogeldarstellungen unter der Hildesheimer Weserware (KatNr. 1727, 1733 u. 1767), von denen die Darstellung auf KatNr. 1727 Konstruktionsmerkmale aufweist, die einem bei Stephan abgebildeten Exemplar etwas ähneln333. Stilistisch kann man beide in die Umbruchphase von der älteren zur jüngeren Dekorweise, also in die Mitte des 17. Jahrhunderts datieren. Der Befundzusammenhang erlaubt keine genaue Eingrenzung. Ein Teller (KatNr. 1758) zeigt drei kreuzweise übereinander geschichtete Fische, einen so genannten Fischdreipass oder Fischwirbel, der die christliche 'Heilige Dreieinigkeit' symbolisiert. Bei Stephan abgebildete Parallelen aus unterschiedlichen Regionen sind alle an den Anfang des 17. Jahrhunderts datiert334. Wegen des flächenfüllenden Dekors der Fische und der etwas unbeholfenen Malweise, meine ich, dass das vorliegende Stück der jüngeren Gruppe der Weserware angehört und wohl ins 18. Jahrhundert zu datieren ist335. Der Befundzusammenhang erlaubt leider keine genaue Angabe. Ein Krug mit Rollstempeldekor und darüber gemalten senkrechten Punktlinien (KatNr. 1717) ist sehr ähnlich einem Exemplar aus den Niederlanden und einem aus Höxter336. Der Krug aus Höxter ist laut König/Stephan in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts an seinen Fundort, in eine Kloake, geraten. Der Befundzusammenhang des Hildesheimer Stücks erlaubt keine eindeutige Datierung. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Weserware von der Bernwardsmauer übereinstimmend mit den Ergebnissen anderer Fundstellen in einer älteren und einer jüngeren Variante auftritt. Der Zeitpunkt dieses Entwicklungsschrittes lässt sich auf die Mitte des 17. Jahrhunderts festlegen. Hildesheim gehört auch nach diesem Zeitpunkt zum festen Absatzgebiet des 'Pottlands', wie das Fehlen von anders gearteter Malhornware aus eventuellen anderen - bisher allerdings auch nicht bekannten - Töpfereien aus Hildesheim bzw. seiner näheren Umgebung nahe legt. Der Anteil von Gefäßen mit dunklem Malgrund ist mit ca. 40 % im Vergleich zu anderen Fundorten relativ hoch. 333 Stephan 1992, 51 Abb. 62/1 334 Stephan 1987a, 82 Abb. 72, 108 Abb. 101, 110 Abb. 103; ders. 1992, 44 Abb. 52 335 Aus Uelzen gibt es den - in Bezug auf sein Dekormotiv - schwierig zu deutenden Fund eines Kruges mit einem 'Wirbel' aus vier Fischen. Er ist durch die Jahrszahl "1646" auf dem Gefäß datiert (Mahler 1995, 153-156). 336 Stephan 1981a, Taf. 133/4; König/Stephan 1987, 373 Abb. 20/3, 379 163 5.3.3.1.2.7. Werraware Der Name 'Werraware' ist in Analogie zum Begriff der 'Weserware' inzwischen zu der fest eingeführten Bezeichnung für die reich dekorierte Keramik geworden, die im Gebiet der unteren und mittleren Werra, im heutigen Dreiländereck Niedersachsen / Hessen / Thüringen, hergestellt worden ist337 (s. Abb. 29). Der Dekor besteht aus einem hellen Tonschlicker, der mit dem Malhorn auf dem rotbraunen Untergrund aufgetragen wurde. Die Dekorelemente sind ornamentale Linien und Punkte, die meistens ein figürliches Hauptmotiv umschließen, in der Regel Menschen, Tiere oder Pflanzen. Charakteristisch für die Werraware ist, dass die Einzelheiten des Hauptmotivs in Sgraffitotechnik aus dem teilweise flächig aufgetragenen Tonschlicker gekratzt wurden. Häufig ist eine Jahreszahl Bestandteil des Dekors. Die bei Tellern und Schüsseln meist verzierte Innenseite ist mit einer Bleiglasur versehen, oft mit starkem Grünstich. Die Keramik wurde in oxidierender Brennatmosphäre erst einem Schrühbrand und nach Auftrag der Glasur einem Glasurbrand unterzogen. Der Scherben ist rot und hat eine eher mäßige technische Qualität. Der Produktionszeitraum der Werraware reicht von der Mitte des 16. bis in den Anfang des 17. Jahrhunderts338. An der Bernwardsmauer ist die Werraware mit nur elf Gefäßen sehr selten vertreten (s. Abb. 8). Der Erhaltungszustand ist schlecht, nur ein Krug ist zu ca. 10 % erhalten und ein Teller zu ca. 60 % (KatNr. 2281). Alle Gefäße sind oxidierend gebrannt und haben im Scherben und auf der glattgedrehten unglasierten Seite einen Farbton von rosa bis zu einem kräftigen rotorange. Die Magerung ist fein, zwei Gefäße weisen auch Magerungspartikel mittlerer Körnung auf. Die glasierte Oberfläche ist rotbraun bis dunkelbraun und der Dekor erscheint je nach Stärke der Glasur grünlich. Zwei Krüge sind beidseitig glasiert, die Glasur innen ist dunkelgrün bzw. bräunlich-grün. Gefäßtypen: (s. Abb. 32) Schüssel/Schale: Der überwiegende Teil der Gefäße (7 Stück) gehört zu dem Gefäßtyp der Schüssel bzw. Schale. Der Randdurchmesser variiert von 11 bis 26 cm bei Bodendurchmessern von 7 bis 10 cm. Nur bei der Schüssel KatNr. 2281 konnte zusätzlich die Höhe von 7,3 cm abgenommen werden. Bei vier Gefäßen ist der Rand erhalten, der je einmal als dreieckiger Leistenrand und als Keulenrand und zweimal als Kremprand ausgebildet ist. Drei Schüsseln haben einen Planboden, der bei zweien abgesetzt ist. Bei einer Schale ist die Mulde nicht glasiert. Dekor: Die Ränder sind mit Schrägstrichen, Punkten und waagerechten Strichen - auch kombiniert versehen, bei drei Schüsseln ist auch die Außenseite des Randes verziert. Fahne und Mulde sind durch drei- bis fünffache konzentrische Linien zonal gegliedert und die Zwischenräume ornamental gefüllt. Der Erhaltungszustand erlaubt nur bei der Schale KatNr. 2281 die Identifikation eines girlandenartigen Ornaments auf der Fahne und eines Vogels mit halb ausgebreiteten Flügeln als Zentralmotiv in der Mulde. 337 In der älteren Literatur wird sie als Wanfrieder Irdenware angesprochen. Vgl. Stephan 1987a, 85 u. 256 Anm. 48. 338 Ausführlicher zur Werraware: Stephan 1987a, 85ff 164 Werraware - Gefäßtypen Krug 18,2% Teller 18,2% Schüssel / Schale 63,6% Abb. 32: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Diagramm "Anteile der Gefäßtypen der Werraware" 165 Technische Merkmale: Die Hälfte der Gefäße weisen Draht-, Stapel-, Fingerspuren und Glasurflecken als Spuren ihres Herstellungsprozesses. An den Bodenfragmenten tritt als Gebrauchsspur gelegentlich Abrieb auf. Teller: Es sind zwei Teller mit einen Randdurchmesser von 19 cm und 25 cm vorhanden. Die Ränder sind als Wulstrand ausgebildet und die Gefäßform ist die eines 'tiefen Tellers', d.h. Fahne und Mulde sind deutlich voneinander abgesetzt. Dekor: Der Dekor erscheint am Rand als unterbrochene Linie bzw. als Gruppen von Schrägstrichen, die sich mit Gruppen waagerechter Striche abwechseln. Fahne und Mulde sind durch zwei- bis dreifache konzentrische Linien zonal gegliedert und in einem Fall mit einer ornamentalen Girlande ausgefüllt. Technische Merkmale: Beim Herstellungsprozess sind Glasurflecken auf die Außenseite geraten. Krug: Es gibt zwei Krüge, von einem allerdings nur den Henkel. Sie sind beidseitig glasiert, der Randdurchmesser des vollständiger erhaltenen Kruges (KatNr. 2280) beträgt 10 cm. Auf einem kurzen zylindrischen Hals, der weich in einen bauchigen, eventuell birnenförmigen Gefäßkörper übergeht, sitzt ein Dornrand. Die Fußzone ist als breiter Wulst ausgebildet. Der geschwungene Bandhenkel setzt am Rand an und weist eine Lochung für eine Zinnmontierung auf. Die Dimension des einzelnen Bandhenkels lässt auf einen Krug ähnlicher Form und Größe schließen. Dekor: Der besser erhaltene Krug ist an Rand- und Fußzone und am Henkel dunkel engobiert (RAL 8017). Die Randlippe weist eine durchgehende Linie auf und die Dornleiste einzelne Tupfen. Der Henkel ist abwechselnd mit drei waagerechten Strichen und einem Kreis mit Punkt in der Mitte versehen. Der Gefäßkörper ist durch umlaufende Dreifachlinien zonal unterteilt. Der Hals trägt die Zeichenfolge "S•" und die unvollständige Jahreszahl "158?". Das Zentralmotiv auf der Gefäßmitte könnte eventuell eine Frau mit einer Art 'Wedel' darstellen. Der Fußwulst trägt das Ornament eines 'laufenden Hundes' bzw. eines 'liegenden S'. Der einzelne Henkel weist senkrechte Dekorlinien auf. Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang Die Fragmente der Werraware kommen hauptsächlich in Horizont 6 vor, einige auch in Horizont 4 und 5 (s. Abb. 21). Diese Horizonte repräsentieren die Zeit vom 15. Jahrhundert bis ca. 1900. Die Jahreszahl "158?" auf dem Krug KatNr. 2280 stimmt gut mit der Entstehung der Werraware in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts überein. Das überwiegende Vorkommen der Werraware im jüngeren Horizont 6 ist sicher auf die mehrfache Umlagerung zurückzuführen. Das wird insbesondere daran deutlich, dass die einzelnen Fragmente einiger Gefäße aus bis zu vier verschiedenen Befunden stammen (z,B. KatNr. 2280), die nicht unbedingt in direktem stratigrafischen Zusammenhang stehen. Das Vorkommen des Einzelfragments KatNr. 2282 aus dem älteren Horizont 4 ist sicherlich in ähnlicher Weise an seine Fundstelle gelangt (z.B. in einen älteren Befund eingetreten). Das verschwindend geringe Vorkommen der Werrakeramik im Vergleich zur Weserware lässt vermuten, dass sie in Hildesheim nur wenig verkauft wurde. Die Nähe der Töpferzentren des Leine- 166 Berglandes macht es wahrscheinlich, dass deren Erzeugnisse billiger waren oder auch dass die Händler eine Art Monopol besaßen, das fremde Erzeugnisse vom Markt fernhielt. Es wäre handelsgeschichtlich sicher interessant, andere Fundstellen Hildesheims vor dem Hintergrund dieser Fragestellung zu untersuchen339. Einordnung und Datierung im überregionalen Kontext Durch seine Forschung in Hannoversch-Münden und Umgebung kann Stephan den zeitlichen Rahmen und die Herkunft der Werraware eindeutig festlegen. Danach setzt die Herstellung kurz nach der Mitte des 16. Jahrhunderts ein, ohne dass bisher direkte Vorbilder bekannt sind, an denen sich die Töpfer orientiert haben könnten. Stephan sieht den Anstoß zur Art der Dekoration in der Mode des reliefverzierten rheinischen Steinzeugs begründet. Nach einer sehr umfangreichen Produktion in den Jahrzehnten um 1600 wird die Ware ab ca. 1620 nicht mehr hergestellt. Der Grund dafür ist sehr wahrscheinlich in den Auswirkungen des 30jährigen Krieges zu suchen340. Die Funde von der Bernwardsmauer in Hildesheim stehen mit diesen Daten im Einklang. Der Krug KatNr. 2280 weist große Ähnlichkeiten mit einem Krug aus Hannoversch-Münden mit der Jahresangabe "1615" auf und mit einem Krug mit der Zahl "1571", der in Truro in Cornwall/England gefunden wurde341. Die besonders sorgfältige Ausführung des Dekors gleicht eher dem älteren Exemplar aus Südengland, während das Motiv und die Gefäßform dem jüngeren aus HannoverschMünden verwandter ist. Die unvollständige Jahreszahl "158?" auf dem Hildesheimer Gefäß setzt dieses in einen Zeitraum zwischen die beiden Vergleichsstücke. Es stellt damit eventuell einen Zwischenschritt in der stilstisch-technischen Entwicklung dieses Gefäßtyps dar. Ein Vergleich mit weiterem Material aus den Töpferorten des Werragebietes könnte u.U. eine Werkstattzuweisung ermöglichen342. Das Vogelmotiv auf der Schale KatNr. 2281 gleicht dem eines 1611 datierten Tellers aus Hannoversch-Münden ebenso, wie die Vogeldarstellungen auf zwei Tellern aus Heiligenstadt in Thüringen343. Eine Zuordnung des Hildesheimer Tellers zu dem einen oder anderen Herstellungsort ist auf Grund der großen Ähnlichkeit nicht möglich. Letztlich bleibt nur die Schlussfolgerung, dass die Verbindungen zwischen den einzelnen Herstellungsorten der Werrakeramik eng gewesen sein 339 Das Phänomen der Seltenheit von Werraware ist z.B. aus Lüneburg, Frankfurt a.d. Oder (Stephan 1987a, 126 u. 140) und aus Höxter (Stephan/König 1987, 379) bekannt. Eine entsprechende Marktordnung, die mit Ausnahme von Steinzeug nur den Verkauf von lokaler Produktion zulässt, existiert z.B. für Bremen aus dem Jahre 1690 (Löbert 1977, 16). Im Gegensatz zu anderen Töpfereiregionen wurde der Fernhandel der Werraware durch ortsfremde (holländische) Kaufleute durchgeführt (Stephan 1993, 304-307). 340 Stephan 1987a, 98-100 341 Stephan 1987a, 319 Taf. IX, u. 95 Abb. 88; ders. 1991b, 75; ders. 1992, 41 Abb. 48 342 Leider gibt es bisher noch keine entsprechende Untersuchung, die die gesamte Region umfasst, in der Werraware produziert wurde. 343 Stephan 1987a, 318 Taf. VIII o.; ders. 1990/91, 580 Abb. 4 o.re., 590 Abb. 13 u.li. Bei beiden handelt es sich um Werkstattbruch. 167 müssen. Stephan vermutet ohnehin den Ursprung der Herstellung von Keramik der Werraware in Heiligenstadt. Ende des 16. Jahrhunderts hatte eine Ausweitung der Produktion - bedingt durch lokale Holzknappheit - in angrenzende geografische Räume stattgefunden344. 344 Stephan 1993, 303-304 168 5.3.3.1.2.8. Zieglerware345 Der Gruppe der Zieglerware gehören nur 30 Fundstücke an (s. Abb. 8), vornehmlich Deckel. Der Scherben dieser Ware ins naturgemäß sehr inhomogen, da er aus Ziegelton besteht, der nicht oder nur in geringem Maße aufbereitet wird. Es ist daher nicht zu entscheiden, ob die Magerung des Scherbens seiner natürlichen Beschaffenheit entspricht oder eine nachträgliche, künstliche Beimengung darstellt. Die Magerung, meist Sand, stellt sich überwiegend mittel (18 Stück) bis grob (11 Stück) dar, oft mit einem Anteil kleiner Steinchen bis ca. 0,5 cm Durchmesser. Ein Deckel weist keine erkennbaren Magerungsbestandteile auf. Möglicherweise ist der Ton in diesem Fall einem besonderen Aufbereitungs- und Reinigungsprozess unterzogen worden. Die Farbe des Scherbens entspricht in der Regel dem charakteristischen rotbraun-orangen Ziegelfarbton und nur gelegentlich kommt ein grauer, reduzierter Scherbenkern vor (s. Abb. 33). Die Oberseite der Deckel ist überwiegend glatt (24 Stück) oder geglättet (3 Stück) und nur selten uneben (3 Stück). Die Unterseite weist nur bei der Hälfte der Stücke eine glatte (4 Stück) oder geglättete (11 Stück) Oberfläche auf. Bei den übrigen ist sie rauh (9 Stück) und uneben (1 Stück) oder noch sandig (1 Stück) von der Fertigung im Sandbett (s. Kapitel 5.3.4.). Der Farbton von Ober- und Unterseite ist durchweg ziegelfarben (s. Abb. 33). Abb. 33: Farbtabelle der Zieglerware Oberfläche unten RAL 10.. . 1011 (Anzahl) . (1) RAL 20.. . . 2001 (Anzahl) RAL 80.. . (23) 8001 (Anzahl) Kombination (Anzahl) . (1) 1034/2001 (1) Oberfläche oben RAL 10.. . 1011 (Anzahl) . (1) RAL 20.. . . 2001 (Anzahl) RAL 80.. . (27) 8001 (Anzahl) Kombination (Anzahl) . (1) 1034/2001 (1) Scherben RAL 20.. (Anzahl) . . 2001 (22) RAL 70.. . . 7010 7011 7022 (Anzahl) RAL 80.. . (10) 8023 (4) (1) (Anzahl) tw. Mantelung (Anz.) . (1) 1034/2001 (1) 345 Baukeramik, also Backsteine, Dachziegel usw. finden in diesem Abschnitt keine Berücksichtigung. Die sog. 'Bernwardsziegel' wurden bereits mehrmals erwähnt und besprochen (Brandorff 1991a, 170; Kruse 1993b, 462-464). 169 Gefäßtypen: (s. Abb. 34) Deckel: Die meisten Fundstücke aus Zieglerware sind Deckel (26 Stück). Der Erhaltungszustand ist verhältnismäßig gut, 18 Exemplare weisen einen Erhaltungsgrad von 10 % bis 100 % auf. Die Größen reichen bei Randdurchmessern zwischen 12 und 26 cm aus, um fast allen gefundenen Topfformen als potentielle Deckel dienen zu können. Die Höhe der Deckel variiert zwischen 2,5 und 6 cm (incl. Handhabe bzw. Knauf). Ein Deckel ist nicht rund, sondern rechteckig mit einer Kantenlänge von 5,5 x 6 cm (KatNr. 2291) und ein weiterer war ursprünglich von ovaler Form (KatNr. 2304). Bei einem Fundstück ist die Zuordnung zum Gefäßtyp Deckel fraglich (KatNr. 2309). Es hat die Form einer flachen, kastenartigen Schale mit senkrechten Wänden. Bei einer Verwendung als Deckel würde man das Stück der Variante des 'Stülpdeckels' zuordnen. Es ist ebenso eine Funktion als Glutgefäß - es befindet sich allerdings keinerlei Hinweis wie Schwärzung oder ähnliches daran - oder als Baukeramik denkbar. Die meisten Deckel sind am Rand facettenartig bogig ausgeschnitten (16 Stück). Drei Stück sind zusätzlich, wie auch drei weitere unfacettierte Deckel, zur Unterseite hin konisch geschnitten. Zwei Deckel sind senkrecht rundherum geschnitten und jeweils einer weist eine gerundete bzw. verjüngte Randzone auf. Bis auf einen Deckel mit leicht gewölbter Unterseite (KatNr. 2296) sind alle anderen unten plan. Die Oberseite steigt zum Zentrum hin meist geringfügig an. An drei Deckeln hat sich als Handhabe ein Knauf erhalten oder zumindest der Ansatz eines solchen (3 Stück). Er ist oft rund (5 Stück) oder gelegentlich rechteckig bzw. quadratisch (3 Stück). Zwei Griffe sind sechseckig und einer ist fünfeckig ausgebildet. Zu ihrer Basis hin ziehen die Knäufe meist etwas ein. Dekor: Nur zwei Deckel tragen keinen Dekor (KatNr. 2291 u. 2295). Die häufigste Verzierungsform am Rand sind bogig ausgeschnittene Facetten (16 Stück). Parallel dazu verläuft auf der Randzone bei drei Deckeln eine eingeritzte Kammstrichlinie und bei einem eine einfache Ritzlinie. Ein Exemplar weist rundherum Fingerkniffdekor auf. Die Oberfläche zeigt teilweise eine zonale Unterteilung in ringförmige Abschnitte und teilweise eine radiale Unterteilung in einzelne Sektoren durch konzentrische einfache Ritz- oder durch Kammstrichlinien. Auf einer Deckeloberfläche sind radial angeordnete Linienpaare eingeritzt, deren Zwischenraum mit dreieckigen Einstichen gefüllt ist (KatNr. 2305). Die Felder der einzelnen Zonen sind zum Teil mit Sternrosettenstempeln (6 Stück), Gitterrosettenstempeln (5 Stück) oder rechteckigen Rautenstempeln (2 Stück) gefüllt. In einem Fall erinnert ein rechteckiger Stempel durch seinen gezackten Rand an das Aussehen einer Briefmarke (KatNr. 2307). Teilweise kommen unterschiedliche Stempel in Kombination vor. Einzelne Deckel tragen einen flächigen Dekor aus feinen Riefen (KatNr. 2293), bogigen, überkreuz verlaufenden Kammstrichen (KatNr. 2300) oder in Rautenform sich überkreuzenden Ritzlinien (KatNr. 2304). Ein Deckel weist auf seiner Oberseite ein eingeritztes eventuelles Handwerkerzeichen auf (KatNr. 2294). Die häufigste Dekorform der Knäufe besteht in einer eingeschlagenen Kante, d.h. der Rand des Knaufes wurde nach außen dünn ausgezogen und dann nach oben umgeklappt und festgedrückt (5 Stück). Ein Knauf weist zusätzlich einen Gitterrosettenstempel auf der Oberseite auf (KatNr. 2306). Bei zwei Knäufen sind die Kanten bogig nach oben ausgezogen. Einer ist außerdem mit Fingerkniffen versehen und gelocht (KatNr. 2303). Ein Knauf hat facettierte Kanten und ein weiterer ist, sicherlich unabsichtlich, am Rand unregelmäßig gequetscht (KatNr. 2308). 170 Zieglerware - Gefäßtypen Leuchter 3,3% Griff 10,0% Deckel 86,7% Abb. 34: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Diagramm "Anteile der Gefäßtypen der Zieglerware" 171 Technische Merkmale: Viele Deckel (15 Stück) tragen auf ihrer Unterseite Spuren von einem Sandbett, d.h. zwischen dem zu formenden Rohstoff und einer Unterlage (evtl. ein Brett) befand sich als Trennmittel Sand. Zum Teil wurden anschließend durch Beschneiden (13 Stück) oder Verstreichen (2 Stück) Unebenheiten beseitigt. Die Oberseite ist entweder geschnitten oder sorgfältig glattgestrichen. Die Knäufe sind meist modelliert (10 Stück) und nur einer ist geschnitten. Die Oberfläche zeigt zum Teil ein 'meliertes' Aussehen, das seine Ursache in der nicht oder nur teilweise erfolgten Aufbereitung des Tons bzw. Lehms hatte (s. Kapitel 5.3.4.). Griff: Drei Fundstücke stellen 'wurstförmige' Fragmente von Griffen dar, deren zugehöriger Gegenstand sich nicht erhalten hat. Es kann sich dabei z.B. um Deckel, Feuerstülpen oder ähnliches gehandelt haben. Der Durchmesser beträgt zwischen 4 und 5,5 cm, bei erhaltenen Längen zwischen 12 und 13 cm. Der Querschnitt ist rund (1 Stück) oder oval (2 Stück) und die Form leicht gebogen (1 Stück) oder lang gezogen und rechtwinklig abknickend zur wahrscheinlichen Montierstelle (2 Stück). Technische Merkmale: Die Griffe sind handgeformt und die Oberfläche ist sorgfältig glatt gestrichen (2 Stück) oder beschnitten (KatNr. 2310). Ein Griff weist an der Montierstelle Schnittspuren auf (KatNr. 2311). Leuchter: Eine Einzelerscheinung ist ein Leuchter aus Zieglerware (KatNr. 2312). Die untere Hälfte ist erhalten, das Oberteil fehlt. Das Stück erinnert mit seinen vier von einem Grundrahmen aufsteigenden Streben an die umgedrehten Joche eines gotischen Kreuzrippengewölbes. Eine Strebe weist Ritzdekor in Form eines Zweiges oder Palmwedels auf. Der Leuchter ist aus einem massiven Block geschnitten. Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang Zieglerware kommt in Befunden der Horizonte 4 bis 7 vor (s. Abb. 21). Das entspricht einem Zeitraum von der Mitte des 14. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Die meisten Stücke entstammen Planier- und Verfüllschichten des Horizonts 6, also aus der Zeit nach 1700. Aus Befunden der Zeit davor kommen 6 Fundstücke, davon nur ein einziges aus Horizont 4 (1350 - 1500). Aus Horizont 7 kommt ebenfalls nur einzelnes Fragment. In den einzelnen Befunden findet sich nur im Ausnahmefall mehr als ein einzelnes Stück Zieglerware. Ungefähr ein Drittel der Zieglerware ist nicht stratifiziert. Diese, leider etwas magere Befundlage lässt nur den Schluss zu, dass es vor dem 14. Jahrhundert entweder keine Haushaltsgegenstände aus Zieglerware auf dem Domhof gab oder dass zumindest im Bereich der Grabung keine in den Boden gelangt sind. Das Vorkommen in jüngeren Befunden von Horizont 5 und der relativ "reiche" Fundanfall in Horizont 6 legen die Vermutung nahe, dass die Fundstücke überwiegend in die Zeit von ca. 1600 bis in ins 19. Jahrhundert datieren. Innerhalb der Dekorvarianten lassen sich keine chronologischen Merkmale festellen. Eine Ausnahme bildet möglicherweise der Deckel aus Horizont 4, der als einziger neben der Verwendung von Ritzlinien Einstiche als Dekorelement aufweist (KatNr. 2305). Einordnung und Datierung im überregionalen Kontext Vielerorts sind gelegentlich Funde von Gegenständen aus Zieglerware gemacht worden. Ein ähnlich geringes Fundaufkommen wie in Hildesheim führte wohl dazu, dass diese Funde keine sonderliche 172 Beachtung erfuhren und in der Literatur nur gelegentlich abgebildet und besprochen werden. Gemeinsam ist vielen Veröffentlichungen, dass die Möglichkeiten einer Datierung als "schwierig"346, oder "ungeklärt"347 empfunden werden. Manche Bearbeiter sprechen diese Fragestellung lieber gar nicht erst an, während andere nicht nachvollziehbare Datierungen - offenbar 'nach Gefühl' - anbieten. Für Magdeburg widmet Stoll einen ganzen Aufsatz dem Thema 'Deckel aus Keramik' unter Einschluss von Deckeln aus Zieglerware348. Viele Deckel aus Magdeburg weisen sehr ähnliche Dekorelemente auf wie die Hildesheimer Stücke. Dieses gilt insbesondere für die Stempelmotive der Gitter- und Sternrosettenstempel. Im Unterschied zu Hildesheim treten die Verzierungselemente auf den Magdeburger Deckeln fast immer einzeln und nicht in Kombination miteinander auf. Nur ein einziges Exemplar weist bei zonaler Unterteilung durch konzentrische Ritzlinien eine Füllung der Felder mit Stempelrosetten sowie ein Zickzackband aus dreieckigen Einstichen auf349. Die Knäufe der Magdeburger Deckel sind teilweise rechteckig hochkant mit einer Querlochung, eine Variante, die im Hildesheimer Fundgut nicht auftaucht. Auf Grund von Befundsituation bzw. Fundvergesellschaftung kommt Stoll für einige Dekorarten - nicht nur auf Zieglerware - zu folgenden zeitlichen Einordnungen: Stempeldekor setzt er ins 11. bis 13. Jahrhundert und jünger350, Stichverzierung ins 14./15. Jahrhundert351, geritzte Palmwedel (bei Stoll: "Tannenzweigverzierung") ins 14. Jahrhundert352 und die facettenartige Beschneidung des Randes (bei Stoll: "gedellter Rand") ins 17. Jahrhundert. Einschränkend kommt er aber zu dem Schluss, "daß diese Deckel nicht zu Datierungszwecken herangezogen werden können". Stoll vermutet in Deckeln aus Zieglerware ohnehin eine jüngere Erscheinung353. In der näheren Umgebung Hildesheims gibt es nur wenige publizierte Funde von Gegenständen aus Zieglerware. Aus Hameln stammt ein Deckel mit kreuzförmigen Stempeln, den Stephan ins 13./14. Jahrhundert datiert354 und ein zonal und radial ritzverzierter Deckel mit facettiertem Rand, dessen zeitliche Herkunft Teegen, unter Berufung auf mündliche Auskunft von H.-W. Heine und H.-G. Stephan, im 16./17. Jahrhundert vermutet355. Der Deckel hat eine gewisse Ähnlichkeit bezüglich seiner zonalen Unterteilung mit dem Deckel aus Hildesheim KatNr. 2301, mit dem Unterschied, dass dieser zusätzlich Sternrosettenstempel aufweist. 346 z.B. Ring 1990, 51 347 Thier 1993/94, 248 348 Stoll 1964. Die Warenart der Keramik geht aus den Beschreibungen Stolls leider nicht immer eindeutig hervor. 349 Stoll 1964, 339 Abb. 2/3 350 Stoll 1964, 346 351 Stoll 1964, 342 Abb. 4/5, 345-346 352 Stoll 1964, 342 Abb. 4/1, 343 353 Stoll 1964, 346 354 Stephan 1985a, 230 Abb. 4/8 355 Teegen 1986, 260 Abb. 11/4, 262 173 Auf dem Gelände der ehemaligen Pfalz Werla bei Braunschweig356 fand sich ein Fragment mit sehr ähnlichen Sternrosettenstempeln wie auf dem Hildesheimer Deckel KatNr. 2302. Der Deckel aus Werla datiert spätestens in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts, dem Zeitraum der Aufgabe der Pfalz. Ein Deckel mit nahezu gleichem Dekor wie KatNr. 2305, nämlich einer mit Einstichen gefüllten zweifachen Ritzlinie, fand sich im Landkreis Wesermarsch357. Leider handelt es sich um einen nicht datierten Lesefund von einem Acker. Die Einschätzung von Stoll, der eine Verzierung mit Einstichen dem 14./15. Jahrhundert zuweist358, steht allerdings im Einklang mit der Befundsituation des Deckels aus Hildesheim (s.o.). Vergleichbare Stücke, wie der Leuchter KatNr. 2312, sind eine besonders seltene Erscheinung. Plath bildet drei ähnliche Gegenstände ab, die er als Kienspanhalter identifiziert359. Eine zeitliche Einordnung kann er für die Stücke nicht anbieten. Für den Dekor des Hildesheimer Stücks, einen stilisierten Palmwedel, gibt es einige Parallelen. Stoll und Peine datieren Deckel mit dieser Verzierung aus Magdeburg bzw. Minden ins 14. Jahrhundert360, während ein entsprechender Fund aus Paderborn von Gai dem 16. Jahrhundert zugewiesen wird361. Der Leuchterfuß aus Hildesheim ist nicht stratifiziert. Der Gegenstand unbekannter Funktion, der ursprünglich wohl die Form einer kastenartigen flachen Schale besaß (KatNr. 2309) hat Parallelen in Südniedersachsen (Göttingen) und Nordhessen (Reinhardswald) mit einem sehr ähnlichen Dekor (Sternrosettenstempel). Schütte spricht seinen Fund als Rest eines eventuellen Kohlebeckens an und schreibt ihn der Mitte des 16. Jahrhunderts zu. Stephan vermutet in seinem Stück ein Fragment von Baukeramik aus dem 15. Jahrhundert362. Allgemein zu den Deckeln aus Zieglerware stellt Thier bedauernd fest, dass Funktion und Datierung letztendlich ungeklärt seien. Als Funktion vermutet er für diese Deckel eine Abdeckung für normale Töpfe, in besonderem Maße aber das Verschließen von Gluttöpfen und Glutlöchern und das Ausdrücken der Glut des Herdfeuers. Die Verbreitung dieser Deckel stellt er in den Niederlanden, Flandern und Norddeutschland fest, bei einem zeitlichen Auftreten von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis ins 17. Jahrhundert363. Stephan vertritt eine ähnliche Auffassung bezüglich der Funktion der Deckel. Die Herstellung vermutet er bei den Zieglern und nicht bei den Töpfern. Für die zeitliche Einordnung nimmt er die Zeit um 1600 an und stellt aber bezüglich der Dekore "keine 356 Ring 1990, 142 Taf. 18/18 357 Krämer 1991, 29 Abb. 16/2, 31 358 Stoll 1964, 345-346 359 Plath 1937, 148-149. Ein Exemplar aus Braunschweig ist identisch mit einer Abbildung nach Hänselmann 1898 bei Busch 1985, 177 Abb. 2/20. 360 Stoll 1964, 342 Abb. 4/1, 343; Peine 1987, 114, 120 Abb. 55/2 361 Gai 1995, 84 Abb. 48/5. Der Deckel weist außerdem eine Stichverzierung auf, die von Stoll (s.o.) eher dem 14./15. Jahrhundert zugeordnet wird. 362 Schütte 1984, 75 Abb. 92/11; Stephan 1982c, 88-89 Abb. 16/72 363 Thier 1993/94, 248-249 174 spezifisch der Renaissance zuzuordnende Ornamentik" fest364. Auch Stoll sieht die Herstellung der Deckel als Beiwerk der Ziegelproduktion365. Schmidt stellt einige in ihrer Gestaltung nicht wesentlich von Funden anderen Orts abweichende Deckel aus Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern vor. Er erklärt sie zur "Feierabendware" der Zieglergesellen, welche im 16. Jahrhundert aufkommt und bis ins 19. Jahrhunderts anzutreffen ist366. In geringem Umfang wurden Ziegeldeckel sicherlich noch mindestens bis Mitte des 20. Jahrhunderts hergestellt. Darauf deutet ein Zufallsfund von mir selbst auf einer Ziegeleiwüstung aus den späten sechziger Jahren in der Nähe von Flensburg hin367. Ich halte die Hildesheimer Deckel aus Zieglerware für gewöhnliche Allzweckdeckel, die all den Zwecken dienten, wofür man Deckel eben braucht. Der gelegentlich anzutreffenden Meinung der ausschließlichen Verwendungsmöglichkeit zum Abdecken oder gar Ausdrücken von Glut kann ich nicht folgen. Nur ein Teil der Deckel zeigt überhaupt Ruß- und Schmauchspuren, die sich meist entlang der Randzone befinden. Ein Deckel mit einem Abzugsloch durch den Knauf (KatNr. 2295) diente sicherlich Kochzwecken. Außerdem verleiht das Material und die ziemlich massive Ausführung den Ziegeldeckeln eine gute Wärmespeicherfähigkeit. Nach entsprechender Aufheizphase im Herdfeuer ließen sie sich sicherlich gut zur Erzeugung von Oberhitze für Back- und Garvorgänge in Töpfen und Pfannen nutzen (s. Kapitel 5.3.5.). Im Ergebnis ist festzuhalten, dass eine Datierung von Gegenständen aus Zieglerware unabhängig von ihrer Befundsituation wohl nur in Ausnahmefällen möglich ist368. Die Dekorformen sind offenbar nur einem geringen Wandel unterworfen und kehren mehrfach in unterschiedlichen Kombinationen und Formen wieder. Stempel, Ritzdekore und Namen bzw. Zeichen finden sich immer wieder auch auf anderen Ziegeleiprodukten, wie Dachziegeln369, Fußbodenplatten, Backsteinen370 und, nicht zu vergessen, an den sog. 'Bernwardsziegeln' aus Hildesheim (s. Kapitel 2.). Das Auftreten und die chronologische Einordnung von Zieglerware sind m.E. an das Vorhandensein von Ziegeleien gebunden, die es im relativ steinlosen Norddeutschland früher gibt als in den übrigen Gebieten, wo sie erst mit der vermehrten Verwendung von Dachziegeln zahlreicher werden. In Norddeutschland kommt es mit dem einsetzenden Backsteinbau ca. ab Mitte des 12. Jahrhunderts sprunghaft zu einem hohen Bedarf an Ziegelsteinen. Für Hildesheim gilt das nicht in dem Maße, da es im unmittelbaren Einzugsbereich der nördlichen Mittelgebirge liegt, wo genügend 364 Stephan 1992, 119 365 Stoll 1964, 346 366 Schmidt 1990, 21-22 367 Der genaue Fundort ist die Halbinsel Holnis bei Glücksburg. Nach Auskunft von Anwohnern hat sich bis Ende der 60ger Jahre an deren Nordseite, unmittelbar an der Küste, eine Ziegelei befunden, von der aber keine Bauten mehr oberirdisch erhalten sind. Am Ufer zur Flensburger Förde steht Ziegeleischutt (Fehlbrände) in mächtigen Bänken an. Den Fund eines Deckelfragments mit Knauf und dem Stempel "HM" machte ich im Jahre 1992, als ich mit meinem Sohn am Strand Muscheln sammelte. 368 Z.B. bei bekannten, datierbaren Namensstempeln, Monogrammen oder Handwerkerzeichen oder der Zuordnung zu bestimmten Ziegeleien. 369 Wittmann 1985 370 eigene Beobachtungen an verschiedenen Orten 175 Natursteinmaterial verfügbar ist. Dieser Umstand spiegelt sich in den Befunden wieder, die erst ab Horizont 5 vermehrt (Dach-) Ziegelreste enthalten, deren Menge aber im Vergleich zu Naturstein und Mörtelschutt recht gering ausfällt. Im gleichen Zeitraum (17. Jahrhundert) treten auch die besprochenen Haushaltsgegenstände aus Zieglerware auf dem Domhof auf. Das Spektrum der Gebrauchsmöglichkeiten von Deckeln aus Zieglerware ist sicherlich wesentlich vielschichtiger, als es von manchen Bearbeitern angenommen wird. 176 5.3.3.2. Steinzeug 5.3.3.2.1. Siegburger Steinzeug Das Siegburger Steinzeug wurde in Siegburg, südöstlich von Köln an dem Fluss Sieg gelegen, hergestellt (s. Abb. 29). Der Beginn der Produktion von Steinzeug wird für die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts angenommen371, wobei die Herstellung von Irdenware in der Region bereits eine längere Tradition aufweist und unter Umständen ins 11. Jahrhundert zurückreicht372. Den Rohstoff lieferten reiche Tonlager vor Ort. Die charakteristischen Kennzeichen des Siegburger Steinzeugs aus dem 14./15. Jahrhundert sind ein heller, beige bis leicht grauer Scherben und eine ebensolche Oberfläche. Diese weist in unterschiedlichem Maße eine unregelmäßige rotbraune Ascheanflugglasur auf, die den Gefäßen z.T. ein geflammtes Aussehen verleiht373. Weitere Merkmale sind der stark ausgeprägte Wellenfuß und die meist im unteren Drittel auftretenden deutlichen Drehriefen. Als Dekor treten Applikationen von Rosetten und Medaillons auf sowie eingeschnittene Blattornamente ("Distelblattdekor") und Grate bzw. Rillen, mit denen die einzelnen Gefäßzonen, meist Hals und Schulter, voneinander abgesetzt sind. Die Gefäßtypen umfassen eine große Bandbreite von Krugformen und Bechern, wobei die sog. 'Jacobakannen' und die Trichterhalsbecher besonders auffällige Varianten darstellen. Im 16. Jahrhundert erweiterten die Siegburger Töpfer ihre Produktpalette um weitere Krug- und Kannenformen, vor allem um den Gefäßtyp der 'Siegburger Schnelle', einer Art konisch zulaufendem Humpen. Die Gefäßoberfläche, vor der allem der verzierten Gefäße, ist nicht mehr geflammt, sondern einheitlich weißgrau und weist z.T. eine meist sehr dünne Sinterglasur auf. Die Dekore bestehen aus Profilleisten und einer großen Vielfalt von applizierten Reliefdekoren mit Szenen aus zeitgenössischen Druckgraphikvorlagen biblischer und weltlicher Thematik. Im 17. Jahrhundert gehörten auch graues, manganblau bemaltes Steinzeug zum Repertoire der Siegburger Töpfer. Seit Ende des 16. Jahrhunderts vollzog sich im Laufe kriegerischer Auseinandersetzungen374 und dem damit verbundenen Wegzug einiger Töpfer ein allmählicher Niedergang der Steinzeugherstellung. Im Verlaufe des 30jährigen Krieges kam sie mit der Zerstörung Siegburgs im Jahre 1632 endgültig zum Erliegen und wurde in ihrer vorherigen Form nicht wieder aufgenommen. Die Töpfer zogen zum Teil nach Raeren und in den Westerwald und produzierten dort weiter375. 371 z.B. Reineking von Bock 1986, 50 372 Rech 1991, 5 373 Im Gegensatz zu einer weit verbreiteten Auffassung handelt es sich nicht um eine absichtlich erzeugte Salzglasur sondern um eine Ascheanflugglasur und z.T. um eine Sinterglasur, d.h. um ein leichtes Anschmelzen der Oberfläche. (Reineking von Bock 1986, 51-52; Hähnel 1987, 10) 374 Gemeint ist der 'Truchsessische Krieg' 1586/87 (Reineking von Bock 1986,56; Ruppel 1991b, 59ff) 375 Ausführlich zum Siegburger Steinzeug: Falke 1908/1977 Bd. 1, 66ff; Reineking von Bock 1986, 50ff; Hähnel 1987 u. 1992; Beckmann 1975 177 Abb. 35: Farbtabelle des Siegburger Steinzeugs Oberfläche innen RAL 10.. . ./. 1001 1002 1013 1014 1015 1019 1034 (Anzahl) . (6) (1) (2) (25) (6) (1) (3) RAL 70.. . . 7030 7032 7034 7044 (Anzahl) RAL 80.. . (7) 8023 (151) (6) (21) (Anzahl) Kombination (Anzahl) . (1) 7032/8023 7032/1034 (1) (2) Oberfläche außen RAL 10.. . ./. 1000 1001 1002 1011 1013 1014 1015 1019 1034 RAL 20.. (Anzahl) . . (2) 2001 (19) 2010 (6) (5) (2) (34) (17) (3) (33) RAL 70.. (Anzahl) . . (4)) 7002 (1) 7008 7023 7030 7032 7034 7042 7044 RAL 80.. (Anzahl) . . (1) 8000 (1) 8001 (1) 8002 (3) 8003 (76) 8004 (2) 8007 (1) 8008 (18) 8023 (Anzahl) Kombination (Anzahl) . (2) (21) (4) (22) (63) (2) (2) (101) 10../10.. 10../20.. 10../70.. 10../80.. 20../70.. 20../80.. 70../70.. 70../80.. 80../80.. (15) (2) (6) (77) (2) (1) (2) (86) (21) Scherben RAL 10.. (Anzahl) . . 1001 (12) 1002 (1) 1013 (3) 1014 (129) 1015 (66) 1020 (1) RAL 70.. . . 7032 7034 7044 (Anzahl) (19) (1) (1) Mit einer Anzahl von 242 Stück (ca. 22 %) stellt das Siegburger Steinzeug die zweitgrößte Gruppe des Steinzeugs im Fundaufkommen an der Bernwardsmauer dar (s. Abb. 8). Bei sieben Krugfragmenten ist die Herkunft aus Siegburg fraglich. Entweder die Scherbenfarbe oder die Machart lassen den Gedanken aufkommen, dass es sich um Nachahmungen anderer Provenienz handelt. In einem Falle ist der Fuß mit einem umlaufenden Rollstempelfries versehen (KatNr. 2339) und in einem weiteren Fall mit Fingerkniffen (KatNr. 2350). Beide Fußteile sind als Planboden mit noch sichtbaren Drahtspuren ausgebildet. Möglicherweise stammt das letztere Stück aus Duingen. Drei Krüge fallen durch ihren unvollständig durchgesinterten Scherben mit deutlich erkennbarer Sandmagerung auf (z.B. KatNr. 2348). 178 Auf fast zwei Drittel der Gefäße (152 Stück) sind auf der Außenseite flächige Drehriefen in unterschiedlich starker Ausprägung zu erkennen. Die Gefäße mit einer glatten Oberfläche machen dagegen nur etwas mehr als ein Fünftel (51 Stück) der Gesamtmenge aus. Bei 24 Gefäßen kommen Drehriefen zonal begrenzt vor, so dass sie den Charakter von plastischem Dekor besitzen. Insgesamt gibt es 41 Gefäße mit plastischem Dekor. Bis auf wenige Ausnahmen weist die Außenhaut der Siegburger Keramik die charakteristische rotbraune Flammung auf (214 Stück). Bei sechs Gefäßen ist die Anflugglasur stellenweise so verschlust und dick, andererseits aber auch flächig abgeplatzt, dass man an eine intentionelle, aber missglückte Salzglasur denken könnte376. Teilweise erinnert das Aussehen der Oberflächen an Craquelée-Strukturen, wie sie durch sog. 'Schrumpflack' z.B. auf Holzoberflächen erzeugt werden können. Das Farbspektrum der Scherbenoberfläche besteht überwiegend aus einer Kombination heller Erdfarben oder heller Grautöne mit rötlichen bis rotbraunen (s. Abb. 35). Auf der Innenseite weisen die Gefäße ebenfalls überwiegend Drehriefen auf der gesamten Fläche auf (173 Stück), während nur ein kleinerer Teil glattgedreht ist (41 Stück). Auf Grund der meist engen Gefäßmündungen ist die Oberfläche nur selten und dann meist nur im Rand-/Halsbereich mit einer Anflugglasur versehen. Der überwiegende Farbton des Scherbens ist ein helles Grau und gelegentlich Elfenbein. Andere Farbtöne bleiben meist auf Einzelfälle beschränkt (s. Abb. 35). Gefäßtypen: (s. Abb. 36) Becher: Bei acht Gefäßen kann es sich um den Gefäßtyp 'Becher' handeln. Da der Erhaltungsgrad mit ein bis zwei Fragmenten pro Gefäß sehr gering ist, kann ebenso der Gefäßtyp 'Krug' oder 'Topf' möglich sein. Der Randdurchmesser variiert von 5 bis 8 cm und der Bodendurchmesser von 5,5 bis 6 cm. Die häufigste Randform bildet der Glattrand (4 Stück), der kurz, aufgestellt, zum Hals abgesetzt und oft spitz ausgezogen ist. Der Steilrand (2 Stück) ist ebenfalls spitz ausgezogen. Der Hals ist meist trichterförmig (5 Stück). Die Gefäßform lässt sich in zwei Fällen als bauchig bis kugelig erkennen und der Boden ist einmal als Wellenfuß und einmal als Planboden ausgebildet. Ein Gefäß trägt als plastischen Dekor Drehriefen auf der Schulter. Topf: Zwei Gefäße können eventuell dem Gefäßtyp 'Topf' angehören. Sie können aber auf Grund ihres Erhaltungszustandes von ein bis zwei Fragmenten auch zum Typ 'Becher' oder 'Krug' gehören. Es sind jeweils ein Rand- und ein Bodenstück erhalten, beide mit einem Durchmesser von 8 cm. Die Randform ist ein kurzer aufgestellter Glattrand (KatNr. 2322) und bei dem Bodenfragment (KatNr. 2321) handelt es sich um einen Planboden. Die Gefäßform ist bei beiden Exemplaren bauchig. Das Randstück trägt als plastischen Dekor auf der Schulter eine Zone schmaler Drehriefen. 376 Diese Erscheinung ist vielmehr ein normales Ergebnis des Brennvorgangs und darauf zurückzuführen, dass an einigen Stellen im Ofen eine verstärkte Bildung von Ofenkondensat auftritt (vergl. auch Reineking von Bock 1986, 51) 179 Siegburger Steinzeug - Gefäßtypen Jacobakanne 1,6% Becher / Topf 4,7% Trichterhalskrug 1,2% Enghalskrug 8,2% Tüllenkanne 0,4% Krug 83,9% Abb. 36: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Diagramm "Anteile der Gefäßtypen des Siegburger Steinzeugs" 180 Krug/Kanne: Zum Gefäßtyp 'Krug' bzw. 'Kanne' gehören 241 Stück. Den in der Literatur gängigen Benennungen verschiedener Krüge377 lassen sich nur wenige zuordnen. Es treten folgende Varianten auf: Jacobakanne (4 Stück), Kugelbauchkrug (2 Stück), Enghalskrug (21 Stück), Trichterhalskrug bzw. becher (3 Stück) und Tüllenkanne (1 Stück). Der Erhaltungszustand ist mäßig, 38 Stück sind immerhin zwischen 10 % und 100 % erhalten. Die Randdurchmesser liegen im Bereich von 3 bis 8 cm und die Bodendurchmesser zwischen 8 und 13 cm, die Höhe beträgt 14 bis 34,5 cm und der größte Durchmesser variiert von 6 bis 18 cm. Der Glattrand ist mit 49 Stück am häufigsten. Er ist meist spitz ausgezogen oder in seiner Materialstärke verjüngt. Er erscheint überwiegend gerillt abgesetzt zur Schulter. Der nur von seiner Stellung her unterschiedliche Steilrand ist die zweithäufigste Randform (33 Stück). Er tritt ebenfalls oft nach innen, außen oder gerade nach oben spitz ausgezogen auf und ist innen oder außen gerillt. Gelegentlich ist er leicht erweitert, ohne trichterförmig zu sein, oder schräg nach innen abgestrichen. Ein Trichterrand kommt selten vor (3 Stück). Auch er ist spitz ausgezogen und gerillt zum Hals abgesetzt. Bei den Halsformen der Krüge herrscht die zylindrische Form vor (42 Stück). Er ist je nach Krugform kurz, lang, eng oder weit. Bei einzelnen Gefäßen erweitert er sich trichterförmig nach oben oder kegelig nach unten. Eine kegelige Halsform weisen 28 Krüge auf. Die Kegelform ist meist nur sehr schwach ausgeprägt und z.T. zur Schulter abgesetzt. Bei 16 Gefäßen tritt der Hals als enge Röhre auf, die etwas eingezogen sein kann und in einigen Fällen sich im oberen Teil zum Rand leicht erweitert ('Enghalskrüge'). Ein trichterförmiger Hals ist an 14 Krügen vorhanden, wobei die Trichterform mitunter nur angedeutet ist. Gelegentlich kommt ein in der Mitte eingezogener Hals vor (8 Stück), teilweise nur in schwacher Ausprägung. Diese Halsform ist oft relativ lang und eng (z.T. Enghalskrüge). Alle Krüge weisen in der Regel eine bauchige Gefäßform auf, die, abhängig von den Proportionen, zwischen schlank (48 Stück, z.B. KatNr. 2323) und kugelig (1 Stück, KatNr. 2357) angesiedelt werden kann. Zwischenformen sind birnenförmige (1 Stück, KatNr. 2356) und eiförmige (3 Stück, z.B. KatNr. 2352) Krüge. Bei 72 Gefäßen ließ sich die Form nur allgemein als bauchig charakterisieren. Fast alle Krüge mit erhaltener Bodenzone sind mit einem Wellenfuß ausgestattet (121 Stück). Er ist meistens hohl, d.h. nur der Fußrand dient als Standfläche. An einigen Exemplaren ist der Gefäßboden unterschiedlich weit nach unten ausgestülpt, niemals aber so tief, dass er aufsitzt (z.B. KatNr. 2334). Ein Wellenfuß ist fast plan, allerdings ist seine Herkunft aus Siegburg fragwürdig (KatNr. 2336). Gleichfalls Zweifel in dieser Hinsicht lässt ein Krug mit Standfuß offen (KatNr. 2339). Einen einfachen Planboden weist ein Gefäß auf, das auch als 'Topf' bzw. 'Becher' angesprochen werden kann (KatNr. 2321). An ungefähr einem Fünftel der Krüge hat sich eine Handhabe erhalten. Überwiegend ist das ein Bandhenkel (46 Stück), dessen Ansatzstellen sich zwischen Hals und Schulter (3 Stück), unterm Rand und am Hals (12 Stück) oder nur am Hals (27 Stück) befinden. Die Henkel sind meist flach und nur ausnahmsweise schwach profiliert (3 Stück). Ein Henkel befindet sich seitlich in einem Winkel von 90 Grad zu einer vorhandenen Gießschnauze (KatNr. 2329). Die Form des Wulsthenkels ist nur an zwei Krügen vertreten, einmal am Hals (KatNr. 2325) und einmal unterrandständig und leicht abgeflacht (KatNr. 2341). 377 vgl. z.B. Reineking von Bock 1986, 56 181 Ein bis zwei Krüge sind mit einer Ausgussvorrichtung versehen. Das eine Exemplar mit einer Gießschnauze und seitlich dazu positioniertem Henkel ist bereits erwähnt (KatNr. 2329). Beim zweiten Exemplar lässt der Erhaltungszustand keine Entscheidung zu, ob es sich um eine Röhrentülle oder einen Röhrenhals handelt. Der Außendurchmesser von 3,5 cm lässt beide Möglichkeiten zu. Dekor: An 40 Krügen erscheinen plastische Dekore. Drei Gefäße tragen am Rand umlaufende Rillen und Gratleisten (z.B. KatNr. 2341). Der Hals ist oft flächig mit Drehriefen versehen (22 Stück), die zum Teil aber auch nur partiell bzw. zonenweise eingedreht sind. Sie treten in der gesamten Bandbreite von nur schwach angedeuteter bis zu prägnanter Ausführung auf. Überwiegend sind die Drehriefen breit und flach. In zwei Fällen ist der Hals flächig bzw. vierfach gerillt. Ein Gefäß ist durch umlaufende Leisten zonal gegliedert (KatNr. 2353). Vielfach ist der Hals durch Grate, Leisten, Rillen oder eine scharfe Leiste zur Schulter abgesetzt. Die Schulter ist nur selten verziert. Zweimal tritt eine umlaufende Rille auf (z.B. KatNr. 2349) und ebenso oft die Applikation einer Rosette (KatNr. 2335 u. 2337). Die Gefäßwandung trägt in einem Fall die Applikation eines Medaillons (KatNr. 2359). Der Fußbereich weist außer seinem charakteristischen eingearbeiteten Wellendekor einmal zusätzlich einen umlaufenden Rollstempel auf (KatNr. 2339). Bei diesem Exemplar ist die Herkunft aus Siegburg zweifelhaft. Ein Fragment, welches möglicherweise aus dem Fuß- oder Schulterbereich einer Tüllenkanne stammt, trägt Kerbschnittdekor und eine umlaufende Profilleiste (KatNr. 2360). Technische Merkmale: An einigen Gefäßen finden sich Spuren einer Nachbearbeitung (s. Kapitel 5.3.4.). In sechs Fällen ist die Standleiste des Fußes während oder nach dem Trocknungsvorgang plan gerieben worden, damit der Krug nicht wackelt (z.B. KatNr. 2338). Der gleiche Effekt wurde an fertig gebrannten Krügen mit einem Planschliff erzielt und außerdem wurden so scharfkantige Anhaftungen entfernt (KatNr. 2354). Zwei Krüge weisen plan geschliffene Rand als Auflagefläche für einen Metalldeckel auf378 (KatNr. 2349 u. 2354). Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang Das Siegburger Steinzeug kommt überwiegend in den Horizonten 5 und 6 vor, vereinzelt auch in Horizont 7 und gelegentlich in Horizont 4 und in den oberen Schichten von Horizont 3 (s. Abb. 37). Diese Horizonte repräsentieren die Zeit von ca. 1300 bis heute. Der Horizont 3 entspricht weitgehend dem 13. Jahrhundert als es noch kein voll entwickeltes Siegburger Steinzeug gab379. Dieses Phänomen ergibt sich aus einer gewissen Unschärfe im Übergangsbereich zwischen den einzelnen Horizonten, die bei der Aufteilung in ein relativ grobes Horizontraster zwangsläufig auftritt (s. Kapitel 4.2. ff). Das Vorkommen der Siegburger Keramik in den jüngeren Horizonten spiegelt sicherlich keine derartig lange Laufzeit wieder, sondern hat seine Ursache in der mehrfachen Umlagerung des Materials. Die überwiegend nur in Form von Oberflächenstrukturen auftretenden Dekore (Grate, Leisten, Rillen usw.) sind in den Horizonten entsprechend der Fundmenge relativ gleich verteilt und lassen daher keine zeitliche Differenzierung erkennen. 378 Eine Abbildung eines solchen Kruges mit Deckel findet sich z.B. bei Hähnel 1992 (Bd. 2), 271 Kat.Nr. 1840 379 Vollentwickeltes Siegburger Steinzeug taucht erst ab Mitte bis Ende des 14. Jahrhunderts auf. (vgl. Reineking von Bock 1986, 50ff; Hähnel 1987, 19ff) 182 Es ist auffällig, dass alle Jacobakannen und fast alle Enghalskrüge aus den Horizonten 4 und 5 stammen und alle Trichterhalsgefäße aus Horizont 6. Dieser zunächst überraschende Umstand, da seit Mitte des 17. Jahrhunderts, wie eingangs erwähnt, in Siegburg kein Steinzeug mehr hergestellt wurde, ist auch hier auf mehrfache Umlagerung der Keramik zurückzuführen. 183 Keramik - Steinzeug Anzahl 400 350 300 250 200 150 100 50 0 1 Siegburg 2 Westerwald 3 4 5 Horizont Sachsen Duingen 6 7 Sonstige Provenienz Abb. 37: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Diagramm " Verteilung der einzelnen Provenienzen des Steinzeugs auf die Horizonte" 184 Einordnung und Datierung im überregionalen Kontext Das Formenspektrum des Siegburger Steinzeugs ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts wiederholt unter verschiedenen Gesichtspunkten bearbeitet worden380. Trotzdem besteht m.E. zusätzlich zur überwiegend kunsthistorischen Einordnung der dringende Bedarf nach archäologisch abgesicherten Daten, insbesondere für das nur wenig verzierte Gebrauchsgeschirr381. Besonders in fragmentiertem Zustand lässt sich dieses nur in ein sehr grobes zeitliches Raster stellen. Vergleichbare Trichterhalsgefäße, wie die im Fundmaterial vorhandenen (KatNr. 2358 u. 2359), werden ins 16./17. Jahrhundert datiert382. Die Fundumstände an der Bernwardsmauer lassen keine eindeutige Datierung zu. Besonders bemerkenswert ist, dass die Medaillonauflage von (KatNr. 2359) vollkommen identisch ist mit der bei Seewaldt und Hähnel abgebildeten. Die Herkunft aus derselben Siegburger Werkstatt ist damit wahrscheinlich. Die Form der Jacobakanne datiert Reineking von Bock ins 15. Jahrhundert383. Das stimmt mit den in Hildesheim gemachten Befunden nicht überein, wo diese erst im Horizont 5, ab ca. Mitte des 16. Jahrhunderts auftaucht (KatNr. 2328 u. 2329). Einerseits lässt dies auf eine relativ lange Nutzungsdauer bzw. ein spätes Erscheinen in Hildesheim schließen und außerdem neige ich zu der Ansicht, dass Jacobakannen wohl noch nach 1500, wenn auch in verminderter Stückzahl, produziert worden sind. Die Jacobakanne KatNr. 2329 weist die Besonderheit einer aus Hals und Rand gekniffenen Gießschnauze mit einem Bandhenkel seitlich im Winkel von 90 Grad dazu auf. Für dieses Merkmal ließen sich in der mir zur Verfügung stehenden Literatur nur zwei Parallelen bei Klinge und Dexel finden. Sie datieren sie ins 15. bis 16. Jahrhundert384. Die Variante des 'Enghalskruges' tritt in Hildesheim, im Gegensatz zu ihrer seltenen Erwähnung in der Literatur, relativ häufig auf (z.B. KatNr. 2324 u. 2326). Beckmann und Hähnel, die jeweils nur ein einzelnes Halsfragment zur Verfügung haben, datieren diese Form auf Mitte des 13. Jahrhunderts 380 z.B. Falke 1908, Koetschau 1924, Beckmann 1975, Reineking von Bock 1986, Hähnel 1987 u. 1992 381 Leider sind die von Beckmann in Aussicht gestellten Veröffentlichungen zu einer nachprüfbaren Typologie und Chronologie auf der Basis seiner Grabungen in der Siegburger Aulgasse bisher noch nicht erschienen (Beckmann 1975, 19). Zu den Datierungen von Beckmann ist zu bemerken, dass er fast immer ca. 100 Jahre früher ansetzt als andere Bearbeiter es tun. Eine - nicht sehr befriedigende - Erklärung mag sein, dass er das Material am Ort der Herstellung ausgewertet hat, während es sich ansonsten meist um die vom Konsumenten hinterlassenen Reste als Schlusspunkt einer mehr oder weniger lange Benutzungsperiode handelt. 382 Reineking von Bock 1986, 192 Kat.Nr. 174; Seewaldt 1990, 98-99 Kat.Nr. 292; Hähnel 1992, 314 Kat.Nr. 2199 383 Reineking von Bock 1986, 186-187 384 Dexel 1980, 186 Abb. 211; Klinge 1972, Nr. 209. - Ein fast identisches vollständiges Exemplar entdeckte ich im Museum Höxter-Corvey in einer Ausstellung über Bodenfunde aus der Stadt Höxter (1995). Eine zeitgenössische bildliche Darstellung, allerdings ohne Henkel, fand ich auf einer Abendmahlsszene an der Westwand der Sakristei der Alexanderkirche zu Wildeshausen, Ldkr. Diepholz. Die Wandmalerei datiert nach Auskunft des Pfarrers ins 15. Jahrhundert. - Eine weitere zeitgenöss. Darstellung findet sich auf dem Abendmahls-Tafelbild des Wildunger Altares von 1403 (abgebildet bei Leineweber 1982, 8 Abb. 1), zusammen mit einem kleinen Siegburger Krug ohne Henkel und Schnauze, dem eindeutig die Funktion eines 'Trinkbechers' zukommt. 185 bzw. ins 16./17. Jahrhundert385. Die spätere Einordnung durch Hähnel deckt sich mit dem Vorkommen in den Befunden des Horizont 5, insbesondere der Verfüllung der Kloake Phase C. Es scheint sich um eine langlebige Form zu handeln, da sie bereits in den jüngeren Befunden des Horizonts 4 auftaucht. In die gleiche Richtung weisen Funde einzelner Enghalskrüge aus Göttingen386 und Höxter387, die Befunden des frühen bis späten 16. Jahrhunderts entstammen. Ebenfalls aus Göttingen kommt ein Enghalskrug, der eine weitgehend identische Machart wie die Hildesheimer Stücke KatNr. 2324 u. 2326 aufweist. Leider bietet Schütte keine befundbezogene Datierung für diesen Krug an388. Ein Kerbschnitt verziertes Fragment, das eventuell zu einer Tüllenkanne gehört haben kann (KatNr. 2360), kommt aus einem jüngeren Befund des Horizonts 5 (ca. Mitte 16. Jahrhundert). Reineking von Bock datiert diese Krüge in die neunziger Jahre des 16. Jahrhunderts389, was mit dem Hildesheimer Befund im Einklang steht. Zwei Krüge weisen Auflagen von Stempelrosetten auf. In einem Falle handelt es sich um sieben spitze Nuppen, die um eine zentrale Nuppe gruppiert sind (KatNr. 2335). Die Datierungsvorschläge reichen vom 14. bis ins 16. Jahrhundert390. Der Befund in Horizont 5 unterstützt eine Einordnung ins 16. Jahrhundert, es handelt sich aber offenbar um eine ziemlich langlebige Dekorvariante. Die zweite Rosette besteht aus einem Kreuz, umgeben von zwei konzentrischen Kreisen, deren Zwischenraum mit Perlnuppen gefüllt ist (KatNr. 2337). Ein Krug aus Braunschweig trägt nahezu identische Rosetten und datiert ins 14./15. Jahrhundert391. Bei zwei Trichterhalsbechern mit ähnlichen Rosetten gelangt Reineking von Bock zur gleichen Zeitstellung392. Das vorliegende Stück stammt aus einer jüngeren Verfüllschicht und kann daher keine Angaben zur Datierung liefern. Eine häufige Form im Fundgut ist der unverzierte, bauchige Krug mit zylindrischem bzw. leicht kegel- oder trichterförmigem Hals (z.B. KatNr. 2351 u. 2354). Er ist auch andern Orts eine verbreitete Form und wird ins 14. bis 15. Jahrhundert datiert393. Dem entspricht in Hildesheim das Vorkommen dieser Krugform ab Horizont 4 und überwiegend in den Schichten von Horizont 5. Eine lange Laufzeit dieser reinen Zweckformvariante des Siegburger Steinzeugs ist anzunehmen. Ein Einzelstück ist das Fragment eines kugeligen, eventuellen Bechers mit kurzem aufgestelltem Rand und sehr homogener Glasur (KatNr. 2322). Diese Gefäßform kommt, z.T. als Faststeinzeug, 385 Beckmann 1975, Taf. 13/10; Hähnel 1992, 335 Kat.Nr. 1845 386 Löbert 1980a, 18 Abb. 10/59 387 Stephan 1992, 110 Abb. 161 388 Schütte 1978a, 230 Kat.Nr. 200 389 Reineking von Bock 1986, 214-217 390 Beckmann 1975, Taf. 39/7 (14. Jhdt.); Reineking von Bock 1986, 176 Kat.Nr. 129 (14./15. Jhdt.); Hähnel 1987, 207ff (15./16. Jhdt.) 391 Rötting 1985b, 247 Abb. 7 392 Reineking von Bock 1986, 176 Kat.Nr. 136 u. 137 393 Beckmann 1975, Taf. 39/3-7, 40/1-2 (Anf. 14. Jhdt.); Reineking von Bock 1986, 172 Kat.Nr. 118 (15. Jhdt.); Schütte 1984, 54 Abb. 73 (Anf. 15. Jhdt.); Rötting 1985b, 247 Abb. 7 (14./15. Jhdt.). Einen münzdatierten Krug ("nach 1422") gibt es in Duisburg (Fansa 1995, 574-575 Kat.Nr. 306). 186 schon im 13. Jahrhundert vor und ist auch im 16. Jahrhundert wohl noch gebräuchlich394. Die Befundlage in Horizont 5 und die sorgfältige Machart machen eine Datierung ins späte 16. Jahrhundert wahrscheinlich. Ein weiteres Einzelstück ist das Fragment eines sehr dünnwandigen Kruges mit zonal stark gegliedertem Hals (KatNr. 2353). Er stammt aus einem Befund von Horizont 4 und datiert damit mindestens ins 15. Jahrhundert. Beckmann datiert diese Form an den Anfang des 14. Jahrhunderts und Hähnel ins 15./16. Jahrhundert395. Der Vorschlag von Hähnel entspricht eher den Fundumständen des Gefäßes. Im Ergebnis stelle ich fest, dass im Fundmaterial des Siegburger Steinzeugs von der Bernwardsmauer das schlichte Gebrauchsgeschirr überwiegt. Reich verziertes Prunkgeschirr taucht bis auf eine Ausnahme (KatNr. 2360) nicht auf, ebenso fehlt die Variante der Siegburger Schnelle. Der einfache Krug ist die vorherrschende Gefäßform, die der Funktion als Schenk- und Trinkgeschirr, aber auch der Bevorratung (Enghalskrug = Flasche) dienen konnte. Die geringe Stückzahl im Vergleich zum Duinger Steinzeug ist sicherlich in dessen besserer Verfügbarkeit und dessen wahrscheinlich geringerem Preis (u.a. wegen der räumlichen Nähe Duingens) zu sehen. Die weite zeitliche Streuung des Siegburger Steinzeugs erweckt bei mir den Eindruck, dass die Laufzeiten bzw. Produktionszeiträume des einfachen Gebrauchsgeschirrs größer waren, als es die Standardliteratur vermittelt. Eine überregionale Auswertung und weitere Forschungen in Siegburg396 würden sicher helfen, diese Frage zu klären. 394 Leineweber 1982, Kat.Nr. 157 u. 160 (Faststeinzeug); Hauser 1990, 32 Abb. 6/1; Daum 1987, 49 Abb. 43 re; Reineking von Bock 1986, 189 Kat.Nr. 164-165 395 Beckmann 1975, Taf. 45/2-3; Hähnel 1987, 180-181 Kat.Nr. 197-198 396 Einen großen Fortschritt in dieser Hinsicht bedeutet die Untersuchung der Werkstatt der Töpferfamilie Knütgen und ihre interdisziplinäre Auswertung (Ruppel u.a. 1991). Es ist zu hoffen, dass dieses Projekt kein Einzelfall bleibt. Vielversprechend ist die Bearbeitung der sog. "Fritz Schulte Sammlung" durch M. Roehmer, deren Veröffentlichung die Autorin für 2004 plant (Roehmer 2004). 187 5.3.3.2.2. Westerwälder Steinzeug Das Westerwälder Steinzeug wurde in zahlreichen Orten im Westerwald, östlich von Koblenz, hergestellt. Noch heute trägt diese Region den Namen 'Kannenbäcker Land' (s. Abb. 29). Die Herstellung von Keramik reicht mindestens bis ins 13. Jahrhundert zurück. Der Beginn der Steinzeugproduktion wird für die Mitte des 15. Jahrhunderts angenommen397. Die Basis des bis heute bestehenden Töpfereigewerbes bildeten die außerordentlich großen Vorkommen tertiären Tones, verbunden mit dem Holzreichtum der ausgedehnten Wälder. Die charakteristischen Merkmale des Westerwälder Steinzeugs seit dem 16. Jahrhundert sind sein hell- bis mittelgrauer Scherben, der in der Regel mit einer deutlichen Salzglasur versehen ist. Im Gegensatz zum oxidierend gebrannten Siegburger Steinzeug wurde die Ware aus dem Westerwald fast ausschließlich bei reduzierender Ofenatmosphäre gebrannt. Ebenfalls im Gegensatz zur Siegburger Ware erfolgte gegen Ende des Brandes eine intentionelle Salzzugabe für die Glasur. Die meisten Gefäße sind verziert. Es dominiert plastischer Dekor. Durch Profilleisten wird eine ausgeprägte zonale Gliederung bewirkt. Die Flächen sind mit Applikationen von Rosetten, Friesen oder Bildreliefs versehen oder sie tragen Stempeldekore, Kanneluren oder Ornamente in Kerbschnittoder Knibistechnik. Zusätzlich ist oft eine Bemalung in den Farben Kobaltblau und mitunter Manganviolett anzutreffen. Die produzierten Gefäßformen bestehen vor allem aus einer Vielzahl von Krugformen, sowie Bechern und Humpen. Seit dem 18. Jahrhundert wurden außerdem in großem Umfang Mineralwasserflaschen für den nahe gelegenen Brunnen von Selters hergestellt. Die Blütezeit des Westerwaldes als Töpferregion begann Ende des 16. Jahrhunderts mit der Einwanderung von Töpfern aus den übrigen rheinischen Töpferregionen (unter anderem aus Siegburg) und einem damit verbundenen großen qualitativen Entwicklungssprung. Einen ersten Einbruch gab es erst Mitte des 18. Jahrhunderts durch das Aufkommen von Fayence und Porzellan und einen zweiten Einbruch Anfang des 19. Jahrhunderts durch die Konkurrenz des Englischen Steinguts. Bis heute wird im Westerwald einfaches Gebrauchsgeschirr hergestellt, in neuerer Zeit ergänzt durch kunstgewerbliche Produktion398. Mit einer Anzahl von 20 Individuen stellt das Westerwälder Steinzeug im Fundgut eine Ausnahmeerscheinung dar (s. Abb. 8). Der Erhaltungszustand umfasst meist nur ein bis vier Fragmente, nur zwei Gefäße sind zu 60 % bzw. zu 70 % erhalten (KatNr. 2577). Der Scherben bei 15 Gefäßen ist reduzierend gebrannt, bei zwei Gefäßen oxidierend (z.B. KatNr. 2570) und ein Gefäß lässt eine uneinheitliche Brennatmosphäre erkennen (KatNr. 2574). Der Scherben ist sehr fein gemagert und die Außenseite ist durchweg salzglasiert. In den meisten Fällen weist sie einen hellgrauen Farbton auf, während die oxidierend gebrannten Gefäße Töne der hellen Erdfarben zeigen. Die Innenseite ist ebenfalls meist salzglasiert (13 Stück) und hellgrau. Bei unglasierter Oberfläche kommen rötliche Farbtöne und helle Erdfarben vor. Im Bruch zeigt der Scherben überwiegend hellgraue Farbtöne und nur gelegentlich helle Erdfarben. Die Oberflächenstruktur der Innenseite ist meist glatt mit sehr feinen Drehriefen, die nur bei vier Gefäßen deutlicher ausgeprägt sind. Dabei handelt es sich um enghalsige Krüge bzw. Flaschen, deren Innenseite im Gegensatz zu 397 Spiegel 1980, 4 u. 6 398 Ausführlich zum Westerwälder Steinzeug: Falke 1908/1977 Bd. 2, 65ff; Koetschau 1924, 47ff; Reineking von Bock 1986, 65ff; Spiegel 1980; Keramikmuseum Westerwald 1990 188 den Humpen nicht ohne weiteres einsehbar ist. Alle Gefäße tragen außen einen plastischen Dekor und sind überwiegend zusätzlich bemalt (15 Stück). Gefäßtypen: (s. Abb. 38) Krug: Elf Gefäße gehören zum Gefäßtyp 'Krug'. Aus vier Halsfragmenten konnte annäherungsweise ein Randdurchmesser zwischen 3 und 9 cm festgestellt werden. Ein Boden besitzt einen Durchmesser von 10 cm und sieben Wandungsfragmente ließen maximale Durchmesser zwischen 11 und 15 cm erkennen. Eine bestimmte Randform war mangels Erhaltung an keinem Krug zu erkennen. Drei Exemplare besitzen einen zylindrischen Hals und einer einen leicht kegeligen. Die Gefäßform ist teils bauchig (6 Stück) und teils zylindrisch (4 Stück). Der Boden selbst war an keinem Gefäß vorhanden, es ließen sich lediglich in einem Fall ein Planboden und in einem anderen Fall ein eingezogen abgesetzter Fuß (KatNr. 2570) vermuten. Ebenso hatten sich Handhaben nicht erhalten. Dekor: Die einzelnen Gefäßzonen sind mit Rillen und Profilleisten voneinander abgesetzt. In einem Fall sind die Leisten als Tau- und Schuppenfries reliefiert (KatNr. 2568). Die Flächen sind mit verschiedenen Applikationen versehen, wie Perl-, Blüten- und Wirbelrosetten (KatNr. 2573), Floraldekor (KatNr. 2571) und Bildreliefs (KatNr. 2568). Weitere Gefäße zeigen Dekor in Kerbschnitt- (KatNr. 2560) und Knibistechnik (KatNr. 2574) und andere zeigen Kanneluren und gestempelte Blattornamente (KatNr. 2570). Zusätzlich sind die meisten Krüge bemalt. Viele tragen einen flächigen kobaltblauen Farbauftrag (7 Stück) und bei weiteren ist dieser nur zonal im Bereich von Furchen, Leisten und Auflagen anzutreffen. An zwei Gefäßen kommt als Zweitfarbe Manganviolett vor. Humpen: Der Gefäßtyp 'Humpen' ist mit sieben Exemplaren vertreten. Zwei davon können allerdings auch ein Krug und einer ein Becher sein. Der Erhaltungszustand ist mit ein bis vier Fragmenten ziemlich schlecht. Der Randdurchmesser variiert von 7 bis 9 cm bei Bodendurchmessern zwischen 10 und 11 cm. Bei den erhaltenen Randformen handelt es sich immer um einen einziehenden Profilrand (3 Stück) und die Gefäßform ist entweder zylindrisch (4 Stück) oder leicht kegelig (4 Stück). Der Boden ist als Planboden ausgebildet (2 Stück) und durch Profilleisten von der Wandung abgesetzt. Eine Handhabe hat sich nur in einem Fall als dicker, profilierter Bandhenkel erhalten (KatNr. 2563). Dekor: Die Rand- und Fußzone der Humpen ist durch schmale und breite Furchen und Leisten profiliert, zusätzlich zeigen sie Friese mit Rollstempeldekor (KatNr. 2572), mit Stempelornamenten (KatNr. 2571) und Auflagen mit Diamant- und Perlnuppen (KatNr. 2564). Die Wandung trägt einmal Stempelrosetten (KatNr. 2563) und ein weiteres Exemplar vollflächig Wirbelrosetten (KatNr. 2573). Zusätzlich sind fast alle Humpen kobaltblau bemalt, hauptsächlich in den Furchen und Rillen zwischen den Profilleisten und in den Vertiefungen der Stempelornamente. Ein Humpen weist als Zweitfarbe manganviolett auf (KatNr. 2564). 189 Westerwälder Steinzeug - Gefäßtypen Humpen 29,2% Krug 45,8% Becher 8,3% Flasche 16,7% Abb. 38: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Diagramm "Anteile der Gefäßtypen des Westerwälder Steinzeugs" 190 Becher: Zwei Gefäße sind als Becher anzusprechen, wovon der eine auch ein Humpen sein kann (s.o., KatNr. 2572). Der andere ist ein recht gut erhaltener (70 %) Trichterhalsbecher von sehr typischer Form (KatNr. 2577). Er weist reichen plastischen Dekor und Bemalung auf. Flasche: Drei Gefäße gehören zum Typ 'Flasche'. Ein Halsfragment von leicht kegeliger Form hat einen Durchmesser von ca. 3 cm (evtl. 'Krug', KatNr. 2571). Zum nicht erhaltenen Rand weist es eine schmale Rille und eine Leiste auf und auf der Fläche sitzt eine Perlenrosette. Die Fläche ist kobaltblau bemalt und das Innere der Rosette ist manganviolett ausgefüllt. Eine Flasche ist zu ca. 60 % erhalten und weist einen kurzen gehenkelten Hals und einen bauchig hohen Gefäßkörper auf (KatNr. 2575). Ein Dekor beschränkt sich auf eine Leiste um den Hals und spärliche kobaltblaue Bemalung. Die dritte Flasche ist fast vollständig erhalten (KatNr. 2576). Sie zeigt die zylindrische Form und den bräunlichen Farbton der späten Produktion von Flaschen für den Mineralwasserversand aus Selters. Im oberen Teil befindet sich auf der Wandung ein eingeritztes kreisförmiges Wappen mit der Umschrift "Selters" um ein Kreuz und die Buchstaben "CT". Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang Die Keramik des Westerwälder Steinzeugs kommt hauptsächlich in Horizont 6 vor und vereinzelt in den Horizonten 4, 5 und 7 (s. Abb. 37). Diese Horizonte entsprechen einer Zeitstellung von ca. 1500 bis heute. Bei den meisten Befunden handelt es sich wiederum um Verfüll- und Planierschichten. Vier Gefäße stammen aus unterschiedlichen Verfüllungen der Kloake. Aus Phase D mit Nutzungsschichten ab ca. Ende des 17. Jahrhunderts stammt der unbemalte Humpen KatNr. 2566 und die Mineralwasserflasche KatNr. 2576. Aus der Verfüllung der Phase C stammen der Trichterbecher KatNr. 2577 und ein blau und violett bemaltes Fragment eines Kruges (KatNr. 2571). Eine Differenzierung nach älteren oder jüngeren Erscheinungsformen des Westerwälder Steinzeugs lässt sich mit den wenigen Funden leider nicht durchführen. Einordnung und Datierung im überregionalen Kontext Die Geschichte des Westerwälder Steinzeugs wird durch Forschungsinstitutionen im Westerwald selbst intensiv aufgearbeitet399. Ihre Ergebnisse sind laufend, vor allem in die kunsthistorische Fachliteratur eingeflossen, sodass der Forschungsstand als weitgehend aktuell und gut abgesichert gelten kann. Insofern liefern Funde von Westerwälder Steinzeug gute Anhaltspunkte zur Datierung von Befunden, allerdings muss unter Umständen auf lange Laufzeiten Rücksicht genommen werden. Der Trichterbecher KatNr. 2577 entspricht ähnlichen Exemplaren bei Reineking von Bock und Seewaldt, die als Zeitstellung das erste Viertel des 17. Jahrhunderts bzw. allgemein das 17. Jahrhundert dafür vorschlagen400. Dies stimmt mit dem Befund an der Bernwardsmauer überein (Kloake Phase C) und unterstützt dessen Datierung in die Mitte des 17. Jahrhunderts. 399 z.B. Dokumentationszentrum Kannenbäckerland, Keramikmuseum Westerwald, Fachhochschule und mehrere Fachschulen für Keramik (alle Höhr-Grenzhausen) 400 Reineking von Bock 1986, 291-292; Seewaldt 1990, 130 191 Das Humpenfragment KatNr. 2566 aus der Phase D der Kloake weist in seiner Profilierung starke Ähnlichkeit mit einigen, allerdings teilweise bemalten Humpen bei Reineking von Bock auf, die sie ins letzte Viertel des 17. Jahrhunderts bis Mitte des 18. Jahrhunderts datiert401. Klinge stellt einen vergleichbaren Humpen allgemein ins 17. Jahrhundert402. Diese Datierungen widersprechen der Zeitstellung des Befundes nicht. Die im Folgenden angesprochenen Gefäßfragmente stammen aus Verfüllschichten und sind daher durch ihre Befundsituation nicht direkt zu datieren. Einige Krüge (z.B. KatNr. 2569) tragen auf dem Gefäßkörper flächig Applikationen in Form von Blütenrosetten. Diese Art von Dekor kommt auch gelegentlich an Humpen und vor allem an sog. 'Birnbauchkrügen' vor. Die Datierung erfolgt allgemein vom Ende des 17. Jahrhunderts bis an den Anfang des 18. Jahrhunderts403. Der Krug bzw. Humpen KatNr. 2573 hat einen flächigen Dekor aus dicht gesetzten Wirbelrosetten mit blauer Übermalung. Eine Parallele zu diesem Dekor findet sich bei Reineking von Bock an einem Drillingstrichterbecher, der ins Ende des 17. Jahrhunderts datiert. Der Dekor erinnert stark an den sog. 'Perldekor' des Steinzeugs aus Altenburg/Sachsen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts404. Der Humpen KatNr. 2563 zeigt Stempeleindrücke, die an eine durchgeschnittene Apfelsine erinnern. Bei Reineking von Bock und Seewaldt kommen auf unterschiedlichen Gefäßen ähnliche Stempelrosetten vor, die von den Bearbeitern als "Margeritenblüten" bezeichnet werden. Die Datierung erfolgt an den Anfang des 18. Jahrhunderts bzw. in die Mitte des 17. Jahrhunderts405. Der umlaufende Fries aus Diamantbuckeln und Perlnuppen auf dem zweifarbig bemalten Humpen KatNr. 2564 hat zumindest für die Diamantbuckel seine Entsprechungen bei Reineking von Bock und Seewaldt, die diese Dekorform übereinstimmend in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts setzen406. Der Rollstempelfries an dem Humpen KatNr. 2572 findet sich wieder auf einem Exemplar vom Anfang des 17. Jahrhunderts mit Bildfries bei Reineking von Bock407. Diese Dekorart scheint recht selten zu sein. Die Art des Dekors in Knibistechnik auf dem Fragment der eventuellen Teekanne KatNr. 2574 hat eine weitgehende Entsprechung bei Reineking von Bock. Gefäße mit dieser Art von Verzierung datiert sie in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts408. 401 vgl. Reineking von Bock 1986, 359 Kat.Nr. 585, 365 Kat.Nr. 690, 371 Kat.Nr. 620 u. 622 402 Klinge 1972, Kat.Nr. 656 403 Spiegel 1980, 10; Reineking von Bock 1986, 367 Kat.Nr. 607; Seewaldt 1990, 138 Kat.Nr. 390391; Keramikmuseum Westerwald 1990, 91 404 Reineking von Bock 1986, 295 Kat.Nr. 416; Horschik 1990, 179 Kat.Nr. 80 u. 184 Kat.Nr. 91 405 Reineking von Bock 1986, 362 Kat.Nr. 593; Seewaldt 1990, 130 Kat.Nr. 366 u. 133 Kat.Nr. 378. Fast identischer Stempeldekor zeigt sich gelegentlich an Steinzeug aus Schlesien (Anf. 18. Jhdt.): Horschik 1990, 343 Kat.Nr. 253 406 Reineking von Bock 1986, 363-364 Kat.Nr. 596-598; Seewaldt 1990, 131 Kat.Nr. 371 407 Reineking von Bock 1986, 311 Kat.Nr. 455 408 Reineking von Bock 1986, 387 Kat.Nr. 670 192 Die Flasche KatNr. 2575 ist eine typische Mineralwasserflasche aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Vergleichbare Exemplare befinden sich im Keramikmuseum Westerwald. Die zweite Flasche KatNr. 2576 datiert trotz ihrer 'modernen' Form wohl ebenfalls ins 18. Jahrhundert. Das Kreuz mit den Buchstaben "CT" weist darauf hin, dass der Herstellungsort zum Kurfürstentum Trier gehörte. Dieses verlor im Jahre 1803 seine dortigen Gebiete an das Herzogtum Nassau und in Folge wurden nur noch Flaschen mit der neuen Herrschaftsbezeichnung "Herzogthum Nassau" hergestellt. Die Mineralwasserquelle von Selters im Westerwald wurde seit Ende des 17. Jahrhunderts intensiv genutzt und das Wasser überregional verhandelt. Die ansässigen Töpfer besaßen zeitweise ein Monopol zur Lieferung der dafür benötigten Flaschen409. Zusammenfassend ist zu sagen, dass das Westerwälder Steinzeug nur sporadisch an der Bernwardsmauer auftaucht. Die Ware aus dem unweit gelegenen Duingen war sicherlich preiswerter und ebenso zweckdienlich. Möglicherweise diente das vorhandene Westerwälder Steinzeug deshalb der Repräsentation und wurde entsprechend selten benutzt und sorgfältig behandelt410. Es wurde möglicherweise mehrfach weitervererbt und gelangte erst viele Jahrzehnte später in den Boden. Die Verwendung von Mineralwasser aus Selters, z.T. bereits in seiner Frühphase, belegen die entsprechenden Flaschen KatNr. 2575 u. 2576. 409 Keramikmuseum Westerwald, 1990, 15-16. 98ff, Abb. 101 410 Im Roemer-Pelizäus-Museum in Hildesheim befindet sich z.B. ein Westerwälder Birnbauchkrug, dessen abgebrochener Henkel durch einen aus Zinn ersetzt worden war (s. Kruse 1990, 186 Kat.Nr. 148) 193 5.3.3.2.3. Sonstiges Steinzeug aus dem Rheinland Neben der Töpferregion des Westerwaldes und Siegburg gab es im Rheinland weitere Orte, in denen Steinzeug hergestellt wurde. In Köln, Frechen, Langerwehe und Raeren (s. Abb. 29) wurde oxidierend gebranntes Steinzeug produziert, das sich in seinen Gefäß- und Dekorformen stark an die Erzeugnisse Siegburgs und des Westerwaldes anlehnt. Im Unterschied zu diesen trägt es eine oft sehr dicke Salzglasur, die den Gefäßen eine stark gesprenkelte hell- bis dunkelbraune Oberfläche verleiht. Eine vollkommen homogene Oberfläche ist selten. Die Produktionszeiträume der einzelnen Orte sind unterschiedlich, sie reichen vom 15. bis ins 19. Jahrhundert411. Mit insgesamt sechs Gefäßen aus den genannten Orten ist dieses Steinzeug ausgesprochen selten im Fundgut vorhanden (s. Abb. 8). Meist ist der Erhaltungszustand mit ein bis zwei Fragmenten pro Gefäß sehr schlecht, wobei aber immerhin vier Gefäße durch erhaltene Dekorteile gut ansprechbar sind. Eine zu 40 % erhaltene Öllampe hat die Form einer flachen Schale von 8 cm Durchmesser mit einer gekniffenen Schnauze als Dochthalter (KatNr. 2586). Eine Herkunft aus Raeren ist auf Grund weitgehender Übereinstimmung mit einem diesem Ort zugeschriebenen Vergleichsstück aus Braunschweig möglich. Dessen Datierung erfolgt ins 16. Jahrhundert412, was mit der Hildesheimer Befundlage übereinstimmt (Verfüllung des Fasses Befund-Nr. 466 aus der Anfangszeit der Kloake Phase C). Formal fällt eine große Ähnlichkeit mit den Öllampen der gelben und der schwarz-grauen Irdenware auf. Es wäre daher auch eine Herkunft aus Duingen möglich, allerdings ist bisher keine entsprechende Parallele bekannt. Zwei Schnellen können dem Herstellungsort Köln/Frechen zugewiesen werden (KatNr. 2587 u. 2588). Der Bodendurchmesser beträgt ca. 10 cm und sie tragen eine dicke, sprenklig braune Salzglasur. Der Dekor besteht neben breiten Profilleisten im Fußbereich aus einer Applikation mit der Darstellung des Sündenfalls. Dieser entspricht in seiner Ausführung bis in kleinste Einzelheiten Parallelen bei Reineking von Bock und Stephan413. Es ist wohl die gleiche Matrize bei der Herstellung verwendet worden, sodass eine Herkunft aus derselben Werkstatt anzunehmen ist. Die Datierung ins zweite Viertel des 16. Jahrhunderts steht nicht im Widerspruch zu den Befunden an der Bernwardsmauer (Planierschichten der Horizonte 5 und 6). Eine weitere Schnelle, möglich ist auch der Gefäßtyp 'Krug' (KatNr. 2585), kann aus Köln-Frechen oder Raeren stammen. Die sprenklige Salzglasur ist uneinheitlich. Die Ausführung des aufgelegten Dekors ist weniger sorgfältig als bei den vorgenannten Gefäßen. Das Motiv ist ebenfalls der Sündenfall in gleicher Variante wie bei Reineking von Bock (Adam und Eva sitzend)414, aber unter Verwendung einer anderen Matrize. 411 Ausführlich zur Produktion der genannten Orte: Falke 1908/1977, Bd. 1-2; Koetschau 1924; Göbels 1971; Reineking von Bock 1986; Daum 1987; Seewaldt 1990. 412 Daum 1987, 38 Abb. 7 413 Reineking von Bock 1986, 245 Kat.Nr. 301-303; Stephan 1992, 110 414 Reineking von Bock 1986, 245 Kat.Nr. 303 194 Ein weiteres Gefäßfragment lässt sich nur vage zuordnen. Es handelt sich um einen Krug oder Humpen mit dunkler, sprenkliger Salzglasur (KatNr. 2583). Der erhaltene Dekor besteht, außer einem schmalen Grat und einer Rille, aus einer aufgelegten Blütenrosette. Beispiele für diese Verzierung gibt es aus Köln und aus Waldenburg in Sachsen415. Eine genaue Datierung der beiden vorgenannten Gefäße ist nicht möglich. Die Befundsituation (Horizont 5) lässt auf ca. 1700 bzw. die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts (s. Kapitel 5.3.3.2.4.) als terminus ante quem schließen, was den Einordnungen von Reineking von Bock und Horschik nicht widerspricht. Sie nehmen die Mitte des 16. Jahrhunderts bzw. die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts für ihre Gefäße an (s.o.). Zusammenfassend ist festzustellen, dass Hildesheim aus bereits angeführten Gründen wohl keinen Markt für die übrigen rheinischen Steinzeuge darstellte. Die spärlichen Fragmente hinterlassen den Eindruck, dass es sich höchstens um zufällig nach Hildesheim gelangte Gefäße handelt. Sie könnten vielleicht die Funktion von persönlichen Andenken gehabt haben, sind aber nicht dem täglichen Gebrauchsgeschirr zuzurechnen. 415 Reineking von Bock 1986, 233-235 Kat.Nr. 271, 272, 276; Horschik 1990, 122 Taf. 32. Leider ist die technische Beschreibung bei Reineking von Bock oft unvollständig, z.B. ist die Farbangabe ungenügend, es fehlt der Hinweis auf Sprenkligkeit der Glasur u.s.w. 195 5.3.3.2.4. Steinzeug aus Sachsen Ein weiteres Töpfereigebiet mit umfangreicher Steinzeugproduktion lag in Sachsen (s. Abb. 29). In seiner Qualität war dieses Steinzeug dem aus dem Rheinland absolut ebenbürtig, auch wenn es nicht die gleiche überregionale Verbreitung erfuhr. Ein wichtiger Herstellungsort ist Waldenburg westlich von Chemnitz, wo vom 16. bis ins 19. Jahrhundert Steinzeug produziert wurde. Die Ware des 16. und 17. Jahrhunderts ist oxidierend gebrannt und mit einer Salzglasur versehen. Sie kann deshalb leicht mit der aus Köln, Frechen und Raeren verwechselt werden. Die Formen, z.B. sog. 'Bienenkorbhumpen', und insbesondere die Dekore besitzen allerdings sehr charakteristische Merkmale, die sie gut erkennbar machen. Der Dekor besteht meistens aus Wappenauflagen, Rosetten- und Rollstempelfriesen. Sehr charakteristisch ist eine zonale Gliederung durch eckige Leisten und Furchen, die der Befestigung von Zinndeckelmontierungen und Dekorbändern aus Zinn dienten. Im 18. Jahrhundert wurde in Waldenburg auch reduzierend gebranntes graues Steinzeug mit Salzglasur und kobaltblauer Bemalung hergestellt. Der Nachbarort Altenburg, westlich von Waldenburg, lieferte zum Teil sehr ähnliche Ware wie dieser. Sein Hauptmerkmal für eine eindeutige Zuschreibung sind eng gesetzte Applikationen aus Nuppen und Rosetten, die dunkelbraun oder kobaltblau eingefärbt sind. Es gibt noch eine Menge weiterer Orte in Sachsen, Thüringen und Schlesien mit eigener Steinzeugherstellung, auf die ich aber nicht eingehe, da sich ihre Produktion nicht im Fundgut an der Bernwardsmauer niedergeschlagen hat416. Die Anzahl von 16 Gefäßen sächsischer Provenienz im Fundgut ist ähnlich gering wie die des Westerwälder Steinzeugs (s. Abb. 8). Es entfallen 14 Stück auf Gefäße aus Waldenburg. Bei zwei Gefäßen ist auch eine Herkunft aus Altenburg (s.u.) bzw. dem Rheinland (s.o.) möglich, da die Fragmente zu klein sind, um eine eindeutige Zuordnung vornehmen zu können. Die Gefäßoberfläche zeigt meist die Farben einer oxidierenden Brennatmosphäre, gelegentlich auch die einer uneinheitlichen (5 Stück). Die Außenseite trägt durchweg eine Salzglasur im weiten Farbspektrum der hell- bis dunkelbraunen Erdfarben (s. Abb. 39). Oft ist die Glasur zumindest teilweise sprenklig, sodass der graue Farbton des Untergrundes durchscheint. Die Oberfläche innen ist glatt (8 Stück) oder mit Drehriefen versehen (6 Stück) und der Farbton ist hell bis graubeige oder grau. In Mündungsnähe tritt Salzglasuranflug von rotbrauner Farbe auf (KatNr. 2589). Der Scherben ist im Bruch hellbeige bis grau und fein gemagert. Alle Gefäße tragen auf der Außenseite reichen plastischen Dekor. 416 Ausführlich zur Steinzeugproduktion der genannten Regionen: Horschik 1990 196 Abb. 39: Farbtabelle des Sächsischen Steinzeugs (Waldenburg) Oberfläche innen RAL 10.. . 1001 1015 1019 . (Anzahl) RAL 70.. (Anzahl) . . (1) 7030 (2) (2) 7032 (1) (5) 7034 (1) 7044 (1) RAL 80.. . 8023 (Anzahl) . (1) Oberfläche außen RAL 10.. - 20.. (Anzahl) RAL 70.. . ./. . . . 1013 (1) 7030 1019 (1) 7032 2000 (1) (Anzahl) RAL 80.. . (1) 8000 (4) 8003 8004 8008 8011 8023 8025 (Anzahl) Kombination (Anzahl) . (1) (3) (1) (1) (1) (2) (1) 7032/1013 7032/8003 7032/8008 (1) (2) (1) Scherben RAL 10.. (Anzahl) . . 1001 (2) 1014 (1) 1015 (3) RAL 70.. . . 7004 7032 7034 7036 7040 7044 (Anzahl) (1) (2) (2) (1) (1) (1) Gefäßtypen: (s. Abb. 40) Humpen: Bei 13 Waldenburger Gefäßen handelt es sich um Humpen, über die Hälfte davon (7 Stück) können allerdings auch dem Gefäßtyp 'Krug' zugehören. Fünf Humpen gehören zu der Formvariante des 'Bienenkorbhumpens'. Die Erhaltung beschränkt sich auf ein bis vier Fragmente pro Gefäß. Es konnten Randdurchmesser von 5 bis 10 cm festgestellt werden bei Bodendurchmessern zwischen 11 und 15 cm. Die ausschließliche Randform ist ein überwiegend einbiegender Profilrand mit eckiger Profilleiste für eine eventuelle Zinndeckelmontage. Unterm Rand befindet sich ein bauchiger Wulst als Halszone. Die Gefäßformen sind bauchig und in der Fußzone oft etwas eingezogen. Der Boden ist als Planboden ausgebildet und mit einer oft spitz ausgezogenen Kante für eine 197 Sächsisches Steinzeug - Gefäßtypen Krug 12,5% Bienenkorbhumpen 31,3% Krug / Humpen 56,3% Abb. 40: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Diagramm "Anteile der Gefäßtypen des Sächsischen Steinzeugs" 198 eventuelle Zinnmontierung versehen. Eine Handhabe oder deren Ansatz hat sich an keinem Gefäß erhalten. Der plastische Dekor besteht aus umlaufenden eckigen Furchen und Leisten im Rand-, Schulter- und Fußbereich, wodurch eine starke zonale Gliederung des Gefäßes bewirkt wird. Die Hals- und Fußzone tragen ein Rollstempel- bzw. Rollraddekor. Die Wandung ist mit Auflagen versehen, die häufig die Darstellung eines oder mehrerer Wappenschilder beinhalten. Außerdem kommen plastische Löwenköpfe (KatNr. 2591) und menschliche Darstellungen (KatNr. 2598) vor, sowie eventuelle Ranken, Schnörkel oder Faltenwürfe, die aber wegen des fragmentierten Erhaltungszustandes nicht eindeutig identifiziert werden können. Ein Stück, welches allerdings auch aus Köln stammen kann, trägt Blütenrosetten (KatNr. 2583). Krug: Es gibt bis auf die bereits angesprochenen fraglichen Gefäße (s.o.) nur einen einzigen eindeutigen Krug (KatNr. 2592). Es ließen sich ein Boden von 11,5 cm und ein größter Durchmesser von 18 cm an dem eiförmig gebauchten Gefäß feststellen. Die weitgehend homogene Salzglasur zeigt einen orangeroten Farbton. Der plastische Dekor besteht neben den typischen Leisten und Furchen aus Auflagen, die Akanthusblätter, menschliche Personen und Pflanzen darstellen. Nur zwei Gefäße kommen aus dem Ort Altenburg. Für ein Exemplar bleibt diese Zuordnung zweifelhaft, da Waldenburg ebenso in Frage kommt (KatNr. 2594). Es handelt sich um ein Fußfragment von einem Krug oder Humpen mit brauner Salzglasur und dunklen Sprenkeln. Über dem spitz ausgezogenen Planboden befinden sich mindestens drei leicht abgerundete Dornleisten. Das zweite Gefäß ist ein Fragment von der Schulter eines Kruges (KatNr. 2593). Die braune Salzglasuroberfläche ist durch senkrecht geführte flache Furchen zonal gegliedert und die dazwischen liegenden Felder sind mit den charakteristischen dunklen Nuppenrosetten belegt. Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang Das sächsische Steinzeug kommt in Befunden aus den Horizonten 5 und 6 vor (s. Abb. 37). Das entspricht der Zeitspanne von ca. 1500 bis 1900. Bei den meisten Befunden, insbesondere den jüngeren, handelt es sich um Verfüll- und Planierschichten, die nach 1700 entstanden sind. Zwei Befunde in Horizont 5 stehen in Zusammenhang mit dem Bau der Kloake Phase C. KatNr. 2583 stammt aus der Verfüllung, auf der die Südwand von Phase C gründet und KatNr. 2591 stammt aus der Schicht, die an die Ostwand dieser Phase angeschüttet ist. Somit ist die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts als Zeitraum anzunehmen, in dem die beiden Funde an diese Stelle gelangt sein müssten. Ein weiteres Gefäß (KatNr. 2593) befand sich in der Verfüllung der Phase D, und kann daher erst ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts dort abgelegt worden sein. Einordnung und Datierung im überregionalen Kontext Das Steinzeug aus Thüringen, Sachsen und Schlesien ist 1978 durch Horschik umfassend aufgearbeitet und vorgestellt worden417. Er belässt es nicht bei einer kunsthistorischen Betrachtung von Prunkgefäßen, sondern legt großes Gewicht auf die Darstellung technologischer Aspekte, unter ausdrücklicher Einbeziehung von normaler Gebrauchsware. Auf diese Weise ist es ihm gelungen, 417 Horschik 1990 199 die Eigenheiten der einzelnen Steinzeugvarianten seines Arbeitsgebietes so deutlich herauszuarbeiten, dass auch andern Orts ein Bearbeiter ohne weiters in der Lage ist, eine definitive Zuordnung des eigenen Materials vornehmen zu können. Das Krugfragment aus Altenburg (KatNr. 2593) ist der frühen Produktion dieses Ortes zuzurechnen, die Horschik ab ca. 1630 ansetzt. Ähnliche Gefäße datiert er in die Mitte des 17. Jahrhunderts418, was der Befundlage in Hildesheim vollkommen entspricht. Die 'Bienenkorbhumpen' weist Horschik der Produktion von Waldenburg zu. In unterschiedlichen Ausprägungen wurden sie dort von ca. 1620 bis in das erste Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts hergestellt419. Der Dekor auf dem Mittelteil erlaubt eine engere zeitliche Eingrenzung der einzelnen Gefäße. Die Parallelen zu den Bienenkorbhumpen mit plastischem Löwenkopf und gelochtem Maul (KatNr. 2591) datiert Horschik um das Jahr 1630420. Der Befund steht mit diesem Zeitpunkt in Einklang. Die Wappenauflage des Gefäßes KatNr. 2596 ist identisch mit der einer Kanne aus Waldenburg, die Horschik um 1630 datiert421. Eine Herkunft aus derselben Werkstatt halte ich für sehr wahrscheinlich. Der Fundort in einer jüngeren Auffüllschicht widerspricht der Datierung Horschiks nicht. Zwei weitere Gefäßfragmente (KatNr. 2595 u. 2597) weisen Wappenauflagen ähnlicher Ausführung auf, wie die genannten. Gekreuzte Schwerter im Motiv lassen auf Kursächsische Wappen schließen und machen eine Herkunft aus Waldenburg wahrscheinlich. Horschik datiert derartig verzierte Gefäße um 1630/40422, was dem Befundzusammenhang nicht widerspricht. Der Krug KatNr. 2592 weist in der Art seines Dekors aus halbplastischen Auflagen biblischer Motive große Ähnlichkeit mit Beispielen aus der Produktion des späten 16. Jahrhunderts aus Waldenburg auf. Die Gefäßform entspricht allerdings eher einem späteren Zeitansatz um 1620423. Möglicherweise standen Horschik nur Beispiele dieses Dekors auf Humpen zur Verfügung und keine Krüge bzw. Kannen. Die Gefäßform war sicherlich keinem allzu raschen Wandel unterworfen424. Daher ist eine zeitliche Einordnung um 1580/90 wohl zutreffend. Der Hildesheimer Befund erlaubt lediglich die allgemeine Feststellung, dass das Gefäß Ende des 17. Jahrhunderts an seinen Fundort gelangte. Ein Gefäßfragment, auf dem die Darstellung eines faltenreichen Gewandes zu sehen ist (KatNr. 2598), ähnelt stilistisch der Auflage einer Fürstenfigur auf einem Humpen aus Waldenburg. Horschik datiert dieses Gefäß um 1600/10425. Ein Humpen mit einer identischen Applikation wie auf 418 Horschik 1990, 162-163 Taf. 49-51 419 Horschik 1990, 92ff, 122-125 Taf. 33-40 420 Horschik 1990, 118 Taf. 24, 122 Taf. 35 421 Horschik 1990, 119 Taf. 25 li 422 Horschik 1990, 118-119 Taf. 24-27 423 Horschik 1990, 73, 111 Taf. 112, 115 Taf. 118, 118 Taf. 23 424 vgl. Horschik 1990, 108 Taf. 9 425 Horschik 1990, 116 Taf. 19 200 dem Hildesheimer Stück fand sich in einer Kloake in Hannoversch Münden. Dessen zeitliche Einordnung wird in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts vorgenommen und das Motiv wird als Darstellung des Erzengels Michael im Kampf mit dem Teufel interpretiert426. Das Hildesheimer Exemplar stammt aus einer jüngeren Planierschicht. Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass Steinzeug aus den östlichen Herstellungsgebieten nur in wenigen Exemplaren aus den Orten Altenburg und Waldenburg in den Befunden an der Bernwardsmauer vorkommt. Die Ware aus Duingen hatte offenbar auch in diesem Fall den entscheidenden Vorteil der räumlichen Nähe. Die sächsische Ware unterschied sich außerdem nicht so Grund legend, dass dafür ein höherer Preis gezahlt worden wäre. Gelegentlich kommt sächsisches Steinzeug immer wieder an Orten außerhalb Sachsens vor427. Dieser Umstand lässt durchaus die Möglichkeit eines gewissen überregionalen Marktes dafür zu, sofern es keine örtliche Konkurrenz gab. 426 Hampe 1989, 36-37 u. 71. Eine Angabe der Provenienz macht Hampe nicht. 427 z.B. in: Göttingen (Kruse 1990, 179 Kat.Nr. 117); Hannoversch Münden (Hampe 1990, 36-37); Eichsfeld, Werragebiet, Höxter (Stephan 1992, 111-113) 201 5.3.3.2.5. Steinzeug und Faststeinzeug aus Duingen Das Duinger Steinzeug stammt aus dem Namen gebenden Flecken Duingen, südwestlich von Hildesheim im Bergland zwischen Weser und Leine, und einigen Orten in seiner unmittelbaren Nachbarschaft (u.a. Coppengrave und Hohenbüchen, s. Abb. 29). Die Tradition des Töpferhandwerks reicht mindestens bis ins 12. Jahrhundert zurück, als eine an Pingsdorf erinnernde gelbe Irdenware hergestellt wurde (s. Kapitel 5.3.3.1.2.1.). Die Produktion von Steinzeug gewann seit dem 15. Jahrhundert zunehmende Bedeutung und erlebte ihre qualitative Blüte im 17. und 18. Jahrhundert. Die Grundlagen für die Produktion bildeten große Tonvorkommen am Ort in Verbindung mit dem Holzreichtum des umgebenden Waldes. In Duingen wurde hauptsächlich oxidierend gebranntes Steinzeug hergestellt, seltener reduzierend gebranntes. Der Scherben ist blaugrau bis ockerfarben, häufig zeigt er beide Farben als Kern bzw. als Mantelung. Diese Erscheinung spiegelt die stark wechselnde Brennführung im Ofen wider (s. Kapitel 5.3.4.). Das frühe Duinger Steinzeug seit ca. Mitte des 14. Jahrhunderts ist in seinen Formen den rheinischen Erzeugnissen sehr ähnlich. In der Regel trägt es eine dunkle, rotbraune Lehmengobe. Der Scherben ist mitunter nicht vollständig durchgesintert, so dass es sich in diesem Falle um Faststeinzeug handelt. Es kommt bei reduzierend gebrannter Ware immer wieder vor, dass völlig identische Formen als Steinzeug und als Irdenware bzw. als diverse Zwischenstufen existieren (s. Kapitel 5.3.3.1.1.3.). Die Oberfläche des voll ausgebildeten Duinger Steinzeugs ab ca. Mitte des 16. Jahrhunderts weist meistens eine Salzglasur in mittel- bis dunkelrotbraunen bzw. schwarzgrauen Tönen auf. Als Dekore treten Ritzverzierungen, Rollstempel und Applikationen auf. Diese orientieren sich teilweise sehr stark - wie auch die Formgebung einzelner Gefäße - an Vorbildern aus dem Rheinland. Im Laufe der Zeit entwickelten sich daraus zum Teil relativ eigenständige Stilvarianten, wie z.B. die sog. 'Gesichtskrüge'. Die Masse der Duinger Ware besteht aus unverzierten Gebrauchsgefäßen, wie Krügen, Töpfen - u.a. Blumentöpfen -, Trinkgefäßen, Flaschen, Schüsseln und gelegentlich Dosen, in einem großen Spektrum an Formvarianten und Größen. Die Verbreitung übertrifft die der Weserware und reicht von den Niederlanden und Norddeutschland bis nach Skandinavien und ins Baltikum. Zum Teil waren die Duinger Töpfer Hersteller und Händler in einer Person und verkauften selber ihre Ware auf den weit entfernten Märkten von Danzig oder Riga. Seit Ende des 18. Jahrhunderts wurde fast nur noch wenig differenzierte Massenware produziert. Das 19. Jahrhundert brachte auch für Duingen den Niedergang, den das Töpferhandwerk überall erlebte. Bis in die 80ger Jahre unseres Jahrhunderts hielt sich noch die Fabrikation von Abwasserröhren aus Steinzeug. Seit einigen Jahren sind wieder ein bis zwei kunstgewerblich orientierte Töpfer in Duingen ansässig, die eine ungefähr 900jährige Tradition fortsetzen428. Das Duinger Steinzeug stellt unter den Keramikfunden mit einer Anzahl von 829 Stück mehr als drei Viertel des Gesamtaufkommens dieser Warengruppe (Abb. 8). Dem Faststeinzeug sind 26 Gefäße zuzurechnen, da ihr Scherben nicht völlig durchgesintert ist. Diese Erscheinung ist nur im Bruch des Scherbens auszumachen, ansonsten gleichen die Gefäße vollkommen den entsprechenden Typen des normalen Steinzeugs. Sie sind somit zumindest als intentionelles Steinzeug anzusprechen, welches beim Brennvorgang vielleicht an einer 'kalten Stelle' im Ofen gestanden hat. Bei 31 Gefäßen (davon 428 Ausführlich zum Duinger Steinzeug: Busch 1975; Löbert 1977; ders. 1980; Stephan 1981a, 39ff, 69ff 202 9 Stück Faststeinzeug) ist die Herkunft nicht völlig eindeutig auf den Duinger Raum festzulegen. Ihre Erscheinungsform ist in unterschiedlicher Hinsicht untypisch und außerdem erlaubt ein mangelhafter Erhaltungszustand (meist nur Einzelscherbe) keine umfassende Charakterisierung. Der überwiegende Teil der Gefäße ist einer wechselnden Brennatmosphäre ausgesetzt gewesen (615 Stück), in der die letzte Phase meist oxidierend war. Ein Teil der Gefäße (178 Stück) weist einen vollständig durchoxidierten Scherben auf und nur wenige (28 Stück) ausschließlich die Farbe eines reduzierenden Brennvorganges. Der Scherben ist in der Regel fein gemagert und weist nur selten (6 Stück) Bestandteile mittlerer Körnung auf. Die Scherbenfarbe im Bruch ist oft stark wechselnd, bedingt durch die gemischte Brennführung. Meist ist der Kern hell und die Mantelung dunkel (231 Stück), aber auch die umgekehrte Farbkombination kommt vor (57 Stück). Vereinzelt tritt eine mehrfache Mantelung auf. Der überwiegende Farbton des Scherbens im Bruch ist grau, gefolgt von den hellen Erdfarben, den dunklen Erdfarben, grünlichen Farbtönen und rötlich-orangen Farbtönen (s. Abb. 41). Abb. 41: Farbtabelle des Duinger Steinzeugs Oberfläche innen RAL 10.. . ./. 1000 1001 1002 1011 1012 1013 1014 1015 1019 1020 1024 1034 (Anzahl) . (1) (35) (19) (40) (1) (2) (11) (1) (184) (3) (16) (124) RAL 20.. / 30.. / 60.. RAL 70.. (Anzahl) . ./. . . 2000 (6) 7002 2001 (10) 7003 2002 (1) 7004 2003 (1) 7006 3009 (1) 7008 3012 (26) 7009 6019 (1) 7010 7011 7012 7013 7022 7023 7030 7032 7034 7036 7037 7038 7039 7044 RAL 80.. (Anzahl) . . (14) 8000 (3) 8001 (1) 8002 (69) 8003 (9) 8004 (3) 8007 (4) 8008 (1) 8011 (2) 8014 (5) 8015 (6) 8016 (1) 8023 (10) 8024 (7) 8025 (58) 8028 (4) (15) (1) (13) (5) (Anzahl) davon kombiniert (Anzahl) . (15) (17) (20) (25) (6) (2) (6) (2) (1) (9) (8) (1) (27) (58) (1) 1019/1034 10../10.. 10../20.. 10../30.. 10../70.. 10../80.. (53) (60) (3) (6) (14) (4) Oberfläche außen RAL 10.. . ./. 1000 1001 1002 1011 1014 1015 RAL 20.. u. 30.. RAL 70.. u. 90.. RAL 80.. (Anzahl) (Anzahl) (Anzahl) . . . . ./. . . (1) 2000 (2) 7001 (1) 8000 (10) 2001 (2) 7002 (5) 8001 (9) 3007 (1) 7005 (1) 8002 (31) 3009 (1) 7006 (11) 8003 (4) 3012 (10) 7008 (17) 8004 (1) 7010 (3) 8007 (Anzahl) davon kombiniert (Anzahl) . (44) (44) (161) (116) (17) (52) div. (81) 203 1019 1020 1024 1034 (44) (2) (16) (19) 7012 7013 7015 7022 7023 7030 7032 7034 7036 7039 7042 7044 9002 9007 (1) (7) (1) (17) (2) (9) (11) (15) (1) (1) (1) (5) (1) (1) 8008 8011 8012 8015 8016 8017 8023 8024 8025 8028 (37) (23) (1) (15) (25) (1) (6) (50) (43) (6) Scherben RAL 10.. . ./. 1000 1001 1002 1011 1013 1014 1015 1019 1020 1024 1034 (Anzahl) . (1) (96) (20) (8) (3) (4) (1) (72) (26) (28) (15) RAL 20.. / 30.. / 60.. RAL 70.. (Anzahl) . ./. . . 2000 (1) 7002 2001 (1) 7003 3012 (8) 7004 6019 (1) 7006 7010 7011 7012 7022 7023 7024 7030 7032 7034 7035 7036 7037 7038 7039 7042 7044 RAL 80.. (Anzahl) . . (3) 8000 (1) 8002 (1) 8025 (1) (3) (19) (10) (1) (8) (1) (71) (27) (145) (2) (59) (132) (3) (10) (3) (38) (Anzahl) davon tw. gemantelt (Anz.) Kern 10.. / Mantel 70.. (231) Kern 70.. / Mantel 10.. (57) . (1)) (1) (1) Die Oberfläche des Scherbens auf der Innenseite ist meistens glatt oder geglättet (511 Stück), weist aber auch Drehriefen (150 Stück) oder eine Salzglasur (126 Stück) auf. Bei den entsprechenden Gefäßen kommt innen eine Lehmengobe vor (14 Stück) und einzelne haben eine rauhe (6 Stück) oder unebene (10 Stück) Oberflächenstruktur. Als Farbtöne herrschen die dunklen Erdfarben und graue Farben vor, daneben gibt es rötlich-orange Farbschattierungen und helle Erdfarben. Grünliche Farbtöne treten nur ausnahmsweise auf (s. Abb. 41). Auf der Außenseite der Gefäße dominiert die Salzglasur (668 Stück) und nur wenige tragen eine Lehmengobe (17 Stück). Bei den unglasierten Gefäßen ist die Oberfläche meist glatt oder geglättet (116 Stück), ab und zu treten Drehriefen auf (13 Stück) und eine rauhe (3 Stück) oder unebene (1 Stück) Struktur ist die Ausnahme. Mehr als die Hälfte aller Gefäße trägt auf der Außenseite einen plastischen Dekor (444 Stück). Die dunklen Erdfarben herrschen als Farbton vor, gefolgt von Grau 204 und den hellen Erdfarben. Gelegentlich zeigt sich eine rötlich-orange Oberfläche und nur sehr selten ein grünlicher Farbton (s. Abb. 41). Gefäßtypen (s. Abb. 42): Topf: Diesem Gefäßtyp können 342 Gefäße zugewiesen werden. Ein Teil davon (85 Stück) ist aufgrund von Form oder Größe als Vorratstopf (für Sauerkraut, Pökelfleisch usw.) anzusprechen und bei einem kleinen Teil (10 Stück) handelt es sich um Salbtöpfe bzw. Apothekergefäße in der Art von Albarellos (z.B. KatNr. 2688). Bei 39 Gefäßen ist die Zuordnung auf Grund ihres Erhaltungszustandes fraglich, denn sie können auch dem Gefäßtyp 'Krug', 'Flasche', 'Schüssel', 'Napf' oder 'Dose' angehören. Drei Gefäße sind mit einer Lehmengobe versehen und sechs sind dem Faststeinzeug zuzurechnen. Der Erhaltungszustand ist mäßig, zwanzig Töpfe weisen einen Erhaltungsgrad von 5 % bis 100 %. Die Randdurchmesser liegen bei den Töpfen in dem weiten Bereich zwischen 5,7 cm und mehr als 36 cm, bei Bodenmaßen zwischen 2,5 cm und 25 cm. Der größte Durchmesser beträgt 4 cm bis 36 cm und die Höhe variiert von 8,3 bis 30 cm. Die häufigste Randform am Topf ist der Planrand (21 Stück). Bei elf Gefäßen ist er verdickt und entweder gekehlt oder, mit einem Außenwulst verstärkt, als Deckelrast ausgeführt. Im übrigen kommt der Planrand einbiegend, ausgezogen und zum Gefäßkörper abgesetzt vor. Der Lippenrand ist mit 19 Stück nur unwesentlich schwächer vertreten, als der Planrand. In seinen Erscheinungsformen ist er abknickend, ausbiegend, verdickt, breit, gekröpft, horizontal abgestrichen oder gekehlt und teilweise als Deckelrast gearbeitet. In fast gleicher Anzahl kommt der Trichterrand vor (18 Stück). Er ist meist kurz und gleicht in seinen Ausprägungen dem Lippenrand. Ein Profilrand tritt nur an halb so vielen Gefäßen auf (9 Stück). Seine Ausprägungen entsprechen denen der zuvor genannten Randformen. Das gleiche gilt für den Leistenrand (8 Stück), der ein Rund-, Halbrund-, Trapez-, Rechteck- oder Ovalprofil aufweisen kann. Der Wulstrand (6 Stück) tritt verdickt und horizontal abgestrichen auf, oder er ist abknickend und gekehlt als Deckelrast ausgeformt. Zu den seltenen Formen gehört der Kragenrand (2 Stück), der ausbiegend und waagerecht, breit abgestrichen als Deckelrast erscheint. Zwei Gefäße tragen einen gekehlten Steilrand, der auf diese Weise ebenfalls als Auflage für einen Deckel dienen kann. Er ist verdickt und kurz. In gleicher Ausprägung tritt einer der beiden vorhandenen Dornränder auf, während der zweite nach innen gekröpft ist. Ein stark abknickender kurzer Glattrand ist eine Einzelerscheinung. Besonders viele Gefäße vom Typ 'Topf' sind mit unspezifischen Randformen versehen, die sich nicht in die zuvor genannten Typen eingliedern lassen. Gemeinsames Merkmal eines großen Teils der Gefäße ist ein abknickender Rand (30 Stück), der kurz, verdickt oder ausgezogen vorkommt und teilweise durch eine Innenkehle oder einen Wulst als Deckelrast ausgeführt ist. Ebenfalls als Deckelrast dient die Form des nach innen gekröpften Randes (19 Stück). Dabei wird der Deckel im Gegensatz zu den anderen Formen nicht auf den Rand bzw. in ihn hineingelegt, sondern über die Randlippe gestülpt. Das ist u.a. bei bestimmtem Vorratsgefäßen und bei den Dosen der Fall (z.B. KatNr. 2621 u. 2622). An neun Töpfen ist eine Halszone erkennbar. Ihre Erscheinungsform ist konisch (3 Stück), eingezogen (2 Stück), trichterförmig, zylindrisch oder leicht kegelig (jeweils 1 Stück). Bei drei Exemplaren ist der Hals nur sehr kurz. 205 Duinger Steinzeug - Gefäßtypen Blumentopf 9,3% Krug 30,7% Topf 39,1% Kanne 4,2% Schüssel 8,5% Flasche 4,5% Sonstige 2,2% Humpen 1,6% Abb. 42: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Diagramm "Anteile der Gefäßtypen des Duinger Steinzeugs" 206 Die vorherrschenden Gefäßformen sind bauchig (149 Stück) oder konisch und mehr oder weniger ausladend (95 Stück). Einige Töpfe haben eine kugelige Form (16 Stück). Weitere Formen treten nur bei ein bis zwei Exemplaren auf, sie sind becherartig, geschwungen, steilwandig, schlank, hoch oder von Größe und Form Albarello-artig. Der Gefäßboden ist in der Regel als Planboden ausgebildet (192 Stück). Er ist gelegentlich vom Gefäßkörper abgesetzt (47 Stück), teilweise durch eine ausgezogene Kante, oder, in Einzelfällen, eingezogen bzw. fußartig eingeschnürt. In einem Fall ist der Boden sehr uneben und bei zwei Gefäßen ist er nach innen aufgewölbt. Drei Gefäße haben einen kurzen eingezogenen Standfuß mit planer Unterseite. An 22 Töpfen hat sich eine Handhabe erhalten. Fünf tragen zwei gegenständige Henkel, die gleiche Anordnung ist auch für die übrigen Gefäße anzunehmen, an denen nur ein Henkel erhalten ist. Die häufigste Form ist der Bandhenkel (12 Stück), der oft profiliert ist und an der Gefäßschulter ansetzt, aber auch randständig, unterrandständig oder an der Gefäßmitte vorkommt. Die Ausrichtung ist normalerweise senkrecht und nur als Ausnahme waagerecht. Mit einem profilierten Wulsthenkel sind neun Töpfe versehen, der in der Regel unterrandständig und nur in einem Fall randständig montiert ist. Die Stellung des Wulsthenkels ist überwiegend senkrecht aber, häufiger als der Bandhenkel, auch gelegentlich waagerecht (3 Stück). Eine Einzelerscheinung stellt ein Tüllengriff dar, der wohl zu einem überfeuerten Kochtopf bzw. Grapen gehört hat. Zwei Töpfe verfügen über einen Ausguss in Form eines Zapflochs im unteren Gefäßteil. Dekor: Es tritt ausschließlich plastischer Dekor auf, der durch seine Form (umlaufende Furchen und Leisten) eine zonale Gliederung des Gefäßes bewirkt. Die Randzone kann durch ein- bis zweifach Grate, Rillen und Furchen profiliert sein (29 Stück) oder wird durch Leistenprofile (6 Stück) z.B. als Dornrand (4 Stück) ausgebildet. Teilweise treten auch Drehriefen unterm Rand auf (4 Stück), die, wie auch die vorgenannten Strukturen, einen Absatz zum Hals bzw. zur Schulter darstellen können. An der gelegentlich vorhandenen Halszone treten ebenfalls Rillen, Leisten und Drehriefen auf. Ein Topf hat eine Leiste mit Kniffen und mit Kammstrichdekor (KatNr. 2708), welcher wahrscheinlich durch Eindrücken eines gerillten Rundhölzchens in den weichen Ton erzeugt wurde. Auf der Schulter ist eine schmale Zone aus unterschiedlich ausgeprägten Drehriefen vorherrschendes Dekorelement (71 Stück). Daneben treten ein- bis sechsfach Rillen (15 Stück) einmal eine fünffach Spiralrille und jeweils einmal eine Dornleiste und eine Rundstabprofilleiste auf. In zwei Fällen ist die Schulter mit einem umlaufenden Rollstempelband versehen. Die Bauch- und Wandungszone ist nur selten verziert (23 Stück). Meist handelt es sich dabei um einbis dreifach Rillen (11 Stück) oder um Drehriefen (10 Stück), die überwiegend als kompakte Zone aber auch einzeln mit größerem Abstand von einander angeordnet sind. An einem Gefäß tritt Rollstempeldekor auf und bei einem weiteren ist die Wandung durch senkrechte Furchen in Felder aufgeteilt, die abwechselnd mit diagonalen Rollradstreifen und mit Reliefauflagen ausgefüllt sind (s. Gefäßtyp 'Humpen' und 'Krug'). Die Boden- bzw. Fußzone ist gelegentlich durch ein- bis dreifach Rillen (4 Stück), Leisten (2 Stück) oder durch Fingereindrücke oder Fingerstrich zum Boden abgesetzt. An einem Gefäß wird durch eine eingedrehte Halbrundleiste der Eindruck einer Fußplatte bewirkt. Die Henkel zeigen neben schwacher Profilierung in einem Falle drei ausgeprägte Furchen und an einem weiteren Exemplar wahllose kleine Einstiche auf einem 2 cm breiten Abschnitt am oberen Henkelansatz (KatNr. 2693). Der Tüllengriff weist Fingereindrücke am Ansatz auf. 207 Die beiden Töpfe mit Zapfloch sind um diese herum mit einem Verstärkungsring versehen, auf dessen Oberfläche bzw. an dessen Basis Einstiche angebracht sind (KatNr. 2691 u. 2692). Technische Merkmale: Fast alle Töpfe weisen am Boden parallele oder konzentrische Spuren des Schneiddrahtes auf. Stapelspuren zeigen sich überwiegend an Rand und Boden, begleitet von gelegentlichen Tropfen von Ofenkondensat an der Außenwandung. Außen am Boden finden sich oft Gebrauchsspuren in Form von Abrieb. Blumentopf: Dieser Sonderform gehören 81 Gefäße an. Überwiegend ist nur eine Einzelscherbe erhalten, nur fünf Exemplare weisen einen Erhaltungsgrad von 15 % bis 90 % auf. Die Randdurchmesser variieren von 11,5 bis 36 cm bei Bodendurchmessern zwischen 8,2 und 19 cm. Die Gefäßhöhen betragen 15 bis 17 cm. Die häufigste Randform ist der Lippenrand (15 Stück), der meist horizontal oder auch schräg nach außen abgestrichen ist. Gelegentlich besitzt er eine leicht abknickende Stellung. Teilweise ist der Rand so stark abgestrichen, dass er als Planrand angesprochen werden kann (7 Stück). In einigen Fällen biegt er leicht aus. An fünf Blumentöpfen kragt der Rand leistenartig stark nach außen, wobei das Profil meist eine rechteckige Form hat, aber auch als Dreieck oder Halbrundleiste ausgebildet sein kann. Je zwei Gefäße besitzen einen Kremprand und einen Wulstrand und jeweils eins einen Trichterrand und einen Profilrand. Auch diese Randformen sind z.T. horizontal abgestrichen. Die charakteristische Gefäßform des Blumentopfes ist seine nur schwach konisch ausladende Wandung (54 Stück), wie man sie vom heutigen Blumentopf kennt. Einige sind bauchig (5 Stück) und nur wenige zylindrisch (3 Stück), steilwandig (1 Stück), trichter- (4 Stück) oder becherförmig (1 Stück). Alle Gefäße besitzen einen in der Regel vom Gefäßkörper abgesetzten Planboden (25 Stück). In der Bodenzone weisen die Blumentöpfe die für ihre Funktion notwendigen und typischen Ablauflöcher auf. Diese befinden sich überwiegend in der Bodenplatte (19 Stück). Es treten, je nach Größe, bis zu fünf Lochungen auf, die jeweils an der Peripherie und in der Bodenmitte sitzen. Gelegentlich ist auch die Wandung bis zu einer Höhe von 1,5 cm über dem Boden gelocht (5 Stück) und in einem Falle finden sich Ablauflöcher an Boden und Wandung. Die Löcher haben einen Durchmesser von 0,5 bis 1 cm und sind von außen in den noch feuchten Ton hinein gestochen worden. Auf der Innenseite sind sie meistens nicht versäubert, sondern schartig und aufgeworfen429. Einige Blumentöpfe sind mit Handhaben versehen. Acht Stück haben einen Wulsthenkel, der immer unterrandständig auftritt und z.T. profiliert ist. Die Stellung ist meist senkrecht und nur bei jeweils einem Exemplar waagerecht bzw. in offenbar flüchtiger Arbeitsweise etwas schief angebracht (KatNr. 2616). Dekor: Ungefähr die Hälfte der Blumentöpfe (47 Stück) trägt einen bescheidenen Dekor aus umlaufenden Rillen und Leisten zur zonalen Gliederung der Gefäße. Im Bereich der Randzone ist dies meist eine ein- bis dreifach Rille mit einem Abstand von 1 bis 4 cm zur Oberkante. Einige Töpfen haben an dieser Stelle ein Absatz (8 Stück) und weitere eine Dornleiste (8 Stück), eine Halbrundleiste (3 429 Eine Nutzung der Gefäße zur Käseherstellung kommt deshalb nicht in Frage. Es wäre z.T. unmöglich, die Gefäße nach Gebrauch ausreichend zu reinigen. Eindeutig der Käseherstellung dienten z.B. Gefäße bei Kruse 1990 (178/115) und ein sog. 'Quarktopf' im Töpfermuseum Duingen (eigene Sichtung der Bestände). 208 Stück) oder ein Karniesprofil (1 Stück). Auf der Gefäßmitte befinden sich umlaufende ein- bis dreifach Rillen. Sie erscheinen z.T. mehrfach einzeln oder in Form von Rillenbündeln (2 Stück). Bei einigen Blumentöpfen (5 Stück) ist die Wandung sehr stark reliefiert, indem der Töpfer mit den Fingern tiefe, diagonal verlaufende Wülste und Furchen hineingearbeitet hat. Sie sind zwischen 1,5 und 2 cm breit und haben einen Abstand von 3,5 bis 11 cm von einander (KatNr. 2613). Ein ähnlich markanter Dekor entsteht durch das Hineindrücken von Dellen und Buckeln (4 Stück), teilweise in Verbindung mit den erwähnten Wülsten und/oder Rillen (KatNr. 2614). Die Bodenzone ist gelegentlich gerillt abgesetzt (2 Stück). Die Henkel weisen jeweils einmal eine Diagonalfurche und seitliche Fingerkniffe auf. Technische Merkmale: Die Blumentöpfe haben am Boden in d.R. parallele oder konzentrische Drahtspuren. Stapelspuren finden sich an Rand und Boden. Die Wasserablauflöcher sind mit einem Hohlbohrer gebohrt und innen meist nicht versäubert (s. Kapitel 5.3.4.). Die Bodenzone weist gelegentlich geringe Abriebspuren vom Gebrauch auf. Flasche: Dem Gefäßtyp 'Flasche' gehören 39 Gefäße an. Einige davon stellen die Sonderformen 'Feldflasche' (8 Stück), 'Pulle' (4 Stück), 'Amphore' (2 Stück) und 'Vorratsflasche' (2 Stück) dar. Bei sieben Exemplaren ist die Zuordnung fraglich, bei ihnen kann es sich auch um den Gefäßtyp 'Topf' oder 'Krug' handeln (s.o.). Der Erhaltungszustand ist vergleichsweise zufriedenstellend, 14 Flaschen weisen Erhaltungsgrade zwischen 10 % und 100 % auf. Die Randdurchmesser betragen zwischen 2 und 6 cm gegenüber Bodendurchmessern von 4 bis 11 cm. Der maximale Durchmesser beträgt 7 bis 24 cm und die Höhe liegt bei 9 bis 19,5 cm. Bei den Randformen ist der Kragen- oder Leistenrand am zahlreichsten (12 Stück). Er ist meist als Rundstabprofil ausgeführt, aber auch Rechteck- oder trapezförmige Profile kommen vor. Ebenfalls mit Kragen- bzw. Leistenprofil ausgestattet sind der Profilrand (2 Stück) und der Trichterrand (1 Stück). Als weitere Randformen kommen der Glattrand (1 Stück) und der gekröpfte Rand vor (2 Stück), aber dieser nur bei der Amphore bzw. Kugelflasche. Die Halsform ist funktionsbedingt meist ein enger Flaschenhals, der kurz (11 Stück), eingezogen (12 Stück), konisch (3 Stück) oder kegelig (2 Stück) sein kann. Die Gefäßform ist meist bauchig (15 Stück) oder eiförmig (3 Stück) und dabei teilweise schlank oder im Gegensatz dazu kugelig (6 Stück). Gelegentlich kommen Formen vor, die konisch ausladend (3 Stück), rhombisch (1 Stück) oder abgeplattet (3 Stück) sind. Die typische kugelige, seitlich abgeplattete Form der Feldflasche ist mit acht Individuen vertreten430. Der Flaschenboden ist in der Regel als Planboden ausgebildet (7 Stück), der teilweise als Standplatte (4 Stück) oder eingezogen als Fuß (3 Stück) abgesetzt ist. Eine abgeplattete Standfläche findet sich auf der Schmalseite bei der Form der Feldflasche (z.B. KatNr. 2623). Handhaben kommen nur an den Sonderformen der Flaschen vor. Bei den Feldflaschen haben sich an sieben Exemplaren je zwei gegenständige Bandlaschen erhalten, die waagerecht auf der Schulter montiert sind. Die beiden Pullen tragen am Hals jeweils einen senkrechten Band- bzw. Wulsthenkel und eine Vorratsflasche verfügt über zwei waagerechte gegenständige Bandhenkel auf der Schulter (KatNr. 2626). Die Amphoren sind mit den für sie charakteristischen zwei randständigen Bandhenkeln versehen, die sich in senkrechter Position einander gegenüber befinden. Als einzige Flasche verfügt eine Amphore über eine gekniffene Schnauze als Ausguss (KatNr. 2628). 430 Die Feldflasche hat ihre Form dem Umstand zu verdanken, dass sie auf der Seite liegend gedreht und nachträglich an der Schmalseite mit einer Öffnung versehen wurde. 209 Dekor: Nur wenige Flaschen weisen spärlichen Dekor auf. Bei zwei Flaschen ist die Randzone mit einer einbis zweifach Rille zum Hals und bei einer weiteren die Halszone zur Schulter abgesetzt. Eine Pulle zeigt am Hals die Ansatzstelle einer eventuellen Applikation (KatNr. 2634). Auf der Schulter kommen Drehriefen vor und einmal eine fünffach Rille (KatNr. 2626). Bei einer Feldflasche ist das Zentrum innerhalb zweier konzentrischer Rillen knopfartig ausgebildet (KatNr. 2623). Die Bodenzone ist bei einem Gefäß mit einer Dornleiste abgesetzt. Technische Merkmale Am Boden, bzw. bei den Feldflaschen auf der platten Seite, befinden sich parallele oder konzentrische Drahtspuren. Im Vergleich zu manchen Vorratstöpfen sind die Flaschen recht sorgfältig gearbeitet, vor allem was Handhaben und Mündungen betrifft. Die Bodenzone weist gelegentlich Abrieb als Nutzungsspur auf. Kruke: Zwei Gefäße sind als sog. 'Kruke' anzusprechen (z.B. KatNr. 2678). Sie sind jeweils nur als Einzelscherbe erhalten. Bei der einen konnte ein Randdurchmesser von 10 cm und bei der anderen ein maximaler Durchmesser von 15 cm ermittelt werden. Die Randform ist als kurzer, konischer Profilrand ausgebildet. Ein Gefäß ist bauchig und das andere von ovaler, seitlich abgeflachter Form. Dekor: Der Rand der Kruke von ovaler Form ist mit einer kantigen zweifach Rille versehen und die Schulter zeigt Drehriefen und Stempeldekor. Die Wandung der anderen Kruke ist durch senkrechte zweifachFurchen in Felder aufgeteilt, die abwechselnd mit diagonalen Rollradlinien und Ovalauflagen gefüllt sind (KatNr. 2678). Kanne: Unter den Funden des Duinger Steinzeugs lässt sich eine größere Anzahl von Gefäßen eindeutig als 'Kanne' identifizieren (37 Stück). Daher behandle ich diesen Gefäßtyp getrennt vom 'Krug', obwohl sich unter den Krügen sicherlich noch einige Kannen befinden, deren Ausguss sich nicht erhalten hat. Auf Grund ihrer Form bzw. der Form ihrer Ausgussvorrichtungen lassen sich neben den Kannen mit Gießschnauze die Sonderformen 'Tüllenkanne' (2 Stück), 'Röhrentüllenkanne' (5 Stück) und 'Kugelkanne' (1 Stück) erkennen. Insgesamt drei Gefäße gehören zum Faststeinzeug oder sie tragen eine Lehmengobe (KatNr. 2635 u. 2647). Da sich die Kannen immerhin als solche erkennen lassen, kann man den Erhaltungszustand als ausreichend bezeichnen. Immerhin elf Kannen weisen einen Erhaltungsgrad zwischen 10 % und 95 % auf. Der Randdurchmesser variiert zwischen 5,5 und 9 cm bei Bodendurchmessern von 6,4 bis 12 cm. Maximale Durchmesser zwischen 8,8 und 24 cm und Höhen von 9,5 bis 28 cm lassen die breite Formenvielfalt der Kannen erkennen. Am häufigsten ist bei der Kanne die Form des Glattrandes (14 Stück). Der seltenere Dornrand (8 Stück) weist außer seiner Namen gebenden Dornleiste jeweils einmal eine zweite Dornleiste und eine Randlippe auf. Die einzeln vorkommenden Formen des Steilrandes (KatNr. 2645) und des Trichterrandes (KatNr. 2647) sind mit einer Dornleiste bzw. mit einem Grat zum Hals abgesetzt. Drei Kannen haben einen Profilrand und sechs einen Lippenrand, der einmal durch seine abknickende Form und einmal durch eine Halbrundleiste zum Hals abgesetzt ist. Die Halsform der Kanne ist überwiegend zylindrisch (15 Stück) oder leicht trichterförmig (11 Stück). Gelegentlich hat der Hals auch eine konische Form (5 Stück) und nur selten erscheint er eingezogen (2 Stück) oder kegelig (1 Stück). Die Gefäßform ist meist bauchig (13 Stück) bis kugelig (2 Stück) und nur ausnahmsweise schlank (1 Stück). Die Bodenzone hat sich nur bei wenigen 210 Kannen erhalten. Drei Gefäße sind mit einem Planboden ausgestattet, zwei mit einem Wellenfuß mit planer Unterseite und eins mit einer Standplatte. Bei den Handhaben ist der Bandhenkel am häufigsten (11 Stück). Er kommt randständig (3 Stück), unterrandständig (4 Stück) und am Hals (2 Stück) vor und ist z.T. profiliert. Der seltene Wulsthenkel (2 Stück) sitzt immer in unterrandständiger Position. Das Charakteristikum der Kanne, der Ausguss, ist überwiegend als Gießschnauze ausgeführt (29 Stück), die in die Rand- und Halszone gekniffen und gezogen ist. Drei Gefäße sind mit einer kurzen Tülle auf der Schulter und fünf mit einer langen Röhrentülle ausgestattet, die meist unterhalb der Schulter ansetzt. Dekor: Die Randzone ist nur gelegentlich verziert. Dreimal tritt eine ein- bis vierfach Rille und viermal eine Dornleiste, wovon eine zusätzlich mit Fingerkniffen und Rollraddekor versehen ist (KatNr. 2639). Der Hals weist ein- bis vierfach umlaufende Drehriefen auf (8 Stück), die sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können. Ungefähr gleich häufig treten Rillen auf (9 Stück), die z.T. einen Absatz zur Schulter bilden. Der Hals kann außerdem mit einer Rechteckprofilleiste oder einer Dornleiste zur Schulter abgesetzt sein. Bei zehn Kannen ist er flächig mit einem Rollstempeldekor versehen. Teilweise treten die genannten Dekore auch in Kombination auf. Auf der Schulter finden sich Drehriefen (2 Stück) oder ein bis sechsfach Rillen (4 Stück), die z.T. am Umbruch zum Hals sitzen, aber auch gruppenweise auftreten und eine zonale Gliederung bewirken. Die Wandung ist bis auf eine Ausnahme unverziert. Dieses Gefäß (KatNr. 2644) trägt besonders reichen Dekor, der aus Applikationen von Sternrosetten, Akanthusblättern und einem Schriftband mit dem (ergänzten) Text "DRINCK UND EST GOT NICHT FORGIST" besteht. Die gleiche Kanne trägt am unteren Teil der Tülle die Auflage einer Sternrosette und am Tüllenende ist außen eine Spirale eingedreht, die eventuell als Gewinde für einen Schraubverschluss gedient haben könnte. Die Tülle einer anderen Kanne ist mit umlaufenden Dornleisten und Furchen und mit Fingernageleindrücken am Ansatz versehen (KatNr. 2635). Die Fußzone ist bei KatNr. 2641 mit einem zweifachen Rundstabprofil zur Standplatte abgesetzt. Eine Kanne zeigt als Dekor auf ihrem Wulsthenkel zwei tiefe Furchen (KatNr. 2637). Technische Merkmale: An den Böden zeigen sich Drahtspuren. Die Ausgussform der Schnauze wurde nicht separat an die Kanne angesetzt, sondern immer aus dem vorhandenen Hals-/Randbereich gezogen und gekniffen. Überwiegend sind die Kannen recht sorgfältig gefertigt. Nutzungsspuren in Form von Abrieb ließen sich am Boden und gelegentlich an der Außenseite der Gießschnauze feststellen. Krug: Der Krug ist mit 269 Exemplaren der zweithäufigste Gefäßtyp des Duinger Steinzeugs. Insgesamt 26 Krüge gehören zum Faststeinzeug bzw. sie sind mit einer Lehmengobe versehen. An Sonderformen kommen der 'Gesichtskrug' (28 Stück), der 'Bartmannkrug' (3 Stück) und der 'Miniaturkrug' (1 Stück) vor. Der Erhaltungszustand ist mäßig, nur 31 Krüge weisen Erhaltungsgrade zwischen 10 % und 90 % auf. Die Randdurchmesser liegen im Bereich von 2,3 bis 12 cm bei Bodendurchmessern zwischen 3,3 und 19 cm. Der maximale Durchmesser variiert zwischen 4,8 und 30 cm und die Höhe zwischen 5,8 und 45,5 cm. Die häufigste Randform stellt der Glattrand dar (35 Stück), der im Einzelfall leicht verdickt, ausgezogen oder einbiegend sein kann. Außerdem ist er durch eine Dornleiste abgesetzt oder außen mit einem Absatz als Deckelrast anzutreffen. Der Lippenrand (26 Stück) hat teilweise eine 211 abknickende oder ausbiegende Stellung. An einzelnen Exemplaren ist er durch einen Grat oder eine Halbrundleiste abgesetzt oder schräg nach innen bzw. horizontal abgestrichen. Ein Dornrand (11 Stück) kommt einbiegend und nach außen gekröpft vor, wobei der Dornleiste z.T. die Funktion einer Deckelrast zukommen könnte. Ein Profilrand (10 Stück) tritt in unterschiedlichen Ausführungen einbiegend, eingezogen, konisch und hoch oder horizontal abgestrichen auf. Eine Dorn- oder Profilleiste kann als Deckelrast dienen. Der seltene Trichterrand (3 Stück) erscheint z.T. sehr kurz oder mit Randlippe. Der Steilrand (5 Stück) ist teilweise profiliert und im Einzelfall innen gerillt. Ein einzelner Krug weist einen Leistenrand mit Rundprofil auf. Die vorherrschende Halsform beim Krug ist der Zylinderhals (46 Stück). Er ist im Einzelfall extrem kurz oder sehr hoch. An zweiter Stelle folgt die eingezogene Form des Halses (38 Stück), die überwiegend zweifach eingezogen, also 'doppelkonisch' auftritt (25 Stück). Einige Gefäße haben einen trichterförmigen (15 Stück) oder einen konischen (20 Stück) Hals. Diese Formen sind teilweise nur sehr schwach ausgeprägt. Die meisten Gefäße besitzen eine bauchige Form (132 Stück), sind dabei aber teilweise eiförmig bis schlank. Nur fünf Stück weisen eine kugelige Form auf. Ungefähr ein Drittel der Krüge (87 Stück) ist mit einem Wellenfuß ausgestattet. Er ist überwiegend plan, gelegentlich aber auch hohl gearbeitet. Halb so viele Krüge (44 Stück) verfügen über einen Planboden, der oft abgesetzt erscheint, gelegentlich sogar in Form eines Fußes (6 Stück) oder mit ausgezogener Kante (2 Stück). An zwei Gefäßen ist der ursprüngliche Planboden nach innen gewölbt. Andere Bodenformen sind selten. Ein Krug hat eine Standfläche und drei haben einen Standfuß mit planer Standfläche. Eine Handhabe hat sich nur an einem Teil der Krüge erhalten. Der Bandhenkel ist mit 44 Stück am häufigsten vertreten. Er sitzt meist in unterrandständiger Position (23 Stück), tritt aber auch randständig (6 Stück) und am Hals (6 Stück) auf. Die Dimensionierung variiert von schmal bis breit und z.T. sind die Henkel profiliert. Die Form des Wulsthenkels tritt mit einer Anzahl von acht Stück gegenüber dem Bandhenkel stark zurück. Seine Position ist ebenfalls meist unterrandständig und nur im Einzelfall randständig oder am Hals. Er kann profiliert sein. In einem Fall findet sich am oberen Ansatz eine Lochung, wahrscheinlich als Befestigungsmöglichkeit für eine Zinnmontierung (KatNr. 2666). Dekor: Der ausschließlich plastische Dekor an den Krügen ist erheblich vielfältiger als z.B. an den Töpfen. Die Randzone weist mehrfach eingedrehte Leistenprofile auf (14 Stück), die als Dornleiste (7 Stück), Halbrund- oder Rechteckleiste geformt sein können. Daneben treten ein- bis sechsfach umlaufende Rillen (6 Stück), Kehlen (1 Stück) und Rollstempelbänder (1 Stück) auf. Teilweise kommen die einzelnen Dekorelemente auch kombiniert miteinander vor. Die Dekorformen an der Halszone dienen oft als Absatz zur Schulter. Das gilt besonders für ein- bis vierfach Rillen (24 Stück) und teilweise für umlaufende Leisten (28 Stück), die als Dornleisten (14 Stück), Rund-, Halbrund- und Gratleisten unterschiedlicher Breite ausgeprägt sind. Eine Sonderform stellt die einmalige Erscheinung einer aufgelegten und gekerbten Leiste dar (KatNr. 2659). Das Vorkommen von unterschiedlich ausgeprägten Drehriefen ist ebenfalls verbreitet (22 Stück), wie auch die Verzierung mit einem Rollstempeldekor (22 Stück), der flächig oder auch in Form schmaler umlaufender Bänder auftritt. Zu den seltenen Dekorvarianten gehören Wellenlinien (3 Stück), die einzeln oder als Wellenkammlinien eingeritzt und in einem Fall mit einem Rollrad eingedrückt sind. Die Dekore treten teilweise in Kombination miteinander auf und/oder bewirken eine zonale Gliederung des Gefäßhalses. Auf der Schulter ist eine Zone von Drehriefen unterschiedlicher Ausprägung die häufigste Dekorvariante (18 Stück). Daneben gibt es umlaufende ein- bis vierfach Rillen (3 Stück), 212 Rollstempelbänder (5 Stück) und Wellenritzlinien (2 Stück). Auffällig ist das Vorkommen einer aufgelegten gekerbten Leiste und einzelner Rosetten und Kreuzstempel (z.B. KatNr. 2667). An fünf Gefäßen ist die Schulterzone durch ein- bis zweifache senkrechte Furchen in Felder eingeteilt, die teilweise mit den erwähnten Einzelstempeln gefüllt sind. Auch die übrigen Verzierungselemente sind mitunter in Kombination zu finden. Auch auf der Bauch- bzw. Wandungszone bilden Drehriefen das zahlreichste Dekorelement (46 Stück). Ihre Ausprägung ist unterschiedlich und gelegentlich bewirken sie, in Gruppen auftretend, eine zonale Gliederung. Daneben kommen in ähnlicher Weise ein- bis siebenfach Rillen vor (3 Stück). Wie schon auf der Schulter, so setzt sich auch auf der Wandung die Dekorvariante der Aufteilung in Felder durch waagerechte und senkrechte ein- bis dreifach Furchen fort (10 Stück). Die Felder sind durch die im folgenden beschriebenen Verzierungselemente in unterschiedlicher Zusammenstellung gefüllt. Die einfachsten Elemente sind diagonale Rollradlinien (z.B. KatNr. 2707) und Einzelstempel in Blumenrosetten- (KatNr. 2665) und Kreuzform (z.B. KatNr. 2667). Wesentlich differenzierter gestaltet sind Applikationen von meist ovalen wappenähnlichen Auflagen und Rundmedaillons. Sie zeigen stilisierte Vasen oder Blumentöpfe bzw. eventuelle Töpferscheiben mit Blumenschmuck (KatNr. 2672), Eicheln, herzförmige Gebilde (z.B. KatNr. 2674) oder Sonnen (KatNr. 2667). Bemerkenswert ist die Darstellung einer trompetenden Ziege zu Pferde über einer Vase mit Blumen (KatNr. 2675). Auf Krügen ohne Feldereinteilung finden sich weitere Auflagen, wie Akanthusblätter, Blütenrosetten und ein Schriftband mit dem Text "GOT FORTRAU ..." (KatNr. 2664), eine Rosette mit einem menschlichen Kopf (KatNr. 2673) oder ein Medaillon mit einem doppelköpfigen Adler (KatNr. 2668). Auf einem Gefäß ist ein 'Wappen' angebracht, das eine 'Hausmarke' mit vier Herzen, schraffierte Wappenfelder und die Initialen "HH" zeigt (KatNr. 2676). Die Konturen der Auflagenmotive sind oft ziemlich undeutlich und verschwommen. An der Boden- und Fußzone kommen die für den Wellenfuß typischen Verzierungen aus Fingereindrücken (45 Stück) und Fingerkniffen (33 Stück) am häufigsten vor. Sie sind senkrecht oder leicht schräg gesetzt und unterschiedlich ausgeprägt, d.h. ihre Ausführung variiert von kräftig und tief bis flüchtig und flach. Daneben ist der Boden bzw. Fuß durch Leisten (8 Stück) oder ein- bis fünffach Rillen (5 Stück) abgesetzt. In einem Falle tritt eine Kammstrichlinie über dem Fuß auf (KatNr. 2669). Am Henkel weist nur ein einziger Krug als Verzierung Fingerkniffe an der Ansatzstelle zur Schulter auf. Der Dekor der 'Gesichtskrüge' und der 'Bartmannkrüge' stellt eine sehr spezielle Dekorform dar. Beim Gesichtskrug ist das Gesicht normalerweise auf die Gefäßzonen Hals, Schulter und z.T. auf die Bauchzone verteilt. Der Hals ist überwiegend zweifach eingezogen, von 'doppelkonischer' Form. Die Nase ist aus einem Tonklümpchen geformt und sitzt am Hals, dem Henkel gegenüber. In einem Fall ist sie sehr schief angesetzt. Die Ohren sind ebenfalls aus Ton modelliert und seitlich an den Hals angesetzt. Die Augen zu beiden Seiten der Nase sind überwiegend eingeritzt, aber auch modelliert, und in einem Fall eingestempelt. Der Mund ist entweder noch am Gefäßhals oder auf der Schulter aus entsprechend geformten Tonstückchen bzw. Wülsten angebracht. Die Wirkung eines Bartes wird meistens durch wellenförmige Kammritzungen hervorgerufen, die sich vom Hals des Kruges über die Schulter bis zum Gefäßbauch ausbreiten können. Bei einem Krug ist auf diese Weise zusätzlich das Haupthaar oberhalb des Gesichts angedeutet (KatNr. 2655). Weniger häufig ist die Verwendung von feinen Tonraspeln zur Darstellung des Bartes. Drei Gesichtskrüge zeigen außerdem eine Verzierung am Henkel. Bei KatNr. 2655 ist der Henkel entlang seiner Längsachse gelocht und bei KatNr. 2651 u. 2654 läuft er an der unteren Ansatzstelle in Form von drei auf die Wandung aufgelegten Verstärkungswülsten aus, die mit Fingerkniffen versehen sind. Die Gesichtskrüge treten in sehr unterschiedlichen Größen auf (z.B. KatNr. 2652 u. 2654). 213 Die drei Bartmannkrüge (KatNr. 2648 - 2650) verfügen wie ihre Vorbilder aus dem Rheinland über eine naturalistische Bartmannmaske, die unterhalb eines breiten Profilrandes auf Hals und Schulter aufgelegt ist. Der übrige Gefäßkörper trägt weitere Applikationen, wie Akanthusblätter und Medaillons, die z.T. die Darstellung eines menschlichen Kopfes zeigen. Um die Gefäßmitte verläuft bei dem Krug KatNr. 2648 ein Spruchband mit dem Text "DRINK UND EST GOT NICHT FORGIST" und bei KatNr. 2650 in Spiegelschrift "GOT FORTRUW OMINS HIN". Technische Merkmale: Am Boden der Krüge finden sich normalerweise parallele oder konzentrische Drahtspuren und nur selten Schnittspuren. Stapelspuren treten gelegentlich am Boden und selten am Rand auf. An einigen Stücken ist der ursprüngliche Standfuß durch Fingerkniffe zu einem Wellenfuß gearbeitet worden. Als Gebrauchsspur weist der Boden oft Abrieb in unterschiedlich starkem Maße auf. Pokal: Der Gefäßtyp des Pokals ist als Miniaturgefäß mit zwei Exemplaren im Fundgut vertreten (KatNr. 2679 u. 2680). Der Erhaltungszustand ist mit 90 % sehr gut. Der Randdurchmesser beträgt 3 cm bzw. 3,1 cm, der Bodendurchmesser 2 cm und die Höhe 3,9 cm bzw. ca. 5 cm. Randform ist ein Lippenrand und ein ausbiegender Glattrand. Beide Pokale weisen eine leicht einziehende Gefäßform und einen stark eingezogenen Standfuß auf, der sich bei einem der beiden Gefäße mit planer Standfläche erhalten hat. Als Handhabe besitzen sie jeweils einen randständigen Bandhenkel. Beide Gefäße sind ohne Dekor. Dose: Die Gefäßform der Dose lässt sich fünf Individuen zuweisen. Eine Dose weist einen Erhaltungsgrad von 70 % auf und besitzt sogar noch ihren ursprünglichen Deckel (KatNr. 2621 u. 2622). Die Randmaße reichen von 9,5 bis 12 cm und der maximale Durchmesser von 12 bis 16 cm. Wegen der für die Deckelrast nötigen Kante ist die Randlippe um 1 bis 2 cm nach innen gekröpft. Der einzig erhaltene Boden misst 9 cm bei einer Höhe von 6,8 cm. Die gemeinsame Randform der Dosen ist der weit nach innen und teilweise leicht nach unten gekröpfte Rand als Deckelrast. Die Gefäßform ist meist tassenförmig flach und ausladend und in einem Fall annähernd zylindrisch. Der einzige erhaltene Boden ist ein abgesetzter Planboden. Als Handhabe tragen zwei Gefäße einen unterrandständigen Bandhenkel, der je einmal in senkrechter und in waagerechter Position anzutreffen ist. Eine weitere Dose besitzt einen waagerechten Wulsthenkel am Gefäßkörper. Dekor: Die Wandung der Dosen ist z.T. durch eine ein- bis zweifach Rille unterm Rand und in der Gefäßmitte zonal gegliedert (3 Stück). Außerdem weist sie flächigen Rollstempeldekor (2 Stück) und mehrfach umlaufenden Rollstempeldekor (1 Stück) auf, der teilweise in Kombination mit dem zuerst genannten Rillendekor auftritt. Technische Merkmale: Bei den Dosen wurde der Brennvorgang offenbar mit dem dazugehörigen, aufgelegten Deckel durchgeführt, wie die entsprechende Stapelspur bei KatNr. 2621 u. 2622 nahe legt. Deckel: Vom Gefäßtyp Deckel gibt es beim Duinger Steinzeug acht Stück. Ein Deckel ist mit einer Lehmengobe versehen. Vier Deckel weisen einen Erhaltungsgrad zwischen 10 % und 100 % auf. Ein Deckel gehört zu einer bestimmten Dose (s.o., KatNr. 2621 u. 2622). Die Maße des Randdurchmessers von 9 bis 22 cm decken ein weites Größenspektrum ab. Die Höhe liegt bei 4 bis 6 cm. 214 Die Randformen sind sehr unterschiedlich. Jeweils zwei Deckel haben einen glatten Stülprand, der senkrecht nach unten oder bis nach innen umbiegt. Ein Profilrand ist senkrecht abknickend ausgeführt und ein Wulstrand flach abgebogen und horizontal abgestrichen. Vier Deckel haben eine meist nur leicht gewölbte Form, zwei Stück sind flach und die beiden übrigen kegelig bzw. hutförmig geschweift. Drei Exemplare weisen als Handhabe einen runden, unterschiedlich profilierten Knopf oder Knauf in der Mitte auf. Dekor: Vier Deckel zeigen in der Mitte und außen eine zonale Gliederung durch konzentrische drei- bis fünffach Rillen. Die Zwischenräume sind teilweise durch Rollstempeldekor (KatNr. 2620) oder durch mehrfache Reihen von Einstichen (KatNr. 2618) gefüllt. Ein Deckel weist über dem Rand eine scharf abgesetzte Leiste auf. Technische Merkmale: Entsprechende Drahtspuren belegen (KatNr. 2619), dass der Drehvorgang bei den Deckeln des Duinger Steinzeugs vom Knauf zum Rand stattfand. Gelegentlich finden sich am Rand Stapelspuren von der jeweiligen dazugehörigen Dose (s.o.). Humpen: Das Trinkgefäß 'Humpen' ist mit 14 Exemplaren vertreten. Mindestens fünf zählen zur Variante des bauchigen Bienenkorbhumpens. Acht Humpen gehören möglicherweise zum Gefäßtyp Krug. Der Erhaltungsgrad ist ziemlich schlecht, nur ein Humpen ist zu 20 % erhalten (KatNr. 2605). Der Randdurchmesser variiert zwischen 5,5 und 11 cm bei Bodendurchmessern von 9 bis 14 cm und maximalen Durchmessern von 9 bis 20 cm. Die originale Höhe war mit 12,5 cm nur an einem Humpen abzunehmen. Der Profilrand ist die häufigste Randform (5 Stück). Er ist meist mit einer Leiste als Deckelrast ausgestattet oder weist eine einbiegende, horizontal abgestrichene Randlippe für diesen Zweck auf. Bei einem Glattrand wird diese Funktion durch einen Absatz und bei einem Dornrand durch seine Dornleiste gewährleistet. Die Form des Bienenkorbhumpens besitzt einen bauchigen Wulst als Halszone (s. Kap. 5.3.3.2.4.). Diese Gefäßform ist überwiegend bauchig bzw. "bienenkorbförmig" (11 Stück) und über dem Boden einziehend. Nur ein Humpen hat eine steilwandige Form. Die beiden erhaltenen Böden sind als Planboden gearbeitet. Die zum Typ des Humpens zwingend dazu gehörige Handhabe ist nur an einem Exemplar als unterrandständiger profilierter Bandhenkel erhalten, der am oberen Ansatz eine Lochung für den sicheren Sitz einer Zinndeckelmontierung aufweist. Dekor: Durch umlaufende Rillen, Leisten, Absätze und Friese zeigen die Humpen eine ausgeprägte zonale Gliederung. Die Randzone ist oft mit eckigen oder halbrunden Profilleisten oder mit einer Dornleiste versehen, z.T. als Absatz zur Halszone. Diese ist gelegentlich mit meist flächigen Rollstempeldekor verziert (4 Stück) und/oder, wie die Randzone, mit unterschiedlichen Leisten zur Schulter abgesetzt (3 Stück). Auf der Schulter finden sich Drehriefen (4 Stück) oder eine zweifache Rille (1 Stück). Die Bauch- und Wandungszone ist, in gleicher Art wie z.T. die Krüge, mit senkrechten und waagerechten ein- bis dreifach Furchen in Felder aufgeteilt (4 Stück), die mit Stempel- oder Auflagendekor gefüllt sind. Insgesamt sind sechs Humpen mit Applikationen versehen. Bei diesen Gefäßen handelt es sich überwiegend um eventuelle Krüge, der Dekor ist dort eingehend beschrieben (KatNr. 2672 - 2676). Ein Bienenkorbhumpen zeigt eine ovale Auflage mit der stilisierten Darstellung einer Töpferscheibe oder einer Vase mit Blumen (KatNr. 2606) und ein weiterer 215 Akanthusblätter und Blumenmedaillons (KatNr. 2605). Die Fußzone ist an jeweils zwei Gefäßen mit Leisten, Rillen und Rollraddekor verziert. Technische Merkmale: Gelegentlich finden sich im Innern der Humpen Fingerspuren von der Montage der Applikationen (z.B. KatNr. 2676). Der Stempeldekor wurde teilweise recht flüchtig ausgeführt. Schüssel/Schale: Zum Gefäßtyp der 'Schüssel' oder 'Schale' gehören 73 Individuen. Dem Funktionstyp der 'Milchsatte' bzw. 'Aufrahmschüssel' lassen sich 13 Stück zuordnen. Bei einem flachen Schalenfragment kann es sich auch um einen Deckel handeln und ein weiteres Fragment kann auch ein Topf sein. Der Scherben einer Schüssel ist nicht durchgesintert, daher gehört diese zur Warengruppe des Faststeinzeugs. Nur am Randbereich findet sich meist eine Salzglasur, da die Schüsseln beim Brennvorgang ineinander gestapelt wurden (s. Kapitel 5.3.4.). Der Erhaltungszustand ist mäßig, sieben Schüsseln weisen einen Erhaltungsgrad von 10 % bis 70 % auf. Die Randdurchmesser betragen 20 bis 40 cm bei Bodendurchmessern zwischen 9 und 25 cm und Höhen von 6,7 bis 11,5 cm. Der maximale Durchmesser entspricht in der Regel dem Randdurchmesser und liegt nur bei einbiegenden Randformen 2 bis 2,5 cm über diesem Maß. Die häufigste Randform stellt der aufgestellte Rand dar (21 Stück), der gelegentlich zur Wandung abgesetzt oder nach oben verjüngt ausgezogen ist. Der teilweise horizontal abgestrichene Wulstrand ist nur halb so oft vertreten (12 Stück), gefolgt vom Lippenrand (10 Stück), der gelegentlich abgesetzt, gekehlt, ausbiegend und hochgezogen erscheint. Mit einem Keulenrand sind sechs Schüsseln ausgestattet und mit einem Leistenrand vier Stück. Dieser kann als Rechteck-, Dreieckoder Halbrundprofil ausgeführt sein und gekehlt, schräg abgestrichen oder einbiegend auftreten. Ein einbiegender und spitz ausgezogener Kremprand kommt zweimal vor und jeweils einmal ein Glattrand und ein aufgestellter Steilrand. Alle Randformen kommen z.T. in stark verdickter Ausführung vor. Die Mehrzahl der Schüsseln besitzt eine trichterförmige bzw. weit ausladende Form (51 Stück), einige sind flach und niedrig (11 Stück) und ein Exemplar ist steilwandig. Alle erhaltenen Böden sind als Planboden ausgeführt, in einem Fall mit leichtem Absatz zur Wandung. An zehn Schüsseln hat sich die für die Variante der Milchsatte charakteristische, breite und flache Gießlippe erhalten (z.B. KatNr. 2687). Dekor: Nur einige Gefäße tragen einen spärlichen Dekor in Form von ein- bis dreifach Rillen am oder unterm Rand (5 Stück). Technische Merkmale: Die Schüsseln weisen normalerweise nur am Rand eine Salzglasur auf, da sie im Brennofen ineinander gestapelt wurden. Deshalb findet sich eine Stapelspur meist nur außen unterm Rand. Am Boden zeigen sich oft parallele oder konzentrische Drahtspuren und nur selten Schnittspuren. Als Gebrauchsspur tritt Abrieb am Boden und in seltenen Fällen auch außen am Rand auf. Kachel: Bei drei Gefäßen handelt es sich wahrscheinlich um Napfkacheln, möglich ist aber auch der Gefäßtyp Topf, Krug oder Napf (z.B. KatNr. 2681). Sie gehören zur Warengruppe des Faststeinzeugs und sind reduzierend gebrannt mit einer Salzglasur auf der Außenseite. Eindeutige Kacheln dieser Art finden sich bei der Warengruppe der schwarz-grauen Irdenware (s. Kapitel 5.3.3.1.1.2. ff). Die Kacheln sind nur mit ein bis zwei Fragmenten erhalten. Der Randdurchmesser liegt bei 11 bis 13 cm, der Bodendurchmesser bei 6 cm und die Höhe beträgt 4,5 cm. Die Randform 216 ist einheitlich ein breiter Wulstrand, der horizontal oder nach innen gerade abgestrichen ist. Die Halsform ist trichterförmig und die Gefäßform bauchig napfförmig. Der bei einem Exemplar erhaltene Boden ist ein Planboden. Auf Hals bzw. Wandung finden sich Drehriefen als technisch bedingter Dekor. Rohr: Im Fundspektrum des Duinger Steinzeugs befindet sich ein Rohr (KatNr. 2604). Es handelt sich um das 8 cm lange Teilstück eines ursprünglich längeren Rohres. Es läuft konisch zu und hat einen Durchmesser von 3 bis 4 cm. Dieses Maß macht die Zugehörigkeit zu einer Röhrentüllenkannen unwahrscheinlich, es ist eher an einen Alembik zu denken. Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang Das Duinger Steinzeug kommt in den oberen Schichten von Horizont 3, in Horizont 4 und sehr zahlreich in den Horizonten 5 und 6 vor. In Horizont 7 nimmt die Menge stark ab (s. Abb. 37). Das entspricht der Zeit von ca. 1300 bis heute. Erwartungsgemäß kommt die Gruppe des Faststeinzeugs bzw. der Lehm engobierten Ware überwiegend aus den Befunden des Horizonts 3. Meist handelt es sich dabei um den Gefäßtyp des Kruges (s.u.). Das gelegentliche Vorhandensein von voll entwickeltem salzglasiertem Steinzeug in diesem Horizont ist offenbar durch die kontinuierlichen Bodeneingriffe bedingt. Die Verteilung der Gefäßtypen auf die Horizonte ist sehr unterschiedlich. Der Topf ist in Horizont 3 und 4 eine Einzelerscheinung und nimmt in Horizont 5 stark zu. In Horizont 6 und 7 wird er zum dominierenden Gefäßtyp. Seine Form erfährt dabei einen Wandel, dem insbesondere die Vorratstöpfe unterliegen. In Horizont 5 überwiegt unter diesen die bauchige Form mit einem nach innen gekröpften Rand als Deckelrast, während in den Horizonten darüber eine zylindrisch bis steil konisch ausladende Form mit hoher Schulter vorherrscht und es erscheint die Randform des Planrandes. Die Sonderform des Blumentopfes tritt erstmals vereinzelt in Horizont 5 mit relativ barock-üppigem Furchen- und Dellendekor auf. In späteren Befunden ist der Blumentopf zwar zahlreich vorhanden, aber nur in streng funktionaler Form und weitgehend ohne Dekor. Die folgenden Gefäßtypen erscheinen ebenfalls erstmalig in Horizont 5. Der Humpen tritt dort mit drei Gefäßen auf, davon zwei Bienenkorbhumpen. Die restliche, überwiegende Anzahl gehört den Horizonten 6 und 7 an. Entsprechendes gilt für die Schüssel, die in Horizont 5 (10 Gefäße) meist einen aufgestellten Rand besitzt und erst in den jüngeren Horizonten zahlreich mit weiteren Randformen auftritt, u.a. in der Variante der Milchsatte. Möglicherweise wurden zuvor bei der Milchverarbeitung Schüsseln aus schwarz-grauer Irdenware oder aus Holz verwendet. Die Gefäßtypen Flasche, Dose und Deckel kommen bis in Horizont 7 vor, lassen aber wegen ihrer homogenen Verteilung in den Horizonten keine weitere Differenzierung zu. Das eventuelle Rohr eines Destillierhelms und die beiden Miniaturpokale entstammen Befunden des Horizonts 5. Der Gefäßtyp der Kanne taucht erstmals in Form der Lehm engobierten Tüllenkanne aus Faststeinzeug (KatNr. 2647) in Horizont 3 auf. Weitere Kannen erscheinen erst wieder in Horizont 5 und sind mit Röhrentülle oder Schnauze ausgerüstet. Eine auffällige Übereinstimmung der Gefäßform besteht unter den unterschiedlichen Gefäßtypen von Topf, Krug und Kanne. Der Gefäßkörper ist gleich, eigentlich machen nur die Hals- und Randzone den funktionalen Unterschied aus (z.B. KatNr. 2700, 2701 u. 2645). Dies ist sicher als Indiz für eine Massenproduktion in Duingen zu sehen. In den jüngeren Horizonten ist die Kanne am zahlreichsten vertreten, wobei das Vorhandensein von Röhrentülle und Dornrande gegenüber Horizont 5 stark zurücktritt. Der Krug ist in Horizont 3 und 4 der häufigste Gefäßtyp (je 13 Stück). Die Gefäße erscheinen oft mit fehlender oder unvollständiger Salzglasur und mit Lehmengobe oder als 'Faststeinzeug' bzw. mit 217 unvollständig versintertem Scherben. An den Gefäßen in Horizont 4 fallen besonders wuchtige Wellenfüße mit kräftigen Fingereindrücken auf, die z.T. aus einer angarnierten Leiste gekniffen sind. Auffällig ist ein versuchtes Imitat von Siegburger Steinzeug (KatNr. 2671). Die beiden zuletzt genannten Merkmale deuten auf eine Vorbildfunktion des Siegburger Steinzeug hin, die sich offenbar in dem Versuch einer möglichst ähnlichen Kopie wie auch in der Nachempfindung einzelner formaler Elemente äußerte. In Horizont 5 ist der Krug zahlreich vertreten. Der Scherben lässt im Bruch überwiegend eine Mantelung erkennen und bei der Gefäßform und Oberflächenstruktur dominieren die Formen, wie sie für die hier erstmalig erscheinenden Gesichtskrüge typisch sind. Neben dem Wellenfuß kommen im Einzelfall nur schwach oder gar nicht abgesetzte Planböden vor. Weitere neue Erscheinungsformen sind flächiger Rollstempeldekor auf der Halszone, die Aufteilung der Gefäßoberfläche in Felder, abgegrenzt durch Furchen, und Auflagendekor, u.a. beim Bartmannkrug. In den Verfüllungen der Kloaken des Horizonts 5 (Phase C) und 6 (Phase D) sind auffällige Unterschiede in der Verteilung der Gefäßtypen zu beobachten, die z.T. auch in der oben beschriebenen Gesamtverteilung andeutungsweise erkennbar sind. In Phase C sind der Topf und der Krug bzw. die Kanne mit zehn bzw. elf Gefäßen ungefähr gleich stark vertreten, gefolgt von jeweils ein bis drei Schüsseln, Dosen, Deckeln und Flaschen. In Phase D bleibt die Anzahl der zuletzt genannten Gefäßtypen, ergänzt um den Blumentopf, ungefähr gleich. Krug und Kanne gehen allerdings auf insgesamt sechs Stück zurück, während sich die Anzahl der Töpfe mit 23 Stück mehr als verdoppelt. Nur auf Grund dieses Befundes ist nicht zu entscheiden, ob die plötzliche Zunahme des Gefäßtyps Topfs durch die Zufälligkeiten der Verfüllvorgänge bedingt ist oder möglicherweise einen Wandel im Geschirrgebrauch widerspiegelt. Da der Topf hauptsächlich der Vorratshaltung von Nahrungsmitteln diente, die eingesäuert oder gesalzen werden konnten, wäre hier von einer vermehrten Verwendung von Gefäßen aus Steinzeug auszugehen. Diese könnten die vorher für diese Zwecke benutzten Holzbottiche oder Fässer ersetzt haben. Unterstützung erfährt diese Vermutung dadurch, dass auch in den übrigen Befunden der Horizonte 6 und 7 das Phänomen einer wachsenden Anzahl von Steinzeugtöpfen festzustellen ist, auch wenn es sich nicht in so signifikanter Weise wie bei den Kloakenbefunden äußert. Einordnung und Datierung im überregionalen Kontext Eine grundlegende Bearbeitung des Gesamtspektrums der Steinzeugproduktion im Duinger Raum hat leider noch nicht stattgefunden. Immerhin hat es aber schon Ansätze in dieser Richtung in Form von Untersuchungen zu Teilaspekten gegeben. Als erster veröffentlichte Busch 1975 eine Zusammenstellung von Duinger Steinzeug in einem knappen Ausstellungskatalog431. Löbert hat sich mit dem verzierten Steinzeug seit dem 16. Jahrhundert beschäftigt und Stephan untersuchte hauptsächlich Funde aus dem Nachbarort Coppengrave, stellt aber wiederholt weitere Fundkomplexe aus Höxter und dem Göttinger Raum vor, die Duinger Ware enthalten432. 431 Busch 1975. Leider sind die Angaben zu den einzelnen Gefäßen oft recht spärlich und vage und die Grundlage für die Datierungen bleibt unbefriedigend. Dies hat seine Ursache sicherlich in der Vorreiterrolle, die Busch mit dieser Veröffentlichung für die Erforschung der Duinger Ware übernommen hat, bei der er sich nur auf wenige Grundlagen stützen konnte. Weitere Untersuchungen am Herstellungsort sind m.E. ein dringendes Bedürfnis der Keramikforschung Norddeutschlands. Ein diesbezüglicher Appell H.G. Stephans in seiner Dissertation von 1978 kann daher nur noch einmal nachdrücklich wiederholt und erneut erhoben werden (Stephan 1978/79, 47). Umfassende historische Vorarbeiten des Heimatforschers L. Böker existieren leider nur als handschriftliche Manuskripte und als vereinzelte Kopien, die nur schwer oder gar nicht zugänglich sind. 432 z.B. Löbert 1977; Stephan 1981a, 39ff und 69ff; ders. 1992, 92ff 218 Die Lehm engobierte Ware bzw. das Faststeinzeug wird überwiegend ins 13. bis 15. Jahrhundert datiert. Für die Tüllenkanne KatNr. 2647 gibt es eine sehr ähnliche Parallele bei Stephan, der als späteste Erscheinung für diese Form das Ende des 14. Jahrhunderts annimmt433. Das Töpfermuseum Duingen besitzt mehrere ähnliche Exemplare, für die Busch einen zeitlichen Ansatz um 1500 vermutet434. Die Befundlage in Hildesheim (Horizont 3) unterstützt eine Einordnung ins 14. Jahrhundert. Zwei nahezu identische kleine Trichterhalskrüge aus reduzierend gebranntem Faststeinzeug (KatNr. 2657 u. 2658) besitzen so große Ähnlichkeit mit einem Stück aus Duingen, dass eine Herkunft aus derselben Werkstatt möglich sein kann. Das Vergleichsstück aus Duingen ist etwas gedrungener in seiner Form und die Mündung ist weniger stark trichterförmig ausgeprägt. Busch nimmt als Herstellungszeitpunkt das Ende des 15. Jahrhunderts an435. Die Hildesheimer Krüge stammen aus einer Verfüllschicht von Horizont 7 im Außenbereich der Bernwardsmauer und entziehen sich daher zeitlicher Einordnung. Für die Kugelkanne (KatNr. 2635) mit ihrer mehrfach gegliederten Tülle und den prägnanten Fingereindrücken am Ansatz gibt es kein direktes Vergleichsstück. Sehr ähnliche Formen sind aus dem ca. 40 km entfernten Töpferort Bengerode436 und weiteren Fundorten in der Nähe bekannt437. Die Datierung wird in den Zeitraum des 13. bis 15. Jahrhunderts gesetzt. Nach Farbe und Beschaffenheit des Scherbens gehört die Kanne zur Duinger Ware, was durch die Existenz formgleicher Gefäße aus schwarz-grauer Irdenware im Töpfermuseum Duingen Unterstützung erfährt. Der Befund in den jüngeren Schichten von Horizont 3 an der Bernwardsmauer weist in den Anfang des 14. Jahrhunderts. Reduzierend gebrannte Napfkacheln aus Faststeinzeug kommen ebenfalls in Coppengrave vor, wo Stephan sie als "ein Bindeglied zum spätmittelalterlichen Formenschatz" ansieht und dem 15./16. Jahrhundert zuordnet438. In Hildesheim kommen diese Kacheln unter Einschluss derjenigen aus schwarz-grauer Irdenware ab Horizont 4 vor und entsprechen damit dem Zeitansatz Stephans. Die starke Zunahme des Gefäßtyps 'Topf' ist im 16. Jahrhundert offenbar ein überregionales Phänomen. Stephan vermutet, dass damit Absatzeinbußen ausgeglichen werden sollten, die auf den Rückgang in der Nachfrage an Trinkgefäßen zurückzuführen waren. Die Töpfe, die er abbildet, sind in ihrer Form nahezu identisch mit den Hildesheimer Exemplaren aus Horizont 5 (z.B. KatNr. 2700 u. 2701)439. Den Beginn der späteren, steilwandigen Form der Vorratstöpfe sieht Stephan in der Mitte des 17. Jahrhunderts und stellt eine ausgeprägte Langlebigkeit dieser Form bis ans Ende des 19. Jahrhunderts fest440. Das Auftreten dieser Gefäßform in den Horizonten 5 bis 7 bestätigt diese Annahme (z.B. KatNr. 2690). Das an der Bernwardsmauer nicht gerade seltene Auftreten von Blumentöpfen war anderswo offenbar nicht zu beobachten. Ein Exemplar in ähnlicher Ausführung 433 Stephan 1981a, 24-25 FTaf. 1/3, 42 434 Busch 1975, 23-24 Kat.Nr. 32; eigene Sichtung der Bestände des Töpfermuseums Duingen 435 Busch 1975, 21/22 Kat.Nr. 22 436 Grote 1976, 267-268 Abb. 10/9 437 Sauermilch 1951b, 608 Abb. IV/V, u. 609-610 438 Stephan 1981a, 71 439 Stephan 1992, 94-95 Abb. 134-135 440 Stephan 1981a, 69 u. Taf. 117-118 219 wie KatNr. 2611 stammt ebenfalls aus kirchlichem Umfeld in Osnabrück und wird in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts datiert441. Das Hildesheimer Stück kommt aus einem Befund, der möglicherweise etwas früher, ins Ende des 17. Jahrhundert datiert. Die Verwendung von Blumentöpfen bereits Mitte des 16. Jahrhunderts ist auf jeden Fall durch zeitgenössische Abbildungen belegt442. Zu der späteren, konisch aufsteigenden Form des Blumentopfes ließen sich Parallelen auf einem Foto aus Duingen aus dem Jahre 1920 feststellen, sowie in Form eines Fragments aus Celle443. Nach den Hildesheimer Befunden ist diese Form sehr langlebig. Sie beginnt Ende des 17. Jahrhunderts und läuft durch bis in die jüngsten Schichten (z.B. KatNr. 2610 u. 2615). Löbert erwähnt, dass insbesondere in der letzten Phase der Töpferei Anfang des 20. Jahrhunderts in Duingen nur noch Blumentöpfe hergestellt wurden444. Die im Fundgut vorhandenen eindeutigen Humpen besitzen ausnahmslos die Form des so genannten Bienenkorbhumpens. Diese Gefäßform kam Ende des 16. Jahrhunderts in den sächsischen Töpferregionen auf und ist von den Duinger Töpfern fast zeitgleich übernommen worden445. Der größte Unterschied beider Provenienzen ist die Beschaffenheit von Scherben und Glasur. Außerdem weisen die Duinger Gefäße keine eckigen Leisten und Furchen für Zinnmontierungen im Wandungsbereich auf und die Auflagendekore wirken unscharf bzw. verwaschen. Stephan und Löbert ordnen diese Form übereinstimmend dem ausgehenden 16. bis Mitte 17. Jahrhundert zu446. Das erste Auftauchen des Bienenkorbhumpens an der Bernwardsmauer datiert ungefähr an den Anfang des 17. Jahrhunderts (KatNr. 2606). Die Dekorelemente und z.T. auch die Maße stimmen mit den von Löbert untersuchten Gefäßen in sehr hohem Maße überein (z.B. KatNr. 2605 u. 2606). Auch die Motive der Wappenauflagen, stilisierte Blumen und Vasen bzw. Töpferscheiben, zeigen große Ähnlichkeiten, ohne aber identisch zu sein447. Für den Gefäßtyp der Schüssel kommt Stephan ebenfalls zu dem Ergebnis, dass dieser seit Anfang des 17. Jahrhunderts auftaucht und mit geringen Varianten bis ins 19. Jahrhundert hergestellt wird. Eine Milchsatte vom Anfang des 17. Jahrhunderts aus Höxter entspricht Typen der gleichen Zeitstellung in Hildesheim (z.B. KatNr. 2683) ebenso wie die jüngeren Typen (z.B. KatNr. 2687) den Coppengraver Schüsseln des neuzeitlichen Steinzeugs bei Stephan entsprechen448. Die Flaschen (z.B. KatNr. 2629 - 2631), Feldflaschen (z.B. KatNr. 2623) und Vorratsflaschen (KatNr. 2626) sind nahezu identisch mit dem Formenspektrum aus Duingen selbst449. Das gleiche 441 Segschneider 1981, 143 Abb. o. 442 vgl. Schütte 1984, 57 Abb. 76 443 Busch 1981, 230 Abb. 5 li.; ders. 1991, 169/Taf. 21/1 444 Löbert 1977, 16 445 Horschik 1990, 67; Löbert 1977, 27 446 Stephan 1992, 94-98; Löbert s.o. 447 vgl. Löbert 1977, 70 Abb. 6, 82-85 Abb. 18-21 448 Stephan 1992, 101 Abb. 144; ders. 1981a, 70 u. Taf. 113/7+9-10 449 vgl. Busch 1975, 31 Kat.Nr. 58, 34 KatNr. 64, 36 Kat.Nr. 77; Stephan 1981a, 70 Abb. 32/4+9; ders. 1992, 101 Abb. 145 oben; eigene Sichtung der Bestände des Töpfermuseums Duingen 220 gilt für die Albarello-artigen Apotheken- oder Salbtöpfe450 (z.B. KatNr. 2688). Besonders auffällig ist die Übereinstimmung bei dem Deckel KatNr. 2620 und zwei Dosen mit Deckel in Duingen451, so dass hier möglicherweise eine Herkunft aus derselben Werkstatt vorliegt. Die Form der 'Amphore' bzw. der 'zwei-henkligen Kugelflasche mit Gießschnauze' kommt in Hildesheim nur zweimal vor (KatNr. 2627 u. 2628). Im mittelalterlichen Formenspektrum der schwarz-grauen Irdenware und des Faststeinzeugs war sie eine verbreitete Variante452, während sie als voll entwickeltes Steinzeug nur vereinzelt erscheint453. Die Steinzeugvariante dieser Amphore erfährt ihre zeitliche Einordnung nach 1600, sie ist m.E. als eine auf Duingen beschränkte Wiederaufnahme der mittelalterlichen Form anzusehen. Die Hildesheimer Exemplare stammen aus teilweise mehrfach umgelagerten Verfüllschichten des 18. bis 20. Jahrhunderts und bieten daher wenig Anhaltspunkte zur Datierung. Die besonders bauchige Variante des Gefäßtyps 'Flasche', die 'Pulle', stellt nach Löbert eine recht häufige Form in der Produktion Duingens im 18./19. Jahrhundert dar. Mit einer Anzahl von vier Stück ist sie in Hildesheim nur selten vertreten. Das Exemplar KatNr. 2634 weist am Hals eine Verstrichspur auf, die ein Rest der für diese Gefäßvariante typischen Auflage, eines sog. 'Lebkuchengesichts', sein könnte454. Die Herkunft aus Verfüllschichten des 18. bis 20. Jahrhunderts widerspricht der Datierung Löberts nicht. Eine weitere Flaschenvariante mit zwei Bandhenkeln auf der Schulter (KatNr. 2626) stellt wohl eine Art Vorratsflasche dar. Charakteristisch für diese Variante ist das Fehlen der Glasur auf Rand, Hals und Schulter, da dieser Bereich beim Brand durch eine spezielle Stapelhilfe abgedeckt war (Fototafel 13; s. Kapitel 5.3.4.). Stephan gibt eine vage Beschreibung dieses Gefäßtyps - er nennt sie 'Doppelhenkelflasche' - und datiert sie ins 17. bis 19. Jahrhundert. Löbert setzt ein im Foto dargestelltes Exemplar ins 17. Jahrhundert. Sauermilch stellt diesen Typ in zwei Exemplaren vor, ohne aber Vermutungen zur Herkunft zu äußern. Er sieht in ihnen Vorratsgefäße für Öl und datiert sie ins 17. bzw. ins 19. Jahrhundert455. Im Töpfermuseum Duingen sind ebenfalls einige weitgehend identische Flaschen dieser Art vorhanden, was zumindest die Provenienz der Hildesheimer Stücke bestätigt. Diese entstammen beide einer Planierschicht, wahrscheinlich des 18. Jahrhunderts, und ergeben somit immerhin einen terminus post quem. Der Gefäßtyp der 'Kruke' befindet sich bei Löbert und Stephan in fast identischer Ausführung wie die Hildesheimer Exemplare (KatNr. 2678). Beide setzen diese Form in die Mitte des 17. Jahrhunderts456, was der Befundsituation an der Bernwardsmauer nicht widerspricht (Horizont 6). Für die Kannen ist festzustellen, dass in der Literatur das Vorhandensein von Röhrentüllenkannen bei weitem überwiegt. Diese Form ist an der Bernwardsmauer nur sechsmal vertreten, abgesehen von 450 Busch 1975, 29 Kat.Nr. 55-58; Stephan 1992, 102 Abb. 147; 451 Busch 1975, 34 Kat.Nr. 71-72; eigene Sichtung der Bestände des Töpfermuseums Duingen 452 Stephan 1978/79 Bd. 1, Taf. 2/5; ders. 1982b, 96-97 453 Stephan 1981a, 32 Abb. 14/15 und Taf. 38/1, 40/1-3, 41/2; Busch 1991, 169 Taf. 21/2; Nickel 1980, 16 Abb. 9/a-b (Datierung 16./17. Jhdt. möglich); Stephan 1988a, 102 Taf. 12 454 Löbert 1977, 76, 67-69 Abb. 3-5 455 Stephan 1981a, 70 und Abb. 32/9; Löbert 1981, 122 Abb. oben; Sauermilch 1951b, 601 Abb. 4 456 Löbert 1977, 35 u. 79 Abb. 15; Stephan 1981a, 70-71, Taf. 113/3+5, 112/2, 4, 7 221 den beiden bereits behandelten Exemplaren mit Lehmengobe. Fünf Kannen sind weitgehend ohne Glasur (z.B. KatNr. 2645) und ähneln formal am ehesten einer bei Löbert abgebildeten, die aber, im Unterschied zu den Hildesheimer Stücken, einen zylindrischen Hals mit Rollstempeldekor und Profilleisten besitzt. Löbert datiert sie ins 17. Jahrhundert457, was dem Befundzusammenhang, der Verfüllung der Kloake Phase C, in vollem Umfang entspricht. Die reich verzierte Tüllenkanne KatNr. 2644 trägt einen fast identischen Dekor wie ein von Löbert untersuchtes Stück. Der Unterschied besteht in der Verwendung von Löwenkopfmedaillons bei Löbert und außerdem sind die Akanthusblätter und das Schriftband mit unterschiedlichen Matrizen hergestellt, so dass wohl nicht unbedingt Werkstattgleichheit angenommen werden kann. Sehr große Ähnlichkeit mit dieser weist eine Kanne aus Höxter auf, die dem Duinger Töpfer Hans Issen (um 1600) zugeschrieben wird458. Löbert ordnet sein Exemplar ebenfalls dem 17. Jahrhundert zu, während die Befundlage des Hildesheimer Stücks in einer jüngeren Auffüllschicht keine ausreichenden datierenden Hinweise liefert. Für die Kannen mit Gießschnauze, die in Hildesheim mit 29 Exemplaren den überwiegenden Teil dieses Gefäßtyps ausmachen (z.B. KatNr. 2641), gibt es in der Literatur nur bei Löbert einen spärlichen Hinweis auf zwei kleine, undatierte Einzelfragmente459. Diese lassen in ihrer Tendenz eine ähnliche Gestalt und Art des Dekors wie die Mehrzahl der Funde von der Bernwardsmauer erkennen. Ein flächiger Dekor mit Rollstempel oder Drehriefen auf der Halszone gleicht der Verwendung dieser Verzierungsart bei Krügen und Humpen. Diese tauchen, wie erwähnt, erstmalig in Horizont 5 in Befunden vom Anfang des 17. Jahrhunderts auf und laufen bis in die Schichten des 19. Jahrhunderts durch. Die augenfälligste Übereinstimmung besteht zwischen den Gesichtskrügen aus Hildesheim (z.B. KatNr. 2652 u. 2653) und denen aus verschiedenen Veröffentlichungen von Löbert460. Eine besonders große Ähnlichkeit ist außerdem mit einem in Göttingen gefundenen Exemplar461 festzustellen (KatNr. 2655). Zwei Gesichtskrüge (KatNr. 2651 u. 2654) weisen außer einem aus Tonschnitzeln aufgelegten Bart eine zusätzliche Eigentümlichkeit auf. In Verlängerung der Henkelansätze sind jeweils drei strahlenförmig auseinander laufende Leisten aufgelegt, die mit Fingereindrücken verziert sind. Als Verstärkung o.ä. sind sie völlig nutzlos, sie stellen m.E. vielmehr eine Nachahmung von Befestigungslaschen aus Metall, z.B. analog zur Befestigung des Griffbügels an einem Holzeimer dar. An einem Keramikgefäß werden sie daher als reines Dekorelement verwendet. Parallelen für diese Dekorform gibt es in dem Töpferort Speicher bei Trier. Die Leisten befinden sich dort auf Krügen von sehr ähnlicher Gefäßform wie die der Gesichtskrüge, ohne aber selbst das Merkmal einer Gesichtmaske zu besitzen. Die Tradition dieser Art von Verzierung reicht in Speicher ins 14. Jahrhundert zurück und taucht im 16./17. Jahrhundert wieder auf462. Es ist durchaus denkbar, dass z.B. durch einen wandernden Töpfergesellen aus Speicher die Anregung zur Verwendung der Verzierungsleisten nach Duingen gelangt ist. Löbert datiert die Gesichtskrüge von 457 Löbert 1977, 33 u. 90 Abb. 26/257 458 Stephan 1992, 96 Abb. 136 459 Löbert 1977, 35, 84 Abb. 20/200, 85 Abb. 21/216 460 z.B. Löbert 1977, 65 Abb. 1 461 Schütte 1984, 75 Abb. 92/12 462 Seewaldt 1990, 28 Kat.Nr. 43, 61 Kat.Nr. 170 222 Beginn des 16. Jahrhunderts bis ins 17. Jahrhundert463. Die Hildesheimer Gesichtskrüge fanden sich überwiegend ebenfalls in Befunden dieser Zeitstellung. Eng verwandt mit dem Phänomen der Gesichtskrüge sind die Bartmannkrüge. Bei ihnen ist die Gesichtsdarstellung nicht stilisiert sondern vollkommen naturalistisch ausgeführt. Die Ausführung der Hildesheimer Stücke aus Duinger Produktion, KatNr. 2648 - 2650, ist sehr stark durch Vorbilder aus dem Rheinland geprägt. Die Motivauswahl und Anbringung an den Krügen zeigt so große Übereinstimmungen mit Gefäßen aus Köln-Frechen464, dass man an Werkstattgleichheit denken könnte, wenn die Keramik nicht die typische Mantelung und die Scherben- und Glasurfarbe der Duinger Ware aufweisen würde. Es ist m.E. sehr wahrscheinlich, dass in Duingen Matrizen aus dem Rheinland verwendet worden sind, insbesondere für die Bartmannmasken. Vergleichsfunde aus Duingen selbst, aus Göttingen und aus Höxter sind ebenfalls nahezu deckungsgleich mit den Hildesheimer Stücken. Löbert, Schütte und Stephan datieren diese in die 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts, also ungefähr gleichzeitig mit den rheinischen Vorbildern465. Die Befunde an der Bernwardsmauer (Verfüllung der Kloake Phase C und jüngere Auffüllschichten) stehen dem nicht entgegen und sprechen für eine lange Laufzeit der Krüge. Die Dekorweise einer Aufteilung von Gefäßoberflächen durch senkrechte und waagerechte Furchen in einzelne Felder (z.B. KatNr. 2667) beschreibt Löbert als beliebte Verzierungsart des 17. Jahrhunderts in Duingen, die auf rheinische Vorbilder zurückgeht466. Bei der Füllung der Felder mit weiteren Dekorelementen wie Rollstempel, Einzelstempel und Applikationen gibt es z.T. direkte Entsprechungen zwischen dem Hildesheimer und dem Duinger Material. Das Sonnenmedaillon und das fragmentarische Oval mit Eicheln von KatNr. 2667 finden sich in sehr ähnlicher Form bei Löbert467 ebenso wie diagonale Rollradlinien in den Feldern468 (z.B. KatNr. 2707 u. 2678). Bei den Ovalauflagen von KatNr. 2606 u. 2672 ist es fraglich, ob es sich bei ihnen um die stilisierte Darstellung einer Töpferscheibe469 oder um eine Art Blumenvase oder Blumentopf handelt. Der Doppeladler (Reichsadler) von KatNr. 2668 ist ebenfalls bei Löbert vertreten, wenn auch zusätzlich mit einer Krone über dem Kopf470. Ein kurioses Motiv ist die Auflage von KatNr. 2675 mit der Darstellung einer Horn blasenden Ziege zu Pferde über einer Blumenvase. Busch bildet ein sehr ähnliches Medaillon ab, wobei er die Darstellung als "reitenden Hasen mit Trinkhorn" interpretiert471. Die unterschiedliche Deutung ist sicherlich in der nicht sehr guten Qualität und Machart der beiden Applikationen begründet. 463 Löbert 1977, 22 464 Reineking von Bock 1986, 252 Kat.Nr. 318-319; Daum 1987, 46 Abb. 24; Falke 1908/77, 48 465 Löbert 1977, 25-26, 66-67 Abb. 2-3; Schütte 1981, 15; Stephan 1992, 92 Abb. 131 466 Löbert 1977, 38-39 467 Löbert 1977, 83 Abb. 19/180-182, 90 Abb. 26/258 468 Löbert 1977, z.B. 79 Abb. 15/124, 90-91 Abb. 26-27 469 vgl. Löbert 1977, 85 Abb. 21/215-225 470 Löbert 1977, 81 Abb. 17 471 Busch 1981, 228 Abb. 4 223 Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Duinger Ware von der Bernwardsmauer weitgehend den Formenschatz und die Dekorvarianten widerspiegelt, die aus Duingen selbst und anderen Fundorten bekannt sind. In der zeitlichen Einordnung ergeben sich gelegentlich leichte Abweichungen, die aber durch die Befundsituation in Hildesheim bedingt werden. Eine Ausnahme stellt das andern Orts nicht beobachtete Vorkommen von meist großvolumigen Kannen mit Gießschnauze dar. Eine Erklärungsmöglichkeit wäre, dass speziell in dem Umfeld einer fürstlichen Hofhaltung mit vielen Personen der Bedarf für diesen Gefäßtyp, z.B. als Schenkgefäß, vorhanden war. Im Privathaushalt mit geringerer Personenzahl bediente man sich offenbar anderer Gefäße. Gleiches gilt für den Gefäßtyp des Blumentopfes, der sich als nicht lebensnotwendiges Luxusgut harmonisch in diese Umgebung einfügt. Der weniger begüterte Hildesheimer verwendete für diesen Zweck möglicherweise eher irgendwelche anderen Behältnisse, eventuell in sekundärer Verwendung, oder sonstige Provisorien. Der hohe Anteil des Duinger Steinzeugs im Vergleich zum Steinzeug anderer Herkunft ist sicher in dessen ständiger Verfügbarkeit und einem vergleichsweise niedrigen Preis zu sehen472. Duingen liegt nur ca. 30 km von Hildesheim entfernt und gehörte ebenfalls zum Lande Braunschweig. Es mussten daher keine Grenzen überschritten werden, an denen Zoll hätte entrichtet werden müssen. Durch Hildesheim führte außerdem die Haupthandelsroute in die östlichen Absatzgebiete der Duinger Töpfer. Auf ihrem Weg bis ins Baltikum verkauften diese sicherlich auch schon zu Beginn ihrer Reise möglichst viel Geschirr. Eine Vorstellung des Duinger Warenumsatzes gibt eine Aufstellung aus dem Jahre 1851: 20 Töpfereien produzierten in diesem Jahre 40 000 Zentner Steinzeug, wovon 4300 Zentner in Hildesheim abgesetzt wurden473. Da sich die Produktionsweisen im 19. Jahrhundert nicht grundsätzlich von denen im 17. und 18. Jahrhundert unterschieden, muss für diese Zeit, abhängig von der Anzahl der Töpfereien, mit ähnlichen Mengen gerechnet werden. Es lässt sich m.E. nur vage vermuten, wie eingeschränkt unsere Kenntnis vom Gesamtspektrum der Duinger Ware angesichts der Produktionszahlen im Vergleich zu den überlieferten Relikten aus Grabungen und Sammlungsbeständen ist474. Zumindest am Ort ihrer Entstehung, in Duingen selbst, wäre eine breiter als bisher angelegte Forschungstätigkeit in dieser Richtung wünschenswert. 472 Heine stellt ähnliches für Hameln fest (Heine 1986, 191). 473 Ausführlich dazu: Busch 1975, 11-14, 37-39; Löbert 1977, 15-16 474 vgl. Stephan 1982b, 67 224 5.3.3.2.6. Steinzeug aus Großalmerode Großalmerode befindet sich südöstlich von Kassel im Dreieck von Fulda und Werra (s. Abb. 29). In seinem Umkreis stellten zahlreiche Töpfereien und Ziegeleien etwa seit dem 12. Jahrhundert ihre Produkte her. Seit dem 15. Jahrhundert wurden Faststeinzeug und Steinzeug hergestellt, welches ungefähr ab 1600 einen großen Teil der Produktion ausmachte. Bekannt war Großalmerode für seine technische Keramik, d.h. für die Herstellung feuerfester Tiegel für die Metall- und Glasverarbeitung, sowie für die Produktion von Steinzeugkugeln, die als Spielzeug und als Kartätschenmunition für Schiffsgeschütze verwendet wurden. Die überwiegend hergestellten Formen der Steinzeuggefäße waren Krüge, Kannen und Töpfe. Es wurde sowohl oxidierend als auch reduzierend gebrannte Ware, diese teilweise mit kobaltblauer Bemalung, hergestellt. Charakteristisches Kennzeichen sind eine glänzende, dicke Salzglasur in braunrötlichen bzw. grauen Farbtönen und ein häufig ungenügend durchgesinterter Scherben von gelber, rötlicher oder hellgrauer Farbe475. Unter der Keramik an der Bernwardsmauer fanden sich nur zwei Gefäße, die möglicherweise aus Großalmerode stammen (KatNr. 3436 u.3437). Wegen ihres geringen Erhaltungszustandes von ein bis zwei Fragmenten ist ihre Herkunft nicht vollkommen eindeutig festzulegen. Es handelt sich um zwei Vorratstöpfe mit einem abknickenden Planrand (RDm 18cm) bzw. einem Planboden (BDm 14cm). Die Gefäßform ist leicht konisch ausladend und der hellgraue Scherben weist eine rotbraune Lehmengobe bzw. eine dicke Salzglasur auf. Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang und im überregionalen Kontext Beide Gefäßfragmente stammen aus jüngeren Verfüllschichten von Horizont 6 und lassen keine eindeutige zeitliche Einordnung zu. Stephan und Höck haben für Großalmerode umfangreiche Untersuchungen vorgelegt, die die historische und archivalische Überlieferung mit einbeziehen476. Nach Stephan unterliegen die Formen der Vorratstöpfe nur einem geringen Wandel. Danach wäre KatNr. 3436 mit seinem verdickten, kantigen Rand frühestens dem 18. Jahrhundert zuzurechnen, während KatNr. 3437 mit seinem nicht abgesetzten Planboden eher früher zu datieren ist477. Eine engere Eingrenzung ist nicht möglich. Die geringe Stückzahl von Steinzeug aus Großalmerode im Hildesheimer Fundgut spricht für dessen Bedeutung als eher regionales Töpferzentrum. Möglicherweise als Beifracht der konkurrenzlosen und deshalb international verhandelten Schmelztiegel und Steinzeugkugeln gelangte aber das eine oder andere Stück in entferntere Regionen. Daneben konnte die Ware aus Großalmerode in Hildesheim sicherlich keine Konkurrenz zum Duinger Steinzeug darstellen. 475 Stephan 1986a, 157. Außerdem ausführlich zum Töpferort Großalmerode: ders. 1992, 97-109; Höck 1976 und 1981 476 Stephan 1986a (leider ist der für 1988 angekündigte zweite Band immer noch nicht erschienen. Trotzdem hat der vorliegende erste Band Vorbildcharakter für wünschenswerte Untersuchungen anderer Töpferorte, wie z.B. für Duingen); Höck 1976 und div. weitere 477 Stephan 1986a, 245 225 5.3.3.2.7. Faststeinzeug aus Bengerode Bengerode ist eine Töpfereiwüstung bei Fredelsloh, Ldkr. Northeim, im Weser-Leine-Bergland nördlich von Göttingen (s. Abb. 29). Der Ort existierte wahrscheinlich seit Ende des 11. Jahrhunderts und fiel im 15. Jahrhundert wüst. Vom 13. Jahrhundert bis zum Ende seines Bestehens wurden verschiedene oxidierend und reduzierend gebrannte Irdenwaren hergestellt und die Produktion von Faststeinzeug setzte wahrscheinlich im 14. Jahrhundert ein. Als Rohstoff dienten örtliche Tonlager. Die Gefäßpalette des Faststeinzeugs umfasste hauptsächlich bauchige bis schlanke Krüge und daneben Becher, Kannen, Flaschen und gelegentlich Töpfe. Häufigste Verzierungselemente sind umlaufende Leisten, oft Dornleisten, die mit Fingerkniffen oder Rollstempelfriesen versehen sind. Der Brand fand in wechselnder Ofenatmosphäre statt und die Oberfläche der Gefäße ist überwiegend mit einer rotbraun brennenden Lehmengobe versehen, die einen matten bis glänzenden Salzanflug zeigt478. Der Produktion des Ortes Bengerode können lediglich zwei Gefäße zugeschrieben werden (KatNr. 3433 u. 3434). Es sind zwei Einzelfragmente von Krügen mit einem Randdurchmesser von 9 bzw. 10cm. Die Oberflächen zeigen die für Bengerode typische, dunkel-rotbraune Salzglasur und die durch Leisten abgesetzten Ränder zeigen einen identischen Stempeldekor aus sich überschneidenden Winkeln. Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang und im überregionalen Kontext Beide Krugfragmente entstammen Befunden des Horizonts 3. KatNr. 3434 steht außerdem im Zusammenhang mit der Ostmauer der Kloake Phase B. Das macht es wahrscheinlich, dass die Scherbe im Zeitraum des 14. bis Anfang des 15. Jahrhunderts dorthin gelangt ist. Grote, der in seinem Aufsatz einen Überblick zum Forschungsstand bezüglich Bengerodes gibt, kommt durch Formenvergleich mit rheinischen Vorbildern ebenfalls zu diesem Zeitansatz. Er gibt allerdings zu bedenken, dass die Herstellung von Steinzeug-ähnlichen Waren in Südniedersachsen erst mit einer gewissen Verzögerung gegenüber dem Rheinland eingesetzt hat. Er nimmt dafür das zweite Drittel des 14. Jahrhunderts an479. Das würde die zeitliche Einordnung der Kloake Phase B weiter eingrenzen, erscheint mir aber auf der Grundlage eines einzigen Keramikfragments nicht sicher genug für eine eindeutige Datierung. Der Rollstempeldekor findet sich bei Bengeroder Keramik in identischer Ausführung sowohl auf Irdenware wie auch auf Faststeinzeug480. Auch andern Orts, z.B. im Solling oder in Göttingen, ist dieser Dekor gelegentlich zu beobachten481. Das spärliche Vorkommen von Bengeroder Faststeinzeug an der Bernwardsmauer und sein gelegentliches Auftreten in den oben erwähnten Orten im näheren Umkreis Bengerodes ist sicherlich 478 Ausführlich zur Töpferei in Bengerode: Grote 1976 479 Grote 1976, 298 480 Grote 1976, 255 Abb. 2/24+28, 260 Abb. 5/6, 261 Abb. 6/6 481 Sauermilch 1940/41, 81 Abb. 9; Schütte 1984, 16 Abb. 16/7 226 als Indiz für dessen nur regionale Bedeutung als Töpferort zu sehen. Für Hildesheim gab es außerdem immer das nahe gelegene Duingen als günstigen Anbieter von Steinzeuggeschirr. 227 5.3.3.2.8. Faststeinzeug aus dem Reinhardswald Im Reinhardswald, nördlich von Kassel (s. Abb. 29), gab es vom 12. bis ins 20. Jahrhundert Ton verarbeitendes Gewerbe in Form von Ziegeleien und Töpfereien. Im 13. und 14. Jahrhundert wurde ergänzend zur Irdenware auch Faststeinzeug und gelegentlich Steinzeug hergestellt. Dieses besaß die gleiche formale Ausprägung wie die hier hergestellten Krüge, Kannen und Becher aus Irdenware. Das Faststeinzeug besitzt eine rote bis braune, meist matte Oberfläche und ist mit gekniffenen Leisten, Drehriefen und gelegentlich mit Längsfurchen verziert482. Zwei Gefäßfragmente aus Hildesheim stammen evtl. aus dem Reinhardswald (KatNr. 3438 u. 3439). Es handelt sich dabei jeweils um einen Krug oder Becher, von denen nur Einzelfragmente vorhanden sind. KatNr. 3439 ist mit einem Wellenfuß und darüber mit einer Dornleiste mit Fingereindrücken ausgestattet. Die Wandung zeigt als plastischen Dekor den Ansatz von senkrechten, breiten Furchen. KatNr. 3438 ist ein Wandungsfragment, welches ebenfalls tiefe, senkrechte Furchen und eine umlaufende Dornleiste aufweist. Einordnung und Datierung im Befundzusammenhang und im überregionalen Kontext Beide Gefäßfragmente kommen aus jüngeren Verfüllschichten, u.a. aus Horizont 6, und bieten daher keine eindeutigen Anhaltspunkte zur Datierung. Vergleichbare Gefäße finden sich in einem Beitrag Stephans in einem Ausstellungskatalog zur Töpferei des Reinhardswaldes. Es handelt sich um Becher, die die charakteristischen tiefen Furchen und Dornleisten mit Fingereindrücken tragen. Stephan weist sie der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zu483. Die Erzeugnisse des Reinhardswaldes hatten ihr Absatzgebiet überwiegend in Ostwestfalen, daher taucht es Weser abwärts selten auf484. In Hildesheim wirkte sich außerdem die Dominanz der Duinger Ware aus. 482 Ausführlich zum Reinhardswald als Töpferregion: Leineweber 1982 483 Stephan 1982c, 94-95 Abb. 19/104+107. - Die Gefäße sind mehrfach in weiteren Veröffentlichungen Stephans abgebildet. 484 Stephan 1982c, 79 228 5.3.3.2.9. Faststeinzeug aus Dieburg In Dieburg, südlich von Frankfurt (s. Abb. 29), wurde im 14. Jahrhundert Faststeinzeug mit gelbem Scherben und einer dünnen, durchscheinenden Lehmengobe gefertigt485. Unter der Hildesheimer Keramik fand sich ein Krug dieser Provenienz (KatNr. 3435). Er hat einen gelben Scherben und eine stumpfe, durchscheinende, rotbraune Lehmengobe, die durch vielfältige kleine Risse ein 'Schrumpflack'- artiges Aussehen erhält. Der Krug entstammt einem Befund aus dem Grenzbereich zwischen Horizont 3 und 4, was ungefähr dem 14. Jahrhundert entspricht. Das deckt sich, wie auch das Aussehen des Kruges, vollkommen mit den Angaben von Gross486. Da sich das Absatzgebiet von Dieburg hauptsächlich nach Süden den Rhein und den Neckar hinauf erstreckt, ist das Vorhandensein dieses Kruges in Hildesheim wohl eine zufällige Erscheinung. 485 Gross 1992a, 322 486 Gross 1992c, 398 u. 399 Abb. unten 229 5.3.3.2.10. Sonstiges Steinzeug und Faststeinzeug Einige Steinzeug- und Faststeinzeugfragmente lassen sich nicht näher bestimmen, da ihr Erscheinungsbild sie keinem Herstellungsort zuweisen lässt. KatNr. 3440 ist ein Fragment eines Steinzeugkruges mit gekehltem Dornrand, der offenbar einer sekundären Feuereinwirkung ausgesetzt war. Die ursprüngliche Salzglasur ist weitgehend abgeplatzt. Von seiner Form her entstammt er einem der nord- und mitteldeutschen Steinzeugzentren und datiert ca. ins 15. Jahrhundert. Aus Faststeinzeug gibt es sechs Gefäße von zweifelhafter Herkunft (2 Töpfe, 2 Krüge, 1 Krug/Topf, 1 Schüssel/Terrine). Zum Teil haben sie eine sandig rauhe Oberfläche (z.B. KatNr. 3441 u. 3450) und einen unversinterten Scherben. Wahrscheinlich handelt es sich bei den Gefäßen um Erzeugnisse des Pottlands (Raum Duingen) oder sonstiger nord- und mitteldeutscher Steinzeugzentren. Es sind möglicherweise sog. 'Ausreißer', d.h. unterfeuertes Steinzeug oder überfeuerte Irdenware mit atypischer Färbung und Oberflächenausprägung. 230 5.3.4. Kulturgeschichtliche Aussagen auf der Basis von Herstellungsspuren an der Keramik Das Wissen über die detaillierte Herstellungstechnik von Keramik des Mittelalters und der Neuzeit ist sehr begrenzt. Schriftliche Quellen sind außerordentlich selten und beziehen sich meist auf sekundäre Aspekte der Töpferei, wie die Nutzung von Holz- oder Tonvorkommen, den Handel (Rechnungen, Stückzahlen) oder den Gebrauch (Nachlasslisten, Rezepte, bildliche Darstellungen). Es bleibt daher nur die Möglichkeit, vom Material selbst auszugehen und es neben der Betrachtung von typologischen Aspekten auch einer eingehenden Analyse unter herstellungs- und arbeitstechnischen Gesichtpunkten zu unterziehen. Der methodisch wünschenswerteste Weg dahin wäre die umfassende Erforschung der Keramik und ihres Umfeldes an den Orten ihrer Entstehung. Für die chronologische und kulturgeschichtliche Zuordnung der Keramik an den Verbraucherfundorten würde das eine große Erleichterung bedeuten. Leider sind derartige Untersuchungen bisher die absolute Ausnahme487. Es bleibt also nur die Möglichkeit, den umgekehrten Weg zu gehen, d.h. ausgehend von den Fundorten, an denen sich die Endverbraucher des Geschirrs befanden, über die Herstellungsspuren zurück zu Töpferort und Werkstattzuweisungen zu gelangen und Aussagen zur Technologie und evtl. sogar zum Sozialgefüge der einzelnen Töpfereien zu erhalten. Weitere Fragestellungen können die Entwicklung der Töpferei vom Hauswerk zum Handwerk und schließlich zu einer quasi 'Industriellen' Produktion betreffen. Damit verbunden sind Aspekte der Werkzeugverwendung, der Brenntechnik und der personellen und materiellen Organisation des Töpfereibetriebes. Immerhin bedeutete es für eine im Haupterwerb betriebene Töpferei, dass diese durch ihr Umfeld zumindest teilweise oder zeitweise mit Dingen des täglichen Bedarfs (z.B. Lebensmittel, Kleidung) versorgt werden musste. Leeuw spricht in diesem Zusammenhang von dem Zusammenspiel und den Wechselwirkungen verschiedener Subsysteme, die insgesamt die Rahmenbedingungen für die Herstellung von Keramik bilden488. Er bezieht dabei Bedingungen in seine Überlegungen ein, wie geologische Verhältnisse, das Wetter, technische Möglichkeiten, den Menschen (bis hin zu eventuellen speziellen Verbraucherwünschen) usw. Man kann natürlich nicht davon ausgehen, dass jedes einzelne Keramikfragment Antworten zu den angerissenen Fragestellungen geben kann. Es ist vielmehr die Ausnahme, dass Spuren deutlich genug sind, um eindeutige Schlüsse daraus ziehen zu können. Immerhin kann aber auch weniger aussagefähige Keramik in ihrer Masse Tendenzen aufzeigen und damit Einzelergebnisse untermauern oder als Ausnahmeerscheinung ausweisen. Man muss sich als Archäologe leider zugestehen, dass man kein ausgebildeter Keramiker bzw. Töpfer ist, und sich dessen bewusst sein, dass man bei der Betrachtung von Herstellungsspuren durchaus zu Fehleinschätzungen kommen kann. Eine Zusammenarbeit mit einem Fachmann oder einem auf diesem Gebiet experimentell arbeitenden Archäologen ist daher bei der Überprüfung von Ergebnissen sehr wünschenswert. Leider standen mir in dieser Hinsicht nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten zur Verfügung489. Bei einer Reihe von Erscheinungsformen der Herstellungsspuren muss ich es daher bei Mutmaßungen bewenden lassen. 487 Beckmann 1975 für Siegburg (mit Einschränkung). - Sehr positive Ansätze gibt es ebenfalls aus Siegburg (Ruppel u.a. 1990) und aus Einbeck (Heege 1993) 488 Leeuw 1980, 186 489 Eine befreundete Töpferin, der ich viele Anregungen und Ratschläge verdanke, konnte leider bei Fragen, die heute nicht mehr verwendete Techniken betreffen, ebenfalls nur Vermutungen äußern, da sie 231 Für Braunschweig hat Scholz die von Archäologischer Seite gegebenen Einschätzungen zur typologischen und chronologischen Einordnung mit den naturwissenschaftlichen Methoden der Archäometrie überprüft. Er kommt dabei z.B. für die älteren grauen Irdenwaren zu dem Ergebnis, dass die Korngrößen der Granitgrusmagerung nicht zur Datierung herangezogen werden sollten. Desgleichen warnt er vor einer „Überinterpretation“ formaler Varianten, wie den Randausprägungen490. Wenn irgend möglich, sollte daher immer eine naturwissenschaftliche Begleitung der Keramikbearbeitung stattfinden. Aufgliederung der Herstellungsspuren nach ihrer Position im Herstellungsprozess Die Keramik durchläuft auf ihrem Wege von der Rohtongewinnung bis zum Verkauf an den Verbraucher eine Vielzahl von Stationen (s. Abb. 43): 1. Der Ton als Rohstoff 2. Aufbereitung 3. Drehen und Formen 4. Handhabung und Trockenvorgang 5. Angarnieren 6. Dekor 7. Glasur 8. Brennprozess 9. Nachträgliche Bearbeitung (10. Spezielle Techniken an Sonderformen) 5.3.4.1. Der Ton als Rohstoff Auf Grund der mineralogischen und chemischen Zusammensetzung des Tones ist es durchaus möglich, seine Lagerstätte zu lokalisieren. Da diese Verfahren sehr aufwendig sind, können sie in der Regel nur stichprobenartig erfolgen491. Zudem bestehen u.U. große Unsicherheiten, da die Zusammensetzung desselben Tonvorkommens sehr stark variieren kann492. Für die Keramik an sich mit historischen Herstellungstechniken nicht auskennt. Auch war es mir - möglicherweise auf Grund der zeitlichen Bandbreite und der Fülle des Materials - nicht möglich, bestimmte 'Töpferhandschriften' an den Gefäßen zur Feststellung von Werkstattgleichheit zu erkennen. Desgleichen mangelt es mir an der entsprechenden kriminalistischen Ausbildung, um Rechts- und Linkshändigkeit, dass Geschlecht oder das Alter an Hand der Fingerspuren feststellen zu können. 490 Scholz 2002, 110, 112 491 vgl. z.B. Okrusch/Wilke-Schiegries 1985, 243ff 492 Okrusch/Wilke-Schiegries 1985, 254; vgl. Böttcher 1990, 355; Endres 1982a, 286 232 Keramikherstellung Von der Tongewinnung zum Verbraucher Tongewinnung Aufbereitung Drehen / Formen Angarnieren Dekor Glasur Nachbearbeitung Trocknen Brennvorgang Nachbearbeitung Verkauf "Veredelung" z.B. Zinngießer Verbraucher Abb. 43: Hildesheim Bernwardsmauer Diagramm "Keramikherstellung - Der Weg von der Tongewinnung zum Verbraucher" der Bernwardsmauer standen mir keine derartigen Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung, so dass ich mich auf die makroskopische Inaugenscheinnahme von Verunreinigungen und den unterschiedlichen Erscheinungsformen, die das Vorhandensein von Eisenverbindungen anzeigen, beschränken musste. Bei oxidierend gebrannter Keramik befindet sich um so mehr Eisenoxid im Ton, je dunkler der rotbraune Farbton des gebrannten Scherbens ist. Ein geringer Eisenanteil erzeugt eine hellgelbliche bis weiße Brennfarbe. Bleiglasierte Irdenware Die Rohstoffe für den überwiegenden Anteil der Keramikgruppe der bleiglasierten Irdenware im Fundgut besitzen danach einen mittleren bis geringen Gehalt an Eisenoxid. Ein weiteres Merkmal 233 dieser Keramikgruppe ist das häufige Vorhandensein von Eisenoxidkonkretionen bis zu einer Korngröße von einem Millimeter. Dabei handelt es sich um homogen im Scherben verteilte 'Eisenoxid-Knollen'. Sie werden meist erst sichtbar, wenn sie mit der Bleiglasur in Berührung kommen, die beim Brennvorgang als Flussmittel auf sie wirkt. In der Keramik erscheinen sie als rotbraune bis braunschwarze Sprenkel der Glasur, zum Teil treten Schlieren daraus hervor, die sie wie 'ausgelaufen' aussehen lassen (z.B. KatNr. 1530). Nach Aussagen des Leiters des Töpfereimuseums Duingen ist diese Erscheinung ein Charakteristikum der Tonvorkommen im Gebiet um Duingen. Diese Einschätzung entspricht sicherlich den Tatsachen, es muss allerdings meines Erachtens damit gerechnet werden, dass es auch andern Orts Ton mit diesen Eigenschaften gibt. So ist zum Beispiel auch an Gefäßen aus dem ca. 50 km nördlich gelegenen ehemaligen Töpferort Bad Münder am Deister eine - wenn auch meist geringfügigere - Sprenkelung zu beobachten493. Andererseits gibt es auch in Duingen selbst Tonvorkommen mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften494. Weserware Für die Weserware gilt das oben Gesagte in gleichem Maße (z.B. KatNr. 1730). Für diese Ware machten sich die Töpfer die verschiedenen Brennfarben von Tonen unterschiedlichen Eisenoxidgehalts zu Nutze, indem sie entsprechenden Tonschlicker für helle und dunkle Engoben mit Hilfe des Malhorns als Dekorfarbe verwendeten. Ob die Rohstoffe dafür aus unterschiedlichen örtlichen Tonvorkommen stammen, von den Töpfern selbst hergestellt oder von außerhalb gekauft wurden, ist aus der Keramik Hildesheims nicht zu ersehen. Urkundliche Belege sind mir dafür nicht bekannt. An diesem Punkt könnten naturwissenschaftliche Untersuchungen ansetzen. Duinger Steinzeug Am Duinger Steinzeug ist an vielen Gefäßen innen und außen und teilweise im Scherben eine dunkle Sprenkelung sichtbar (z.B. KatNr. 2633), die auf den gleichen Ursachen beruht wie die der bleiglasierten Irdenware. Möglicherweise benutzten daher die Duinger Töpfer den gleichen Ton zur Steinzeug wie zur Irdenwareherstellung, oder sowohl der tertiäre Steinzeugton wie auch der diluviale Irdenwareton besaßen einen ähnlichen Gehalt an Eisenoxidkonkretionen495. Auch dieser Punkt wäre eine mögliche Fragestellung für naturwissenschaftliche Untersuchungen. Gelbe Irdenware Die in Duingen hergestellte gelbe Irdenware bzw. die Pingsdorf-artige Irdenware496 entstammt offenbar weitgehend demselben Tonvorkommen wie die glasierten Irdenwaren, wie die sehr ähnlichen Brennfarben des Scherbens nahe legen. Das Phänomen der darin enthalten Eisenoxidkonkretionen kommt bei dieser Warengruppe nicht zum tragen, da keine Glasur als Flussmittel auf sie einwirken konnte und die Brenntemperatur für einen Schmelzprozess zu niedrig war. Ob der Rohstoff für den rotbrennenden Tonschlicker des Maldekors auch aus Duingen stammt ist ungewiss (s.o.). 493 Eigene Beobachtungen im Töpfereimuseum Duingen und im Heimatmuseum in Bad Münder am Deister. 494 vgl. Okrusch/Wilke-Schiegries 1985, 254 495 Inwieweit spätere Bodenbildungsprozesse, Erosion oder Grundund Oberflächenwasserverhältnisse hierauf einen Einfluss gehabt haben können, entzieht sich meiner Kenntnis. 496 vgl. H. Stephan 1978 234 Im Ergebnis besteht für die genannten Warengruppen die Wahrscheinlichkeit, dass die glasierten Irdenwaren, die eine starke dunkle Sprenkelung aufweisen, aus der Töpferregion um Duingen stammen. Durch geeignete naturwissenschaftliche Untersuchungen ließe sich diese Vermutung sicher untermauern. Andere, weniger stark bzw. gar nicht gesprenkelte Gefäße können auch aus anderen Herstellungsorten des Weser-Leine-Berglandes stammen. Siegburger Steinzeug Das Siegburger Steinzeug ist ein Beispiel dafür, dass das Vorhandensein von Eisenoxidkonkretionen im Ton nicht auf die Duinger Rohstoffvorkommen beschränkt ist. Auch diese Keramikgruppe weist häufig eine Sprenkelung der Oberfläche und des Scherbens auf. Allerdings besaßen die Tone der Siegburger Töpfer wohl eine sehr unterschiedliche Zusammensetzung, da viele Gefäße auch keinerlei Sprenkelung aufweisen497. Ein Siegburger Enghalskrug aus dem Hildesheimer Fundgut vereinigt beide Erscheinungen am selben Stück. Hier besteht der Henkel im Gegensatz zum Gefäßkörper offenbar aus einem relativ eisenarmen Ton (KatNr. 2327). Da der Drehvorgang und das Angarnieren des Henkels wahrscheinlich von verschiedenen Personen mit einem gewissen zeitlichen Versatz durchgeführt wurde, ist es durchaus möglich, dass eine andere Toncharge verwendet wurde. Die Sprenkelung der Oberfläche der Siegburger Gefäße wird durch das anfliegende Salz bzw. die Asche bewirkt (s.u.). Schwarz-graue Irdenwaren Bei den schwarz-grauen Irdenwaren gibt es nur selten Hinweise auf die Zusammensetzung des Tones. Gelegentlich sind auch hier auf der Oberfläche und im Scherben eine schwarze Sprenkelung, Partikel oder Poren zu beobachten, die auf eine ursprüngliche Anwesenheit von Eisenoxid hinweisen. In einigen Fällen wirken einzelne Sandkörner als seien sie von einer schwarzen Lackschicht umgeben. Dabei handelt es sich um reduziertes Eisenoxid, welches beim Brennvorgang in Fluss geraten ist. Die Wirkung von reduziertem Eisenoxid als Flussmittel im Verlaufe eines Reduktionsbrandes ist denn auch eine der Ursachen für die höhere Dichtigkeit schwarz-grauer Irdenware gegenüber der oxidierend gebrannter Keramik498. Zieglerware Die Zieglerware zeigt am besten das ursprüngliche Gefüge des frisch gegrabenen Rohtones, der für Ziegeleierzeugnisse meist nur in sehr geringem Maße aufbereitet wurde. Auf der geschnittenen Oberfläche des Deckels (KatNr. 2294) ist deutlich eine Bänderung von Zonen unterschiedlichen Eisengehalts und unterschiedlicher Dichte des Tones zu erkennen. Der Ton zur Gefäßherstellung der Töpfer bildet durch seine mehrfache aufwendige Aufbereitung dagegen in der Regel eine homogene Masse (s.u.). Die im Vorhergehenden nicht aufgeführten Keramikarten besitzen keine signifikanten Merkmale, die Rückschlüsse auf ihren Ursprungsrohstoff zulassen. 5.3.4.2. Aufbereitung des Rohtones Der Aufwand zur Aufbereitung des Tones ist von einer Fülle verschiedener Faktoren abhängig. In erster Linie hängt er von der Qualität des Tones selbst ab, wie Homogenität, Reinheit, natürliches Vorhandensein von Magerungsbestandteilen usw. und in zweiter Linie von den Anforderungen, die 497 vgl. auch Reineking von Bock 1986, Farbtaf. V/KatNr. 156 498 vgl. Hamer 1990, 96 235 der Töpfer stellt, wie Verarbeitungsfähigkeit (Drehton oder Aufbauton), Brennverhalten, Gebrauchszweck der späteren Keramik usw. Die Sorgfalt, die der einzelne Töpfer der Tonaufbereitung widmen konnte, hing sicherlich auch von seiner betrieblichen und technologischen Leistungsfähigkeit ab. Diese konnte stark variieren, je nachdem, ob die Töpferei im quasiindustriellen Maßstab, im Nebenerwerb oder nur als Hauswerk für den Eigenbedarf betrieben wurde. Eine kleinere Menge konnte u.U. sorgfältiger gereinigt und durchgearbeitet werden als eine Menge, die mehrere Wagenladungen umfasste. Dies geschah auf speziell dafür angelegten Plätzen, z.B. gepflasterten Mulden, für die es gelegentlich archäologische Nachweise gibt499. Die Aufbereitung ergab große Mengen von Ton gleich bleibender Qualität, wenn auch einzelne Verunreinigungen oder gröbere Bestandteile leicht übersehen werden konnten. Diese Arbeit wurde vor allem von Hilfskräften durchgeführt, darunter auch Kinder500. Im Zuge der Aufbereitung wurde der Ton, soweit nötig, mit örtlich vorhandenen Magerungsbestandteilen, meist Sand, vermischt, um ein optimales Verhältnis von Formbarkeit, Stabilität und Trockenschrumpfung zu erhalten501. Fette Tone verlangen einen Magerungsanteil zwischen 15 % und 30 %, u.U. bis zu 50 %502. Oxidierend gebrannte glasierte Waren Bei der Hildesheimer Keramik weist der Scherben der oxidierend gebrannten glasierten Waren (bleiglasierte Irdenware, Weserware, Werraware) fast ausschließlich eine so feine Sandmagerung auf, dass diese mit dem bloßen Auge nicht erkennbar ist503. Sand mittlerer Körnung bildet die Ausnahme und gelegentlich kommen gröbere Partikel wie kleine Steinchen vor. Dies legt eine Aufbereitung des Tones im großen Maßstab nahe (s.o.), was dem Charakter dieser Keramik als Massenware auch entspricht (z.B. KatNr. 1756 u. 1769). Als Einzelerscheinung treten als zusätzliches Magerungsmaterial Kalksteingrus und Scherbengrus (KatNr. 1743) auf. Eine Beimengung aus zerkleinerten Scherben würde man aus heutiger Sicht als mögliches Recycling von Fehlbränden ansehen können. Außerdem besitzt dieses Magerungsmaterial eine hohe thermische Stabilität und wird deshalb heutzutage unter anderem für die Herstellung von Schmelztiegeln benutzt (die moderne Bezeichnung lautet: "Schamotte"). Bei dem genannten Stück handelt es sich um eine Schüssel der Weserware, die mit ihrem bleiglasierten Maldekor sicherlich nicht für diesen Zweck gedacht und geeignet war. Unter Berücksichtigung der geringfügigen Beimengung sind bei der Herstellung vielleicht Reste von Tonmasse verbraucht worden, die ursprünglich der Fertigung von 499 z.B. in Coppengrave (Stephan 1991a, 221) oder im Reinhardswald (Kulick 1982, 129 u. 134) 500 vgl. Vosgerau 1993, 118-119. Vosgerau zitiert an dieser Stelle aus den Erinnerungen eines Töpfers, dass unterschiedliche Tonsorten für unterschiedliche Gefäße benötigt wurden, die der mit der Aufbereitung des Tones beschäftigte Junge bereitstellen musste. In diesem Fall ist sicherlich damit gemeint, dass, je nach Größe des zu drehenden Gefäßes, ein entsprechend großer Tonklumpen geformt und bereitgelegt wurde. 501 Ausführlich dazu z.B. Burhenne 1991, 15-16; Peine 1988, 19ff 502 Ein so hoher Magerungszuschlag ist nur bei Brennverfahren nötig, in deren Verlauf starke Temperatursprünge auftreten, z.B. beim Grubenbrand (s. Böttcher 1997, 89). 503 Mit Hilfe einer 10fach vergrößernden Lupe konnten die 'größeren' Sandkörner der Magerung erkannt werden. 236 Tiegeln oder auch Ofenkacheln gedient hatte504. In allen Epochen seit der Bronzezeit findet sich immer wieder vereinzelt Keramik mit Scherbengrus als Magerungsbestandteil505. Duinger Steinzeug Im Scherben des Duinger Steinzeugs ist nur selten in unvollständig durchgesinterten Stücken eine Sandmagerung mittlerer Körnung zu erkennen. Der in Duingen zur Magerung verwendete Sand stammte sicherlich zum Teil aus den Bachläufen der Umgebung. Außerdem gibt es dort reiche Vorkommen von sehr reinem Quarzsand, die auch heute noch ausgebeutet werden506. Im Scherben einiger Gefäße befinden sich einzelne grobe Partikel bzw. Steinchen (z.B. KatNr. 2626). Der Topf KatNr. 2705, zum Beispiel, war unbrauchbar geworden, da ein eingebackener Kalksteinbrocken sich offenbar nachträglich aufgelöst oder herausgelöst hatte. Das hinterlassene Loch ließ den Topf nur noch zur Aufbewahrung von trocknen Substanzen verwendungsfähig sein. Bezeichnenderweise handelt es sich bei den Gefäßen mit sehr groben Verunreinigungen im Scherben um Formen des 19. Jahrhunderts aus den Horizonten 6 und 7, als in Duingen eine nahezu industriemäßige Produktion von Steinzeug stattfand (s.o.). Siegburger Steinzeug Der Scherben des Siegburger Steinzeug lässt normalerweise keine Magerung erkennen. Nur bei wenigen, unvollständig durchgesinterten Gefäßen ist Sand mittlerer Körnung zu erkennen. Die Siegburger Tonvorkommen waren auf jeden Fall zum Teil sandhaltig507. Das generelle Fehlen von groben Verunreinigungen lässt auf eine sehr sorgfältige Tonaufbereitung schließen. Die übrigen Steinzeuge sind hinsichtlich von Spuren der Rohstoffaufbereitung ohne signifikante Merkmale. Im Einzelfall ist bei unvollständiger Versinterung des Scherbens eine feine Sandmagerung zu erkennen. Schwarz-graue Irdenwaren Bei der schwarz-grauen Irdenware mit überwiegend groben Magerungsbestandteilen bestehen die Zuschlagsstoffe entweder aus Sand (z.B. KatNr. 16), Gesteinsgrus von Granit (z.B. KatNr. 3) oder Kalkgestein (z.B. KatNr. 6) oder aus einer Mischung aus Sand und entweder Granit- oder Kalksteingrus. Es ist anzunehmen, dass das am Orte am leichtesten verfügbare Material für die Magerung genommen wurde. Im engeren Umkreis von Hildesheim trifft das für alle drei genannten Bestandteile zu. Die umgebenden Höhenzüge bestehen aus Kalkstein und im nahe gelegenen Harzmassiv gab es Granit, welcher als Flussschotter von dort durch den Fluss Innerste nach Hildesheim gelangte, wie auch desgleichen Sand unterschiedlichster Körnung. Die Verwendung von Kalksteinmagerung verwundert etwas, da gebrannter Kalk normalerweise aufquillt und sich auflöst, wenn er mit Flüssigkeiten in Berührung kommt und so beim späteren Gebrauch des Gefäßes zu Beschädigungen führt508 (s.o.). Begünstigt durch die relativ niedrige Brenntemperatur dieser frühen Keramik trat das Phänomen aber wohl nicht so oft in Erscheinung. Im Verein mit einem größeren Aufwand beim Zerkleinern durch die Härte und Zähigkeit von Kalkstein mag dies ein Grund für die 504 In Duingen gehören auf jeden Fall auch Tiegel und Kacheln zum Produktionsspektrum (Eigene Beobachtungen im Töpfereimuseum Duingen). 505 Böttcher 1998, 160 506 Lt. frdl. Auskunft vom Leiter des Töpfereimuseums Duingen, Herrn Fritz Becker. 507 Rech 1991, 1 508 vgl. z.B. Heege 1993, 18; Wulf 1988, 336 u. 338 237 häufigere Verwendung von Granitgrus gewesen sein. Insbesondere, wenn Granit der Einwirkung von Feuer ausgesetzt gewesen war, lässt er sich problemlos mit wenigen Schlägen zu einem Granulat verarbeiten, wie u.a. Versuche der experimentellen Archäologie ergeben haben509. Unklar bleibt allerdings die Notwendigkeit für die Grobkörnigkeit (bis zu 2 mm Durchmesser) des Magerungsmaterials. Heutige Dreh- und Aufbautone würden dadurch schwer verarbeitbar und instabil. Wahrscheinlich aber hatten die damals zur Verfügung stehenden Tone eine inhomogenere und teilweise gröbere Gefügestruktur. Sie bildeten daher zusammen mit einer grobkörnigen Magerung eine gut zu verarbeitende Masse, die wohl ein optimales Verhältnis zwischen verschiedenen Bestandteilen unterschiedlicher Plastizität und Korngröße besaß510. Auf jeden Fall ist auch in grob gemagerter Keramik immer ein Anteil von Magerung mittlerer und feiner Körnung (meist Sand) vorhanden. Möglicherweise besaß eine grob gemagerte Tonmasse auch Vorteile bei der ausschließlichen Handformung der im Vergleich zur Drehscheibenware relativ dickwandigen Gefäße. Für die Verwendung auf der Drehscheibe ist grob gemagerter Ton jedenfalls nicht geeignet, da durch mitgerissene grobe Partikel tiefe Riefen entstehen würden. Versuche auf dem Gebiet der experimentellen Archäologie deuten auf einen Zusammenhang zwischen Magerung und den angewandten Brennverfahren hin. Nach Experimenten im Museumsdorf Düppel, Berlin, treten beim Gruben- und Meilerbrand und in einkammerigen Brennöfen große Temperatursprünge auf, die stark schrumpfende Keramik zerspringen lassen würden. Die Verwendung von stark gemagertem Ton (bis zu 50 %) minimiert das Schrumpfungsverhalten und sorgt außerdem für eine größere Porosität, die das Entweichen der Restfeuchte erleichtert. Außerdem bewirkt ein hoher Magerungsanteil eine ungeordnete Tonpartikelausrichtung, wodurch sich Spannungen innerhalb der Keramik ausgleichen511. Eine teilweise grobe Fraktionierung der Magerungsbestandteile unterstützt wahrscheinlich die genannten Effekte. Der Scherben schwarz-grauer Irdenware mit Magerung mittlerer Körnung enthält nur noch ausnahmsweise andere Magerungsbestandteile als Sand. Grobe Partikel bzw. Steinchen (z.B. KatNr. 84 u. 109) oder organische Einschlüsse als Magerungsbestandteile (z.B. KatNr. 92) sind wohl zum größten Teil als Verunreinigungen bzw. als Resultat ungenügender Aufbereitung anzusehen. Ein Gefäß enthält im Scherben stellenweise Ziegelgruspartikel (KatNr. 125), die m.E. eher zufällig in die Tonmasse geraten sind. Im Scherben der fein gemagerten schwarz-grauen Irdenware sind nur gelegentlich geringe Anteile von Sand mittlerer Körnung zu finden und nur selten einzelne grobe Partikel oder Steinchen. Der Scherben eines einzigen Gefäßes enthält stellenweise Kalkpartikel. Bei der Aufbereitung des Tones ist für die gesamte Warengruppe der schwarz-grauen Irdenware von einer recht sorgfältigen Arbeitsweise auszugehen. In keinem einzigen Fall führten zu grobe Magerungsbestandteile, Einschlüsse von organischen Substanzen oder Kalkpartikel zu Fehlern im Gefäß, die es unbrauchbar gemacht hätten. Es ist allerdings davon auszugehen, dass derartige Fehler wie Risse, Löcher usw. normalerweise spätestens während des Brennvorganges auftraten. Diese Ware gelangte gar nicht erst zum Verbraucher, sondern wurde vorher ausgesondert. 509 z.B. M. Lüdtke 1990, 321; Böttcher 1997, 91 510 Ausführlich zu Gefügestrukturen, Plastizität usw.: Hamer 1990, 347ff u. 356ff. 511 Böttcher 1997, 89-90 238 Oxidierend gebrannte unglasierte Waren Die oxidierend gebrannten, unglasierten Warenarten weisen keine grundsätzlich abweichenden Charakteristika im Vergleich zu der vorstehend beschriebenen reduzierend gebrannten Irdenware auf. Ihr Rohstoff unterlag offenbar weitgehend den gleichen Bedingungen bei seiner Aufbereitung. Anzumerken ist lediglich, dass bei der grob gemagerten rotbraunen Irdenware bei drei Gefäßen Muschelkalk als Magerungszuschlag Verwendung gefunden hat. Für eine Herkunftszuordnung wäre es interessant, ob es sich dabei um Süß- oder Salzwassermuscheln handelt512. Zieglerware Die Gegenstände aus Zieglerware sind mittel bis grob mit Sand gemagert und weisen zum Teil größere organische Einschlüsse und Steinchen auf. Es handelt sich dabei sicherlich um originäre Bestandteile des wenig aufbereiteten Rohstoffs und nicht um absichtlich beigemengte Zuschläge. Lediglich ein Deckel besteht aus feinstgemagertem Ton ohne jede Verunreinigung (KatNr. 2291). Seine Herkunft aus einem Ziegeleibetrieb ist daher auch etwas zweifelhaft, eine Herstellung aus ziegelrot brennendem Ton durch einen Töpfer ist genauso gut möglich. 5.3.4.3. Drehvorgang und Formung Das Formen eines Gefäßes durch den Töpfer erfolgte entweder durch Formen mit der Hand in Aufbau- und/oder Treibtechnik oder mit Hilfe einer Drehscheibe. Das Prinzip der Drehscheibe ist seit der Antike bekannt und wird seither in zahlreichen Varianten genutzt513. Die einfachste Form besteht aus einer drehbaren Platte, der Handtöpferscheibe, die aber lediglich eine Arbeitserleichterung bei der Aufbautechnik und für das anschließende Versäubern, Glätten und Überdrehen der Oberfläche darstellt514. Ein wirkliches Drehen eines Gefäßes aus einem Tonklumpen heraus - mit beiden Händen - war erst mit der fußgetriebenen, sog. Blockscheibe möglich, die sich im hohen Mittelalter in Deutschland durchsetzte. Da sie kaum Schwungmasse besaß, musste sie beständig mit den Füßen angetrieben werden und erlaubte nur relativ geringe Drehzahlen. Eine revolutionäre Neuerung in dieser Hinsicht bedeutete die Spindeldrehscheibe, die im 16. Jahrhundert in Italien aufkam. In Frankreich kam zur gleichen Zeit das auf antiken Traditionen beruhende Töpferrad in Gebrauch, bei dem ein großes, unten laufendes Speichenrad mit den Händen mit Hilfe einer Stange in Bewegung gesetzt wurde515. In Deutschland erfuhr diese Variante lediglich in den Steinzeugzentren westlich des Rheins eine begrenzte Verbreitung516. In Niedersachsen fand möglicherweise erst im 18. Jahrhundert die Spindelscheibe Eingang in die Töpfereien517. Ich vermute 512 Ein Molluskenspezialist könnte dies möglicherweise entscheiden und evtl. sogar erkennen, ob es sich um Muscheln aus einem fließenden oder stehenden Gewässer handelt. Es könnten sich interessante Aspekte zu Fragen ergeben, warum Muscheln und kein Kalkstein verwendet wurde, auch wenn dieser vorhanden war, und ob eine Arbeitsteilung zwischen Töpferei und Muschelfischerei bestand oder ob es sich vielleicht auch um die Verwertung von Abfall handeln könnte. - Muscheln sind jedenfalls leichter zu zerkleinern als Kalkstein. 513 vgl. Leeuw 1980, 185. - Zur geschichtlichen Entwicklung s. Rieth 1960. 514 vgl. Czysz 1990a, 312 515 z.B. Rieth 1960, 55 516 Göbels 1971, 66-67 517 239 einen früheren Zeitpunkt, verbunden mit dem Beginn der massenhaften Produktion der bleiglasierten Irdenware, der Weserware und des Duinger Steinzeugs, eventuell schon ab ca. 1600 und verstärkt ab Mitte des 17. Jahrhunderts. Löbert interpretiert die Abbildung auf einer Medaillonauflage eines Duinger Steinzeuggefäßes als Spindelscheibe. Die Applikation trägt die Jahreszahl 1681 und kann einem urkundlich erwähnten Töpfer dieser Zeit zugeschrieben werden. Die Darstellung ist zwar sehr schematisch, aber es kann sich durchaus um den "bisher ältesten Nachweis der Spindelscheibe nördlich der Alpen" handeln518. Auf jeden Fall wurde auch die Blockscheibe noch bis ins 19. Jahrhundert parallel zur Spindelscheibe in den Töpfereien des südlichen Niedersachsens verwendet519. Die Blockscheibe hat im Laufe der Zeit sicherlich ebenfalls eine technische Weiterentwicklung erfahren. Durch Optimierung von Aufhängung und Lagerung konnten möglicherweise Drehgeschwindigkeiten ähnlich denen einer Spindelscheibe erreicht werden. In der Literatur stößt man oft auf die Begriffe "langsame Drehscheibe" und "schnelle Drehscheibe", ohne dass die Autoren näher darauf eingehen, was für eine Konstruktion sie damit meinen520. Insbesondere Lüdtke erweckt mit seiner Feststellung, dass "spätestens eben um 1200 die schnelle Drehscheibe in Schleswig eingeführt worden" sei, den Eindruck, als sei seit diesem Zeitpunkt in Schleswig mit der Spindeldrehscheibe getöpfert worden521. Diese Einschätzung einer isolierten Verwendung der Spindeldrehscheibe durch die Töpfer im Raum Schleswig ist m.E. unrealistisch. Vermutlich meint Lüdtke den Unterschied zwischen der Handtöpferscheibe und der Blockscheibe, wobei er aber den Leser im Unklaren darüber lässt, wie er sich die Gefäßherstellung auf der Handtöpferscheibe vorstellt. Bei der Fertigung kommt es nicht primär auf die Drehgeschwindigkeit bzw. die Fliehkraft an, sondern darauf, dass der Töpfer beide Hände frei hat, während die Scheibe sich dreht, damit er aus einem Tonklumpen ein Gefäß hochziehen kann. Die Entscheidung, ob ein Gefäß auf der 'langsamen' Blockscheibe oder auf der 'schnellen' Spindelscheibe gedreht worden ist, kann daher nur selten eindeutig getroffen werden. Der Töpfer kann sowohl eine Blockscheibe schnell laufen lassen wie auch eine Spindelscheibe langsam. Der Unterschied liegt im Kraftaufwand und bestimmt damit die Stückzahlen, aber nicht unbedingt die Qualität der Stücke. Selbst in der Werkstatt der Siegburger Töpferfamilie Knütgen wurde bis ins 17. Jahrhundert mit der Blockscheibe gearbeitet. Es konnten dort zwei Exemplare dieses Scheibentyps im archäologischen Befund nachgewiesen werden522. Außer der Drehscheibe verwendet der Töpfer noch eine Reihe weiterer Werkzeuge, die ihre Spuren an der Keramik zurücklassen können. Diese, oft als Formholz bezeichneten Hilfsmittel, dienten hauptsächlich der Materialabnahme an Gefäßzonen mit zu hoher Wandstärke. Sie waren in den unterschiedlichsten Formen überwiegend aus Holz hergestellt523. Vielfach wird in der Literatur unter dem Begriff 'Formholz' auch eine Art Schablone verstanden, mit der bestimmte Randformen und Heege 1993, 23; Rieth 1960, 95 518 Löbert 1977, 41-42 519 Löbert 1977, 42; Czysz 1990a, 311 520 z.B. Lüdtke 1985, 92-112; Thier 1993, 28-29; Büscher 1996, 104; Stephan 1991a, 220; Röber 1990, 5; Stephan 1978, 20 521 Lüdtke 1985, 112 522 Ruppel 1991c, 73ff 523 vgl. Abbildungen z.B. bei Göbels 1971, 68; Leineweber 1995, 189 Abb. 4; Leinweber 1982, 296 Abb. 405 240 Oberflächenprofilierungen hergestellt worden sein könnten. Dieses entspricht aber nicht immer den Tatsachen524. Im Museumsdorf Düppel, Berlin, wurden erfolgreich Versuche zur Ausformung der Gefäßkörper von Kugeltöpfen mit speziell angefertigten Form- bzw. Treibhölzern durchgeführt525. Ein weiteres Hilfsmittel des heutigen Töpfers zur Materialabnahme und Formgebung ist die an einem Stiel befestigte Drahtschlinge, für die es allerdings keinen archäologischen Nachweis aus früheren Epochen gibt. An Stelle des Metalldrahts lässt sich allerdings auch problemlos, z.B. aus einem gespaltenen Weidenzweig, ein Instrument gleichen Aussehens und gleicher Funktion herstellen. Die Spuren, die dieses Werkzeug an einem Gefäß zurücklässt, sind von denen eines scharfkantigen Formholzes nicht zu unterscheiden. Zum Abnehmen der Gefäße von der Drehscheibe wurde seit dem 14./15. Jahrhundert ein Draht benutzt526, der parallele feine Riefen hinterließ, wenn er straff gespannt mit 'sägender' Bewegung zwischen stillstehender Scheibe und Gefäß hindurch geführt wurde. Häufiger wurde der Draht als Schlinge geformt während der letzten Umdrehungen der Scheibe unter Zuziehen unter dem Gefäß hindurch gezogen. Dabei entstanden konzentrische Riefen, meist mit einem Zentrum außerhalb der Mitte (z.B. KatNr. 1551 u. 1768). Als weitere Möglichkeit wurde das fertige Gefäß mit einem messerähnlichen Gegenstand, eventuell einem entsprechend geformten Formholz, bei laufender Scheibe abgeschnitten, was entsprechende konzentrische Schnittspuren zur Folge hatte (z.B. KatNr. 1554). Wenn die Töpferscheibe trocken war, oder ein Trennmittel, z.B. feiner Sand oder Sägemehl, darauf gestreut war, ließ sich das fertig gedrehte Gefäß ohne Hilfsmittel herunter nehmen. An einzelnen Stücken lässt sich dann am Boden der Abdruck der Töpferscheibe bzw. der ihres Achsloches oder der des Achskopfes selbst erkennen527. Bleiglasierte unverzierte Irdenware Unter der Keramik von Hildesheim lässt sich der Abdruck einer Töpferscheibenachse nur ein einziges Mal an einem Grapen der bleiglasierten Irdenware sicher erkennen (KatNr. 1522). Beim Holzabdruck am Boden eines weiteren Grapens handelt es sich möglicherweise ebenfalls um einen Achsabdruck. Die Abdrücke haben sich erhalten, obwohl die Böden beider Grapen nicht plan sind, sondern nachträglich rundlich ausgetrieben worden sind. Alle Topfformen tragen mindestens auf der Außenseite Drehriefen unterschiedlicher Ausprägung, so dass kein Zweifel an ihrer Herstellung auf der Drehscheibe aufkommen kann. Bei den frühen Formen (s. Kapitel 5.3.3.1.2.5.) sind die Drehriefen oft breit und haben verrundete Kanten, während sie an jüngeren Gefäßen häufig schmaler sind und scharfe Grate zwischen einander aufweisen. Das könnte ein Indiz für die Drehgeschwindigkeit und damit für eine vermehrte Verwendung der Spindeldrehscheibe sein (s.o.). Leider ist diese Hypothese nicht nachweisbar, bis nicht in einem der Töpferorte des Weser-LeineBerglandes ein ähnlicher Glücksfall wie in Siegburg528 Hinweise dazu erbringen könnte. Die Tellerund Schüsselformen tragen in der Regel keine ausgeprägten Drehriefen, sondern haben eine eventuell mit Hilfe eines Lappens o.ä. völlig glattgedrehte Oberfläche. Drehfehler sind in der Keramikgruppe der bleiglasierten Irdenware nur selten festzustellen. Einige Grapen sind für ihre Größe sehr dünnwandig geraten und daher etwas in sich zusammengesackt und leicht verbeult (z.B. KatNr. 1518). Einmal ist dem Töpfer der Finger ausgerutscht, eventuell beim Abnehmen des 524 z.B. Grimm 1978, 89ff 525 Böttcher 1995, 235ff 526 Stephan 1981a, 19 527 vgl. z.B. Nickel 1964, 123-124; Ring 1991, 252 528 Archäologischer Nachweis von Töpferscheiben: Ruppel 1991c, 73ff. 241 Gefäßes, so dass beinahe ein Loch in der Wandung entstanden wäre (KatNr. 1529). Da diese Unregelmäßigkeiten den Gebrauchswert der Gefäße nicht einschränken, sind sie wohl trotzdem auf den Markt gekommen. Anderenfalls wären sie sicher nicht fertig gestellt worden, sondern der Töpfer hätte den Ton zusammengeschlagen und einen erneuten Drehversuch unternommen. Das Vorhandensein von Drahtspuren an der bleiglasierten Irdenware ist in hohem Maße abhängig von der Bodenform der Gefäße. An der Mehrzahl der Topfformen mit Planboden sind vor allem parallele bis leicht gekrümmte aber auch konzentrische Spuren des Schneiddrahtes zu finden. Auch an einigen Grapen mit linsenförmigem oder kugeligem Boden haben sich, meist teilweise verwischt, Drahtspuren erhalten (z.B. KatNr. 1516). Dieses Indiz lässt den Schluss zu, dass Gefäße mit runden Bodenformen, d.h. vor allem Grapen und Grapenpfannen, zunächst mit flacher Bodenzone gefertigt wurden. In einem weiteren Arbeitsgang wurde diese dann rundlich ausgetrieben und/oder auf eine einheitliche Wandungsstärke mit einem Formholz oder einer Schlinge abgedreht (z.B. KatNr. 1515 u. 1535). Gelegentlich wurden die Schnittspuren anschließend noch geglättet. Die Bodenzonen von Tellern und Schüsseln sind ebenfalls oft nachträglich auf diese Weise abgedreht, da es sicherlich schwierig war, von einer relativ kleinen Kontaktfläche zur Töpferscheibe ein weit ausladendes Werkstück herzustellen. Aus diesem Grunde beließ der Töpfer zunächst eine dickwandige Bodenzone von großem Durchmesser auf dem Drehteller, die er anschließend bei umgedrehtem Gefäß mit Hilfe von Formholz oder Schlinge auf das gewünschte Maß verkleinerte. An einigen Gefäßen finden sich noch Reste dieses Arbeitsganges in Form von hineingefallenen und angebackenen Tonschnitzeln (z.B. KatNr. 1531). Weser- und Werraware An den Gefäßen der Weser- und Werraware sind vergleichbare Spuren wie an denen der bleiglasierten Irdenware zu finden. Ein Teller der Weserware weist an der Fahne einen ausgebesserten Drehfehler auf, wo der Töpfer eine Fehlstelle unter Hinzufügen von etwas Ton noch einmal übergedreht hat (KatNr. 1766). Fast alle Gefäße weisen Drahtspuren am Boden auf, wobei der Anteil der konzentrischen Drahtspuren überwiegt. Oft sind diese beim Abdrehen der Bodenzone teilweise weggeschnitten worden (z.B. KatNr. 1741). Siegburger Steinzeug Das Steinzeug aus Siegburg verleugnet ebenfalls seine Herstellung auf der Drehscheibe nicht, es weist innen wie außen überwiegend deutlich ausgeprägte Drehriefen auf. Es ist nicht zu entscheiden, auf welcher Art von Drehscheibe die Ware hergestellt worden ist. Wie bereits angesprochen, war z.B. in der Werkstatt der Siegburger Familie Knütgen bis Mitte des 17. Jahrhunderts noch die Blockscheibe in Gebrauch (s.o.) und andererseits gibt es Nachrichten darüber, dass die Steinzeugtöpfer westlich des Rheins das sog. 'Töpferrad' verwendeten529. Der Enghalskrug KatNr. 2326 aus Siegburg zeigt einen Drehfehler, der die Arbeit des Töpfers an diesem Gefäß beinahe zunichte gemacht hätte. Er ist nur von innen zu erkennen, da man durch den engen Hals nicht an diese Stelle sehen konnte. Im Bereich der Schulter war die Wandung an einer Stelle sehr dünn geworden und der Töpfer hatte versehentlich mit dem Finger ein Loch hineingestoßen, als der Krug fast oder vollständig fertig gestellt war. Um sein Werk noch zu retten, hatte er dann einen Tonpropfen in das Loch geschoben und auf der Außenseite sorgfältig festgedrückt, versäubert und glattgestrichen. Auf Grund der engen Mündung war das auf der Innenseite nicht möglich. Da diese Reparatur auf die Materialspannungen während des Brandes offenbar keinen Einfluss hatte, kam der kleine Kunstfehler erst wieder zu Tage, als das Gefäß - an einer anderen (Bruch-) Stelle zerscherbte530. 529 Göbels 1971, 66-67 530 242 Normalerweise befinden sich an keinem Siegburger Gefäß mit Wellenfuß Drahtspuren. Daher sind die wenigen, die dieses Merkmal aufweisen, wohl auch trotz ihres sonstigen 'Siegburger Erscheinungsbildes' als Nachahmungen anzusehen, wie z.B. die Duinger Krüge KatNr. 2663 u. 2671. Das Bestreben, nicht nur die Dekorelemente des Siegburger Steinzeugs zu kopieren oder nachzuahmen, sondern auch das unverzierte Gebrauchsgeschirr möglichst ähnlich herzustellen, war offenbar in vielen Töpfereigebieten üblich. So gibt es z.B. aus Rostock Funde von 'Sächsischem Steinzeug Siegburger Art', welches bei nur unwesentlich anderer Scherbenfarbe (etwas grauer) ebenfalls Drahtspuren am Boden aufweist531. Bei der Formung des Siegburger Wellenfußes verschwanden eventuell vorhandene Drahtspuren völlig. Da der Scherben meist sehr stark versintert ist, ist es nur in Ausnahmefällen möglich, anhand der im Bruch sichtbaren Strukturen Aussagen zur Herstellungsweise zu machen. Nach meinen Beobachtungen kann der Töpfer normalerweise wie folgt vorgegangen sein: Nach abgeschlossener Fertigung von Gefäßkörper und Oberteil wurde es über Kopf auf die Drehscheibe gestellt und aus der Wandung des Bodenbereiches, dem man zu diesem Zweck wohl eine etwas größere Wandungsstärke beließ, eine breite umlaufende Leiste herausgedreht532. Diese wurde mit Fingerkniffen zu einem Fuß nach unten geklappt und erhielt auf diese Weise ihre charakteristische Wellenform. Dabei kam es vor, dass die Leiste zu breit oder zu dünn wurde. Dann klappte der Töpfer sie nach außen oder innen um und verstrich sie sorgfältig (z.B. KatNr. 2334 u. 2355), oder, wenn die Leiste zu schwach geraten war, drehte er noch etwas Ton zur Verstärkung ein (z.B. KatNr. 2331). Beim letztgenannten Beispiel könnte es sich nach dem Aussehen der Struktur im Bruch auch um eine auf den offenen Boden gesetzte und angedrehte Fußplatte handeln. Ich halte das aber für unwahrscheinlich, da diese Herstellungsart sicherlich öfter Abplatzungen beim Brennprozess zur Folge gehabt hätte, die im Töpfereiabwurf aber offenbar nicht beobachtet wurden533. An dem Krug KatNr. 2332 ist der Boden durch einen eingedrehten Tonklumpen verstärkt. Der Krug KatNr. 2342 lässt auf Grund der Rissbildung vermuten, dass die Leiste für den Wellenfuß nicht aus der Wandung herausgedreht worden ist, sondern nachträglich angesetzt wurde. Einige Krüge zeigen deutliche Finger- und Fingernagelabdrücke, die der Töpfer beim Kneifen des Wellenfußes hinterlassen hat (z.B. KatNr. 2346). Die Töpfer in Siegburg bedienten sich also unterschiedlicher Methoden bei der Gestaltung der Wellenfüße. Unter Umständen könnten sich dadurch vielleicht Rückschlüsse auf die Eigenheiten einzelner Werkstätten ziehen lassen. Steinzeuge aus dem Rheinland, Westerwald und Sachsen Die sonstigen Steinzeuge aus dem Rheinland, dem Westerwald und aus Sachsen weisen außer gelegentlichen, meist sehr feinen Drehriefen, kaum Spuren des Drehvorganges auf. Eventuell Falk machte ähnliche Beobachtungen an Gefäßen aus der Lübecker Ratsapotheke (Falk 1991a, 362-363). In Leipzig beobachtete Kluttig-Altmann eine derartige Reparatur an einem bereits gebrannten Gefäß, welches anschließend ein zweites Mal gebrannt worden war (Kluttig-Altmann, 2007, 104). 531 Vortrag von Heiko Schäfer auf dem Archäologen Kongress in Berlin 1991; vgl. auch Göbels 1971, 152-153. 532 Für in Köln-Frechen hergestellte Krüge mit Wellenfuß vermutet Göbels das Belassen eines massiven, dicken Standfußes am Gefäß, der in einem anschließenden Arbeitsgang - überkopf gestellt wellenförmig gekniffen und dann mit einer Drahtschlinge oder einem Metallschaber ausgedreht wurde (Göbels 1971, 75). An den Siegburger Gefäßen lassen sich keine Hinweise für eine derartige Herstellungstechnik (Riefen, Schnittspuren) erkennen. 533 s. Beckmann 1975. Es wäre wünschenswert, wenn dieser Töpfereiabfall auch einmal unter technologischen Aspekten bearbeitet werden würde. 243 vorhanden gewesene Drahtspuren sind in der Regel sorgfältig geglättet bzw. entfernt worden. Eine Ausnahme bilden die Mineralwasserflaschen, die vor allem innen meist deutliche Drehriefen und außen am Boden Drahtspuren aufweisen. Da es sich bei ihnen um Massenware handelt, die keinen besonderen ästhetischen Ansprüchen genügen musste, sondern in erster Linie robust zu sein hatte, ist das nicht verwunderlich. Duinger Steinzeug Am Duinger Steinzeug finden sich fast immer deutliche Herstellungsspuren. Außen und/oder innen befinden sich Drehriefen unterschiedlichster Ausprägung. Oft erscheinen sie innen auch nur als streifige Struktur, die von der Tonschlämme herrührt, die die nassen Finger des Töpfers hinterließen. Außen erscheinen Drehriefen meist nur zonal als technischer Dekor. Über die Art der Drehscheibe lassen sich auf Grund der Drehspuren keine Aussagen machen. Ich vermute allerdings wegen der Dünnwandigkeit der meisten Gefäße, der teilweise sehr engen und schmalen Drehriefen und der gelegentlich zu beobachtenden Torsion des gesamten Gefäßes (z.B. KatNr. 2632) eine relativ schnelle und kraftvolle Drehbewegung und damit die überwiegende Verwendung der Spindeldrehscheibe534. Da die meisten Drehfehler zu einem Misslingen des Gefäßes schon auf der Scheibe oder spätestens beim Brennprozess führten, gibt es im Verbrauchermilieu nur selten Stücke, die Spuren dieser Art zeigen. Leichtere Drehfehler schränken deren Gebrauchsfähigkeit normalerweise nicht ein, können aber gelegentlich der Grund für eine nur kurze Lebensdauer sein. Dies war sicherlich bei einigen Gefäßen der Fall (7 Stück), die stellenweise eine extrem geringe Wandungsstärke von nur 0,1 bis 0,3 cm besaßen (z.B. KatNr. 2660). An dem Topf KatNr. 2702 hat der Töpfer eine solche Stelle nachträglich durch 'aufdoppeln' (d.h. Materialauftrag) ausgeglichen. Bei zwei Gefäßen ist ein versehentlich entstandenes Loch in ähnlicher Weise wie bei dem erwähnten Siegburger Krug wieder geflickt worden (KatNr. 2699 u. 2710). Einen großen Vorratstopf hat der Töpfer offenbar in Etappen gedreht, wie die entsprechenden Ansatzstellen zeigen. Nachdem dieser im Bodenbereich an einer zu schwachen Stelle etwas zusammengesackt war, hat er dort nachträglich die Kante mit einem zusätzlichen Tonklumpen ausgebessert (KatNr. 2694). Ein in der Wandung eines anderen Topfes eingedrehter Kalkbrocken hat sich, wie bereits erwähnt, während der Benutzung heraus- oder aufgelöst und ihn dadurch - zumindest zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten - unbrauchbar gemacht (KatNr. 2705). Abdreh- oder Schnittspuren, z.B. zum Materialabtrag an zu dick geratenen Stellen, sind nur an wenigen Gefäßen zu beobachten, desgleichen Formholzspuren zum Glätten der Oberfläche. Die meisten Gefäße weisen am Boden konzentrische Drahtspuren auf, sind also mit einem zur Schlinge gelegten Draht von der Scheibe geschnitten worden. Aber auch parallele Drahtspuren eines straff gespannten Drahtes sind nicht selten. Die Gefäße selbst liefern von ihrem Typ, ihrer Größe oder sonstiger Merkmale her keine Anhaltspunkte für den unterschiedlichen Gebrauch des Schneiddrahtes. Es handelt sich sicher lediglich um unterschiedliche Gewohnheiten der einzelnen Töpfer535. Ein Gefäß ist mit dem Formholz bzw. einem messerähnlichen Werkzeug von der laufenden Scheibe geschnitten worden. Es handelt sich um einen Miniaturkrug (KatNr. 2656), wobei sicherlich dessen geringe Größe im Vergleich zum Drehteller dieses Vorgehen bedingte. Bei der Herstellung der Wellenfüße von Krügen wurde in Duingen anders vorgegangen als in Siegburg. Es wurde keine Leiste aus der Wandung herausgedreht sondern die Wellenstruktur wurde 534 vgl. Löbert 1977, 41-42 535 Untersuchungen hierzu in Duingen selbst könnten sicherlich Werkstattzugehörigkeiten zu Tage treten lassen. 244 in die Kante des Bodens bzw. des Standfußes hineingearbeitet. Es gab zwei Vorgehensweisen. Entweder wurden bei aufrecht stehendem Gefäß, wahrscheinlich unmittelbar nach dem Abschneiden, Fingereindrücke von außen in die Bodenkante gedrückt (z.B. KatNr. 2655), oder der Krug wurde abgenommen und in liegender Position oder über Kopf wurde die Kante mit Fingerkniffen versehen, d.h. die Tonmasse wurde gleichzeitig zwischen Daumen und Zeigefinger zusammengedrückt. Je nach Fingerhaltung und Intensität des Drückens entstanden dabei unterschiedlich tiefe, breite oder schräge Wellenfüße (z.B. KatNr. 2654 u. 2664). Ab und zu findet man auch bei den Wellenfüßen Formholz- oder Fingerspuren vom Gegenhalten. Zusammenfassend ist zum Duinger Steinzeug festzustellen, dass es sich dabei überwiegend um Massenware handelt, bei deren Herstellung nicht die Eigenschaft makelloser Schönheit im Vordergrund stand. Es kam vielmehr auf hohe Stückzahlen an, bei denen einzelne kleine Fehler, sofern sie die Funktionstüchtigkeit nicht in Frage stellten, durchaus erlaubt waren und vom Käufer toleriert wurden536. Einen Hinweis darauf, dass die Duinger Töpfer keine hochgeschraubten ästhetischen Ansprüche an ihr Können stellten, sondern eher Wert auf eine solide handwerkliche Ausbildung legten, gibt der Punkt 3 ihres Gildebriefes aus dem Jahre 1771: "Das Meisterstück darf wegen geringer Fehler nicht abgewiesen werden, weist es jedoch grobe Fehler auf, soll der angehende Meister seine Ausbildung noch weiter fortsetzen, um seine Fertigkeiten zu vervollkommnen. Geringe Fehler dürfen nicht mit Geld abgekauft werden."537. Schwarz-graue Irdenwaren Einen großen Raum bei der Auseinandersetzung mit der Technologie der reduzierend gebrannten schwarz-grauen Irdenware nimmt die Diskussion über die Herstellungstechnik des Kugeltopfes ein. Lüdtke und Hennicke/Huismann stellen zu diesem Thema eine ganze Reihe von Verfahren zusammenfassend vor538, die zum Teil schon isoliert von anderen Autoren dargestellt worden waren539. Unterschiedliche Auffassungen gab es immer wieder darüber, ob Ober- und Unterteil der Kugeltöpfe getrennt oder in einem Stück gefertigt wurden und in welchem Umfang Werkzeuge wie Drehscheibe und Formholz eingesetzt wurden. Lüdtke kommt bei der Betrachtung der Schleswiger Kugeltöpfe zu dem Schluss, dass es nicht nur eine Methode gegeben hat, sondern man wohl insgesamt von einem "technologischen Pluralismus" ausgehen muss540. Im Hinblick auf die Kugeltöpfe im Hildesheimer Fundgut kann man diesem Standpunkt nur nachdrücklich zustimmen. Sie lassen ebenfalls verschiedene Techniken erkennen. Unter der grob gemagerten schwarz-grauen Irdenware sind die meisten ausschließlich handgeformt (z.B. KatNr. 7), d.h. in Aufbau- und/oder Treibtechnik gefertigt. In der gleichen Art wurden bis ins 20. Jahrhundert hinein noch die sog. 'Jütepötte' in Schleswig-Holstein und Dänemark hergestellt541. Die gesamte Oberfläche ist meist sorgfältig geglättet, so dass kaum Spuren ihrer Fertigung zurückgeblieben sind. Einige Kugeltöpfe besitzen eine nachgedrehte Randzone, wobei nicht unbedingt eine (Hand-) Drehscheibe Verwendung gefunden haben muss, sondern dieses ebenso gut mit kreisenden 536 Lüdtke macht für Schleswig ähnliche Beobachtungen (Lüdtke 1985, 150 Anm. 57). 537 Nach Ehbrecht 1984, 43 538 Lüdtke 1985, 92-104; Hennicke/Huismann 1985, 260-263 539 z.B. Grimm 1978; Mildenberger 1951; Stoll 1980a; Steffens 1969, 282 540 Lüdtke 1985, 93 541 z.B. Arnold 1992, 16 245 Handbewegungen um den Rand herum stattgefunden haben kann. Die randlich besonders gut überarbeiteten, d.h. nachgedrehten Töpfe weisen oft am Gefäßkörper noch deutliche Knet- und Fingerspuren auf (z.B. KatNr. 2). An einzelnen Stücken sind Knetspuren mit dem Formholz geglättet (z.B. KatNr. 16). Die Kugeltöpfe mit Magerungspartikeln feiner und mittlerer Körnung sind bis auf wenige Ausnahmen zumindest partiell einem Drehvorgang ausgesetzt gewesen. Da viele nur als Randfragmente vorliegen, können bei diesen Gefäßen keine Aussagen zur Machart des Gefäßkörpers gemacht werden. Bei einer Reihe von Töpfen scheinen Ober- und Unterteil getrennt gefertigt worden zu sein, d.h. das fertig gedrehte Oberteil ist auf ein in eventuell kombinierter Dreh-, Treib- oder Aufbautechnik gefertigtes Unterteil aufmontiert worden. An KatNr. 86 sind deutlich diagonal verlaufende Spuren des Austreibvorganges zu erkennen. Möglich wäre es auch, dass auf das fertige Unterteil ein Oberteil angedreht worden ist. Auf jeden Fall zeigen diese Stücke im Schulterbereich eine deutliche gegenseitige Überlappung des Materials von Ober- und Unterteil (z.B. KatNr. 109 u. 768). M.E. ist die letztgenannte Möglichkeit die wahrscheinlichere Technik, da die erstere nach Erfahrungen der experimentellen Archäologie im Museumsdorf Düppel, Berlin, ein äußerst schwieriges und zeitaufwendiges Unterfangen darstellt542. Bei der Herstellung der Kugelbauchkrüge (z.B. KatNr. 782) kommt ohnehin wohl nur die Möglichkeit des Andrehens in Frage, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass durch die enge Krugöffnung das Gefäß nachträglich so weit ausgetrieben werden konnte, ohne die Rand- und Halszone zu beschädigen. Die Herstellung ging also wie folgt vor sich: Zunächst wurde das Unterteil hochgedreht und entsprechend seiner gewünschten Größe zu einem kürbisförmigen, oben offenen Hohlkörper ausgeformt und getrieben. Wahrscheinlich wurden zu diesem Zeitpunkt auch die Standleisten geformt. In einem nächsten Schritt setzte der Töpfer bei drehender Scheibe weiteres Tonmaterial an der Oberkante an und drehte daraus die Hals- und Randzone. Auffällig ist bei KatNr. 782 auch der Gegensatz zwischen dem relativ unebenen Gefäßkörper und dem sehr glatt gedrehten, rollstempelverzierten Bereich zwischen Rand und Schulter. Bei vielen Kugeltöpfen ist im Bereich der Schulter keine Nahtstelle o.ä. zu erkennen (z.B. KatNr. 111 u. 795). Sie sind offenbar als eine Art 'Rohling', aber mit fertig gedrehten Oberteil, auf der Scheibe gefertigt worden. In einem zweiten Arbeitsgang wurde der untere Bereich in seine endgültige Form gebracht. Der 'Rohling' war wahrscheinlich zylindrisch oder bereits leicht gebaucht und besaß einen Standboden. Er war sicher ziemlich dickwandig, damit genügend Material für die spätere Größe zur Verfügung stand. Einzelne Kugeltöpfe sind nur in geringem Maße ausgetrieben worden, so dass ihr Boden einen nur leicht ausgebeulten 'Wackelboden' bildet und die ursprüngliche Kante zwischen Wandung und Boden noch vorhanden ist (z.B. KatNr. 787). Einige Kugeltöpfe weisen am Umbruch zwischen Wandung und Boden Schnitt- bzw. Abdrehspuren einer Materialabnahme auf. Dies entspricht dann der Herstellungstechnik der rundbodigen Grapen der bleiglasierten Irdenware, mit der die jüngere schwarz-graue Irdenware auch teilweise zeitgleich ist. Die Grapen der schwarz-grauen Irdenware tragen die gleichen Herstellungsmerkmale wie die Kugeltöpfe, es sind allerdings nur selten Spuren einer eventuell getrennten Fertigung von Ober- und Unterteil zu beobachten (z.B. KatNr. 765). An vielen Gefäßen haben sich Spuren unterschiedlicher Verwendung des Formholzes erhalten. Meist handelt es sich um horizontale Riefen innen und außen am Oberteil aber auch am Bodenbereich der Gefäße. An diesen Stellen wurde durch Abdrehen oder Abziehen Material abgenommen, wenn bei der Handausformung Grate oder Buckel stehen geblieben waren oder das Gefäß eine uneinheitliche Wandungsstärke besaß (z.B. KatNr. 116). Teilweise wurden Unebenheiten auch durch einfaches Glattstreichen mit dem Formholz oder am häufigsten wohl mit der Hand egalisiert. Der Rand wurde 542 Böttcher 1990, 357-359 246 z.T. mit Hilfe einer Schablone profiliert (z.B. KatNr. 799). Außerdem verwendete der Töpfer ein Formholz als Hilfsmittel zur Formung der Wellenfüße bei Krügen (z.B. KatNr. 100), zum Gegenhalten beim Anbringen von Henkeln oder plastischem Dekor, z.B. der Kannelierung des Gefäßkörpers (z.B. KatNr. 99), für Lochungen und bei der Montage von Tüllen (z.B. KatNr. 781). Spuren vom Schneiddraht gibt es nur an Standbodengefäßen, insbesondere an Krügen. Die Drahtriefen sind meist konzentrisch (z.B. KatNr. 105) und nur selten parallel, oft sind sie durch die Fußgestaltung überformt oder verwischt (KatNr. 776). Kleingefäße wurden offenbar gerne von der Scheibe geschnitten (KatNr. 774 u. 797), und gelegentlich wohl mit Hilfe eines Stabes abgenommen, der durch die Mündung ins Gefäß gesteckt wurde und dabei ein entsprechendes Loch innen am Boden zurückließ (z.B. KatNr. 809). An der schwarz-grauen Irdenware sind relativ selten Fertigungsfehler festzustellen. Am gravierendsten ist wohl das Durchstoßen des Bodens zu werten, was bei der oben beschriebenen Methode des Abnehmens mit einem Holzstab passieren konnte (KatNr. 810). Außerdem ist an einigen Stücken eine besonders geringe (0,2 cm) (z.B. KatNr. 777) oder eine besonders große (1 - 1,5 cm) (KatNr. 123) Wandungsstärke festzustellen. An einem Gefäß war offenbar am gesondert angedrehten Rand die Verbindung zum Gefäßkörper nicht sorgfältig genug ausgeführt worden, so dass es an dieser Stelle zum Bruch kam (KatNr. 804). Oxidierend gebrannte unglasierte Irdenwaren Die oxidierend gebrannten unglasierten Irdenwaren weisen keine wesentlichen Unterschiede in ihrer Herstellungstechnik zu der reduzierend gebrannten Irdenware auf. Wie bereits angesprochen, erfolgte ihre Produktion zum Teil orts- und zeitgleich. Anzumerken ist aber, dass die grob gemagerten Topfformen der roten Irdenware und der rotbraunen Irdenware fast alle ausschließlich handgeformt sind und die gelbe Irdenware überwiegend im Stück gedreht ist mit anschließender manueller Ausarbeitung des kugelförmigen Gefäßkörpers. Daran wird der Technologiesprung im 11./12. Jahrhundert sichtbar, den die Einführung der fußgetriebenen Töpferscheibe bedeutete und in der folgenden Zeit die handgeformte Keramik zur Ausnahme werden ließ. An der gelben Irdenware trat an einigen Töpfen ein Fehler auf, der bisher noch nicht beobachtet worden war. Die Gefäße weisen im Schulterbereich Risse und große Poren auf, die wahrscheinlich darauf zurückzuführen sind, dass bei der erfolgten getrennten Fertigung von Ober- und Unterteil dieser Gefäße der Ton an den Ansatzstellen schon etwas zu trocken geworden war (z.B. KatNr. 1247). Im Ergebnis ist festzustellen, dass bei der Kugeltopfherstellung nicht nur eine Technik Anwendung fand, sondern mehrere Verfahren zur Verfügung standen. Diese wurden in unterschiedlicher Weise und zum Teil in Kombination miteinander angewendet. Vor der Einführung einer fußbetriebenen Drehscheibe überwog das rein manuelle Verfahren, einhergehend mit einer oft sehr sorgfältigen Oberflächenbehandlung der Gefäße. Es wurde verdrängt von einer immer weitgehenderen Verwendung der Töpferscheibe, bis nur noch der reine Bereich des Topfbodens mit der Hand flach bis kugelig ausgetrieben wurde. Auf eine ebene, glatte Oberfläche dieses Teils wurde dabei zunehmend weniger Wert gelegt. Die Tendenz, den größtmöglichen Teil der Formarbeit zeitsparend auf die Töpferscheibe zu verlagern und die manuelle Nachbearbeitung möglichst gering zu halten, unterstreicht die Bedeutung größerer Stückzahlen für die Töpfer. Denkbar ist auch eine Arbeitsteilung zwischen dem Töpfer an der Drehscheibe und Hilfskräften, eventuell Frauen und Kindern, in deren Händen die Nachbearbeitung lag. Ihre Aufgabe war es dann, die Gefäße mit Handhaben, Dekor, Glasur usw. zu versehen. 247 5.3.4.4. Trockenvorgang und Handhabung Nachdem das Gefäß von der Scheibe genommen war, wurde es zum Trocknen an einen anderen Platz gestellt oder es wurden noch weitere Arbeitsgänge daran ausgeführt (s.u.). Oftmals haben sich Spuren dieser Handhabung an den noch sehr empfindlichen Stücken erhalten. Häufig finden sich Fingerabdrücke oder Abdrücke von Holz, Stroh, Getreide oder ähnlichem, was sich in den noch weichen Ton gedrückt hatte. Beispiele für Fingerabdrücke sind an der bleiglasierten Irdenware, an der Weserware und am Duinger Steinzeug z.B. bei KatNr. 2675 zu finden. Abdrücke von Heu oder von Strohhalmen sind zu finden z.B. an bleiglasierter Irdenware bei KatNr. 1533, an der Weserware bei KatNr. 1725, am Duinger Steinzeug bei KatNr. 2661 und ein Gewebeabdruck bei KatNr. 2616. An der schwarz-grauen Irdenware tritt z.B. ein Getreidekornabdruck auf bei KatNr. 119, an der gelben Irdenware bei KatNr. 1387 und an der rotbraunen Irdenware bei KatNr. 1402. Wenn der Ton noch sehr weich war, entstanden an dünnwandigen Gefäßen immer wieder Dellen und Beulen, wenn der Töpfer oder seine Hilfskraft sie anfassten oder irgendwo damit gegen stießen. Beispiele dafür gibt es bei der bleiglasierten Irdenware an KatNr. 1518 u. 1520, beim Siegburger Steinzeug an KatNr. 2349, beim Duinger Steinzeug an KatNr. 2646, bei der schwarz-grauen Irdenware an KatNr. 115 und bei der gelben Irdenware. Oft ist allerdings nicht zu entscheiden, ob, insbesondere am Steinzeug, eine Delle erst beim Brand im Ofen entstanden ist. An den manuell geformten Kugeltöpfen der reduzierend und oxidierend gebrannten Irdenware verschwimmt die Grenze zwischen nachträglicher Delle oder Beule und weniger sorgfältiger Arbeitsweise bei der Formung. Die Gefäße wurden zum Teil immer wieder angehoben und abgestellt, wenn eine Nachbearbeitung wie Henkelmontage oder Dekorauflage dieses notwendig machten. Dabei wurden sie auch zur Seite geschoben ohne sie anzuheben, was an der Standfläche und gelegentlich am Gefäßkörper Riefen, Kratzer und Schrammen zur Folge hatte. Beispiele dafür sind unter der bleiglasierten Irdenware z.B. KatNr. 1527 u. 1529, bei der Weserware KatNr. 1764, beim Siegburger Steinzeug KatNr. 2349, beim Duinger Steinzeug KatNr. 2643, bei der schwarz-grauen Irdenware KatNr. 803 und bei der gelben Irdenware KatNr. 1235. Beim Einstellen in den Brennofen war ein Hin- und Herschieben sicherlich ebenfalls oft nicht zu vermeiden. Manchmal machte der Töpfer dies auch absichtlich, um Buckel und Unebenheiten an der Standfläche abzuschleifen, damit das Gefäß nicht wackelte. Dieses Merkmal ist vor allem an Krügen mit Wellenfuß zu beobachten. Beispiele dafür sind beim Siegburger Steinzeug an KatNr. 2338 und beim Duinger Steinzeug an KatNr. 2670 zu sehen. Wenn der Ton noch feucht genug war, drückte er sich von selbst oder durch sanften Druck beim Absetzen zu einer stabilen Auflage zusammen (z.B. KatNr. 778). An der jüngeren Keramik sind die beschriebenen Spuren wesentlich häufiger zu finden als an den älteren. Das mag seinen Grund wahrscheinlich in der insgesamt sorgfältigeren Behandlung der Gefäße früher Fertigungsperioden haben. Außerdem erfolgte nur selten eine nachträgliche Bearbeitung wie das Anbringen von Dekor oder Applikationen, so dass die Ware nicht mehr bewegt werden musste. Darüber hinaus muss der Ton für scheibengedrehte Keramik tendenziell nasser sein als für handgeformte Ware, die dadurch weniger empfindlich ist. 5.3.4.5. Formung und Montage von Handhaben, Füßen und Ausguss. Die weitere Bearbeitung der Gefäße musste relativ zügig erfolgen, damit der Ton nicht zu trocken wurde und als Folge keine innige Verbindung von Gefäß und Applikation zu Stande kam. In einem als 'lederhart' bezeichneten Zustand hatte der Ton wahrscheinlich einen gerade noch ausreichenden Feuchtigkeitsgrad für die weitere Bearbeitung und musste ggflls. wiederholt leicht wieder 248 angefeuchtet werden543. In den Werkstätten der Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert hinein kann man wohl davon ausgehen, dass arbeitsteilig produziert wurde. Der Töpfermeister und eventuell weitere Töpfergesellen stellten die Ware auf der Drehscheibe her und die weiteren Arbeiten wurden von Hilfskräften, u.a. auch Frauen und Kindern verrichtet544. Handhaben Mit Ausnahme der reinen Kugeltöpfe hatten fast alle Gefäße eine Art Handhabe, in der Regel einen Griff oder Henkel. Griffe in Form von massiven Stielen oder hohlen Tüllen befanden sich vor allem an Pfannen und kleinen Grapen. Sie wurden gesondert auf der Scheibe gedreht und an das Gefäß angarniert. Die größeren topfartigen Gefäße aller Warenarten besaßen ein bis zwei Henkel, meist senkrecht montiert im Rand- und Halsbereich. Krüge und Kannen hatten einen Henkel, der sich oft etwas tiefer, im Hals- und Schulterbereich befand. Die Henkel waren als Band- oder Wulsthenkel ausgebildet, d.h. sie hatten einen lang-rechteckigen oder einen runden bis ovalen Querschnitt. Bei den genannten Gefäßtypen dominiert der Bandhenkel eindeutig. Er wurde aus einem breitgezogenen oder gewalzten Tonstreifen in entsprechender Größe gefertigt und wies eine leichte Profilierung auf, dick an den Kanten und dünner in der Mitte. Dadurch konnten Materialspannungen beim Brennen ausgeglichen werden und es ergab sich eine hohe Festigkeit bei relativ geringer Materialstärke. Sehr breite Henkel formte man oft mit ein bis zwei weiteren Profilleisten in der Mitte. An den Schüsseln, vor allem denen der Weserware, ist der Wulsthenkel am häufigsten. Meist ist nur ein Henkel vorhanden bzw. erhalten, der in der Regel waagerecht am Rand montiert ist. Es gibt auch Schüsseln mit zwei Henkeln, von denen einer waagerecht und der andere senkrecht steht. Eine weitere Variante ist die verzierte Griffplatte, die in einem Model vorgefertigt wurde. Normalerweise sind die Handhaben fest angesetzt und die Ansatzstellen breit verstrichen. An Gefäßen der bleiglasierten Irdenware ist die Arbeitsweise teilweise deutlich zu erkennen. Der Bandhenkelrohling wurde mit dem Finger einer Hand zunächst punktförmig an der Wandung festgedrückt um ihn zu fixieren, dann wurde das andere Ende am Rand angarniert und die erste Andruckstelle nachgearbeitet (z.B. KatNr. 1525). Die Bewegungsabfolge war sicherlich eingeübt. Sie funktionierte fast automatisch ohne das die jeweilige Person ständig hingucken musste, so dass gelegentlich der Henkel auch etwas schief geriet (z.B. KatNr. 1509). Bei der Montage der Tüllengriffe wurde die Ansatzstelle mit den Andruckstellen zum Teil geradezu dekorartig gestaltet. Die Fingereindrücke bilden dabei einen Kranz oder Bogen um die Stielbasis (z.B. KatNr. 1536) oder sie stellen die Augen eines stilisierten Gesichts mit dem Stiel als Nase dar (z.B. KatNr. 1524). An einigen Gefäßen der gelben Irdenware und der späten schwarz-grauen Irdenware findet sich eine dekorartige Ausgestaltung des unteren Henkelendes, indem dieses mit mehreren senkrecht geführten Fingerstrichen am Gefäßkörper festgedrückt wurde (z.B. KatNr. 764 u. 1246). Gelegentlich wurden auch Werkzeuge bei der Henkelmontage zu Hilfe genommen. Anstatt mit dem Finger, wurde das Ende des Henkels mit einem Formholz festgedrückt (z.B. KatNr. 1742), dessen Spuren beim Verstreichen an der Ansatzstelle aber meist wieder beseitigt wurden. Bei einem Duinger Gefäß wurde der Henkel mit einem zweizinkigen Formholz festgestochen und als Dekorelement in ganzer Länge damit gefurcht (KatNr. 2637). Ein Siegburger Krug zeigt in seinem engen Hals Spuren des Gegenhaltens, wahrscheinlich mit einem Holzstab (KatNr. 2325), da man mit der Hand wegen des geringen Halsdurchmessers nicht an diese Stelle gelangen konnte. Einzelne Gefäße mit Fingerspuren an derartigen Stellen lassen auf die Verrichtung dieser Arbeit von Kindern 543 vgl. Göbels 1971, 76 544 vgl. z.B. Merl 1990, 156; Vosgerau 1993, 56-57 u. 118-119 249 schließen (z.B. KatNr. 773). Am Henkel eines Werrakruges diente ein spitzer Gegenstand dazu, dass Ankerloch für einen späteren Zinndeckel zu stechen (KatNr. 2280). Die Annahme der arbeitsteiligen Fertigung von Töpferwaren erfährt dadurch Unterstützung, dass für Gefäß und Henkel manchmal unterschiedlich brennender Ton verwendet wurde. Diese Phänomen ist allerdings nur an Steinzeuggefäßen zu beobachten, deren Tonrohstoff offenbar in seiner Zusammensetzung kleinräumig größeren Schwankungen ausgesetzt war (KatNr. 2689, s.o.). Die Reihenfolge der Fertigungsschritte war nicht unbedingt einheitlich. So wurden Henkel usw. erst nach der Anbringung von Rollstempeldekor montiert, wie entsprechende Überschneidungen zeigen (z.B. KatNr. 98 u. 1714). Weitere Applikationen und Mahlhorndekor wurden später angebracht (z.B. KatNr. 1714). Der Grund dafür ist sicherlich, dass der Rollstempeldekor aufgebracht wurde, wenn das Gefäß noch auf der Töpferscheibe stand. Der Töpfer führte dann bei laufender Scheibe den Rollstempel auf der Gefäßoberfläche entlang. Füße Die Beine der Grapen wurden wahrscheinlich bei über Kopf gestelltem Gefäß montiert. Das weitgehende Fehlen von Spuren eines Gegenhaltens lässt den Schluss zu, dass der Trockenvorgang schon einigermaßen fortgeschritten war. Der Fuß wurde aus einer Tonwurst zu einem runden bis ovalen Querschnitt gerollt oder gezogen und, vor allem bei den jüngeren Gefäßen der bleiglasierten Irdenware, mit einer flachen bis tiefen Längsfurche (z.B. KatNr. 1516) versehen und sorgfältig angarniert. Die Füße ohne Längsfurche wurden außen an der Ansatzstelle mit einem z.T. bis zu 1 cm tiefen Fingereindruck (z.B. KatNr. 1528 u. 1537), ähnlich der Montagetechnik der Henkel, festgedrückt und rundherum verstrichen. Anschließend wurden die Füße wohl in ihre endgültige Form gebogen, gleichmäßig abgestrichen, was teilweise den Querschnitt flacher machte oder eine meist innen liegende Längsfurche verursacht. Abschließend werden sie auf gleiche Länge gebracht. Insbesondere bei der jüngeren schwarz-grauen Irdenware wurde mit zwei bis drei senkrecht geführten Fingerstrichen der Fußansatz dekorartig gestaltet (z.B. KatNr. 766 u. 767). Die Gestaltung der Füße konnte insofern Schwierigkeiten bereiten, als ein Kompromiss zwischen möglichst großer Stabilität und möglichst geringer Materialdicke gefunden werden musste. Schon beim Brennvorgang und dann bei der späteren Verwendung als Kochtopf führte die unterschiedliche Stärke von Gefäßwandung und Grapenfuß zu ständigen thermischen Spannungen im Bereich der Ansatzstellen. An vielen Grapen im Fundgut ist exakt an der Ansatzstelle, der Rundung des Verstrichs folgend, der Grapenfuß ausgebrochen (z.B. KatNr. 1527 u. 1531). Eine Möglichkeit, diese Stelle möglichst 'elastisch' zu gestalten, war die Aufteilung der Ansatzfläche in mehrere Stege, die die Spannung besser verteilten und ausglichen. Dies konnte durch den einzelnen tiefen Fingereindruck oder mehrere lang gezogene Fingereindrücke bewirkt werden. Den gleichen Effekt hatte die Zweiteilung des Fußes durch die tiefe Längsfurche. Eine Kombination beider Möglichkeiten, oft verbunden mit einem flachen, breiten Querschnitt des Fußes, ist an den meisten Grapen zu beobachten. Die Tiefe der Fingereindrücke bzw. der Furche ist dann in der Regel weniger stark ausgeprägt. Die Standvorrichtungen an den Krugformen der schwarz-grauen Irdenware weisen eine relativ große Vielfalt auf. Es kann eine grobe Einteilung in Planböden, umlaufende Standleisten und in punktuelle Auflageflächen vorgenommen werden. Der Planboden ist oft als Standfuß ausgeführt und abgesehen von einer eventuellen Ausgestaltung zum Wellenfuß (s.o.) meist nicht weiter nachträglich bearbeitet worden. Die umlaufende Standleiste wurde entweder angesetzt (z.B. KatNr. 96) und verstrichen oder aus der Wandung bzw. der Kante zwischen Wandung und Boden herausmodelliert und gezogen (z.B. KatNr. 3441). An einigen Krügen ist die Standleiste vierfach unterbrochen (z.B. KatNr. 99 u. 785). Ein Grund für diese Art der Gestaltung ist nicht zu erkennen. Punktuelle Auflageflächen finden sich meist an größeren Gefäßen, die auf diese Weise trotz eines gerundeten Bodens einen sicheren Stand erhielten. Am häufigsten sind drei von innen aus der Wandung heraus getriebene und von außen gekniffene kurze Standleisten (z.B. KatNr. 782). An einzelnen Stücken befinden stattdessen auch 250 Knubben, die als dreieckige Tonklumpen an die Wandung montiert wurden (KatNr. 771) oder drei kurze Füße von schmal rechteckigem Querschnitt (KatNr. 772). Die Gefäße der gelben Irdenware zeigen zum Teil ähnliche Standvorrichtungen wie die oben beschriebenen (z.B. KatNr. 1238 - 1240). Ausguss Eventuelle Ausgussvorrichtungen wurden ebenfalls in einem separaten Arbeitschritt hergestellt. Die einfachste Art des Ausgusses ist eine kurze Gießschnauze. Sie ließ sich durch Ziehen und Drücken an Gefäßrand und -hals zwischen zwei Fingern modellieren. Die Vorgehensweise unterscheidet sich bei den verschiedenen Warenarten kaum (z.B. KatNr. 782 u. 2641). Auch die Dochthalter der schalenförmigen Öllampen wurden so hergestellt (z.B. KatNr. 797 u.1251). Wenn der Ton des Gefäßes bereits zu trocken war, konnte der Rand unter Umständen ausreißen und der Töpfer musste versuchen, die Stelle zu flicken, wie es an einer Duinger Kanne zu sehen ist (KatNr. 2643). An den Mehrpasskrügen der schwarz-grauen Irdenware entstanden vier bis fünf Gießschnauzen, indem der relativ weit ausladende Rand nach innen eingeschlagen wurde (z.B. KatNr. 105). Die Schüsseln, die als Milchsatten dienten, haben eine bis zu acht Zentimeter breite Gießlippe, die durch einen flach gestrichenen Abschnitt des Randprofils geformt wurde (z.B. KatNr. 2687). Eine andere Gießvorrichtung, die Tülle, wird gesondert hergestellt und an das Gefäß angarniert. Die einfachste Art ist die trichterförmige kurze Röhrentülle, wie sie an den Kugelkannen der schwarz-grauen Irdenware (z.B. KatNr. 104) oder an den Kannen des Lehm engobierten Faststeinzeugs (z.B. KatNr. 2647) der Zeit des hohen Mittelalters auftritt. Die Tülle wurde auf der Scheibe gedreht, in ein vorgebohrtes oder vorgeschnittenes Loch eingesetzt und innen und außen verstrichen (z.B. KatNr. 104). An einem Gefäß der schwarz-grauen Irdenware ist die Tülle nicht gedreht, sondern aus einem Tonstreifen spiralig gewickelt (KatNr. 784). Ein weiteres Gefäß (KatNr. 781) besitzt eine Tülle, die aus einem Tonklumpen auf die Wandung modelliert wurde und mit seitlichen Verstärkungsstegen versehen ist. Ein Steg ist gelocht, möglicherweise um mit einem daran befestigten Bindfaden o.ä. einen Stöpsel gegen ein Herausgleiten oder gegen Verlust zu sichern. Der Gießkanal dieser Tülle wurde zusammen mit der Gefäßwandung erst nach erfolgter Montage gebohrt. Am Duinger Steinzeug kommen, je nach Gefäßtyp, unterschiedliche Tüllenformen vor. Bei den Feldflaschen wurde ein kurzer, separat gedrehter Flaschenhals auf ein in die Wandung geschnittenes Loch gesetzt und mit größter Sorgfalt angarniert und verstrichen (z.B. KatNr. 2625). Die Röhrentüllen der Duinger Kannen wurden auf der Scheibe separat gedreht, wenn sie einen entsprechend großen Durchmesser aufwiesen (z.B. KatNr. 2644). Bei langen Tüllen von weniger als 1 cm Innendurchmesser war ein Drehen nicht mehr möglich. Die Spuren innen und außen an der Wandung deuten darauf hin, dass Tonmasse um einen eventuell leicht konischen Stab herumgezogen und gestrichen wurde (KatNr. 2645 u. 2646). Nach Herausziehen des Stabes und einer eventuellen kurzen Trockenphase erhielt sie ihre endgültige Form und wurde an das Gefäß gesetzt. Die Mündung wurde abschließend passend zugeschnitten. Das Fragment einer Röhrentülle KatNr. 2646 zeigt eine sehr nachlässige Arbeitsweise. Die Schneidgrate an der schräg abgeschnittenen Mündung sind nicht versäubert und das Rohr macht durch eine eingedrückte Delle einen Bogen. Eigene Gießversuche ergaben allerdings keine Beeinträchtigung der Funktion545. Eine selten anzutreffende Gießvorrichtung ist das Zapfloch. An der Hildesheimer Keramik kommt es nur an zwei Duinger Steinzeuggefäßen vor (KatNr. 2691 u. 2692). Die Wandung wurde mit einer aufgesetzten Tonplatte verstärkt, damit das Gefäß nicht durch den Druck des Stöpsels oder des Zapfhahns einen Sprung 545 Der Strahl des Versuchsmediums 'Wasser' zerfaserte weder bei langsamer noch bei hoher Gießgeschwindigkeit, sondern blieb zusammenhängend. Auch war kein verstärktes Nachtropfen zu beobachten (s. Fototafel 10). 251 bekam. Das Loch selbst wurde mit einem dünnen Hohlbohrer, eventuell einem Federkiel, durchbohrt und die Ränder mehr oder weniger gut versäubert. Ein hohles Bohrinstrument hatte gegenüber einem massiven Bohrer, z.B. einem Holzstab, den Vorteil, dass die zu entfernende Tonmasse nicht als Wulst nach außen gedrückt wurde, sondern als Bohrkern im Bohrer verschwand. Die Gefahr einer Verformung der noch weichen Wandung war daher geringer und die Austrittsöffnung des Bohrers war glatter und bedurfte weniger Nachbearbeitung. Im Zapfloch des Gefäßes KatNr. 2691 ist durch eine Nachlässigkeit des Töpfers oder eines seiner Gehilfen ein Stückchen Ton festgebacken. Ob dieses zu einer Beeinträchtigung der Funktion (=Undichtigkeit) führte, hing von der Beschaffenheit des Verschlusses ab. Die Blumentöpfe der Duinger Steinzeugfertigung weisen im Boden Lochungen auf, durch die Staunässe für die darin befindlichen Pflanzen vermieden werden sollte. Die Löcher sind entweder, im Falle von Einzellöchern, mittig oder, beim Vorhandensein von mehreren Löchern, entlang der Wandung im Boden oder oberhalb des Bodens in der Wandung angebracht. Meist wurde ein Hohlbohrer verwendet und die Austrittslöcher des Bohrers auf der Gefäßinnenseite wurden kaum oder gar nicht versäubert (z.B. KatNr. 2610). In einem Fall zeigt ein Wulst um das Loch herum die Verwendung eines Vollbohrers bzw. Pfriems o.ä. an (KatNr. 2617). Zwei Blumentöpfe erhielten das Ablaufloch von innen in die Mitte des Bodens eingedreht und wurden dann erst von der Drehscheibe geschnitten (KatNr. 2609 u. 2615). An den Spuren der nachträglichen Bearbeitung am Duinger Steinzeug zeigt sich deutlich die unterschiedliche Sorgfalt, die für Gefäße verschiedener Zweckbestimmung aufgewendet wurden. Tendenziell ist beim reinen Vorrats- und Gebrauchsgeschirr für Keller und Küche unter ästhetischen Gesichtspunkten eine eher nachlässige Arbeitsweise festzustellen, die aber nicht auf Kosten des Gebrauchstüchtigkeit und der technischen Qualität ging. Beim Tischgeschirr und anderen Gefäßen, wie Feldflaschen und Blumentöpfen, ist gelegentlich sogar eine gegenläufige Tendenz auszumachen. Bei einem makellosen Äußeren präsentiert sich die Innenseite manchmal weniger schön, z.B. mit nicht geglätteten Graten und Absätzen an den Ansatzstellen von Tüllen, die zumindest die Reinigung eines solchen Gefäßes mühsam machen konnten (z.B. KatNr. 2625). Besonders deutlich ist diese Erscheinung an dem teilweise ziemlich zerklüftet wirkenden Innern von Blumentöpfen zu sehen (z.B. KatNr. 2610). Trotz dem z.T. sehr aufwendig gestalteten Äußeren des Duinger Steinzeugs zeigt es hier seinen Charakter als Massenware. An den Gefäßen aus Duingen, die dem Gefäßtyp Topf angehören, ist außerdem insgesamt eine weitaus geringere Sorgfalt bei der Fertigung zu beobachten, als sie bei den übrigen aufgewendet wurde. Bei den Topfformen stand wohl eher die Funktionalität im Vordergrund, da sie nicht zum Tischgeschirr gehörten, sondern überwiegend als Vorratsgefäße in den dunklen Tiefen des Kellers ihren Zweck erfüllten. 5.3.4.6. Dekortechniken Das Anbringen des Dekors auf der Keramik war keine leichte Aufgabe und erforderte ein großes Maß an Schnelligkeit und Geschick. Für fast alle Dekortechniken, wie plastische Verzierungen, Applikationen und Bemalung, war es zwingend erforderlich, dass der Ton noch gut feucht war. Andernfalls erfolgte keine homogene Verbindung zwischen Untergrund und Dekor bzw. die Gefäßoberfläche ließ sich nicht mehr sauber mechanisch bearbeiten. Daher konnte der Töpfer vor allem im Sommer nur in sehr geringem Maße Gefäße auf Vorrat drehen, um anschließend nach und nach die Verzierungen daran anzubringen. Er musste wahrscheinlich ein Gefäß erst völlig fertig stellen, bevor er das nächste beginnen konnte. Dieser Umstand legt nahe, dass bei diesem Arbeitsschritt zweckmäßigerweise eine Arbeitsteilung stattfand, wie sie zumindest aus Quellen des 252 19. Jahrhunderts belegt ist546. Das bedeutet, dass die Hilfskräfte in einer Töpferei nicht unbedingt nur untergeordnete Arbeiten verrichteten, sondern zum Teil hoch qualifiziert sein mussten. Wahrscheinlich verrichteten diese Tätigkeiten die Gesellen und die fortgeschrittenen Lehrlinge, sowie weitere geeignete Personen. 'Technischer Dekor' Bestimmte Arten von Dekor wurden am Gefäß angebracht, solange es sich noch auf der Drehscheibe befand, d.h. diese Verzierungen brachte wohl der Töpfer selbst an. Dazu gehören z.B. die an fast allen Warenarten auftretenden Drehriefen auf der Außenseite eines Gefäßes, die durchaus eine Dekorwirkung erzielen, wenn sie die Oberfläche flächig bedecken oder, wenn nur partiell vorhanden, eine zonale Aufteilung bewirken. Als 'Nebenprodukt' des technischen Drehvorganges beim Formen oder Überdrehen des Gefäßes, verwende ich für diese Art der Verzierung den Begriff 'Technischer Dekor'. Dieser Begriff ist auch für Dekoreffekte anwendbar, die bei der Technik des Angarnierens von Henkeln usw. entstehen (s.o.). Ebenfalls in diese Kategorie fallen eingedrehte Leisten, Rillen und Profile, auch Dornleisten, die als Absätze zwischen den einzelnen Gefäßteilen beim Drehen fast zwangsläufig entstehen. Beispiele dafür sind die Dornleisten, die an vielen Schüsseln der Weserware außen am Umbruch zwischen Fahne und Mulde auftreten (z.B. KatNr. 1741), oder wie Grate und Rillen, die sich an Krügen des Siegburger und Duinger Steinzeugs zwischen Hals und Schulter befinden (z.B. KatNr. 2353 u. 2636). Die beim Duinger Steinzeug häufig vorkommende Dornleiste am Rand wurde wahrscheinlich als einer der letzten Arbeitsschritte des Drehvorganges zwischen Daumen und Zeigefinger erzeugt (z.B. KatNr. 2645). 'Werkzeugdekor' Weitere Dekore wurden ebenfalls auf der Drehscheibe angebracht, aber erst nach Beendigung des eigentlichen Drehvorganges und in den meisten Fällen mit Hilfe eines Werkzeugs. Dazu gehören die mit einer Schablone eingedrehten, umlaufenden Leisten und Profile an Steinzeug des Westerwaldes (z.B. KatNr. 2577), des Rheinlandes (z.B. KatNr. 2588) und die scharfkantigen Leisten und Furchen für eventuelle Zinnmontierungen am sächsischen Steinzeug (z.B. KatNr. 2590). An vielen Warenarten kommen umlaufende Ritzlinien (z.B. KatNr. 767, 1233, 1543, 1720, 2701) und Rollstempeldekor (z.B. KatNr. 766, 1256, 1519, 2605) vor. Möglicherweise wurde dieser Dekor auch separat auf einer Handdrehscheibe von einer Hilfskraft am Gefäß angebracht. Rollstempel bestanden aus einer Holzwalze mit hinein geschnittenem Muster in einer Halterung mit Griff547. Als Werkzeug für den Ritzdekor kommt ein entsprechend geformtes Formholz, ein Stichel oder auch der Fingernagel in Betracht. Besonders an der schwarz-grauen Irdenware kommt ein meist wellenförmig umlaufender Dekor aus sehr eng beieinander liegenden Rillen vor (z.B. KatNr. 762). Als Werkzeug dafür diente wohl ein an der Spitze kammartig zugerichtetes Instrument aus Holz oder Knochen548. Andere plastische Verzierungsarten, wie die Kerbschnitt- und Knibistechnik wurden mit ähnlichen Werkzeugen erzeugt. Da die einzelnen Elemente punktuell gesetzt wurden, war eine Drehscheibe dafür nicht nötig, aber in Form eines einfachen Drehtellers sicherlich eine Arbeitserleichterung. Dekore in Kerbschnitt- und Knibistechnik kamen nur an einzelnen Siegburger (KatNr. 2360) und Westerwälder (KatNr. 2574) Gefäßen im Hildesheimer Fundgut vor. 546 Merl 1990, 156; Vosgerau 1993, 57 547 Gelegentlich gibt es heutzutage ähnliche Geräte für das Ausstechen von Keksen. Abbildungen von nachgefertigten Rollstempeln bei Leineweber 1995, 189 Abb. 4. 548 vgl. Leineweber 1995, 189 Abb. 4 253 Vor allem das Duinger Steinzeug zeigt eine Fülle von Variationen der Oberflächengestaltung. Mit Hilfe von Formholz oder Fingernagel wurden horizontal umlaufende und vertikale ein- bis zweifach Furchen auf die Gefäßwandung gekratzt, die eine weitmaschige Gitterstruktur bildeten. Die einzelnen Felder des Gitters dienten als Rahmen für weitere Dekorelemente wie Auflagen, Stichmuster oder Stempel (z.B. KatNr. 2667). Mit den Fingern wurden markante Oberflächenstrukturen erzielt, die aus gekerbten Leisten und Wülsten (KatNr. 2651u. 2659), und, besonders an Blumentöpfen, aus breiten Dellen und Wülsten erzeugt wurden (z.B. KatNr. 2614). An den Mehrpasskrügen der schwarz-grauen Irdenware gibt es den ähnlich geformten Dekor der Kannelierung, der teilweise auch unter Mithilfe eines Formholzes gefertigt wurde (z.B. KatNr. 92 u. 93). Ein Dekor aus Einzelstempeln kommt an der Keramik Hildesheims nur an Westerwälder und Duinger Steinzeug und an der Zieglerware vor. Die Stempel wurden wahrscheinlich aus Holz gefertigt. Die überwiegend runde Form lässt vermuten, dass das Motiv in den Querschnitt, d.h. in das Hirnholz eines Holzstabes, geschnitzt wurde. Am Westerwälder Steinzeug ist die Ausführung oft sehr sorgfältig und detailreich (z.B. KatNr. 2563). Für das 19. Jahrhundert ist bezüglich der Mineralwasserflaschenfertigung im Westerwald überliefert, dass die Stempelung von Frauen und Kindern ausgeführt wurde549. Die Einzelstempel auf dem Duinger Steinzeug sind dagegen meist einfacher gestaltet und bestehen z.B. nur aus einem schlichten Kreuz. Gelegentlich sind sie schief oder verkantet aufgesetzt, was auf eine flüchtige Arbeitsweise schließen lässt. Auf den Deckeln aus Zieglerware kommen runde und eckige Stempel vor, die als Motiv oft Sternrosetten oder gitterartige Muster zeigen. Sie sind überwiegend recht sorgfältig gesetzt (z.B. KatNr. 2298u. 2301). Es ist anzunehmen, dass die Anfertigung und Verzierung der Deckel von derselben Person vorgenommen wurde. Applikationen Eine weitere Gruppe des plastischen Dekors sind applizierte Tonplatten mit einem reliefartig aus der Oberfläche herausragenden Dekor, die auf die Gefäßoberfläche geklebt und am Rande verstrichen wurden. Die Platten wurden in speziellen Modeln gefertigt, ähnlich wie bei der Lebkuchenherstellung. Die Herstellung der Model für diese Applikationen verlief in mehreren Schritten. Als erstes wurde ein Modell des Models, eine so genannte 'Urmatrize' angefertigt, die ein Negativ des Motivs darstellt. Durch Abformung wurde dann ein Positiv gewonnen, die so genannte 'Patrize', von der wiederum die Model zur Anfertigung der eigentlichen Reliefdekore hergestellt wurden. Der Grund für dieses etwas umständliche Verfahren war, dass durch die häufige Abformung die Arbeitsmodel einem nicht geringen Verschleiß ausgesetzt waren und man nicht jedes Mal eine komplette Neuanfertigung des oft recht komplizierten und detailreichen Originalmodels durchführen wollte. Nach Untersuchungen in der Werkstatt der Töpferfamilie Knütgen in Siegburg bestanden die Model und auch die Urmatrizen in der Regel aus Ton, der zu Irdenware gebrannt worden war550. Die Wasseraufnahmefähigkeit der porösen Irdenware sorgte dafür, dass die positive Abformung leicht aus der negativen Form herausgenommen werden konnte. Es ist umstritten, ob grundsätzlich ein Formschneider die Urmatrizen herstellte, oder ob es auch der Töpfer und seine Mitarbeiter taten. In Siegburg gab es auf jeden Fall beides, den Formschneider als Spezialisten und den Töpfermeister, der diese Kunst ebenfalls beherrschte551. 549 Merl 1990, 156 550 Ruppel 1991d, 85-91. - Es kommt als Material auch Gips in Betracht und für die Originalmodel wird, insbes. in der kunsthistorischen Literatur, auch Sandstein angenommen. Ruppel konnte in seinen Untersuchungen diese Frage nicht eindeutig klären. 551 254 Die Anbringung an der Gefäßwandung musste sehr sorgfältig erfolgen, damit sie beim Brand nicht abplatzte. Es ist anzunehmen, dass das Drehen und die Verzierung der Gefäße arbeitsteilig erfolgten. Es ist aber nicht zu entscheiden, welche Qualifikation die mit dieser Arbeit Beschäftigten hatten, ob es also Gesellen oder ungelernte Hilfskräfte waren. Am Duinger Steinzeug gibt es Hinweise darauf, das die Montage der Auflagen auch von Kindern durchgeführt wurde (s.u.). Die wenigen Siegburger Stücke mit Applikationen unter dem Hildesheimer Fundmaterial zeigen eine unterschiedliche Sorgfalt des Verstrichs an den Rändern der Auflagen (KatNr. 2335, 2337, 2359), während die Kanten der Auflagen an den Westerwälder Gefäßen außerordentlich sorgfältig versäubert worden sind (z.B. KatNr. 2568 u. 2569). Die Verarbeitung am Duinger Steinzeug ist sehr unterschiedlich. Manche Applikationen weisen ähnliche Sorgfalt auf, wie sie an der Westerwälder Keramik zu beobachten ist, und andere scheinen durch Nachlässigkeit oder mangelndes Vermögen so unvollkommen angebracht worden zu sein, dass es durch Lufteinschlüsse zwischen Gefäßwandung und Applikation beim Brennvorgang zu Abplatzungen oder Deformierungen kam (z.B. KatNr. 2648 u. 2668). Trotzdem sind diese Gefäße in den Handel gekommen. Es ist allerdings nicht zu entscheiden, ob der Dekor vielleicht erst beim Gebrauch abgeplatzt ist, oder sogar erst, als das Gefäß zerscherbte. Auf jeden Fall kann, wie schon bei anderen Merkmalen beobachtet, festgestellt werden, dass in Duingen eher die Maxime 'Masse statt Klasse' herrschte, dies aber offenbar von den Käufern hingenommen wurde552. Um Duingens Ehre zu retten, möchte ich aber darauf hinweisen, dass es auch sehr qualitätvolle Keramik von dort gibt. Beispiele aus dem Fundgut Hildesheims sind u.a. die Bartmannkrüge KatNr. 2648 - 2650. Diese Krüge sind fast identische Kopien von Krügen aus Frechen, nur das Schriftband um die Mitte hat einen unterschiedlichen Text und die verwendeten Model waren in ihren Details nicht identisch553. Dies könnte ein Hinweis auf wandernde Töpfergesellen sein, die entweder - aus Duingen stammend - in Köln/Frechen gearbeitet hatten oder umgekehrt. Auch in anderen Töpferregionen, wie z.B. im Reinhardswald, trifft man gelegentlich auf Bartmannkrüge, die von rheinischen Töpfern gemacht worden zu sein scheinen554. Verschiedentlich trifft man auch auf die Vermutung, dass mit Matrizen Handel getrieben worden ist. Bei der direkten Abformung von einem originalen Frechener Krug wären die Konturen der Auflagen auf jeden Fall weniger deutlich. Die angesprochenen Textbänder wurden in mehreren Teilmodeln angefertigt und abschnittsweise angarniert und an einander angepasst, was gelegentlich zu Versprüngen innerhalb des Textes führt. An einem Gefäß erscheint der Text in Spiegelschrift. Dies führt zu der Frage, ob die Duinger Töpfer des Lesens kundig waren, was aber nur auf Grund dieses Indizes nicht zu entscheiden ist555. Die meisten Auflagen des Duinger Steinzeugs stellen Wappen, Medaillons und Rosetten unterschiedlichen Motivinhalts dar, sowie Akanthusblätter. Im Vergleich zu den Auflagen aus dem Rheinland und dem Westerwald besitzen sie weniger Tiefe und Plastizität und ihre Ausführung ist weniger detailreich und gröber. Die häufig zu beobachtende Verrundung der Konturen lässt auf langen Gebrauch derselben Model schließen. Es ist anzunehmen, dass die Töpfer in Duingen die Treptow 1991, 111 552 Zum Warenumsatz und den Stückzahlen s. Schlussteil v. Kapitel 5.3.3.2.5. 553 vgl. Reineking v. Bock 1986, 252 KatNr. 318 u. 319 554 vgl. Stephan 1986, 170 555 Einige Töpfer konnten höchstwahrscheinlich lesen und schreiben, wie eine sehr qualitätvolle Duinger Röhrentüllenkanne aus Höxter mit dem Schriftzug "HANS ISSEN HAT MICH GEMACHT" nahe legt. Hans Issen ist 1629 in Duingen urkundlich nachgewiesen. (Lt. freundl. Auskunft vom Leiter des Töpfereimuseums Duingen, Herrn Fritz Becker. Abbildung der Kanne bei Stephan 1992, 96 Abb. 136.) 255 Vorlagen für ihre Model in der Regel selbst erstellten. Die Montage der Applikationen lag offenbar in den Händen von Hilfskräften, unter anderem auch Kindern. Tief im Innern vom Hals des Bartmannkruges KatNr. 2649 sind Fingerspuren zu erkennen, die vom Gegenhalten bei der Montage der Bartmannmaske entstanden sind. Bei einem Innendurchmesser des Halses von weniger als 6 cm ist es selbst bei der Berücksichtigung einer gewissen Schrumpfung des Kruges durch Trocknung und Brennvorgang unwahrscheinlich, dass die Hand eines Erwachsenen in die enge Röhre gepasst hätte. Das Verstreichen der Auflagen geschah mit den Fingern, wahrscheinlich unter gelegentlicher Zuhilfenahme eines Formholzes. Die sicherlich sehr zeitaufwendige Ausgestaltung der Gesichtskrüge ist wohl ebenfalls von Hilfskräften gemacht worden. Die dafür benötigten Werkzeuge waren verschiedene Formhölzer zum Ritzen und Modellieren der einzelnen Gesichtsteile, eventuell ein Stempel für die Augen und das bereits erwähnte kammartige Formholz für die Darstellung des Bartes. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Steinzeugtöpferei in Duingen auf Massenproduktion ausgelegt war und die Herstellung arbeitsteilig erfolgte. Die Duinger Töpfer waren zwar bemüht, die gleiche Qualität in der Ausgestaltung ihres Steinzeugs zu erreichen wie die Töpfer des Rheinlandes und des Westerwaldes, aber es gelang offenbar nur einzelnen von ihnen. Insgesamt wurde in Duingen hauptsächlich schlichte Gebrauchskeramik aus Steinzeug hergestellt, die an den Gefäßen des Tischgeschirrs eine hübsche, aber nicht zu aufwendige zusätzliche Ausgestaltung erfuhr. Ein prägnantes Beispiel dafür ist die Gefäßvariante des Gesichtskruges, den man als 'Rustikalform' des rheinischen Bartmannkruges ansehen kann. Die räumliche Nähe der Absatzmärkte im Umland verschaffte den Töpfern offenbar genügend Vorteile in der Preisgestaltung, sodass sie die Konkurrenz des rheinischen wie des sächsischen Steinzeugs nicht zu fürchten brauchten. Aus dem 18. und 19. Jahrhundert ist überliefert, dass die Duinger Töpfer zur Vermarktung ihrer Erzeugnisse in eigener Person Handelsreisen bis ins Baltikum unternahmen556. Dekor durch Farbauftrag Die Dekorform der Bemalung kommt auf der Hildesheimer Keramik technisch bedingt nur an oxidierend gebrannter Irdenware vor. Nur der Oxidationsbrand lässt Metalloxide in unterschiedlichen Farben erscheinen, während diese bei reduzierender Brandatmosphäre ein uneinheitliches Schwarz-grau zeigen würden. Eine Ausnahme bilden die Glasurfarben Kobaltblau und Manganviolett auf dem reduzierend gebrannten Steinzeug des Westerwaldes. Um eine gute Farbwirkung zu erzielen, mussten Untergrund und Dekorfarbe einen möglichst großen Kontrast bilden. Auf der gelben Irdenware Pingsdorfer Art war dies durch die Rohstoffe eines hellbrennenden Gefäßtones und eines dunkelbrennenden Dekortones der Fall. Die Verzierungen wurden wahrscheinlich mit Hilfe eines pinselähnlichen Werkzeuges auf die Oberfläche aufgebracht. Auf den dunkelbrennenden Ton bzw. die dunkle Engobe der Gefäße der Werraware wurde ein hellbrennender, dünnflüssiger Tonschlicker mit einem sog. 'Malhorn' aufgetragen. Der Name wird von einem ursprünglich dafür verwendeten Horn eines Rindes hergeleitet, aus dessen Öffnung an der abgesägten Spitze der Tonbrei hervortrat557. Anstatt eines Hornes wurden vielfach kleine Keramikgefäße verwendet, ausgestattet mit einer größeren Einfüllöffnung und einem engen Auslass, in dem ein Federkiel, ein Strohhalm oder ein Schilfrohr als Malwerkzeug steckte558. 556 Busch 1975, 14 557 Burhenne 1991, 18 558 vgl. Abb. bei Burhenne 1991, 19; Stephan 1992, 40 Abb. 45 256 Die Gefäße der Weserware bestanden aus Tonen sehr unterschiedlicher Brennfarbe. Auf ihre Schauseite wurde daher als Maluntergrund entweder ein hell- (z.B. KatNr. 1754) oder ein dunkelbrennender (z.B. KatNr. 1736) Tonschlicker aufgebracht. Da normalerweise nur die Innenbzw. nur die Außenseite engobiert ist, lässt sich daraus schließen, dass die Gefäße nicht in den Engobebrei getaucht, sondern damit ausgeschwenkt bzw. damit begossen wurden. Auf der nicht engobierten Seite blieben vielfach Engobespuren in Form von Tropfen, Flecken und Fingerabdrücken zurück. Diese sind oft durch Schnittspuren von einem Abdrehvorgang (s.o.), dem das Gefäß unterworfen war, teilweise entfernt oder angeschnitten (z.B. KatNr. 1754). Das bedeutet, dass die Engobe gleich nach dem Drehvorgang auf das Gefäß aufgebracht wurde. Auf diese Weise war eine innige Verbindung zwischen Oberfläche und Engobe gewährleistet, was ein späteres Abplatzen verhinderte. Die eigentliche Verzierung mit dem Malhorn musste ebenfalls auf dem noch feuchten Untergrund erfolgen. Dies belegen Kratzspuren des Malhornrohres, die gelegentlich durch die transparente grüne Dekorfarbe hindurch zu sehen sind (z.B. KatNr. 1754). Sie erscheinen gelegentlich auch an Gefäßen mit Schlickerbemalung, wenn die Farbe erst mit Verzögerung aus dem Röhrchen austrat, dieses also eine kurze Strecke trocken über die Gefäßoberfläche geführt worden war (z.B. KatNr. 1759). Die Herstellung einer sehr breiten Dekorlinie erfolgte durch Ziehen von zwei Linien sehr eng aneinander, so dass der Tonschlicker zu einem breiten Streifen zusammenfloss. Wenn der Töpfer die Einfüllöffnung des Malhorns mit dem Finger verschloss, stoppte der Ausfluss und er konnte ohne Tropfspuren zu hinterlassen auf die nächste Dekorzone gehen. Dabei kam es vor, dass das Malhornrohr eine Schleifspur dorthin hinterließ, wenn er es nicht hochnahm (KatNr. 1744). M.E. erliegt Stephan einem Fehlschluss, wenn er die Malhornaufsetzspuren als geritzte Vorzeichnungen durch den Töpfer interpretiert, die von den Hilfskräften anschließend farbig ausgeführt wurden559. Die Einfachheit der ornamentalen Motive lässt einen so großen Arbeitsaufwand unwahrscheinlich erscheinen. Es ist anzunehmen, dass das Gefäß beim Anbringen des Malhorndekors auf der Töpferscheibe, zumindest aber auf einem Drehteller stand, um ein zügiges sauberes Auftragen, vor allem der umlaufenden Linien, zu erzielen. Auch beim Anbringen der übrigen ornamentalen Einzelmotive war das sicherlich eine Hilfe. Viele Gefäße der Werraware zeigen noch einen weiteren Schritt im Arbeitsablauf der Dekortechnik. Unmittelbar nach der Verzierung mit dem Malhorn wurden vor allem komplexere figürliche Motive in Sgraffito-Technik weiter ausgearbeitet. In den hellbrennenden, noch feuchten Dekorschlicker wurden mit einem spitzen Gegenstand bis auf den dunklen Maluntergrund Linien geritzt, die die Umrisse des Dekormotivs nachzeichneten oder Details sichtbar werden ließen bzw. hervorhoben (z.B. KatNr. 2281). An der Weserware findet sich diese Technik nur an Einzelstücken, wobei an engobierten Gefäßen durch variierende Kratztiefe teilweise unterschiedliche Farbeffekte erzielt wurden (KatNr. 1732, 1749, 1750). Eine weitere Einzelerscheinung ist der Federzugdekor, bei dem Malhornstreifen unterschiedlicher Farbtönung mit einem angespitzten Federkiel oder einer einzelnen Borste quer zu ihrer Laufrichtung ineinander gezogen wurden (KatNr. 1728). Der Dekorschlicker musste dazu noch flüssig sein oder das Werkzeug musste dazu angefeuchtet bzw. nass gewesen sein, um den Tonschlicker an der Berührungsstelle so weit wieder anzulösen, dass der gewünschte Effekt entstehen konnte. Ein mit dem Pinsel aufgetragener Dekor ist auf der Keramik der Weserware relativ selten. Einige nur mit wenigen Tupfen und Streifen verzierte Stücke lassen den Gebrauch eines Pinsels vermuten (z.B. KatNr. 1745 u. 1748). Möglich ist allerdings auch hier der Gebrauch des Malhorns, indem man einige Topfen Tonbrei auf die Oberfläche fallen ließ. Der Farbauftrag bei der Verzierungsart des Flämmchen- oder Borstenzugdekors lässt ebenfalls beide Möglichkeiten zu. Auf jeden Fall wurde ein pinselartiges Instrument für die anschließende kreisende Bewegung benutzt, um das 559 Stephan 1981a, 23 257 wirbelförmige, für die Dekorvariante des Flämmchendekors charakteristische Verzierungselement zu erhalten (z.B. KatNr. 1763). Für die kobaltblaue und manganviolette Bemalung des Westerwälder Steinzeugs ist zu vermuten, dass sie mit einem Pinsel aufgebracht wurde. Meist sind hier nur einzelne Applikationen oder Teile davon bemalt. Ein schmaler Pinsel lässt sich dafür m.E. exakter handhaben als ein Malhorn. Die Bemalung auf der Keramik lässt keinen eindeutigen Schluss zu, ob sie durch den Töpfer selbst oder durch andere Werkstattangehörige ausgeführt wurde. Da das Gefäß nach beendetem Drehvorgang für weitere Arbeitsschritte - Engobierung, Abdrehen usw. - von der Scheibe genommen wurde, bevor die Bemalung stattfinden konnte, nehme ich vor allem im Hinblick auf die vorherrschende Massenproduktion der Weserware an, dass diese Arbeit überwiegend von Frauen, eventuell Kindern und anderen Hilfskräften ausgeführt wurde. Belege aus dem 19. Jahrhundert und rezente Parallelen unterstützen diese Vermutung560. Ein sparsamer und tw. sehr flüchtig ausgeführter Malhorndekor auf den Gefäßen ab Mitte/Ende des 17. Jahrhunderts deutet auf eine zunehmende Massenproduktion der Weserware hin. 5.3.4.7. Die Glasur Eine Glasur ist, wie der Name schon sagt, eine glasartige Schicht auf der Keramik. Die einfachste Form der Glasur ist die Selbstglasur, bei der durch den Trockenprozess auf der Keramik auskristallisierte Salze als Flussmittel beim Brand zusammen mit der Oberfläche einen glasigen Überzug bilden. Der gleiche Prozess läuft ab, wenn Salz von außen dazugegeben wird, sei es intentionell wie beim salzglasierten Steinzeug oder zufällig durch Ascheanflug. Salzglasuren erfordern eine relativ hohe Brenntemperatur. Eine zweite Möglichkeit ist das Aufbringen von glasbildenden Substanzen auf den Scherben, die im Brennprozess, je nach Zusammensetzung, auch bei tieferen Temperaturen zu einem Glasüberzug ausschmelzen. Die Zugabe unterschiedlicher Metalloxide ermöglicht verschiedene Farbwirkungen561. Die oft so bezeichnete 'Lehmglasur', die bei den frühen Steinzeugen und dem Faststeinzeug auftritt, ist eigentlich keine Glasur sondern eine gesinterte Engobe. Aus diesem Grunde ziehe den Ausdruck 'Lehmengobe' für diese Art der Oberflächenbeschaffenheit vor. Vor allem die oxidierend gebrannte Irdenware weist eine große Porosität auf, daher ist ein Glasurüberzug hier besonders zweckmäßig. Die Töpfer des Weser-Leine-Berglandes verwendeten das schon seit Jahrhunderten bekannte Bleioxid, wahrscheinlich in Form von Bleiglätte, als niedrig schmelzendes Flussmittel (500-1000C) für ihre Keramik. Die Glasurbestandteile wurden als Pulver angemischt und auf die feuchte bzw. angefeuchtete Oberfläche gestäubt oder mit Wasser zu einem dünnen Brei angerührt und durch Begießen, Ausschwenken oder Tauchen auf die zu glasierenden Flächen aufgebracht. Die Verarbeitung bleihaltiger Glasuren kann sehr gesundheitsschädlich sein, da vom Organismus aufgenommenes Blei zu Vergiftungserscheinungen führt. Dies war der Grund für die unter Töpferfamilien verbreitete so genannte 'Hafnerkrankheit'. Sie führte durch Auszehrung im Verein mit wachsender Abnahme der Widerstandsfähigkeit gegen andere Krankheiten schließlich zum Tode. Obwohl die Ursache schon früh allgemein bekannt war, wurde die Krankheit als gegeben 560 Vosgerau 1993, 56-57; - z.B. Porzellanmalerei der Gegenwart in Meißen und Fürstenberg 561 vgl. Hamer 1990, 150ff 258 hingenommen. Erst im 19. Jahrhundert wurde damit begonnen, gesetzliche Schutzvorschriften zu erlassen562. Bleiglasierte Irdenwaren Fast alle Gefäße der bleiglasierten Irdenware im Hildesheimer Fundgut sind nur auf einer Seite, meist der Innenseite, glasiert. Die Töpfer verwendeten einen flüssigen Glasurschlicker, mit dem sie die Gefäße ausschwenkten. Dabei lief oft etwas über den Rand und bildete teilweise lange 'Laufnasen' auf der Außenseite (z.B. KatNr. 1546). Möglicherweise stapelte man die Gefäße zum Abtropfen über Kopf, wobei sich Tropfen und Glasuransammlungen auf den Außenseiten der darunter liegenden Gefäße bildeten (z.B. KatNr. 1521). Möglich und in vielen Fällen durch vorhandene Stapelspuren wahrscheinlicher ist, dass die Glasur, wenn sie beim Brennvorgang flüssig wurde, zum Teil herabtropfte (s. Abb. 44). Gelegentlich finden sich Glasuren unterschiedlicher Farbe auf demselben Gefäß (z.B. KatNr. 1528). Wenn die Gefäße mit der Mündung nach oben oder seitlich gestapelt waren, bildete sich bei zu dickem Glasurauftrag bis zu 0,5 cm starke Ansammlungen am tiefsten Punkt des Gefäßes563 (z.B. KatNr. 1526). Im Ton vorhandene Eisenoxidkonkretionen (s.o.) führten in Wechselwirkung mit der Glasur zu einem fleckigen und streifigen Erscheinungsbild der Glasur (z.B. KatNr. 1527). An einigen Stücken der bleiglasierten Irdenware ist die Glasur sehr dünn oder sehr dick oder ungleichmäßig. Dies kann an zu hohen oder zu geringen Brenntemperaturen gelegen haben oder an einer nicht optimalen Zusammensetzung der Glasurbestandteile. Eine fehlerhafte Zusammensetzung kommt auch als Grund für Fehlstellen bis hin zum völligen 'Abrollen' der Glasur in Frage564. Die beschriebenen Erscheinungen wiederholen sich an der Keramik der Weser- und Werraware. An dieser Stelle ist anzumerken, dass die Weserware und die bleiglasierte Irdenware erst nach dem Glasieren innerhalb eines einzigen Brennvorgangs fertig gestellt wurde, während die Werraware zunächst einem sog. 'Schrühbrand' und nach dem Glasurauftrag einem weniger heißen 'Glasurbrand' unterzogen wurde565. Im übrigen ist vor allem an den Stücken der Werraware eine starke Grünstichigkeit der Glasur zu verzeichnen, die wahrscheinlich durch Eisen- und Kupferoxid in der Glasurmasse verursacht wird. Es ist nicht zu sagen, ob dieser Effekt gewollt war, oder ob eigentlich eine farblose Glasur gewünscht wurde, die die Farben des Maldekors unverfälscht gelassen hätte. Bei der Weserware findet man beide Varianten, die m.E. beide ihren ästhetischen Reiz haben. Ich neige allerdings zu der Ansicht, dass generell wohl eine farblose Glasur gewollt war, wie sie bei der Mehrzahl der Gefäße der Weserware auch vorherrscht. Oft ist die Grünstichigkeit der Glasur hier nur sehr geringfügig. Der Farbton Grün für den ornamentalen Dekor auf der Weserware besteht ebenfalls aus einer Glasurmasse, die aber absichtlich mit grünfärbenden Metalloxiden versetzt ist. Da sie den gleichen Schmelzpunkt hat wie die Glasur selbst, haben die Dekorelemente dieser Farbe fast nie die scharfen 562 Burhenne 1991, 13-14 563 vgl. ähnliche Beobachtungen an Keramik aus Leipzig (Kluttig-Altmann 2007, 101) und aus Lübeck (Falk 1991a, 363-364). 564 Derartige Gefäße gibt es nicht unter der Hildesheimer Keramik. Sie gelangten als Fehlbrände sicherlich nicht in den Handel. Schween stellt ein derartiges Gefäß (aus einer ehm. Töpferei) vor (Schween 1998) 565 Stephan 1992, 39; ders. 1981a, 23 259 Konturen des Tonschlickerdekors, sondern wirken immer etwas zerlaufen oder verwischt (z.B. KatNr. 1754). Steinzeuge Die Glasur auf dem Siegburger Steinzeug ist fast nie flächendeckend sondern überwiegend nur partiell vorhanden. Die Intensität ist sehr unterschiedlich. An einigen Gefäßen ist es nur ein Glasurhauch (z.B. KatNr. 2344 u. 2360), während andere Gefäße stellenweise sehr dicke Glasurkrusten oder Tropfen von Ofenkondensat aufweisen (z.B. KatNr. 2329 u. 2345). Verzierte Gefäße sind überwiegend recht homogen glasiert. Reineking von Bock vertritt die Auffassung, 260 261 dass es sich bei der Glasur des Siegburger Steinzeugs nicht um eine intentionelle Salzglasur sondern um eine überwiegend zufällige Ascheanflugglasur handle. Die gleichmäßige, seidenglänzende Glasur der reich dekorierten repräsentativen Gefäße stelle eine Eigenglasur unter besonders hoher Temperatureinwirkung dar, die durch die speziellen Brenneigenschaften der Siegburger Tonvorkommen möglich sei566. Es ist möglich, dass diese Gefäße an besonders heißen Stellen im Ofen gestapelt wurden, während das unverzierte Gebrauchsgeschirr seinen Platz an den 'kälteren' Bereichen des Ofens hatte, worauf z.B. die Tropfen und Schlusen aus Ofenkondensat an einigen Gefäßen hindeuten. Das Steinzeug aus dem Westerwald, dem übrigen Rheinland und aus Sachsen weist außer gelegentlichen Unregelmäßigkeiten bezüglich Dicke und Gleichmäßigkeit der salzglasierten Oberfläche keine Besonderheiten auf. Die braune Farbe der rheinischen, sächsischen und südniedersächsischen (Duingen) Salzglasur ist auf das im Ton enthaltene Eisenoxid zurückzuführen. Graue Salzglasur wird durch reduziertes Eisenoxid hervorgerufen, entsteht also bei reduzierender Brandatmosphäre567. Das Duinger Steinzeug zeigt oft die dunkle Sprenkelung, die wahrscheinlich durch die bereits erwähnten Eisenoxidkonkretionen verursacht wird (s.o.) Die Farbe der Salzglasur am selben Gefäß ist selten einheitlich, meist ist die Oberfläche scheckig und streifig. Wahrscheinlich beruht dieser Effekt auf einer unterschiedlich intensiven Reaktion des Eisenoxidgehalts im Ton mit dem Salz, sicherlich zusätzlich in Abhängigkeit mit den Verhältnissen von Temperatur und Brennatmosphäre im Ofen. Tropfen und Schlusen von Ofenkondensat kommen ebenfalls gelegentlich vor (z.B. KatNr. 2704). Unglasierte Irdenwaren An den Gefäßen der schwarz-grauen Irdenware mittlerer und feiner Magerung ist relativ häufig eine nur partiell vorhandene Ascheanflugglasur festzustellen. Die Stärke reicht von einem dicken hochglänzenden Überzug bis zu einem matt schimmernden dünnen Hauch. Vor allem viele Gefäße der jüngeren schwarz-grauen Irdenware des 17. Jahrhunderts (z.B. KatNr. 767) weisen eine so gleichmäßige und starke Glasur auf, dass eine intentionelle Zugabe von Salz oder entsprechender Asche anzunehmen ist. Es handelt sich auf jeden Fall nicht um eine vor dem Brennvorgang aufgebrachte Glasur, da sie an abgedeckten Stellen, Stapelspuren und im Innern der Gefäße nicht auftritt. Es gibt leider keine Überlieferung darüber, ob die Töpfer des Weser-Leine-Berglandes vielleicht individuell darauf festgelegt waren, ausschließlich reduzierend gebrannte Ware ('Schwarztöpferei') oder oxidierend gebrannte Ware ('Gelbtöpferei') herzustellen. Wenn dies der Fall war, eventuell auch nur an einzelnen Orten, könnte man die verzierten und salz- bzw. ascheglasierten Gefäße als Versuch der Schwarztöpfer betrachten, den Töpfern der bleiglasierten Irdenware Marktanteile abzunehmen. An Stücken der gelben und der rotbraunen unglasierten Irdenware, vor allem an Deckeln, sind gelegentlich Tropfen von Bleiglasur zu beobachten (z.B. KatNr. 1228 u. 1397). Sie wurden offenbar zusammen mit bleiglasierter Irdenware im selben Ofen gebrannt568. 566 Reineking von Bock 1986, 51-52. - Der Sinterungspunkt und der Schmelzpunkt des Siegburger Steinzeugtons liegen mit ca. 200°C außergewöhnlich weit auseinander. Daher können die Flussmittel im Ton auf der Gefäßoberfläche zu einer Glasur ausschmelzen, ohne dass das Gefäß selbst in seiner Substanz weich wird. 567 Hamer 1990, 293 568 In Zwickau gibt es Funde von oxidierend gebrannter Ware mit flächiger Anflugglasur auf der Außenseite. Die Gefäße sind sehr hart gebrannt und z.T. verformt. Sie stellen wohl überfeuertes ‚2te-Wahl- 262 Zusammengefasst ergibt sich folgendes Bild: Die Gefäße der glasierten, oxidierend gebrannten Irdenware sind mit einer als dünnflüssiger Glasurschlicker aufgebrachten Bleiglasur versehen. Diese Arbeit wurde wahrscheinlich durch Hilfskräfte ausgeführt. Die Glasuren, vor allem die der Werraware, haben gelegentlich einen grünlichen Farbton. Dieser wurde wohl nur im Ausnahmefall von der absichtlichen Einfärbung der Glasurmasse mit Eisen- und Kupferoxid hervorgerufen, sondern beruhte eher auf einer nicht gewollten Verunreinigung mit diesen Metallsalzen. Die Salzglasuren des Steinzeugs sind Anflugglasuren und wurden, mit Ausnahme von Siegburg, während des Ofenbrandes durch Zugabe von Salz erzeugt, welches mit der Oberfläche der Gefäße reagierte. Die unverzierte Gebrauchskeramik des Siegburger Steinzeugs umfasst überwiegend Gefäße mit uneinheitlicher und nur partieller Glasur, die eine reine Ascheanflugglasur darstellt. Die homogene Glasur der reich verzierten, repräsentativen Siegburger Keramik ist höchstwahrscheinlich eine Rohstoff- und brenntechnisch bedingte Eigenglasur. Die Salzglasur des Duinger Steinzeugs ist dagegen auf jeden Fall durch Salzzugabe erfolgt. Das gleiche ist für viele Gefäße der schwarz-grauen Irdenware des 17. Jahrhunderts anzunehmen, die wahrscheinlich ebenfalls zum Teil von dort stammt. Es ist ungeklärt, ob die Fertigung von Steinzeug, reduzierend gebrannter Irdenware und oxidierend gebrannter Irdenware möglicherweise durch unterschiedliche Töpfer erfolgte569. 5.3.4.8. Der Brennprozess Für den Brennvorgang muss die spätere Keramik möglichst gut durchgetrocknet sein, damit sie nicht durch das im Ton verdampfende Wasser zerplatzt. Wegen des trotz guter Trocknung immer im Scherben enthaltenen Porenwassers darf die Brenntemperatur zunächst nur sehr langsam steigen bis etwas über 100C und muss dann bis zum restlosen Verdampfen der Restfeuchte gehalten werden. Anschließend darf schneller geheizt werden bis ungefähr 400C, wenn das chemisch gebundene Wasser aus dem Scherben entweicht. Wenn dieser Prozess bei ca. 650C abgeschlossen ist, hat bereits der erste Schritt zur Umwandlung vom Ton zur Keramik stattgefunden. Auch danach darf die Temperaturerhöhung nur allmählich erfolgen, weil ab ca. 700-1000C verschiedene Inhaltsstoffe im Ton, z.B. Schwefel, in gasförmigen Zustand übergehen und dabei u.U. Blasen im Scherben entstehen lassen können. Für eine gründliche chemische Umsetzung des Scherbens vom Ton zur Keramik muss die Endtemperatur von 800-1000C genügend lange gehalten werden, ehe die Abkühlphase begonnen werden kann. Diese muss ebenfalls langsam vor sich gehen, da die Keramik andernfalls durch thermische Spannungen reißen kann. Steinzeuge werden noch höher bis zur Sinterung (1100C-1300C) gebrannt. Je sorgfältiger diese Regeln eingehalten werden, desto weniger Ausschuss ist zu erwarten. Heute hat der Töpfer dafür eine computergesteuerte thermostatische Regelung zur Verfügung, früher musste er sich auf seine Erfahrung verlassen und seine Entscheidungen auf Grund der Beschaffenheit des Rauches, der Glühfarbe der Keramik usw. treffen. Die Brennanlagen Für das frühe Mittelalter sind in Norddeutschland keine Töpferöfen bekannt, es ist daher nicht zu entscheiden, ob offene oder geschlossene Brennanlagen für die Keramikherstellung benutzt wurden. Eine geschlossene Brennanlage wäre z.B. ein einfacher Kuppelofen, wie er schon seit der Vorzeit als Backofen Verwendung findet. Hier wird die Keramik zusammen mit dem Brennmaterial in den Ofen Geschirr’ dar. Die zeitliche Einordnung wird ins 15. Jahrhundert gesetzt. (lt. frdl. Mitteilung von Anette Zeischka-Kenzler, die diese Keramik in ihrer Dissertation vorstellt. (Zeischka >=2008) 569 Durch Untersuchungen hierzu in Duingen selbst ließen sich sicherlich Werkstattzugehörigkeiten herausarbeiten. 263 gesetzt und gegebenenfalls wird nachgefeuert, bis die Gefäße fertig gebrannt sind. Die andere Möglichkeit ist der offene Feldbrand, der als Gruben- oder Meilerbrand durchgeführt werden kann. Dabei werden die Keramik und das Brennmaterial in einer Grube oder auf dem flachen Boden meilerartig aufgeschichtet und angezündet. Je nach Erfordernis kann später zusätzliches Brennmaterial den Brennvorgang verlängern. Die beiden beschriebenen Verfahren sind im Rahmen von Versuchen der experimentellen Archäologie im Museumsdorf Düppel, Berlin, und anderswo intensiv erprobt worden570. Die Versuche ergaben, dass auf diese Weise ohne weiteres Gefäße in vergleichbarer Qualität, wie die aus entsprechenden Fundorten bekannten, hergestellt werden konnten. Ein weiteres Ergebnis war die Tatsache, dass sich mit diesen Methoden keine ausschließlich oxidierend oder reduzierend gebrannte Keramik herstellen ließ. Innerhalb der Brennanlagen gab es immer unmittelbar aneinander grenzende, nestartige Bereiche reduzierender und oxidierender Brennatmosphäre. Die Gefäße aus den Brennversuchen waren daher alle uneinheitlich gebrannt und wiesen Zonen unterschiedlichster Farbtönung von hellgelb bis tiefschwarz auf. Es gab von der Brennfarbe her keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Brennverfahren. Der archäologische Nachweis derartiger Brennanlagen gestaltet sich naturgemäß schwierig. Es gibt zwar Funde entsprechender Feuerstellen und Ofenbauten, denen sich aber eine eindeutige Zweckbestimmung wegen fehlender Beifunde meist nicht zuweisen lässt. Aus der Nähe von Boffzen bei Höxter an der Weser ist eine Fundstelle bekannt, die als mögliche Stätte eines unvollständig ausgeräumten bzw. misslungenen offenen Feldbrandes interpretiert werden kann. Eine Datierung ins 10./11. Jahrhundert ist wahrscheinlich571. Eine gezielte, gesteuerte Regelung der Ofenatmosphäre war offenbar erst in den speziellen, sog. 'liegenden' Töpferöfen möglich. Sie bestanden aus zwei getrennten Kammern, nämlich einer ovalen bis lang gestreckten Kammer für das Brenngut mit einer davor geschalteten Feuerkammer572. Die Steuerung der Brennatmosphäre konnte über die Regelung des Zuges, also der Sauerstoffzuführung am Feuerloch und am Rauchabzug an der Rückseite des Ofens erfolgen. Ein völliges Abdichten dieser Öffnungen ermöglichte eine vollständige reduzierende Brennatmosphäre573. Der zweikammerige Typ des liegenden Ofens ist im Rheinland bereits im 9./10. Jahrhundert nachgewiesen574, während seine Ausbreitung nach Norddeutschland wohl erst 200 bis 300 Jahre später erfolgte, wie Funde des 12. Jahrhunderts aus Duingen und des 13. Jahrhunderts aus Lübeck nahe legen575. Die Öfen waren in Lehmbauweise errichtet und wurden Jahrhunderte lang in dieser Form gebaut. Teilweise besaßen sie Einbauten zwischen Feuerkammer und Brennkammer zur Verbesserung der Flammenführung und Hitzeverteilung, z.B. Säulen aus übereinander gestapelten Töpfen576. Die Grundfläche der Brennkammern von Öfen einer Töpferei des 12./13. Jahrhunderts in Einbeck bei Göttingen misst ungefähr zwei bis vier Quadratmeter, was einer Füllmenge von 350 bis 570 Czysz 1990b, 315; M. Lüdtke 1990 323-326; Böttcher 1990, 359; dslbn. 1991, 289 571 Sauermilch 1942, nach Stephan 1983b, 397 u. 404 572 Sog. 'stehende' Töpferöfen in römischer Tradition, bei denen, getrennt durch einen Rost, Feuerkammer und Brennkammer übereinander angeordnet waren, gibt es in Norddeutschland nicht. 573 vgl. z.B. Böttcher 1990, 361 574 Tromnau 1979, 253-255 575 Duingen: H. Stephan 1978, 333; Lübeck: Meyer 1988, 66 576 vgl. Heege 1993, 27-37 264 900 Töpfen pro Ofen entspricht577. Im 15. Jahrhundert setzte sich im Rheinland für die Steinzeugöfen eine gemauerte Bauweise durch578. Der Brennvorgang Das Einsetzen der Keramik in den Ofen erforderte viel Erfahrung und Sorgfalt. Ein gutes Brennergebnis hing von einer genügenden Standfestigkeit der Ofenfüllung während des Brandes und einer optimalen Flammenführung für eine gleichmäßige Temperaturverteilung ab. Da es sich um die Früchte wochenlanger Arbeit handelte, ist es verständlich, dass diese Arbeit wohl normalerweise durch den Töpfermeister selbst durchgeführt wurde579. Für eine gute Stabilität des gestapelten Geschirrs bei gleichzeitigem Raum für die Wärmeausdehnung während des Brandes bediente sich der Töpfer so genannter Stapelhilfen - Platten, Keile und Wülste aus Ton oder Keramik - , die er an entsprechenden Stellen platzierte. Eine andere Möglichkeit war das Füllen des Ofens mit einem ganz bestimmten Verhältnis unterschiedlicher Gefäßtypen und -größen, die entsprechend ineinander gestapelt ausreichend Standfestigkeit und Beweglichkeit besaßen580. Vielleicht diente dieses Verfahren auch gleichzeitig einer optimalen Füllung des Ofens mit Brenngut und sorgte für gleichmäßige Temperaturverhältnisse581. Der Brennvorgang beginnt mit einem sog. 'Vorfeuer', mit dem der Ofen und sein Inhalt langsam angewärmt und auf Temperatur gebracht werden. Je nach Ofengröße dauert es vier bis acht Stunden bis nach dem Austreiben des gebundenen Wassers im Brenngut auf 'Vollfeuer' gegangen werden kann. Bei Brennversuchen der experimentellen Archäologie im Museumsdorf Düppel, Berlin, ergab sich, dass eine ständige Überwachung des Brandes nötig war582. Es durfte nicht zu viel und nicht zu wenig Holz auf einmal verfeuert werden, da beides einen Temperaturabfall zur Folge haben konnte. Das Holz musste gut getrocknet sein und bestimmte Abmessungen aufweisen (lange, dünne Scheite). Zu viel Brennstoff auf einmal erzeugte außerdem Sauerstoffmangel (Rauchentwicklung) und damit eine temporäre Reduktionsatmosphäre. Die Art des verwendeten Holzes hatte nicht die Bedeutung, die ihr gelegentlich beigemessen wird, ausschlaggebend ist vielmehr die Art des Anheizens (s.o.), damit das Brenngut erst relativ spät in direkte Berührung mit den Flammen kommt583. Für die Vollheizphase hat sich in Düppel eine Mischung aus gleichen Teilen Hartholz und harzreichen Weichhölzern bewährt. Um den chemisch-physikalischen Reaktionen im Scherben genügend Zeit für ihre Umsetzung zu geben, muss die Endtemperatur ca. 0,5 bis 3 Stunden gehalten werden. Öfen, in denen oxidierend gebrannte Keramik hergestellt werden soll, lässt man anschließend ausbrennen und abkühlen. Zur Herstellung von reduzierend gebrannter Keramik werden alle Öffnungen nach letztmaliger Brennstoffzugabe zugemauert und der gesamte Ofen gasdicht mit Lehmschlicker 577 Heege 1993, 35 578 Neu 1990, 37ff; Rech 1979; Jürgens 1988, 136ff 579 vgl. z.B. Göbels 1971, 103; Dölle 1982, 182 u. 184; Burhenne 1991, 22 580 Vosgerau 1993, 119 581 vgl. Göbels 1971, 104 582 Böttcher 1991, 285ff 583 z.B. Stephan 1981a, 20. Stephan vertritt im Gegensatz zu dem (m.E. plausibleren) Düppeler Ergebnis die Ansicht, dass in der Anheizphase mit leicht brennbarem Material vorgeheizt wird, welches lange, in den Ofen hineinschlagende Flammen ergibt und in der Vollheizphase mit Hartholz, welches zwar einen hohen Heizwert hat, aber nur kurze Flammen erzeugt. 265 verschmiert. Ein weiteres Ergebnis der Brennversuche in Düppel war, dass reduzierend gebrannte Ware bei vergleichbarer Härte und Dichte des Scherbens eine ca. 100C niedrigere Brenntemperatur verlangt als oxidierend gebrannte Ware584. Mit diesem Wissen könnte eine erhebliche Einsparung von Brennstoff erzielt werden. Es ist allerdings nicht anzunehmen, dass dies als Grund für die fast ausschließliche Herstellung von reduzierend gebrannter Ware im Mittelalter zu sehen ist, sondern eher in der größeren Dichte gegenüber einer unglasierten oxidierend gebrannten Keramik. Die Versorgung mit genügend Brennstoff war allerdings wirklich ein Problem in den Töpferregionen585. Pollenanalysen vom Standort einer Töpferei bei Einbeck belegen, dass es im engeren Umland keinen Wald mehr gab, dass Holz also aus einiger Entfernung herantransportiert werden musste586. Aus der Gegend von Duingen ist vom Anfang des 18. Jahrhunderts ein Streit um Holzrechte unter den Töpferorten überliefert587. Dem Missstand der Holzknappheit versuchten die Töpfer mit unterschiedlichen Mitteln zu begegnen. In der Duinger Gegend wurde versucht, die Anzahl der Töpfer zu begrenzen, die sich mit einer eigenen Werkstatt niederlassen wollten (s.o.). Für das gesamte Weser-LeineBergland ist zu bemerken, dass die Keramik, vor allem die dekorierte bleiglasierte Irdenware, keinem gesonderten Schrühbrand unterzogen wurde, bevor sie bemalt und glasiert wurde. Im südlich angrenzenden Töpfereigebiet der Kasseler Berge und des Kaufunger Waldes war offenbar genügend Brennstoff vorhanden, worauf der zweimalige Brennvorgang der Werraware hinweist588. In anderen Gebieten mit Holzarmut wich man neben dem Verzicht auf den Schrühbrand auf Ersatzbrennstoffe aus. So wurde in Wildeshausen im Oldenburger Land der Brennofen z.B. mit Torf angeheizt und erst für das Vollfeuer Holz verwendet589. Bleiglasierte Irdenware Die Keramik aus dem Fundgut der Bernwardsmauer in Hildesheim zeigt vielfältige Spuren des Brennprozesses. Viele Gefäße der bleiglasierten Irdenware weisen Stapelspuren auf, die auf ihre Lage im Brennofen schließen lassen. Allem Anschein nach wurden die Gefäße so eng wie möglich gestapelt um möglichst viel Geschirr mit einem Brennvorgang zu erhalten. Vor allem Gefäße mit sperrigen Applikationen, die Grapen mit ihren Beinen, Pfannen mit Tüllengriffen usw. mussten regelrecht ineinander verkeilt und verschachtelt werden, um den Platz optimal auszunutzen (s. Abb. 44). Die Stapelspuren belegen seitlich gestapelte Grapen, auf deren Wandung weitere mit der Mündung nach unten gesetzt waren. Andere waren aufrecht und über Kopf, Mündung auf Mündung gestapelt (Variante 5), wieder andere auf Lücke, so dass jeder über Kopf stehende Grapen mit seinem Rand auf dem Rand (Variante 1) oder der Schulter (Variante 6) von zwei oder drei anderen auflag. 584 Böttcher 1991, 288 585 vgl. Göbels 1971, 50-57 586 Heege 1993, 19. - Es ist mir nicht bekannt, wie sich die Töpfer im einzelnen mit Brennholz versorgten. Prinzipiell konnte es der Töpfer mit seinen Gehilfen selber einschlagen oder er wurde damit beliefert. Abhängig von der absoluten Zeitstellung und je nach regionalen und betrieblich bedingten Eigenheiten gab es sicherlich unterschiedliche Gepflogenheiten. Das an den Waldbesitzer bzw. den Lieferanten zu zahlende Entgelt war je nach Angebotslage bestimmt sehr unterschiedlich. 587 Stephan 1981a, 13 588 Stephan 1983c, 363ff 589 Vosgerau 1993, 57-58 266 Stapelspuren außen am Boden zeigen, dass die Mündung zwischen den Beinen eines anderen steckte und dies sowohl in aufrechter wie auch in umgekehrter Position (Variante 3 u. 4). Häufig war auch eine versetzte Stapelung, bei der ein Grapen mit der Mündung über jeweils ein Bein von zwei bis drei anderen gestülpt war (Variante 2 u. 7.). Dabei lief, bei der Stapelung über Kopf, gelegentlich Glasur aus den oben stehenden Töpfen auf Boden und Wandung der darunter gestapelten Gefäße (z.B. KatNr. 1528). Wahrscheinlich wurde nicht nur eine Art der Stapelung angewendet, sondern, je nach Brenngut und den Platzverhältnissen im Ofen, gemischt gestapelt. Trotz des anzunehmenden, sehr dichten Besatzes des Brennofens reichte aber offenbar der Platz zwischen den Gefäßen für eine gleichmäßige und ausreichende Verteilung der Brenngase aus. Die Brennatmosphäre hatte offenbar durchgängig oxidierenden Charakter, da nur an vereinzelten Gefäßen im Scherbenkern oder partiell an der Oberfläche ins Graue spielende Farbtöne eines reduzierenden Brandes festzustellen sind. Einige Gefäße lassen eine Position weit vorn im Ofen in der Nähe der Feuerkammer vermuten, da sie Spuren von Überfeuerung, wie eine blasige Glasur (z.B. KatNr. 1525) oder Verformungen (z.B. KatNr. 1520 u. 1521) aufweisen oder besonders hart gebrannt sind (KatNr. 1518 u. 1544). Die zuletzt genannte Erscheinung könnte auch als Hinweis auf das von Stephan vermutete gleichzeitige Brennen von Steinzeug und Irdenware in derselben Ofenfüllung gesehen werden590. Diese Auffassung bedarf allerdings m.E. noch eingehender Überprüfung, möglichst an den Töpferorten selbst. Ein derartiges Verfahren müsste eine relativ große Menge an Ausschuss von überfeuerter Irdenware und unvollständig durchgesintertem Steinzeug verursachen. Außerdem wären sicherlich Spuren der für das Steinzeug verwendeten Salzglasur auf der Irdenware zu finden. Weser- und Werraware Die Stapelspuren an der Weser- und Werraware lassen insgesamt eine sorgfältigere Behandlung beim Einsetzen in den Brennofen erkennen, als an der unverzierten bleiglasierten Irdenware. Die überwiegend vorhandenen Schüsseln wurden mit der Mündung nach oben ineinander gestapelt. Ihre Form sorgte dafür, dass sich nur die Oberkante des unteren und die äußere Unterkante vom Rand des oberen Gefäßes berühren konnten. Die glasierte Innenseite hatte in der Regel keinen Kontakt zur darüber gestapelten Schüssel. Voraussetzung dafür war, dass nur Gefäße gleichen Durchmessers und gleicher Formgebung in einem Stapel zusammen standen (z.B. KatNr. 1761). Ausgelaufene Glasur aus anderen Gefäßen ist bei der Weser- und Werraware nicht zu beobachten. Möglicherweise wurde die dekorierte bleiglasierte Irdenware einer schärferen Kontrolle auf Herstellungsfehler unterzogen als andere Waren. Von dem Töpferort Wildeshausen bei Oldenburg ist überliefert, dass nur absolut fehlerfreie Ware in den Handel kommen durfte. Alle fehlerhaften Gefäße mussten zerschlagen werden591. Siegburger Steinzeug Am Siegburger Steinzeug befinden sich die Stapelspuren überwiegend am Boden der Gefäße. Meistens befindet sich dort der Abdruck einer Gefäßmündung und, je nach Art und Stärke der Ascheglasur, ist zu erkennen, ob der jeweilige Krug über Kopf (Glasur unterm Wellenfuß, z.B. KatNr. 2347) oder aufrecht (Glasur auf der Oberseite des Wellenfußes, z.B. KatNr. 2346) im Ofen gestapelt war. Gelegentlich ist auch der Abdruck einer Brennhilfe, z.B. in Form einer eckigen Platte zu erkennen (z.B. KatNr. 2340). Es kam auch vor, dass die Krüge versetzt gestapelt wurden, wie der 590 Stephan 1981a, 21 591 Vosgerau 1993, 59-60. Ähnliche Bestimmungen galten für die Steinzeugtöpferei in Siegburg (Janssen 1972, 24). 267 Abdruck eines Wellenfußes auf der Schulter von einigen Krügen zeigt (z.B. KatNr. 2333). Diese Erscheinung kann auch darauf zurückzuführen sein, dass die Gefäße im Ofen verkippt sind. Wenn der Brennofen unter Vollfeuer stand, erreichte die Strömungsgeschwindigkeit der Brenngase sehr hohe Werte, so dass dieser Effekt bei nur geringfügiger Instabilität der Ofenfüllung nicht verwunderlich war. Einen Beleg für ein solches Ereignis liefert der Krug KatNr. 2343 mit einer Stapelspur auf der Wandung, die mit Glasur überzogen ist. Das bedeutet, dass das Gefäß während des Brandes seine Lage verändert haben muss, anderenfalls wäre die Stelle durch das ursprünglich seitlich berührende andere Gefäß abgedeckt gewesen. Möglicherweise war dieses Gefäß auf der Seite liegend im Ofen gestapelt. Unter den Siegburger Gefäßen finden sich nur wenige Stücke, die Spuren von Überhitzung zeigen, also weich geworden sind und Verformungen zeigen (z.B. KatNr. 2326 u. 2349), oder deren Scherben unvollständig versintert ist (z.B. KatNr. 2348). Stärker verformte Gefäße kamen wahrscheinlich nicht in den Handel, sondern bildeten letztendlich den mächtigen "Scherbenhügel in der Siegburger Aulgasse"592. Die Intensität der Glasur war sehr unterschiedlich. Sie reichte von einem stellenweisen Hauch bis zu dicken Krusten und Schlusen (KatNr. 2344 u. 2345), die in dem Krug KatNr. 2330 eine fingerdicke Schicht am Boden bilden. Wahrscheinlich war es bei der Größe der Steinzeugöfen593 und ihrer kompakten Füllung nicht möglich, dass sich auf jedem Gefäß eine gleichartige und gleichmäßige Glasur bildete, falls das überhaupt beabsichtigt war (s.o.). Der Gebrauchswert war durch eine fehlende Glasur auf Grund des dichten Scherbens ohnehin nicht beeinträchtigt. Aufwendig gearbeitete und verzierte Steinzeuggefäße platzierten die Töpfer an entsprechend heißer Stelle im Ofen (eventuell freistehend), dass sich eine gleichmäßige Selbst- bzw. Sinterglasur bilden konnte. Westerwälder Steinzeug Unter dem Steinzeug des Westerwaldes weisen nur gelegentlich die Mineralwasserflaschen Stapelspuren und eine unregelmäßige Glasur auf, was ihrem Charakter als Massenware durchaus entspricht. Von den übrigen Gefäßen zeigt nur der Trichterhalsbecher KatNr. 2577 unter seinem Fuß eine dezente Stapelspur. Duinger Steinzeug Das Duinger Steinzeug ist wohl ebenfalls eng gepackt in die Brennöfen gestapelt worden. Schüsseln und Milchsatten wurden ineinander gestapelt, so dass nur die freie Außenkante des Randes eine Glasur erhielt (z.B. KatNr. 2684). Stapelspuren am Boden von Schüsseln finden sich nur selten, sie haben dann möglicherweise über Kopf liegend als Sockel für andere Gefäßtypen gedient. Töpfe wurden, wie es am besten passte, Boden auf Boden, Mündung auf Mündung, ineinander gestellt und teilweise versetzt mit Rand oder Boden auf den Henkeln darunter stehender Gefäße gestapelt in den Ofen eingesetzt. Die Position lässt sich teilweise an der Tropfrichtung von Ofenkondensatschlusen noch feststellen. Deckeldosen wurden offenbar gleich als Ensemble - Dosenkörper und Deckel passgenau aufeinander abgestimmt - hergestellt und mit aufgesetztem Deckel zusammen im Ofen gebrannt. Das zeigen die zueinander passenden Abdrücke an Deckelrand und Dosenrand von KatNr. 2621u. 2622. Krüge wurden, wie beim Siegburger Steinzeug beschrieben, meist Boden auf Mündung aufrecht oder über Kopf gestapelt. An einem Boden ist deutlich der Abdruck einer Kanne mit Gießschnauze zu erkennen (KatNr. 2706). Stapelspuren auf Schulter oder Wandung sind selten (z.B. KatNr. 2645) und könnten eventuell auf ein Verkippen des Brenngutes im Ofen zurückzuführen sein (s.o.). 592 Beckmann 1975; Janssen 1972, 24 593 z.B. Abbildung bei Seewaldt 1990, 9 268 Flaschen sind wegen der geringen Stellfläche, die ihre enge Mündung bietet, nur schlecht senkrecht stehend zu stapeln. Die Duinger Töpfer brachten dafür gelegentlich eine besondere Stapelhilfe von der Form eines Kegelstumpfes zum Einsatz, aus dem ein Teil der Wandung herausgeschnitten war. Sie wurde wie eine Art Mütze oder Hut mit der Grundfläche nach oben über das Oberteil einer Flasche gestülpt. Diese bildete die Stellfläche für die nächste Flasche594 (z.B. KatNr. 2626; s. Fototafel 13). Auch bei Krügen wurde diese Methode vereinzelt angewandt (KatNr. 2638). Das verdeckte Oberteil blieb dann ohne Salzglasur. Da dieser Effekt aber wohl nicht immer erwünscht war, stapelte man normalerweise Flaschen wohl versetzt mit der Bodenkante auf den Schulterbereichen der darunter stehenden, wie entsprechende Stapelspuren zeigen (z.B. KatNr. 2633). Andere Gefäße zeigen Spuren weiterer Stapelhilfen, wie Platten, Dreibeine, Leisten u.ä. Funde in Duingen belegen außerdem zurecht geknetete Lehmbrocken als Hilfsmittel zur Stabilisierung der Ofenfüllung. Sie sind zum Teil vollständig mit Salzglasur überzogen (s. Fototafel 13). Die Brennatmosphäre beim Brennen des Duinger Steinzeugs war nicht gleichmäßig. Im Kern ist der Scherben oft grau und er weist eine gelb- bis rotbraune Mantelung auf. Dies deutet auf eine reduzierende Ofenatmosphäre in der ersten Brennphase hin mit einer abschließenden oxidierenden. Diese setzte möglicherweise dann ein, wenn das Salz in den Ofen getan wurde. Gelegentlich ist im Scherben auch eine streifige Struktur zu beobachten, die auf eine mehrfach wechselnde Brennatmosphäre schließen lässt (z.B. KatNr. 2682). Fehlbrände gibt es nicht unter den Funden des Duinger Steinzeugs in Hildesheim. Nur wenige Gefäße weisen leichte Verformungen an Rand oder Wandung auf oder der Scherben ist unvollständig versintert. An einem Blumentopf war außerdem wahrscheinlich schon während des Trockenvorgangs - ein Riss in der Randzone entstanden. Im Brennofen erhielten daher die Bruchkanten ebenfalls eine Salzglasur (KatNr. 2607). Die Funktion und die Akzeptanz durch den Käufer erfuhren durch diesen Fehler offenbar keine Einbuße. Ein kleiner Teil des Duinger Steinzeugs ist vollkommen reduzierend gebrannt worden (z.B. KatNr. 2658). Die meisten dieser Gefäße sind dem Faststeinzeug zuzurechnen und es besteht eine große Ähnlichkeit zur jüngeren schwarz-grauen Irdenware mit Anflugglasur. Für diese Ware könnte eventuell von einem gemeinsamen Brennvorgang ausgegangen werden, der Irdenware und steinzeugähnliche Ware gleichzeitig erzeugt (s.o.). Schwarz-graue Irdenwaren An der schwarz-grauen Irdenware sind Stapelspuren nicht sehr häufig zu finden. Einerseits ist der Grund das Fehlen einer Glasur und andererseits weist die Oberfläche ohnehin nur selten eine einheitliche Farbtönung auf. Es ist nicht festzustellen, ob Farbabweichungen durch die Berührung mit einem anderen Gefäß entstanden oder auf eine unterschiedlich starke Reduktion der Keramik aus anderen Gründen zurückzuführen sind. Bei der älteren schwarz-grauen Irdenware sind die Gründe sicherlich in der andersartigen Brenntechnik (offener Feldbrand, Ofenkonstruktion) zu sehen. 594 Eine kuriose sekundäre Verwendung dieser Art der Stapelhilfe wurde in Helmstedt entdeckt. Sie dienten als Füllung der Gefache im Giebel eines Hauses. Der damalige Museumsleiter Otto Müller hielt sie für Sonderanfertigungen zum Zwecke einer Wärmedämmung. In weiteren Gefachen waren Töpfe aus Irdenware und außerdem Flaschen und Wasserrohre aus Steinzeug eingemauert (Müller 1965). Der Standort des Hauses im ehemaligen Töpferviertel Helmstedts (Straßenname: "Gröpern") macht es wahrscheinlich, dass die Gegenstände beim Hausbau in Zweitverwendung als 'Leichtbau-Material' genutzt wurden. Ob die Stapelhilfen von ansässigen Töpfern hergestellt und benutzt wurden, ist nicht bekannt, ebenso wenig wie eine evtl. Herstellung von Steinzeug in Helmstedt. Einige Exemplare der Stapelhilfen befinden sich in den Beständen des Kreisheimatmuseums Helmstedt. 269 An den Gefäßen der jüngeren schwarz-grauen Irdenware sind durch das Vorhandensein der Anflugglasur deutliche Stapelspuren auszumachen. Sie waren wahrscheinlich mit der Mündung nach unten aufeinander gestapelt, wie das Fehlen der Glasur am Bodenbereich durch die Abdeckung mit der Mündung des darüber gestapelten Gefäßes zeigt (z.B. KatNr. 767). Die fast identischen Grapen KatNr. 767 u. 769 zeigen an der Wandung sehr ähnliche Berührungsstellen eines anderen Gefäßes. Sie könnten aus derselben Ofenfüllung stammen und hätten sich dann an diesen Stellen berührt. Wie bereits erwähnt, ist die Anflugglasur wahrscheinlich intentionell als Asche- oder Salzglasur auf die Gefäße aufgebracht worden. Insbesondere bei dieser Warengruppe ist ein hoher Anteil an fast steinzeugartig hart gebrannter Ware festzustellen. Es ist daher u.U. möglich, dass in demselben Brennvorgang Irdenware und Faststeinzeug hergestellt wurde (s.o.). Das muss nicht unbedingt absichtlich gemacht worden sein, denn unter der schwarz-grauen Irdenware befinden sich auch Stücke, die als Ofenkacheln anzusprechen sind, und bei denen eine Steinzeugqualität unsinnig wäre (z.B. KatNr. 91 u. 2681). Der Brennvorgang der schwarz-grauen Irdenwaren ist nicht immer ausschließlich reduzierend abgelaufen595. Vielfach ist im Scherben eine Mantelung zu beobachten, die von kurzzeitigen, zum Teil aber intensiven Phasen unter einer oxidierenden Brennatmosphäre zeugt (z.B. KatNr. 110 u. 791). Mögliche Gründe dafür könnten ein zeitweiliges Verschließen und wieder öffnen des Ofens zur Brennstoffversorgung sein oder Undichtigkeiten im Ofenmantel während der abschließenden Reduktionsphase596. Einige Gefäße der schwarz-grauen Irdenware, sowohl von grober, feiner und vor allem mittlerer Magerungskörnung, heben sich durch einen metallischen Glanz auf Teilen ihrer Oberfläche von den übrigen Stücken ab. Sauermilch hielt diese Erscheinung für den Versuch, Zinngefäße nachzuahmen597. Vielfach wird diese Keramik als 'Paffrather Ware' oder 'Ware Paffrather Art' angesprochen, benannt nach dem Fundort Paffrath im Rheinland, wo Töpfereifunde dieser Art gemacht wurden598. Viele Bearbeiter ordneten daher schwarz-graue Irdenware automatisch diesem Fundort zu, wenn ihre Oberfläche einen metallischen Glanz aufwies und klassifizierten sie damit z.T. als Importware599. Die weiträumige Verbreitung des Merkmals 'metallischer Glanz' und seine große zeitliche Streuung vom 11. bis ins 14. Jahrhundert600 zwingen m.E. allerdings dazu, von dem alleinigen Produktionsort Paffrath für diese Keramik abzugehen und den Grund für die spezielle Oberflächenbeschaffenheit eher in technologischen Gegebenheiten zu suchen, die nicht orts- oder zeitgebunden sind. Viele Autoren äußern in dieser Hinsicht vielerlei Vermutungen, die von der etwas hilfslosen Formulierung "einer besonderen Behandlung"601 über die Annahme des "Anschmauchens mit geeignetem Holzmaterial"602 bis zur Vermutung einer Engobe603 oder einer Salzglasur604 reichen. 595 In einer sauerstofflosen, also reduzierenden Ofenatmosphäre kann kein offenes Feuer brennen, da es für sein Entflammen Sauerstoff benötigt. Eine ausschließlich reduzierende Ofenatmosphäre während der gesamten Brennzeit ist nur in modernen, von außen beheizten gekapselten Brennkammern oder in speziellen Elektroöfen möglich. 596 vgl. Hennicke/Huismann 1985, 259 597 Sauermilch 1940/41, 68; ders. 1951, 605 598 Lung 1955/56 599 z.B. Lüdtke 1985, 62; Peine 1988, 36; Bargen 1989, 190 600 z.B. Janssen 1987, 77ff; Both 1996, 73 601 270 Die plausibelste Erklärung für das Auftreten dieser metallisch glänzenden Oberfläche ist m.E. in der Brenntechnik zu suchen. Die 'Projektgruppe Keramik im Arbeitskreis Archäometrie' nennt dieses Phänomen "Kohlenstoff Schwarztechnik" und meint damit eine Abscheidung von elementarem Kohlenstoff auf der Keramik unter einer starken Reduktionsatmosphäre605. Das gleiche Ergebnis erbrachten Untersuchungen, die an schwarz-grauer Irdenware aus Braunschweig durchgeführt wurden606. Besonders begünstigend für diesen Oberflächeneffekt ist danach eine lang andauernde, vollkommene Reduktionsatmosphäre im Brennofen, die durch eine gleichmäßige und allmähliche Temperatursteigerung außerdem das Risiko von Deformierung und Rissen an der Ware minimiert. Eine Bestätigung dieser Ergebnisse lieferten die Versuche der experimentellen Archäologie im Museumsdorf Düppel, Berlin, wo fast alle Gefäße metallisch schimmernde Oberflächen aufweisen, ohne dass dafür besondere Schritte in der Herstellung notwendig gewesen wären, abgesehen von einer permanenten sorgfältigen Überprüfung des Brennofens auf Undichtigkeiten während der allerletzten Brennphase607. Zusätzlich oder stattdessen kann es auch zu einer Ablagerung von Schwelprodukten, z.B. Teer- und Rußpartikel kommen, die eine u.U. glänzende Schicht aus polymerisierten Kohlenwasserstoffen auf der Keramik bilden. Dieser Effekt wird vor allem durch die Verwendung stark harzhaltigen Brennholzes, also Nadelbaumholz, begünstigt608. Insofern waren die anfangs zitierten Meinungen z.T. (insbes. Griep) nicht völlig falsch. Sie gingen aber mit der Annahme einer aktiven Einflussnahme auf die Oberflächenstruktur der Keramik während der Fertigung bzw. des Brandes nicht in die richtige Richtung. Die oxidierend gebrannten, unglasierten Irdenwaren zeigen nur gelegentlich einen dunklen Kern im Scherben. Dies belegt, dass der Brennvorgang überwiegend mit einer genügend langen Oxidationsphase abgeschlossen wurde, um den Scherben vollkommen durchzuoxidieren. Das Vorhandensein eines dunklen Kerns deutet auf Phasen reduzierender Ofenatmosphäre hin, die z.B. durch ungeeignetes Brennmaterial, zuviel Brennmaterial auf einmal oder ungenügenden Zug des Ofens bedingt sein können. Bei der rotbraunen Irdenware ist ein dunkler Kern relativ häufig, was zumindesten bei den älteren Stücken für offene Brennverfahren spricht. Der offene Feldbrand beginnt in der Anheizphase mit einer reduzierenden Atmosphäre, da der meiste Sauerstoff sich bei der Entzündung und Verbrennung des Brennstoffes verbraucht. Eine überwiegend oxidierende Brennatmosphäre herrscht erst, wenn das Feuer nahezu rauchfrei brennt und der gesamte Brennstoff durch die Hitzeentwicklung Zündtemperatur besitzt. Da diese Phase nach relativ kurzer Zeit mit dem Verlöschen des Feuers endet, ist nur die Außenhaut der Gefäße oxidiert. Durch entsprechende unvollkommene Feuerungstechnik kann derartige Keramik allerdings ebenso gut das Ergebnis eines Ofenbrandes sein. Stapelspuren finden sich nur selten und wenn, dann an Deckeln, die im Ofen teilweise die Funktion von Stapelhilfen erfüllten (z.B. KatNr. 1233 u. 1400). Stephan 1981b, 245 602 Griep 1963, 39 603 Heine 1986, 203 604 Lüdtke 1985, 62; Zoller 1975, 15 605 Burmester u.a. 1989, 18; ebenfalls dazu: Endres 1982b 606 Hennicke/Huismann 1985, 259-260 607 vgl. Böttcher 1991 608 Leineweber 1995, 189-190 271 Zieglerware An den Gegenständen aus Zieglerware sind bis auf gelegentliche leichte Risse oder einen dunklen Scherbenkern keine Spuren des Brennvorganges zu erkennen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass beim Brennvorgang vom Töpfer und seinen Mitarbeitern ganz besondere Sorgfalt aufgewendet wurde. Bei unverziertem Gebrauchsgeschirr fiel es offenbar nicht ins Gewicht, wenn Stapelspuren oder leichte Verformungen auftraten. Bei verzierten Stücken aber wurde wohl verstärkt darauf geachtet, dass diese den Brand unbeschadet überstanden. Die hohe Wertigkeit, die dem abschließenden Arbeitsschritt des Brennvorganges zukommt, wird dadurch unterstrichen, dass in allen Schriftquellen, die diesen Punkt ansprechen, davon die Rede ist, dass der Töpfer selbst die Füllung des Ofens vornimmt609. Auch der Brennvorgang selbst unterlag sicherlich der ständigen Überwachung des Meisters. Dieser verfügte über die größte Erfahrung, an Hand sekundärer Merkmale, wie Rauch und Flammfarbe, die chemisch-physikalischen Vorgänge im Ofen zu beurteilen. Vom Gelingen eines Brandes hing schließlich der wirtschaftliche Erfolg des über Wochen investierten Material- und Arbeitseinsatzes ab. Der Fundniederschlag im Verbrauchermilieu beleuchtet diesen Aspekt nur streiflichtartig, da misslungene Brände als Abwurf am Töpferort selbst verblieben. 5.3.4.9. Nachträgliche Bearbeitung Normalerweise war mit dem Brennen und anschließenden Ausräumen des Ofens der Herstellungsprozess der Keramik abgeschlossen. Nur im Ausnahmefall waren Schritte der Nachbearbeitung für spezielle Zwecke oder zur Milderung kleinerer Fehler notwendig. Lochungen Ein Beispiel dafür sind Lochungen, die entweder bei der Formgebung vergessen worden waren oder deren Notwendigkeit sich erst im Nachhinein ergab. Unter der bleiglasierten Irdenware im Hildesheimer Fundgut gibt es einen Blumentopf, der erst als fertig gebranntes Gefäß ein Ablaufloch bekam (KatNr. 1505). In die Fahne von Tellern wurden dicht nebeneinander zwei Löcher gebohrt, um sie mit einem durchgezogenen Faden aufhängen zu können (z.B. KatNr. 1550). Ein Durchschlag der Weserware wies offenbar nicht genügend Löcher auf, daher wurden zusätzlich weitere in die Wandung gebohrt bzw., es wurde der Versuch gemacht, dieses zu tun (KatNr. 1745). Möglicherweise ist das Gefäß beim Bohrvorgang zerbrochen. Es kann sein, dass die Lochungen bereits in der Töpferwerkstatt ausgeführt wurden, aber es ist m.E. wahrscheinlicher, dass der Verbraucher selbst die Keramik auf diese Weise seinen individuellen Bedürfnissen anpassen wollte. Im Falle des Blumentopfes könnte eventuell von einer Zweitverwendung eines unbrauchbaren oder unansehnlich gewordenen Topfes ausgegangen werden. Die beiden anderen Beispiele sprechen ebenfalls dafür, dass die Lochungen aus den Gegebenheiten der Nutzung heraus angebracht wurden. Streng genommen könnte man daher die Lochungen auch als Gebrauchsspuren ansprechen. Schleifspuren Ein weiteres Bearbeitungsmerkmal sind Schleifspuren, die sich vor allem an Steinzeug finden. Manch ein Krug des Siegburger Steinzeugs hatte sich offenbar beim Brand etwas verzogen, so dass er auf ebener Fläche wackelte. Durch 'Planschleifen', z.B. auf einer ebenen Sandsteinplatte, konnte dieser Mangel behoben werden. Das gleiche Verfahren wurde angewendet, wenn der Rand für eine 609 z.B. Göbels 1971, 103; Dölle 1982, 182 u. 184; Burhenne 1991, 22 272 Zinndeckelmontierung völlig glatt und plan sein sollte, denn nur so schloss der Deckel ganz dicht (z.B. KatNr. 2349 u. 2354). Dieser vorbereitende Arbeitsgang für eine Zinnmontierung lässt vermuten, dass die Schleifarbeit unter Umständen nicht von der Töpferei sondern vom Zinngießer ausgeführt wurde. Die Frage, ob das auch für das Abschleifen von scharfen Kanten bzw. an die Wandung angebackenen Scherben gilt, die beim Steinzeug aus Siegburg und aus Duingen auftreten, muss unbeantwortet bleiben (z.B. KatNr. 2354 u. 2709). Beim Duinger Steinzeug sind nur an einem einzigen Krug eventuelle Schleifspuren an der Mündung zu finden (KatNr. 2662). Möglicherweise handelt es sich dabei allerdings um Gebrauchsspuren. Diese können als Abrieb entstanden sein, wenn das Gefäß über Kopf zum Trocknen hingestellt und dabei hin- und hergerückt wurde, ohne es anzuheben (s. Kapitel 5.3.5.). Der Rand eines Deckels der schwarz-grauen Irdenware weist ebenfalls Planschliff auf (KatNr. 762). Farbauftrag Eine völlig andere Art nachträglicher Bearbeitung findet sich an einem Blumentopf aus Duinger Steinzeug. Farbreste deuten darauf hin, dass die originale braune Oberfläche dem Besitzer offenbar nicht gefiel und er sie mit einem türkisfarbigen Anstrich überdeckte (KatNr. 2610). 5.3.4.10. Spezielle Techniken bei der Herstellung einiger Sonderformen der Gefäßkeramik Deckel Ausgehend von ihrer Form lassen sich die Deckel grob in zwei Kategorien - plan und nicht plan einteilen. Deckel von nicht planer Form sind meist entweder kegelförmig oder leicht bis stark gewölbt. Ein Charakteristikum ihrer Herstellungstechnik besteht darin, dass sie über Kopf gedreht worden sind. Der Töpfer drehte sie nach Art eines Gefäßes mit Standfuß, wobei dieser den späteren Deckelknauf bildete: das Innere des Deckels zeigte beim Drehvorgang nach oben und die Oberseite des Knaufs stand auf der Drehscheibe. Gelegentlich zeugen Drahtspuren von dieser Herstellungsweise (z.B. KatNr. 2619). An andere Deckel dieser Art war die Handhabe nachträglich angedreht worden. Teilweise war diese zur Erzielung einer möglichst gleichmäßigen Materialstärke von innen ausgehöhlt. Einige Deckel weisen eine durch den Knauf verlaufende Abzugsöffnung auf (z.B. KatNr. 1229 u. 1478). Die Deckel von planer Form sind entweder gedreht oder handgeformt. Die auf der Töpferscheibe gedrehten Stücke gehören überwiegend zu den Irdenwaren. Sie wurden als flache, runde Platte gearbeitet und meist mit einem profilierten Knauf im Zentrum als Handhabe versehen. Der Knauf ist bei einigen Deckeln hohl und auf ein in der Mitte hinein gedrehtes Loch gesetzt (z.B. KatNr. 1477 u. 1479). Gelegentlich kommen eingedrehte Abzugslöcher vor (z.B. KatNr. 1234 u. 1483). Die meisten handgeformten Deckel bestehen aus Ziegelton (s. Kapitel 5.3.3.1.2.8.). Sie wurden wie Ziegelsteine oder Dachziegel in einer Form oder auf einer ebenen Fläche zu einer Platte ausgestrichen. Anschließend wurden sie zum Teil beschnitten um die gewünschte Form und eine gleichmäßige Materialstärke zu erhalten und eine Handhabe wurde angarniert. Zum Schluss wurden z.T. Verzierungen eingeritzt oder mit Hilfe geschnitzter Holzstempel einfache, meist rosettenartige Dekore angebracht. Einige Deckel der Zieglerware weisen an ihrer Unterseite anhaftenden Sand auf, der wohl als Trennmittel auf die Arbeitfläche gestreut worden war, damit das Werkstück nicht daran festklebte (z.B. KatNr. 2303). Stöpsel Ein eventueller Stöpsel der gelben Irdenware (KatNr. 1253) ist ein Einzelstück im Fundgut. Er ist überkopf gedreht worden, wie die Drahtspuren auf der Oberseite der Kopfplatte zeigen. 273 Fettpfanne, Bräter/"Schweinetopf" Die gemeinsame Grundform dieser beiden Gefäßtypen ist die eines walzenförmigen Zylinders, der vom Töpfer auf der Drehscheibe gefertigt wurde. Beim Bräter bzw. "Schweinetopf" (KatNr. 1228 u. 1230) wiesen die Stirnflächen einen gewölbten profilierten Abschluss auf, wie Vergleichsstücke von anderen Fundorten zeigen610. Eine Beschickungsöffnung wurde in die zylindrische Wandung des Gefäßes hinein geschnitten. Das herausgeschnittene Stück diente, mit einer Handhabe versehen, als passgenauer Deckel. Seine Standfestigkeit erhielt der Bräter durch die Montage von vier Knubben, Grapenbeinen oder separat gedrehten Röhren als Beine. Die Fettpfanne KatNr. 1511 ist aus einem flaschenähnlichen Gefäß mit enger Tülle und Planboden hervorgegangen, welches der Töpfer der Länge nach halbiert hatte. Seitlich an jede Hälfte war als Handhabe eine Tülle montiert. Für einen sicheren Stand wurde die Unterseite abgeflacht und zusätzlich mit einer kleinen Knubbe versehen. Der halbierte Flaschenhals konnte als Ausguss dienen. Feldflasche Die acht Feldflaschen im Hildesheimer Fundgut gehören zum Duinger Steinzeug (z.B. KatNr. 2623 2625). Sie wurden, gewissermaßen auf der Seite liegend, zunächst wie ein Napf auf der Scheibe gefertigt und dann oben kuppelförmig zugedreht. Der ursprüngliche Boden behielt seine flache Form und am Umfang wurde als Standfläche ein Bereich abgeplattet. Gegenüber dieser Stelle schnitt der Töpfer ein Loch in die Wandung und montierte eine separat gedrehte Flaschentülle darauf. Beidseitig dieser Tülle erhielt die Feldflasche oft noch zwei Laschen, um einen Trageriemen o.ä. daran befestigen zu können (s. Fototafel 9). Insgesamt ist festzustellen, dass die Herstellung der Sonderformen unter den Gefäßtypen gegenüber den Standardgefäßen einen erheblichen Mehreinsatz an Arbeit und Zeitaufwand erforderte. Es entzieht sich leider meiner Kenntnis, ob diese Gefäße einen entsprechend höheren Preis beim Verkauf erzielten. Ich vermute allerdings, dass auch ein eventueller Preisaufschlag den erhöhten Herstellungsaufwand nicht in vollem Maße kompensieren konnte. Wahrscheinlich hatten die Sonderformen u.a. den Stellenwert von 'Werbemaßnahmen', womit der Töpfer sein Können unter Beweis stellen wollte. Außerdem war diese Arbeit für den Töpfer sicherlich auch eine willkommene Abwechslung zu seiner normalen Produktionsroutine. Die Fertigung von größeren Stückzahlen der Sonderformen wäre sicherlich unsinnig gewesen, da auf Grund der speziellen Zweckbestimmung dieser Gefäße, die Nachfrage sicherlich relativ gering war. Die niedrige Anzahl von Sonderformen im Fundmaterial unterstreicht deren außergewöhnlichen Status. 5.3.4.11. Ergebnis Im Ergebnis spiegelt die Analyse der Herstellungsspuren die Entwicklung der Keramikproduktion vom 'Hauswerk' für den Eigenbedarf zur 'industriemäßigen Fertigung' für den Verkauf auf tw. internationaler Ebene in ihrem gesamten Facettenreichtum wider (s. Abb. 45). Am Anfang stand die Befriedigung des Bedarfs an Geschirr für den eigenen Haushalt, u.U. unter Einschluss der nächsten Umgebung, in Form eines nur gelegentlich ausgeübten 'Hauswerks'. Die Fertigung fand auf einfachstem technischem Niveau bei sehr begrenzter Typenvielfalt (Kugeltopfformen unterschiedlicher Größe) statt. Die Ausweitung des Abnehmerkreises auf lokaler Ebene führte zur Fertigung von Keramik als 'Handwerk' mit größeren Stückzahlen und entsprechend 610 z.B. Laux 1982, 123ff Entwicklungstendenzen der Keramikherstellung seit dem Mittelalter in Norddeutschland Zeit Produkt / Gefäßtyp Warenart Größenordnung der Töpferei Hauswerk Verbraucher / Abnehmer / Vertrieb Eigenbedarf evtl. Nachbarschaft Bis 1100 Kugeltopf Irdenware (uneinheitlich gebrannt) 12. Jhdt. Kugeltopf Kugeltopf mit Tülle Deckel (evtl.) 1300 differenzierte Formen (Töpfe, Krüge, Deckel, Schüsseln, Teller) um 1600 Mitte/Ende 19. Jhdt. Technologie soziale Komponente Handformung / nachdrehen offener Feldbrand, Meilerbrand , Einkammerofen sorgfältige Arbeitsweise dto. tw. Verwendung der Blockscheibe gelegentliche Tätigkeit Nebenerwerb  Frauenarbeit (z.T.) Irdenware (uneinheitlich, reduzierend und oxidierend gebrannt) Zieglerware (?) Irdenware (reduzierend und oxidierend gebrannt) Faststeinzeug Steinzeug Zieglerware Kleinhandwerk lokaler Kundenkreis (Nachbarschaft, Dorf) Direktverkauf Handwerk (Töpferort) regionaler Absatzmarkt Direktverkauf Zwischenhandel Kleinhandel Drehscheibenware (Blockscheibe) ZweikammerBrennofen tw. flüchtige Arbeitsweise überregionaler Absatzmarkt Direktverkauf (für Duingen tw. Handelsreisen der Töpfer selbst) Zwischenhandel Großhandel Kleinhandel dto. (bei rückläufigem Absatz von Geschirrkeramik) Drehscheibenware (Spindeldrehscheibe, verbesserte Blockscheibe) größere Öfen flüchtige Arbeitsweise, große Stückzahlen Nebenerwerb Haupterwerb Arbeitsteilung zw. Keramikherstellung und Versorgung (Landwirtschaft !), jahreszeitl. und / oder personell differenziert dto. mehr Beschäftigte arbeitsteilige Herstellung differenzierte Formen (Töpfe, Krüge, Deckel, Schüsseln, Teller) oxidierend gebrannte Irdenwaren (tw. mit Malhorndekor) reduzierend gebrannte Irdenwaren Steinzeug handwerklicher Großbetrieb (Töpferregion) Massenwaren (Geschirr, Blumentöpfe, Röhren, usw.) dto. handwerklicher Großbetrieb (Töpferregion) Fabrik, Manufaktur dto. industriemäßige Fertigung (tw. Maschineneinsatz) Abb. 45: Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Entwicklungstendenzen der Keramikherstellung seit dem Mittelalter in Norddeutschland gelegentliche Tätigkeit Nebenerwerb Neugründung von Fabriken Lohnarbeit Kleinbetriebe verschwinden 274 erhöhtem Zeitaufwand. Die Produktionsbedingungen waren nur unwesentlich weiter entwickelt. Ein Merkmal früher Produktionsphasen ist die sorgfältige Machart des einzelnen Gefäßes. Die Einführung der Blockscheibe leitete die Entwicklung einer von einer überwiegend handgeformten Keramik zur Drehscheibenware ein. Einher damit ging eine größere Vielfalt von Gefäßtypen und höhere Stückzahlen. Das Geschirr wurde nicht mehr im offenen Feldbrand oder in modifizierten Backöfen gebrannt, sondern im speziellen Töpferofen, dem liegenden Zwei-KammerBrennofen mit erheblich vergrößerter Aufnahmekapazität. Der Markt für die Keramik erweiterte sich auf die gesamte Region im Einzugsgebiet einer Töpferei und der Endverbraucher wurde wahrscheinlich durch den Zwischenhandel bedient, der inzwischen entstanden war und sich laufend ausweitete. Vor allem für Steinzeug bestand eine überregionale Nachfrage wegen der relativen Seltenheit des zur Fertigung benötigten Tonrohstoffs. Desgleichen entwickelte sich ein überregionaler Markt für dekorierte bleiglasierte Ware (insbes. Weser- u. Werraware), welcher in Verbindung mit weiter verbesserter Drehtechnik, u.a. der Einführung der Spindeldrehscheibe, zu einer Massenproduktion von Keramik durch ausgedehnte Töpferregionen führte, wie dem sog. 'Pottland' des Weser-LeineBerglandes. An der Keramik ist diese Entwicklung durch eine zunehmende Flüchtigkeit der Arbeitsweise und der Tendenz zu sparsamerem Maldekor (Weserware) abzulesen. Allerdings besteht in dieser Hinsicht ein Unterschied zwischen reiner Gebrauchsware für Küche und Vorratshaltung und dem repräsentativen, z.T. aufwendig verzierten Tischgeschirr, welches meist überaus große Sorgfalt bei der Herstellung erkennen lässt. 275 5.3.5. Kulturgeschichtliche Aussagen an Hand von Nutzungsspuren an der Keramik Über den Handel gelangte die Keramik an ihren Bestimmungsort und in das Verbrauchermilieu. Dieses konnte sehr differenziert sein, vom hochherrschaftlichen, reichen Haushalt bis hin zur sozialen Randgruppe, z.B. einem Bettler. Je nach Zeithorizont erlaubt es die Fundstelle, sie u.U. einem bestimmten Haushalt oder auch einer Gruppe von Haushalten zuzuordnen und auf Grund der darin enthaltenen Keramik Rückschlüsse auf deren soziale Stellung ziehen zu können. Für die Fundstelle an der Bernwardsmauer bedeutet das, dass diese wohl den benachbarten drei bis vier Hausgrundstücken zugeordnet werden kann. Es ist allerdings nicht auszuschließen und für bestimmte Zeithorizonte als recht wahrscheinlich anzunehmen, dass Material auch von anderen Bereichen des Domhofes an die Fundstelle gelangt ist, z.B. im Zuge von Baumaßnahmen (s. Kapitel 4.2. ff). Wenn man den Grad der Differenziertheit des Keramikspektrums in unterschiedliche Gefäßtypen als Wohlstandsanzeiger annimmt, kommt man zu dem Ergebnis, dass die Bewohner des Domhofes offenbar einer gehobenen sozialen Gesellschaftsschicht angehört haben müssen. Auf den Grundstücken des untersuchten Bereiches hatten nicht die Kurien der Domherren gestanden, sondern die Häuser der vergleichsweise weniger bemittelten Domvikare. Deren Lebensstandard hat sich doch sehr erheblich von den sicherlich auch in der Stadt Hildesheim vorhanden gewesenen ärmlichen Bevölkerungsgruppen unterschieden, bei denen allenfalls zwei bis drei Keramiktöpfe und einiges weniges Holzgeschirr im Haushalt anzutreffen waren. Für den Bereich der Domburg ist m.E. auf jedenfalls eine privilegierte, relativ wohlhabende Bewohnerschaft anzunehmen. Die Keramik vom Domhof lässt sich in unterschiedliche Kategorien ihres Gebrauchs bzw. ihrer Funktion einordnen: 1. Kochgeschirr (Kochen, Backen, Braten) 2. Vorratshaltung 3. Tischgeschirr (Essen, Trinken, Präsentation der Speisen) 4. Andere Nutzungen (Milchverarbeitung, Apotheke / Labor, Transport / Verkaufsfunktionen) 5.3.5.1. Kochgeschirr Zum Kochgeschirr gehört all das Geschirr, welches mittelbar oder unmittelbar der Zubereitung der Speisen auf dem Herd dient. Im Fundgut Hildesheims finden sich aus dieser Kategorie vor allem Kochtöpfe, d.h. Kugeltöpfe und Grapen, und außerdem Pfannen und weitere Gegenstände wie Backformen und Deckel. Die charakteristische Gebrauchsspur ist eine angeschmauchte und gelegentlich dick mit Ruß bedeckte äußere Oberfläche, die der Kochvorgang auf dem offenen Feuer verursacht hatte. Nur mittelbar am Kochvorgang beteiligte Gefäße, wie Henkeltöpfe, Krüge und Kannen, z.B. zum Befüllen der Töpfe mit den einzelnen Zutaten oder Schüsseln und Teller als Orte der Zwischenlagerung von Ausgangsmaterialien der Gerichte, tragen keine typischen Nutzungsspuren. Sie sind einem nicht deutlich fassbaren Übergangsbereich zum Tischgeschirr und zu den Gefäßen der Vorratshaltung zuzuordnen. Bleiglasierte Irdenware Erwartungsgemäß sind bei der bleiglasierten Irdenware der Grapen und die Grapenpfanne die häufigsten Gefäßtypen, die zum Kochen benutzt wurden. Bei einigen war die Berührung mit dem Feuer offenbar nur wenig intensiv, denn sie weisen keinerlei Ruß- oder Schmauchspuren auf. 276 Möglicherweise sind ursprünglich vorhanden gewesene Spuren durch die Lagerungsbedingungen im Boden wohl verschwunden. An einigen haben sich nur leichte Schmauchspuren erhalten (z.B. KatNr. 1530), während viele auf Grund des Vorhandenseins einer dicken Rußschicht den Eindruck machen, als hätten sie bis vor kurzem auf dem Herd gestanden (z.B. KatNr. 1524). Es ist auffällig, dass die Töpfe an der dem Henkel gegenüberliegenden Seite stärker angerußt sind als an der anderen. Das heißt, sie sind am Henkel angefasst worden, wenn sie ins Feuer gestellt wurden. Also war diese Seite den Flammen abgewandt, wie es einer vernünftigen Handhabung durch einen Menschen entspricht, der sich nicht unnötigerweise die Finger verbrennen möchte. Die dem Feuer zugewandte Seite weist zum Teil Brandspuren bis zum Rand (z.B. KatNr. 1525) und darüber hinweg bis ins Innere des Gefäßes auf. Ob diese Erscheinung vielleicht auf einen misslungenen Kochvorgang hindeutet, muss allerdings Spekulation bleiben. Ein derartiges Ereignis ist schon eher anzunehmen, wenn ein Topf im Feuer zerscherbt ist, wie Rußspuren an den Bruchkanten einiger Fragmente zeigen (z.B. KatNr. 1532). Als weiterer Gefäßtyp zeigt die Fettpfanne KatNr. 1511 Rußanhaftungen, da auch sie in äußerster Nähe zum Feuer stand und sicherlich Spritzern von vorbei getropftem verbranntem Fett und Bratensaft ausgesetzt war611. Henkeltöpfe mit Planboden weisen nur im Einzelfall Rußspuren auf (KatNr. 1540), denn sie dienten hauptsächlich als Gieß- und Aufbewahrungsgefäß für Flüssigkeiten. Es ist zu vermuten, dass ihr Inhalt eventuell angewärmt oder heiß gehalten werden sollte, und sie deshalb gelegentlich der Einwirkung des Herdfeuers ausgesetzt waren. Für die Terrine bzw. Schüssel KatNr. 1548 mit anhaftenden Schmauchspuren ist der gleiche Vorgang anzunehmen. Einige Grapen weisen außerdem eventuelle Rührspuren auf. Die Glasur ist innen, vor allem am Boden, z.T. matt (z.B. KatNr. 1534). Diese Erscheinung kann durch die Rührbewegung mit dem Kochlöffel hervorgerufen worden sein und spricht hier außerdem für eine relativ lange Benutzungsphase des Gefäßes. Eine andere Ursache dafür könnte in einer intensiven Säuberung durch Scheuern mit Sand zu suchen sein, wenn angebrannte oder festgetrocknete Speisereste entfernt werden mussten. Aus Befunden in Leipzig präsentiert Kluttig-Altmann sogar Extrembeispiele, bei denen der Topf erst außer Gebrauch genommen wurde, wenn durch den Materialabtrag ein Loch entstanden war612. Ein weiteres Indiz für eine intensive Nutzung einiger Kochgefäße ist der Abrieb an der Unterseite der Grapenfüße (z.B. KatNr. 1528). Diese Gebrauchsspur entstand beim Verrücken der Gefäße auf der rauen Herdoberfläche, wenn sie dabei nicht angehoben wurden. Da die meisten Grapenbeine nur wenig oder keinen Abrieb erkennen lassen, ist allerdings zu vermuten, dass diese Art der Handhabung möglichst vermieden wurde. Neben einem Teilverlust des Inhalts durch Herausschwappen konnte auch das Abbrechen eines Fußes erfolgen. Wenn dies einmal passierte, ließ sich die Standsicherheit für die Gebrauchstüchtigkeit des Grapens durch gleichmäßiges Kürzen der beiden verbleibenden Füße wieder herstellen. Abriebspuren an den angebrochenen Stümpfen einiger Grapenfüße lassen darauf schließen (z.B. KatNr. 1523). Weserware Unter den Gefäßen der Weserware zeigen außer den Grapen nur wenige Stücke Spuren von Feuereinwirkung. Einige Schüsseln und Teller weisen partiell Ruß- und Schmauchspuren auf, die 611 Vgl. die Anordnung von Bratspieß und Fettpfanne in der zeitgenössischen Darstellung von Pieter Bruegel d.Ä. "Die niederländischen Sprichwörter" (1559) (ungefähr Bildmitte) (StO: Staatliche Museen zu Berlin). 612 Kluttig-Altmann 2007, 101 277 aber eher vermuten lassen, dass die Gefäße erst nach ihrer Zerscherbung oder unabsichtlich dem Feuer ausgesetzt gewesen waren. Der Teller KatNr. 1763 ist möglicherweise beim Warmstellen des Inhalts auf Grund innerer Materialspannungen entlang einer Drahtriefe am Boden zerscherbt. Duinger Steinzeug Sogar vier Gefäße aus Duinger Steinzeug sind gelegentlich im bzw. am Herdfeuer verwendet worden. Zwei Töpfe zeigen Ruß- und Schmauchspuren am Randbereich bzw. im Innern, sodass an eine Verwendung als Feuerstülpe bzw. Gluthaube oder an einen Gluttopf gedacht werden kann (KatNr. 2696 u. 2703). Möglich ist natürlich auch hier ein unbeabsichtigter oder unbeabsichtigt starker Kontakt mit dem Feuer. Bei den Spuren im Innern des Topfes könnte es sich eventuell auch um verkohlte Speisereste handeln. Ein weiterer Topf (KatNr. 2698) hat offenbar tatsächlich als Koch- oder zumindest als Wärmetopf gedient, wie eine dicke außen anhaftende Rußschicht zeigt. Der vierte Topf ist außen rußig und weist innen starke Kalkablagerungen auf (KatNr. 2697). Er hat offenbar als Warmwasserbereiter gedient und in dieser Funktion wohl ständig an einem mäßig heißen Platz auf dem Herd gestanden, um heißes Wasser für unterschiedliche Zwecke bereit zu halten. Das Wasser brauchte nicht zu kochen, es musste je nach Verwendung nur warm bis heiß sein. Entnommenes warmes Wasser wurde wahrscheinlich gleich wieder durch kaltes ersetzt. Zusammen mit einem ständigen Verlust durch Verdunstung führte dies zu starker Kalkabscheidung an der Gefäßwandung. Wenn der Topf nicht plötzlicher direkter starker Hitze durch heiße Glut oder Flammen ausgesetzt war, bestand trotz seines Materials aus Steinzeug auch keine Gefahr des Zerspringens. Normalerweise wurden als Heißwasserbereiter Töpfe aus schwarz-grauer Irdenware verwendet (s.u.). Schwarz-graue Irdenware Bei der gesamten schwarz-grauen Irdenware weisen eine Vielzahl von Kugeltöpfen und Grapen Rußund Schmauchspuren sowie Ascheanhaftungen unterschiedlicher Intensität auf. Meist sind diese Spuren vor allem oberhalb des Übergangs zwischen Boden und Wandung anzutreffen, der Zone, die bei den Kugeltöpfen und Grapen aus der Asche oder Glut heraus ragte. Die Rußbestandteile im Rauch konnten an dieser vergleichsweise kühlen Stelle kondensieren, wo sie durch offene Flammen oder Glut nicht erreicht und weiter verbrannt wurden. An manchen Töpfen reicht diese Zone teilweise bis an den Rand und darüber hinaus (z.B. KatNr. 10). Einige Gefäße weisen außerdem an ihrer Innenwandung Rußspuren auf, die zum Teil den Charakter einer teerartigen Kruste besitzen (z.B. KatNr. 89). Diese Erscheinung wird auf verbrannte Speisereste zurückzuführen sein. Die Rußspuren innen am Rand der vermutlichen Feuerstülpe KatNr. 764 unterstützen deren Zuordnung zu diesem Funktionstyp. Einige Grapen der schwarz-grauen Irdenware zeigen die oben beschriebene Methode, nach Abbruch eines Fußes das Gefäß weiter benutzen zu können, indem die beiden übrigen Füße auf die gleiche Länge gebracht wurden (z.B. KatNr. 85). Entsprechende Abriebspuren an den Fußstümpfen machen eine derartige Vorgehensweise wahrscheinlich. Abrieb findet sich ebenfalls am Bodenbereich weiterer Gefäße, die teilweise auch einen Planboden oder Standknubben besitzen (z.B. KatNr. 106 u. 789). Rührspuren lassen sich wegen der nicht vorhandenen Glasur im Innern der Töpfe nur selten feststellen (z.B. KatNr. 787 u. 789). Einen weiteren Hinweis darauf liefert aber eventuell das Vorhandensein einer 'wie poliert' aussehenden Oberfläche innen am Rand einiger Gefäße (z.B. KatNr. 792). Ob diese allerdings durch die Berührung mit dem Löffelstiel beim Umrühren zustande gekommen ist oder ob der Randbereich durch häufige Handhabung 'abgegriffen' ist, lässt sich nicht eindeutig entscheiden. Viele Töpfe der schwarz-grauen Irdenware weisen einen z.T. starken Belag aus Kesselstein auf ihrer Innenseite auf (insges. 58 Stück, z.B. KatNr. 767). Ich nehme an, dass mindestens ein Topf mit einem Vorrat an heißem Wasser zum Standard einer funktionierenden Küche gehörte. Für heißes Wasser bestand zur Nahrungszubereitung und für Säuberungszwecke ein 278 ständiger Bedarf. Auf zeitgenössischen Abbildungen sind fast immer eine größere Anzahl von Töpfen auf dargestellten Küchenherden zu sehen, deren Inhalt aber meist nicht erkennbar ist. Eine Ausnahme bildet die Darstellung der "Geburt Mariens" auf dem "Buxtehuder Altar", wo warmes Wasser zum Waschen des neugeborenen Kindes aus einem Kugeltopf entnommen wird613. Unglasierte oxidierend gebrannte Irdenwaren Das Kochgeschirr der unglasierten oxidierend gebrannten Irdenwaren zeigt weitgehend ein ähnliches Spektrum an Gebrauchsspuren. Der helle Scherben lässt die Spuren von Feuereinwirkung oft auch dann deutlich sichtbar werden, wenn sich keine Rußanhaftung erhalten hat. Auch bei diesen Warengruppen scheinen einige auf dem Herd zerborsten zu sein, wie entsprechende Spuren an den Bruchkanten der Fragmente zeigen (z.B. KatNr. 1248). Schmauchspuren im Innern deuten möglicherweise auch auf eine Verwendung einzelner Gefäße als Gluttopf o.ä. hin (z.B. KatNr. 1254). Auch die Verwendung als Heißwasserbereiter lässt sich an den Kesselsteinablagerungen im Innern einiger Töpfe erkennen (z.B. KatNr. 1244 u. 1409). Deckel Ein weiterer beim Kochen auf dem Herd oft benutzter Gegenstand ist der Deckel aus Keramik. Die meisten Deckel unter den Hildesheimer Funden zeigen Ruß- und Schmauchspuren. Dies trifft vor allem für die unglasierten Deckel der gelben und rotbraunen Irdenware zu und für die Deckel der Zieglerware. In den meisten Fällen befindet sich der Ruß- und Schmauchansatz an der Unterseite der Deckel in Form eines breiten Streifens entlang des Randes. Es wurde wohl nicht unbedingt darauf geachtet, dass die Weite der Topfmündung und der Durchmesser des Deckels übereinstimmten und der Deckel beim Gebrauch am Randbereich rußig wurde614. Dies war allenfalls bei Deckeln aus Holz problematisch, die sicherlich ebenfalls Verwendung fanden, aber sich nur selten in eindeutiger Zuordnung erhalten haben615. Allgemein nimmt man auf Grund der relativen Seltenheit von Deckeln aus Keramik an, dass hauptsächlich solche aus Holz verwendet worden sind616, obwohl diese Art der Schlussfolgerung m.E. problematisch ist. Zumindest auf entsprechenden zeitgenössischen bildlichen Darstellungen müssten Deckel aus Holz dann eigentlich häufiger zu sehen sein als es der Fall ist. Ich nehme an, dass der Kochvorgang eher bei offenem Topf vor sich ging, da dies eine bessere Überwachung des Kochguts gewährleistete und im Bedarfsfalle ein schnelleres Eingreifen durch Umrühren, Flüssigkeitszugabe usw. möglich war. Wer je auf offenem Feuer gekocht hat, weiß, dass die Handhabung eines heißen Deckels im Bereich der Flammen umständlich und unfallträchtig ist. Sehr gut nachvollziehbar ist dagegen die Verwendung von Deckeln, wenn das Kochgut über einen längeren Zeitraum gar ziehen sollte. Dies trifft vor allem für Speisen von breiartiger Konsistenz, von Pasteten und von Getreide (Reis, Hirse, Roggen- und Weizenschrot) zu. Diese konnte man in die mäßig heiße Asche des Herdfeuers stellen oder grub sie eventuell sogar darin ein617. Wenn die Asche 613 Abgedruckt bei Erdmann 1991, 457 Abb. 14 614 Die gleiche Beobachtung macht Kluttig-Altmann an Deckeln aus Leipzig (Kluttig-Altmann 2007, 101) 615 In den Beständen des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover befindet sich ein Grapen mit einem als Deckelrast geformten Rand mit einem dazugehörigen eingepassten, grob geschnitzten Holzdeckel. Der Grapen der bleiglasierten Irdenware hat einen Planboden und ist wohl ans Ende des 18. Jahrhunderts zu datieren. Angaben über die Fundumstände existieren leider nicht (Inventarnummer 875:36). 616 z.B.: Stephan 1995, 85; Heege 1993, 42; Thier 1993, 248; Schmidt 1990, 17 u. 21; Nickel 1980, 14. 617 Grimm 1959, 79 279 nicht zu heiß war, bestand keine Gefahr des Anbrennens oder Ansetzens des Kochgutes an der Topfwandung. Ein aufgelegter Deckel sorgte für einen gleichmäßigen Garvorgang und verhinderte Temperaturverlust. Es war auch möglich, auf diese Weise Oberhitze zu erzeugen, indem man den Deckel mit heißer Asche bedeckte. Entsprechende Spuren auf der Oberseite einiger Deckel im Hildesheimer Fundgut sind ein Hinweis in diese Richtung (z.B. KatNr. 1231 u. 2298). Die teilweise große Wandstärke der Deckel aus Zieglerware lässt daneben die Möglichkeit zu, sie zunächst in der heißen Glut als Hitzespeicher aufzuheizen und dann das Kochgefäß damit zu verschließen. Auf diese Weise ließen sich z.B. Kuchen oder Brot-artige Gerichte (wie Dampfnudeln oder Gugelhupf) gut zubereiten618. Das in einigen Deckeln vorhandene Loch durch den Knauf diente als Abzug für überschüssige Flüssigkeit, die so in Form von Dampf entweichen konnte. Einige Deckel waren offensichtlich auch im beschädigten Zustand noch weiter in Gebrauch, wie in den Bruchkanten vorhandene Ruß- und Schmauchspuren zeigen (z.B. KatNr. 1231 u. 2297). Einige davon sind allerdings sicherlich im Feuer zerscherbt. Das Hantieren mit dem Kochgeschirr auf dem Herd war sicher nicht einfach. Griffe und Henkel erleichterten zwar die Handhabung der Töpfe, Pfanne usw., aber trotzdem waren diese oft heiß. M.E. fasste man die Gefäße dann mit einem ganz normalen Lappen oder vielleicht einem Schürzenzipfel an, wie es auch heute allgemein bei der Handhabung von heißen Gegenständen üblich ist619. Eine oft geäußerte Vermutung geht in die Richtung, dass die Tüllengriffe an manchen Gefäßen, vor allem an Pfannen, als Halterung für Holzstiele dienten, um diese ohne Verbrennungsgefahr für die Hände anfassen zu können620. Meiner Meinung nach ist eine sichere Befestigung eines Holzstieles in einer solchen Tülle nicht möglich. Wenn das Holz durch die Hitze des Herdfeuers trocknet, lockert sich der Stiel und beim Hantieren könnte das Gefäß sich lösen oder zumindest drehen, so dass der Inhalt ins Feuer kippen würde. Um das zu vermeiden, müsste der Stiel so fest in der Tülle verkeilt werden, dass diese sicherlich zerbrechen würde. Dieses Verfahren ist daher m.E. nur bei Metallgefäßen mit entsprechender Tülle realistisch. Außerdem wäre der Griff in ständiger Gefahr, bei etwas stärkerem Feuer zu verbrennen. Die offenen Tüllengriffe und auch die geschlossenen Röhrengriffe an Keramikgefäßen wird man daher wohl mit einem Lappen angefasst haben, wenn sie zu heiß für die bloße Hand waren. An eisernen Pfannen findet man gelegentlich bis zu ca. 1,50 m lange eiserne Stiele, um den geschilderten Schwierigkeiten zu entgehen621. Der Werkstoff Keramik ist wegen seiner Bruchempfindlichkeit aber ungeeignet für lange dünne Stiele622. Jüngere schwarz-graue Irdenware Trotz der fast vollständigen Ablösung der schwarz-grauen Irdenware durch die bleiglasierte Irdenware seit dem 15./16. Jahrhundert hat diese noch bis mindestens Ende des 19. Jahrhunderts ihren Platz im Haushalt gehabt. Für bestimmte Spezialanwendungen war sie besser geeignet und 618 Vgl. Brandorff 1990a, 94. - Das separate Erhitzen der Deckel würde auch eine Erklärung für die gelegentlich anzutreffende, vollflächige Rußanhaftung auf der Unterseite von Deckeln bieten. Diese Erscheinung gibt immer wieder Anlass dazu, den Deckeln aus Zieglerware eine Funktion als "Glutausdrücker" (Thier 1993, 248-249) oder - u.a. auch Deckeln anderer Warenarten - eine Funktion als "Gluthaube" (Puhle 1996 Bd. 2, 249 Kat-Nr. 4.76) zuzuschreiben. 619 vgl. z.B. eine zeitgenössische Abbildung bei Husa 1967/71, Abb. 57: Eine Frau holt einen Kugeltopf mit Hilfe eines Lappens aus dem Herdfeuer. 620 z.B. Brandl, 1984, 35 621 s. Benker 1987, Abb. 45 u. 115 (Zeitgenössische Abbildungen des 16. u. 17. Jahrhunderts) 622 So konnte auch Kluttig-Altmann an „Hunderten“ von Tüllengriffen aus Grabungen in Leipzig keinerlei Spuren einer ursprünglichen Holzbestielung feststellen (Kluttig-Altmann 2007, 101-102). 280 zweckmäßiger. Die Gefäße der späteren schwarz-grauen Irdenware des 17. Jahrhunderts unter den Funden an der Bernwardsmauer lehnen sich in ihrer Form an die Tradition des Kugeltopfes an, sind aber in der Technik der bleiglasierten Irdenware gefertigt (z.B. KatNr. 114 u. 767). Bis auf wenige Ausnahmen zeigen alle diese Gefäße auf der Innenwandung einen unterschiedlich starken Kesselsteinbelag, der sie als Heißwasserbereiter ausweist. Van der Leeuw begründet das damit, dass die schwarz-graue Irdenware auf Grund ihrer durchgängig größeren Porosität gegenüber der durch Glasur vollständig abgedichteten bleiglasierten Irdenware einen besseren Wärmeübergang vom Herdfeuer auf das Wasser bietet623. Nickel führt die späte Verwendung von schwarz-grauer Irdenware im Magdeburger Raum auf die stabile Form des Kugeltopfes zurück, der durch seine Kugelform weniger empfindlich gegen Hitzespannungen ist624. Neben einer bis ins 18. Jahrhundert dokumentierten Produktion im Raum Dortmund625 sind bis Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts im östlichen Nordseeküstenbereich so genannte 'Jütepötte' hergestellt worden. Dieses sind großvolumige Kugeltöpfe, die im 'Hauswerk', vor allem von den Frauen, in Aufbau- und Treibtechnik hergestellt und im Meilerbrand reduzierend gebrannt wurden626. Sie zeichneten sich gegenüber Töpfen aus Metall und bleiglasierter Irdenware durch ihre Säurebeständigkeit aus, die bei der Bereitung von Speisen wie Sauerkraut, eingelegten Bohnen oder Buttermilchbrei wünschenswert war. Die Herstellung dieser Töpfe als traditionelle Frauenarbeit kann man als letztes Relikt eines ursprünglichen Zustandes ansehen. Wie auch an Hand ethnologischer Parallelen nachvollziehbar, scheint die Fertigung von Gefäßkeramik in der Geschichte der Menschheit an den individuellen Haushalt gebunden gewesen zu sein und in den Händen der Frauen gelegen zu haben. Erst mit der Entwicklung der Töpferei vom Hauswerk zum Handwerk und damit einer Haupteinnahmequelle zur Lebenshaltung wurde daraus ein Männerberuf. Frauen wurden nun nur noch für Hilfsarbeiten herangezogen627. Die Verbreitung von emaillierten Kochtöpfen aus Eisenblech bedeutete dann auch für den ‚Jütepott’ als letztes Überbleibsel mittelalterlicher Küchenausstattung das Ende. Das gleiche Schicksal erfuhr das Kochgeschirr der bleiglasierten Irdenwaren. Waren zuvor der Topf oder die Pfanne aus Eisen oder Bronze die Ausnahme gewesen, so hatten sich nun die Verhältnisse umgekehrt. Es standen für alle Käuferschichten industriell gefertigtes, dünnwandiges und daher billiges aber unempfindliches Kochgeschirr aus Metall zur Verfügung. 5.3.5.2. Vorratshaltung Zu den Gefäßen der Vorratshaltung gehören alle Behältnisse, in denen feste oder flüssige Nahrungsmittel aufbewahrt wurden. Ihre Größe war je nach Art des Inhalts sehr unterschiedlich, z.B. 623 Leeuw 1980, 190 624 Nickel 1980, 2 625 Lehnemann 1978, 25-26 626 Kaufmann 1981, 22 Abb. 8, 94-95 627 vgl. Arnold 1992, 9. Dem in der Vergangenheit weitgehend vernachlässigten Ansatz der Genderforschung auch in der Archäologie hat sich u.a. das „Netzwerk archäologisch arbeitender Frauen“ angenommen. Forschungsergebnisse werden z.B. in der Publikationsreihe „FemArc-Edition“ herausgegeben (www.femarc.de). 281 großvolumige Fässer oder Bottiche für Bier, Wein oder Sauerkraut und kleine Dosen und Töpfchen für Gewürze oder Essenzen. Von ihrem Material waren die Gefäße ebenfalls unterschiedlich, wie das Beispiel zeigt. Die meisten Gefäßtypen gab es sowohl aus Holz wie auch aus Keramik. Holzgefäße haben sich nur selten erhalten, so dass man deren vermutlich sehr große Anzahl nur aus zeitgenössischen Darstellungen erschließen kann628. Die Keramikgefäße gehörten eher zum Spektrum kleiner bis mittelgroßer Gefäße, da Großgefäße aus Keramik selbst heutzutage nur unter hohem technologischem Aufwand herzustellen sind. Für fast alle Vorratsgefäße aus Keramik gibt es ein Pendant aus Holz, wobei die Ausführung aus Keramik oft der Erscheinungsform seines Holzvorbildes nachempfunden ist. So sind die Wandungen von Steinzeugtöpfen zunächst fassartig gewölbt (z.B. KatNr. 2107), bevor sich die Herstellungsweise von Töpfen mit annähernd geraden, nach oben leicht konisch zulaufenden Wandungen durchsetzte. Auch die Form der Röhrentüllenkanne scheint ein Relikt eines ursprünglichen Vorbildes aus Holz zu sein, zumindest was die Röhrentülle selbst betrifft. Auf zeitgenössischen Abbildungen des 16./17. Jahrhunderts findet man gelegentlich geböttcherte oder gedrechselte Kannen mit einer langen, hölzernen Röhre als Ausguss629. Der Grund für die Verwendung langer, dünner Ausgussröhren ist unklar. Unter Umständen war es eine Modesache oder es beruhte auf Traditionen, die gewohnheitsmäßig immer wieder kopiert wurden, und ihren ursprünglichen Sinngehalt verloren hatten. Eine weitere Möglichkeit ist der Umstand, dass eine lange Röhrentülle einen sehr gleichmäßigen Strahl erzeugt, der eine genaue Dosierung des Gießmediums ermöglicht630. Röhrentüllenkannen können sowohl der Gruppe des Vorratsgeschirrs wie auch dem Tischgeschirr zugehören. Für die Enghalskrüge des Siegburger Steinzeugs können ebenfalls beide Funktionen angenommen werden (z.B. KatNr. 2323). Der lange dünne Hals, in den sich recht gut ein Stöpsel o.ä. hineinstecken lässt, verleiht diesem Gefäßtyp die Eigenschaft einer Flasche. So konnten darin durchaus Flüssigkeiten wie Essig oder Alkohol aufbewahrt oder aus größeren Gebinden, wie Fässern, abgefüllt und zwischengelagert werden. Bei Tisch wurde dann direkt aus dem Enghalskrug eingeschenkt. Auch in unverschlossenem Zustand wirkte der enge Hals einer Verdunstung des eventuell flüchtigen Inhalts entgegen. An der Keramik aus dem Bereich der Vorratshaltung im Fundgut der Bernwardsmauer haben sich nur in wenigen Fällen Benutzungsspuren erhalten, die in direktem Zusammenhang mit dieser Nutzung stehen. Am signifikantesten sind überwiegend kalkige Ablagerungen in Gefäßen aus Duinger Steinzeug (22 Stück), deren Inhalt möglicherweise aus in Kalkwasser eingelegten Eiern bestanden haben könnte (z.B. KatNr. 2695). Neben Vorratstöpfen findet sich diese Erscheinung auch in einzelnen Krügen und Schüsseln. Im übrigen Keramikspektrum gibt es vergleichbare Erscheinungen nur in einzelnen Gefäßen des Steinzeugs aus Großalmerode (KatNr. 3437) und bei der schwarz-grauen Irdenware (z.B. KatNr. 785). Andere, nicht definierbare Krusten an Gefäßen sind sicherlich auch unter anderem auf besondere Bedingungen während der Lagerung im Boden zurückzuführen. 628 z.B. Brandorff 1990a, 90 Abb. 22 629 Nickel 1980, 28-29; Hundsbichler 1984b, 199; Herrmann 1989, 272 Abb. 1; Müller 1992a, 312; Laurioux 1992, 133 (Hier scheint das Tüllenrohr mit der Daube, an der es sitzt, eine Einheit zu bilden, welche aus einem Stammsegment mit einem daran gewachsenen Astabschnitt besteht.). 630 Dieses Phänomen lässt sich z.B. mit den meisten handelsüblichen Blumengießkannen nachvollziehen. 282 Eine weitere Nutzungsspur von allgemeinerer Natur, ein unterschiedlich starker Abrieb, insbesondere am Boden, ist eine häufige Erscheinung am Vorratsgeschirr. Fast alle Töpfe des Duinger Steinzeugs (164 Stück) weisen geringe bis starke (z.B. KatNr. 2694 u. 2700) Abriebspuren am Boden auf. Wahrscheinlich sind sie über relativ große Zeiträume hinweg immer wieder über rauhe Oberflächen, z.B. Steinfußboden, gerückt worden, ohne sie richtig dabei hochzuheben. Das ist nicht verwunderlich, da sie als Vorratsgefäße sicherlich mitsamt ihres Inhaltes bewegt wurden und ein ziemliches Gewicht besaßen. Der teilweise recht starke Abrieb einiger Gefäße spricht für relativ lange Verwendungszeiträume der einzelnen Töpfe. Das ist einerseits auf die hohe Festigkeit des Steinzeugs zurückzuführen und andererseits auf den gegenüber dem Kochgeschirr weitgehend stationären Verwendungszweck der Vorratshaltung. In den übrigen Steinzeugruppen sind bei den entsprechenden Gefäßtypen ähnliche Nutzungsspuren, wie oben beschrieben, festzustellen. Als weiterer Gefäßtyp, der sicherlich der Vorratshaltung zuzuordnen ist, ist bei der schwarz-grauen Irdenware der großvolumige Kugelbauchkrug bzw. -kanne zu erwähnen (z.B. KatNr. 782). Über den - höchstwahrscheinlich flüssigen - ehemaligen Inhalt dieser Gefäße, lassen sich an Hand des Fundmaterials keine Aussagen machen. Der teilweise deutliche Abrieb an den drei Standleisten dieser Gefäße lässt auf eine lange Lebensdauer einzelner Exemplare schließen (z.B. KatNr. 97). Diese Krüge dienten wahrscheinlich nicht langfristiger Bevorratung, da sie sich nicht sicher verschließen ließen. Sie besaßen eher die Funktion von Zwischenspeichern, in denen Flüssigkeiten für eine weitere Verwendung bereitgestellt wurden, z.B. zum Umfüllen in Schenk- und Trinkgefäße bei Tisch oder zur Speisenzubereitung in der Küche631. 5.3.5.3. Tischgeschirr Der Begriff 'Tischgeschirr' umfasst alle Behältnisse und Unterlagen für bestimmte Speisen, die mit dem Vorgang des eigentlichen Essens und Trinkens in Zusammenhang stehen. Es kann sich dabei um einfache Bretter handeln, auf denen sich vorzugsweise feste Nahrung, wie Brot, Käse oder Fleischstücke befinden konnten, oder auch um Schüsseln, Teller oder Servierplatten aus Keramik, Zinn oder Edelmetall. Das Material ist dabei von dem sozialen Status des Haushaltes abhängig und reicht von der schlichten einfachen Holz- oder Keramikschüssel als einzigem Bestandteil des Tischgeschirrs in einem ärmlichen Haushalt bis zu quadratmetergroßen Tafelaufsätzen als herausragende Bestandteile oft überreich ausgestatteter Festbankette von Fürstenhäusern632. Außerdem kommt für das Trinken bei Tisch eine breite Palette von Schenk- und Trinkgefäßen zu dem bereits erwähnten Geschirrspektrum hinzu. Dieses kann zusätzlich zu den schon angesprochenen Materialien z.B. auch aus Glas bestehen. Das Material hing in hohem Maße von dem sozialen Status und der Repräsentationsfreude des entsprechenden Haushaltes ab. Am häufigsten war aber wohl durch alle sozialen Schichten hindurch das Material Holz. Eine Ahnung von der Vielfalt und der hohen qualitativen Güte der gedrechselten, geschnitzten oder geböttcherten Trinkgefäße geben sporadische Funde aus Feuchtbodenmilieus und die relativ häufige Darstellung auf zeitgenössischen Bildern633. Trinkgefäße aus Keramik sind dagegen, auch im Fundgut, eine 631 vgl. Hundsbichler 1984, 202 Abb. 256. Die Abbildung zeigt eine Person, die mit einer großen Kanne in den Keller geht. 632 Dünnebier/Paczensky 1994, 46 (Abb. "Die magere Küche" von Pieter Bruegel d. Ä.); Frühsorge 1988, 27, 30-31 (Tafelaufsätze); Schneider 1989, 77 (Abb. "Der Geschmackssinn" von Jan Bruegel d. Ä., 1618) 633 Vor allem niederländische Maler des 16./17. Jahrhunderts. 283 relativ seltene Erscheinung, auch wenn man entsprechende kleinformatige Ausführungen von Schüsseln und Töpfen mit zum Trinkgeschirr zählt (z.B. KatNr. 5 u. 1720). Manche Trinkgefäße aus Keramik weisen starke Ähnlichkeit zu ihren Vorbildern aus Holz auf. Am hervorstechendsten ist diese Erscheinung bei den so genannten Schnellen zu beobachten, die die konisch nach oben sich verengende Form entsprechender geböttcherter Becher bzw. Krüge und Kannen aus Holz besitzen. Darüber hinaus tragen sie oft umlaufende Dekorleisten an Basis und Mündung, die den Bund bzw. die Reifen aus Weidenzweigen nachahmen, mit denen die Dauben zusammengehalten wurden634. Diese Art von Dekor findet sich gelegentlich auch an schwarz-grauer Irdenware, z.B. am Humpen bzw. Becher KatNr. 761. Gebrauchsspuren manifestieren sich am Tischgeschirr in der Regel als Abrieb am Boden. Beim Hinund Herschieben von Tellern und Schüsseln auf dem Tisch und zuvor beim Befüllen in der Küche ist diese Art der Abnutzung eine unvermeidliche Folge, die an fast allen Gefäßen dieser Art der bleiglasierten Irdenware (z.B. KatNr. 1546) und vor allem an der dekorativen Weserware (z.B. KatNr. 1729) zu sehen ist. Das gleiche Erscheinungsbild zeigen viele Schenkgefäße des Steinzeugs in unterschiedlich starkem Maße (z.B. KatNr. 2351, 2563, 2664). Einige Krüge und Kannen des Duinger Steinzeugs weisen auch am Rand Abrieb auf (z.B. KatNr. 2662). Dies kann seine Ursache in einer Lagerung überkopf haben, damit das Innere nach dem Abwaschen gut abtropfen konnte und das Hereingelangen von Staub und Schmutz während längerer Zeiten der Nichtbenutzung vermieden wurde. Das Bewegen der Gefäße in dieser Position, ohne sie dabei anzuheben, verursachte auf die Dauer Abriebspuren. Abrieb bzw. Spuren des Bestoßens am Rand von Humpen und einigen Krügen kann u.U. wohl auch von einem ursprünglich vorhandenen Zinndeckel verursacht worden sein (z.B. KatNr. 2677). Zwei Kannen des Duinger Steinzeugs zeigen darüber hinaus Abrieb an der Außenseite ihres als Gießschnauze geformten Ausgusses (KatNr. 2640 u. 2642). Dies kann eigentlich nur vom Aufstützen des Gefäßes auf den Rand eines anderen während eines Gießvorganges herrühren und wäre damit eine sehr direkte und authentische Folge von Benutzungsvorgängen. Wie bereits in Kapitel 5.3.4.9. ausgeführt, gibt es außerdem Spuren eines intentionellen Schleifvorganges zur Egalisierung von Unebenheiten an manchen Gefäßen, z.B. um sie mit Zinnmontierungen versehen zu können (z.B. KatNr. 2354) oder um die Standfestigkeit zu erhöhen. Es ist wohl Ansichtssache und kann jedem Bearbeiter selbst überlassen bleiben, ob er diese Spuren dem Herstellungsprozess oder der Nutzungsphase zuordnet. M.E. ist es schlüssiger, diese Nachbearbeitungsspuren als Schlusspunkt des Herstellungsprozesses zu sehen, wobei es unerheblich ist, ob das Gefäß vorher oder nachher in die Hände des Endverbrauchers gelangt ist. Der eigentliche, funktionelle Gebrauch und jede Art von Nachbearbeitung liegen nach meiner Ansicht auf unterschiedlichen Ebenen. Selbst Reparaturmaßnahmen sind eigentlich keine Nutzung, sondern dienen in der Regel der Wiederherstellung der Nutzungsfunktion635. - 634 Auf zeitgenössischen Bildern finden sich überwiegend Schnellen-artige Gefäße aus Metall (Zinn oder Silber) abgebildet, die oft ebenfalls an Basis und Mündung Profilleisten aufweisen. Ein Exemplar aus Holz ist auf dem Gemälde von Hieronymus Bosch "Die Hochzeit zu Kana" (ca. 1480) im Vordergrund zu sehen (Bosing 1987, 23). Die Machart ist deutlich zu erkennen bei einem halbverfallenen Daubengefäß auf einer 'Allegorie des Herbstes' von Guiseppe Acrimboldo (1573) (Schneider 1989, 131). Aus unterschiedlichen Zeiten (7.-19. Jahrhundert) gibt es einige überlieferte Daubenkrüge und -kannen in verschiedenen Museen (Dexel 1980, 55 u. Abb. 127, 163-165).). 635 In den Beständen des Roemer-Pelizaeus-Museums Hildesheim befindet sich z.B. ein Krug aus Westerwälder Steinzeug, dessen abgebrochener Henkel durch einen Zinnhenkel ersetzt worden ist, und der eventuell im gleichen Zuge einen Klappdeckel aus Zinn erhalten hat (s. Kruse 1990, KatNr. 148). 284 Das Tischgeschirr aus Steinzeug, Irdenware und Holz wurde seit dem 18. Jahrhundert in begüterten Haushalten zunehmend durch Porzellangeschirr ersetzt. Im 19. Jahrhundert erfuhr das aus England kommende, relativ billig herzustellende Steingut eine große Verbreitung. In ärmeren Haushalten fand seit Ende des 19. Jahrhunderts, wie schon beim Kochgeschirr, auch auf dem Tisch Geschirr aus emailliertem Eisenblech Einzug636. 5.3.5.4. Andere Nutzung Als weitere Nutzungskategorien kommen im Hildesheimer Fundgut einige Beispiele technischer Nutzung vor. Dazu gehören unter anderem Ofenkacheln, an denen häufig Nutzungsspuren in Form von Rußanhaftungen (z.B. KatNr. 91) oder Reste des Ofenlehms zu finden sind637. Außerdem gehört die Apotheken- und Laborkeramik in diese Kategorie. Unter Vorbehalt kann man Kleingefäße wie Albarellos bzw. so genannte Salbentöpfe dazurechnen, obwohl es sich bei ihnen eigentlich um Verkaufs- bzw. Vorratsgefäße für z.B. aus der Apotheke bezogene Materialien handelt (z.B. KatNr. 1225 u. 2688). Außer gelegentlichem geringem Abrieb sind an diesen Gefäßen keine spezifischen Gebrauchsspuren festzustellen. Eindeutig dieser Art von Nutzung zuzuordnen ist dagegen die Röhre des eventuellen Alembik KatNr. 2604. In die Gruppe der Verkaufs- bzw. Transportgefäße gehören die Mineralwasserflaschen (z.B. KatNr. 2576). Erst in zweiter Verwendung konnten diese zu Vorratsgefäßen oder zu Trink- bzw. Schenkgeschirr werden. Ein gelegentlich zu beobachtender Abrieb am Boden ist sicherlich dieser sekundären Nutzung zuzuschreiben. Als eigene Kategorie existieren die Öllampen, die meist als kleine flache Schale mit einer gekniffenen Schnauze als Dochthalter ausgebildet sind (z.B. KatNr. 797 u. 1251). Im Innern und im Bereich des Dochthalters sind oft Ruß und Schmauch als Spuren des Gebrauchs anzutreffen. Die Blumentöpfe bilden ebenfalls eine eigene Kategorie. Durch die Ablauflöcher für überflüssiges Gießwasser sind sie eindeutig ihrer Funktion zuzuordnen (z.B. KatNr. 1227, 2614, 2615). Sie tragen oft plastischen Dekor, der sie z.T. als repräsentative Schauobjekte ausweist. Sie haben in der Regel nur geringen Abrieb am Boden vom Gebrauch, da sie sicherlich nur selten von der Stelle bewegt wurden. Die türkise Bemalung des Blumentopfes KatNr. 2610 ist m.E. als Spur einer Nachbearbeitung und nicht als Spur des Gebrauchs zu werten (s.o.). Als Blumentopf fanden darüber hinaus auch alle sonstigen Gefäße Verwendung, wie z.B. Vorratstöpfe, Kochtöpfe, Holzgefäße oder Krüge, sei es als 'Zweckentfremdung' oder in sekundärer Verwendung638. Eine sehr wichtige Funktion erfüllten im Haushalt die Gefäße, die der Milchverarbeitung dienten. Im Fundgut ist diese Kategorie mit den so genannten 'Milchsatten' vertreten. Das sind weit ausladende Schüsseln, deren Rand auf einem sechs bis zehn Zentimeter breiten Abschnitt als Gießlippe ausgebildet ist (z.B. KatNr. 800 u. 2687). In diese Schüsseln wurde Milch gefüllt und einige Stunden stehen gelassen, damit sich die Sahne an der Oberfläche absetzen konnte. Über die Gießlippe konnte diese vorsichtig abgegossen oder abgeschoben werden, um sie z.B. zu Butter weiter zu verarbeiten. 636 Es gab immer die parallele Verwendung aller Arten von Geschirr, jedoch variierten die jeweiligen Mengenanteile der Materialien stark, je nach sozialer Stellung des Haushaltes und je nach Zeithorizont. Den gleichzeitigen Gebrauch von Irdenware/Steinzeug, Emaille und dazu Essenkörben aus Weide illustriert ein Photo (wohl um die Jahrhundertwende 1900 aufgenommen) bei Vosgerau 1993, 117 Abb. 81. 637 zu den Ofenkacheln s. Henkel 1991a 638 vgl. z.B. Allegorie "Der Geruchssinn" (1618) von Pieter Bruegel d. Ä. (Schneider 1989, 68-69). 285 Erst mit der Einführung der Handzentrifuge im ländlichen Bereich, Ende des 19. Jahrhunderts, kam diese Art der Sahnegewinnung außer Gebrauch639. Die meisten dieser Schüsseln im Fundgut sind aus Steinzeug und in Duingen hergestellt, nur zwei Stück sind aus schwarz-grauer Irdenware. Es gibt keine Milchsatten aus bleiglasierter Irdenware, wahrscheinlich wegen der mangelnden Beständigkeit der Glasur gegenüber Milchsäure. In diesem Fall war sicherlich Steinzeug das beste Material, da es außerdem kaum Flüssigkeit aufnahm und sich gut reinigen ließ. Schüsseln aus schwarz-grauer Irdenware waren auf Grund ihres poröseren Scherbens in dieser Hinsicht sicherlich weniger pflegeleicht. Sie waren aber möglicherweise billiger, denn auf diese Weise bestand eine Nutzungsmöglichkeit für Tonvorkommen, welche nicht für die Steinzeugherstellung geeignet waren, sich aber in räumlicher Nähe zum Verbraucher befanden. Aus Göttingen sind Kugeltopf-ähnliche Gefäße bekannt, die als Ausguss ebenfalls eine Gießlippe besitzen und als Standvorrichtung mit einem Wellenfuß versehen sind. Ob diese Gefäße allerdings zur Milchverarbeitung benutzt wurden ist ungeklärt640. Ein Großteil der in der Milchwirtschaft und Milchverarbeitung verwendeten Gefäße wird sicherlich traditionellerweise aus Holz641 bestanden haben, wie es teilweise noch bis ins 20. Jahrhundert hinein z.B. in der Almwirtschaft des Alpenraumes üblich war. Die Gebrauchsspuren an den Milchsatten aus dem Hildesheimer Fundgut beschränken sich zum größten Teil auf Abrieb am Boden, was unter Berücksichtigung der Härte des Steinzeugs auf eine intensive Nutzung schließen lässt (z.B. KatNr. 2687). Ein Hinweis auf gründliches Säubern der Schüsseln durch Scheuern liefern der Abrieb außen am Rand eines Exemplars (KatNr. 2684) und auf der Innenseite der Wandung eines anderen (KatNr. 2685). 5.3.5.5. Ergebnis Im Ergebnis ist als übergreifende Nutzungsspur in allen Kategorien des Gebrauchs 'Abrieb', d.h. der Verlust von Materialsubstanz an unterschiedlichen Stellen der Gefäße festzustellen. Da der Gebrauch die Handhabung, also eine wiederholte Ortsveränderung des Geschirrs bedingte, sind Abriebspuren eine logische Konsequenz. In einigen Kategorien der Nutzung, z.B. beim Trinkgeschirr, bleibt Abrieb weitgehend die einzige Gebrauchsspur, während beim Kochgeschirr durch den zusätzlichen Faktor der Berührung mit dem Herdfeuer Ruß- und Schmauchspuren dazukommen. Gelegentlich anhaftende Reste des ursprünglichen Inhalts in Koch- und Vorratsgefäßen, wie Kesselstein, verbrannte Speisereste oder Kalkablagerungen, präzisieren die Art und Weise des Keramikgebrauchs. Das Bemühen des Geschirrnutzers, diese Anhaftungen durch Scheuern wieder zu entfernen, bewirkte z.T. weiteren Abrieb an der Gefäßoberfläche. Ein gleichartiger Effekt entstand durch das Bewegen des Kochgutes durch Rühren. 639 Bei manchen Familien in Ostfriesland hat sich diese Art der Sahnegewinnung als Teil der Teezeremonie erhalten. Die Sahne wird dabei mit einem speziellen Löffel von der Milch in der Schüssel abgeschöpft und "auf" den Tee in der Tasse "gelegt". Im Tee bildet die Sahne "een wolkje" (eine Wolke) und es ist umstritten, ob diese durch umrühren "zerstört" werden darf oder nicht. (Eigene Beobachtungen während zeitweiligen Wohnsitzes in Ostfriesland). 640 Jarecki 1993, 287 u. 289 Abb. 8. - Die Gefäße entstammen einer Kloake des 14. Jhdts. 641 Gelegentlich finden sich auch Gegenstände aus Holz, die entgegen ihrer eigentlichen Bestimmung für die Verwendung bei der Milchverarbeitung hergerichtet werden. In Braunschweig fand sich z.B. ein gedrechselter Holzteller, der, nachträglich mit Löchern versehen, wahrscheinlich als Sieb bzw. Seihvorrichtung gedient hatte (Rötting 1985a, 76 Abb. 39/4). 286 6. Zusammenfassung und Ergebnisse Nach der Überlieferung ist Hildesheim im Jahre 815 durch die von Otto dem Frommen veranlasste Verlegung des Bischofssitzes aus Elze an die heutige Stelle Hildesheims entstanden. Bischof Bernward vergrößerte um das Jahr 1000 die Domburg auf die doppelte Grundfläche. Ab Ende des 12. Jahrhunderts befanden sich die Domburg und das Stadtgebiet Hildesheims innerhalb einer gemeinsamen Stadtmauer. Die Geschichte Hildesheims ist gekennzeichnet durch fortdauernde Auseinandersetzungen zwischen der Herrschaft der Domburg und der Bürgerschaft der Stadt Hildesheim. Veranlasst durch Sanierungsmaßnahmen fanden in den Jahren 1986 bis 1988 umfangreiche archäologische Untersuchungen an dem noch sichtbaren Teil der sog. 'Bernwardsmauer' im Süden der Domburg statt. Befunde Die Baubefunde entsprechen weitgehend der schriftlichen Überlieferung. Es wurde ein mehrphasiges System von Wehrmauern mit Türmen ergraben, von der durch Bischof Bernward errichteten Mauer der Domburg bis hin zu Reparaturmaßnahmen an der Stadtmauer in der Neuzeit. Im einzelnen konnten Reste der bernwardinischen Befestigung mit einem Rundturm nachgewiesen werden, die z.T. noch heute im unteren Teil des Aufgehenden an der Außenseite sichtbar sind. Außerdem wurden Mauerteile der Einbeziehung der Domburg in einen gemeinsamen Mauerring mit der Stadt im 12. Jahrhundert und ein teilweiser Neubau des 13. Jahrhunderts mit einem rechteckigen Wehrturm freigelegt. Auf der Innenseite führte ab diesem Zeitpunkt ein gepflasterter 'Wächterstieg' entlang, der zu den Grundstücken des Domhofes mit einer Mauer abschloss, die die Grenze der Domimmunität darstellte. Auf den Grundstücken selbst grenzten Kloakenbauwerke an diese Mauer. Ein mehrphasiges Kloakensystem wurde vollständig ausgegraben. Gefäßkeramik Als hauptsächliche Grundlage für diese Arbeit wurde die Gefäßkeramik eingehend untersucht. Die Auswertung lieferte unter Einbeziehung lokaler, regionaler und überregionaler Aspekte zu Fragestellungen der Chronologie, Technologie und Kulturgeschichte eine Vielfalt von Ergebnissen. Reduzierend gebrannte Irdenwaren Ab 1000 bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts herrscht eine grob gemagerte, oft dickwandige Keramik vor. Sie ist handgeformt und lässt nur gegen Ende ihres zeitlichen Vorkommens gelegentlich Spuren eines Drehvorganges erkennen. Der Kugeltopf ist die fast ausschließliche Gefäßform. Ab Mitte des 11. Jahrhunderts findet eine Überschneidung und eine allmähliche Verdrängung durch schwarz-graue Ware mit mittlerer Körnung der Magerung statt. Sie ist überwiegend gedreht. Der vorherrschende Gefäßtyp ist der Kugeltopf bei abnehmender Tendenz gegenüber dem Grapen und dem Krug. Bis ins 16. Jahrhundert ist diese Ware stark vertreten und nimmt danach ab, mit letztem vereinzelten Vorkommen im 17. Jahrhundert. Sie wird durch fein gemagerte schwarz-graue Irdenware abgelöst, die vereinzelt schon im Zeitraum vom Anfang des 12. bis Ende des 15. Jahrhunderts auftaucht und erst ab Anfang des 16. Jahrhunderts häufiger vorkommt. Ihr wachsender Anteil kennzeichnet den Wandel in der Keramiktechnologie, der möglicherweise in einer aufkommenden Verwendung der Spindeldrehscheibe begründet ist. Vor allem in den Parallelund Übergangsphasen zwischen den Gruppen unterschiedlicher Magerungsart der schwarz-grauen 287 Irdenware zeigen diese oft weitgehenden formalen Übereinstimmungen. Die Herkunft der Keramik ist im lokalen bis regionalen Umfeld, analog zu Befunden aus anderen norddeutschen Städten zu suchen, da entsprechende Tonvorkommen zur Verfügung stehen (u.a. im Stadtgebiet von Hildesheim) und Töpferei z.T. nachgewiesen ist (z.B. im Weser-Leine-Bergland). In Hildesheim gibt es eine späte Gruppe der schwarz-grauen Irdenwaren. Sie ist im Zeitraum von ca. 1500 bis 1700 anzusiedeln, mit einem Schwerpunkt um 1600. Diese Ware gehört zur fein gemagerten schwarz-grauen Irdenware und weist z.T. eine flächige Ascheanflugglasur auf. Vorkommende Gefäßtypen sind vor allem Kugeltopf, Grapen und Krug, wobei die Topfformen häufig speziell dem Zweck der Heißwasserbereitung gedient haben (Kesselsteinansatz). Ihre Machart und formale Ausprägung weist gelegentlich Parallelen zur bleiglasierten Irdenware und zum Duinger Steinzeug auf, so dass eine Herstellung in deren Produktionsgebiet angenommen werden kann. Oxidierend gebrannte, unglasierte Irdenwaren Die gelbe Irdenware und die Pingsdorf-artige Ware kommen in verhältnismäßig geringer Anzahl vor. Bei der Pingsdorf-artigen Ware handelt es sich um eine bemalte Variante der gelben Irdenware. Als Herkunftsort ist für beide Varianten die Töpferregion von Duingen anzunehmen. Die Gefäßformen umfassen überwiegend Topf- und Krugformen, die in kombinierter Fertigung handgeformt und gedreht worden sind. Nach der Befundsituation sind diese Gefäße schwerpunktmäßig in die Zeit des 12. bis Anfang des 14. Jahrhunderts zu setzen. Die technologische und funktionelle Überlegenheit der schwarz-grauen Irdenwaren ließ für die gelbe Irdenware offenbar nur einen zahlenmäßig geringen Anteil in der Gesamtheit des Keramikspektrums dieser Zeit zu. Einer späteren Phase, ca. ab 1500, gehören die Grapen und Deckel an. Sie wurden zum Teil parallel bzw. gleichzeitig mit bleiglasierter Irdenware hergestellt. Die Gefäße dienten teilweise Spezialzwecken, wie z.B. die Deckel von Brätern. Die rotbraune Irdenware ist als recht inhomogene Warengruppe überwiegend ins 10. bis Anfang des 12. Jahrhunderts einzuordnen. Die Ware knüpft offenbar an die Traditionen der früh- und vormittelalterlichen Keramik an. Es ergeben sich Schwierigkeiten in ihrer überregionalen Vergleichbarkeit, deren Ursache in den unterschiedlichen, am Orte zu Verfügung stehenden Rohmaterialen zu suchen ist. Für Hildesheim ist eine Produktion direkt am Ort selbst anzunehmen, denn entsprechende Grundstoffe sind vorhanden. Eine späte Variante der rotbraunen Ware (ab 16. Jahrhundert) stellen unglasierte Gefäße dar, vor allem Deckel, die aus dem gleichen Material und in der gleichen Technik gefertigt sind, wie die zeitgleiche bleiglasierte Irdenware. Rote Irdenware tritt in zwei unterschiedlichen Ausprägungen in Hildesheim auf. Eine ältere Gruppe gehört dem 11. bis 12. Jahrhundert an und stellt eine oxidierend gebrannte Variante der ansonsten vorherrschenden reduzierend gebrannten schwarz-grauen Irdenware lokaler Produktion dar. Die jüngere Gruppe der roten Irdenware ist mit Sicherheit eine Variante der ansonsten bleiglasierten, oxidierend gebrannten Irdenware. Oxidierend gebrannte Irdenwaren mit Bleiglasur Die zahlreich auftretende, bleiglasierte unverzierte Keramik umfasst ein breites Spektrum an Gefäßtypen. Sie ist in einer älteren Variante ab ca. 1500 bis ca. 1600 fassbar, welche bis ins 17. Jahrhundert anzutreffen ist. Ab 1600 taucht eine jüngere Variante auf, die ab ca. 1700 die ältere verdrängt hat. Erst Ende des 19. Jahrhunderts kommt es mit der Verbreitung von Geschirr aus emailliertem Eisenblech innerhalb weniger Jahre zu einem Ende des Gebrauchs und der Herstellung dieser Ware. Die räumliche Nähe Hildesheims zu der Töpferregion des Weser-Leine-Berglandes und die Übereinstimmungen mit der Keramik aus den Herstellungsorten sprechen für eine sichere Herkunft von dort. In Hildesheim selbst sind keine Töpfereien aus dieser Zeit bekannt. Die zahlreich vorhandene Keramik der Weserware tritt in einer älteren und einer jüngeren Variante auf. Der Zeitpunkt dieses Entwicklungsschrittes lässt sich auf die Mitte des 17. Jahrhunderts mit dem 288 Ende des Dreißigjährigen Krieges festlegen. Im Verlaufe dessen war es zum Erliegen von Produktion und Handel der Weserware gekommen. Hildesheim gehört auch nach diesem Zeitpunkt wieder zum festen Absatzgebiet für die Weserware des 'Pottlands'. Es kommt keine anders geartete Malhornware vor, wie sie in ganz Norddeutschland regional durch neu entstandene Töpfereien produziert wurde. Die Werraware erscheint erstmalig in Befunden des 15. Jahrhunderts. Das verschwindend geringe Vorkommen der Werrakeramik im Vergleich zur Weserware lässt vermuten, dass die Nähe der Töpferzentren des Leine-Berglandes einen größeren Absatz dieser Konkurrenzprodukte nicht zuließ. Zieglerware Die Keramikgruppe der Zieglerware tritt in geringer Anzahl hauptsächlich in Form von Deckeln auf. Eine Datierung ist unabhängig von ihrer Befundsituation nur in Ausnahmefällen möglich. Die Dekorformen sind nur einem geringen Wandel unterworfen und kehren mehrfach in unterschiedlichen Kombinationen und Formen wieder. Das Auftreten und die chronologische Einordnung von Zieglerware sind an das Vorhandensein von Ziegeleien gebunden, die es im Raum Hildesheim erst ab dem 17. Jahrhundert vermehrt gibt, da genügend Natursteinmaterial für Bauzwecke verfügbar ist. Ab dieser Zeit erscheinen Gegenstände aus Zieglerware auf dem Domhof. Steinzeuge Beim Siegburger Steinzeug als Fundgegenstand von der Bernwardsmauer reicht die zeitliche Streuung von der Mitte des 14. bis ins 17. Jahrhundert. Im Fundmaterial überwiegt das schlichte Gebrauchsgeschirr. Reich verziertes Prunkgeschirr taucht bis auf eine Ausnahme nicht auf, ebenso fehlt die Variante der Siegburger Schnelle. Der einfache Krug ist die vorherrschende Gefäßform, die der Funktion als Schenk- und Trinkgeschirr, aber auch der Bevorratung dienen konnte. Die geringe Stückzahl im Vergleich zum Duinger Steinzeug ist sicherlich in dessen besserer Verfügbarkeit und der längeren Produktionszeit zu sehen. Steinzeug aus dem Westerwald taucht nur sporadisch an der Bernwardsmauer auf. Das vorhandene Westerwälder Steinzeug diente wohl der Repräsentation und wurde entsprechend sorgfältig behandelt. Die Verwendung von Mineralwasser aus Selters, z.T. bereits in der Frühphase seiner Förderung, belegen entsprechende Flaschen. Für die übrigen rheinischen Steinzeuge stellte Hildesheim offenbar keinen Markt dar. Die spärlichen Fragmente sind wahrscheinlich zufällig nach Hildesheim gelangt. Steinzeug aus den Orten Altenburg und Waldenburg in Sachsen kommt nur in wenigen Exemplaren an der Bernwardsmauer vor. Die Ware aus Duingen hatte auch in diesem Fall den entscheidenden Vorteil der räumlichen Nähe. Die sehr zahlreiche Duinger Ware spiegelt den Formenschatz und die Dekorvarianten wieder, wie sie aus Duingen selbst und anderen Fundorten bekannt sind. In der zeitlichen Einordnung ergeben sich gelegentlich leichte Abweichungen. Eine Besonderheit stellt das andern Orts nicht beobachtete Vorkommen von großvolumigen Kannen mit Gießschnauze dar. Eine Erklärungsmöglichkeit dafür bietet das Umfeld der fürstlichen Hofhaltung. Das gleiche gilt für den Gefäßtyp des Blumentopfes, der sich als Luxusgut harmonisch in diese Umgebung einfügt. Der hohe Anteil des Duinger Steinzeugs im Vergleich zum Steinzeug anderer Herkunft ist sicher in dessen ständiger Verfügbarkeit und einem vergleichsweise wohl niedrigen Preis zu sehen. Die geringe Stückzahl von Steinzeug aus Großalmerode im Hildesheimer Fundgut spricht für dessen Bedeutung als eher regionales Töpferzentrum. Möglicherweise als Beifracht der konkurrenzlosen und deshalb international verhandelten Schmelztiegel und Steinzeugkugeln gelangte aber das eine oder andere Stück in entferntere Regionen. Das spärliche Vorkommen von Bengeroder Faststeinzeug an der Bernwardsmauer ist sicherlich als 289 Indiz für dessen nur regionale Bedeutung als Töpferort zu sehen. Desgleichen hatten die Erzeugnisse des Reinhardswaldes ihr Absatzgebiet überwiegend in Ostwestfalen. Weser abwärts taucht es daher selten auf. Das Vorhandensein des Kruges aus Dieburg ist sicher eine zufällige Erscheinung. Das Absatzgebiet von Dieburg erstreckt sich hauptsächlich nach Süden, den Rhein und den Neckar hinauf. Kulturgeschichtliche Aspekte Herstellungsspuren Die Analyse der Herstellungsspuren spiegelt die Entwicklung der Keramikproduktion vom 'Hauswerk' zur 'industriemäßigen Fertigung' wider. Am Anfang stand die Befriedigung des Bedarfs an Geschirr für den eigenen Haushalt und die nächste Umgebung. Die Fertigung fand auf einfachstem technischem Niveau, bei sehr begrenzter Typenvielfalt statt. Der Brennprozess erfolgte im offenen Feldbrand oder in modifizierten Backöfen. Die Ausweitung des Abnehmerkreises auf lokaler Ebene führte zur Fertigung von Keramik als 'Handwerk' mit größeren Stückzahlen. Die Produktionsbedingungen waren nur unwesentlich weiter entwickelt. Ein Merkmal früher Produktionsphasen ist die sorgfältige Machart des einzelnen Gefäßes. Die Einführung der Blockscheibe leitete die Entwicklung von überwiegend handgeformter Keramik zur Drehscheibenware ein. Einher damit ging eine größere Vielfalt von Gefäßtypen und höhere Stückzahlen. Das Geschirr wurde in speziellen Töpferöfen, den liegenden Zwei-Kammer-Brennöfen gebrannt. Der Markt für die Keramik erweiterte sich auf die gesamte Region im Einzugsgebiet eines Töpfereiortes und wurde z.T. durch den Zwischenhandel bedient. Für Steinzeug bestand eine überregionale Nachfrage wegen der relativen Seltenheit des zur Fertigung benötigten Tonrohstoffs. Außerdem bestand ein überregionaler Markt für dekorierte bleiglasierte Ware (insbes. Weser- u. Werraware). Durch verbesserte Drehtechnik (u.a. Spindeldrehscheibe) entwickelte sich eine Massenproduktion von Keramik in ausgedehnten Töpferregionen, z.B. im sog. 'Pottland' des Weser-Leine-Berglandes. Die Keramik zeigt eine zunehmend flüchtige Arbeitsweise und eine Tendenz zu sparsamerem Maldekor. Es besteht ein Unterschied zwischen reiner Gebrauchsware für Küche und Vorratshaltung und repräsentativem Tischgeschirr, welches z.T. große Sorgfalt bei der Herstellung erkennen lässt. Nutzungsspuren Als übergreifende Nutzungsspur ist in allen Kategorien des Gebrauchs 'Abrieb' festzustellen, d.h. der Verlust von Materialsubstanz an unterschiedlichen Stellen der Gefäße. In einigen Kategorien der Nutzung, z.B. beim Trinkgeschirr, bleibt Abrieb die einzige Gebrauchsspur, während beim Kochgeschirr durch das Herdfeuer Ruß- und Schmauchspuren dazukommen. Gelegentlich anhaftende Reste des ursprünglichen Inhalts in Koch- und Vorratsgefäßen, wie Kesselstein, verbrannte Speisereste oder Kalkablagerungen, präzisieren die Art und Weise des Keramikgebrauchs. Anhaftungen durch Scheuern wieder zu entfernen, bewirkte z.T. weiteren Abrieb an der Gefäßoberfläche. Ein gleichartiger Effekt entstand durch das Rühren des Kochgutes. Eine parallele Verwendung von Holzgefäßen ist vorauszusetzen. Ungünstige Bodenverhältnisse am Fundort ließen aber leider ihre Erhaltung nicht zu. Fazit Die gesamte Ausstattung des Fundinventares der Grabungsstelle an der Bernwardsmauer unterstreicht, dass es sich bei diesem Ort um ein aus einer durchschnittlichen städtischen Bevölkerung heraus gehobenes Umfeld handelt. Trotzdem überrascht vielleicht der für einen 290 Bischöflichen Fürstensitz unerwartete relative Mangel an besonders prunkvollen oder materiell wertvollen Fundgegenständen. Für diesen Umstand kommen wohl mehrere Erklärungen in Betracht. Da es sich bei den Kulturschichten hauptsächlich um umgelagertes Material handelt, bestand sicherlich mehrfach die Möglichkeit, Wertgegenstände herauszusammeln. Für die Verfüllung der Kloake Phase C kann angenommen werden, dass es sich um die Reste von Plünderungsaktionen aus dem Dreißigjährigen-Krieg handelt. Daher ist auch hier mit wenigen Gegenständen von Wert zu rechnen. Darüber hinaus handelt es sich bei dem untersuchten Areal im Südosten der Domburg um die Wohnquartiere der weniger begüterten Domvikare und nicht um die Kurie eines Domherrn. Für die Zukunft wäre es überaus interessant, diesbezüglich einen Vergleich anstellen zu können. Vielleicht macht ein Bodeneingriff auf dem Grundstück einer ehemaligen Domherrenkurie eine archäologische Untersuchung einmal möglich. Eine interdisziplinäre Herangehensweise unter Einbeziehung von historischer Forschung, Bauforschung und Naturwissenschaften wäre dabei unbedingt wünschenswert. Die Einbindung in ein übergeordnetes Forschungsprojekt zu Domburgen und Bischofsitzen wäre außerdem auf jeden Fall eine Bereicherung der Forschungslandschaft zu diesem Themenkreis. Summary and conclusion Hildesheim came into history when the Episcopate of Elze was moved to the site of today's Hildesheim by the order of Otto der Fromme (= Otto the Pious) in 815. Around 1000 A.D. Bishop Bernward of Hildesheim extended the cathedral's castle to twice as much space as it had had before. At the end of the 12th century the site of Hildesheim and the Episcopal castle were situated within a joint town-wall. Hildesheim's history is characterized by permanent quarrels between the Episcopate and the citizens of the town. In the years 1986-88 extensive archaeological excavations took place, due to reconstruction and repair of the castles wall, the "Bernwardsmauer" (= Bernward's Wall), which is still visible on the south side of the castle. Evidences The relics of medieval and later buildings were found quite in coincidence with the sources of written history. A complex system of fortification walls and towers was found, beginning with the medieval wall, erected by Bishop Bernward, and ending up with recent measures of repair. In particular, remains of Bernward's castle walls, including a round tower, which still are visible today on the exterior surface of the wall, could be proved authentic. Additionally, parts of the 12th century’s joint town-wall of the Episcopal castle and the town and a 13th century’s partial reconstruction with a square tower were revealed. From this time on a plastered footpath for the guard led along the inner side of the wall. Another wall, serving as a garden fence along the quarters of the "Domhof" (= Episcopal courtyard), symbolized the border of the Episcopal Immunity. At the very end of the backyards buildings of cess-pits were situated next to this wall. A multiphase system of cess-pits was excavated completely. 291 Pottery The main subject of this paper is a detailed examination of the excavated pottery fragments. The analysis revealed a wide range of results for questions of chronology, technology and cultural history. Pottery burnt in reducing furnace-atmosphere From 1000 A.D. to the middle of the 12th century a coarse-grained, often thick pottery dominates. It was formed by hand and only at the end of its period of production occasionally evidences of the use of a turntable can be recognized. The sole characteristic type of pot is the "Kugeltopf" (= spherically shaped pot). From the middle of the 11th century medium-grained grey-black earthenware emerges and at last supersedes the coarse-grained one. This kind of pottery is now mostly formed with the help of a turntable. The spherical pot again is the dominating vessel-type but in decreasing numbers in favour of the [tripod / three-legged pot] and the jug. This kind of ware is quite rife up to the 16th century but thereafter declines and vanishes in the 17th century with last isolated incidences. The medium-grained ware is replaced by fine-grained grey-black earthenware, which sporadically already appears from the beginning of the 12th century up to the 15th century, and then more often turns up from the beginning of the 16th century. Its increasing numbers emphasize the change in the technology of pottery, due probably to the 'spindle-driven potter’s wheel' coming into use. The grey-black wares of different graining mainly during their parallel and transitional phases show an extensive formal correspondence. The origin of this ceramic lies in the local environment and in the region in accordance with evidences of other North-German cities, where suitable clay is present (e.g. round Hildesheim) and where pottery is proved (e.g. region of Weser-Leine-Hills). In Hildesheim a late species of grey-black ware was found. Its existence is evident from about 1500 to 1700 with a climax round 1600. This ware belongs to the fine-grained type and some examples of it show a complete glaze of flue-ash all over. The main types of vessels are spherical pots, tripods and jugs. Most of the pot-types were used to heat water (scale encrustation). Fabric and formal appearance of this late grey-black earthenware often show similarities with leadglazed earthenware and stoneware of Duingen, so that its production can also be assumed in that region. Pottery burnt in oxidizing furnace-atmosphere Yellow earthenware and Pingsdorf-fashioned ware are present only in quite small numbers. Pingsdorf-fashioned ware is the painted version of yellow earthenware. The pottery centre of Duingen probably is the region of origin for both. The variety of vessels includes mainly pots and jugs which are manufactured in a combined process of hand-modelled and wheel-made technique. The evidences from the excavation show that plain and painted yellow earthenware mainly appears from the 12th to the beginning of the 14th century. The superiority of the greyblack earthenware in technological and functional respects did apparently only allow a small proportion of yellow earthenware within the variety of ceramics as a whole in that time. Tripods and lids belong to a later period beginning about 1500. These vessels were produced mostly parallel or contemporaneous with lead-glazed earthenware. Some vessels serve a special purpose, e.g. the lids for baking or frying pots. Red-brown earthenware is a ceramic group of large varieties. Most date from the 10th to the 292 beginning of the 12th century and link to the traditions of pre- and early medieval ceramics. It is often difficult to compare examples from different regions, because of the wide range of specific local raw material, they are made of. For Hildesheim a genuine local production can be assumed, because all basic requirements are present at its site. A late variety of the red-brown earthenware (from the 16th century on) are unglazed vessels, mainly lids, which are made of the same material and in the same technique as the lead-glazed ware of the same period. Red earthenware in Hildesheim appears in two different species. The older group dates about 11th / 12th century and is a variety of the predominant grey-black earthenware but burnt in an oxidizing kiln atmosphere. The younger group definitely is an unglazed variant of the normally lead-glazed earthenware. Lead-glazed pottery burnt in an oxidizing kiln atmosphere The numerous finds of lead-glazed nondecorated earthenware show a large variety of vesseltypes. An elder variant dates from about 1500 to about 1600 and is present up to the 17th century. From 1600 a younger variant comes up and supersedes the elder one. The existence of the new type of ware lasts until the end of the 19th century, when, within a few years, dishes made of enamelled sheet-iron spread out and replaced ceramic vessels almost completely. Hildesheim’s closeness to the nearby pottery-region of the Weser-Leine-Hills and the concordances with ceramics from the places of their manufacture give a certain plea for an origin from there. In Hildesheim there are no potteries known at that time. The lead-glazed decorated type of earthenware "Weserware" is almost as numerous as the undecorated type and as well divides into an elder and a younger variant. The moment of diversion can be fixed at the end of the Thirty-Years-War. The war had had put an end to the production and trade of the "Weserware". Thereafter all over North-Germany newly established potteries produce "Weserware"-like earthenware and sell it on the regional markets. Hildesheim again belongs to the pre-war sales market of "Weserware" made in the "Pottland"-district (Weser-Leine-Hills) as no evidence of any foreign import was revealed. Another decorated lead-glazed variant of earthenware, "Werraware", was only found in very small numbers. The earliest examples appeared in evidences of the 15th century. It can be assumed that "Werraware" had only very little sales prospects compared to the superiority of the "Weserware". Brick-like earthenware (terracotta) The species of brick-like earthenware is present only in a small number, mostly as lids. Its chronology to a very high extent depends on the sites' evidences. The ornamental decoration is undergoing only very slow changes and is repeatedly coming back in different forms and combinations. The appearance and the chronology of brick-like earthenware is tightly connected to the presence of brickworks. In the region of Hildesheim brickyards at last emerged in increasing numbers from the 17th century on, because there was enough solid stone material available for building purposes. At this time objects of brick-like earthenware appear in the cathedral's castle. Stoneware Stoneware made in Siegburg was found in evidences of the 14th to the 17th century at the "Bernwardmauer". This ware mostly consists of plain everyday vessels. Except for just one piece 293 there were no rich decorated show-dishes as well as the type of the "Siegburger Schnelle" is not present. The plain jug is the dominating vessel-type, which could serve for pouring and drinking liquids and could also be used for stock purposes. The small number of stoneware from Siegburg in comparison to that from Duingen is actually due to a better availability and a longer period of production of the latter one. Stoneware of the Westerwald is very rare at the Bernwardmauer. It was probably used for representation purposes only and treated appropriately carefully. The consumption of mineral water from Selter is proved by special stoneware-bottles from there, even in the early days of its production. Stoneware from other Rhine regions was obviously not sold in Hildesheim. Vessels from Duingen still kept their advantage of being produced in a nearby region. The vast number of stoneware vessels from Duingen represents the broad variety of forms and decoration, which is known from Duingen itself and from other places containing finds from there. The chronological order occasionally shows slight differences. A special feature is the presence of high-capacity jugs supplied with a spout for pouring liquids, a kind which is not known from other places. An explanation for that might possibly be given by the castle's noble courts and households. The same may be considered to the vessel-type for the 'flowerpot', an article of luxury very well fitting into this environment. As already mentioned before, the high proportion of stoneware from Duingen in comparison to stoneware from other places of production surely is caused by its reliable availability and its probably low price. The small number of stoneware from Großalmerode at the Hildesheim site emphasizes its relevance as a more regional centre of pottery. In the same way the rare occurrence of proto-stoneware from Bengerode is a hint for that place’s only regional importance for pottery. Similarly, pottery production of the Reinhardswald-region had its sales market mostly in EastWestfalia. Down the Weser-River its presence therefore is quite seldom. The single occurrence of a jug from Dieburg certainly is accidental. The sales market for Dieburg is situated in the South of Germany, up the rivers of Rhine and Neckar. Aspects of cultural history Evidences of the process of production The analysis of the remains of the process of pottery making reflects the development of ceramic production from house-made pots to an 'industrialized' manufacture. At the beginning stood the satisfaction of the need for dishes for the potter’s own household and in some cases for that of the neighbours. The making was managed on quite a low level of technology for a very limited variety of vessel-types. The process of burning was carried out in the open fire or in modified baking ovens. Increasing numbers of customers within the local region led to ceramic production as a handicraft with a higher output. The conditions of making had undergone only very little development so far. One characteristic of the early production is the accurate making of the individual vessel. The introduction of the potter’s wheel led from mainly hand formed to wheel made pottery. This development was accompanied by a larger variety of vessel types and by higher amounts. The pots were now burnt in a new type of oven with two chambers lying one behind the other. The local market for ceramics spread out to the whole region around a potter's village and was cared for also by intermediate trade to a certain extend. 294 For stoneware there was a supra-regional demand anyway because of the rareness of its raw material. A similar widespread demand for lead-glazed decorated earthenware existed, especially for "Weserware" and "Werraware". With the help of an improved turntable-technique (e.g. the spindle driven potter’s wheel) a mass-production of ceramics in large pottery regions grew up, e.g. in the "Pottland" of the Weser-Leine-Hills. Pottery of this time shows an increasing hastiness of making and a tendency towards thriftier decoration. A difference had come up between plain every-day pottery for kitchen and storage devices and the dishes for representation, which mostly show a very accurate way of manufacture. Evidences of usage The superior evidence in all categories of usage is abrasion , i.e. the loss of material from different parts of the vessel's surface. In some categories of usage, e.g. drinking vessels, abrasion remains as the only evidence, whereas upon pots and pans for cooking soot and smoke from the open fire in the kitchen add to this. Sometimes remains of the original content of the vessels, e.g. burnt food, scale encrustation or other calcareous deposits, specify the kind of usage. Additional abrasion occurred when encrustations had been tried to be removed by rubbing the vessel's surface. The same effect was produced by stirring the content of the vessels. The usage of wooden containers parallel to ceramic ones can be supposed. Unfavourable soil conditions unfortunately prohibited their preservation at the Bernwardsmauer. Results The quality of the finds as a whole from the excavation at the Bernwardsmauer underlines the outstanding position of this site compared to places of average urban population. Although one might be surprised by the unexpected lack of particularly magnificent or materially valuable objects at an Episcopal court. Probably there are several reasons to explain this phenomenon. First, for the cess-pit phase C can be estimated that it consists of the remains of Thirty-YearsWar's pillaging. Therefore only few things of value were to be expected there. Second, the explored location in the Southeast of the Episcopal castle belonged to the quarters of the less propertied vicars of the cathedral and was not the courtyard of a canonical nobleman. For the future it may be a project of great interest to be able to compare these two different types of quarters. In case of earthworks on the grounds of a former canonical courtyard further archaeological excavations may become possible one day. An interdisciplinary approach, tightly joint with historical investigation, archaeology of buildings and natural sciences has to be an essential demand towards such a project. Attached to a superior scientific research project about Episcopal castles and courts this will be in any case an enrichment to studies of this topic. 1 7. Literatur A contribution to medieval archeology: Texte des Symposions "Woning en huisraad in de Middeleeuwen" Rotterdam 1973. - Rotterdam Papers 2, 1975 AK-NIEDERSACHSEN (Hg.) (2005): Hauswerk, Handwerk, Manufaktur. Beiträge zum Schwerpunktthema. Archäologie in Niedersachsen 8, 2005 AK-NIEDERSACHSEN (Hg.) (2006): Essen und Trinken. Beiträge zum Schwerpunktthema. - Archäologie in Niedersachsen 9, 2006 ALBERTI, LEON BATTISTA (1450): Über das Hauswesen. 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Führer und Schriften des Rheinischen Freilichtmuseums - Landesmuseum für Volkskunde Nr. 43, 69-85 STEPHAN, HANS-GEORG (1991c): Flaschen - Ein Streifzugdurch die Entwicklungsgeschichte einer Gefäßform von den Anfängen bis zur Barockzeit. - Glasherstellung in Nienburg. 100 Jahre Wilhelmshütte 1891- 1991, 207-241 STEPHAN, HANS-GEORG (1992): Keramik der Renaissance im Oberweserraum und an der unteren Werra. - Beiträge der Archäologie zur Erforschung der Sachkultur der frühen Neuzeit. - Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters, Beiheft 6 STEPHAN, HANS-GEORG (1993): Zur Verbreitung von Werra- und Weserware der Renaissance in in Europa und der Neuen Welt. Überlegungen zur Interpretation archäologischer Fundkarten und zum Nachweis von Handel sowie anderen Formen der Mobilität von Gebrauchsgut. - Archäologie des Mittelalters und Bauforschung im Hanseraum (Festschrift G.P. Fehring), 297-309 STEPHAN, HANS-GEORG (1995a): Die Gebrauchskeramik der Glashütte Steimcke im Bramwald. 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Hetjens-Museum Deutsches Keramikmuseum Düsseldorf, 4-8 1 8. Katalog der Keramik Die Keramik im Katalog stellt lediglich eine Auswahl der untersuchten Gefäße und Gefäßfragmente dar. Die vollständige Auflistung aller Katalognummern als Volltext hätte den Umfang der vorliegenden Arbeit vom Volumen her gesprengt. Es wird daher nur die am besten erhaltene und daher am ausführlichsten beschriebene Keramik nach der im Text vorgenommenen Einteilung vorgestellt. Es sind alle jeweils vorkommenden Gefäßtypen und alle sonstigen merkmalsrelevanten Varianten mit mindestens einem Exemplar vertreten. Außerdem enthält der Katalog alle im Text und im Abbildungsteil aufgeführten Individuen. Die in a) angeführte Fundnummer ist gleichlautend mit dem Befund, der den einzelnen Fund enthalten hat. Auf diese Weise ist eine unmittelbare gegenseitige Zuordnung möglich. Zum Teil ist, durch einen Punkt getrennt, eine weitere Zahl als laufende Nummer angefügt (z.B. 'FNr. 164.5'). Die einzelne Katalognummer gliedert sich in die im Folgenden aufgelisteten Abschnitte bzw. Kategorien: Katalognummer a) Gefäßtyp, bei Bedarf nähere Bestimmung der Warenart (z.B. 'Faststeinzeug'), (evtl. nähere geografische Herkunftsbezeichnung), (Fund- bzw. Befundnummer aus der Grabung) b) Zustand: Erhaltungsgrad in Prozent, ggflls. Umfang der Restaurierung c) Maße: RDm (Randdurchmesser); BDm (Bodendurchmesser); Dm max. (größter Durchmesser); H (Gefäßhöhe: mit Ausrufezeichen = ursprüngliche originale Gefäßhöhe, sonst = erhaltene Höhe, z.B. für Grapen ohne erhaltene Beine); L / B (Länge / Breite bei eckigen Gegenständen) d) Formale Merkmale: Randform; Gefäßform; Halsform; Handhabe; Ausguß / Lochung; Boden- / Fußform e) Beschaffenheit des Scherbens: Brandführung (ox = oxidierend, red. = reduzierend), Farbton nach RAL-Tafel, Magerungskörnung (außer bei schwarz-grauer Irdenware); Oberflächenbeschaffenheit außen, Farbton; dto. innen, Farbton f) Dekor: plastischer Dekor auf den jeweiligen Gefäßzonen; Malhorn- bzw. Pinseldekor (Farbton nach RAL-Tafel) auf den jeweiligen Gefäßzonen g) Technische Details, Herstellungsmerkmale h) Gebrauchsspuren i) Bemerkungen, Sonstiges, Literaturverweise j) Abbildung der Katalognummer im Tafelteil In der Regel entspricht die Reihenfolge der einzelnen Begriffe im Katalog dem dargestellten Muster. Wenn für eine Kategorie keine Merkmale vorliegen, wird diese nicht aufgeführt. 8.1. Schwarz-graue Irdenware mit grob gekörnter Magerung Kat.Nr.: 1 a) Grapen (FNr. 435) b) Scherbe 2 d) Bandhenkel, breit, profiliert e) Scherben red., RAL 7032; außen RAL 7039 f) Henkel: 3 Fingerstriche längs g) stw. Sand-gemagert Kat.Nr.: 2 a) Kugeltopf (FNr. 167.1) b) Scherbe c) RDm: 17cm; H: 5cm d) ausbiegender Rand, verdickt e) Scherben red., RAL 7022; außen geglättet, RAL 7022/3012; innen geglättet, RAL 7022/3012 g) Rand: Drehspuren, Knetspuren; Schulter: innen Fingernagelspuren i) sekundär gebrannt j) Taf. 1 Kat.Nr.: 3 a) Kugeltopf (FNr. 167.1) b) Scherbe c) RDm: 22cm; H: 3,8cm d) ausbiegender Rand e) Scherben red., RAL 7011; außen geglättet, RAL 7039; innen geglättet, RAL 7006 f) Hals: Drehriefe g) Rand: Drehspuren; Magerung: Granitgrus j) Taf. 1 Kat.Nr.: 4 a) Kugeltopf (FNr. 167.1) b) Scherbe c) RDm: 16cm d) abknickender Lippenrand, horizontal abgestrichen e) Scherben red., RAL 7044; außen rauh, RAL 7039; innen rauh, RAL 7039 g) handgeformt; Schulter: Grat innen u. außen (Fingerspuren durch Formung); Kalk-gemagert Kat.Nr.: 5 a) Kugeltopf (FNr. 169.1) b) geklebt, 40 % c) RDm: 11cm; Dm max.: 11,5cm; H: 9cm ! d) ausbiegender Rand, außen gerillt; Gefäßform bauchig; Linsenboden e) Scherben red., RAL 7022; außen geglättet, RAL 7037/1019; innen geglättet, RAL 1019/7023 g) Kalkstein-Magerung; Wandg.: innen Finger-, außen Formholzspuren i) sekundär gebrannt (tw. im Bruch); ähnl. Schultz 1965, 258/1 j) Taf. 1 Kat.Nr.: 6 a) Kugeltopf (FNr. 173.1) b) Scherbe c) RDm: 22cm d) ausbiegender Lippenrand, nach außen abgestrichen e) Scherben red., RAL 7011; außen geglättet, RAL 7023; innen geglättet, RAL 7006 g) handgeformt, Glättspuren, Kalkgrus-gemagert Kat.Nr.: 7 a) Kugeltopf (FNr. 198.1) b) 3 Scherben, geklebt c) RDm: 23cm d) abknickender Trichterrand, schräg abgestrichen e) Scherben red.; außen geglättet, RAL 7030; innen geglättet, RAL 7030 g) handgeformt; Wandg.: Finger- u. Glättspuren, innen Fingereindruck; Sand-gemagert i) sekundär gebrannt Kat.Nr.: 8 a) Kugeltopf (FNr. 441) b) 2 Scherben c) RDm: 14cm d) Trichterrand, verjüngt e) Scherben red., RAL 1013; außen geglättet, RAL 7011; innen geglättet, RAL 7011 g) stark Kalksteingrus-gemagert; Rand: Ascheglasur-Tropfen Kat.Nr.: 9 a) Kugeltopf (FNr. 442) b) Scherbe c) RDm: 22cm; H: 5,3cm d) horizontal ausbiegender Rand e) Scherben red., RAL 7011; außen geglättet, RAL 7039; innen geglättet, RAL 7030 g) Rand: Drehspuren; tw. dickwandig (am Hals 1,6cm); Granitgrus-gemagert j) Taf. 1 Kat.Nr.: 10 a) Kugeltopf (FNr. 442) b) geklebt, 10% c) RDm: 22cm; H: 14,2cm d) ausbiegender Lippenrand e) Scherben red., RAL 7010; außen geglättet, RAL 8015; innen geglättet, RAL 8025 g) Rand: Drehspuren, Fingernagelspuren h) Schmauchspuren j) Taf. 1 Kat.Nr.: 11 a) Kugeltopf (FNr. 449) b) Scherbe c) RDm: 14,5cm; H: 5,6cm d) ausbiegender Lippenrand e) Scherben red., RAL 7038; außen geglättet, RAL 7022; innen geglättet, RAL 7010 j) Taf. 1 Kat.Nr.: 12 3 a) Kugeltopf (FNr. 449) b) Scherbe c) RDm: 17cm d) abknickender Rand, gerundet e) Scherben red., RAL 7030 ; außen geglättet, RAL 7022; innen geglättet, RAL 1019 g) handgeformt; Knet-/Glättspuren; Sand-gemagert Kat.Nr.: 13 a) Kugeltopf (FNr. 461) b) Scherbe d) Gefäßform bauchig e) Scherben red., RAL 7030; außen geglättet, RAL 9007; innen uneben, RAL 7030 f) Hals: Drehriefen g) handgeformt/gedreht; Knetspuren; Sand-/Kalk-gemagert h) außen teerartige Rußanhaftung, tw. in den Scherben eingedrungen Kat.Nr.: 14 a) Kugeltopf (FNr. 466) b) Scherbe c) RDm: 11cm d) ausbiegender Lippenrand, hoch e) Scherben red., RAL 7030; außen geglättet, RAL 7010; innen uneben, RAL 7023 f) Hals/Schulterumbruch: schmale Halbrundleiste g) gedreht, tw. sehr grob Steingrus-gemagert; hart gebrannt Kat.Nr.: 15 a) Schale (FNr. 461) b) Scherbe c) RDm: 21cm d) aufgestellter Rand, horizontal abgestrichen; Gefäßform flach e) Scherben red., RAL 7023/8004; außen geglättet, RAL 7022; innen geglättet, RAL 7022 g) handgeformt, Sand-gemagert, Scherben gemantelt Kat.Nr.: 16 a) Schüssel (FNr. 474) b) Scherbe c) RDm: 38cm d) leichter Wulstrand e) Scherben red., RAL 7044; außen rauh, RAL 7022; innen geglättet, RAL 7022 g) Sand gemagert; innen 4 cm unterm Rand fein geglättet, "Ausrutscher" vom Formholz Kat.Nr.: 17 a) Schüssel/Kumpf (FNr. 192.1) b) Scherbe c) RDm: 25cm d) horizontal nach innen wulstig abgestrichener Rand e) Scherben red., RAL 7030; außen uneben, RAL 7022; innen geglättet, RAL 7022 g) handgeformt; Fingerspuren; Kalk/Sand-gemagert Kat.Nr.: 18 a) Topf (FNr. 421) b) 3 Scherben d) Gefäßform bauchig e) Scherben red., RAL 7023; außen uneben, RAL 7022; innen uneben, RAL 7022 f) Wandg.: unregelmäßiger, tw. diagonaler Kammstrich g) handgeformt; Sand-gemagert; Knet-/Glätt-/Formholzspuren, tw. Kammstrich innen h) starker Rußansatz innen und tw. im Bruch Kat.Nr.: 19 a) Tüllenkanne (FNr. 050.1) b) 2 Scherben c) RDm: 15cm d) weit ausbiegender Rand, nach außen flach abgestrichen; Gefäßform bauchig; kurze Röhrentülle e) Scherben red., RAL 7037; außen geglättet, RAL 7039; innen rauh, RAL 7010 g) handgeformt; Sand-gemagert; Tülle in Loch eingesetzt, sorgfältig innen und außen verstrichen Kat.Nr.: 20-82 Weitere Gefäße und Gefäßfragmente der grob gemagerten schwarz-grauen Irdenware. 4 8.2. Schwarz-graue Irdenware mit Magerungspartikeln mittlerer Körnung Kat.Nr.: 83 a) Deckel (FNr. 102.1) b) Scherbe c) RDm: 23cm d) glatt gedrehter Rand; Gefäßform plan e) Scherben red., RAL 1019; außen glatt, RAL 7023; innen uneben, RAL 7023 f) Rand: flache Drehriefen g) gedreht; Sand-gemagert; unten am Rand geglättet Kat.Nr.: 84 a) Deckel/Schale (FNr. 455) b) Scherbe c) RDm: 15cm d) einbiegender Rand; Gefäßform flach e) Scherben red., RAL 7023; außen glatt, RAL 7039; innen glatt, RAL 7039 g) gedreht; stw. grob Sand-gemagert; Schnittspuren außen Kat.Nr.: 85 a) Grapen (FNr. 050.1) b) 2 Scherben c) RDm: 20cm d) ausbiegender Lippenrand, abgesetzt, gekehlt; Gefäßform bauchig; Linsenboden e) Scherben red., RAL 7044; außen glatt, RAL 7037; innen glatt, RAL 7037 f) Schulter: Drehriefen g) gedreht; gering Sand-gemagert; Fuß: Fingereindruck außen, innen Längsfurche h) Schmauchspuren, Fuß rot gebrannt, abgebrochen genutzt Kat.Nr.: 86 a) Grapen (FNr. 070.1) b) ergänzt, 80 % c) RDm: 13cm; Dm max.: 17,5cm; H: 17,5cm d) ausbiegender Dornrand, gekehlt; Gefäßform kugelig; Halsform kegelig, eingezogen; rd-st Bandhenkel, profiliert; Linsenboden e) Scherben red., RAL 7034; außen geglättet, RAL 7012; innen geglättet, RAL 7012 f) Hals: Drehriefen g) getrennt handgeformt/gedreht; Boden/Wandg.: diagonale Knet- spuren; Rand/Hals: Formholzspuren, beim Brand leicht verzogen h) Schmauchspuren, innen Kesselsteinansatz Kat.Nr.: 87 a) Grapen (FNr. 338) b) Scherbe d) Gefäßform bauchig; Bandhenkel (fehlt) e) Scherben red., RAL 7030; außen Anflugglasur, RAL 7022; innen glatt, RAL 7036 f) Henkelansatz: 6 symmetrisch angeordnete Fingereindrücke (3 erhalten); Schulter: 2fach Rollstempeldekor, dazw. Wellenlinie g) gedreht; Wandg.: innen und außen tw. schwache Drehriefen; gering Sand-gemagert; Ascheanflugglasur Kat.Nr.: 88 a) Grapen (FNr. 413) b) 2 Scherben d) Gefäßform bauchig; Halsform eingezogen; Linsenboden e) Scherben red., RAL 7032; außen glatt, RAL 7023; innen glatt, RAL 7030 f) Hals: Drehriefen g) getrennt handgeformt/gedreht; Füße: Längsfurche innen; Sand- gemagert mit organischen Partikeln; Wandg.: Knetspuren h) Schmauchspuren; innen teerartig verbrannte Speisereste (?) Kat.Nr.: 89 a) Grapen (FNr. 460) b) 2 Scherben d) Linsenboden e) Scherben red., RAL 7030; außen glatt, RAL 7030; innen glatt, RAL 7030 g) handgeformt; Sand-gemagert; Füße: flache Längsfurche außen h) außen Schmauchspuren, innen teerartig verbrannter Inhalt i) Füße ähnlich bzw. von Metallgrapen kopiert Kat.Nr.: 90 a) Grapen (FNr. 468) b) Scherbe d) Linsenboden e) Scherben red., RAL 7030; außen glatt, RAL 7023; innen glatt, RAL 7023 g) Fuß: Längsfurche innen (Formung durch Daumen), 2 Längsfurchen außen (Zeige- + Mittelfinger gegengehalten), umgeschlagen Kat.Nr.: 91 a) Kachel (FNr. 044.1) b) geklebt, 10 % c) RDm: 11,5cm d) Wulstrand, nach innen abgestrichen; Gefäßform bauchig (Topfkachel); Halsform trichterförmig e) Scherben red., RAL 7034; außen glatt, RAL 7039; innen glatt, RAL 7039 f) Hals: schwache Drehriefen g) gedreht; Stzg.-artig hart gebrannt; Ascheanflugglasur; Sand-gemagert h) Rußspuren 5 Kat.Nr.: 92 a) Krug (FNr. 047.1) b) geklebt, 50% c) BDm: 7cm; Dm max.: 10,8cm; d) Gefäßform bauchig; Halsform eingezogen; ausgezogener Standring e) Scherben red/ox, RAL 1002; außen rauh, RAL 9007; innen rauh, RAL 9007 f) Hals gerieft; Bauch leicht diagonal kanneliert g) nachlässig gearbeiteter Standring; Scherben: stw. organische Einschlüsse; Oberfläche: körnig, metallischer Glanz j) Taf. 1 Kat.Nr.: 93 a) Krug (FNr. 127.1) b) geklebt, 30% c) BDm: 7,4cm d) Gefäßform bauchig; Halsform eingezogen; ausgezogener Standring e) Scherben red., RAL 7030; außen rauh, RAL 7037; innen rauh, RAL 7037 f) Hals u. Schulter gerieft; Bauch sichelförmig kanneliert g) nachlässig gearbeiteter Standring; Oberfläche: körnig, tw. Ascheanflugglasur j) Taf. 1 Kat.Nr.: 94 a) Krug (FNr. 130.1) b) Scherbe d) Wulsthenkel, tordiert e) Scherben red., RAL 1013; außen glatt, RAL 7011; innen g) Sand-gemagert; Henkel als 'Tau' verdreht Kat.Nr.: 95 a) Krug (FNr. 167.1) b) Scherbe c) RDm: 11cm d) steiler Dornrand, leicht gekehlt; Gefäßform bauchig; Halsform zylindrisch e) Scherben red., RAL 7032; außen glatt, RAL 7037/9007; innen glatt, RAL 7039 f) Hals: scharfe Drehriefen; Schulter: Leiste mit Fingertupfen, einzelne Fingertupfen g) gedreht; Sand-gemagert; Oberfläche: tw. metallisch glänzend Kat.Nr.: 96 a) Krug (FNr. 174.1) b) Scherbe c) BDm: 13cm d) Standleiste, hohl e) Scherben red., RAL 7030; außen geglättet, RAL 7023; innen glatt, RAL 7030 g) gedreht; Standleiste schräg nach außen anmodelliert, Glätt- spuren; Sand-/Kalk-gemagert Kat.Nr.: 97 a) Krug (FNr. 299) b) 2 Scherben d) Gefäßform kugelig; 3 Standleisten, platt e) Scherben red., RAL 7044; außen uneben, RAL 9007/7030; innen uneben, RAL 7011 g) tw. handgeformt; gering Sand-gemagert; Standleisten aus der Wandg. getrieben und gekniffen h) Standleiste: Abrieb i) s. Kat.-Nr. 782 Kat.Nr.: 98 a) Krug (FNr. 336) b) Scherbe c) Dm max.: > 25cm d) Gefäßform bauchig; Halsform leicht kegelig; Bandhenkel, profiliert e) Scherben red., RAL 1034; außen glatt, RAL 7006; innen uneben, RAL 7006 f) Hals/Schulter: Rollstempeldekor (Keile) g) gedreht; gering Sand-gemagert; Henkel schief angesetzt; Dekor im Henkelbereich verwischt Kat.Nr.: 99 a) Krug (FNr. 395) b) geklebt, 10 % c) BDm: 7cm; Dm max.: 10cm d) Gefäßform bauchig; 4 Standleisten e) Scherben red., RAL 1034; außen uneben, RAL 7013; innen uneben, RAL 7013 f) Wandg.: diagonale Kannelierung g) gedreht/handgeformt; gering Sand-gemagert; Ascheanflugglasur innen und außen; Standleisten aus Fuß-Kante gezogen Kat.Nr.: 100 a) Krug (FNr. 411) b) 2 Scherben c) BDm: 7,5cm d) Gefäßform bauchig; Wellenfuß, hohl e) Scherben red., RAL 7011; außen geglättet, RAL 7011; innen uneben, RAL 7023 f) Wandg.: leicht schräg kanneliert g) gedreht; tw. fein Sand-gemagert, stw. Ascheanflugglasur; Fuß: mit Formholz am Boden nach außen getrieben h) starker Kalkansatz innen i) vgl. [FNr. 411 ff] Kat.Nr.: 101 a) Krug (FNr. 421) b) Scherbe c) BDm: 9cm d) Standlappen e) Scherben red., RAL 7044; außen uneben, RAL 6 7030; innen uneben, RAL 7030 f) Wandg.: senkr. Linien aus Fingereindrücken g) Sand-gemagert; Standlappen aus der Bodenkante gezogen und modelliert, nach innen umgeschlagen Kat.Nr.: 102 a) Krug (FNr. 455) b) 3 Scherben, tw. geklebt c) BDm: 7cm d) unterbrochene Standleiste e) Scherben red., RAL 7030; außen glatt, RAL 7037; innen rauh, RAL 7030 f) Wandg.: leicht schräg kanneliert g) Sand-gemagert; Standleiste in 4 getrennten Abschnitten aus der Wandg. gekniffen; Scherben gemantelt Kat.Nr.: 103 a) Kugelbauchkanne (FNr. 043.1) b) tw. geklebt, 30 % c) RDm: 9cm; Dm max.: 18cm d) aufgestellter Dornrand; Gefäßform kugelig; Halsform trichterförmig; rd-st Bandhenkel, profiliert; Gießschnauze; 3 Standleisten, flach e) Scherben red., RAL 7006; außen glatt, RAL 7022/9007; innen glatt, RAL 7011 f) Rand: Rollstempeldekor, Dornleiste gekniffen; Hals: Rollstempel; unterm Henkel: Fingereindrücke; Schulter: Wellenritzlinie zw. Rollstempelbändern g) gedreht; gering Sand-gemagert; tw. Ascheanflugglasur, Dekor tw. überlagernd; Henkel: seitl. geführte Fingerkniffe; Wandg.: Stapelspur i) Standleisten vgl. Kat.Nr. 782 Kat.Nr.: 104 a) Tüllenkanne (FNr. 167.1) b) geklebt, 20 % c) RDm: 11,5cm; Dm max.: 22cm; H: 11cm d) weit ausbiegender Lippenrand; Gefäßform bauchig; 2 Bandhenkel aus dem Rand, profiliert; Tülle e) Scherben red., RAL 7030; außen glatt, RAL 7030/7022; innen glatt, RAL 7030 f) Schulter: Drehriefen; Henkel: 3 Fingerstriche oben längs, 5 senkrechte Fingerstriche am Ansatz g) getrennt handgeformt/gedreht; Sand-gemagert; Tülle: geschnitten und eingesetzt i) wg. 2 Henkeln eigentlich Gefäßtyp 'Tüllenamphore' Kat.Nr.: 105 a) Vierpaßkrug (FNr. 069.1) b) ergänzt, 80 % c) RDm: 5/13cm; BDm: 8,5cm; Dm max.: 11,5cm; H: 15,5cm ! d) Rand 4fach eingeschlagen; Gefäßform bauchig; Halsform eingezogen; u-rd-st Bandhenkel, profiliert, schmal; 4 Gießschnauzen (wg. Randform); Standfuß, plan e) Scherben red/ox, RAL 7044; außen glatt, RAL 7039/1001; innen glatt, RAL 7039/1001 f) Hals: 6 umlaufende Rillen g) Fuß: konzentrische Drahtspuren; Oberfläche ungleichmäßig i) Oberfläche stw. plattig abgeplatzt j) Taf. 2 Kat.Nr.: 106 a) Kugeltopf (FNr. 133.1) b) Scherbe d) Gefäßform bauchig; Standknubben e) Scherben red., RAL 7032; außen uneben, RAL 7032; innen uneben, RAL 7044 g) handgeformt; Knubbe angesetzt; Wandg.: Knet-/Glättspuren; Sand- gemagert, stw. grobe Partikel h) Knubbe: Abrieb Kat.Nr.: 107 a) Kugeltopf (FNr. 140.1) b) 2 Scherben, geklebt c) Dm max.: ca. 22cm; d) Gefäßform bauchig; Halsform kegelig e) Scherben red., RAL 7032; außen uneben, RAL 7030; innen uneben, RAL 7044 f) Hals: Drehriefen; Schulter: Zick-Zack Ritzlinie g) getrennt gedreht/handgeformt; stark Sand-gemagert; Wandg.: außen Knet-/Glättspuren, innen Formholzspuren Kat.Nr.: 108 a) Kugeltopf (FNr. 167.1) b) Scherbe c) Dm max.: ca. 23cm d) Gefäßform bauchig; Halsform kegelig e) Scherben red., RAL 7035; außen uneben, RAL 7023; innen uneben, RAL 7035 f) Hals/Schulter: Drehriefen g) getrennt handgeformt/gedreht; Wandg.: Knet-/Dreh-/Formholzspuren innen und außen; Sand-gemagert j) Fototaf. 1 Kat.Nr.: 109 a) Kugeltopf (FNr. 167.1) b) 2 Scherben, geklebt c) Dm max.: 16cm d) Gefäßform bauchig; Halsform eingezogen e) Scherben red., RAL 7044; außen geglättet, RAL 7037; innen geglättet, RAL 7030 f) Schulter: umlaufende Leiste mit Fingerkniffen g) getrennt handgeformt/gedreht; Schulter: Montierund Formholzspuren; Sand-gemagert, stw. grobe Partikel Kat.Nr.: 110 a) Kugeltopf (FNr. 174.1) 7 b) Scherbe c) RDm: 23cm d) horizontal ausbiegender Rand; senkr. Bandhenkel "aus d. Rand gezogen", breit e) Scherben red., RAL 7032/3012; außen geglättet, RAL 7022; innen uneben, RAL 7022 g) handgeformt; Glätt-/Knetspuren; Sand-gemagert, unter der Oberfläche rot gemantelt Kat.Nr.: 111 a) Kugeltopf (FNr. 183.1) b) 3 Scherben c) RDm: 20cm d) ausbiegender Lippenrand, nach außen scharf abgestrichen; Gefäßform bauchig e) Scherben red., RAL 7032/7030; außen geglättet, RAL 7011; innen geglättet, RAL 7026 f) Schulter: ausgeprägte Drehriefen mit Fingernagelspuren g) handgeformt/gedreht; Formholzspuren innen; Sand-gemagert, Scherben gemantelt Kat.Nr.: 112 a) Kugeltopf (FNr. 419) b) Scherbe c) Dm max.: ca. 16cm d) Gefäßform bauchig e) Scherben red., RAL 7032; außen glatt, RAL 7032/7011; innen glatt, RAL 7011 f) Schulter: Drehriefen mit 2fach Linie aus Formholzeindrücken g) gedreht; Sand-gemagert, Oberfläche außen gesprenkelt Kat.Nr.: 113 a) Kugeltopf (FNr. 421) b) Scherbe c) Dm max.: ca. 20cm d) Gefäßform bauchig e) Scherben red., RAL 7011; außen glatt, RAL 7011; innen geglättet, RAL 7037 f) Schulter: Rädchendekor (Rechtecke), breite Drehriefen, Rädchendekor (s. o.) g) getrennt handgeformt/gedreht; Sand-gemagert, Scherben hell gemantelt; Wandg.: innen Formholzspuren Kat.Nr.: 114 a) Kugeltopf (FNr. 422) b) ergänzt, 70 % c) RDm: 23,5cm; Dm max.: 27,7cm; H: 19cm ! d) abknickender Kremprand; Gefäßform kugelig; Linsenboden e) Scherben red., RAL 1013; außen Drehriefen, RAL 7044; innen glatt, RAL 1013 g) gedreht; Boden: Knetspuren; am Umbruch: Schnittspuren, Stapelspur; Schulter: glatt h) Ruß- und Schmauchspuren, etwas Kesselsteinansatz j) Taf. 2 Kat.Nr.: 115 a) Kugeltopf (FNr. 461) b) Scherbe d) Gefäßform bauchig; Halsform eingezogen e) Scherben red., RAL 7030; außen uneben, RAL 7030; innen uneben, RAL 7030 f) Hals/Schulter: deutliche bis schwache Drehriefen g) getrennt handgeformt/gedreht; Sand-gemagert; Oberfläche tw. beulig, innen unregelmäßige Formholzspuren Kat.Nr.: 116 a) Kugeltopf (FNr. 461) b) Scherbe d) Gefäßform bauchig e) Scherben red., RAL 7044; außen geglättet, RAL 7043; innen geglättet, RAL 7043 f) Schulter: breite Drehriefen g) handgeformt/gedreht; Schulter: Glätt-/Dreh-/Formholzspuren (=Absatz); Sand-gemagert Kat.Nr.: 117 a) Öllampe (FNr. 050.1) b) 10 % c) RDm: 8cm; BDm: 4,5cm; H: 3,3cm ! d) Glattrand; Gefäßform flach; Planboden e) Scherben red., RAL 1013; außen glatt, RAL 7030; innen glatt, RAL 7030 g) gedreht; gering Sand-gemagert, tw. schwarze Körner; Wandg.: innen leichte Ascheanflugglasur; Boden: Schnittspuren h) Ruß- und Schmauchspuren innen und außen i) Oberfl. stw. abgeplatzt Kat.Nr.: 118 a) Schale (FNr. 136.1) b) 2 Scherben c) RDm: 19cm d) Lippenrand, horizontal scharf abgestrichen e) Scherben red., RAL 7037; außen glatt, RAL 7036; innen glatt, RAL 7030 f) Rand: Rädchendekor (Quadrate) auf der horizontalen Fläche, seitlich Fingereindrücke g) gedreht; Sand-gemagert, Scherben hell gemantelt; tw. Ascheanflugglasur Kat.Nr.: 119 a) Schale (FNr. 174.1) b) Scherbe c) RDm: 39cm d) verdickter Rand, horizontal abgestrichen e) Scherben red., RAL 7030/7032; außen uneben, RAL 7037; innen geglättet, RAL 7037 8 g) handgeformt; Scherben gemantelt, Sand-gemagert; Getreidekornabdruck außen am Rand Kat.Nr.: 120 a) Schale (FNr. 210.1) b) ergänzt, 50 % c) RDm: 27cm; H: 8,5cm ! d) ausbiegender Kremprand; Gefäßform flach; Linsenboden e) Scherben red., RAL 7044; außen geglättet, RAL 7037; innen geglättet, RAL 7037 f) Rand: Wellenkammritzung g) gedreht; Boden: Riefen; Wandg.: Drehspuren j) Taf. 2 Kat.Nr.: 121 a) Schüssel (FNr. 136.1) b) Scherbe c) RDm: 28cm d) Wulstrand, horizontal abgestrichen e) Scherben red., RAL 7032; außen glatt, RAL 7037; innen glatt, RAL 7039 f) Rand: Rollstempeldekor (Rechtecke) auf der horizontalen Fläche, Fingereindrücke außen g) gedreht; gering Sand-gemagert; Ascheanflugglasur Kat.Nr.: 122 a) Schüssel (FNr. 339) b) Scherbe c) RDm: 25cm d) Wulstrand, horizontal flach gerundet e) Scherben red., RAL 7030; außen glatt, RAL 7011; innen glatt, RAL 7030 f) Rand: Rollstempeldekor (Quadrate) auf der Lippe, außen Fingerkniffe girlandenartig von oben nach unten g) gedreht; Sand-gemagert; umlaufende Fingernagelspur innen unterm Rand Kat.Nr.: 123 a) Schüssel (FNr. 423) b) Scherbe c) RDm: 38cm d) Wulstrand, horizontal leicht abgestrichen e) Scherben red., RAL 7044; außen uneben, RAL 7043; innen glatt, RAL 7043 g) gedreht; stark Sand-gemagert; dicke Wandg. (1,5 cm) Kat.Nr.: 124 a) Topf (FNr. 061.1) b) Scherbe c) BDm: 12cm d) Gefäßform bauchig; Planboden e) Scherben red., RAL 1013; außen glatt, RAL 7012; innen glatt, RAL 7030 f) Wandg.: Drehriefen g) gedreht; schwarz Sand-gemagert Kat.Nr.: 125 a) Topf (FNr. 133.1) b) Scherbe c) BDm: 15cm d) Planboden e) Scherben red., RAL 7032; außen geglättet, RAL 7030; innen glatt, RAL 7032 g) gedreht; Sand-gemagert, stw. Ziegelgruspartikel; Boden: Draht-/Schnittspuren h) Ruß- und Schmauchspuren, Kesselsteinansatz Kat.Nr.: 126 a) Topf (FNr. 421) b) Scherbe c) RDm: 12cm d) Trichterrand mit Lippe, gekehlt e) Scherben red., RAL 7044; außen glatt, RAL 7011; innen uneben, RAL 7005 f) Randlippe: Fingereindrücke, Rand/Hals: schwache Drehriefen g) gedreht; Sand-gemagert h) Randlippe wie poliert Kat.Nr.: 127 a) Topf/Becher (FNr. 167.1) b) Scherbe c) RDm: 7cm d) Glattrand; Halsform trichterförmig e) Scherben red., RAL 7011; außen rauh, RAL 7011/9007; innen rauh, RAL 7039 g) gedreht; Sand-gemagert, Scherben hell gemantelt; Wandg. außen tw. metallisch glänzend Kat.Nr.: 128 a) Schale/Pfanne (FNr. 134.1) b) Scherbe c) H: 4,5cm ! d) Lippenrand, horizontal abgestrichen; Gefäßform flach; Gießschnauze e) Scherben red., RAL 7032; außen glatt, RAL 7030; innen uneben, RAL 7011 g) Sand-gemagert; Schnauze nach außen gedrückt; Oberfl.: innen Formholzspuren h) Schmauchspuren außen i) evtl. Fettpfanne Kat.Nr. 129-760 Weitere Gefäße und Gefäßfragmente der Schwarz-grauen Irdenware mit Magerungspartikeln mittlerer Körnung 9 8.3. Schwarz-graue Irdenware mit fein gekörnter Magerung Kat.Nr.: 761 a) Becher/Humpen (FNr. 421) b) Scherbe c) BDm: 9cm d) Gefäßform zylindrisch; Standleiste, gebaucht e) Scherben red., RAL 7030; außen glatt, RAL 7023; innen glatt, RAL 7023 f) unteres Drittel: Halbrundstabprofilleiste g) gedreht i) Dekorleiste: Daubenbund des hölzernern Vorbildes Kat.Nr.: 762 a) Deckel (FNr. 094.1) b) Scherbe c) RDm: 14cm; H: 5cm d) Lippenrand, horizontal abgestrichen; Gefäßform gewölbt e) Scherben red., RAL 1019; außen glatt, RAL 7023; innen glatt, RAL 7030 g) gedreht; tw. fein Sand-gemagert h) Rand plangeschliffen Kat.Nr.: 763 a) Deckel (FNr. 210.1) b) 10 % c) H: 4,5cm ! d) Gefäßform plan; runder Knauf, Basis eingezogen e) Scherben red., RAL 7023; außen glatt, RAL 7010; innen Drahtriefen, RAL 7011 f) Oberfläche: Wellenkammritzlinie; Zentrum: 2-3fach Spirale Rädchendekor (Rechtecke), Knauf: S-Profil g) gedreht; Unterseite: konzentrische Drahtspuren, tw. geglättet, Fingerabdrücke; massiver Knauf aufgesetzt Kat.Nr.: 764 a) Deckel/Feuerstülpe ? (FNr. 330) b) Scherbe d) Gefäßform flach; Bandhenkel, profiliert, breit; Wandg. rechteckige Löcher e) Scherben red., RAL 7030; außen uneben, RAL 7012; innen uneben, RAL 7004 f) Henkel: Fingertupfen längs, 8 seitlich geführte Fingereindrücke am Ansatz g) handgeformt; mittig vorm Henkel u. seitlich davon geschnittene rechteckige Löcher Kat.Nr.: 765 a) Grapen (FNr. 069.1) b) ergänzt, 90 % c) RDm: 12cm; Dm max.: 15,5cm; H: 15cm d) ausbiegender Dornrand, gekehlt; Gefäßform kugelig; Halsform kegelig; rd-st Bandhenkel, profiliert; Linsenboden e) Scherben red., RAL 9002; außen geglättet, RAL 7012; innen uneben, RAL 7012 f) Hals: Drehriefen g) getrennt handgeformt/gedreht; Boden: Knetspuren, bes. ninnen; Rand/Hals/Schulter: Formholzspuren j) Taf. 3 Kat.Nr.: 766 a) Grapen (FNr. 210.1) b) geklebt, 35% c) RDm: 14cm; Dm max.: 18,3cm; H: 15,5cm d) ausbiegender Dornrand gekehlt; Gefäßform bauchig, gedrungen; Halsform eingezogen; rd-st Bandhenkel, profiliert; Linsenboden e) Scherben red., RAL 7012; außen glatt, RAL 7021; innen glatt, RAL 7012 f) Hals: umlaufende Wellenlinie; Schulter: 4-fach umlaufendes Rädchendekor g) tw. Ascheanflugglasur; Dekor: durch Henkelansatz tw. überdeckt, Wellenlinie überschneidet oberste Rädchenlinie; Füße: 3 flache Fingereindrücke h) geringer Kesselsteinansatz j) Taf. 3 Kat.Nr.: 767 a) Grapen (FNr. 210.1) b) ergänzt, 90 % c) RDm: 17,5cm; Dm max.: 22,5cm; H: 19cm d) gekröpfter Dornrand, gekehlt; Gefäßform kugelig; rd-st Bandhenkel, kräftig e) Scherben red.; außen Anflugglasur, RAL 7022; innen glatt, RAL 7012 f) Hals: Wellenritzlinie; Schulter: 3fach Rille, Wellenkammritzlinie g) Füße: 3-4 Fingereindrücke, schwache Längsfurche seitlich; Boden: Stapelspur; Wandg.: Ascheanflugglasur, Stapelspur h) Kesselsteinansatz i) bis auf Henkel fast identisch mit Kat.Nr. 769 j) Taf. 3; Fototaf. 1 Kat.Nr.: 768 a) Grapen (FNr. 393) b) geklebt, 95 % c) RDm: 12,5cm; Dm max.: 17,5cm; H: 18,3cm ! d) gekröpfter Rand; Gefäßform kugelig; Halsform eingezogen; rd-st Bandhenkel, profiliert; Linsenboden e) Scherben red., RAL 7044; außen glatt, RAL 7011; innen glatt, RAL 7011 g) getrennt handgeformt/gedreht; Füße: schwache Längsfurche innen; Hals: Drehspuren; Hals/Rand: oval verformt h) starker Kesselsteinansatz innen i) Grapen ähnelt Vorbild aus Metall j) Taf. 4 Kat.Nr.: 769 10 a) Grapen (FNr. 440) b) ergänzt, 80 % c) RDm: 18,5cm; Dm max.: 23,5cm; H: 20,7cm d) gekröpfter Dornrand, gekehlt; Gefäßform kugelig; Halsform eingezogen; rd-st Bandhenkel, breit; Linsenboden e) Scherben red., RAL 7044; außen Anflugglasur,RAL 7022; innen glatt, RAL 7012 f) Henkel: längs-mittig Fingereindrücke; Hals: Wellenritzlinie; Schulter: 3fach Rille, Wellenkammritzlinie g) Füße: 3-4 Fingereindrücke, schwache Längsfurche seitlich; Boden: Stapelspur, Knetspuren; Wandg.: Ascheanflugglasur, Stapelspur h) Kesselsteinansatz i) bis auf Henkel fast indentisch mit Kat.Nr. 767 j) Taf. 4; Fototaf. 1 Kat.Nr.: 770 a) Grapen (FNr. 440) b) geklebt, 80 % c) RDm: 19cm; Dm max.: 23,5cm; H: 21cm d) profilierter Lippenrand, gekehlt; Gefäßform kugelig; Halsform eingezogen; rd-st Bandhenkel, profiliert; Linsenboden e) Scherben red., RAL 7037; außen geglättet,RAL7042/7043; innen geglättet,RAL7042/7043 f) Hals: Drehriefen, Schulter: 4fach Wellenkammstrich g) gedreht/handgeformt; Füße: 3 flache Fingereindrücke; Boden: uneben, Grashalmabdruck, Wandg.: geglättet, Drehriefen, 1 Delle h) Schmauchspuren, innen: Kesselsteinansatz Kat.Nr.: 771 a) Krug (FNr. 036.1) b) Scherbe d) Gefäßform bauchig; Linsenboden mit Knubben (3) e) Scherben red., RAL 7044; außen glatt, RAL 7039; innen glatt, RAL 7011 g) gedreht; Standknubbe als dreieckiger pyramidenförmiger Tonklumpen montiert h) Standknubbe an der Spitze bestoßen Kat.Nr.: 772 a) Krug (FNr. 062.1) b) Scherbe d) Gefäßform bauchig; platter Boden mit Standfüßen (3) e) Scherben red., RAL 7036; außen glatt, RAL 7037; innen glatt, RAL 7036 g) gedreht; Ascheanflugglasur; Boden: Stapelspur; Füße: L 2,5cm, schmal-rechteckiger Querschnitt h) Fuß: Abrieb i) ähnl. Fußformen s. K.O. Meyer 1988, Kat.Nr. 53-58 Kat.Nr.: 773 a) Krug (FNr. 106.1) b) Scherbe c) RDm: ca. 8cm d) Rand fehlt; Gefäßform kugelig; Halsform leicht eingezogen; Bandhenkel, profiliert e) Scherben red., RAL 1013; außen glatt, RAL 7032; innen uneben, RAL 7011 f) Schulter: schmale, scharfe Drehriefen, Rädchendekor (Recht- ecke) g) gedreht; stw. Sandkörner in der Magerung; Knetspuren am Henkelansatz innen i) Henkelmontage evtl. Kinderarbeit Kat.Nr.: 774 a) Krug (FNr. 174.1) b) Scherbe c) BDm: 3cm d) Planboden e) Scherben red., RAL 1013; außen uneben, RAL 7044; innen Drehriefen, RAL 7039 g) gedreht; Boden: innen Drehspirale, außen Schnittspuren u. Riefen Kat.Nr.: 775 a) Krug (FNr. 318) b) Scherbe e) Scherben red., RAL 7030; außen Anflugglasur,RAL7022; innen glatt, RAL 7039 f) Schulter: senkr. Kerben, Fingerkniffleiste g) gedreht; dicke blasige Salz-/Ascheanflugglasur; Schulterumbruch ca. 90; Scherben: stw. Sandkörner im Bruch i) evtl. Faststzg. (Duingen) Kat.Nr.: 776 a) Krug (FNr. 330) b) Scherbe c) BDm: 7,5cm d) Gefäßform bauchig; Wellenfuß, hohl e) Scherben red., RL 7023; außen glatt, RAL 7022; innen Drehriefen, RAL 7012 g) gedreht; Boden: konzentrische Drahtspuren; Fuß: Standfuß zu Wellen gekniffen; hart gebrannt; Ascheanflugglasur i) Wellenfuß: 'Bauart Duingen' Kat.Nr.: 777 a) Krug (FNr. 339) b) Scherbe c) RDm: 6,5cm d) leicht ausbiegender Rand, hoch, z. Hals abgesetzt; Gefäßform kugelig (?); Halsform eingezogen, kurz; u-rd-st Bandhenkel, profiliert, schmal e) Scherben red., RAL 7032; außen glatt, RAL 7030; innen glatt, RAL 7030 f) Rand: 5fach gerillt, Leiste mit Rädchendekor zum Hals; Hals: Drehriefen; Schulter: Rädchendekor 11 g) gedreht; tw. dünnwandig (0,2 cm) h) innen tw. kalkiger Belag i) Rand-/Halsform für Korken o.ä. gut geeignet Kat.Nr.: 778 a) Krug (FNr. 374) b) 10 % c) BDm: 8cm d) Wellenfuß, hohl e) Scherben red., RAL 7035; außen glatt, RAL 7005; innen glatt, RAL 7005 f) Fuß: Rollstempeldekor (2fach Reihe Quadrate) g) gedreht; gekniffener Standfuß, plan gedrückt; Scherben tw. dunkelblasig Kat.Nr.: 779 a) Krug (FNr. 424) b) Scherbe c) BDm: 8cm d) Standleiste, gekniffen e) Scherben red., RAL 3009; außen glatt, RAL 7022; innen uneben, RAL 7022 g) klingend hart gebrannt; Sand-gemagert, Scherben rot; Ober- fläche dunkel; Boden: Fingereindrücke innen und außen Kat.Nr.: 780 a) Krug (FNr. 460) b) Scherbe c) RDm: 13cm d) waagerecht einknickender Rand als Deckelrast; Gefäßform gebaucht; Halsform eingezogen e) Scherben red., RAL 7037; außen glatt, RAL 7043; innen glatt, RAL 7030 f) Hals/Schulter: schwache Drehriefen g) gedreht; einzelne Sandkörner in der Magerung h) Rand: Abrieb vom Deckel eingezogen; u-rd-st Bandhenkel, profiliert, breit; Gießschnauze; platter Boden mit 3 Standleisten e) Scherben red., RAL 7044; außen glatt, RAL 7012; innen glatt, RAL 7012 f) Rand: Rollstempel, Dornleiste mit Fingerkniff; Hals: Wellenkammlinie; Schulter: 4fach Rollstempel, Wellenkammlinie g) Füße: als Leiste von innen getrieben u. gekniffen; Boden: uneben; Wandg.: Stapelspur j) Taf. 4 Kat.Nr.: 783 a) Mehrpaßkrug (FNr. 369) b) 80 % c) BDm: 7,5cm; Dm max.: 10cm; H: 15cm ! d) Rand fehlt; Gefäßform kugelig; Halsform trichterförmig; Bandhenkel am Hals, profiliert; Wellenfuß, hohl e) Scherben red., RAL 7002; außen Anflugglasur RAL 7021/7034; innen Drehriefen, RAL 7021 f) Hals: 2fach Rollstempelband; Schulter: Rollstempelband; Wandg.: Drehriefen g) Scherben: Stzg.-artig hart gebrannt aber nicht versintert; bes. am Fuß sehr dicke Ascheanflugglasur ähnl. Kat.Nr. 793 j) Taf. 5 Kat.Nr.: 784 a) Tüllenkanne (FNr. 174.1) b) 2 Scherben, geklebt d) trichterförmige Tülle e) Scherben red., RAL 7044; außen uneben, RAL 7011; innen uneben, RAL 7011 g) aus Tonstreifen gewickelte Tülle, in gebohrtem Loch innen und außen verschmiert und beschnitten Kat.Nr.: 781 a) Kanne (FNr. 096.1) b) Scherbe c) Dm max.: ca. 20cm d) Gefäßform bauchig; 3 Stege zw. Tülle und Wandg.; Röhrentülle, eng/kurz e) Scherben red., RAL 7010; außen glatt, RAL 7010; innen glatt, RAL 7022 f) Stege: je 2 Fingereindrücke auf der Kante g) gedreht; tw. Ascheanflugglasur; Tülle: Ansatz innen mit Formholz versäubert, außen mit Stegen als Verstärkung montiert, Loch gebohrt i) ein Steg gelocht für Stöpselsicherung mit Band o.ä. Kat.Nr.: 785 a) Vierpaßkrug (FNr. 106.1) b) Fragmente, 20 % c) RDm: 8cm d) Trichterrand, weit 4fach eingeschlagen; Gefäßform gebaucht; Halsform zylindrisch; unterbrochene Standleiste e) Scherben red., RAL 1019; außen glatt, RAL 7010/9007; innen glatt, RAL 7010 f) Hals: schmale Drehriefen; Wandg.: leicht schräg kanneliert g) gedreht; Oberfl.: stw. metallisch glänzend; Standleiste 4fach unterbrochen, an den Fuß modelliert, innen Fingernagelspuren von Gegenhalten h) kalkige Kruste innen Kat.Nr.: 782 a) Kugelbauchkanne (FNr. 210.1) b) geklebt, 95 % c) RDm: 10,5cm; Dm max.: 33,5cm; H: 29,5cm ! d) Dornrand; Gefäßform kugelig; Halsform Kat.Nr.: 786 a) Krug/Becher (FNr. 047.1) b) 2 Scherben c) RDm: 5cm d) Glattrand; Halsform trichterförmig 12 e) Scherben red., RAL 7044; außen glatt, RAL 7022; innen glatt, RAL 7022 f) Hals: ausgeprägte Drehriefen g) gedreht; stw. schwarze Poren in der Magerung i) Form ähnlich Trichterhalsbechern aus Siegburg Kat.Nr.: 787 a) Kugeltopf (FNr. 047.1) b) geklebt, 70% c) RDm: 21,5cm; BDm: (17,5)cm; Dm max.: 24cm; H: 19,4cm ! d) ausbiegender Kragenrand, halbrund; Gefäßform bauchig; Linsenboden e) Scherben red., RAL 1013; außen glatt, RAL 7039; innen Drehriefen, RAL 7037 f) Hals: 5 Drehriefen; Schulter: Wellenritzlinie, darunter Rille g) gedreht; Boden: ausgetriebener Planboden, Riefen, Stapelspur h) geringe Schmauchspuren, Abrieb: Boden innen/außen, Rand (=Rührspuren) i) unregelm. Färbung außen, Boden vgl. Stoll 1980a, 63/1 j) Taf. 5; Fototaf. 2 Kat.Nr.: 788 a) Kugeltopf (FNr. 069.1) b) ergänzt, 90 % c) RDm: 13,5cm; Dm max.: 17,5cm; H: 18cm ! d) Leistenrand, rund/eckig; Gefäßform kugelig; Halsform eingezogen; Kugelboden e) Scherben red., RAL 7035; außen geglättet, RAL 7044/7011; innen geglättet, RAL 7030 f) Hals: Drehriefen g) getrennt handgeformt/gedreht; Rand: Formholzspuren; Boden/Wandg.: Glätt-/ Schlickerspuren; Boden: Grashalmabdruck h) starker Kesselsteinansatz Kat.Nr.: 789 a) Kugeltopf (FNr. 070.1) b) geklebt, 30 % c) RDm: 15cm; Dm max.: 19cm; H: 16,5cm d) ausbiegender Lippenrand; Gefäßform kugelig; Halsform kegelig; Linsenboden e) Scherben red., RAL 7032; außen geglättet, RAL 7024/9007; innen geglättet, RAL 7024 f) Hals: Drehriefen g) getrennt handgeformt/gedreht (Naht); Wandg.: Knetspuren, außen tw. metallischer Glanz h) Bodenbereich innen und außen: Abrieb (z.T. Rührspuren) Kat.Nr.: 790 a) Kugeltopf (FNr. 164.1) b) ergänzt, 60 % c) RDm: 29cm; Dm max.: 35cm; H: 22,5cm ! d) Kremprand, rund; Gefäßform kugelig, gedrungen; Halsform eingezogen, kurz; Kugelboden e) Scherben red., RAL 1013; außen Drehriefen, RAL 7042; innen glatt, RAL 1013 g) gedreht; Boden: Stapelspur, Schnittspuren; Gefäß sehr dünn- wandig und leicht h) Ruß- und Schmauchspuren i) Machart wie bleiglasierte Irdenware j) Taf. 5 Kat.Nr.: 791 a) Kugeltopf (FNr. 167.1) b) Scherbe c) RDm: 17cm; H: 6cm d) ausbiegender Lippenrand e) Scherben red., RAL 7037/8004; außen geglättet, RAL 7037; innen geglättet, RAL 7037 g) gedreht; Scherben im Bruch gemantelt (RAL 8004, Streifen ca. 0,2 cm unter der Oberfläche); Rand: Formholzspur, Drehspuren j) Taf. 5 Kat.Nr.: 792 a) Kugeltopf (FNr. 174.1) b) Scherbe c) RDm: 22cm d) weit ausbiegender Lippenrand e) Scherben red., RAL 7032; außen glatt, RAL 7023; innen geglättet, RAL 7023 g) gedreht h) Rand innen stw. wie 'poliert' (Rührspuren ?) Kat.Nr.: 793 a) Kugeltopf (FNr. 210.1) b) ergänzt, 90 % c) RDm: 17,7cm; Dm max.: 21cm; H: 19cm ! d) gekröpfter Rand, gekehlt; Gefäßform kugelig; Halsform zylindrisch, kurz; Kugelboden e) Scherben red.; außen Anflugglasur RAL 7022/7032; innen glatt, RAL 7011 f) Schulter: Drehriefen, Wellenritzlinie g) handgeformt/gedreht; Boden: Stapel- u. Knetspuren; Ascheanflugglasur (farbl. variierend, stw. sehr dick, ähnl. Salzglasur) h) Schmauchspuren, geringer Kesselsteinansatz j) Taf. 6 Kat.Nr.: 794 a) Kugeltopf (FNr. 393) b) Scherbe c) RDm: 28cm d) ausbiegender Dornrand, weit nach außen gezogen e) Scherben red., RAL 1034; außen glatt, RAL 7022/1015; innen glatt, RAL 7022/1015 f) Rand: durch Fingereindrücke gewellte Kante g) gedreht; fein Sand-gemagert, Scherben gemantelt; Oberfl.: 3 - 5cm unterm Rand fast schwarz 13 Kat.Nr.: 795 a) Kugeltopf (FNr. 413) b) Scherbe c) RDm: 16,5cm d) ausbiegender Dornrand, gekehlt; Gefäßform bauchig; Halsform eingezogen, kurz e) Scherben red., RAL 7032/1024; außen glatt, RAL 7037; innen glatt, RAL 7030 f) Hals: geritzte Wellenlinie g) gedreht; gering Sand-gemagert, eisenhaltig, fein, Scherben am Rand gemantelt; Wandg.: außen tw. Ascheanflugglasur Kat.Nr.: 796 a) Öllampe (FNr. 036.1) b) geklebt, 70 % c) RDm: 7,2cm; BDm: 4,5cm; H: 2,2cm ! d) Glattrand; Gefäßform flach; Gießschnauze fehlt; Planboden e) Scherben red., RAL 7032; außen glatt, RAL 7030; innen glatt, RAL 7030 g) gedreht; Gießschnauze gekniffen; Boden: konzentrische Drahtspuren h) Ruß- und Schmauchspuren innen und außen, tw. im Bruch Kat.Nr.: 797 a) Öllampe (FNr. 422) b) geklebt, 90 % c) RDm: 7,7cm; BDm: 6cm; H: 2,2cm ! d) Glattrand; Gefäßform flach; Gießschnauze; Plan-/Wackelboden e) Scherben red., RAL 7044; außen glatt, RAL 7022/7044; innen glatt, RAL 7044 g) Boden: Schnittspuren; Wandg.: Ascheanflugglasur; Rand: Stapelspur h) Rußspuren an der Gießschnauze j) Taf. 6 Kat.Nr.: 798 a) Schale (FNr. 136.1) b) Scherbe c) RDm: 23cm d) Wulstrand, horizontal abgeflacht e) Scherben red., RAL 7030; außen glatt, RAL 7030; innen glatt, RAL 7030 f) Randlippe: Rollstempeldekor, rechteckige Einstiche g) gedreht; Rand umgeschlagen und zum Wulst geformt Kat.Nr.: 799 a) Schale (FNr. 138.1) b) Scherbe c) RDm: 21cm d) einbiegender Wulstrand, Halbrundprofil; Gefäßform flach e) Scherben red., RAL 1014; außen glatt, RAL 7039; innen glatt, RAL 7030 g) gedreht; Randprofil außen mit Formholz eingedreht Kat.Nr.: 800 a) Schüssel (Milchsatte) (FNr. 136.1) b) Scherbe c) RDm: 40cm d) Keulenrand, außen gerundet; Gefäßform ausladend; Gießlippe e) Scherben red., RAL 7044; außen glatt, RAL 7039; innen glatt, RAL 7037 g) gedreht; Rand/Oberfläche außen: leichte Ascheanflugglasur; Scherben sehr hart gebrannt i) gleiche Form wie Duinger-Stzg. (billiger ?) Kat.Nr.: 801 a) Siebgefäß (FNr. 042.1) b) Scherbe c) BDm: 16cm d) Gefäßform steilwandig; Planboden, gelocht e) Scherben red., RAL 7011/7006; außen uneben, RAL 7039; innen glatt, RAL 7006 g) gedreht; Boden: von innen nach außen gestochene konische Löcher, Bodenansatz eingezogen, angetrocknet auf anderes Gefäß montiert (Nahtstelle am Boden abgeplatzt) i) Verwendung z.B. für Quarkbereitung, evtl. Oberteil zu Kat.Nr. 812; vgl. ähnl. Gefäße im Museum Duingen u. bei Brandl 1984, 93 Kat.Nr.: 802 a) Topf (FNr. 098.1) b) tw. geklebt, 10 % c) RDm: 28cm d) horizontal ausbiegender Rand, mit Dornleiste zur Schulter abgesetzt; Gefäßform bauchig; Planboden e) Scherben red., RAL 7010; außen glatt, RAL 7010; innen glatt, RAL 7010/7031 f) Schulter: Daumen-Dellen unter der Dornleiste, 3fach Rille g) gedreht; Stzg.-artig hart gebrannt; Boden: konzentrische Drahtspuren; Umbruch: geschnitten; Dellen: innen Finger gegengehalten h) Boden/tw. Wandg.: hellgraue Kruste i) Mörtelanhaftung, u.a. im Bruch Kat.Nr.: 803 a) Topf (FNr. 356) b) 10 % c) BDm: 20cm d) Gefäßform bauchig; Planboden, abgesetzt e) Scherben red., RAL 7032; außen glatt, RAL 7036/7039; innen Drehriefen, RAL 7032 g) gedreht; stw. Ascheanflugglasur; Boden: parallele Drahtspuren (verwischt), Stapelspur (evtl. Brennhilfe), Riefen 14 h) Boden: Abrieb am Rand i) Oberfl. außen tw. punktartig abgeplatzt tw. eingedrückt, daher wackliger Stand h) innen dünne schwarze Kruste Kat.Nr.: 804 a) Topf (?) (FNr. 367) b) Scherbe c) RDm: 29cm d) Planrand, verdickt, gelocht e) Scherben red., RAL 7030; außen glatt, RAL 7011; innen glatt, RAL 7011 g) gedreht; Rand: gesondert ans Gefäß angedreht (Bruchstelle), Lochung (Dm: 0,8 cm) mit flachem Werkzeug Kat.Nr.: 809 a) Topf/Krug (FNr. 299) b) Scherbe c) BDm: 4,5cm d) Gefäßform schlank; Planboden e) Scherben red., RAL 7030; außen glatt, RAL 1015; innen glatt, RAL 7032 g) gedreht; Boden: Schnittspuren außen, innen Loch vom Holzstab o.ä. zum Abnehmen; Scherben gemantelt Kat.Nr.: 805 a) Topf/Becher/Krug (FNr. 335) b) 2 Scherben, geklebt c) Dm max.: 16cm d) Gefäßform zylindrisch e) Scherben red., RAL 7004; außen glatt, RAL 7035; innen Drehriefen, RAL 7010 f) Wandg.: Wellenkammlinien mit abwechselnd unterschiedl. breitem Rollstempeldekor (Rechtecke/Quadrate) g) gedreht i) ähnl. Busch 1991, 123/Abb. 77 ("Schnelle") Kat.Nr.: 806 a) Topf/Krug (FNr. 133.1) b) Scherbe c) Dm max.: ca. 15cm d) Gefäßform gebaucht e) Scherben red., RAL 7030; außen glatt, RAL 7030; innen glatt, RAL 7044 f) Schulter: 3fach Rollstempeldekor (konzentrische Dreiecke) g) gedreht Kat.Nr.: 807 a) Topf/Krug (FNr. 138.1) b) Scherbe c) RDm: 10cm d) Dornrand; Halsform eingezogen e) Scherben red., RAL 1013; außen glatt, RAL 7032; innen glatt, RAL 7032 f) Rand: Dornleiste mit Rollstempeldekor ('röm. Zahlen': IIIXIII) g) gedreht Kat.Nr.: 808 a) Topf/Krug (FNr. 144.1) b) 10 % c) BDm: 2,8cm d) Gefäßform bauchig; Standfuß, abgesetzt e) Scherben red., RAL 7030/1011; außen glatt, RAL 7036; innen glatt, RAL 7036 g) gedreht; Boden: konzentrische Drahtspuren, Kante Kat.Nr.: 810 a) Topf/Krug (FNr. 323) b) Scherbe c) BDm: 4cm d) Planboden e) Scherben red., RAL 7044; außen glatt, RAL 7032; innen glatt, RAL 7030 g) gedreht; Boden: innen Loch vom Holzstab o.ä. zum Abnehmen, außen Schnittspuren h) Loch durchstoßen, evtl. durch Abrieb Kat.Nr.: 811 a) Topf/Krug (FNr. 335) b) Scherbe c) RDm: 12cm d) einziehender Glattrand, mit Dornleiste zum Hals abgesetzte) Scherben red., RAL 7044; außen glatt, RAL 7030; innen glatt, RAL 7032 f) Dornleiste: Fingerkniffe g) gedreht Kat.Nr.: 812 a) Topf/Schüssel (FNr. 018.1) b) Scherbe c) RDm: 16cm d) Lippenrand, Deckelrast unvollst.; Gefäßform steilwandig e) Scherben red., RAL 7011/7030; außen glatt, RAL 7012; innen glatt, RAL 7012 f) Wandg.: umlaufende Rille g) gedreht; am Rand nach Trocknung weiterer Materialauftrag, deshalb weggebrochen; Scherben hell gemantelt i) evtl. Unterteil für Siebgefäß Kat.Nr. 801 Kat.Nr.: 813-1224 Weitere Gefäße und Gefäßfragmente der fein gemagerten schwarz-grauen Irdenware. 15 8.4. Gelbe Irdenware Kat.Nr.: 1225 a) Apothekengefäß (FNr. 037.1) b) Scherbe c) BDm: 4cm d) Planboden, abgesetzt e) Scherben ox, RAL 1014, mittel; außen glatt, RAL 2000; innen glatt, RAL 1034 g) gedreht; Sand-gemagert; Boden: Schnittspuren h) Boden: etwas Abrieb Kat.Nr.: 1226 a) Miniaturblumentopf (FNr. 134.1) b) 70 % c) RDm: 2,8cm; BDm: 2,2cm; Dm max.: 2,8cm; H: 3,5cm ! d) Trichterrand; Gefäßform leicht trichterförmig; Planboden e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen glatt, RAL 1015; innen glatt, RAL 1015 f) Schulter: Absatz g) gedreht; Boden: konzentrische Schnittspuren Kat.Nr.: 1227 a) Blumentopf (FNr. 355) b) geklebt, 60 % c) RDm: 7,5cm; BDm: 4cm; H: 7,3cm ! d) Lippenrand; Gefäßform trichterförmig; Planboden, gelocht e) Scherben ox, RAL 1002, fein; außen geglättet, RAL 1002; innen glatt, RAL 1002 f) umlaufende Rille unterm Rand g) gedreht; Boden: konzentrische Drahtspuren, Lochung vorm Abschneiden j) Taf. 6 Kat.Nr.: 1228 a) Deckel (FNr. 145.1) b) 90 % c) RDm: ca. 15x16cm; H: 6cm ! d) Wulstrand, gekniffen; Gefäßform gewölbt; Knauf, rund, geknetet; Lochung als Abzug e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen glatt, RAL 1014; innen Drehriefen, RAL 1014 f) Rand: zusammen mit Deckelrast als Wulst mit Fingerkniffen gearbeitet g) Gefäß und Deckel im Stück als liegender Zylinder gedreht, nach Wulstauflage zur Randverstärkung Deckel ausgeschnitten; Oberseite: stw. Glasurtropfen anderer (glasierter) Gefäße i) Deckel eines Brattopfes, ähnl. "Lüneburger Schweinetopf" (Laux 1982); vgl. Kat.Nr. 1230 j) Taf. 6 Kat.Nr.: 1229 a) Deckel (FNr. 168.1) b) geklebt, 80 % c) RDm: 15cm; H: 5,5cm ! d) gerundeter Rand, leicht hochgeknickt; Gefäßform kegelig; Knauf, rund, gelocht, eingezogen, oben plan e) Scherben ox, RAL 7010, fein; außen glatt, RAL 1019; innen glatt, RAL 1019 g) überkopf gedreht; Knauf/-Kante: Schnittspuren; Oberfläche geschlickert; gering Sand-gemagert Kat.Nr.: 1230 a) Deckel (FNr. 339) b) Scherbe, 20 % c) RDm: 10x20cm d) konisch geschnittener Rand; Gefäßform gewölbt; Handhabe fehlt e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Drehriefen, RAL 1002; innen Drehriefen, RAL 1024 g) gedreht; Bleiglasurtropfen (RAL 1000) am Griffansatz; Deckel konisch aus gedrehtem, liegenden Zylinder geschnitten i) Deckel eines Brattopfes, ähnl. "Lüneburger Schweinetopf" (Laux 1982); vgl. Kat.Nr. 1228 Kat.Nr.: 1231 a) Deckel (FNr. 419) b) 2 Fragmente, 40 % c) RDm: 19cm d) konischer Rand; Gefäßform plan e) Scherben ox, RAL 1001, mittel; außen glatt, RAL 1001; innen Drahtriefen, RAL 1001 f) Rand: 2 Drehriefen, Wellenkammlinie; Zentrum: 4 Drehriefen g) gedreht; konzentrische Drahtspuren; Sand-gemagert h) Ruß- und Schmauchspuren oben und unten und im Bruch i) wahrscheinlich beschädigt weiterverwendet Kat.Nr.: 1232 a) Deckel (FNr. 900) b) 70 % c) RDm: 9cm; H: 1,5cm ! d) konischer Rand; Gefäßform plan; keine Handhabe e) Scherben ox, RAL 1001, mittel; außen glatt, RAL 1034; innen glatt, RAL 1001 f) eine große eingeritzte Zahl "6" g) vom Strang geschnitten; Ziegelgrus-gemagert h) unten flächig Ruß- und Schmauchspuren i) wahrscheinlich zu Ofen/Heizung o.ä. gehörig Kat.Nr.: 1233 a) Deckel (FNr. 902) b) ergänzt, 60 % c) RDm: 18,5cm; H: 4,5cm ! d) gerundeter Rand; Gefäßform plan; Knauf, profiliert e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen glatt, RAL 1034; innen glatt, RAL 1002 16 f) Rand: Doppelrille; Knauf: Rille am Ansatz g) gedreht; unten: Schnittspuren; oben: Stapelspur eines Gefäßrandes h) Ruß- und Schmauchspuren bes. innen am Rand j) Taf. 6 Kat.Nr.: 1234 a) Deckel (FNr. 907) b) 20 % c) RDm: 22,5cm; H: 3,5cm ! d) gerundeter Rand; Gefäßform plan; profilierter Knauf mit Abzugsloch (Dm: 3cm) e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen glatt, RAL 1001; innen Drahtriefen, RAL 1001 f) Rand/Zentrum: Drehriefen; Knauf: abgeplattetes S-Profil g) gedreht; Oberseite: Glasurtropfen (RAL 6017); Randbereich frei gedreht; Unterseite: parallele Drahtspuren, Stapelspur; Abzugsloch eingedreht h) geringe Schmauchspuren i) stw. Rostansatz j) Fototaf. 2 Kat.Nr.: 1235 a) Grapen (FNr. 044.1) b) tw. geklebt, 60 % c) RDm: 19cm; Dm max.: 25,5cm; H: 33cm ! d) ausbiegender Kehlrand, verdickt; Gefäßform bauchig; rd-st Bandhenkel, profiliert, breit; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 1001, fein; außen Drehriefen, RAL 1001; innen glatt, RAL 1001 g) gedreht; Füße: Längsfurche; Boden: konzentrische Drahtspuren, geglättet, Riefen; Bodenumbruch innen: Knetspuren; Scherben: fein porös h) Ruß- und Schmauchspuren i) wg. fehlender Innenglasur wahrscheinlich Wasserkessel j) Fototaf. 2 Kat.Nr.: 1236 a) Grapenpfanne (FNr. 133.1) b) Scherbe d) Tüllengriff e) Scherben ox, RAL 1015, mittel; außen glatt, RAL 1002; innen uneben, RAL 1015 g) Sand-gemagert, stw. fein geädert, Fingereindruck am Ansatz Kat.Nr.: 1237 a) Krug (FNr. 050.1) b) 2 Scherben e) Scherben ox, RAL 1015, mittel; außen glatt, RAL 1014; innen glatt, RAL 1014 f) Schulter: umlaufende Bänder mit geritzten Stichen schräg, senkrecht, überkreuz und Zick-Zack g) gedreht; Sand-gemagert Kat.Nr.: 1238 a) Krug (FNr. 105.1) b) Scherbe d) Gefäßform bauchig; Standleisten (3) e) Scherben ox, RAL 1002, mittel; außen rauh, RAL 8000; innen rauh, RAL 7002 g) Sand-gemagert; Standleiste: aus der Wandg. getrieben und gekniffen; Brandführung evtl. zum Schluß leicht reduzierend i) vgl. Kat.Nr. 782, evtl. Brennofen undicht (uneinheitl. Brennvorgang) Kat.Nr.: 1239 a) Krug (FNr. 174.1) b) 2 Scherben c) BDm: 10cm d) Standleiste, hohl e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen glatt, RAL 1015; innen uneben, RAL 1015 g) Knet-/Glättspuren; Standleiste geschnitten und sorgfältig anmodelliert h) Fuß: Abrieb Kat.Nr.: 1240 a) Krug (FNr. 174.1) b) 2 Scherben c) BDm: 8cm d) Standleiste, plan e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen uneben, RAL 1014; innen uneben, RAL 1015 g) handgeformt; innen und außen Knetspuren, außen Fingernagelspuren h) Fuß: Abrieb Kat.Nr.: 1241 a) Tüllenkanne (FNr. 144.1) b) Scherbe d) Tülle, kurz e) Scherben ox, RAL 7044, mittel; außen uneben, RAL 1014; innen glatt, RAL 1014 g) sandgemagert Kat.Nr.: 1242 a) Kugeltopf (FNr. 167.1) b) Scherbe c) RDm: 14cm d) horizontal ausbiegender Lippenrand e) Scherben ox, RAL 7035, mittel; außen geglättet, RAL 1015; innen geglättet, RAL 1015 f) Schulter: scharfe Drehriefen g) getrennt handgeformt/gedreht; Glättspuren; Sand-gemagert Kat.Nr.: 1243 a) Kugeltopf (FNr. 167.1) b) Scherbe 17 c) RDm: 12cm d) ausbiegender Trichterrand mit Deckelrast; Gefäßform bauchig e) Scherben ox, RAL 1014, mittel; außen glatt, RAL 1014; innen uneben, RAL 1014/1019 f) Schulter: Drehriefen g) handgeformt/gedreht; Knetspuren innen; Sand-gemagert, stw. kleine Steinchen Kat.Nr.: 1244 a) Kugeltopf (FNr. 167.1) b) 5 Scherben, tw. geklebt c) RDm: 12cm d) ausbiegender Rand, flach gerundet; Gefäßform bauchig; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 1015, mittel; außen glatt, RAL 1034; innen glatt, RAL 1034 f) Schulter: schwache Drehriefen g) gedreht; Sand-gemagert, Scherben gemantelt; Glättspuren h) Kesselsteinansatz am Boden Kat.Nr.: 1245 a) Kugeltopf (FNr. 173.1) b) tw. geklebt, 50 % c) RDm: 10,5cm; Dm max.: 13,3cm; H: 11,5cm ! d) abknickender Lippenrand; Gefäßform kugelig; u-rd-st Bandhenkel, geknickt; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 1001/7044, fein; außen geglättet, RAL 1001; innen geglättet, RAL 1001 f) Schulter: umlaufendes Rollstempeldekorband mit diagonalem Gittermuster (Rauten) g) gedreht; Boden/Wandg.: Knetspuren; Scherben: Kern grau, sonst bräunlich h) starke Ruß- und Schmauchspuren auch im Bruch Kat.Nr.: 1246 a) Kugeltopf (FNr. 174.1) b) 6 Scherben, tw. geklebt c) RDm: 12cm d) ausbiegender Lippenrand, nach innen schräg abgestrichen; Gefäßform bauchig; Halsform eingezogen; Bandhenkel fehlt e) Scherben ox, RAL 7000, fein; außen uneben, RAL 1015; innen uneben, RAL 1015 f) Henkelansatz: senkrechte, seitlich geführte Fingerstriche g) getrennt gefertigt; Hals gedreht; Schulter tw. porös; Unterteil handgeformt, Dreh-/Knet-/Fingerspuren Kat.Nr.: 1247 a) Kugeltopf (FNr. 174.1) b) 2 Scherben c) RDm: 10cm d) ausbiegender Lippenrand ; Gefäßform bauchig; Halsform eingezogen e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen glatt, RAL 1014; innen glatt, RAL 1015 f) Hals: deutliche Drehriefen g) gedreht; Ober-/Unterteil evtl. getrennt gefertigt; Schulter porös (Ton war zu trocken) Kat.Nr.: 1248 a) Kugeltopf (FNr. 410) b) Scherbe c) Dm max.: ca. 18cm d) Gefäßform bauchig e) Scherben ox, RAL 7034, fein; außen glatt, RAL 7034; innen glatt f) Schulter: Rollstempeldekor (Rauten) g) gedreht; Formholzspuren innen h) starker Rußansatz außen, innen und im Bruch Kat.Nr.: 1249 a) Kugeltopf (FNr. 421) b) tw. geklebt, 30 % c) RDm: 12,5cm; Dm max.: 18cm; H: 16cm ! d) ausbiegender Lippenrand, nach außen schräg gerundet; Gefäßform kugelig; Halsform eingezogen, kurz; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen uneben, RAL 1014; innen uneben, RAL 1015 f) Schulter: schwache Drehriefen g) handgeformt/gedreht; getrennt gefertig; Wandg.: Dreh-/Knet-/Fingerspuren h) Ruß- und Schmauchspuren Kat.Nr.: 1250 a) Napf (FNr. 423) b) Scherbe c) RDm: 8cm d) abknickender Rand, schräg nach außen abgestrichen e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen glatt, RAL 1015; innen glatt, RAL 1015 g) gedreht h) Schmauchspuren i) evtl. Miniaturkachel Kat.Nr.: 1251 a) Öllampe (FNr. 068.1) b) geklebt, 80 % c) RDm: 8cm; BDm: 5,5cm; H: 2,9cm ! d) Glattrand ; Gefäßform flach; Gießschnauze; Planboden e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen glatt, RAL 1034; innen glatt, RAL 1002 g) gedreht; Gießschnauze gekniffen; Boden: Schnittspuren; Rand/Boden: Glasurspritzer (RAL 1000) h) Ruß- und Schmauchspuren innen und außen Kat.Nr.: 1252 a) Siebgefäß (FNr. 141.1) b) Scherbe c) RDm: 20cm 18 d) gekröpfter Rand gekehlt, Außenrille e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen glatt, RAL 1015; innen glatt, RAL 1015 f) Schulter: gerillt, gelocht g) gedreht; Löcher gestochen Kat.Nr.: 1253 a) Stöpsel (?) (FNr. 906) b) 95 % c) Dm max.: 5,5cm; H: 4cm ! d) Platte (1 cm stark) mit konischem Stopfen e) Scherben ox, RAL 1013, fein; außen geglättet, RAL 1014; innen g) gedreht; Oberseite der Platte: konzentrische Drahtspuren j) Taf. 7 Kat.Nr.: 1254 a) Topf (FNr. 020.1) b) Scherbe c) RDm: 11cm d) eingezogener Profilrand; Gefäßform gebaucht e) Scherben ox, RAL 1034, fein; außen Drehriefen, RAL 1002; innen glatt, RAL 1034 g) gedreht; Scherben im Bruch porös h) Ruß- und Schmauchspuren innen (Gluttopf ?), im Feuer geborsten Kat.Nr.: 1255 a) Topf (FNr. 422) b) geklebt, 80 % c) RDm: 18cm; BDm: 13,5cm; Dm max.: 22,5cm; H: 23cm ! d) spitz ausgezogener Steilrand, profiliert, gekehlt; Gefäßform bauchig; Planboden, abgesetzt e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen glatt, RAL 1015; innen glatt, RAL 1011/1014 f) Rand: Rundstab-Profilleiste zur Schulter; Schulter: 5fach Rille g) gedreht; Boden: konzentrische Drahtspuren; Wandg.: geflammt i) Wandg. innen: Stockflecken (?), stw. braune Krusten j) Taf. 7 Kat.Nr.: 1256 a) Topf/Krug (FNr. 421) b) 2 Scherben, geklebt e) Scherben ox, RAL 1001, fein; außen glatt, RAL 1001; innen glatt, RAL 1014 f) Rollstempeldekor: doppeltes Rautenband auf Schulter und Bauch g) gedreht i) tw. Oberfläche und im Bruch rußig Kat.Nr.: 1257 a) Topf/Krug (FNr. 435) b) Scherbe d) Gefäßform bauchig e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen glatt, RAL 1001; innen Drehriefen, RAL 1001 f) Schulter: eingestempelte Langrechtecke und -dreiecke g) gedreht h) Schmauchspuren Kat.Nr.: 1258-1380 Weitere Gefäße und Gefäßfragmente der gelben Irdenware. 19 8.5. Pingsdorf-artige Irdenware 8023) g) gedreht; Tüllenansatz: Knet-/Formholzspuren j) Fototaf. 3 Kat.Nr.: 1381 a) Apothekentopf (FNr. 050.1) b) Scherbe c) RDm: 6cm d) horizontal ausbiegender Rand, gerundet; Halsform eingezogen e) Scherben ox, RAL 1015, mittel; außen glatt, RAL 1015; innen glatt, RAL 1015 f) Pinselstrichdekor (RAL 8023): Wandg.: waagerechte Striche g) Sand-gemagert j) Fototaf. 3 Kat.Nr.: 1386 a) Krug/Topf (FNr. 410) b) Scherbe d) senkrechter Bandhenkel, breit, dünn profiliert e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen glatt, RAL 1015; innen glatt, RAL 1015 f) Pinselstrichdekor (RAL 8023) außen am Henkel g) Knetspuren am Henkelansatz i) ähnlich Kat.Nr. 1382 j) Fototaf. 3 Kat.Nr.: 1382 a) Henkeltopf (FNr. 174.1) b) Scherbe c) RDm: 15cm d) ausbiegender Rand (fehlt); senkrechter Bandhenkel, aus dem Rand gezogen, profiliert, breit e) Scherben ox, RAL 7032, fein; außen uneben, RAL 1015; innen uneben, RAL 1015 f) Pinselstrichdekor (RAL 8023): Henkel außen g) Henkel sorgfältig angarniert; Knetspuren i) ähnlich Kat.Nr. 1386 j) Fototaf. 3 Kat.Nr.: 1383 a) Krug (FNr. 094.1) b) Scherbe d) Wulsthenkel, rund, senkrecht e) Scherben ox, RAL 7030, mittel; außen uneben, RAL 1015; innen RAL 1015 f) waager. Pinselstrichdekor (RAL 8023) g) Knetspuren j) Fototaf. 3 Kat.Nr.: 1384 a) Krug (FNr. 140.1) b) Scherbe d) Bandhenkel, dick, senkrecht e) Scherben ox, RAL 7030, mittel; außen glatt, RAL 1014; innen glatt, RAL 1015 f) diagonaler Pinselstrichdekor (RAL 8023) außen am Henkel g) Henkel sorgfältig angarniert; Sand-gemagert j) Fototaf. 3 Kat.Nr.: 1385 a) Tüllenkanne (FNr. 050.1) b) Scherbe d) ausbiegender Rand (fehlt); Trichtertülle, kurz e) Scherben ox, RAL 1013, fein; außen uneben, RAL 1015; innen uneben, RAL 1015 f) Drehriefen an der Schulter; Pinselstrichdekor (RAL Kat.Nr.: 1387 a) Kugeltopf (FNr. 461) b) Scherbe d) Gefäßform bauchig e) Scherben ox, RAL 7044, mittel; außen geglättet, RAL 1011; innen uneben, RAL 1001 f) Pinseldekor (RAL 8002): Gefäßkörper: diagonale Striche g) getrennt handgeformt/gedreht; Knet-/Glättspuren; Wandg.: innen Abdrücke von Holz/Gras i) Scherbe angeschmaucht Kat.Nr.: 1388 a) Rohr/Bräter/Topf (FNr. 137.3) b) Scherbe c) Dm max.: 30cm d) Gefäßform zylindrisch e) Scherben ox, RAL 1015, mittel; außen glatt, RAL 1015; innen Drehriefen, RAL 1015 f) Pinselstrichdekor (RAL 1019): 2 breite Striche (2 cm) g) Sand-gemagert; dickwandig (1 cm); Dekor nachlässig ausgeführt h) leichte Schmauchspuren innen i) evtl. Gluttopf o.ä. j) Fototaf. 3 Kat.Nr.: 1389-1396 Weitere Gefäße bzw. Gefäßfragmente der Pingsdorf-artigen Irdenware. 20 i) im Brennofen als Stapel-/Brennhilfe benutzt 8.6. Rot-braune Irdenware Kat.Nr.: 1397 a) Deckel (FNr. 033.1) b) 2 Scherben, geklebt c) RDm: 27cm d) gerundeter Rand; Gefäßform plan e) Scherben ox, RAL 1034, fein; außen glatt, RAL 1034; innen Drahtriefen, RAL 1034 f) Rand: 2 Drehriefen g) gedreht; Unterseite: parallele Drahtspuren, Fingerabdruck, Obeseite: Glasurtropfen (RAL 1032) h) geringe Schmauchspuren unten Kat.Nr.: 1398 a) Deckel (FNr. 133.1) b) Scherbe c) H: 3cm ! d) Gefäßform plan; Knauf, rund, tw. hohl e) Scherben ox, RAL 1019, mittel; außen glatt, RAL 8025; innen Drahtriefen, RAL 8025 f) Zentrum: deutliche Drehriefen; Knauf: S-Profil mit Mulde g) gedreht; Unterseite: konzentrische Drahtspuren, Fingerabdrücke; Knauf auf Loch aufgesetzt und massiv hochgedreht; Sand-gemagert Kat.Nr.: 1399 a) Deckel (FNr. 399) b) geklebt, 70 % c) RDm: 26cm d) gerundeter Rand; Gefäßform plan e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 3012; innen geglättet, RAL 3012 f) Oberseite: 3 konzentrische Drehriefen (zonale Gliederung), in äußerer Zone Wellenritzlinie g) gedreht; Unterseite: konzentrische Drahtspuren, tw. überlagert durch Formholzriffeln quer dazu; beim Brand leicht verzogen h) unten Ruß- und Schmauchspuren i) stw. Kalkansatz Kat.Nr.: 1400 a) Deckel (FNr. 900) b) tw. geklebt, 70 % c) RDm: 23cm; H: 3,2cm ! d) Rand gerade abgedreht; Gefäßform plan; Knauf mit Abzugsloch (Dm: 2 cm) e) Scherben ox, RAL 1034, fein; außen glatt, RAL 1019; innen Drahtriefen, RAL 1019 f) Oberseite: 2 konzentrische Drehriefen (Rand/Mitte); Knauf: oben gestauchtes S-Profil g) gedreht; Unterseite: konzentrische Drahtspuren tw. überlagert von Formholzspuren; beidseitig Stapelspuren von Gefäßen; beim Brand verzogen h) Ruß- und Schmauchspuren u.a. im Abzugsloch Kat.Nr.: 1401 a) Grapen (FNr. 044.1) b) tw. geklebt, 70 % c) RDm: 18cm; Dm max.: 22cm; H: 24cm ! d) abknickender Trichterrand, verdickt; Gefäßform bauchig; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 7032, fein; außen Drehriefen, RAL 1034; innen glatt, RAL 1034 g) gedreht; Füße: Längsfurche; Boden: konzentrische Draht-/Schnittspuren; Wandg.: innen Glättspuren; Scherben: im Bruch kleinste Blasen h) Ruß- und Schmauchspuren Kat.Nr.: 1402 a) Kugeltopf (FNr. 169.1) b) Scherbe e) Scherben ox, RAL 1034, mittel; außen geglättet, RAL 7006; innen uneben, RAL 7032 g) handgeformt; Wandg.: innen Knetspuren u. Grashalmabdruck, außen Glättspuren u. Grassamenabdruck Kat.Nr.: 1403 a) Kugeltopf (FNr. 174.1) b) Scherbe c) RDm: > 20cm d) ausbiegender Rand (fehlt) e) Scherben ox, RAL 7011, grob; außen geglättet, RAL 3012; innen geglättet, RAL 3012 g) handgeformt; Glättspuren, Granitgrus-gemagert i) sekundär gebrannt, tw. auch Bruchkanten Kat.Nr.: 1404 a) Kugeltopf (FNr. 174.1) b) Scherbe c) RDm: 19cm d) ausbiegender Sichelrand, verdickt e) Scherben ox, RAL 7030, grob; außen geglättet, RAL 1019; innen geglättet, RAL 1019 g) handgeformt; Oberfl.: Fingerspuren; Granitgrus-gemagert i) sekundär gebrannt Kat.Nr.: 1405 a) Kugeltopf (FNr. 174.1) b) 3 Scherben, tw. geklebt c) RDm: 23cm d) ausbiegender Trichterrand, spitz, gerundet; u-rd-st Wulsthenkel dick, senkrecht e) Scherben ox, RAL 7011, grob; außen geglättet,RAL 3012; innen rauh, RAL 3012 g) handgeformt; Oberfl.: Glättspuren; Henkel: Knetspuren; Granitgrus-gemagert i) Oberfläche innen tw. abgeplatzt 21 Kat.Nr.: 1406 a) Kugeltopf (FNr. 174.1) b) Scherbe c) RDm: 18cm d) abknickender Rand, verjüngt, gerundet e) Scherben ox, RAL 7034, grob; außen geglättet, RAL 8023; innen geglättet, RAL 8023 g) handgeformt; Glättspuren; Granitgrus-/Muschelkalk-gemagert h) Schmauchspuren Kat.Nr.: 1407 a) Kugeltopf (FNr. 193) b) Scherbe c) RDm: 15cm d) ausbiegender Trichterrand, etwas verdickt; Gefäßform bauchig e) Scherben ox, RAL 7011, mittel; außen glatt, RAL 1019; innen glatt, RAL 1019 f) Schulter: schmale Drehriefen g) gedreht; Sand-gemagert h) Schmauchspuren Kat.Nr.: 1408 a) Kugeltopf (FNr. 299) b) Scherbe c) RDm: > 17cm d) stark abknickender Rand e) Scherben ox, RAL 7030, grob; außen geglättet, RAL 1019; innen geglättet, RAL 1019 g) handgeformt; Muschelkalk-gemagert Kat.Nr.: 1409 a) Kugeltopf (FNr. 442) b) Scherbe e) Scherben ox, RAL 7030, grob; außen geglättet, RAL 1019/7022; innen uneben, RAL 3012 g) handgeformt; Oberfl.: deutliche Fingerspuren; Sand-gemagert h) Kesselsteinansatz Kat.Nr.: 1410 a) Kugeltopf (FNr. 470) b) Scherbe c) RDm: 14cm d) ausbiegender Rand, verjüngt; Gefäßform kugelig; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 7044, mittel; außen uneben, RAL 1001; innen uneben, RAL 1019 g) handgeformt; Knet-/Fingerspuren; Granitgrus-gemagert h) Schmauchspuren Kat.Nr.: 1411 a) Topf (FNr. 423) b) 2 Scherben c) Dm max.: 14cm d) Gefäßform rhombisch/doppelkonisch e) Scherben red.,RAL 7032, mittel; außen uneben, RAL 8000; innen uneben, RAL 7032 f) Gefäßkörper: eng umlaufende Ritzlinien; Schulter: Rollraddekor vorm Umbruch (tiefe und flache Rechtecke untereinander) g) handgeformt; Sand-gemagert; Wandg.: Knetspuren, innen Formholzspuren unten i) Gefäßform ähnl. sächs./fränk./slaw. Keramik; Scherben u. Rollstempel eher hochmittelalterlich j) Fototaf. 3 Kat.Nr.: 1412 a) Topf (FNr. 424) b) Scherbe d) Planboden, abgesetzt e) Scherben ox, RAL 1034, mittel; außen glatt, RAL 6012; innen uneben, RAL 1000 g) Sand-gemagert i) grünl. Patina/Kruste Kat.Nr.: 1413-1476 Weitere Gefäße bzw. Gefäßfragmente der rot-braunen Irdenware. 22 8.7. Rote Irdenware Kat.Nr.: 1477 a) Deckel (FNr. 135) b) geklebt, 20 % c) RDm: 26cm; H: 3,5cm ! d) Rand leicht konisch gedreht; Gefäßform plan; Knauf, rund, hohl e) Scherben ox, RAL 2001, fein; außen glatt, RAL 2001; innen Drahtriefen, RAL 2001 f) Oberseite: 2 Drehriefen; Knauf: S-Profil mit Mulde g) gedreht; Unterseite: konzentrische Drahtspuren, tw. geglättet; Knauf auf Loch aufgesetzt und zugedreht h) geringe Schmauchspuren Kat.Nr.: 1478 a) Deckel (FNr. 135.1) b) 20 % c) H: 4,5cm d) Gefäßform kegelig; Knauf, rund, gelocht, eingezogen, oben plan e) Scherben ox, RAL 2001, fein; außen glatt, RAL 2001; innen uneben RAL 2001 g) überkopf gedreht; Knauf Schnittspuren; Innenseite: Drehspuren Kat.Nr.: 1479 a) Deckel (FNr. 311) b) Scherbe c) H: 3,5cm ! d) Gefäßform plan; Knauf, rund, hohl e) Scherben ox, RAL 1034, mittel; außen glatt, RAL 1034; innen Drahtriefen, RAL 1034 f) Knauf: S-Profil mit flacher Mulde g) gedreht; Unterseite: konzentrische Drahtspuren; Knauf auf Loch gesetzt und zugedreht, Loch nachgeschnitten; Sand-gemagert f) Rand/Zentrum: Drehriefen, dazw. Wellenkammlinie g) gedreht; Unterseite: parallele Drahtspuren; Oberseite: Glasurtropfen, stw. Formholzriefen h) Ruß- und Schmauchspuren i) eine Scherbe sekundär gebrannt (RAL 7043) Kat.Nr.: 1482 a) Deckel (FNr. 319) b) 10 % c) RDm: 15cm; H: 3,5cm d) Rand durch Halbrundleiste unten verstärkt; Gefäßform kegelig e) Scherben ox, RAL 2001, fein; außen glatt, RAL 2001; innen glatt, RAL 2001 f) Zentrum: feine, tiefe Rille g) überkopf gedreht; Oberseite: Schlieren vom Drehen h) Ruß- und Schmauchspuren am Rand Kat.Nr.: 1483 a) Deckel (FNr. 900) b) 20 % c) RDm: 13cm d) Rand gerade gestrichen; Gefäßform plan; Knauf (fehlt) mit Abzugsloch (Dm: 1,5 cm) e) Scherben ox, RAL 3012, mittel; außen glatt, RAL 3012; innen uneben, RAL 3012 g) gedreht; Schnitt-/Glättspuren; Sand-gemagert; Loch von oben eingedreht dann von der Scheibe geschnitten h) Ruß- und Schmauchspuren Kat.Nr.: 1484 a) Grapen (FNr. 101.1) b) Scherbe d) Gefäßform bauchig e) Scherben ox, RAL 7032, fein; außen Drehriefen, RAL 8023; innen glatt, RAL 8023 g) gedreht; Schnittspuren h) Ruß- und Schmauchspuren i) Wandungs-Fragment Kat.Nr.: 1480 a) Deckel (FNr. 313) b) Scherbe c) RDm: 15cm d) gerundeter Rand; Gefäßform plan e) Scherben ox, RAL 2001, mittel; außen glatt, RAL 2001; innen Drahtriefen, RAL 2001 f) Rand: Kammstrich g) gedreht; Rand beschnitten; Sand-gemagert h) Ruß- und Schmauchspuren Kat.Nr.: 1485 a) Kugeltopf (FNr. 442) b) Scherbe e) Scherben ox, RAL 2001, sehr grob; außen geglättet, RAL 7022; innen geglättet, RAL 2001 f) Schulter: Drehriefen g) gedreht; Flußkies-gemagert h) außen rußig i) Wandungs-Fragment Kat.Nr.: 1481 a) Deckel (FNr. 314) b) 2 Scherben c) RDm: 18cm d) gerundeter Rand; Gefäßform plan e) Scherben ox, RAL 2001, mittel; außen glatt, RAL 2001; innen Drahtriefen, RAL 8025 Kat.Nr.: 1486 a) Kugeltopf (FNr. 452) b) 30 Scherben, tw. geklebt c) RDm: 25cm d) abknickender Rand, horizontal leicht abgestrichen; Gefäßform kugelig; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 7011, grob; außen geglättet, RAL 23 2001; innen geglättet, RAL 2001 g) handgeformt; Knet-/Fingerspuren; grob Flußkies-gemagert h) Ruß- und Schmauchspuren Kat.Nr.: 1487 a) Kugeltopf (FNr. 480) b) 6 Scherben, geklebt c) RDm: 18cm; Dm max.: 24cm; H: 10cm d) ausbiegender Rand, verdickt e) Scherben ox, RAL 2001, grob; außen Drehriefen, RAL 3012; innen geglättet, RAL 2001 g) Rand/Wandg.: Drehspuren; Flußkies-gemagert h) Schmauchspuren i) innen u. außen stw. kalkige Kruste Kat.Nr.: 1488 a) Topf (FNr. 016.1) b) 2 Scherben c) RDm: 20cm d) abknickender Rand, horizontal abgestrichen, gekehlt; Gefäßform bauchig e) Scherben ox, RAL 2001, mittel; außen glatt, RAL 3009; innen glatt, RAL 2001 g) Wandg.: außen tw. Drehriefen; Sand-gemagert Kat.Nr.: 1489-1504 Weitere Gefäße bzw. Gefäßfragmente der roten Irdenware. 24 8.8. Bleiglasierte Irdenware Kat.Nr.: 1505 a) (Blumen-) Topf/Schale (FNr. 322) b) Scherbe c) RDm: 5cm d) Gefäßform ausladend; Planboden, gelocht e) Scherben ox, RAL 7034, mittel; außen glatt, RAL 7034; innen Bleiglasur, RAL 6010 g) Boden: konzentrische Drahtspuren h) nachträglich von außen ein Loch geschlagen i) evtl. sekundäre Nutzung als Blumentopf Kat.Nr.: 1506 a) Backform (FNr. 902) b) Scherbe c) BDm: 14cm d) Gefäßform konisch; Planboden e) Scherben ox, RAL 2010, fein; außen glatt, RAL 1001; innen Bleiglasur, RAL 1000 g) Engobe innen; Rippen mit dem Finger gestrichen; Boden/Umbruch: Schnittspuren i) vgl. Busch 1991, 166 Taf. 18/5 Kat.Nr.: 1507 a) Deckel (FNr. 040.1) b) geklebt, 50 % c) RDm: 11,5cm; BDm: 8,2cm; H: 4cm ! d) Rand als Rastring, zurückgesetzt; Gefäßform flach; profilierter Knopf e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Bleiglasur, RAL 1032; innen glatt, RAL 1015 g) mit der Unterseite nach oben gefertigt, Knopf nachträglich aufgesetzt Kat.Nr.: 1508 a) Essenträger (FNr. 164.1) b) koloriert, 90 % c) RDm: 18cm; BDm: 11,5cm; Dm max.: 19,5cm; H: 13,5/23cm ! d) Trichterrand, profiliert; Gefäßform kugelig; Korb-/Bandhenkel; Planboden e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Drehriefen, RAL 1001; innen Bleiglasur, RAL 1032 f) Rand: Halbrundleiste unten, Henkel: Fingerkniffdekor g) Boden: konzentrische Drahtspuren, Stapelspuren von darüber (2 Gefäße); Glasur: gesprenkelt; Rand: Stapelspur von darunter (2 Gefäße) => d.h. Brand überkopf i) Höhe ohne Henkel: 13,5 cm j) Taf. 7 Kat.Nr.: 1509 a) Essenträger (FNr. 168.1) b) koloriert, 90 % c) RDm: 18,5cm; BDm: 10,5cm; Dm max.: 19,5cm; H: 13,5/23cm ! d) gekehlter Steilrand, zur Schulter abgesetzt; Gefäßform kugelig; Korbhenkel, profiliert breit; Planboden, abgesetzt e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen Drehriefen, RAL 1002; innen Bleiglasur, RAL 1005/8017 g) Boden: Schnittspuren, Wandg./Rand/Henkel: Glasurtropfen, Henkel: schief angesetzt (20); Glasur: gesprenkelt h) Boden: etwas Abrieb j) Taf. 8 Kat.Nr.: 1510 a) Essenträger (FNr. 422) b) koloriert, 80 % c) RDm: 23,5cm; BDm: 16cm; Dm max.: 23,5cm; H: 19,5/31cm ! d) gekröpfter Rand, stark gekehlt = Deckelrast; Gefäßform bauchig; Korbhenkel, profiliert breit; Planboden e) Scherben ox, RAL 105, fein; außen Drehriefen, RAL 1034; innen Bleiglasur, RAL 1011/8017 g) Boden: parallele Drahtspuren; Wandg. unten: Schnittspuren; Rand/Henkel: Glasurflecken; Glasur: gesprenkelt h) Boden: Abrieb (?) i) Oberfläche außen am Boden stark abgeplatzt j) Taf. 8 Kat.Nr.: 1511 a) Fettpfanne (FNr. 164.1) b) koloriert, 90 % c) RDm: 38x15,5cm; H: 6,7cm ! d) Glattrand ; Gefäßform: liegender Halbzylinder; Tüllengriff (unvollst.); "Flaschenhals" als Ausguß; Standfläche abgeplattet, zusätzl. Knubbe e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen glatt, RAL 1014; innen Bleiglasur, RAL 6010 f) 4 Fingereindrücke am Griffansatz g) Boden: abgeplattet, Stapelspuren, Glasurtropfen; Gefäß entspricht einer längs halbierten Flasche h) Ruß- und Schmauchspuren, Boden: stw. Abrieb i) Machart vgl. Stephan 1986a, S.68 Abb. 37/1 j) Taf. 9 Kat.Nr.: 1512 a) Flöte (FNr. 047.1) b) 90 % c) BDm: 4,6cm; Dm max.: 4,6x8cm; H: 6cm d) Gefäßform: Vogel; Öffnungen: 2 Flöten, Lochungen; Wackelboden e) Scherben ox, RAL 1034, fein; außen Bleiglasur, RAL 8023; innen f) Form: sitzender Vogel, Füße, Kopf (fehlen) und Schwanzfedern anmodelliert, Flügel durch Ritzung angedeutet 25 g) beutelförmiges gedrehtes Gefäß mit 2 in der Mündung einmodellierten Flötenröhrchen als "Schwanz"; Glasur: Fehlstelle i) Flöten haben gleiche Tonhöhe, Lochung am Vogelhals j) Taf. 8 Kat.Nr.: 1513 a) Flöte (Öllampe?) (FNr. 035.1) b) geklebt, 90 % c) BDm: 3,4cm; Dm max.: 5,7cm; H: 6,8/5,9cm ! d) Gefäßform kugelig, geschlossen; Wulsthenkel auf Schulter, mehrteilig; Tülle (fehlt), Lochung; Planboden abgesetzt e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen Bleiglasur, RAL 1000; innen f) Henkel (unvollst.): 3 tiefe Einstiche, evtl. Tierdarstellung g) Glasur: Fehlstelle; Boden: schief, Schnittspuren, Tonschnitzel; Tülle: führt als Rohr ins Gefäß; Loch: gestochen h) Schmauchspuren (?) im Scherben überm Docht(?)loch i) Tülle und Henkel evtl. ein Teil; als Funktionstyp 'Flöte' vgl. Stephan 1982b, S.114 j) Taf. 8 Kat.Nr.: 1514 a) Grapen (FNr. 046.1) b) ergänzt, 60 % c) RDm: 13,5cm; Dm max.: 15,5cm; H: 13,5cm ! d) nach innen gekröpfter Lippenrand, Außenkehle; Gefäßform kugelig; Tüllengriff mit Dornleiste; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen Drehriefen, RAL 8000/1034; innen Bleiglasur, RAL 8008 f) Taufries (Rollstempel) auf der Schulter g) Fuß: Stapelspur von darüber; Boden: Schnittspuren; Wandg.: wechselnde Brandfarbe; Rand innen: Stapelspuren von 3 Grapenfüßen h) Ruß- und Schmauchspuren Kat.Nr.: 1515 a) Grapen (FNr. 047.1) b) geklebt c) RDm: 13,3cm; BDm: 8,5cm; Dm max.: 15,1cm; H: 14cm d) Trichterrand, zur Schulter abgesetzt; Gefäßform bauchig; rd-st Bandhenkel, profiliert; Planboden e) Scherben ox, RAL 1001, fein; außen Drehriefen, RAL 1001; innen Bleiglasur, RAL 8001 g) Boden: Schnittspuren waagerecht und tangential; Schulter: geglättet h) Ruß- und Schmauchspuren, Boden: Glasur tw. matt (Rührspur) i) Oberfläche innen und außen tw. abgeplatzt Kat.Nr.: 1516 a) Grapen (FNr. 137.2) b) ergänzt, 95 % c) RDm: 8cm; Dm max.: 8,6cm; H: 10,5cm ! d) Trichterrand ; Gefäßform kugelig; rd-st Bandhenkel; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen Bleiglasur, RAL 1032/8017; innen Bleiglasur, RAL 1032/8017 f) Wandg.: Drehriefen g) Füße: Längsfurche, unglasiert; Boden: konzentrische Drahtspur, geglättet; Rand/Halsumbruch: Stapelspur h) geringe Schmauchspuren j) Taf. 9 Kat.Nr.: 1517 a) Grapen (FNr. 137.3) b) geklebt, 60 % c) RDm: 10,3cm; Dm max.: 11,7cm; H: 11cm d) ausbiegender Trichterrand; Gefäßform kugelig; rd-st Bandhenkel; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen Bleiglasur, RAL 8023; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Rand: 2fach Rille, Wandg.: Drehriefen g) Füße: Längsfurche; Boden: Glasur stw. blasig; Rand: Stapelspuren h) Schmauchspuren i) Scherben tw. plattig auseinandergeplatzt j) Taf. 9 Kat.Nr.: 1518 a) Grapen (FNr. 164.1) b) tw. geklebt, 60% c) RDm: 15cm; Dm max.: 19cm; H: 19cm ! d) Trichterrand mit Dornleiste zur Schulter abgesetzt; Gefäßform kugelig; u-rd-st Bandhenkel; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Drehriefen, RAL 1014; innen Bleiglasur, RAL 1032 g) Füße: Längsfurche; Boden: geglättet; Rand: Stapelspur, Glasurflecken von darüber (d.h.: aufrechte Brandposition), verzogen/beulig; harter Brand h) Ruß- und Schmauchspuren Kat.Nr.: 1519 a) Grapen (FNr. 164.1) b) koloriert, 60 % c) RDm: 6cm; Dm max.: 6,8cm; H: 5cm d) horizontal ausbiegender Rand; Gefäßform kugelig; rd-st Bandhenkel; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen Bleiglasur, RAL 6017; innen Bleiglasur, RAL 1027/8017 f) Wandg.: Rollstempel, Rautenmuster g) Boden: Riefen; Glasur innen: gesprenkelt i) Füße fehlen j) Taf. 10 Kat.Nr.: 1520 a) Grapen (FNr. 164.1) 26 b) ergänzt, 60 % c) RDm: 22,3cm; Dm max.: 25,5cm; H: 32,5cm ! d) Steilrand zur Schulter abgesetzt; Gefäßform bauchig hoch; 2 u-rd-st Bandhenkel, profiliert; Kugelboden e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen Drehriefen, RAL 3012/1001; innen Bleiglasur, RAL 8003 f) Rand: Doppelrille, dazw. Wellenline, Schulter: wie Rand g) Füße: flache Längsfurche; Wandg.: etwas verbeult; Rand: Stapelspuren h) Ruß- und Schmauchspuren i) Inhalt: ca. 5 l j) Taf. 10 Kat.Nr.: 1521 a) Grapen (FNr. 164.1) b) ergänzt, 90 % c) RDm: 13,5cm; Dm max.: 15,5cm; H: 16cm ! d) Trichterrand, zur Schulter abgesetzt; Gefäßform kugelig; u-rd-st Bandhenkel, profiliert; Kugelboden e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen Drehriefen, RAL 1034; innen Bleiglasur, RAL 8001/8017 g) Füße: Längsfurche; Boden: Schnittspuren, geglättet; Wandg.: Glasurtropfen; Rand: Stapelspur von darüber, verformt; Glasur: gesprenkelt h) Ruß- und Schmauchspuren i) Rand: mittig breit auseinandergedrückt j) Taf. 10 Kat.Nr.: 1522 a) Grapen (FNr. 164.1) b) geklebt, 95 % c) RDm: 11,7cm; H: 10,5cm d) Trichterrand zur Schulter abgesetzt; Gefäßform kugelig; rd-st Bandhenkel; Linsenboden, flach e) Scherben ox, RAL 1013, fein; außen Drehriefen, RAL 1015; innen Bleiglasur, RAL 1024/8017 g) Füße: Längsfurche; Boden: geglättet, quadratischer Abdruck von Scheibenachse; Rand/Wandg.: Glasurtropfen; Glasur:gesprenkelt h) Ruß- und Schmauchspuren j) Taf. 10; Fototaf. 4 Kat.Nr.: 1523 a) Grapen (FNr. 164.1) b) geklebt, 60 % c) RDm: 10,5cm; Dm max.: 11cm; H: 11cm d) Trichterrand zur Schulter abgesetzt; Gefäßform kugelig; Tüllengriff, verschlossenes Ende (gelocht); Kugelboden e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen Drehriefen, RAL 1002; innen Bleiglasur, RAL 1034 g) Griff: 2 Fingereindrücke am Ansatz; Rand: Glasurflecken h) Ruß- und Schmauchspuren; Füße: gekürzt, Abrieb Kat.Nr.: 1524 a) Grapen (FNr. 164.1) b) geklebt, 50 % c) RDm: 12,3cm; H: 12,8cm ! d) profilierter Lippenrand, verdickt; Gefäßform gedrungen, becherartig; Grifftülle, knopfartig profiliertes Ende; Kugelboden e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen geglättet, RAL 1014; innen Bleiglasur, RAL 1032 f) umlaufende Rille in Griffhöhe, Rand: Doppelstabprofil g) Füße: flache Längsfurche; Griff: 2 Fingereindrücke am Ansatz; Rand/Wandg.: Glasurtropfen; Glasur: sprenkelig h) starke Ruß- und Schmauchspuren i) Ansicht der Griffzone: Eindruck eines Gesichts Kat.Nr.: 1525 a) Grapen (FNr. 210.1) b) geklebt, 70% c) RDm: 16cm; H: 15,7cm d) abknickender Lippenrand, leicht gekehlt; Gefäßform bauchig; rd-st Bandhenkel, profiliert; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 2003, fein; außen Drehriefen, RAL 2010; innen Bleiglasur, RAL 2000 g) Glasur: unten blasig; Henkel u. Füße: kräftiger Fingerein- druck; Boden: Riefen, Abdrücke, Tonrest h) Ruß- u. Schmauchspuren bis zum Rand gegenüber dem Henkel j) Taf. 11 Kat.Nr.: 1526 a) Grapen (FNr. 210.1) b) geklebt, 80% c) RDm: 20,5cm; Dm max.: 24cm; H: 22,5cm d) Leistenrand, rund abgestrichen, gekehlt; Gefäßform bauchig; 2 rd-st Bandhenkel, schwach profiliert, breit; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Drehriefen, RAL 1001; innen Bleiglasur, RAL 8028 g) deutliche Drehriefen innen; Glasur: streifig/fleckig, am Boden bis 0,5cm dick Ansammlung; Rand/1 Henkel: Stapelspur vom Rand eines anderen Gefäßes überkopf h) stw. Schmauchspuren i) Oberfläche außen stark abgeplatzt Kat.Nr.: 1527 a) Grapen (FNr. 210.1) b) geklebt, 90% c) RDm: 21cm; Dm max.: 22,5cm; H: 18,5cm d) ausbiegender Lippenrand, gekehlt; Gefäßform kugelig, gedrungen; 2 rd-st Bandhenkel, breit; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Drehriefen, RAL 2003; innen Bleiglasur, RAL 1032 g) Füße: flacher Fingereindruck; Glasur: dunkle Sprenkel; Boden: Schnittspuren, parallele Riefen, 27 geglättet h) Schmauchspuren und Rötung bis zum Rand i) Fuß mit Wandg. kreisrund ausgebrochen (thermische Spannung) Kat.Nr.: 1528 a) Grapen (FNr. 210.1) b) ergänzt, 80% c) RDm: 16,7cm; Dm max.: 18,7cm; H: 19cm ! d) Lippenrand, gekehlt ; Gefäßform bauchig; rd-st Bandhenkel (ergänzt); Linsenboden, flach e) Scherben ox, RAL 1013, fein; außen Drehriefen, RAL 1015; innen Bleiglasur, RAL 8001 g) Füße: flacher Fingereindruck; Rand: 3 Stapelspuren von Gefäßen darunter, andersfarbiger Glasurstreifen (RAL 6002); Boden/Wandg.: Stapelspur von darüber, andersfarbige Glasurtropfen (RAL 6002) h) geringe Schmauchspuren i) Boden: Schnittspuren, geglättet, Hauch von Bleiglasur j) Taf. 11 Kat.Nr.: 1529 a) Grapen (FNr. 210.1) b) geklebt, 80 % c) RDm: 13,5cm; Dm max.: 16,5cm; H: 15cm d) ausbiegender Lippenrand, gekehlt; Gefäßform bauchig; rd-st Bandhenkel; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Drehriefen, RAL 1034/1014; innen Bleiglasur, RAL 6017 g) Füße: flacher Fingereindruck; Boden: Schnittspuren, Riefen, Stapelspur von darüber; Wandg.: Fingerspur (ausgerutscht) h) Ruß- und Schmauchspuren j) Taf. 11 Kat.Nr.: 1530 a) Grapen (FNr. 210.1) b) 90 % c) RDm: 13cm; H: 11,5cm d) ausbiegender Lippenrand, gekehlt; Gefäßform niedrig; rd-st Bandhenkel, profiliert; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 1034, fein; außen Drehriefen, RAL 1015; innen Bleiglasur, RAL 1002/8017 g) auf der Seite liegend gebrannt (Verlauf der Sprenkel); Füße: schwacher Fingereindruck; Boden: geglättet; Glasur: gesprenkelt h) Schmauchspuren j) Taf. 11; Fototaf. 4 Kat.Nr.: 1531 a) Grapen (FNr. 210.1) b) geklebt, 90 % c) RDm: 16cm; Dm max.: 18cm; H: 17cm d) ausbiegender Lippenrand, gekehlt; Gefäßform bauchig; 2 rd-st Bandhenkel, profiliert; Kugelboden e) Scherben ox, RAL 1015; außen schwache Drehriefen, RAL 1014; innen Bleiglasur, RAL 1000 g) Füße: 2 sehr schwache Fingereindrücke; Boden: Schnittspuren; Glasur: ungleichmäßig dick; am Boden Tonstückchen angebacken h) Ruß- und Schmauchspuren i) außen stw. bräunliche Kruste, ein Fuß mit Ansatz ausgebrochen j) Taf. 11 Kat.Nr.: 1532 a) Grapen (FNr. 210.1) b) geklebt, 70 % c) RDm: 15,5cm; Dm max.: 17,5cm; H: 16cm d) ausbiegender Lippenrand, gekehlt; Gefäßform bauchig; rd-st Bandhenkel, profiliert; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen Drehriefen, RAL 2010; innen Bleiglasur, RAL 1027 g) Füße: tiefer Fingereindruck; Boden: Riefen, Schnittspuren; Glasur: an Rand u. Boden dick; Rand: Stapelspur h) Ruß- und Schmauchspuren tw. im Bruch (im Feuer zerbrochen) i) Glasur stellenweise abgeplatzt Kat.Nr.: 1533 a) Grapen (FNr. 432) b) geklebt, 70% c) RDm: 15,5cm; Dm max.: 16,7cm; : 17cm d) abknickender Lippenrand, gekehlt; Gefäßform bauchig; Handhabe fehlt; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 2001, fein; außen Drehriefen, RAL 2001; innen Bleiglasur, RAL 8008 g) Füße: Fingereindruck; Boden: uneben, Stroh-/Heuabdrücke; Rand: Stapelspur; Glasur: oberes Drittel sehr dünn h) Ruß- / Schmauchspuren bis zum Rand, Abrieb an gebroch. Füßen(?) j) Taf. 11 Kat.Nr.: 1534 a) Grapen (FNr. 432) b) geklebt, 80% c) RDm: 16cm; Dm max.: 18,4cm; H: 17,8cm d) ausbiegender Lippenrand, gekehlt; Gefäßform bauchig; rd-st Bandhenkel, profiliert; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Drehriefen, RAL 3012; innen Bleiglasur, RAL 6017 g) Füße: tiefer Fingereindruck; Boden: Schnittspuren, Riefen; Rand: Stapelspur von darunter (d.h. beim Brand überkopf) h) Ruß- und Schmauchspuren, Glasurabrieb innen am Boden (=Rührspuren) j) Taf. 12 Kat.Nr.: 1535 a) Grapen (FNr. 432) b) 90% 28 c) RDm: 16,7cm; Dm max.: 21,5cm; : 22cm d) Lippenrand mit Dornleiste zur Schulter abgesetzt; Gefäßform kugelig; u-rd-st Bandhenkel, tw. profiliert; Kugelboden e) Scherben ox, RAL 9001, fein; außen Drehriefen, RAL 9002; innen Bleiglasur, RAL 1027 g) Füße: Längsfurche; Boden: Schnittspuren, Riefen, geglättet; Rand: Glasurtropfen h) Schmauchspuren, 2 Füße evtl. gekappt, Abrieb i) Glasur: stellenweise plattig abgeplatzt j) Taf. 12 Kat.Nr.: 1536 a) Grapen (FNr. 440) b) geklebt, 98 % c) RDm: 10,5cm; H: 11,2cm ! d) gekehlter Steilrand zur Schulter abgesetzt; Gefäßform bauchig; Tüllengriff, lang, ausbiegender Dornrand; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 1034, fein; außen Drehriefen, RAL 8004/1034; innen Bleiglasur, RAL 7008 g) Füße: flacher Fingereindruck; Boden: Schnittspuren; Griff: Fingernageleindrücke am Ansatz, Glasurspritzer h) geringe Schmauchspuren überlagert durch kalkige Kruste i) innen und außen kalkige Kruste j) Taf. 12 Kat.Nr.: 1537 a) Grapenpfanne (FNr. 210.1) b) koloriert, 95 % c) RDm: 21cm; H: 11cm ! d) Kremprand, gekehlt; Gefäßform gedrungen; Tüllengriff, dick (unvollständig); Linsenboden e) Scherben ox, RAL 2000, fein; außen Drehriefen, RAL 2001; innen Bleiglasur, RAL 8023 g) Füße: tiefer Fingereindruck, Stapelspur seitlich; Boden: geglättet; Griff: je 2 Fingereindrücke auf und unterm Rand h) Ruß- und Schmauchspuren j) Taf. 12 Kat.Nr.: 1538 a) Grapenpfanne (FNr. 432) b) koloriert, 95 % c) RDm: 18,3cm; H: 13,5cm ! d) ausbiegender Lippenrand, dick; Tüllengriff, dick, Trichterlippenrandprofil; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen Drehriefen, RAL 1001; innen Bleiglasur,RAL 1000/8017 g) Füße: flacher Fingereindruck; Boden: geglättet, Glasurtropfen; Glasur: gesprenkelt, seitliche Brennlage h) Ruß- und Schmauchspuren Kat.Nr.: 1539 a) Henkeltopf (FNr. 036.1) b) geklebt, 80 % c) RDm: 17,8cm; BDm: 12,6cm; Dm max.: 18,4cm; H: 10cm ! d) nach innen gekröpfter Lippenrand; Gefäßform tassenförmig; rd-st Bandhenkel; (Wackel-) Planboden e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen geglättet, RAL 1014; innen Bleiglasur, RAL 8001 f) Doppelrille 3 cm unterm Rand g) Boden: Schnittspuren; Rand/Wandg.: Glasurflecken; Rand: Stapelspur; Wandg. innen: Drehriefen j) Taf. 12 Kat.Nr.: 1540 a) Henkeltopf (FNr. 129.1) b) geklebt, 90 % c) RDm: 12,7cm; BDm: 9cm; Dm max.: 19cm; H: 11,6cm ! d) aufgestellter Lippenrand; Gefäßform kugelig; rd-st Bandhenkel, schmal; Planboden, gewölbt e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Drehriefen, RAL 1014; innen Bleiglasur,RAL 1000/8017 g) Boden: konzentrische Drahtspuren, geknetete Wölbung; Wandg.: Glasurtropfen; Rand: Stapelspur von darüber; Glasur: gesprenkelt h) Ruß- und Schmauchspuren, Boden: Abrieb j) Taf. 12 Kat.Nr.: 1541 a) Henkeltopf (FNr. 210.1) b) 100 % c) RDm: 18cm; BDm: 12,5cm; Dm max.: 18,5cm; H: 11,4cm ! d) Leistenrand, rund; Gefäßform bauchig; rd-st Bandhenkel, profiliert; Planboden e) Scherben ox, RAL 2010, mittel; außen Drehriefen, RAL 1019/3012; innen Bleiglasur, RAL 8003 g) Boden: parallele Drahtspuren (undeutlich), Riefen h) Boden: Abrieb i) innen und außen kalkige und braune Kruste j) Taf. 12 Kat.Nr.: 1542 a) Henkeltopf (FNr. 422) b) geklebt, 98 % c) RDm: 13,5cm; BDm: 13cm; Dm max.: 19cm; H: 16,5cm ! d) Trichterrand zur Schulter abgesetzt; Gefäßform kugelig; rd-st Bandhenkel, profiliert, kräftig; Planboden e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Drehriefen, RAL 1014; innen Bleiglasur,RAL 1005/8017 g) Boden: Schnittspuren, Wandg.: Glasurtropfen/-hauch, Rand: Stapelspur; Glasur: gesprenkelt h) Schmauchspuren (?), Boden: etwas Abrieb i) Glasur stark abgeplatzt j) Taf. 13 29 Kat.Nr.: 1543 a) Henkeltopf (FNr. 422) b) koloriert, 95 % c) RDm: 17cm; BDm: 12,5cm; Dm max.: 19,3cm; H: 14,2cm ! d) Trichterrand gekehlt, zur Schulter abgesetzt; Gefäßform bauchig; 2 rd-st Bandhenkel, profiliert; Planboden e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen Drehriefen, RAL 1001; innen Bleiglasur, RAL 8017 f) Rand: umlaufende Rille am unteren Viertel g) Boden: Drahtspuren, Glättriefen; Rand/Wandg.: Glasurtropfen h) Ruß- und Schmauchspuren, Boden: Abrieb j) Taf. 13 a) Schüssel (FNr. 359) b) ergänzt, 80 % c) RDm: 26,5cm; BDm: 16,5cm; Dm max.: 26,5cm; H: 8cm ! d) profilierter Lippenrand; Gefäßform trichterförmig; 2 u-rd-st Handhaben: profilierter Wulsthenkel u. Herz-förmige Griffplatte e) Scherben ox, RAL 1002, fein; außen Bleiglasur, RAL 1032; innen Bleiglasur, RAL 1032 f) Griffplatte: Herz mit austreibenden Blättern g) Boden: unglasiert, parallele Drahtspuren; Übergang Wandg. Boden beschnitten; Henkel: Fingereindruck unten h) Boden innen: Glasur stumpf (Rührspuren), außen: Abrieb Kat.Nr.: 1544 a) Humpen/Becher (FNr. 044.1) b) Scherbe c) RDm: cm; BDm: 12,5cm; Dm max.: cm d) Gefäßform zylindrisch; verbreiterte Standfläche e) Scherben ox, RAL 1034, fein; außen Bleiglasur, RAL 1014; innen glatt, RAL 8002 f) Wandg.: Rollstempel, Fuß: Rollstempel, Rille g) Boden: konzentrische Drahtspuren, Stapelspur von Mündung (Dm: 7cm); Oberfl. innen: Glasurhauch/-sprenkel, sehr hart gebrannt h) Boden: Abrieb Kat.Nr.: 1548 a) Schüssel/Terrine (FNr. 902) b) geklebt, 70 % c) RDm: 18cm; BDm: 12cm; Dm max.: 20,6cm; H: 7,8cm ! d) einbiegender Glattrand mit Dornleiste als Deckelrast; 2 senkrechte Bandhenkel an der Dornleiste; Planboden e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen Bleiglasur, RAL 6010; innen Bleiglasur, RAL 1034 f) 3fach Rille unter der Dornleiste außen; Malhorn/Pinsel (RAL 8007), einzelne farbige Tupfen innen g) Boden: parallele Drahtspuren; Wandg.: Stapelspuren, Glasur: ungleichmäßig h) Ruß- und Schmauchspuren am Boden und tw. im Bruch i) durch Zweckentfremdung als Kochtopf zerbrochen, 18. Jhdt. j) Taf. 13 Kat.Nr.: 1545 a) Öllampe (FNr. 047.1) b) 10 % c) RDm: 5cm; BDm: 4cm; H: 2,9cm ! d) Glattrand; Gefäßform flach; Gießschnauze (fehlt); Wackelboden e) Scherben ox, fein; außen glatt, RAL 8011; innen Bleiglasur, RAL 8003 g) gedreht, Boden: Schnittspuren, Gießschnauze gekniffen h) stark verrußt, auch im Bruch i) sekundär gebrannt Kat.Nr.: 1546 a) Schüssel (FNr. 210.1) b) ergänzt, 80 % c) RDm: 49cm; H: 16,8cm ! d) Lippenrand; Gefäßform ausladend; Wackelboden e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen glatt, RAL 1034; innen Bleiglasur, RAL 6010 g) Boden/Wandg.: außen Schnittspuren, Riefen, Stapelspuren u. Glasurtropfen von mehreren großen u. kleinen Gefäßen; Rand/Wandg. innen: Stapelspuren; Glasur bildet Schlieren h) Boden: geringer Abrieb j) Taf. 13 Kat.Nr.: 1547 Kat.Nr.: 1549 a) Sieb (FNr. 326) b) geklebt, 20 % c) RDm: 24cm; H: 8cm ! d) scharf abknickender Rand, kurz; Gefäßform flach, rund; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 1013, fein; außen Bleiglasur, RAL 6025; innen Bleiglasur, RAL 6025 f) umlaufende Doppelrille unterm Rand g) Lochung im Bodenbereich (Dm: 0,3 - 0,4cm), Abstand: 1 - 2cm Kat.Nr.: 1550 a) Teller (FNr. 036.1) b) geklebt, 90 % c) RDm: 20cm; Dm max.: 20cm; H: 4,8cm ! d) Randwulst ; Gefäßform flach; (Wackel-) Planboden e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen geglättet, RAL 1001; innen Bleiglasur, RAL 8001 g) Boden: Schnittspuren, geglättet; Rand/Wandg.: 30 Glasurflecken; Rand: andersfarbiger (grüner) Glasurfleck (RAL 6018) h) nachträgliche. Doppellochung (Bohrung) auf der Fahne Kat.Nr.: 1551 a) Teller (FNr. 337) b) geklebt, 98 % c) RDm: 17cm; BDm: 6,5cm; H: 3,8cm ! d) hochgezogener Glattrand; Gefäßform flach; Planboden e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen glatt, RAL 1002; innen Bleiglasur, RAL 1005/8017 g) Boden: konzentrische Drahtspuren, Glasurflecken, Wandg.: Stapelspuren, Glasurflecken, beim Brand verzogen h) Boden: etwas Abrieb i) Glasur stark abgeplatzt j) Taf. 13 Kat.Nr.: 1552 a) Teller (FNr. 902) b) geklebt, 50% c) RDm: 23cm; Dm max.: 23cm; H: 4,7cm ! d) Lippenrand; Gefäßform konisch; abgesetzte Standfläche e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen Riefen, RAL 1034; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Rand: Rille (0,3cm); Fahne/Steigbord: Schrägriffelung (4cm), 2 Rillen (je 0,3cm), Wellenlinie (1cm), 2 Rillen (je 0,3cm); Malhorn/Pinsel (RAL 8017/6003), unregelmäßige farbige Schlieren/Tupfen/Kleckse g) Boden: parallele Drahtspuren h) Boden: Abrieb Kat.Nr.: 1553 a) Vogeltrinknapf (FNr. 300) b) 100 % c) RDm: 2,7cm; Dm max.: 3,6cm; H: 3,5cm ! d) scharfer Lippenrand; Gefäßform kegelig; rd-st Platte, gelocht; Wackelboden e) Scherben ox; außen glatt, RAL 8023; innen Bleiglasur, RAL 8017 g) Boden: Schnittspuren, Glasurtropfen vom Rand bis Boden i) nach Aussage des Duinger Museumsleiters, Fr. Becker, von Kindern als Übungsstück gefertigt (?) j) Taf. 13 Kat.Nr.: 1554 a) Vogeltrinknapf (FNr. 355) b) 100 % c) RDm: 2,8cm; BDm: 3cm; Dm max.: 3,4cm; H: 4,8cm ! d) Glattrand ; Gefäßform kegelig; rd-st Platte, gelocht; Planboden, gewölbt e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 8025; innen Bleiglasur, RAL 8001 g) Boden: konzentrische Schnittspuren, gerundeter Umbruch j) Taf. 13 Kat.Nr.: 1555-1710 Weitere Gefäße und Gefäßfragmente der bleiglasierten Irdenware. 31 8.9. Weserware Kat.Nr.: 1711 a) Deckel (?) (FNr. 324) b) Scherbe c) RDm: 9cm d) Glattrand, gerundet ; Gefäßform kegelig e) Scherben ox, RAL 1034, fein; außen Bleiglasur, RAL 8023; innen glatt, RAL 3012 f) Malhorn/Pinsel (RAL 1000/6012): Flämmchendekor g) Engobe außen, innen Engobe-/Glasurflecken i) evtl. auch Fußteil eines entspr. Gefäßes Kat.Nr.: 1712 a) Essenträger (FNr. 035.1) b) Scherbe d) Korb-/Wulsthenkel, profiliert e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Bleiglasur, RAL 1000 f) Henkel: beidseitige Fingerkniffe; - Malhorndekor (RAL 6013/8023): Henkel: zweifarbige Füllung der Fingerkniffe i) [18. Jhdt.] Kat.Nr.: 1713 a) Grapen (FNr. 164.1) b) koloriert, 90 % c) RDm: 13,3cm; Dm max.: 14,5cm; H: 15,5cm ! d) Steilrand, gekehlt zur Schulter abgesetzt; Gefäßform bauchig; Tüllengriff, am Ende geschlossen, mit Loch; Kugelboden e) Scherben ox,; außen Bleiglasur, RAL 1034; innen Bleiglasur, RAL 1034 f) 2 Fingereindrücke oben am Griffansatz; Malhorndekor (RAL 1014): Rand: 3fach Linie; Schulter: senkr. Wellenlinien (RAL 1014/6010); Umfang: 3fach Linie g) Füße: runder Querschnitt; Boden: Riefen, unglasiert; Rand: Stapelspur h) Ruß- und Schmauchspuren j) Taf. 92 Kat.Nr.: 1714 a) Grapen (FNr. 164.1) b) geklebt, 80 % c) RDm: 10,6cm; Dm max.: 11,8cm; H: 13cm d) einbiegender Profilrand; Gefäßform oval; Tüllengriff, Ende ge- schlossen, mit Loch; Kugelboden e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen Bleiglasur, RAL 1000; innen Bleiglasur, RAL 8001 f) Rand: 4fach Rille; Gefäßkörper: Rollstempel (Gewebestruktur); Griff: 2 Fingereindrücke am Ansatz; - Malhorndekor (RAL 8003/6017): außen senkr. Punktlinien g) Engobe außen (RAL 1013); Griff: am Ansatz 2 Fingereindrücke; Boden: geglättet h) Ruß- und Schmauchspuren bis über Rand gegenüber vom Griff i) Glasur stw. abgeplatzt, Füße fehlen j) Taf. 14 Kat.Nr.: 1715 a) Grapen (FNr. 307) b) Scherben, tw. geklebt c) RDm: 13cm d) Leistenrand, Dreieck-Profil; Gefäßform bauchig; Tüllengriff e) Scherben ox, RAL 1034, fein; außen Bleiglasur, RAL 1014; innen Bleiglasur, RAL 1000 f) Wandg.: flächiges Rollstempeldekor (Quadrate); Henkel: 2 Fingereindrücke oben am Ansatz; Malhorndekor (RAL 8023/6017): Rand: Schrägstriche; Wandg.: Floraldekor; Henkel: Schrägstriche (RAL 8023), Punkte (RAL 6017) g) Engobe außen und innen bis zur Schulter; Griff am Ende gestaucht und fast zugestrichen h) Rand: Schmauchspuren außen Kat.Nr.: 1716 a) Grapen (FNr. 337) b) 5 Scherben c) RDm: 12cm; H: 13cm ! d) Kremprand, Dreieck-Profil, spitz; Gefäßform bauchig; Linsenboden e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen Bleiglasur, RAL 8001; innen Bleiglasur, RAL 8001 f) Wandg.: flächiger Rollstempeldekor (Quadrate); Malhorndekor: Wandg.: senkr. Punktlinien, dicke (RAL 6010) und kleine (RAL 1000) Punkte g) Boden: ohne Glasur; Füße: runder Querschnitt, spitz geschnitten h) Boden: Schmauchspuren Kat.Nr.: 1717 a) Krug (FNr. 906) b) Scherbe c) BDm: 5,8cm; Dm max.: ca. 10cm d) Gefäßform bauchig; Standplatte e) Scherben ox, RAL 1034, fein; außen Bleiglasur, RAL 1000; innen Bleiglasur, RAL 2000 f) Wandg.: flächiges Rollstempeldekor (oben Zickzack, unten kleine Bögen); - Malhorndekor (RAL 8023/6010): Wandg.: senkr. Punktlinien g) Engobe außen; Fuß: innen Drehschnecke, außen: ohne Glasur und Engobe, konzentrische Drahtspuren i) vgl. Stephan 1981a, Taf.133 u. König/Stephan 1987, 373 Kat.Nr.: 1718 a) Bartmannkrug (FNr. 299) b) koloriert, 80 % c) RDm: 5,5cm; BDm: 7cm; Dm max.: 9cm; H: 14,5cm ! 32 d) Lippenrand steil, mit Dornleiste zum Hals abgesetzt; Gefäßform kugelig; Halsform eingezogen, lang; u-rd-st Bandhenkel, profiliert; Standfuß, plan e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen Bleiglasur, RAL 8023; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Malhorndekor (RAL 1002): Rand: 3-4fach Linie; Hals/Schulter: Gesicht mit Bart; Umfang: 3-4fach Linie; Fuß: 4fach Linie g) Fuß: konzentrische Drahtspuren h) Fuß: Abrieb i) Dekor gleiche Erscheinung wie Kat.Nr. 1771; vgl. Stephan 1981a, Taf. 132/1+2 j) Taf. 14 Kat.Nr.: 1719 a) (Trink-) Schale (FNr. 164.1) b) koloriert, 70 % c) RDm: 14,2cm; H: 3,7cm ! d) Kremprand; rd-st Wulsthenkel, waagerecht; Planboden, tw. abgesetzt e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAl 2001; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Malhorndekor (RAL 1014): Fahne: 2fach Linie, Ornamente, Floral- dekor (RAL 6010); Mulde: 2fach Linie, Spiraldekor g) Boden: Schnittspuren, schief geschnitten; Wandg.: Glasurflecken j) Taf. 14 Kat.Nr.: 1720 a) (Trink-) Schale (FNr. 338) b) ergänzt, 80 % c) RDm: 14,3cm; BDm: 4,5cm; H: 5,5cm ! d) Kremprand; rd-st Bandhenkel, senkrecht, profiliert; Planboden, abgesetzt e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 8013; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) 4fach Rille am Umbruch Fahne/Mulde; Malhorndekor (RAL 1000): Fahne: 3fach Linie, unterbrochene u. durchgezogene Bogenlinie; Mulde: 3fach Linie, Floraldekor g) Boden: konzentrische Drahtspuren, geglättet; Wandg.: Glasurtropfen; Rand: Stapelspuren unten h) Boden: etwas Abrieb j) Taf. 14 Kat.Nr.: 1721 a) (Trink-) Schale (FNr. 432) b) geklebt, 95 % c) RDm: 14,5cm; BDm: 4,5cm; H: 5,5cm ! d) Leistenrand, 3eckig; 1 waager. Wulst-, 1 senkr. Bandhenkel, beide rd-st; Planboden, abgesetzt e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen glatt, RAL 3012; innen Bleiglasur, RAL 1000 f) Malhorndekor (RAL 8023): Fahne: 3fach Linie, senkr. Wellenlinien (RAL 8023+6010); Mulde: 3fach Linie, Floraldekor (RAL 8023+6010) g) Engobe innen (RAL 1013); Boden: konzentrische Drahtspuren; Wandg.: Glasur-/Engobetropfen; senkr. Henkel: Stapelspur i) Dekor identisch mit Gefäß aus Lüneburg, s. Körner 1975, 251 Abb. 206 j) Taf. 14 Kat.Nr.: 1722 a) Schale (FNr. 129.1) b) koloriert, 95 % c) RDm: 21,5cm; BDm: 6cm; H: 6,5cm ! d) Keulenrand; rd-st Wulsthenkel, profiliert, waagerecht; Planboden e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen glatt, RAL 1017/8023; innen Bleiglasur, RAL 1000 f) Malhorndekor (RAL 8023): Fahne: 7fach Linie; Mulde: 3 senkr. Wellenlinien, Floraldekor (RAL 6010 + 8023) g) Engobe innen (RAL 1013); Boden: parallele Drahtspuren, Wandg.: Schnittspuren, Engobe-/Glasurtropfen; Rand: Stapelspur h) Boden: etwas Abrieb i) [18. Jhdt.] j) Taf. 15 Kat.Nr.: 1723 a) Schale (FNr. 307) b) geklebt, 50 % c) RDm: 31cm; BDm: 8cm; H: 7,3cm ! d) Keulenrand, dick; Planboden e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen geglättet, RAL 1034; innen Bleiglasur, RAL 1018 f) Malhorndekor (RAL 8023): Rand-Zentrum: 24 konzentrische Linien, von 6 senkr. Linienpaaren (RAL 8023/8017) in Sektoren geteilt g) Engobe innen (RAL 1013); Boden/Steigbord: Formholz/Schnittspuren; Rand unten: Stapelspur; Wandg.: Glasur-/Engobeflecken h) Boden: Abrieb i) Boden: Grassamenabdruck, Glasur/Engobe stark abgeplatzt; Dekor: vgl. Kat.Nr. 1724, 1755 j) Taf. 15 Kat.Nr.: 1724 a) Schale (FNr. 307) b) tw. geklebt, 50 % c) RDm: 26cm; BDm: 7cm; H: 6cm ! d) Keulenrand; Planboden e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 1034; innen Bleiglasur, RAL 1020 f) Malhorndekor (RAL 8023): Fahne-Boden: konzentrische Linien, 6 Doppelstrahlen und dazw. kurze Striche (RAL 8023/8017) g) Engobe innen; Boden: konzentrische Drahtspuren; Umbruch: Schnittspuren, Wandg.: stw. Engobe-/Glasurflecken h) Boden: etwas Abrieb an der Kante 33 i) Dekor: vgl. Kat.Nr. 1723, 1755) j) Taf. 15 Kat.Nr.: 1725 a) Schale (FNr. 307) b) Scherbe c) RDm: 24cm d) Keulenrand; rd-st Wulsthenkel, waagerecht, profiliert e) Scherben ox, RAL 1034, fein; außen glatt, RAL 3012; innen Bleiglasur, RAL 1000 f) Malhorndekor (RAL 8023); Fahne: Linien g) Engobe innen; Henkel: stw. Dekorflecken; Grashalmabdruck auf der Glasur Kat.Nr.: 1729 a) Schüssel (FNr. 133.1) b) tw. geklebt, 10 % c) BDm: 8cm d) aufgestellter Profilrand (Lippe fehlt) e) Scherben ox, RAL 1034, fein; außen glatt, RAL 1034; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Rand: Profilrille unten; - Malhorndekor (RAL 1002): Rand außen: Schrägstriche; Pinseldekor (RAL 1002/6010): Fahne/Mulde: Flämmchendekor g) Engobe außen und tw. am Rand; Boden/Mulde: Schnittspuren bei laufender Scheibe, verwendetes Formholz evtl. schadhaft h) Boden: Abrieb an der Kante Kat.Nr.: 1726 a) Schale (FNr. 338) b) Scherbe c) RDm: 40cm d) Wulstrand, verdickt e) Scherben ox, RAL 1034, fein; außen geglättet, RAL 1034; innen Bleiglasur, RAL 1000 f) Rand: außen angesetzter Tonwulst mit Fingerkniffen nach oben gezogen; Fahne: Doppelrille unterm Rand außen; - Malhorndekor (RAL 8023): Fahne: dopp. 2fach Linie, dazw. Schlangenlinie, darunter Floraldekor (RAL 6017/8023) g) Engobe innen (RAL 1013); Fahne: Formholzspuren i) Oberteil vom Rand tw. abgeplatzt j) Taf. 15 Kat.Nr.: 1727 a) Schale/Teller (FNr. 051.1) b) geklebt, 40 % c) RDm: 33cm; BDm: 13cm; H: 8cm ! d) Keulenrand; Planboden, abgesetzt e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 8023; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Malhorndekor (RAL 1002): Fahne: dopp. 2fach Linie, dazw. Girlanden; Mulde: Vogeldarstellung g) Boden: parallele Drahtspuren; Wandg. außen: Glasurflecken h) Boden: Abrieb an der Kante i) Vogel ähnl. Stephan 1992, 51 Abb. 62/1 Kat.Nr.: 1728 a) Schüssel (FNr. 050.1) b) 2 Scherben c) RDm: 28cm d) Planrand, verdickt e) Scherben ox, RAL 2010, fein; außen geglättet, RAL 3012; innen Bleiglasur, RAL 8028 f) Malhorn-/Federzugdekor: Rand: Linien (RAL 1014/8024/6021/ 1014); Steigbord: 'Tigerstreifen' (RAL 8023/1014/8020) g) Dekor: mit Feder/Borste nassen Schlicker unterschiedl. Dekorstreifen übereinander gezogen ("Federzug-Sgraffito") Kat.Nr.: 1730 a) Schüssel (FNr. 138.1) b) Scherbe c) BDm: 8cm d) Planboden e) Scherben ox, RAL 1034, fein; außen glatt, RAL 2000; innen Bleiglasur, RAL 1000 f) Malhorndekor (RAL 8023): Mulde: 2 schmale, dazw. breite Linie, darin Floraldekor (RAL 6017/8023) g) Engobe innen; Boden/Umbruch: Schnittspuren; Glasur im Dekorbereich (RAL 8023) dunkel gesprenkelt (Eisenkonkretionen) h) Boden: Abrieb an der Kante i) Dekor RAL 8023 evtl. stark eisenhaltig Kat.Nr.: 1731 a) Schüssel (FNr. 303) b) 4 Scherben c) RDm: 26cm; BDm: 6cm d) aufgestellter Rand e) Scherben ox, RAL 3012; außen geglättet, RAL 1034; innen Bleiglasur, RAL 1000 f) Wandg.: Motivkonturen tw. geritzt (Sgraffito); Malhorndekor: Wandg.: Floraldekor (RAL 8023/6010), Menschendarstellung (Hand) (RAL 8023) g) Engobe innen; Boden: konzentrische Drahtspuren; Wandg.: ausgeprägte Schnittspuren vom Abdrehvorgang i) Glasur tw. abgeplatzt Kat.Nr.: 1732 a) Schüssel (FNr. 307) b) Scherbe c) RDm: 34cm d) Kremprand, Viertelstabprofil e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 3012; innen Bleiglasur, RAL 1000 f) Malhorn/Griffel: Rand: 2 schmale, dazw. breite Linie gekratzt (Sgraffito) (RAL 8004); Fahne: senkr. Wellenlinien (RAL 6010/8004) 34 g) Engobe innen; Randdekor durch Sgraffitotechnik erzielt (evtl. mit Kante des Malhorns zur Engobe durchgekratzt) Kat.Nr.: 1733 a) Schüssel (FNr. 307) b) geklebt, 30 % c) RDm: 23cm; BDm: 7cm; H: 7,8cm ! d) Kremprand, Viertelstabprofil; Planboden, abgesetzt e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 1034; innen Bleiglasur, RAL 1000 f) gerillte Dornleiste am Gefäßknick; - Malhorndekor (RAL 8023): Rand/Mulde: dopp. 3fach Linie, dazw. senkr. Wellenlinien (RAL 6010/8023), Vogeldarstellung g) Engobe innen; Boden: parallele Drahtspuren; Wandg.: Engobeflecken Kat.Nr.: 1734 a) Schüssel (FNr. 314) b) Scherbe c) BDm: 7cm d) Planboden, abgesetzt e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 2001; innen Bleiglasur, RAL 8004 f) Malhorndekor (RAL 1014): Mulde: konzentrische Halbkreise, 4 senkr. Punktlinien, 2fach Linie, Stern mit Fransen und Punkten g) Boden: konzentrische Drahtspuren; Scherben: tw. Blasen im Bruch, tw. offene Poren Kat.Nr.: 1735 a) Schüssel (FNr. 325) b) 3 Scherben, geklebt c) BDm: 8,5cm d) Planboden, als Fuß abgesetzt e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 1034/8028; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Malhorndekor: Mulde: Floraldekor (RAL 1002) mit Punkten (RAL 6010) g) Boden: konzentrische Drahtspuren; Wandg./Boden: einseitig beim Brand angeschmaucht/geflammt h) Boden: stw. Abrieb Kat.Nr.: 1736 a) Schüssel (FNr. 326) b) geklebt, 30 % c) RDm: 26,5cm; H: 8cm d) aufgestellter Kremprand; 2 rd-st Bandhenkel, waagerecht e) Scherben ox, RAL 1034, fein; außen Drehriefen, RAL 3012; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Rand: außen 2fach gerillt; - Malhorndekor: Rand: außen Floraldekor (RAL 1014); Malhorn/Pinsel: Wandg. innen: Flämmchendekor (RAL 1014/6017) g) dunkle Engobe innen, außen über dem Rand und tw. Henkel; Rand: Stapelspuren; Wandg.: Schnittspuren unten j) Taf. 16 Kat.Nr.: 1737 a) Schüssel (FNr. 336) b) Scherbe c) BDm: 10cm d) Planboden, abgesetzt e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 2000; innen Bleiglasur, RAL 8001 f) Malhorndekor (RAL 1000): Mulde: 2 schmale, dazw. breite Linie, Floraldekor (evtl. Baum) g) Mulde: Fehlstellen in der Glasur; Boden: konzentrische Drahtspuren, stw. Glasurspritzer h) Boden: stw. leichter Abrieb i) Dekor tw. stark abgeplatzt Kat.Nr.: 1738 a) Schüssel (FNr. 337) b) koloriert, 60 % c) RDm: 31,5cm; BDm: 10,5cm; H: 8,7cm ! d) Keulenrand; Planboden e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 8023; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Malhorndekor (RAL1014): Fahne: dopp. 3fach Linie, dazw. Band (RAL 8017) mit Ornamenten, u.a. Krähenfüße; Mulde: ähnlich Fahne g) Boden: konzentrische Drahtspuren und Schnittspuren; Wandg.: Glasurtropfen; Rand: Stapelspur unten h) Boden: Abrieb Kat.Nr.: 1739 a) Schüssel (FNr. 338) b) koloriert, 80% c) RDm: 26,5cm; BDm: 9,5cm; Dm max.: 26,5cm; H: 9,6cm ! d) dicker Lippenrand; Wulsthenkel, waagerecht; Planboden e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen rauh, RAL 2010; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Steigbord: 4fach Wellenband als Sgraffito; Malhorndekor (RAL 1000/6025): Fahne: dopp. Linie, Floraldekor, senkr. Wellenlinie; Steigbord: s.o.; Mulde: Floraldekor g) Gefäß verzogen; Wandg.: uneben, Stapelspur, Glasurtropfen; Dekor: evtl. Malhornaufsetzspuren j) Taf. 15 Kat.Nr.: 1740 a) Schüssel (FNr. 338) b) ergänzt, 80 % c) RDm: 27cm; BDm: 8,8cm; H: 9,7cm d) Leistenrand, 3eckig; 1 waager. Wulst-, 1 senkr. Bandhenkel, beide rd-st, profiliert; Planboden, abgesetzt e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 35 3012; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Malhorndekor (RAL 1015): Fahne: 3-4fach Linie, Ornamente; Mulde: 3fach Linie, Bogenlinie, 3fach Linie, Floraldekor g) Boden: parallele Drahtspuren, Schnittspuren; Wandg.: Glasur- tropfen h) Boden: Abrieb j) Taf. 16 Kat.Nr.: 1741 a) Schüssel (FNr. 338) b) koloriert, 50 % c) RDm: 23cm; BDm: 8cm; H: 7,3cm ! d) Kremprand; 2 rd-st Bandhenkel, waagerecht; Planboden e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 3012; innen Bleiglasur, RAL 8001 f) Dornleiste am Umbruch Fahne/Mulde; Malhorndekor (RAL 1000): Fahne: 3fach Linie, Floraldekor (RAL 1000+ 6010); Mulde: dopp. 3fach Linie; Spiegel: senkr. Wellenlinie, Floraldekor g) Boden: parallele Schnittspuren; Wandg.: stw. geflammt, Glasurtropfen h) Boden: Abrieb j) Taf. 15 Kat.Nr.: 1742 a) Schüssel (FNr. 338) b) geklebt, 30 % c) RDm: 21cm; H: 6,5cm d) Kremprand; waagerechter Wulsthenkel, profiliert e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen glatt, RAL 1001; innen Bleiglasur, RAL 1014 f) Dornleiste außen am Umbruch Fahne/Steigbord; Malhorndekor (RAL 8023): Rand: 4fach Linie; Fahne: senkr. Wellenlinie (RAL 8023/6010); Steigbord: 3fach Linie g) Henkelbereich: Werkzeugeindrücke j) Taf. 17 Kat.Nr.: 1743 a) Schüssel (FNr. 338) b) 4 Scherben c) RDm: 28cm; BDm: 7cm d) Keulenrand e) Scherben ox, RAL 3012, mittel; außen glatt, RAL 3012; innen Bleiglasur, RAL 8004 f) Malhorndekor (RAL 1002): Fahne: dopp. 2-3fach Linie, dazw. sich tw. überschneidende Winkel; Mulde: liegende Klammern, Krähenfüße g) Boden: konzentrische Drahtspuren; Wandg.: Glasurflecken; Scherben: tw. scherbengrus-gemagert; Glasur: dunkel gesprenkelt h) Boden: Abrieb Kat.Nr.: 1744 a) Schüssel (FNr. 338) b) Scherbe c) RDm: 24cm d) Lippenrand e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 3012; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Malhorndekor (RAL 1014): 4fach Linie, schräges "S" g) Dekor: Spur durch Wechsel mit d. Malhorn zur nächsten Linie Kat.Nr.: 1745 a) Siebgefäß (FNr. 359) b) tw. geklebt, 50 % c) RDm: 33cm; BDm: 20cm; H: 12cm ! d) ausbiegender Profilrand, gekehlt, verdickt; Gefäßform schüsselförmig; 2 u-rd-st Bandhenkel, profiliert, waagerecht, schräg; Planboden, gelocht e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen Bleiglasur, RAL 1034; innen Bleiglasur, RAL 1034 f) Rand/Henkel: Profilstäbe/Kehlen; Wandg.: leicht schräg geriffelt; - Malhorn/Pinsel (RAL 6017/8016): innen/außen unregelmäßige Tupfen/Schlieren g) Boden: konzentrische Drahtspuren; Umbruch: Schnittspuren; Sieb-Löcher gestanzt und geglättet h) nachträglich in fertig gebranntem Zustand weitere Löcher gebohrt, tw. nur zur Hälfte i) Gefäß wahrscheinlich beim Bohren der zusätzlichen Löcher zerscherbt, [18. Jhdt.] j) Fototaf. 4 Kat.Nr.: 1746 a) Fußteller (FNr. 338) b) Scherbe c) H: 3cm d) Gefäßform flach; Standfuß e) Scherben ox, RAL 2000, fein; außen glatt, RAL 2001; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Malhorndekor (RAL 1000): Motiv unkenntlich g) Fuß separat angedreht i) Oberfläche sehr stark abgeplatzt Kat.Nr.: 1747 a) (Butter-) Fußteller (FNr. 317) b) Scherbe c) H: 5cm d) Gefäßform flach, Dorn (gegen Verrutschen der Butter) im Zentrum; Standfuß e) Scherben ox, RAL 1034; außen glatt, RAL 3012; innen Bleiglasur, RAL 1000 f) Malhorndekor (RAL 8023/6017): Mulde: Floral-, evtl. Flämmchen- dekor g) Engobe innen; überkopf gedreht Kat.Nr.: 1748 a) Teller (FNr. 033.1) b) Scherbe c) RDm: 20cm 36 d) gerillter Lippenrand e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 1034; innen Bleiglasur, RAL 1002 f) Malhorn-/Pinseldekor (?): Fahne: Tupfen-/Streifendekor (RAL 8003) g) Engobe innen h) außen verrußt Kat.Nr.: 1749 a) Teller (FNr. 044.1) b) Scherbe c) BDm: 6,5cm e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen geglättet, RAL 3012; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Ritzung von Umriß u. Einzelheiten einer Person mit Halskrause u. 'Spitzenhaube', bzw. Bart und Haaren (Sgraffito); - Malhorndekor (RAL 1000): 3fach Linie, darin als Medaillon Person, dunkle Haut (RAL 8017), sonst hell g) Boden: konzentrische Drahtspuren; Steigbord: Formholz-/Schnittspuren h) Boden: leichter Abrieb i) evtl. Nachahmung von Werraware, Dekor tw. abgeplatzt j) Taf. 17 Kat.Nr.: 1750 a) Teller (FNr. 133.1) b) 3 Scherben, geklebt c) BDm: 8,5cm d) Planboden, abgesetzt e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 1034; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Pinsel-/Sgraffitodekor (RAL 6019): Baum (?) mit stilisiert geritzten Ästen und Blättern g) Boden: Schnittspuren, Wandg.: Glasurtropfen h) Boden: Abrieb i) Dekor stark abgeplatzt j) Taf. 17 Kat.Nr.: 1751 a) Teller (FNr. 135.1) b) Scherbe c) RDm: 10,5cm d) Planboden, abgesetzt e) Scherben ox, RAL 2001, fein; außen glatt, RAL 3012; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Malhorndekor (RAL 6017): Mulde: Floraldekor (evtl. Tulpen) g) Boden als Fuß abgesetzt, Schnittspuren h) Fuß: starker Abrieb j) Taf. 17 Kat.Nr.: 1752 a) Teller (FNr. 164.1) b) koloriert, 70% + 30% c) RDm: 24cm; BDm: 6,5cm; H: 5,4cm ! d) Keulenrand, gekrempt; Planboden, abgesetzt e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 8023; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Malhorndekor (RAL1002): Fahne: dopp. 3fach Linie, dazw. konzentrische Halbkreise u. 2-3 senkr. Wellenlinien abwechselnd; Mulde: Floraldekor (lanzettförmige Blätter) g) Boden: parallele Drahtspuren, Absatz gerundet; Fahne: Dekor nicht symmetrisch; Wandg.: Stapelspur außen h) Boden: etwas Abrieb i) Mit Gips ergänzte Fehlstelle nachträglich aufgefunden. Dekor auf diesem Fragment enger als auf übrigem Gefäß. j) Taf. 18 Kat.Nr.: 1753 a) Teller (FNr. 300) b) Scherbe c) RDm: 26cm d) Lippenrand, breit e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen Engobe, RAL 1013; innen Bleiglasur, RAL 6019 f) Malhorndekor (RAL 6033): Linie an Rand und Fahne, dazw. florale Muster g) Engobe beidseitig i) Fayencenachahmung, 18. Jhdt., Dekor tw. abgeplatzt j) Taf. 17 Kat.Nr.: 1754 a) Teller (FNr. 307) b) koloriert, 90 % c) RDm: 25,5cm; BDm: 7,5cm; H: 6,4cm ! d) Keulenrand; Planboden e) Scherben ox, RAL 1034, fein; außen geglättet, RAL 3012; innen Bleiglasur, RAL 1000 f) Malhorndekor (RAL 8023): Fahne: dopp. 3fach Linie, dazw. senkr. Wellenlinien (RAL 8023 + 6017); Mulde: senkr. u. schräge Wellenlinien g) Engobe innen (RAL 1013); Boden: Schnittspuren; Wandg.unten: Schnittspuren überschneiden Engobeflecken - nicht Glasurflecken; grüner Dekor: tw. Malhorn-Aufsetzspuren j) Taf. 17; Fototaf. 5 Kat.Nr.: 1755 a) Teller (FNr. 307) b) tw. geklebt, 40 % c) RDm: 22cm; BDm: 6cm; H: 4,5cm ! d) Keulenrand; Planboden e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 3012; innen Bleiglasur, RAL 1000 f) Malhorndekor (RAL 8023): Rand-Zentrum: 15 Linien, durch 6 senkr. Linienpaare (RAL 8023/8017) in Sektoren geteilt g) Boden: konzentrische Drahtspuren, Mulde außen: Schnittspuren; Engobe innen (RAL 1013) 37 h) Boden: Abrieb i) Dekor und Engobe stark abgeplatzt, Dekor vgl. Kat.Nr. 1723 j) Taf. 18 Linie: Fahne: senkr. Wellenlinie, konzentrische Dreiecke (RAL 6010) g) Dekor: Ritzung durch trocken aufgesetztes Malhorn (Wellenlinie) Kat.Nr.: 1756 a) Teller (FNr. 307) b) tw. geklebt, 40% c) RDm: 30cm; BDm: 9cm; H: 6,5cm ! d) Leistenrand, Halbrundstab-Profil; Gefäßform 'tiefer Teller'; Planboden e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 2000; innen Bleiglasur, RAL 1000 f) Malhorndekor: Fahne: 2fach Linie, dazw. senkr. Punktlinien, (RAL 6010) und Zahlen 1-12 (?) (RAL 8010); Mulde: Strichdekor g) Engobe innen; Boden/Wandg.: Schnittspuren, Engobeflecken; Scherben: stw. grobe Partikel in der Magerung i) Dekor tw. abgeplatzt; Motiv: evtl. Darstellung einer Uhr Kat.Nr.: 1760 a) Teller (FNr. 322) b) ergänzt, 70 % c) RDm: 19,4cm; BDm: 6cm; H: 4cm ! d) Wulstrand; Planboden e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 8023; innen Bleiglasur, RAL 1000 f) Malhorn/Pinsel (RAL 8023/6010): Borstenzug-/Flämmchendekor g) Engobe innen (RAL 1013); Boden: Drahtspuren, Glasurflecken; Rand: Stapelspur außen und oben i) Engobe tw. abgeplatzt j) Taf. 18 Kat.Nr.: 1757 a) Teller (FNr. 307) b) Scherbe c) RDm: ca. 25cm d) Rand fehlt; Gefäßform 'tiefer Teller'; e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen geglättet, RAL 2001; innen Bleiglasur, RAL 1000 f) Wandg.: Drehriefen, tw. glattgeschnitten; Fahne: Punzierung (grüner Tupfen von außen hochgedrückt); Malhorndekor: Fahne: Punktrosette (RAL 8023), darin erhabener Tupfen (RAL 6010) g) Engobe innen; Wandg.: Schnittspuren Kat.Nr.: 1761 a) Teller (FNr. 322) b) geklebt, 60 %, fragm c) RDm: 25,5cm; BDm: 7,5cm; H: 4,8cm ! d) Leistenrand, rund; Planboden e) Scherben ox, RAL 1034, fein; außen geglättet, RAL 3012; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Malhorndekor (RAL 1014): Rand/Mulde: dichter Floraldekor, einige Striche (RAL 6017); Steigbord: Bogenlinie, breite Linie g) Fahne/Steigbord/Boden außen: Formholz-/Schnittspuren, Glasurtropfen; Rand: beim Drehen umgeschlagen, außen Stapelspuren h) Boden: starker Abrieb, Rand: stw. Schmauchspuren i) Glasur und Dekor stark abgeplatzt j) Taf. 18; Fototaf. 5 Kat.Nr.: 1758 a) Teller (FNr. 307) b) tw. geklebt, 60 % c) RDm: 22cm; BDm: 6,5cm; H: 4,5cm ! d) Keulenrand; Planboden e) Scherben ox, RAL 1034, fein; außen glatt, RAL 3012; innen Bleiglasur, RAL 6021 f) Malhorndekor: 'Fischdreipaß' (3 Fische überkreuz) (RAL 8017/8023), Punktrosetten (RAL 8017) g) Engobe innen; Boden: konzentrische Drahtspuren; Umbruch: Schnittspuren h) Boden: Abrieb i) Oberfläche innen und außen stark abgeplatzt Kat.Nr.: 1762 a) Teller (FNr. 322) b) 2 Scherben c) RDm: 22cm d) Rand verdickt als flache, breite Leiste e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 1034; innen Bleiglasur, RAL 6019 f) Malhorndekor (goldbronze RAL ?): Fahne: Floraldekor g) Engobe innen und außen i) evtl. Nachahmung von Fayence bzw. Porzellan j) Taf. 18 Kat.Nr.: 1759 a) Teller (FNr. 308) b) Scherbe c) RDm: 21cm d) aufgestellter Rand, leicht verdickt e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen glatt, RAL 1014; innen Bleiglasur, RAL 1002 f) Malhorndekor (RAL 8004): Randbereich: 2fach Kat.Nr.: 1763 a) Teller (FNr. 322) b) geklebt, 50 % c) RDm: 23,5cm; BDm: 8cm; H: 4,8cm ! d) Wulstrand; Gefäßform flach; Planboden e) Scherben ox, RAL 1034, fein; außen geglättet, RAL 3012; innen Bleiglasur, RAL 1002 f) Malhorn/Pinsel (RAL 8004/6010): Fahne/Mulde: 38 Borstenzug-/Flämmchendekor g) Engobe innen, Boden: konzentrische Draht-/Schnittspuren; Mulde: außen Schnittspuren, innen stw. Pinselborstenspuren i.d. Engobe h) Boden: Abrieb; Schmauchspuren im Bruch entlang der Drahtriefen i) [18.Jhdt.], Oberfläche tw. abgeplatzt; evtl. beim "Warmstellen" zerscherbt j) Taf. 19 Kat.Nr.: 1764 a) Teller (FNr. 324) b) geklebt, 70 % c) RDm: 25cm; H: 6,4cm ! d) Leistenrand, halbrund; Planboden e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen geglättet, RAL 1034; innen Bleiglasur, RAL 1000 f) Fahne: erhabene Dellenlinie, von unten eingepunzt; Malhorndekor: Fahne: Punktlinie auf den Dellen (RAL 6010), darunter Punktlinie (RAL 8023) g) Engobe innen (RAL 1013); Boden/Steigbord: Stapelspur; Rand/Wandg.: Engobetropfen und Flecke; Rand: Bohrung, durch Glasur verstopft h) Boden: Abrieb i) Glasur tw. abgeplatzt j) Taf. 19; Fototaf. 5 Kat.Nr.: 1765 a) Teller (FNr. 338) b) 4 Scherben c) RDm: 37cm d) Wulstrand, umgeschlagen e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen geglättet, RAL 8004; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Malhorndekor (RAL 1014): Fahne: dopp. 3fach Linie, dazw. senkr. 4fach Wellenlinie und Dreiecke g) Rand: Stapelspur: Glasur: fein gesprenkelt (RAL 8017) j) Taf. 19 Kat.Nr.: 1766 a) Teller (FNr. 338) b) geklebt, 40 % c) RDm: 22cm; BDm: 6,5cm; H: 5cm ! d) Keulenrand; Gefäßform 'tiefer Teller' e) Scherben ox, RAL 1034, fein; außen glatt, RAL 1014; innen Bleiglasur, RAL 1002 f) Malhorndekor (RAL 8004); Fahne: dopp. 2fach Linie, dazw. Bogen- linie mit Halbkreisen/Punkten (RAL 6010); Mulde: Floraldekor g) Fahne: ausgebesserter Drehfehler; Boden: parallele Drahtspuren Kat.Nr.: 1767 a) Teller (FNr. 360) b) ergänzt, 50% c) RDm: 22,2cm; BDm: 7cm; Dm max.: 22,2cm; H: 5,2cm ! d) Keulenrand; Planboden e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen Riefen, RAL 2001; innen Bleiglasur, RAL8023/8028 f) Malhorndekor (RAL 1004/8017): Fahne: Punkte, Floraldekor; Steigbord: umlaufende Girlande, Linie; Mulde: stililsierter Vogel(?)-flügel g) Rand: Stapelspuren oben/unten; Boden: konzentrische Drahtspuren; Wandg.: außen Fingerabdrücke i) Dekor stellenweise abgeplatzt j) Taf. 19 Kat.Nr.: 1768 a) Teller (FNr. 422) b) geklebt, 100 % c) RDm: 13cm; BDm: 4,2cm; H: 3,2cm ! d) Keulenrand; Planboden e) Scherben ox, RAL 1013, fein; außen glatt, RAL 1015; innen Bleiglasur, RAL 1000 f) Malhorndekor (RAL 8023): Fahne: dopp. 2fach Linie, dazw. 4 kurze Schrägstriche und konzentrische 3ecke (RAL 6017) abwechselnd; Mulde: Floraldekor (RAL 6017) g) Boden: konzentrische Drahtspuren mit Absatz i) Scherben aus Befund-Nr. 164 mit Craquelée, evtl. sekundär gebrannt j) Taf. 20 Kat.Nr.: 1769 a) Teller (FNr. 901) b) Scherbe c) RDm: 29cm d) Kremprand, Halbrundstab-Profil e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 3012; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Malhorn/Pinsel (RAL 1002/6017): Fahne: Flämmchendekor g) dunkle Engobe innen; Scherben: stw. grobe Partikel in der Magerung Kat.Nr.: 1770 a) Topf (FNr. 137.1) b) geklebt, 30 % c) RDm: 5cm; Dm max.: 6cm d) ausbiegender Lippenrand; Gefäßform bauchig; rd-st Bandhenkel, schief angesetzt, fehlt e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen Bleiglasur, RAL 2000; innen Bleiglasur, RAL 1002 f) Wandg.: flächiger Rollstempeldekor (Quadrate); Malhorndekor: Wandg.: senkr. Punktlinien (RAL 1014/6010) g) außen dunkle Engobe mit Fehlstellen; Rand: tw. ohne Glasur Kat.Nr.: 1771 a) Topf (FNr. 338) 39 b) koloriert, 70 % c) RDm: 7cm; BDm: 4,1cm; H: 6,5cm ! d) steiler Lippenrand, zur Schulter abgesetzt; Gefäßform kugelig; u-rd-st Wulsthenkel, profiliert; Planboden, abgesetzt e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen Bleiglasur, RAL 8023; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Malhorndekor (RAL 1002): Rand: Tupfen auf der Lippe; Wandg.: senkr. Wellenlinien g) Boden: unglasiert, konzentrische Drahtspuren, uneben i) Dekor gleiche Erscheinung wie Kat.Nr. 1718 j) Taf. 21 Kat.Nr.: 1772-2279 Weitere Gefäße und Gefäßfragmente der Weserware. 40 8.10. Werraware Kat.Nr.: 2280 a) Krug (FNr. 317) b) 6 Scherben c) RDm: 10cm d) Dornrand; Gefäßform birnenförmig gebaucht; Halsform zylindrisch; rd-st Bandhenkel; Fußzone wulstig e) Scherben ox, RAL 2001, mittel; außen Bleiglasur, RAL 8004; innen Bleiglasur, RAL 6020 f) Hauptmotiv in Sgraffito-Technik; - Malhorndekor (RAL 6021): Rand: Linie, Dornleiste: kurze Striche; Hals: Buchstaben u. Zahlen (" /S•" u. "158 "), 3fach Linie; Wandg.: Frau(?) mit Wedel, Floraldekor, 3fach Linie; Fuß: Strichdekor; Henkel: Striche, konzentrische Kreise g) dunkle Engobe (RAL 8017); ausgedrehter Dornrand; Scherben: gering Sand-gemagert; Henkel: am Randansatz für Zinnmontierung gelocht i) vgl. Burhenne/Stephan u.a., 1991, 75; Stephan 1987a, 95 Kat.Nr.: 2281 a) Schale (FNr. 307) b) geklebt, 60 % c) RDm: 26cm; BDm: 10cm; H: 7,3cm ! d) Keulenrand; Planboden e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 2000/2001; innen Bleiglasur, RAL 8002 f) Mulde: Vogelmotiv in Sgraffitotechnik ausgearbeitet; - Malhorndekor (RAL 6019/6010): Rand: Schrägstiche u. waagerechte Striche in unregelm. Gruppen; Fahne/Mulde: dopp. 5fach Linie, dazw. Girlandendekor; Mulde: Vogel mit ausgebreiteten Flügeln g) Wandg.: Glasur-/Stapelspuren; Boden: parallele Drahtspuren, tw. geglättet h) Boden: geringer Abrieb i) Fahne: vgl. Burhenne u.a. 1991, 128/58; Vogel: vgl. Renaissance im Weserraum 1989, Kat.Nr. 557 j) Taf. 20 Kat.Nr.: 2282 a) Schüssel (FNr. 141.1) b) Scherbe c) BDm: 10cm d) Planboden, abgesetzt e) Scherben ox, RAL 2000, fein; außen glatt, RAL 3012; innen Bleiglasur, RAL 8002 f) Malhorn (RAL 6019): Mulde: konzentrische Linien g) Boden: parallele Drahtspuren, geglättet Kat.Nr.: 2283 a) Teller (FNr. 366) b) 2 Scherben c) RDm: 19cm d) Wulstrand; Gefäßform 'tiefer Teller' e) Scherben ox, RAL 3012, fein; außen glatt, RAL 1034; innen Bleiglasur, RAL 8023 f) Malhorn (RAL 6019): Rand: unterbrochene Linie; Fahne/Mulde: dopp. 3fach Linie, dazw. Girlandendekor g) Wandg.: stw. Glasurflecken i) Dekor tw. abgeplatzt; vgl. Stephan 1987a, 89 Abb. 1 Kat.Nr.: 2284-2290 Weitere Gefäße und Gefäßfragmente der Werraware. 41 8.11. Zieglerware Kat.Nr.: 2291 a) Deckel (FNr. 044.1) b) verwittert, 90-100 % c) RDm: 5,5 x 6cm; H: 2,6cm d) konisch geschnitten; Form rechteckig, plan; Knauf e) Scherben ox, RAL 2001, fein; außen glatt, RAL 2001; innen glatt, RAL 2001 g) Rand und Unterseite beschnitten i) Oberseite stark abgeplatzt, Handhabe evtl. unvollständig j) Taf. 20 Kat.Nr.: 2292 a) Deckel (FNr. 098.1) b) 4 Fragmente, 30 % c) RDm: 25cm; H: 4,5cm ! d) facettierter Rand, konisch; Form plan; Knauf, rund, leicht eingezogen e) Scherben ox, RAL 2001, mittel; außen glatt, RAL 2001; innen rauh, RAL 2001 f) Rand: bogige Facetten; Oberfl.: konzentrische Ritzlinien, gefüllt mit Sternrosetten- und Rechteckrautenstempel; Knauf: Rand hochgezogen g) im Sandbett gestrichen; Rand beschnitten; Knauf modelliert; stark Sand-gemagert h) Ruß- und Schmauchspuren am Rand, stw. im Bruch i) im Feuer zerscherbt oder beschädigt weiterbenutzt Kat.Nr.: 2293 a) Deckel (FNr. 098.1) b) 2 Scherben, geklebt c) RDm: 19cm d) facettierter Rand; Form plan e) Scherben ox, RAL 2001, mittel; außen glatt, RAL 2001; innen rauh, RAL 2001 f) Rand: bogig geschnittene Facetten; Oberfl.: unregelmäßige feine Riefen g) im Sandbett gestrichen; geschnittener Rand; Sand-gemagert h) geringe Rußspuren an Randunterseite Kat.Nr.: 2294 a) Deckel (FNr. 299) b) geklebt, 100 % c) RDm: 18,3cm; H: 4,1cm ! d) Rand nach unten gerundet; Gefäßform plan; Knauf quadratisch e) Scherben ox, RAL 2001/1034 mittel; außen geglättet, RAL 2001/1034; innen geglättet, RAL 2001/1034 f) Knauf: kreuzförmiger Einschnitt, Kanten facettiert; Oberfläche: eingeritztes 'Handwerkerzeichen' g) Unterseite: Schnittspuren, Reste der Sandbettung; Rand/Oberseite/Knauf: sorgfältig geschnittene Oberflächen und Kanten h) geringe Ruß- und Schmauchspuren j) Taf. 20 Kat.Nr.: 2295 a) Deckel (FNr. 299) b) 50 % c) RDm: 23cm; H: 2,5cm d) Rand leicht konisch geschnitten; Form plan; Knauf, gelocht, (fehlt) e) Scherben ox, RAL 2001, grob; außen glatt, RAL 2001; innen geglättet, RAL 2001 f) g) im Sandbett gestrichen; Rand und Unterseite beschnitten; Sand-gemagert, tw. mit kl. Steinen h) geringe Ruß- und Schmauchspuren oben und unten am Rand i) mit bestoßenem Rand weiterverwendet (Ruß im Bruch) Kat.Nr.: 2296 a) Deckel (FNr. 300) b) 20 % c) RDm: 22cm d) facettierter Rand; Gefäßform oben plan, unten gewölbt e) Scherben ox, RAL 2001, mittel; außen glatt, RAL 2001; innen rauh, RAL 2001 f) Rand: flache bogige Facetten; Oberseite: tiefe Ritzlinie im äußeren Drittel g) im Sandbett gestrichen; Rand beschnitten; Sand-gemagert h) geringe Rußspuren am Rand Kat.Nr.: 2297 a) Deckel (FNr. 307) b) 30 % c) RDm: 14cm; H: 3,5cm ! d) facettierter Rand ; Gefäßform plan; 6eckiger Knauf, eingezogen e) Scherben ox, RAL 2001, grob; außen glatt, RAL 2001; innen geglättet, RAL 2001 f) Rand: bogige Facetten; Oberseite: Kammstriche überkreuz; Knauf: Rand eingeschlagen g) Rand und Unterseite beschnitten; Knauf modelliert; Sand-gemagert h) starke Ruß- und Schmauchspuren unten und tw. im Bruch i) im Feuer beschädigt u. weiterbenutzt; ähnl. Kat.Nr. 2300 Kat.Nr.: 2298 a) Deckel (FNr. 307) b) 50 % c) RDm: 17cm; H: 2,5cm d) facettierter Rand; Gefäßform plan; Knauf fehlt e) Scherben ox, RAL 2001, grob; außen glatt, RAL 42 2001; innen geglättet, RAL 2001 f) Rand: flach bogig geschnittene Facetten; Oberseite: Kammstrich- sektoren, unregelmäßig mit Gitterrosettenstempeln ausgefüllt g) Rand und Unterseite beschnitten; fein geritztes Kreuz durchs Zentrum zum Rand; Sand-gemagert mit kl. Steinen h) Ruß- und Schmauchspuren unten und oben Kat.Nr.: 2299 a) Deckel (FNr. 308) b) 70 % c) RDm: 19cm; H: 4,5cm ! d) verjüngt; Gefäßform plan; Knauf, rund, konisch, Mittelmulde e) Scherben ox, RAL 2001, grob; außen glatt, RAL 1011; innen sandig, RAL 1011 f) Rand: Fingerkniff; Oberseite: Rosettenstempel, umlaufende Ritzlinie g) im Sandbett gestrichen h) starke Ruß- und Schmauchspuren bes. innen im Randbereich i) evtl. im Feuer zerborsten; verwitterte Oberfläche j) Taf. 20 Kat.Nr.: 2300 a) Deckel (FNr. 312) b) 20 % c) RDm: 18cm; H: 5cm ! d) facettierter Rand, flach; Gefäßform plan; Knauf, 6eckig, leicht eingezogen e) Scherben ox, RAL 8023, mittel; außen glatt, RAL 8001; innen geglättet, RAL 8001 f) Rand: bogige Facetten; Oberseite: bogige Kammstriche überkreuz; Knauf: Rand eingeschlagen g) Rand/Unterseite beschnitten, stw. Ritzlinien; Knauf modelliert; Sand-gemagert h) starke Ruß- und Schmauchspuren oben und unten am Rand i) wahrscheinlich im Feuer zerscherbt; ähnl. Kat.Nr. 2297 Kat.Nr.: 2301 a) Deckel (FNr. 324) b) geklebt, 40 % c) RDm: 14cm; H: 3cm ! d) facettierter Rand; Gefäßform plan; Knauf, 4eckig, leicht eingezogen e) Scherben ox, RAL 2001, grob; außen glatt, RAL 2001; innen geglättet, RAL 2001 f) Rand: flache bogige Facetten, Kammstrichlinie, Oberseite: Kammstrich-Sektoren, gefüllt mit Sternrosettenstempeln; Knauf: Rand eingeschlagen g) Rand/Unterseite beschnitten; Knauf modelliert; gering Sand-gemagert, stw. große Steine h) Ruß- und Schmauchspuren am Rand, stw. im Bruch i) evtl. beschädigt weiterverwendet Kat.Nr.: 2302 a) Deckel (FNr. 336) b) Scherbe c) H: 3cm ! d) Gefäßform plan; Knauf, 4eckig, eingezogen e) Scherben ox, RAL 7011, mittel; außen glatt, RAL 2001; innen geglättet, RAL 2001 f) Oberseite: Sternrosettenstempel; Knauf: Rand eingeschlagen g) Unterseite beschnitten, feine Ritzlinien überkreuz; Knauf modelliert, stw. gerissen; gering Sand-gemagert Kat.Nr.: 2303 a) Deckel (FNr. 353) b) 30 % c) RDm: 23cm; H: 4cm ! d) facettierter Rand, gerundet; Gefäßform plan; runder Knauf, leicht eingezogen e) Scherben ox, RAL 2001, mittel; außen geglättet, RAL 2001; innen rauh, RAL 2001 f) Rand: bogige Facetten; Oberseite: konzentrische tiefe Ritzlinien; Knauf: Rand hochgezogen, Fingerkniffe, Zentrum gelocht g) im Sandbett gestrichen; Rand/Oberseite beschnitten; Unterseite: Strohabdrücke; Knauf modelliert; stark Sand-gemagert h) Ruß- und Schmauchspuren am Rand Kat.Nr.: 2304 a) Deckel (FNr. 367) b) tw. geklebt, 20 % c) RDm: ca. 30cm; H: 3,5cm d) senkrecht beschnittener facettierter Rand; Gefäßform elipsoid, plan e) Scherben ox, RAL 7010, mittel; außen uneben, RAL 2001; innen rauh, RAL 2001 f) Oberseite: Ritzlinien überkreuz (Rautenmuster), überlagert stw. von Fingerkniffen (evtl. Henkelbereich); Rand: unregelmäßige Facetten g) im Sandbett gestrichen; Unterseite tw. geglättet, Finger-/ Schnittspuren; Rand beschnitten; Sand-gemagert h) Ruß- und Schmauchspuren unten Kat.Nr.: 2305 a) Deckel (FNr. 407) b) geklebt, 30 % c) RDm: 25cm; H: 3,5cm d) Rand konisch ge- schnitten; Gefäßform plan; Halsform Knauf (fehlt) ; ; e) Scherben ox, RAL 7022, grob; außen glatt, RAL 2001; innen rauh, RAL 2001 f) Oberseite: 2 konzentrische Rillen, strahlenförmig von der Mitte 2fach Ritzlinien gefüllt mit 3eckigen Einstichen 43 g) im Sandbett gestrichen; Rand beschnitten; Sand-gemagert h) Unterseite: Ruß- und Schmauchspuren im Randbereich gering Sand-gemagert, stw. kl. Steine i) Verwendung unklar (Kohlebecken ?, erinnert an Verdampferschale f. Heizkörper); ähnl. Stück s. Schütte 1982b, 5 Kat.Nr.: 2306 a) Deckel (FNr. 900) b) Fragmente, 20 % c) RDm: 18cm; H: 4,2cm ! d) facettierter Rand; Gefäßform plan; runder Knauf, leicht eingezogen e) Scherben ox, RAL 2001, mittel; außen glatt, RAL 2001; innen geglättet, RAL 2001 f) Rand: flache bogige Facetten; Oberseite: Kammstrich-Sektoren, mit Gitterrosetten-Stempel gefüllt; Knauf: Gitterrosetten-Stempel, Rand eingeschlagen g) Rand und Unterseite beschnitten; Knauf modelliert; Sand- gemagert mit kl. Steinen h) Ruß- und Schmauchspuren oben und unten Kat.Nr.: 2310 a) Griff/Henkel (FNr. 317) b) Fragment c) Dm max.: 4cm; H: 5cm d) langgezogener Bügelgriff, ovaler Querschnitt, rechtwinklig abknickend e) Scherben ox, RAL 2001, mittel; außen geglättet, RAL 2001 g) handgeformt; Oberfläche beschnitten; erhaltene Länge 13 cm; gering Sand-gemagert i) Griff einer Feuerstülpe oder eines Deckels Kat.Nr.: 2307 a) Deckel (FNr. 901) b) Scherbe c) RDm: 20cm d) facettierter Rand; Gefäßform plan e) Scherben ox, RAL 2001, mittel; außen glatt, RAL 2001; innen rauh, RAL 2001 f) Rand: flache bogige Facetten; Oberseite: Sternrosettenstempel, Rechteckstempel mit Zackenrand ("wie Briefmarke") g) im Sandbett gestrichen; Rand beschnitten; Sand-gemagert h) Ruß- und Schmauchspuren am Rand, tw. im Bruch i) wahrscheinlich im Feuer zersprungen Kat.Nr.: 2308 a) Deckelknauf (FNr. 359) b) Fragment c) Dm max.: 5cm; H: 3cm d) runder Knauf e) Scherben ox, RAL 2001, mittel; außen glatt, RAL 2001 f) Knauf-Rand durch Fingerkniffe gequetscht g) Knauf modelliert j) Taf. 29 Kat.Nr.: 2309 a) Deckel/Schale (?) (FNr. 299) b) Scherbe c) H: 6cm ! d) facettierter Rand; Gefäßform: rechteckiger Kasten e) Scherben ox, RAL 7011, mittel; außen glatt, RAL 2001; innen glatt, RAL 2001 f) Rand/Kanten: bogige Facetten; Seite: Ritzlinien diagonal überkreuz; Boden: einzelne Ritzlinie g) sorgfältig handgestrichen; Rand/Kanten beschnitten; Kat.Nr.: 2311 a) Griff/Henkel (FNr. 363) b) Fragment c) Dm max.: 5cm; H: 8cm d) langgezogener Bügelgriff, runder Querschnitt, rechtwinklig abknickend e) Scherben ox, RAL 2001, grob; außen uneben, RAL 2001 g) handgeformt; am Ansatz Schnittspuren; Sand-gemagert mit kleinen Steinen; erhaltene Länge 12 cm h) Schmauchspuren seitlich i) Griff einer Feuerstülpe oder eines Deckels Kat.Nr.: 2312 a) Leuchter (FNr. 326) b) 50 % c) Grundfläche: 11 x 11cm; H: 12cm d) Form: pyramidenartiges Strebewerk e) Scherben ox, RAL 2001, grob; außen geschnitten, RAL 2001; innen geschnitten, RAL 2001 f) flächig eingeschnittenes Zick-Zack-Dekor in Rahmen und 3 Streben, eine Strebe palmwedelartig eingeschnitten g) aus einem Block Grundrahmen mit 4 oben zusammengehenden Streben geschnitten und ausgehöhlt i) Kerzenleuchter oder Kienspanhalter, vgl. Plath 1937, 148-149 j) Taf. 21 Kat.Nr.: 2313-2320 Weitere Gefäße und Gefäßfragmente der Zieglerware. 44 8.12. Siegburger Steinzeug Kat.Nr.: 2321 a) Becher/Krug/Topf (FNr. 336) b) Scherbe c) BDm: 8cm d) Gefäßform gebaucht; Planboden e) Scherben ox, RAL 7032, fein; außen Drehriefen, RAL 7044/8023; innen Drehriefen, RAL 7044 g) Oberfläche: geflammt, tw. Salzglasur; Boden: konzentrische Drahtspuren Kat.Nr.: 2322 a) Becher/Topf (FNr. 043.1) b) 2 Scherben c) RDm: 8cm d) aufgestellter Glattrand, kurz; Gefäßform bauchig/kugelig e) Scherben ox, RAL 7032, fein; außen Drehriefen, RAL 1034; innen Drehriefen, RAL 7032 f) Schulter: scharfe, schmale Drehriefen g) überwiegend homogene Salzglasur i) Form: s. RvBock 1986, S.189 KNr. 164, 165; Hauser 1990, S.30-32 Kat.Nr.: 2323 a) Enghalskrug (FNr. 164.1) b) geklebt, 100 % c) RDm: 5,5cm; BDm: 8cm; Dm max.: 11cm; H: 30cm ! d) Trichterrand; Gefäßform gebaucht, schlank; Halsform zylinderisch, eng, lang; Bandhenkel am Hals; Wellenfuß, hohl e) außen Salzglasur RAL 1013/8004; innen Drehriefen, RAL 1013 g) Fuß: Stapelspur, Glasurkruste aan der Unterkante: Wandg.: Stapelspur; Glasur tw. abgeplatzt i) Hals: vgl. Beckmann 1975, Taf. 13/10; Hähnel 1992, 335 Nr. 1845 j) Taf. 21 Kat.Nr.: 2324 a) Enghalskrug (FNr. 164.1) b) geklebt, 80 % c) RDm: 6cm; Dm max.: 15,5cm; H: 34,5cm d) Steilrand mit Innenrille; Gefäßform bauchig, lang; Zylinder-/Trichterhals; Bandhenkel am Hals e) Scherben ox, RAL 1013, fein; außen Drehriefen, RAL 1015/8023; innen Drehriefen, RAL 1015 g) Wandg.: tw. Anflugglasur, geflammt, Stapelspuren; Hals: Stapelspur (Wellenfußabdruck) i) Hals: vgl. Beckmann 1975, Taf. 13/10; Hähnel 1992, Nr. 1845 j) Taf. 21 Kat.Nr.: 2325 a) Enghalskrug (FNr. 363) b) Scherbe c) RDm: ca. 4cm d) Halsform: Röhre; Wulsthenkel am Hals e) Scherben ox, RAL 1001, fein; außen Drehriefen RAL 1002/1034; innen Drehriefen, RAL 1001 g) Oberfläche geflammt, Salzglasur; Henkel: beim Montieren innen mit Formholz o.ä. gegengehalten i) Hals: vgl. Beckmann 1975, Taf. 13/10; Hähnel 1992, 335 Nr. 1845 Kat.Nr.: 2326 a) Enghalskrug (FNr. 466) b) geklebt, 90% c) RDm: 5,7cm; BDm: 9cm; Dm max.: 11,2cm; H: 34,5cm ! d) Steilrand, Profilrille; Gefäßform schlank; Halsform: Röhre, leicht eingezogen; schmaler Bandhenkel am Hals; Wellenfuß e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen RAL 1014/2010; innen Drehriefen, RAL 1015 f) Hals und unteres Drittel mit Drehriefen g) Beim Drehen durchstoßene Wandung mit Tonklumpen geflickt; Gefäß verzogen, im Ganzen etwas schief. i) Hals: vgl. Beckmann 1975, Taf. 13/10; Hähnel 1992, 335 Nr. 1845 j) Taf. 22; Fototaf. 6 Kat.Nr.: 2327 a) Enghalskrug (FNr. 473) b) 10 % c) RDm: 5cm d) Trichterrand, außen gerillt; Halsform: Röhre, eingezogen; Bandhenkel am Hals e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen Drehriefen, RAL 7023/7032; innen Drehriefen, RAL 1034 g) Oberfläche geflammt, innen und außen gleichmäßige Salzglasur, tw. gesprenkelt; Henkel: anderer Ton, weniger eisenhaltig i) Hals: vgl. Beckmann 1975, Taf. 13/10; Hähnel 1992, 335 Nr. 1845 j) Fototaf. 6 Kat.Nr.: 2328 a) Jacobakanne (FNr. 068.1) b) geklebt, 80 % c) BDm: 9cm; Dm max.: 9,6cm; H: 23,5cm d) Gefäßform schlank; Wellenfuß, hohl e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Drehriefen, RAL 1015/8004; innen Drehriefen, RAL 7044 f) Grat zwischen Hals und Gefäßkörper g) Fuß: Stapelspur; Wandg.: geflammt, tw. Anflugglasur, Stapelspur, innen: Flickstelle ähnl. Kat.Nr. 2326 i) Form: vgl. RvBock 1986, 186 Nr. 156 j) Taf. 22 45 Kat.Nr.: 2329 a) Jacobakanne (FNr. 340) b) geklebt, 10 % c) RDm: 4cm d) Glattrand, spitz ausgezogen, gerillt abgesetzt; Gefäßform schlank; Halsform: eng, lang, eingezogen; Bandhenkel am Hals, seitl. (90) der Gießschnauze e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen glatt, RAL 7044/8004; innen Drehriefen, RAL 7032 f) Hals: schwache Drehriefen, zur Schulter durch scharfe Leiste abgesetzt g) Oberfläche geflammt, stw. dicke Salzglasur Kat.Nr.: 2330 a) Krug (FNr. 001.1) b) 10 % c) BDm: 10cm d) Gefäßform schlank; Wellenfuß, hohl e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen Drehriefen, RAL 7034/8003; innen Drehriefen, RAL 7034 g) Oberfläche geflammt, von "Schrumpflack"-ähnl. Salzkruste überzogen; Boden innen: ca. 1cm hoch mit Salzkruste(?) gefüllt Kat.Nr.: 2331 a) Krug (FNr. 036.1) b) Scherbe c) BDm: 12cm d) Gefäßform bauchig; Wellenfuß, hohl e) Scherben ox, RAL 1002, fein; außen glatt, RAL 1001; innen Drehriefen, RAL 1002 g) Fuß: Stapelspur, Materialdicke beim Drehen verstärkt; leichte Anflugglasur Kat.Nr.: 2332 a) Krug (FNr. 044.1) b) Scherbe c) BDm: 10cm d) Gefäßform; Wellenfuß, hohl e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen RAL 8023/8004; innen Drehriefen, RAL 7032 g) Oberfläche geflammt, tw. dicke Salzglasur; Boden: innen durch eingedrehten Tonklumpen verstärkt, außen Stapelspur Kat.Nr.: 2333 a) Krug (FNr. 069.1) b) Scherben, tw. geklebt c) Dm max.: ca. 15cm d) Gefäßform bauchig e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Drehriefen, RAL 7032/8003; innen Drehriefen, RAL 7032 g) Oberfläche geflammt/gesprenkelt; Wandg.: Stapelspuren, tw. so tief gedellt, daß der Scherben gerissen ist Kat.Nr.: 2334 a) Krug (FNr. 096.1) b) Scherbe c) BDm: 10cm d) Wellenfuß, gebaucht e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen glatt, RAL 8023/8001; innen Drehriefen, RAL 7032 g) Oberfläche geflammt, tw. Salzglasur, Fuß: Stapelspur j) Fototaf. 7 Kat.Nr.: 2335 a) Krug (FNr. 103.1) b) Scherbe c) RDm: ca. 5cm; Dm max.: > 13cm d) Gefäßform bauchig; Halsform keglig e) Scherben ox, RAL 1001, fein; außen glatt, RAL 7032/8023; innen Drehriefen, RAL 7032 f) Schulter: Applikation, Rosette (Dm 2 cm), 7 spitze Nuppen um zentrale Nuppe g) Oberfläche außen geflammt, tw. Salzglasur i) Dekor: RvBock 1986,S.176/129;Hähnel 1987,S.207ff;Beckm.39/7 Kat.Nr.: 2336 a) Krug (FNr. 135.1) b) Scherbe c) BDm: 10cm d) Wellenfuß, fast plan e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Drehriefen, RAL 1000/8023; innen Drehriefen, RAL 7044 g) Oberfläche geflammt, tw. dicke Salzglasur Fuß: nachlässig modelliert, Stapelspur i) wahrscheinl. Nachahmung von Siegburger Ware Kat.Nr.: 2337 a) Krug (FNr. 136.1) b) Scherbe c) Dm max.: ca. 15cm d) Gefäßform bauchig; Halsform kegelig e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen glatt, RAL 1034/2001; innen Drehriefen, RAL 7032 f) Hals: breite, flache Drehriefen; Schulter: Applikation, Rosette mit konzentrische Ringen, Punkten, mittig Kreuz g) Oberfläche geflammt, Salzglasur i) Dekor: RvBock 1986, S.179 Nr. 136-137; Rötting 1985b, 247 Abb. 7 Kat.Nr.: 2338 a) Krug (FNr. 136.1) b) Scherbe c) BDm: 9cm d) Gefäßform schlank; Wellenfuß, hohl e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Drehriefen, RAL 7032/8004; innen Drehriefen, RAL 7032 g) Oberfläche geflammt, stw. dicke Salzglasur; Boden: 46 Stapelspur; Fuß: vorm Brand plan geschliffen Kat.Nr.: 2339 a) Krug (FNr. 136.1) b) Scherbe c) BDm: 6cm d) Gefäßform bauchig; Standfuß e) Scherben ox/red, RAL 7044, fein; außen Salzglasur, RAL 8001; innen glatt, RAL 7030 f) Fuß: umlaufender Rollstempel (Schrägstriche) g) Boden: konzentrische Drahtspuren, fast verwischt, Stapelspur h) Boden: stw. geringer Abrieb i) wahrscheinlich Nachahmung von Siegburger Steinzeug Kat.Nr.: 2340 a) Krug (FNr. 138.1) b) Scherbe c) BDm: 6cm d) Gefäßform schlank; Wellenfuß, hohl e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen Drehriefen, RAL 7002/8004; innen Drehriefen, RAL 7032 g) Oberfläche geflammt, fleckig, stw. Salzglasur; Boden: Stapelspur einer eckigen Brennhilfe Kat.Nr.: 2341 a) Krug (FNr. 193.1) b) 3 Scherben c) RDm: 6,5cm d) Glattrand, leicht ausgezogen; Halsform: zylindrisch, kurz; u-rd-st Wulsthenkel, abgeflacht e) Scherben ox, RAL 7032, fein; außen Salzglasur, RAL 1011/8023; innen glatt, RAL 7044 f) Gratleiste unterm Rand g) Glasur: geflammt, stw. abgeplatzt Kat.Nr.: 2342 a) Krug (FNr. 210.1) b) Scherbe c) BDm: 10,5cm d) Gefäßform schlank; Wellenfuß, hohl e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen Drehriefen, RAL 7032/8004; innen Drehriefen, RAL 7032 g) Oberfläche geflammt, stw. dicke Salzglasur; Fuß: 3teilige Stapelspur, evtl. Brennhilfe; Boden: nicht versäuberter Drehanfang innen Kat.Nr.: 2343 a) Krug (FNr. 338) b) 3 Scherben, geklebt d) Gefäßform bauchig e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen Drehriefen, RAL 8023; innen Drehriefen, RAL 1014 g) Oberfläche homogen, Salzglasur; Wandg.: Stapelspur von Salzglasur überlagert (beim Brand verkippt) Kat.Nr.: 2344 a) Krug (FNr. 338) b) 10 % c) BDm: 6,5cm d) Gefäßform schlank; Wellenfuß, hohl e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen glatt, RAL 1014/8023; innen Drehriefen g) Oberfläche geflammt, stw. leichte Salzglasur, tw. Krater von Salzkörnern; Fuß: Stapelspur (evtl. Brennhilfe) Kat.Nr.: 2345 a) Krug (FNr. 338) b) 10 % c) BDm: 6,5cm d) Gefäßform schlank; Wellenfuß, hohl e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen Drehriefen, RAL 1015/8023; innen Drehriefen, RAL 1014 g) Oberfläche geflammt, tw. dicke Salzglasur außen und innen; Fuß: Stapelspur unten (evtl. Brennhilfe) u. seitlich (Gefäß) i) Stapelung evtl. seitlich Kat.Nr.: 2346 a) Krug (FNr. 338) b) 10 % c) BDm: 8cm d) Gefäßform schlank; Wellenfuß, hohl e) Scherben ox, RAL 7032, fein; außen Drehriefen, RAL 1034/1002; innen Drehriefen, RAL 7032 g) Oberfläche geflammt, tw. dicke Salzglasur; Boden: Stapelspur, Fingernagelkniffe, Salzkruste Kat.Nr.: 2347 a) Krug (FNr. 338) b) geklebt, 10 % c) BDm: 10cm d) Gefäßform schlank; Wellenfuß, hohl e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen Drehriefen, RAL 8001/8023; innen Drehriefen, RAL 1014 g) Oberfläche geflammt, dicke Salzglasur; Boden/Fuß: Stapelspur, starke Salzkruste; Stapelung überkopf oder seitlich bzw. verkippt(?) Kat.Nr.: 2348 a) Krug (FNr. 339) b) 10 % c) RDm: ca. 4cm; Dm max.: ca. 10cm d) Gefäßform bauchig; Halsform zylindrisch, eng; Bandhenkel am Hals e) Scherben ox, RAL 1001, mittel; außen glatt, RAL 1001/1011; innen rauh, RAL 1001 f) Hals: breite, flache Drehriefen g) Oberfläche geflammt, stw. Salzglasur; Scherben nicht durchgesintert, Sand-gemagert 47 Kat.Nr.: 2349 a) Krug (FNr. 393) b) geklebt, 70 % c) RDm: 4,9cm; Dm max.: 9,5cm; H: 12,5cm d) Steilrand, waagerecht abgeschliffen; Gefäßform bauchig; Zylinderhals; u-rd-st Bandhenkel, profiliert e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Drehriefen, RAL 7032/8023; innen Drehriefen, RAL 7032 f) Rille auf der Schulter g) Wandg.: Beulen, Tonreste, Scharten h) Rand waagerecht plan geschliffen (f. Zinndeckel-Montierung) j) Taf. 21; Fototaf. 7 Kat.Nr.: 2350 a) Krug (FNr. 393) b) Scherbe c) BDm: 10cm d) Wellenfuß e) Scherben ox/red, RAL 7037, fein; außen Salzglasur, RAL 8003; innen glatt, RAL 8000 f) Fuß: Fingerkniffe g) Boden: verwischte Drahtspuren, Stapelspur (aufrechte Stapelung) h) Fuß: Abrieb i) Herkunft evtl. Duingen (Nachahmung von Siegburger Stzg.) Kat.Nr.: 2351 a) Krug (FNr. 413) b) ergänzt, 70 % c) RDm: 6,3cm; BDm: 10,5cm; Dm max.: 15cm; H: 22,2cm ! d) gerillter Rand; Gefäßform bauchig; Halsform leicht kegelig, abgesetzt; u-rd-st Bandhenkel; Wellenfuß, hohl e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Drehriefen, RAL 7032/8023; innen Drehriefen, RAL 7044 g) Boden: Stapelspur; Oberfläche geflammt, stw. Anflugglasur (RAL 8017) h) Fuß: Abrieb i) Form: vgl. Beckmann 1975, Taf. 40/1-2; RvBock, 172 Nr. 118 j) Taf. 22 Kat.Nr.: 2352 a) Krug (FNr. 415) b) geklebt, 40 % c) RDm: 5cm; BDm: 9,5cm; Dm max.: 12cm; H: 20cm ! d) Glattrand, spitz ausgezogen; Gefäßform eiförmig; Halsform leicht kegelig; Wellenfuß, hohl e) Scherben ox, RAL 1001, fein; außen Drehriefen, RAL 2001/7032; innen Drehriefen, RAL 1001 g) Oberfläche: außen geflammt, tw. Salzglasur, stw. abgeplatzt, innen Sprenkel; Fuß: Stapelspur, Kante außen nach oben umgeschlagen i) Form: s. Beckmann 1975, Taf. 39/5 Kat.Nr.: 2353 a) Krug (FNr. 420) b) Scherbe c) RDm: 6cm d) Steilrand, spitz ausgezogen; Halsform zylindrisch, eingezogen e) Scherben ox, RAL 7032, fein; außen glatt, RAL 1001/8004; innen Drehriefen, RAL 7044 f) Hals: schmale Drehriefen, zonal gegliedert durch scharfe Leiste, zur Schulter durch kantige Rille abgesetzt g) Oberfläche geflammt/gesprenkelt, stw. Salzglasur i) Hals: Beckmann 1975, Taf.45/2-3; Hähnel 1987, 180 Nr. 197-198 Kat.Nr.: 2354 a) Krug (FNr. 432) b) geklebt, 99 % c) RDm: 5,8cm; BDm: 9,5cm; Dm max.: 13,7cm; H: 21,5cm ! d) Glattrand; Gefäßform bauchig; Halsform zylindrisch; u-rd-st Bandhenkel; Wellenfuß, hohl e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Salzglasur, RAL 7044/8004; innen Drehriefen, RAL 7044 g) Wandg.: Glasur tw. abgeplatzt, Stapelspuren (tw. abgeschliffen); Fuß: tw. plangeschliffen zur Standsicherheit h) Rand: plangeschliffen für evtl. Zinndeckel i) Form: s. Beckmann 1975, Taf. 39/4-6 j) Taf. 22 Kat.Nr.: 2355 a) Krug (FNr. 444) b) Scherbe c) BDm: 9cm d) Wellenfuß, hohl e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Drehriefen, RAL 1014/8023; innen Drehriefen, RAL 7044 g) Oberfläche geflammt, tw. Salzglasur; Boden: Stapelspur; Fuß: vorm Brand geglättet h) Fuß: Abrieb Kat.Nr.: 2356 a) Kugelbauchkrug (FNr. 138.1) b) geklebt, 20 % c) RDm: 6cm; Dm max.: 14cm; H: 15cm d) Glattrand, spitz ausgezogen; Gefäßform birnenförmig; Halsform kegelig e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen Drehriefen, RAL 7032/8004; innen Drehriefen, RAL 7032 g) Oberfläche geflammt, tw. starke Salzglasur, tw. abgeplatzt Kat.Nr.: 2357 a) Kugelbauchkrug (FNr. 906) b) geklebt, 30 % 48 c) RDm: 5cm; Dm max.: 12,5cm; H: 14cm d) Glattrand, spitz ausgezogen; Gefäßform kugelig; Halsform leicht trichterförmig; u-rd-st Bandhenkel e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen Drehriefen, RAL 1019/8004; innen Drehriefen, RAL 1014 g) Oberfläche geflammt, stw. Salzglasur; Stapelspuren am Umfang Kat.Nr.: 2358 a) Trichterhalskrug ? (FNr. 313) b) Scherbe c) RDm: 8cm d) ausgezogener Glattrand; Halsform trichterförmig e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen glatt, RAL 1015; innen glatt, RAL 1015 f) Hals: 4fach Rille g) unglasiert i) evtl. Trichterhalskrug/-becher, vgl. RvBock 1986, Nr. 174 u. 207 Kat.Nr.: 2359 a) Trichterhalskrug ? (FNr. 314) b) 2 Scherben, geklebt c) Dm max.: ca 7cm e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Salzglasur, RAL 7032; innen glatt, RAL 7044 f) Wandg.: Applikation, Medaillon mit Blumen, Ranken, Herz, Vögeln g) Glasur: tw. sehr dick, tw. abgeplatzt, Fragment von Wandg. eines kl. Trichterhalskruges i) Dekor: Seewaldt 1990, 98-99 Nr. 292; Hähnel 1992, 314 Nr. 2199 Kat.Nr.: 2360 a) Tüllenkanne/Krug (FNr. 167.1) b) Wandungsfragment e) Scherben ox, RAL 1013, fein; außen RAL 1013; innen glatt, RAL 1013 f) Schulter- oder Fußbereich: Kerbschnitt, Profilleiste (rund) g) dünne Salzglasur i) vgl. RvBock 1986, 213-217 (Tüllenkannen Nr. 1590-1595) Kat.Nr.: 2361-2562 Weitere Gefäße und Gefäßfragmente des Siegburger Steinzeugs. 49 8.13. Westerwälder Steinzeug Kat.Nr.: 2563 a) Humpen (FNr. 147.1) b) 4 Scherben c) RDm: 9cm; BDm: 10cm; Dm max.: 10cm d) einziehender Profilrand für Zinndeckel; Gefäßform leicht kegelig; dicker Bandhenkel, profiliert; abgesetzter Planboden e) Scherben red., RAL 7044, fein; außen Salzglasur, RAL 7035; innen Salzglasur, RAL 7035/7044 f) oben/unten: Leisten und Furchen; Mitte: undeutliche Stempelrosetten (Apfelsinenscheibe bzw. Margerite); Pinseldekor (RAL 5013): oben Furchen, sonst flächig (ohne Rosetten und Fuß) g) Glasur: außen tw. blasig, innen scharfe Farbwechsel 2,5cm über Boden h) Boden: Abrieb i) Dekor ähnl. RvBock 1986, 362 Nr. 593; Horschik 1990, 355 Nr. 239 j) Fototaf. 8 Kat.Nr.: 2564 a) Humpen (FNr. 321) b) 4 Scherben c) RDm: 9cm; Dm max.: ca. 14cm d) einziehender Profilrand für Zinndeckel; Gefäßform kegelig e) Scherben red., RAL 7038, fein; außen Salzglasur, RAL 7044; innen Salzglasur, RAL 7044 f) oben/unten: Leisten und Furchen, Auflagen von Diamant- und Perlnuppen; - Pinseldekor: Auflagen (RAL 5013); Mitte u. einzelne Furchen (RAL 4007) g) Scherben: tw. heller Kern (RAL 1001); Dekorfarbe: Mangan- violett i) Dekor: tw. ähnl. RvBock 1986, 366 Nr. 603-605 (Diamantbuckel) j) Fototaf. 8 Kat.Nr.: 2565 a) Humpen (?) (FNr. 901) b) Scherbe c) Dm max.: ca. 9cm d) Gefäßform zylindrisch e) Scherben red., RAL 7044, fein; außen Salzglasur, RAL 7044; innen Salzglasur, RAL 7044 f) schmale und breite Leisten und Rillen, breite Leiste mit Stempelrosetten (4 Herzen mit Kreuz) (Dm 1 cm); Pinseldekor (RAL 5013): einzelne Rillen und Stempelvertiefung g) Glasur: leichter Farbniederschlag auf unbemalten Zonen j) Fototaf. 8 Kat.Nr.: 2566 a) Humpen/Becher (FNr. 098.1) b) 3 Scherben c) BDm: 11cm d) Gefäßform zylindrisch; Planboden (fehlt) e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Salzglasur, RAL 1015; innen Drehriefen, RAL 1015 f) Wandg. Mitte: Auflage (evtl. Henkelansatz); Fußteil: Profilleiste g) Fuß: kl. Tropfen Ofenkondensat i) Form vgl. RvBock 1986, 365 Nr. 600 Kat.Nr.: 2567 a) Krug (FNr. 164.1) b) Scherbe d) Gefäßform bauchig e) Scherben red., RAL 1015, fein; außen Salzglasur, RAL 7044; innen Salzglasur, RAL 1015 f) Wandg.: Applikation (Floraldekor ?); - Pinseldekor: Fläche (RAL 5013); Auflagen (RAL 4007) i) Dekor evtl. ähnlich RvBock 1986, 357 Nr. 577 j) Fototaf. 8 Kat.Nr.: 2568 a) Krug (FNr. 302) b) 3 Scherben c) Dm max.: 11cm d) Gefäßform: tw. zylindrisch e) Scherben red., RAL 7038, fein; außen Salzglasur, RAL 7044; innen Salzglasur, RAL 7044 f) Leisten mit Tau- und Schuppenfries, Reliefdekor (Motiv evtl. "Die 7 Werke der Barmherzigkeit", Szene 6), unten Kannelierung; - Pinseldekor (RAL 5013): tw. flächige oder zonale Bemalung i) vgl. RvBock 1986, 302 Nr. 434 u. Taf. 40-41 j) Fototaf. 8 Kat.Nr.: 2569 a) Krug (FNr. 322) b) 4 Scherben, tw. geklebt c) RDm: ca. 6cm; Dm max.: > 11cm d) Rand fehlt; Gefäßform bauchig; Halsform zylindrisch e) Scherben red., RAL 7044, fein; außen Salzglasur, RAL 7044; innen Salzglasur, RAL 7044 f) Hals: Leisten und Furchen; Bauch: flächig Blütenrosetten-Auflagen (Dm 1,9 cm); - Pinseldekor (RAL 5013): Hals: einzelne Furchen; Bauch: flächig (ohne Rosetten) g) Glasur innen: streifig (Schlickerspuren) i) Dekor: vgl. Seewaldt 1990, 138 Nr. 390- 391; Falke 1908/1977 Bd. 2, Taf. 24/b j) Fototaf. 8 Kat.Nr.: 2570 a) Krug (FNr. 324) b) 4 Scherben c) RDm: ca. 6cm; Dm max.: 13cm d) Gefäßform zylindrisch; Halsform zylindrisch; 50 eingezogener Fuß (fehlt) e) Scherben ox, RAL 1013, fein; außen Salzglasur, RAL 1013; innen glatt, RAL 1013 f) Hals: Profilleisten; Schulter: senkr. Furchen, gerollter Kerb- schnitt/Leerfelder; zum Fuß: Profilleisten, Blattstempel, Kanneluren g) Glasur: tw. nur Hauch, zum Fuß dick und geflammt (RAL 1011) i) Herkunft: Westerwald/Höhr; ähnl. RvBock 1986, 296 Nr. 420 u. 297 Nr. 421 (nach Art des "Hans Hilgen") j) Fototaf. 8 Kat.Nr.: 2571 a) Krug/Flasche (FNr. 138.1) b) Scherbe c) RDm: ca. 3cm d) Rand fehlt; Halsform leicht kegelig e) Scherben red., RAL 7044, fein; außen Salzglasur, RAL 7044; innen Salzglasur, RAL 7044 f) Hals: Rillen und Leisten, Perlrosette (Dm 1,4 cm); Pinseldekor: zonal um Rosette bemalt (RAL 5013); Mitte der Rosette ausgefüllt (RAL 4007) g) Farbe Rosette: Manganviolett i) Rosette ähnl. RvBock 1986, 372 Nr. 623 (Humpen) j) Fototaf. 8 Kat.Nr.: 2572 a) Krug/Humpen (FNr. 314) b) 2 Scherben c) BDm: 10cm d) Gefäßform zylindrisch; Boden fehlt e) Scherben red., RAL 7044, fein; außen Salzglasur, RAL 7044; innen Salzglasur, RAL 7044 f) unten: schmale und breite Leisten und Furchen, Rollstempelband (diag. Gitter); - Pinseldekor (RAL 5013): einzelne Furchen i) s. RvBock 1986, 311 Nr. 455 j) Fototaf. 8 Kat.Nr.: 2573 a) Krug/Humpen (FNr. 336) b) Scherbe c) Dm max.: 11cm d) Gefäßform zylindrisch e) Scherben red., RAL 7038, fein; außen Salzglasur, RAL 5013; innen Salzglasur, RAL 7044 f) Wandg.: flächige Wirbelrosetten; Pinseldekor/Tauchbad (RAL 5013): Wandg. mit Rosetten vollflächig i) vgl. RvBock 1986, 295 Nr. 416; Horschik 1990, 179 Nr. 90 (Perldekor) j) Fototaf. 8 Kat.Nr.: 2574 a) Krug/Teekanne (FNr. 908) b) Scherbe d) Gefäßform bauchig e) Scherben ox/red, RAL 7032, fein; außen Salzglasur, RAL 7044; innen Drehriefen, RAL 1034 f) Schulter: Ornamentale Knibistechnik unterteilt durch Stichband i) evtl. Teekanne 18.Jhdt., vgl. RvBock 1986, Nr. 668-672, 737-739 j) Fototaf. 8 Kat.Nr.: 2575 a) Flasche (FNr. 312) b) geklebt, 60 % c) RDm: 3,1cm; BDm: 7,6cm; Dm max.: 13,4cm; H: 27,5cm ! d) runder Kragenrand; Gefäßform schlank-bauchig; Halsform leicht eingezogen, eng; Bandhenkel am Hals; abgesetzte Standplatte, gewölbt e) Scherben red., RAL 7044, fein; außen Salzglasur, RAL 7038; innen Drehriefen, RAL 3012 f) Hals: 2fach Leiste am Henkelansatz; - Pinseldekor (RAL 5013): Hals: Zwischenraum der 2fach Leiste; Schulter: unregelmäßige Striche gegenüber Henkel g) Wandg.: stw. beulig durch Stapelspuren am unteren Drittel i) vgl. Keramik-Museum Westerwald 1990, 101 (Seltersflasche) j) Fototaf. 8 Kat.Nr.: 2576 a) Seltersflasche (FNr. 098.1) b) 95 % c) BDm: 9cm; Dm max.: 10,5cm; H: 25cm d) Rand fehlt; Gefäßform zylindrisch; Wulsthenkel (fehlt); Wölbboden e) Scherben ox, RAL 7044, fein; außen Salzglasur, RAL 3012; innen Drehriefen, RAL 3012 f) Schulter: geritztes Wappen ("Selters" + Kreuz u. "CT"); Wandg.: Stempel ("L4"), weiterer Stempel unkenntlich g) Boden: konzentrische Drahtspuren; Schulter: Stapelspur; Wandg.: ein Stempel verwischt u. tw. durch anderen überstempelt i) vgl. Keramik-Museum Westerwald 1990, 98 ff, Abb. S. 101 j) Taf. 23 Kat.Nr.: 2577 a) Trichterhalsbecher (FNr. 164.1) b) koloriert, 70 % c) RDm: 5,3cm; BDm: 5,5cm; Dm max.: 7,3cm; H: 15,5cm ! d) spitz ausgezogener Rand; Gefäßform rhombisch; Trichterhals; Standfuß, hohl e) Scherben red.; außen Salzglasur, RAL 7044; innen Drehriefen, RAL 3012 f) Gefäß zonal gegliedert: senkrechte u. waagerechte Stege, Leisten u. Profile (tw. Schuppenfries), 51 Blattstempel, Zierstiche, Kannelierung; - Pinseldekor (RAL 5013): Zonen plastischen Dekors abwechselnd bemalt g) Fuß: Schnittspur, Stapelspur; Glasur: stw. dünn i) vgl. RvBock 1986, 291-292; Seewaldt 1990, 130 j) Taf. 23 Kat.Nr.: 2578-2582 Weitere Gefäße und Gefäßfragmente des Westerwälder Steinzeugs. 52 8.14. Rheinisches Steinzeug Kat.Nr.: 2583 a) Humpen/Krug (Rheinland/Sachsen ?) (FNr. 129.1) b) Scherbe c) Dm max.: > 10cm d) Gefäßform bauchig e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Salzglasur, RAL 8003/7032; innen glatt, RAL 7032 f) Schulter: schmale Halbrundleiste; Wandg.: Auflage (Blütenrosette) g) Glasur: stark sprenklig i) Herkunft fraglich; s. RvBock 1986, Nr. 271-272 (Köln); Horschik 1990, 122 Nr. 32 (Waldenburg) Kat.Nr.: 2584 a) Krug (Rheinland) (FNr. 455) b) Scherbe c) RDm: ca. 6cm d) Rand fehlt; Gefäßform schlank; Halsform leicht eingezogen e) Scherben red., RAL 1015, fein; außen Drehriefen, RAL 7032; innen Drehriefen, RAL 7032 f) Hals: zonenweise schmale Drehriefen, mit scharfer Gratleiste zur Schulter abgesetzt g) unglasiert Kat.Nr.: 2585 a) Krug / Schnelle (Köln/Raeren) (FNr. 421) b) Scherbe c) RDm: ca. 7cm d) Rand fehlt; Halsform zylindrisch e) Scherben ox/red, RAL 7037, fein; außen Salzglasur, RAL 1011/8003; innen glatt, RAL 1014 f) Wandg.: eckige Applikation, Motiv evtl. "Sündenfall" (menschl. Hand umfaßt Zweig/Seil; menschl. Fuß, Hinterteil; Pflanze am Boden g) Glasur: von oben links nach unten rechts dunkler, dick; Scherben: tw. Fuge zw. Applikation und Wandung i) Herkunft: Köln/Raeren ?; Motiv: vgl. RvBock 1986, 245 Nr. 303 Kat.Nr.: 2586 a) Öllampe (Raeren ?) (FNr. 466) b) tw. geklebt, 40 % c) RDm: 8cm; BDm: 4,5cm; H: 3,3cm ! d) Glattrand; Gefäßform flach; Schnauze f. Docht; Planboden, etwas abgesetzt e) Scherben ox/red, RAL 7030, fein; außen Salzglasur, RAL 8000; innen Salzglasur, RAL 8000 g) Glasur innen: unterschiedl. dick, Seitenlage beim Brand i) vgl. Daum 1987, 38 Abb. 7 Kat.Nr.: 2587 a) Schnelle (Köln-Frechen) (FNr. 044.1) b) Scherbe c) BDm: ca. 10cm d) Gefäßform kegelig; Boden fehlt e) Scherben ox, RAL 1001, fein; außen Salzglasur, RAL 1011; innen Salzglasur, RAL 9002 f) Wandg.: Auflage: Motiv evtl. "Sündenfall" (Stengel mit Blatt); Fuß: 3 - 4 Halbrundleisten g) Glasur: außen dick/sprenklig, innen orangenhäutig i) vgl. Kat.Nr. 2588; RvBock 1986, 245 Nr. 301-303 (Köln-Frechen) Kat.Nr.: 2588 a) Schnelle (Köln-Frechen) (FNr. 336) b) 2 Scherben, geklebt c) BDm: >10cm; Dm max.: > 10cm d) Gefäßform kegelig; Boden fehlt e) Scherben ox/red, RAL 7037, fein; außen Salzglasur, RAL 8003; innen Drehriefen, RAL 1019 f) Wandg.: Auflage, reliefartig, Motiv "Sündenfall" (Eva sitzend, Baumstamm, Blätter); Fuß: mind. 3 Halbrundleisten g) Glasur: sehr dick, orangenhäutig, sprenklig; Wandg.: innen deutl. Spur von Dekormontage i) Herkunft: wahrscheinl. Köln-Frechen; s. RvBock 1986, 245 Nr. 301 u. 303; Falke 1908/1977, Bd. 1, 60; Stephan 1992, 110 53 8.15. Sächsisches Steinzeug Kat.Nr.: 2589 a) Bienenkorbhumpen (Waldenburg) (FNr. 023.1) b) Scherbe c) RDm: ca. 5cm d) Profilrand für evtl. Zinndeckelmontage (fehlt); Halsform bauchig e) Scherben ox, RAL 7032, fein; außen Salzglasur, RAL 7030; innen glatt, RAL 8023 f) Hals: Rollstempeldekor; Schulter: eckige Furche g) Glasur: stw. dunkler Hauch (RAL 8008) i) Herkunft: Waldenburg; vgl. Horschik 1990, 122-125 Kat.Nr.: 2590 a) Bienenkorbhumpen (Waldenburg) (FNr. 050.1) b) 3 Scherben, tw. geklebt c) RDm: 7cm; Dm max.: > 13cm; d) einbiegender Profilrand für Zinndeckel; Gefäßform bauchig; Halsform bauchig e) Scherben ox, RAL 1001, fein; außen Salzglasur, RAL 1013/7032; innen glatt, RAL 1001 f) Rand: Rechteckleiste für Zinnmontierung; Hals: Rollstempeldekor g) Glasur: geflammt/gesprenkelt i) Herkunft: Waldenburg; vgl. Horschik 1990, S.437 Nr. 62, 122-125 Kat.Nr.: 2591 a) Bienenkorbhumpen (Waldenburg) (FNr. 367) b) 3 Scherben, tw. geklebt c) RDm: 10cm; Dm max.: > 15cm d) Profilrand für evtl. Zinndeckelmontage; Gefäßform bauchig; Halsform bauchig e) Scherben ox/red, RAL 7004, fein; außen Salzglasur, RAL 8003/7032; innen glatt, RAL 1019 f) Rand: eckige Leisten; Hals: Rollstempeldekor; Schulter: eckige Furche, 2fach Rille; Wandg.: Applikation Löwenkopf (Maul gelocht) g) Glasur: sprenklig/fleckig, dick, oberster Rand unglasiert; Löwenmaul durchstochen; Scherben: innen u. außen gemantelt (RAL 7032) i) Herkunft: Waldenburg; vgl. Horschik 1990, 118 Nr. 24(re u. mi), 122 Nr. 38(re) Kat.Nr.: 2592 a) Krug (Waldenburg) (FNr. 337) b) 14 Scherben, tw. geklebt c) BDm: 11,5cm; Dm max.: 18cm d) Gefäßform bauchig; Planboden, etwas ausgezogen e) Scherben ox, RAL 1015, fein; außen Salzglasur, RAL 2000; innen Drehriefen, RAL 1015 f) Schulter: 2 eckige Furchen für evtl. Zinnfassung, dazw. Akanthusblatt; Bauch: Auflagen reliefartig/halbplastisch (Frau mit Heiligenschein, Mann mit Reisig oder Pfeilköcher, Beine, Gras) g) Boden: konzentrische Drahtspuren, durch Stapelspur nach innen gedrückt; Glasur: matt, tw. sprenklig h) Boden: Abrieb i) Herkunft: Waldenburg; vgl. Horschik 1990, 108 Nr. 9 u. 118 Nr. 23 (Form), 111 Nr. 12 u. 115 Nr. 18 (Dekorart) Kat.Nr.: 2593 a) Krug (Altenburg) (FNr. 355) b) Scherbe c) Dm max.: > 10cm e) Scherben ox/red, RAL 7037, fein; außen Salzglasur, RAL 8007; innen glatt, RAL 8000 f) Hals mit Dornleiste abgesetzt zur Schulter: senkr. Furchen, dunkle Nuppenrosetten (RAL 7022) in den Feldern g) Scherben: tw. heller Kern (RAL 7034) i) Herkunft: Altenburg; vgl. Horschik 1990, 162 Nr. 49 Kat.Nr.: 2594 a) Krug/Humpen (Waldenburg/Altenburg ?) (FNr. 003.1) b) Scherbe c) BDm: 15cm d) Planboden, ausgezogen e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen Salzglasur, RAL 8023; innen Drehriefen, RAL 7030 f) Fuß: spitz ausgezogene Kante, darüber mind. 3 gerundete Dornleisten g) Boden: konzentrische Drahtspuren, Riefen, Stapelspur, Glasur: stw. dunkle Sprenkel i) Herkunft uneindeutig; s. Horschik 1990, 109 Nr. 10 u. 119 Nr. 25 (re) Waldenburg; 169 Nr. 63 u. 175 Nr. 73 Altenburg Kat.Nr.: 2595 a) Krug/Humpen (Waldenburg ?) (FNr. 140.1) b) Scherbe c) Dm max.: ca. 7cm d) Gefäßform bauchig, evtl. Halsfragment e) Scherben ox, RAL 1001, fein; außen Salzglasur, RAL 8025; innen glatt, RAL 1019 f) Wandg.: Auflage (Kursächsisches[?] Wappen mit gekreuzten Schwertern, Lilien) i) Herkunft: Waldenburg (?); vgl. Horschik 1990, 127 Nr. 46 Kat.Nr.: 2596 a) Krug/Humpen (Waldenburg) (FNr. 307) b) Scherbe c) Dm max.: ca. 15cm d) Gefäßform bauchig e) Scherben ox/red, RAL 7040, fein; außen Salzglasur, RAL 8004; innen glatt, RAL 1019 f) Wandg.: Auflage, Wappen im Blattkranzoval (oben li. kleiner Adler, oben Mitte gekrönter Löwe) g) Scherben: stw. gemantelt (RAL 1034) 54 i) Herkunft: Waldenburg; Wappendetail ähnl. Horschik 1990, 119 Nr. 25 (li) Kat.Nr.: 2597 a) Krug/Humpen (Waldenburg ?) (FNr. 312) b) Scherbe c) Dm max.: ca. 18cm d) Gefäßform bauchig e) Scherben ox, RAL 7034, fein; außen Salzglasur, RAL 8000; innen Drehriefen, RAL 1019 f) Wandg.: Auflage, Wappen im Blattkranzoval (Pfeile[?], Eichenlaub[?], gekreuzte Schwerter[?], geschwänzte Tiere drumherum) i) Herkunft: evtl. Waldenburg (gekreuzte Schwerter = kursächsisch); vgl. Horschik, 127 Nr. 46 Kat.Nr.: 2598 a) Krug/Humpen (Waldenburg) (FNr. 313) b) Scherbe c) Dm max.: ca. 17cm d) Gefäßform bauchig e) Scherben ox, RAL 7036, fein; außen Salzglasur, RAL 8011; innen glatt, RAL 1019 f) Wandg.: Auflage, Mensch mit Faltenhosen (Erzengel Michael), Wappen, Ranken/Schnörkel i) Herkunft: Waldenburg; ident. Dekor bei Hampe 1989, 36-37, 71 Kat.Nr.: 2599-2603 Weitere Gefäße und Gefäßfragmente des Sächsischen Steinzeugs. 55 8.16. Duinger Steinzeug und Faststeinzeug Kat.Nr.: 2604 a) Alembik/Rohr (FNr. 432) b) Fragment c) Dm max.: 4cm d) Rohr e) Scherben ox/red, RAL 7036, fein; außen glatt, RAL 8001; innen glatt, RAL 8001 g) Rohr auf konischem Dorn gezogen (außen Streifen, innen Haftspuren) Kat.Nr.: 2605 a) Bienenkorbhumpen (FNr. 145.1) b) geklebt, 20% c) RDm: 5,5cm; BDm: 9cm; H: 12,5cm ! d) eingezogener Profilrand; Gefäßform gebaucht; Halsform bauchig, kurz; Handhabe fehlt; Planboden e) Scherben ox, RAL 7011/1020, fein; außen Salzglasur, RAL 8008/7032; innen Salzglasur, RAL 8008 f) Rand: Leiste, Hals: 2fach Leiste, Rollstempel (Wellenlinie); Schulter: 2fach Rille; Bauch: Akanthusblätter, Blumenmedaillons; Fußbereich: wie Hals/Schulter g) Boden: konzentrische Drahtspuren; Scherben gemantelt; Glasur: ungleichmäßig h) Boden: Abrieb j) Taf. 23; Fototaf. 7 Kat.Nr.: 2606 a) Bienenkorbhumpen (FNr. 338) b) 2 Scherben c) RDm: 7cm d) Profilrand für evtl. Zinndeckelmontierung; Gefäßform bauchig; Halsform bauchig e) Scherben ox/red, RAL 1020, fein; außen Salzglasur, RAL 8003; innen Drehriefen, RAL 7034 f) Hals: Rollstempel ("Kerbschnitt"); Rand: eckige Leisten; Bauch: senkr. Furchen, ovale Auflage (grob stilisierte Töpferscheibe/Vase und Blumen) g) Scherben: tw. dick, außen und innen gemantelt (RAL 7037); Oberfl.: stw. dunkle Sprenkel i) Auflage: identisch mit Kat.Nr. 2672; Furchen: vgl. Löbert 1977, 73ff Kat.Nr.: 2607 a) (Blumen-?) Topf (FNr. 031.1) b) Scherbe c) RDm: 31cm d) Planrand; Gefäßform zylindrisch e) Scherben ox/red, RAL 7036, fein; außen Salzglasur, RAL 8007; innen glatt, RAL 1019 f) Absatz 2cm unterm Rand g) Salzglasur im Bruch (Riß vorm/beim Brand) Kat.Nr.: 2608 a) (Blumen-) Topf (FNr. 308) b) Scherbe c) BDm: 16cm d) Gefäßform konisch ausladend; Loch überm Boden; Planboden, abgesetzt e) Scherben ox/red, RAL 1019, fein; außen Salzglasur, RAL 8024; innen Salzglasur, RAL 1019 f) Wandg.: 3fach Rille in der Mitte g) Boden: parallele Drahtspuren, Stapelspur, Lochung mit Hohlbohrer, daneben Fingernageleindruck h) Boden: Abrieb Kat.Nr.: 2609 a) Blumentopf (FNr. 061.1) b) Scherbe c) BDm: 11cm d) Gefäßform konisch ausladend; Loch im Boden; Planboden, abgesetzt e) Scherben ox/red, RAL 7037, fein; außen Salzglasur, RAL 8016; innen glatt, RAL 7037 f) Rille am Bodenabsatz g) Boden: konzentrische Drahtspuren, Stapelspur; Loch mit dem Finger von innen eingedreht, dann abgenommen Kat.Nr.: 2610 a) Blumentopf (FNr. 098.1) b) 3 Scherben, 15 % c) RDm: 25cm; BDm: 14cm d) Wulstrand, horizontal abgestrichen, breit; Gefäßform leicht konisch ausladend; Halsform; 5 Löcher im Boden; Planboden, abgesetzt e) Scherben ox/red, RAL 7039, fein; außen Salzglasur, RAL 8002; innen Salzglasur, RAL 8003 f) Wandg.: Reste von nachträgl. flächiger türkiser Bemalung g) Rand: Stapelspur; Glasur außen unterm Rand am dicksten,(Brand ü. Kopf); Oberfl.: innen streifig; Boden: konzentrische Drahtspuren, Bohrung mit Hohlbohrer h) Boden: Abrieb, Wandg.: türkis bemalt j) Fototaf. 9 Kat.Nr.: 2611 a) Blumentopf (FNr. 312) b) 8 Scherben, tw. geklebt c) RDm: 28cm d) horizontal abknickender Rand; Gefäßform konisch ausladend e) Scherben ox/red, RAL 7037, fein; außen Salzglasur, RAL 8024; innen glatt, RAL 7006/1034 f) Wandg.: Dellen von außen gedrückt, in Gruppen g) Dekor: Dellen mit rechtem Daumen von außen, innen mit linkem Zeigefinger gegengehalten (Fingernagelspuren); Rand: Stapelspur i) [18./19. Jhdt.] 56 j) Fototaf. 10 Kat.Nr.: 2612 a) Blumentopf (FNr. 312) b) 2 Scherben c) RDm: 30cm d) horizontal ausbiegender Rand; Gefäßform konisch ausladend e) Scherben ox/red, RAL 7034, fein; außen Salzglasur, RAL 8003; innen Drehriefen, RAL 1001 f) Wandg.: Absatz unterm Rand, 2fach Dellenreihe, dazw. Rille g) Dekor: Dellen mit 1 Finger außen gedrückt, innen 2 gegengehalten; Rand: Stapelspur; Glasur: tw. beim Brand abgeplatzt i) [18./19. Jhdt.] j) Fototaf. 10 Kat.Nr.: 2613 a) Blumentopf (FNr. 326) b) tw. geklebt, 20 % c) RDm: 24cm d) Trichterrand, kurz; Gefäßform bauchig; u-rd-st Bandhenkel, profiliert, senkrecht e) Scherben ox/red, RAL 7034, fein; außen Salzglasur, RAL 8002; innen glatt, RAL 7006 f) Halbrund-Leiste unterm Rand; Wandg.: 1,5cm breite Wülste diagonal von innen gedrückt (Abstand 3,5cm) g) Dekor: Wülste von innen mit senkrecht zur Verlaufsrichtung gehaltenem Finger gedrückt (Nagelspuren), außen anderen Finger gegengehalten; Rand: Stapelspur i) [18./19. Jhdt.] j) Fototaf. 10 Kat.Nr.: 2614 a) Blumentopf (FNr. 338) b) 3 Scherben c) RDm: 29cm d) ausbiegender Rand; Gefäßform leicht bauchig e) Scherben ox/red, RAL 7034, fein; außen Salzglasur, RAL 8002; innen Drehriefen, RAL 1019 f) Wandg.: Wulst unterm Rand, Dellenreihe, 3fach Rille, 2cm breite Wülste, senkrecht, von innen gedrückt g) Dekor: Dellen mit 1 Finger von außen gedrückt, innen 2 gegen- gehalten, Wülste umgekehrt; Glasur tw. beim Brand abgeplatzt; Rand: Stapelspur i) [18./19. Jhdt.] j) Fototaf. 10 Kat.Nr.: 2615 a) Blumentopf (FNr. 901) b) geklebt, 90 % c) RDm: 18,5cm; BDm: 11,5cm; H: 15,5cm ! d) Leistenrand, halbrund; Gefäßform trichterförmig; Boden gelocht; Planboden, gewölbt e) Scherben ox, RAL 7042/1034, fein; außen Salzglasur, RAL 8024; innen Drehriefen, RAL 3012 f) Wandgs.-Mitte: lang gewellte Linie g) Boden: Lochung, konzentrische Drahtspuren, Stapelspur i) kalkige Kruste außen j) Taf. 23 Kat.Nr.: 2616 a) Blumentopf (FNr. 901) b) Scherbe c) RDm: 22cm d) nach unten umbiegender Rand, rund abgestrichen; Gefäßform konisch ausladend; u-rd-st Wulsthenkel, profiliert, fast senkrecht e) Scherben ox/red, RAL 7037, fein; außen Salzglasur, RAL 8002; innen glatt, RAL 7006/1034 f) Wandg.: Rille; Henkel: 2fach Furche g) Rand: Stapelspur; Henkel: leicht schräg, Gewebeabdruck Kat.Nr.: 2617 a) Blumentopf (FNr. 903) b) Scherbe c) BDm: 15cm d) Gefäßform konisch ausladend; Loch im Boden; Planboden, abgesetzt e) Scherben ox/red, RAL 7034, fein; außen glatt, RAL 8025; innen Drehriefen, RAL 8025 g) Oberfl. außen: stw. Glasurhauch; Boden: konzentrische Drahtspuren, Loch mit Pfriem gebohrt; Scherben dünn gemantelt (RAL 7037) h) Boden: leichter Abrieb Kat.Nr.: 2618 a) Deckel (FNr. 040.1) b) geklebt, 60 % c) RDm: 9cm; Dm max.: 9,5cm; H: 4,5cm ! d) nach innen biegender Glattrand; Gefäßform gewölbt; Knopf als Handhabe e) Scherben ox, RAL 7002, fein; außen Salzglasur, RAL 8008; innen geglättet, RAL 8000 f) Mitte u. außen: konzentrische Rillen, dazwischen 5 Reihen 3eckige Einstiche g) Glasur unregelmäßig j) Taf. 23 Kat.Nr.: 2619 a) Deckel (FNr. 129.1) b) geklebt, 100 % c) RDm: 14,5cm; H: 4,2cm ! d) senkrechter Steilrand; Gefäßform leicht gewölbt; runder Knauf e) Scherben ox, RAL 7042, fein; außen Salzglasur, RAL 8007; innen Drehr., RAL 8004/3012 g) von Knauf bis Rand überkopf im Stück gedreht; Knauf: konzentrische Drahtspuren; Wandg.: außen Stapelspur beim Rand, innen streifig 57 j) Taf. 23 Kat.Nr.: 2620 a) Deckel (FNr. 326) b) 100 % c) RDm: 11cm; Dm max.: 11,6cm; H: 6cm ! d) nach innen biegender Glattrand; Gefäßform gewölbt; runder Knauf, profiliert e) Scherben ox, RAL 7042, fein; außen Salzglasur, RAL 7042/8007; innen glatt, RAL 1013 f) Zentrum: 3fach Rille um Knauf; Wandg.: flächige Rollstempelspirale; Randzone: 4fach Rille; Knauf: gerundet g) von Knauf bis Rand überkopf im Stück gedreht; Rand: Stapelspur; Scherben: fein porös j) Taf. 23 Kat.Nr.: 2621 a) Deckel (FNr. 419) b) ergänzt, 10 % c) RDm: 12,5cm; H: 1,5cm d) senkrecht umbiegender Steilrand; Gefäßform leicht gewölbt e) Scherben ox; außen Salzglasur, RAL 7034/8001; innen glatt, RAL 7044 f) Oberfläche: Rollstempeldekor; Randzone: 3 Rillen g) Rand: Stapelspur der Deckelrast von der passenden Dose Kat.Nr. 2622 j) Taf. 24 Kat.Nr.: 2622 a) Dose (FNr. 137.3) b) ergänzt, 70 % c) RDm: 10,8cm; BDm: 9cm; Dm max.: 12,6cm; H: 6,8cm ! d) nach innen gekröpfter Rand als Deckelrast; Gefäßform tassenartig; u-rd-st Bandhenkel; Planboden, abgesetzt e) Scherben ox, RAL; außen Salzglasur, RAL 8001/7034; innen glatt, RAL 7044 f) Wandg.: Rollstempeldekor, 2fach Rille g) Boden: konzentrische Drahtspuren, Stapelspur; Wandg.: geflammt; Rand: Stapelspur vom Deckel Kat.Nr. 2621 j) Taf. 24 Kat.Nr.: 2623 a) Feldflasche (FNr. 045.1) b) ergänzt, 70 % c) RDm: 3,2cm; BDm: 10,5cm; H: 11cm ! d) Kragentrichterrand; Gefäßform kugelig; Halsform eingezogen, kurz; 2 Bandlaschen auf der Schulter; abgeplattete Standfläche e) Scherben ox; außen Salzglasur RAL 8007/1001 f) Wandg.: Knopf im Zentrum mit 2 umgebenden Rillen g) seitl. liegend gedreht; Schnittspuren; Öffnung: geschnitten, separat gedrehte Tülle angarniert j) Taf. 24; Fototaf. 9 Kat.Nr.: 2624 a) Feldflasche (FNr. 164.1) b) ergänzt, 70 % c) RDm: 2,9cm; BDm: 9cm; Dm max.: 11,5cm; H: 9cm ! d) Kragenrand, trapezoid; Gefäßform kugelig; Halsform eingezogen, kurz; 2 Bandlaschen auf der Schulter e) Scherben ox; außen Salzglasur, RAL 8007 g) seitl. liegend gedreht; konzentrische Drahtspuren; Lasche: Stapelspur; Öffnung: geschnitten, Tülle angedreht oder garniert j) Taf. 24; Fototaf. 9 Kat.Nr.: 2625 a) Feldflasche (FNr. 906) b) geklebt, 30% c) Dm max.: 16cm d) Kragenrand, rund; 2 Bandlaschen auf der Schulter; kurze Tülle e) Scherben ox, RAL 1024, fein; außen Salzglasur, RAL 8008; innen Drehriefen, RAL 7002 g) separat geformte Tülle auf eingeschnittenem Loch; Scherben: tw. grauer Streifen im Bruch (Mantelung); liegend gedreht Kat.Nr.: 2626 a) (Vorrats-) Flasche (FNr. 326) b) tw. geklebt, 20 % c) RDm: 5cm; Dm max.: 16cm d) Leistenrand, Rundprofil; Gefäßform bauchig; Halsform eingezogen, kurz; 2 waagerechte Bandhenkel an der Schulter, profiliert e) Scherben ox/red, RAL 7024, fein; außen Salzglasur, RAL 8003; innen Drehriefen, RAL 7034 f) Schulter: 5fach Rille g) Schulter: Stapelspur von Brennhilfe ('Kragen'); Glasur: Fehlstelle; Scherben: tw. außen gemantelt (RAL 7037), Steinchen in der Magerung i) vgl. ähnl. Gefäße im Museum Duingen; Böker 1956; Stephan 1981a, 70 Abb. 32/9 Kat.Nr.: 2627 a) Amphore/Kugelflasche (FNr. 299) b) Scherbe c) RDm: 6cm; Dm max.: > 13cm d) gekröpfter Rand; Gefäßform kugelig; Halsform eingezogen; rd-st Bandhenkel, profiliert, senkrecht e) Scherben ox/red, RAL 7037, fein; außen Salzglasur, RAL 8016/1020; innen glatt, RAL 7010 f) Schulter: angedeutete Drehriefen g) Glasur: Fehlstelle oben auf dem Henkel, sprenklig/fleckig dick h) Rand: starker Abrieb 58 i) s. Kat.Nr. 2628; vgl. Stephan 1991c, 215 Kat.Nr.: 2628 a) Amphore/Kugelflasche (FNr. 314) b) Scherbe c) RDm: 5cm d) gekröpfter Rand; Gefäßform kugelig; Halsform eingezogen; 2 rd-st Bandhenkel gegenüber, profiliert, senkrecht; Gießschnauze e) Scherben ox/red, RAL 7034, fein; außen Salzglasur, RAL 8002; innen glatt, RAL 7006 g) Glasur: sprenklig/fleckig i) Wiederaufnahme alter Form; vgl. Seewaldt 1990, 17 Nr. 8 u. 37 Nr. 74; Stephan 1991c, 215 Kat.Nr.: 2629 a) Flasche (FNr. 326) b) 100 % c) RDm: 2,9cm; BDm: 5cm; Dm max.: 7,2cm; H: 11cm ! d) Kragenrand, rund; Gefäßform bauchig; Halsform leicht eingezogen; Standplatte, plan e) Scherben ox, RAL 7011, fein; außen Drehriefen, RAL 1019; innen g) Boden: konzentrische Drahtspuren, Tonreste; Wandg.: stw. Salzglasur; Scherben: feinporig i) Wandg.: angebackene Rostpartikel j) Taf. 24 Kat.Nr.: 2630 a) Flasche (FNr. 326) b) 100 % c) RDm: 2,9cm; BDm: 5cm; Dm max.: 7,2cm; H: 11,6cm ! d) ausbiegender Lippenrand; Gefäßform rhombisch; Halsform eingezogen, kurz; Planboden, abgesetzt e) Scherben ox, RAL 7011, fein; außen Salzglasur, RAL 8007; innen g) Boden: konzentrische Drahtspuren; Wandg.: Drehriefen, Stapelspur i) tw. kalkige Kruste j) Taf. 24 Kat.Nr.: 2631 a) Flasche (FNr. 326) b) 100 % c) RDm: 2,9cm; BDm: 5,5cm; Dm max.: 9cm; H: 13,3cm ! d) ausbiegender Kragenrand; Gefäßform bauchig; Halsform eingezogen, kurz; Standplatte, plan e) Scherben ox, RAL 7011, fein; außen Salzglasur, RAL 8007; innen g) Boden: konzentrische Drahtspuren, gesprenkelt, Wandg.: Drehriefen, Bruch: feinporig j) Taf. 24 Kat.Nr.: 2632 a) Flasche (FNr. 330) b) Scherbe c) RDm: 2,6cm; Dm max.: > 7cm d) Leistenrand, Rundprofil; Gefäßform bauchig; Halsform eingezogen, kurz e) Scherben ox, RAL 7034, fein; außen Salzglasur, RAL 8003; innen glatt, RAL 1019 f) Wandg.: Drehriefen g) Schulter: Stapelspur, diagonale Furche vom schnellen Hochdrehen des Oberteils Kat.Nr.: 2633 a) Flasche (FNr. 419) b) geklebt, 70 % c) RDm: 3cm; BDm: 7,2cm; Dm max.: 10cm; H: 19,5cm ! d) Kragenrand, rund; Gefäßform bauchig-schlank; Standplatte, plan e) Scherben ox, RAL 7044/7037, fein; außen Salzglasur, RAL 8004; innen Drehriefen, RAL 8002 g) Boden: parallele Drehriefen, Stapelspur, dicke Glasurtropfen von darüber (Stapelung überkopf); Wandg.: Drehriefen, Stapelspuren an den Seiten; Scherben gemantelt j) Taf. 24 Kat.Nr.: 2634 a) Flasche/Pulle (FNr. 141.1) b) 3 Scherben c) RDm: < 4cm; Dm max.: > 20cm d) Rand fehlt; Gefäßform bauchig; Halsform kegelig; Bandhenkel, schmal, profiliert e) Scherben ox/red, RAL 7036, fein; außen Salzglasur, RAL 8002; innen Drehriefen, RAL 1019 f) Hals: Auflage, Motiv: evtl. "Lebkuchengesicht" (fehlt) g) Glasur: Fehlstellen; Hals: Verstrichspur von evtl. "Lebkuchengesicht" i) vgl. Löbert 1977, Abb. 3-5/Nr. 51-55 (Pullen mit "Lebkuchengesicht"-Auflagen am Hals) Kat.Nr.: 2635 a) Kugelkanne (FNr. 429) b) Scherbe c) Dm max.: ca. 24cm d) Gefäßform kugelig; Tülle (Dm: 4,7cm) e) Scherben ox/red, RAL 7037, fein; außen Lehmengobe, RAL 8016; innen Lehmengobe, RAL 8015 f) Tülle: Dornrand, Furche, Dornleiste, Finger(-nagel)eindrücke am Ansatz (wahrscheinl. Daumen) g) Tülle: separat gedreht, angarniert; Loch gestochen, innen tw. verstrichen i) [s. Mus. Duingen (in schw.-grau);Grote 1975,Sauermilch 1951b] j) Fototaf. 9 59 Kat.Nr.: 2636 a) Kanne (FNr. 193) b) Scherbe c) RDm: 8cm d) Glattrand; Gefäßform bauchig; Halsform zylindrisch, kurz; Gießschnauze e) Scherben ox/red, RAL 7037, fein; außen Salzglasur, RAL 8003; innen glatt, RAL 1019/1002 f) Rille zur Schulter g) Scherben: stw. durchoxidiert (bei Verunreinigungen); Gießschnauze: gekniffen und gezogen, evtl. gerissen u. geflickt Kat.Nr.: 2637 a) Kanne (FNr. 312) b) 2 Scherben c) RDm: 9cm d) Glattrand; Halsform leicht trichterförmig; u-rd-st Wulsthenkel profiliert; Gießschnauze e) Scherben ox, RAL 7034, fein; außen Salzglasur, RAL 8003; innen glatt, RAL 1019 f) Henkel: 2 tiefe Furchen g) Henkel: mit 2zinkigem Formholz festgestochen und gefurcht, Fingernagelsp. am Ansatz; Gießschnauze: zw. 2 Fingern gedrückt u. gezogen Kat.Nr.: 2638 a) Kanne (FNr. 324) b) 2 Scherben c) RDm: 7,5cm d) Lippenrand; Halsform trichterförmig; Gießschnauze e) Scherben ox/red, RAL 7037, fein; außen glatt, RAL 1019; innen glatt, RAL 1034/1019 f) Hals: 2fach Rille, Rollstempeldekor, 3fach Rille g) Gießschnauze gekniffen und gezogen; Scherben gemantelt (RAL 1024), unglasiert evtl. wg. übergestülpter Brennhilfe i) entsprechende Brennhilfe Museum Duingen vorhanden Kat.Nr.: 2639 a) Kanne, Faststeinzeug (FNr. 336) b) 2 Scherben, geklebt c) RDm: 10cm d) Dornrand; Halsform trichterförmig; Gießschnauze e) Scherben red, RAL 7030, fein; außen glatt, RAL 7022; innen glatt, RAL 7006 f) Rand: Dornleiste mit Fingerkniffen, darüber Rädchendekor (Striche) g) gedreht, Salzglasur i) Herkunft aus Duingen uneindeutig; Glasur stark abgeplatzt Kat.Nr.: 2640 a) Kanne (FNr. 140.1) b) 2 Scherben c) RDm: 9cm d) Glattrand; Halsform zylindrisch, hoch; Gießschnauze e) Scherben ox/red, RAL 7034, fein; außen Salzglasur, RAL 8002; innen glatt, RAL 1019 g) Ausguß gezogen u. gedrückt; Scherben gemantelt (RAL 7036) h) Abrieb unterhalb der Gießschnauze vom Aufstützen j) Fototaf. 11 Kat.Nr.: 2641 a) Kanne (FNr. 164.1) b) geklebt, 90 % c) RDm: 8,5cm; BDm: 10cm; Dm max.: 18cm; H: 24cm ! d) Dornrand als Deckelrast; Gefäßform bauchig; Zylinderhals; Bandhenkel (fehlt); Gießschnauze; Standplatte, plan e) Scherben ox, RAL 1020/7011, fein; außen Salzglasur, RAL 1001/8007; innen glatt, RAL 7034 f) Fuß: als dopp. Halbrundstabprofil ausgebildet g) Boden: parallele Drahtriefen, tw. geglättet; Wandg.: Drehriefen, Stapelspuren, Dellen, gefleckt; Scherben: tw. gemantelt h) Boden: etwas Abrieb j) Taf. 25 Kat.Nr.: 2642 a) Kanne (FNr. 307) b) 3 Scherben, geklebt c) RDm: 7cm d) Dornrand; Halsform konisch; Gießschnauze e) Scherben ox/red, RAL 1001, fein; außen Salzglasur, RAL 8023; innen glatt, RAL 8023 f) Rand: Dornleiste g) Gießschnauze: gedrückt und gezogen; Scherben gemantelt (RAL 7036) h) Gießschnauze: außen Abrieb vom Aufstützen Kat.Nr.: 2643 a) Kanne (FNr. 338) b) 8 Scherben, tw. geklebt c) RDm: 10cm; Dm max.: 21cm d) Lippenrand mit halbrund-Leiste abgesetzt; Gefäßform bauchig; Halsform konisch; Bandhenkel, profiliert; Gießschnauze e) Scherben ox, RAL 1019, fein; außen glatt, RAL 8000; innen Drehriefen, RAL 1001 f) Hals: Drehriefen g) Ausguß: beim Ausziehen angerissen; Bauch: Stapelspur mit Riefen (vorm Brand); Wandg.: unten Salzglasur-Anflug Kat.Nr.: 2644 a) Röhrentüllenkanne (FNr. 050.1) b) Scherbe d) Gefäßform bauchig; Tülle 60 e) Scherben red, RAL 1019, fein; außen Salzglasur, RAL 8003; innen Drehriefen, RAL 8025 f) Wandg.: Applikationen: Sternrosetten, Akanthusblätter, Schriftband "DRINCK UND EST GOTT NICHT FORGIST" (unvollst.) g) Glasur tw. dunkel gesprenkelt i) Tülle mit Schraubgewinde; s. Löbert 1977, 67 Abb. 3/41 j) Taf. 25 Kat.Nr.: 2645 a) Röhrentüllenkanne (FNr. 164.1) b) ergänzt, 80 % c) RDm: 7cm; BDm: 12cm; Dm max.: 21cm; H: 28cm ! d) Steilrand mit Dornleiste zum Hals abgesetzt; Gefäßform bauchig; Zylinderhals, kurz; u-rd-st Bandhenkel; Röhrentülle; Wellenfuß, plan e) Scherben ox, RAL 7031/1020; außen Salzglasur, RAL 8008/7032; innen Drehriefen, RAL 7006 g) Boden: konzentrische Drahtspuren; Wandg.: Stapelspuren von oben und unten; Scherben: gemantelt; Tülle: separat gedreht, Loch in Wandg. geschnitten h) Boden: Abrieb j) Taf. 25 Kat.Nr.: 2646 a) Röhrentüllenkanne (FNr. 210.1) b) Fragment d) Röhrentülle, Dm: 2,3cm e) Scherben ox/red, RAL 7037, fein; außen Salzglasur, RAL 8001; innen glatt, RAL 8001 g) auf Stock/Dorn gezogen, Ende schräg abgeschnitten, dabei Delle eingedrückt, Endzunge ungeglättet (zerklüftet) i) trotz nachlässiger Herstellung gute Funktion (kleckert nicht beim Gießen, kein zerfaserter Strahl) j) Fototaf. 11 Kat.Nr.: 2647 a) Tüllenkanne, Faststeinzeug (FNr. 219.1) b) geklebt, 95% c) RDm: 7,9cm; BDm: 6,4cm; Dm max.: 8,8cm; H: 9,5cm ! d) Trichterrand mit Leiste zum Hals abgesetzt; Gefäßform bauchig; Halsform eingezogen, kurz; rd-st Bandhenkel, schmal, leicht profiliert; kurze Tülle (unvollst); Wellenfuß e) Scherben red, RAL 7036, fein; außen Lehmengobe, RAL 8015; innen Lehmengobe, RAL 8015 f) Hals: Dornleiste zum Rand g) Drehriefen innen u. außen; Engobe durchscheinend, schwarze Tropfen auf dem Henkel; Tülle nachlässig angarniert i) Herkunft evtl. Coppgrave; s. Stephan 1981a, S.24-25 FTaf 1/3; Busch 1975, 23/24 Nr. 32 j) Taf. 25 Kat.Nr.: 2648 a) Bartmannkrug (FNr. 164.1) b) geklebt, 70 % c) RDm: 6cm; BDm: 8,5cm; Dm max.: 15cm; H: 22,5cm ! d) profilierter Steilrand; Gefäßform bauchig; Halsform leicht kegelig; u-rd-st Bandhenkel (fehlt) Standplatte, plan e) Scherben ox, RAL 7011, fein; außen Salzglasur, RAL 8007; innen uneben, RAL 7034 f) Rand: schmale u. breite Leisten u. Rillen; Applikationen an Hals (Bartmannmaske), Umfang (Schriftband: "DRINK VND EST GOT NIHT FORGIST") u. Wandg. (Medaillons, Akanthusblätter) g) Boden: konzentrische Drahtspuren, geglättet; Wandg.: innen tw. Blasen unter den Applikatonen; Hals: innen Fingerspuren; Rand: Stapelspur h) Boden: geringer Abrieb i) Montage der Bartmannmaske vgl. Kat.Nr. 2649 j) Taf. 26 Kat.Nr.: 2649 a) Bartmannkrug (FNr. 307) b) geklebt, 10 % c) RDm: 6,5cm; H: 11cm d) profilierter Steilrand; Halsform zylindrisch; u-rd-st Bandhenkel (fehlt) e) Scherben ox, RAL 1024/7011, fein; außen Salzglasur, RAL 8003; innen glatt, RAL 7034 f) Rand: schmale u. breite Leisten u. Rillen; Hals/Schulter: Applikation (naturalistische Bartmannmaske) g) Scherben: außen gemantelt; Applikation: innen Fingerspuren vom Gegenhalten (evtl. Kinderhand) i) Bartmannmaske fast identisch mit Kat.Nr. 2648 j) Taf. 25; Fototaf. 10 Kat.Nr.: 2650 a) Bartmannkrug (FNr. 307) b) geklebt, 30 %, fragm c) Dm max.: 16cm d) Gefäßform bauchig; Bandhenkel fehlt e) Scherben ox, RAL 1019, fein; außen Salzglasur, RAL 8008; innen Drehriefen, RAL 1019 f) Applikationen: Schulter (Bart-Fragment), Umfang (Textband in Spiegelschrift: "GOT: FORTROWOMINS:HIN:"), Wandg. (Medaillons mit Kopf, Akanthusblätter) g) Glasur: unregelmäßig, fleckig i) Applikationen u. Textband vgl. Kat.Nr. 2664; s. Stephan 1992, 92 Abb. 131 j) Taf. 25 Kat.Nr.: 2651 a) Gesichtskrug (FNr. 047.1) b) koloriert, 80 % 61 c) RDm: 8cm; BDm: 14cm; Dm max.: 20cm; H: 43,5cm ! d) ausbiegender Lippenrand; Gefäßform gebaucht, schlank; Halsform 2fach eingezogen; kräftiger Bandhenkel am Hals; Wellenfuß, plan e) Scherben ox, RAL; außen Salzglasur RAL 8007/1024; innen Drehriefen, RAL 1011 f) Hals: Augen, Ohren, Nase modelliert; Schulter: Bart aus Tonraspeln; Henkelansatz: 3 Wülste mit Fingereindrücken g) Boden: Stapelspur (Dm: 7,5cm), Riefen; Glasur: fleckig; Wandg.: Drehriefen h) Boden: Abrieb i) Wülste am Henkelansatz s. Kat.Nr.: 2654; vgl. Seewaldt 1990, 61 Nr. 170 j) Taf. 26; Fototaf. 10 Kat.Nr.: 2652 a) Gesichtskrug (FNr. 047.1) b) koloriert, 60 % c) RDm: 6,5cm; BDm: 9,5cm; Dm max.: 12,5cm; H: 22,7cm ! d) Lippenrand; Gefäßform bauchig; Halsform 2fach eingezogen; u-rd-st Bandhenkel; Wellenfuß, plan e) Scherben ox, RAL 7044, fein; außen Salzglasur, RAL 8008; innen Drehriefen, RAL 7034 f) Hals: unten anmodellierte Nase und Ohren, geritzte Augen; Schulter: Tonschnitzel als Bart g) Boden: Schnittspuren, Fingernagelspuren h) Fuß: Abrieb i) vgl. Löbert 1977, 65 Abb. 1 j) Taf. 27; Fototaf. 10 Kat.Nr.: 2653 a) Gesichtskrug (FNr. 047.1) b) geklebt, 70 % c) RDm: 6,2cm; BDm: 8,8cm; Dm max.: 12cm; H: 20,5cm ! d) Lippenrand; Gefäßform bauchig; Halsform 2fach eingezogen; Bandhenkel am Hals, leicht profiliert; Wellenfuß e) Scherben ox/red, RAL 1024, fein; außen Salzglasur, RAL 8011; innen Drehriefen, RAL 7006 f) Hals: Gesicht aus aufgesetzten Augen, Nase, Ohren; Schulter: Tonschnitzel als Bart; Wandg.: Drehriefen; Fuß: Fingereindrücke g) Fuß: geglättet, anhaftende Tonschnitzelreste; Glasur: Farbe stark wechselnd; Scherben: tw. dünn gemantelt (RAL 7037); Rand/Hals: ovaler Querschnitt h) Fuß: stw. etwas Abrieb i) vgl. Löbert 1977, 65 Abb. 1 j) Taf. 28 Kat.Nr.: 2654 a) Gesichtskrug (FNr. 164.1) b) ergänzt, 90 % c) RDm: 10,5cm; BDm: 18cm; Dm max.: 30cm; H: 45,5cm ! d) ausbiegender Lippenrand; Gefäßform bauchig; Halsform 2fach eingezogen; Bandhenkel am Hals, profiliert; Wellenfuß, plan e) Scherben ox, RAL 1024, fein; außen Salzglasur, RAL 1024; innen Drehriefen, RAL 7034 f) Hals: Ohren, Nase modelliert; Schulter: Mund, Bart aus Tonklumpen/Raspeln: Henkelansatz: 3 Wülste mit Fingereindrücken g) Boden: konzentrische Drahtspuren, Wandg.: Dellen, Stapelspuren, Drehriefen h) Boden: Abrieb i) Wülste am Henkelansatz s. Kat.Nr.: 2651; vgl. Seewaldt 1990, 61 Nr. 170 j) Taf. 27; Fototaf. 10 Kat.Nr.: 2655 a) Gesichtskrug (FNr. 473) b) ergänzt, 70 % c) RDm: 10,5cm; BDm: 15,5cm; Dm max.: 26,5cm; H: 37,5cm d) Profilrand; Gefäßform bauchig; Halsform: 2fach eingezogen; Bandhenkel am Hals, längs gelocht; Wellenfuß, plan e) Scherben ox, RAL 7044, fein; außen Salzglasur, RAL 1011; innen glatt, RAL 1001 f) Hals: Wellenkammritzung, Ohren, Nase modelliert, Augen geritzt; Schulter: 2fach Wellenkammritzung, Mund: modelliert, Bart: Kammritzung g) Boden: parallele Drahtspuren, Riefen, uneben; Wandg.: Drehriefen, Stapelspuren, Dellen h) Boden: Abrieb i) vgl. Schütte 1984, 75 Abb. 92/12 j) Taf. 28; Fototaf. 10 Kat.Nr.: 2656 a) Miniaturkrug (FNr. 214.1) b) 98 % c) RDm: 2,3cm; BDm: 3,3cm; Dm max.: 4,8cm; H: 5,8cm ! d) Steilrand; Gefäßform bauchig; Halsform zylindrisch; rd-st Wulsthenkel, senkrecht (unvollst.); Planboden, abgesetzt e) Scherben ox, RAL 7023, fein; außen Salzglasur, RAL 8008/7034; innen Drehriefen, RAL 7034 g) Boden: konzentrische Schnittspuren; Glasur: unregelmäßig, dunkle Sprenkel i) Herkunft evtl. Coppengrave; vgl. Stephan 1981a, S.44 Taf. 59/2; Busch 1975 31 Nr. 58 ('Henkelkrug rechts') j) Taf. 27 Kat.Nr.: 2657 a) Krug, Faststeinzeug (FNr. 036.1) b) 90 % c) BDm: 6,6cm; H: 13,5cm d) Rand fehlt; Gefäßform bauchig, schlank; Halsform 62 trichterförmig; u-rd-st Bandhenkel; Standfuß, plan e) Scherben red, RAL 1013, fein; außen Drehriefen, RAL 7044; innen Drehriefen, RAL 7030 g) Fuß: konzentrische Drahtspuren, Tonreste; Wandg.: tw. Ascheanflug- bzw. Salzglasur i) nahezu identisch mit Kat.Nr. 2658; s. Busch 1975, 21/22 Nr. 22 j) Taf. 29 Kat.Nr.: 2658 a) Krug, Faststeinzeug (FNr. 036.1) b) ergänzt, 80 % c) RDm: 5,5cm; BDm: 6,3cm; Dm max.: 6,1cm; H: 13,7cm ! d) Glattrrand; Gefäßform schlank; Halsform trichterförmig; u-rd-st Bandhenkel; Standfuß, plan e) Scherben red, RAL 7034, fein; außen Salzglasur, RAL 7010/7034; innen Drehriefen, RAL 7030 f) Drehriefen mit Ausnahme Fußbereich g) Boden: konzentrische Drahtspuren; Oberfläche unregelmäßig gefärbt i) nahezu identisch mit Kat.Nr. 2657; s. Busch 1975, 21/22 Nr. 22 Kat.Nr.: 2659 a) Krug (FNr. 103.1) b) 3 Scherben c) RDm: 6cm d) Glattrand, leicht ausgezogen; Gefäßform schlank; Halsform zylindrisch e) Scherben ox/red, RAL 7037, fein; außen Salzglasur, RAL 8007; innen Salzglasur, RAL 8002 f) Hals: unten 3fach Rille, Absatz, gekerbte aufgelegte Leiste; Schulter: Ornamentaler Dekor aus gekerbter Leiste g) Scherben/Oberfl.: innen und außen dunkel gesprenkelt i) Herkunft aus Duingen uneindeutig; Dekor erinnert an Raerener Stzg.: vgl. RvBock 1986, 262 Nr. 339 Kat.Nr.: 2660 a) Krug (FNr. 136.1) b) Scherben c) BDm: 5,8cm d) Wellenfuß, hohl e) Scherben ox/red, RAL 7037, fein; außen Salzglasur, RAL 8007; innen Salzglasur, RAL 8034 f) Fuß: ausgezogen, mit flüchtigen Fingereindrücken nach unten geklappt; Boden: Riefen, tw. sehr dünn (0,08cm) g) Fuß nachlässig modelliert Kat.Nr.: 2661 a) Krug (FNr. 138.1) b) Scherbe c) BDm: 9cm d) Gefäßform bauchig; Wellenfuß e) Scherben ox/red, RAL 7030, fein; außen Salzglasur, RAL 8003; innen Drehriefen, RAL 1001 f) Fuß: flache Fingereindrücke g) Boden: geglättet, Strohhalmabdruck; Scherben gemantelt (RAL 1001), nicht durchgesintert, tw. ohne Glasur Kat.Nr.: 2662 a) Krug (FNr. 167.1) b) Scherbe c) RDm: 9cm d) Lippenrand; Gefäßform bauchig; Halsform zylindrisch, kurz; u-rd-st Bandhenkel e) Scherben ox/red, RAL 7012, fein; außen Salzglasur, RAL 8002; innen glatt, RAL 8024 g) dicke Glasur am Henkelansatz; Oberfl.: innen und außen dunkel gesprenkelt h) Rand: starker Abrieb (evtl. für Deckel plangeschliffen) Kat.Nr.: 2663 a) Krug (FNr. 167.1) b) 3 Scherben, tw. geklebt c) RDm: 6cm; BDm: 7cm; Dm max.: 10cm; H: 10,5cm ! d) Glattrand; Gefäßform kugelig; Halsform zylindrisch; rd-st Bandhenkel, schmal; Wellenfuß e) Scherben ox/red, RAL 7032, fein; außen Salzglasur, RAL 8002/7032; innen glatt, RAL 7032 f) Hals: schmale Drehriefen; Schulter: schmale Drehriefen; Fuß: Fingerkniffe g) Oberfl.: außen geflammt, dunkel gesprenkelt; Scherben: gemantelt (RAL 7030); Boden: innen Formholzspuren vom Gegenhalten beim Fußkniff h) Fuß: Abrieb i) Herkunft aus Duingen uneindeutig; evtl. Siegburg-Imitat; vgl. RvBock 1986, 170 u. 171 Nr. 111 u. 114 Kat.Nr.: 2664 a) Krug (FNr. 307) b) geklebt, 40% c) RDm: 8cm; BDm: 9,5cm; Dm max.: 14,8cm; H: 21,2cm ! d) Steilrand mit Dornleiste; Gefäßform bauchig; Halsform zylindrisch; Wellenfuß e) Scherben ox, RAL 1024/7037, fein; außen Salzglasur, RAL 8003; innen glatt, RAL 1019 f) Hals: 10 feine Wellenlinien; Wandg.: Applikationen: Blumenrosetten, Akanthusblätter, unvollst. Spruchband (":GOT:FORTRAU:..."); Fuß: 2 Rillen g) Fuß: parallele Drahtspuren, Stapelspur von darüber (Brand überkopf); Scherben: gelblicher Kern; Glasur: unten dunkel, oben hell sprenkelig h) Fuß: Abrieb i) Schriftband vgl. Kat.Nr. 2650; s. Stephan 1992, 92 Abb. 131 63 j) Taf. 29; Fototaf. 11 Kat.Nr.: 2665 a) Krug (FNr. 314) b) Scherbe c) Dm max.: ca. 18cm d) Gefäßform bauchig e) Scherben ox/red, RAL 1020, fein; außen Salzglasur, RAL 8002; innen Salzglasur, RAL 8025 f) Bauch: senkrechte Furchen, Applikationen (Sonnenmedaillons u. Blütenrosettenstempel) in den Feldern g) Medaillon beim Brand tw. (ab-)gesprungen; Scherben dick gemantelt (RAL 7037); Glasur: tw. dunkle Sprenkel i) Applikation 'Sonnenmedaillon' vgl. Kat.Nr. 2667; s. Löbert 1977, S.83 Nr. 180-182, 85 Nr. 208; RvBock 1986, 268 Nr. 356 Kat.Nr.: 2666 a) Krug (FNr. 318) b) Scherbe c) RDm: 9cm d) Profilrand; Gefäßform bauchig; Halsform leicht bauchig; u-rd-st Wulsthenkel, oben gelocht, profiliert e) Scherben ox/red, RAL 1024, fein; außen Salzglasur, RAL 8002; innen glatt, RAL 8003 f) Rand: breite und schmale Halbrundleiste; Hals: flächiger Rollstempeldekor g) Henkel: Sackloch für Zinnmontierung; Glasur: stw. sprenklig; Scherben außen gemantelt (RAL 7036) h) Rand: oben Abrieb Kat.Nr.: 2667 a) Krug (FNr. 321) b) 7 Scherben, tw. geklebt c) RDm: 10cm; Dm max.: ca. 21cm d) Glattrand, leicht verdickt; Gefäßform bauchig; Halsform zylindrisch; u-rd-st Bandhenkel, profiliert, dick e) Scherben ox/red, RAL 7004, fein; außen Salzglasur, RAL 8003; innen Drehriefen, RAL 1019/1034 f) Hals: Rollstempeldekor; Bauch: oben u. unten Drehriefen, senkrechte 1-2 fach Furchen, Applikationen (Sonnenmedaillon, Ovalauflage), gestempelte Kreuze in den Feldern, unten Wellenritzlinie g) Glasur: stw. Fehlstellen; Hals/Rand: Querschnitt unrund, Stapelspur; Oberfl.: innen streifig, Finger-/Formhspuren von (nachlässiger) Dekormontage i) tw. ident. Dekore bei Kat.Nr. 2665 u. 2674 Kat.Nr.: 2668 a) Krug/Humpen (FNr. 338) b) tw. geklebt, 30 % c) RDm: 8,3cm; Dm max.: 14cm; H: 32cm d) eingezogener Profilrand; Gefäßform schlank; Halsform bauchig, kurz; u-rd-st Bandhenkel e) Scherben ox, RAL 7023, fein; außen Salzglasur, RAL 8008/7032; innen Drehriefen, RAL 1019/3012 f) Rand: 2fach Leiste; Hals/Schulter: Rollstempel (Wellenlinie), 2fach Rille; Bauch: Applikationen (Akanthusblätter, Medaillon mit doppelköpfigem Adler), unten Rollstempel g) Applikation (Akanthusblatt) beim Brand tw. abgeplatzt; Glasur ungleichmäßig; Scherben: im Bruch tw. heller Streifen (RAL 1020) i) Dekor vgl. Löbert 1977, 71 Abb. 7/66 j) Taf. 29 Kat.Nr.: 2669 a) Krug (FNr. 339) b) 7 Scherben, tw. geklebt c) BDm: 14,5cm d) Gefäßform bauchig; Wellenfuß e) Scherben ox, RAL 1001, fein; außen Salzglasur, RAL 8001; innen glatt, RAL 1001 f) Wandg.: ausgeprägte Drehriefen, Kammstrich-Linie überm Fuß; Fuß: flache Fingereindrücke g) Fuß: Schnittspuren, Stapelspur; Scherben nicht durchgesintert h) Fuß: Abrieb i) Herkunft aus Duingen uneindeutig Kat.Nr.: 2670 a) Krug (FNr. 372) b) Scherbe c) BDm: 12cm d) Gefäßform bauchig; Wellenfuß, hohl e) Scherben ox/red, RAL 7037, fein; außen Salzglasur, RAL 8002; innen glatt, RAL 7006 f) Fuß: kräftige Fingerkniffe (Machart ähnl. 'Siegburger Wellenfüße') g) Fuß: dicke Wellenleiste plangerieben Kat.Nr.: 2671 a) Krug (FNr. 411) b) Scherbe c) BDm: 5,5cm d) Wellenfuß e) Scherben ox/red, RAL 7036, fein; außen Salzglasur, RAL 8001; innen uneben, RAL 1034 f) Fuß: Fingerkniffe g) Fuß: angarnierter Standring zu Wellenfuß geknetet; Boden: Stapelspur, dicke Glasurtropfen (Brand überkopf); Oberfl.: geflammt i) Herkunft aus Duingen uneindeutig; evtl. Versuch Siegburger Steinzeug zu imitieren Kat.Nr.: 2672 a) Krug/Humpen (FNr. 052.1) b) 2 Scherben c) Dm max.: ca. 14cm 64 d) Gefäßform bauchig e) Scherben ox/red, RAL 1020, fein; außen Salzglasur, RAL 8008; innen glatt, RAL 1019 f) Schulter: Drehriefen; Bauch: senkrechte Furchen, in den Feldern Applikationen (Rosetten, Ovale mit grob stilisirter Töpferscheibe oder Vase u. Blumen) g) Scherben: beidseitig gemantelt (RAL 7036) i) Auflage: ident. mit Kat.Nr. 2606; Rosette ähnl. Löbert 1977, 91 Nr. 261 Kat.Nr.: 2673 a) Krug/Humpen (FNr. 299) b) Scherbe e) Scherben ox/red, RAL 7037; außen Salzglasur, RAL 8002; innen Salzglasur, RAL 8001 f) Wandg.: Applikation (Rosette mit menschl. Kopf) Kat.Nr.: 2674 a) Krug/Humpen (FNr. 301) b) Scherbe c) Dm max.: ca. 20cm d) Gefäßform bauchig e) Scherben ox/red, RAL 1020, fein; außen Salzglasur, RAL 8003; innen glatt, RAL 7002 f) Bauch: ovale Applikation (stilisierte Töpferscheibe/ Vase [?] mit Blumen, Eicheln, Herz) g) Wandg.: innen Finger/FH-Spuren vom Gegenhalten bei Dekormontage; Scherben gemantelt (RAL 7037) i) ident. Motiv bei Kat.Nr. 2667; ähnl. stilisiertes Motiv s. Rech 1991, 11 Kat.Nr.: 2675 a) Krug/Humpen (FNr. 314) b) Scherbe c) Dm max.: ca. 17cm d) Gefäßform bauchig e) Scherben ox/red, RAL 7037, fein; außen Salzglasur, RAL 8002; innen Salzglasur, RAL 8024 f) Bauch: senkrechte 2-3fach Furchen, ovale Applikation (trompetender Ziegenbock auf Pferd über Blumenvase mit Blumen) g) Scherben: tw. heller Kern (RAL 1020);Oberfl.: tw. dunkle Sprenkel; Dekor: leichte Fingerabdrücke innen und außen (von Montage) i) fast ident. Dekormotiv bei Busch 1981, 228 Abb. 4 j) Fototaf. 12 Kat.Nr.: 2676 a) Krug/Humpen (FNr. 322) b) Scherbe c) Dm max.: ca. 17cm d) Gefäßform bauchig e) Scherben ox/red, RAL 7037, fein; außen Salzglasur, RAL 8003; innen glatt, RAL 7006 f) Wandg.: Wappenähnliche Applikation (Hausmarke bzw. Wolfsangeln mit 4 Herzen, Initialien "HH", darunter 4 Felder überkreuz mit diagonalem Gitter bzw. freier Fläche) g) Wandg.: innen Fingerspuren vom Gegenhalten bei Montage der Auflage h) u. a. i) Dekormotiv s. z.B. RvBock, 218 Nr. 228; Löbert, 71, 73, 82, 85; Falke 1908/1977 Bd. 1, 111, Bd. 2, 111 Kat.Nr.: 2677 a) Krug/Humpen (FNr. 329) b) Scherbe c) RDm: 11cm d) einbiegender Profilrand, horizontal abgestrichen; Gefäßform 'Bienenkorb' e) Scherben ox/red, RAL 1024, fein; außen Salzglasur, RAL 8002; innen glatt, RAL 8025 f) Rand: 3 Profilleisten unterschiedlicher Stärke (halbrund), Rollstempeldekor g) Scherben: außen gemantelt (RAL 7037), stw. Sandkörner in der Magerung h) Rand: Abrieb/bestoßen, evtl. von Zinndeckel i) wohl Bienenkorbhumpen; vgl. Löbert 1977, Abb. 8 Nr. 68 Kat.Nr.: 2678 a) Kruke (FNr. 906) b) Scherbe c) Dm max.: ca. 15cm d) Gefäßform oval, abgeflacht e) Scherben ox/red, RAL 1020, fein; außen Salzglasur, RAL 8000; innen Salzglasur, RAL 8000 f) Schulter: Drehriefen; Bauch: senkrechte 2fach Furchen, diagonale Rollradlinien oder Ovalauflagen in den Feldern (Motiv nicht erhalten) g) Scherben: außen dünn gemantelt (RAL 7036); Auflagen: dunkler brennender Ton i) Funktion: Vorratskrug bzw. -flasche; vgl. Löbert 1977, 79 Nr. 124 Kat.Nr.: 2679 a) Miniaturpokal (FNr. 047.1) b) 90 % c) RDm: 3cm; BDm: 2cm; H: 3,9cm ! d) ausbiegender Glattrand; Gefäßform eingezogen; rd-st Bandhenkel;Standfuß, plan e) Scherben ox, RAL 7011/1020, fein; außen Salzglasur, RAL 8007; innen Salzglasur, RAL 8007 g) Fuß: Schnittspuren; Scherben: gemantelt, evtl. von Kinderhand gedreht h) Fuß: Abrieb j) Taf. 29 Kat.Nr.: 2680 a) Miniaturpokal (FNr. 210.1) b) 90 % c) RDm: 3,1cm; H: 4,7cm d) Lippenrand; Gefäßform eingezogen; rd-st Bandhenkel; Fuß fehlt 65 e) Scherben ox, RAL 7011, fein; außen Salzglasur, RAL 8000; innen Salzglasur, RAL 8000 f) g) evtl. von Kinderhand gedreht j) Taf. 29 Kat.Nr.: 2681 a) Napf/Kachel, Faststeinzeug (FNr. 337) b) 2 Scherben, geklebt c) RDm: 11cm; BDm: 6cm; H: 4,5cm ! d) Wulstrand, horizontal breit abgestrichen; Gefäßform napfförmig; Planboden e) Scherben red, RAL 7011, fein; außen Salzglasur, RAL 7022; innen glatt, RAL 7022 f) Wandg.: Drehriefen g) Wandg.: Drehspuren, Salzglasurspritzer innen; Boden: Schnittspuren außen i) evtl. Ofenkachel; vgl. Stephan 1981a, 71 j) Fototaf. 12 Kat.Nr.: 2682 a) Schüssel (FNr. 307) b) 2 Scherben geklebt c) BDm: 14cm d) Gefäßform flach; Planboden e) Scherben ox/red, RAL 7036, fein; außen glatt, RAL 1019; innen glatt, RAL 1034 g) Boden: geglättet; Wandg.: außen unvollst. geglättet, Drehriefen; Scherben mehrfach gemantelt (RAL 7036/7034/1002), Farbwechsel im Bruch (unterschiedl. Brennatmosphäre an Wandg. u. Boden h) Boden: Abrieb Kat.Nr.: 2683 a) Schüssel (FNr. 312) b) Scherbe c) RDm: 37cm d) aufgestellter Rand, ausgezogen, verdickt; Gefäßform ausladend e) Scherben ox, RAL 7034, fein; außen glatt, RAL 1001; innen glatt, RAL 1001 g) Rand: Salzglasur (RAL 8000), Stapelspur oben und unten i) wahrscheinl. Milchsatte; vgl. Stephan 1992, 101 Abb.144 Kat.Nr.: 2684 a) Schüssel (FNr. 323) b) Scherbe c) RDm: 35cm d) einbiegender Rand, verdickt; Gefäßform ausladend e) Scherben ox/red, RAL 1001, fein; außen Salzglasur, RAL 8007; innen Salzglasur, RAL 8003 g) Scherben: gemantelt und stw. dunkler Kern (RAL 7036) h) Rand: Abrieb außen am Rand tw. durch Glasur und Mantelung i) wahrscheinl. Milchsatte Kat.Nr.: 2685 a) Schüssel (Milchsatte) (FNr. 012.1) b) Scherbe c) BDm: 12cm d) Gefäßform trichterförmig ausladend; Planboden e) Scherben ox/red, RAL 7036, fein; außen Drehriefen, RAL 1019; innen glatt, RAL 1019/1034 g) Boden: parallele Drahtspuren; Wandg.: innen streifig h) Boden/Wandg.: innen Abrieb (evtl. vom Waschen) Kat.Nr.: 2686 a) Schüssel (Milchsatte) (FNr. 023.1) b) 10 % c) RDm: 28cm; BDm: 21cm; H: 7,5cm ! d) Wulstrand, horizontal abgestrichen; Gefäßform trichterförmig; Halsform e) Scherben ox/red, RAL 7044, fein; außen Salzglasur, RAL 8004/1034; innen Salzglasur, RAL 8001 g) Boden: konzentrische Drahtspuren; Wandg.: außen oberes Drittel glasiert, innen vollständige Glasur (beim Brand überkopf zuunterst im Stapel Kat.Nr.: 2687 a) Schüssel (Milchsatte) (FNr. 355) b) ergänzt, 70 % c) RDm: 31cm; BDm: 14,5cm; H: 9,5cm ! d) Lippenrand, breit; Gefäßform niedrig; breite Gießlippe; Planboden e) Scherben; außen geglättet, RAL 7030; innen geglättet, RAL 7030 g) Rand/Ausguß: Salzglasur (RAL 8002), Stapelspur oben u. unten; Boden: parallele Drahtspuren h) Boden: Abrieb i) Herkunft aus Duingen uneindeutig j) Taf. 30 Kat.Nr.: 2688 a) (Salb-) Topf (FNr. 326) b) 100 % c) RDm: 5,7cm; BDm: 4,8cm; Dm max.: 6,5cm; H: 8,3cm ! d) ausbiegender Kragenrand; Gefäßform trichterförmig; Halsform eingezogen, kurz; Standfuß, kurz e) Scherben; außen Salzglasur, RAL 1011; innen Salzglasur, RAL 1011 f) Schulter u. Umbruch zum Fuß: umlaufende Rille g) Fuß: gewölbt, konzentrische Drahtspuren, Riefen, Schlieren h) innen am Boden evtl. Reste des Inhaltes i) Funktion: evtl. Apothekengefäß oder für Gewürze j) Taf. 29 Kat.Nr.: 2689 a) (Vorrats-) Topf (FNr. 020.1) 66 b) 12 Scherben, tw. geklebt c) BDm: 12,5cm d) Gefäßform leicht konisch ausladend; u-rd-st Wulsthenkel, profiliert, ausgezogen, senkrecht; Planboden e) Scherben ox/red, RAL 3012, fein; außen Salzglasur, RAL 7006; innen glatt, RAL 1019/3012 f) Wandg.: Rille g) Boden: konzentrische Drahtspuren, Riefen; Glasur: fehlt tw.; Scherben: unvollständig gesintert, gemantelt (RAL7030); Henkel: andere Tonsorte Kat.Nr.: 2690 a) (Vorrats-) Topf (FNr. 033.1) b) geklebt, 80 % c) RDm: 22,8cm; BDm: 17,5cm; Dm max.: 23,5cm; H: 30,5cm ! d) Kragenrand, gerundet, B: 2,5cm, waagerecht plan abgestrichen (wohl als Deckelrast); Gefäßform hoch; 2 u-rd-st Wulsthenkel, profiliert e) Scherben ox, RAL 3012, mittel; außen Salzglasur, RAL 8011/7002; innen Drehriefen, RAL 3012 f) Schulter: 5fach Rillenband; Umfang: 2 umlaufende Rillen im Abstand von 2,5cm g) Boden: parallele Drahtspuren, Glasurflecken; Rand: Stapelspur (evtl. Rand auf Rand, Boden auf Boden) j) Taf. 30 Kat.Nr.: 2691 a) (Vorrats-) Topf (FNr. 135.1) b) Scherbe c) BDm: ca. 23cm d) Gefäßform konisch ausladend; Loch für Zapfhahn; Boden fehlt e) Scherben ox, RAL 1001, fein; außen Salzglasur, RAL 1002; innen Salzglasur, RAL 7032 f) Zapfloch: konische Einstiche um den Verstärkungsring g) Zapfloch mit als Platte aufgesetztem Verstärkungsring, sorgfältig verstrichenen, mit Hohlbohrer durchbohrt, Tonschnitzel in Bohrung festgebacken i) wg. festgebackenem Tonschnitzel wohl nur eingeschränkt funktionsfähig (evtl. undicht) Kat.Nr.: 2692 a) (Vorrats-) Topf (FNr. 299) b) Scherbe c) Dm max.: ca. 31cm d) Gefäßform zylindrisch (?); Zapfloch e) Scherben ox, RAL 1020, fein; außen Salzglasur, RAL 8000; innen Salzglasur, RAL 8008 f) Zapfloch: Verstärkungsring mit Einstichen g) Zapfloch: Verstärkungsring als Platte montiert, von außen mit Hohlbohrer (Federkiel ?) gebohrt, nachlässig versäubert Kat.Nr.: 2693 a) (Vorrats-) Topf (FNr. 307) b) 4 Scherben, tw. geklebt c) RDm: 16cm; BDm: 14cm; Dm max.: > 21cm d) gekröpfter Rand als Deckelrast; Gefäßform gebaucht; Bandhenkel an der Schulter, profiliert, senkrecht; Planboden e) Scherben ox/red, RAL 1011, fein; außen Salzglasur, RAL 1024; innen glatt, RAL 1019 f) Schulter: flache Drehriefen; Henkel: auf 2cm wahllose Einstiche oben g) Scherben: innen tw. dick gemantelt (RAL 7037); Boden: konzentrische Drahtspuren: Oberfl.: außen tw. scheckig/fleckig i) Dekor auf dem Henkel 'aus Langeweile' hergestellt ? Kat.Nr.: 2694 a) (Vorrats-) Topf (FNr. 307) b) tw. geklebt, 50 % c) RDm: 18cm; BDm: 16,5cm; Dm max.: 28cm; H: 26cm ! d) abknickender Rand, verdickt, leicht gekehlt, kurz; Gefäßform bauchig; Planboden, uneben e) Scherben ox, RAL 1019, fein; außen Salzglasur, RAL 8016/8001; innen uneben, RAL 1019 f) Rand: tiefe Rille in der Mitte; Schulter: Drehriefen g) Gefäß verzogen, in Etappen gedreht, außen u. innen Wulstansätze (Töpfer ungeübt ?); Glasur: Fehlstelle, geflammt, gesprenkelt; Boden: Gefäß beim Drehen gesackt, Kante angeflickt, konzentrische Drahtspuren, Stapelspur h) Boden: stw. Abrieb Kat.Nr.: 2695 a) (Vorrats-) Topf (FNr. 900) b) 2 Scherben c) BDm: 19cm d) Planboden e) Scherben ox/red, RAL 7032, fein; außen Salzglasur, RAL 7008; innen Drehriefen, RAL 1019 g) Boden: konzentrische Drahtspuren, Stapelspur; Scherben: tw. heller Kern (RAL 1002) h) Boden: außen Abrieb, innen mehrlagige kalkige Kruste (Stärke stw. 0,25cm) i) 5-6malige Befüllung mit kalkigem Inhalt (z.B. Soleier) Kat.Nr.: 2696 a) Topf (FNr. 033.1) b) Scherbe c) RDm: 20cm d) abknickender Lippenrand, als Deckelrast gekehlt; Gefäßform bauchig e) Scherben ox/red, RAL 7011, fein; außen Salzglasur, RAL 8004; innen glatt, RAL 7006/1034 f) Schulter: flache Drehriefen g) Oberfl.: stw. rauh, innen streifig, außen geflammt 67 h) Rand: Schmauchspuren Kat.Nr.: 2697 a) Topf (FNr. 036.1) b) geklebt, 60% c) RDm: 16cm; BDm: 13,5cm; Dm max.: 20cm; H: 20,7cm ! d) abknickender Leistenrand, oval, gekehlt; Gefäßform bauchig; Planboden e) Scherben ox, RAL 7037, fein; außen Salzglasur, RAL 8024; innen geglättet, RAL 8025 f) Schulter: 6 eingedrehte Rillen (0,4cm breit) g) Scherben: heller Kern im Bruch (RAL 1014); Glasur: dunkle Sprenkel h) Boden: Schmauchspuren, innen: starke Kalkablagerungen i) Funktion als 'Warmwasserbereiter' j) Taf. 31 Kat.Nr.: 2698 a) Topf (FNr. 097.1) b) Scherbe c) BDm: 13cm d) Gefäßform konisch ausladend; Planboden e) Scherben ox/red, RAL 7012, fein; außen Salzglasur, RAL 8002; innen glatt, RAL 7013 h) Boden: dicke Rußschicht außen; Glasur: tw. abgeplatzt i) Nutzung als Kochgefäß Kat.Nr.: 2699 a) Topf (FNr. 098.1) b) 2 Scherben c) RDm: 18cm d) Trichterrand, kurz; Gefäßform bauchig e) Scherben ox/red, RAL 7039, fein; außen Salzglasur, RAL 8007; innen glatt, RAL 1034 f) Schulter: 2-3fach Rille g) Wandg.: geflicktes Loch (Drehfehler) i) vgl. Kat.Nr. 2326 Kat.Nr.: 2700 a) Topf (FNr. 164.1) b) geklebt, 80 % c) RDm: 11,5cm; BDm: 14,5cm; Dm max.: 21cm; H: 20,5cm ! d) nach innen gekröpfter Rand als Deckelrast; Gefäßform bauchig; 2 mittige Bandhenkel, profiliert; Planboden e) Scherben ox, RAL 7011/1020, fein; außen Salzglasur, RAL 8007; innen glatt, RAL 7009 f) Schulter: sehr undeutliche senkrechte Wellenriffelung g) Boden: konzentrische Drahtspuren, Riefen, Stapelspur; Scherben: gemantelt h) Boden: Abrieb j) Taf. 31 Kat.Nr.: 2701 a) Topf (FNr. 164.1) b) geklebt, 70 % c) RDm: 11,5cm; BDm: 13cm; Dm max.: 19cm; H: 20,8cm ! d) nach innen gekröpfter Rand als Deckelrast; Gefäßform bauchig; 2 mittige Bandhenkel, profiliert; Planboden e) Scherben ox, RAL 7044, fein; außen glatt, RAL 1019; innen Drehriefen, RAL 1014 f) Schulter: 6fach gerillt; Bauch: undeutliche senkrechte Wellenriffelung g) Boden: parallele Drahtspuren, geglättet; Oberfl.: gefleckt j) Taf. 31 Kat.Nr.: 2702 a) Topf (FNr. 307) b) div. Scherben, 20 % c) RDm: 19cm; BDm: 17cm; Dm max.: ca. 31cm d) abknickender Profilrand, kurz, verdickt, ausgezogen; Gefäßform bauchig; Planboden e) Scherben ox/red, RAL 1002, fein; außen Salzglasur, RAL 1011; innen Drehriefen, RAL 1001 f) Rand: Rille in der Mitte; Schulter: 2fach Rille g) Boden: konzentrische Drahtspuren, unebene Stelle mit zusätzl. Tonmaterial verstrichen; Scherben: außen gemantelt (RAL 7032), tw. sehr dünnwandig (0,2cm) h) Boden: Abrieb Kat.Nr.: 2703 a) Topf (FNr. 311) b) Scherbe c) RDm: 16cm; Dm max.: 18cm d) scharf abknickender Wulstrand als Deckelrast; Gefäßform kugelig e) Scherben ox/red, RAL 7023, fein; außen Salzglasur, RAL 8025; innen glatt, RAL 1019 f) Wandg.: breite flache Drehriefen g) Rand: Stapelspur h) innen stw. Schmauchspuren Kat.Nr.: 2704 a) Topf (FNr. 419) b) Scherbe c) RDm: ca. 13cm; Dm max.: 18cm d) Rand fehlt; Gefäßform bauchig e) Scherben ox, RAL 1001, fein; außen Salzglasur, RAL 8024; innen glatt, RAL 1001 f) Schulter: scharfe Drehriefen g) Schulter/Wandg.: dicker Tropfen Ofenkondensat; Glasur: fleckig/sprenklig Kat.Nr.: 2705 a) Topf (FNr. 901) b) tw. geklebt, 40 % 68 c) RDm: 13cm; BDm: 10cm; Dm max.: 14,5cm; H: 14,5cm ! d) abknickender Lippenrand, kurz; Gefäßform bauchig; Planboden e) Scherben ox/red, RAL 7033, fein; außen glatt, RAL 8024; innen glatt, RAL 7006/1034 f) Rand: 2fach Rille zur Schulter; Schulter: Drehriefen; Wandg.: Rille am oberen Drittel g) Boden: konzentrische Drahtspuren; Wandg.: innen fleckig, außen stw. Glasurhauch; Scherben: 1 Kalkeinschluß, tw. heller Kern (RAL 7034) h) wahrscheinl. kurze Nutzungsdauer wg. Loch i) Lochbildung im Scherben durch Kalkeinschluß führt zu eingeschränkter Gebrauchsfähigkeit j) Fototaf. 12 Kat.Nr.: 2706 a) Topf/Krug (FNr. 323) b) Scherbe c) BDm: 12cm d) Gefäßform konisch ausladend; gewölbter Boden e) Scherben ox, RAL 1019, fein; außen Salzglasur, RAL 8000; innen glatt, RAL 1019 f) g) Boden: konzentrische Drahtspuren, Stapelspur von Krug mit Gießschnauze; Wandg.: Fingernagelspur (Ausrutscher) h) Boden: Abrieb j) Fototaf. 12 Kat.Nr.: 2707 a) Topf/Krug (FNr. 326) b) Scherbe c) Dm max.: ca. 16cm d) Gefäßform bauchig e) Scherben ox/red, RAL 7037, fein; außen Salzglasur, RAL 8003; innen Drehriefen, RAL 7006 f) Schulter: Drehriefen; Wandg.: senkrechte Furchen, dazw. diagonaler Rollraddekor bzw. Reliefauflagen (fehlen), unten Drehriefen g) Scherben: stw. oxidierter Kern (RAL 7034); Applikation tw. abgeplatzt i) vgl. Löbert 1977, Abb. 15 Nr. 124 u. 27 Nr. 260 Kat.Nr.: 2708 a) Topf/Krug, Faststeinzeug (FNr. 327) b) Scherbe c) RDm: ca. 6cm d) Rand fehlt; Gefäßform gebaucht; Halsform leicht kegelig e) Scherben red., RAL 7037/1019, fein; außen Salzglasur, RAL 7022; innen Drehriefen, RAL 7039 f) Hals/Schulter: scharfe Drehriefen; Hals: Leiste mit Fingerkniffen und Kammstrichdekor g) Oberfl.: dicke Salzglasur außen u. tw. auch innen; Scherben grau gemantelt Kat.Nr.: 2709 a) Topf/Krug (FNr. 906) b) 4 Scherben, geklebt c) Dm max.: ca. 30cm d) Gefäßform bauchig e) Scherben ox/red, RAL 7039, fein; außen Salzglasur, RAL 8002; innen glatt, RAL 1019/2000 f) Schulter: nachlässig gerillt g) Glasur: scheckig, Ofenkondensat-Tropfen, stw. abgeplatzt; Wandg.: Stapelspur mit anhaftender Scherbe, nachlässig abgeschliffen i) evtl. '2te Wahl Gefäß'; nachträgl. Schliff wg. Verletzungsgefahr an scharfer Kante Kat.Nr.: 2710 a) Topf/Krug/Flasche (FNr. 044.1) b) Scherbe c) Dm max.: 10cm d) Gefäßform schlank e) Scherben ox, RAL 1014, fein; außen Salzglasur, RAL 8023; innen Drehriefen, RAL 1014 g) Wandg.: Flickstelle mit Rißbildung beim Brand i) vgl. Kat.Nr. 2326 Kat.Nr.: 2711-3432 Weitere Gefäße und Gefäßfragmente des Duinger Steinzeugs und Faststeinzeugs. 69 157 8.17. Steinzeug und Faststeinzeug sonstiger Provenienz Kat.Nr.: 3433 a) Krug, Faststzg. (Bengerode), (FNr. 439) b) Scherbe c) RDm: 10cm d) ausladender Rand, leistenartig abgesetzt; Halsform eingezogen e) Scherben ox/red, RAL 7034, fein; außen Salzglasur, RAL 8015; innen Salzglasur, RAL 8015 f) Rand: Rollstempeldekor (sich überschneidende Winkel) g) Scherben: tw. dunkler Kern (RAL 7037) i) Rollstempel ident. mit Kat.Nr 3434; vgl. Grote 1975, 255; Sauermilch 1940/41, 81 Kat.Nr.: 3434 a) Krug, Faststzg. (Bengerode), (FNr. 445) b) Scherbe c) RDm: 9cm d) Dornrand; Halsform zylindrisch e) Scherben ox/red, RAL 7032, fein; außen Lehmengobe, RAL 8016; innen glatt, RAL 1019 f) Rand: Rollstempel (Winkel sich überschneidend); Hals: Drehriefen g) Wandg.: Lehmengobe nur außen, Tropfen innen am Rand i) Rollstempel ident. mit Kat.Nr. 3433; vgl. Grote 1975, 255; Sauermilch 1940/41, 81 Kat.Nr.: 3435 a) Krug, Faststzg. (Dieburg), (FNr. 420) b) 6 Scherben c) RDm: 9cm; BDm: 8cm d) Glattrand; Gefäßform bauchig; Halsform zylindrisch; u-rd-st Bandhenkel (fehlt);Wellenfuß e) Scherben ox, RAL 1001, fein; außen Lehmengobe, RAL 8016; innen Lehmengobe, RAL 8016 f) Wandg.: ausgeprägte Drehriefen; Fuß: schräge Fingerkniffe g) Glasur: Scherben scheint stw. durch, tw. 'Schrumpflackeffekt' bzw. 'Craqueleé; Boden: Stapelspur, evtl. Brennhilfeabdruck i) vgl. Gross 1992c, 398 u. 399 Abb. unten Kat.Nr.: 3436 a) (Vorrats-) Topf, Stzg. (Großalmerode?), (FNr. 050.1) b) Scherbe c) RDm: 18cm d) abknickender Planrand e) Scherben ox/red, RAL 7030, fein; außen Lehmengobe, RAL 3007; innen Lehmengobe, RAL 3007 g) Rand: Stapelspur i) Herkunft: evtl. auch Duingen; vgl. Stephan 1986a, Kat.Nr.: 3437 a) (Vorrats-) Topf, Stzg. (Großalmerode?), (FNr. 336) b) 2 Scherben c) BDm: 14cm d) Gefäßform leicht konisch ausladend; Planboden e) Scherben ox/red, RAL 7010, fein; außen Salzglasur, RAL 8014/8003; innen Drehriefen, RAL 7010 g) Boden: parallele Drehriefen; Glasur: dick, scharf getrennte Farbwechsel h) Boden: Abrieb, innen kalkige Kruste i) Herkunft: evtl. Duingen (Glasur wie Stzg.-Röhren von dort); Stephan 1986a, 157 Kat.Nr.: 3438 a) Krug, Faststzg. (Reinhardswald?), (FNr. 140.1) b) Scherbe c) Dm max.: > 11cm d) Gefäßform eingezogen, konisch e) Scherben ox/red, RAL 1020, fein; außen Lehmengobe, RAL 8024/8015; innen glatt, RAL 8025 f) Wandg.: Dornleiste, tiefe senkrechte Furchen angedeutete Drehriefen überlagernd g) Engobe: nur an erhabenen Stellen und als Tropfen vorhanden; Furchendekor: mit dem Finger gezogen; Scherben: gemantelt und dunkler Kern (RAL 7037) i) Form wie Rippengläser; vergleichbare Formen s. Stephan 1982c, 95 Abb. 19/107 Kat.Nr.: 3439 a) Krug/Becher, Faststzg. (Reinhardswald?) (FNr. 374) b) Scherbe c) BDm: 9cm d) Gefäßform zylindrisch (?); Wellenfuß, hohl e) Scherben ox/red, RAL 7030, fein; außen Lehmengobe, RAL 8012; innen Lehmengobe,RAL 8015 f) Fuß: tiefe Fingereindrücke, darüber Dornleiste mit Finger- eindrücken, senkrechte Furchen g) Engobe: außen ungleichmäßig; Furchendekor: mit dem Finger gezogen i) s. Stephan 1982c, S.91 Abb. 17/83; Dekor bei schwarz-grauer Irdenware häufiger Kat.Nr.: 3440 a) Krug, Stzg. (FNr. 421) b) Scherbe c) RDm: 7cm d) Dornrand, gekehlt; Halsform eingezogen e) Scherben RAL 1019, fein; außen glatt, RAL 7037/1000; innen glatt, RAL 8002/7037 f) Hals: Drehriefen g) Salzglasur überwiegend abgesprungen h) sekundär gebrannt Kat.Nr.: 3441 70 a) Krug, Faststzg. (FNr. 167.1) b) 3 Scherben, tw. geklebt c) BDm: 10cm; Dm max.: 11,5cm d) Gefäßform bauchig; Bandhenkel; Wellenfuß e) Scherben ox, RAL 7011, mittel; außen rauh, RAL 8025; innen rauh, RAL 1019 f) Schulter: Drehriefen g) Wandg.: Finger-/Nagelspuren; Scherben: Sand-gemagert Kat.Nr.: 3442 a) Krug, Faststzg. (FNr. 167.1) b) Scherbe c) BDm: 7cm d) Wellenfuß, hohl e) Scherben red, RAL 7044, mittel; außen rauh, RAL 7004; innen rauh, RAL 7034 g) Oberfl.: Anflugglasur (RAL 7034): Scherben stw. porös Kat.Nr.: 3443-3446 Weitere Gefäßfragmente aus Steinzeug und Faststeinzeug sonstiger bzw. nicht bestimmbarer Provenienz. 71 1 9. Katalog der Befunde Die Beschreibung des einzelnen Befundes entspricht in der Regel dem Wortlaut in der Grabungsdokumentation. Alle entdeckten Fehler und Unstimmigkeiten sind berichtigt worden. Die Befundbeschreibung ist ergänzt um die Angabe des Zeithorizonts, in den der Befund bei der Auswertung eingeordnet worden ist. Wenn nötig, ist an den Anfang der Beschreibung eine zusammenfassende funktionelle Angabe (z.B. "Kloakenverfüllung (Phase E)") gestellt worden. Außerdem wurden weitere Angaben zur Stratigraphie hinzugefügt, die sich aus der Grabungsdokumentation ergaben. Einige Befunde sind keinem Horizont zugeordnet, da aus der Dokumentation keine zweifelsfreie Stratifizierung möglich war. Weitere stellen Sammelnummern für künstliche Abtragungsschichten dar oder für Funde, die keinem bestimmten Horizont zugewiesen werden konnten. Fehlende Befundnummern im Katalog sind nicht oder doppelt vergeben worden. Die Nummern von Befunden, die sich nachträglich als mehrere Einzelbefunde herausstellten, sind z.T. durch einen angehängten Buchstaben erweitert (z.B. 64B und 64G). An die in den einzelnen Befunden gemachten Funde ist als Fundnummer die Nummer des Befundes vergeben worden, um eine unmittelbare Zuordnung zu ermöglichen. Bei dem in einzelnen Befundbeschreibungen auftauchenden Begriff "Schürfe .." handelt es sich um die Bezeichnungen der Gruben, die von einem Statikbüro angelegt wurden, als dieses die Standfestigkeit der Bernwardsmauer überprüfte (diese Untersuchungen führten letztendlich zu den archäologischen Grabungen im Vorfeld der Mauersanierung). Abkürzungen: HK = Holzkohle; HL = Hüttenlehm bzw. verziegelter Lehm; OK = Oberkante Befund Nr.: 1 Schnitt: 1 Auffüllschichten bis 0,30m unter Geländeoberkante, dunkler, humoser Sand mit Bauschutt Funde: Keramik, Glas, Metall, "Kinderschatz", Muschelschalen Befund Nr.: 2 Schnitt: 1 Auffüllschichten 0,30-0,60m unter Geländeoberkante humoser, dunkler Sand mit Bauschutt Funde: Keramik, Glas, Metall, Pfeifenteile Befund Nr.: 3 Schnitt: 1 Auffüllschichten 0,50-0,70m unter Geländeoberkante Funde: Keramik, Glas, Metall, Steinkohle, Pfeifenteile, Muschelschalen Befund Nr.: 4 Schnitt: 1 Horizont 6 Auffüllschicht mit Schieferbruch, Asche, HK, HL, zieht gegen 11 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Muscheln, Pfeifenteil Befund Nr.: 5 Schnitt: 1 Horizont 6 Kloakenverfüllung (Phase E), stark humoser, dunkler Sand, vereinzelt Bauschutt, identisch mit 74 Funde: Keramik, Glas, Metall Befund Nr.: 6 Schnitt: 1 Horizont 5/6 Nordwand Kloake Phase D u. E, Bruchsteinmauerwerk in 7 in Erde gesetzt (Phase D), nach Süden Ausmauerung einer Nische gegenüber einer gleichen in 9 (Balkenauflager Phase E), unterste Lage teilw. abgesackt mit vergangenem Balken (s. 125) Befund Nr.: 7 Schnitt: 1 Horizont 6 Kloakenverfüllung (Phase E) humoser, gelb-brauner Sand mit Bauschutt, zieht gegen 6 u. 5, identisch mit 8 u. 17 Funde: Keramik, Glas Befund Nr.: 8 Schnitt: 1 Horizont 6 Kloakenverfüllung (Phase E) humoser, gelb-brauner Sand mit Bauschutt, zieht gegen 9 u. 5, identisch mit 7 u. 17 2 Befund Nr.: 9 Schnitt: 1 Horizont 5/6 Südwand Kloake Phase D u. E), Bruchsteinmauer in 8, unten unbehauene Steine, oberste Lage Platten (ca 5cm stark), vermörtelt in den 3 obersten Lagen, darunter in Lehm gesetzt (Phase D). Nach Norden Ausmauerung einer Nische mit Ziegeln und hartem grauen Mörtel, ähnlich gegenüber in 6 (Balkenauflager Phase E). Funde: Keramik, Glas, Metall Befund Nr.: 10 Schnitt: 1 Horizont 4/5 Ostwand Kloake Phase C u. D, 10B: auf und unten innen gegen 10G gesetzt (Phase D), 10G: auf 445, tw. einsteinig (Phase C). Bruchsteinmauer, tw. behauen, Tür- oder Fenstergewände sekundär verwendet, vermörtelt, unterste Lage tw. abgesackt/rausgebrochen, darunter vergangener Balken (s. 125). Funde: Keramik, Glas, Fliesen, Holz Befund Nr.: 11 Schnitt: 1 Horizont 5 Gartenmauer, Bruchstein, vermörtelt, auf 65 gegen 9 gesetzt Funde: Keramik Befund Nr.: 12 Schnitt: 1 Horizont 6 lehmiger Sand, gelbbraun, locker, mit etwas Bauschutt und behauenem Sandstein, zieht über 14 Funde: Keramik, Glas, Metall Befund Nr.: 13 Schnitt: 1 Horizont 5 Beschickungsöffnung der Kloake Phase D, Bruchsteinmauerwerk, vermörtelt, zieht gegen 10, unten durch schräg abfallend gegen 10 gesetzte Sandsteinplatten abgeschlossen, Öffnung in 10. In der NO-Ecke sekundär verwendeter, stark profilierter Gesimsstein. Funde: Keramik, Tonmurmel Befund Nr.: 14 Schnitt: 1 Horizont 6 Wächterstieg, Bruchsteinpflasterung, Plattenstärke ca. 5cm, unter 75 Funde: Keramik Befund Nr.: 15 Schnitt: 1 Horizont 6 humoser Sand, dunkel- bis gelbbraun, mit viel Bauschutt, im Westen fest, im Osten locker Funde: Keramik, Glas, HK, Pfeifenteile Befund Nr.: 16 Schnitt: 1 Horizont 7 "Schürfe 3" (Sondierungsgrube des Statikers), Verfüllung des W-Teils, stark humoser Sand mit viel Bauschutt, sehr locker Funde: Keramik, Glas Befund Nr.: 17 Schnitt: 1 Horizont 6 Kloakenverfüllung (Phase E), leicht humoser grauer Sand mit Bauschutt und nach unten zunehmend sandiger Lehm, unter 5, identisch mit 7 u. 8 Funde: Keramik, Glas, Metall, Leder, Brocken aus Glas, Putz, Metalle, Holz etc. Befund Nr.: 18 Schnitt: 1 Horizont 6 lehmiger gelbbrauner Sand, gelegentl. humos, mit Bauschutt und Marmorplatten, unter 15 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Pfeifenteile Befund Nr.: 19 Schnitt: 1 Horizont 6 humoser dunkelbrauner Sand mit etwas Bauschutt, unter 15, auf 26, 52, 53, gegen 39 Funde: Keramik, Glas, Metall, glasierter Ziegel, Pfeifenteile Befund Nr.: 20 Schnitt: 1 Horizont 6 Wächterstieg, Bruchsteinpflasterung, unter 19, gegen 21 Funde: Keramik, Metall, Pfeifenteile Befund Nr.: 21 Schnitt: 1 Horizont 3 Turm, Wehrmauer Phase III, Bruchsteinmauerwerk, teilweise vermörtelt, zugemauerte Türöffnung, dahinter Treppenstufen 107 zum ehm. Obergeschoß Befund Nr.: 22 Schnitt: 1 Horizont 6 Verfüllung der Beschickungsöffnung Kloake Phase D, humoser Sand mit etwas Bauschutt und sehr viel Holzkohle, innerhalb 13 Funde: Keramik, Glas, Metall, HK, Muscheln, Pfeifenteile Befund Nr.: 23 Schnitt: 1 Horizont 6 lehmiger Sand, gelb- bis dunkelbraun, stellenweise humos, mit etwas Bauschutt und Schieferbruch, unter 4 und 14, gegen 11, über 12 Funde: Keramik, Glas, Metall, Pfeifenteile Befund Nr.: 24 Schnitt: 1 Horizont 6 Kies, dunkelbraun/grau bis schwarz mit z.T. stark humosem Sand, HK, ähnlich wie 26 3 Befund Nr.: 25 Schnitt: 1 Horizont 6 lehmiger, dunkelbrauner Sand mit etwas Bauschutt Befund Nr.: 26 Schnitt: 1 Horizont 6 Kies, dunkelbraun/grau bis schwarz, mit humosem dunklem Sand, ähnlich 24 Befund Nr.: 27 Schnitt: 1 Horizont 6 sandiger Lehm, gelbbraun, Kieseinschlüsse Befund Nr.: 29 Schnitt: 1 2 Bruchsteine auf 20 Befund Nr.: 30 Schnitt: 1 1 Bruchstein auf 20 Befund Nr.: 31 Schnitt: 1 Horizont 5 Baugrube von 10 u. 11 in 23 auf 32 u. 34, humoser Sand mit Bauschutt Funde: Keramik, Glas, Metall, Tonmurmel Kloake, Befund Nr.: 33 Schnitt: 1 Horizont 6 humoser, dunkler Sand, übergehend in lehmigen Sand, mittelviel Bauschutt (u.a. Schieferbruch), unter 20 auf 40 Funde: Keramik, Glas, Metall, Ziegel, Pfeifenteile, Tonmurmel Befund Nr.: 34 Schnitt: 1 Horizont 6 Mörtellage auf 32 Funde: Keramik Befund Nr.: 35 Schnitt: 1/2 Oberflächenfunde und aus "Schürfe 6", Sammelfunde aus dem Abraum von Schnitt 1 Funde: Keramik, Glas, Metall Befund Nr.: 36 Befund Nr.: 37 Schnitt: 2 Verfüllschichten und Mutterboden außerhalb des Turmfundaments 55, humoser dunkelbrauner Sand Funde: Keramik, Glas Befund Nr.: 38 Schnitt: 1 Horizont 5 Dunkler, humoser Sand wie 33 aber lockerer und direkt an 39. Im Profil wurde erkennbar, daß 38 die Fortsetzung von 52 und 59 darstellt, d.h. tw. identisch ist. Durch das Wegkippen von 39 nach außen ist der Boden unmittelbar dahinter locker. Vgl. 163, 177, 191, 195 Funde: Keramik, Glas, Metall, Dachziegel, Pfeifenteile, Muschelschalen Befund Nr.: 28 Schnitt: 1 Horizont 7 Mutterboden, stark humoser Sand Befund Nr.: 32 Schnitt: 1 Horizont 6 Hofraum zwischen Gartenmauer und Bruchsteinpflasterung unter 23 gegen 31 Schnitt: 2 Horizont 7 Verfüllschichten bis 0,80m unter Geländeniveau innerhalb des Turmfundaments 21 u. 55, mittelbrauner humoser Sand mit Bauschutt, identisch mit 90 Funde: Keramik, Glas, Metall, Ziegelfußbodenplatte, Münze sowie Befund Nr.: 39 Schnitt: 1 Horizont 6 Wehrmauer Phase IV-V, innere Schale der bestehenden "Bernwardsmauer", vermörtelter Bruchstein Befund Nr.: 40 Schnitt: 1 Horizont 6 Wächterstieg, Bruchsteinpflasterung bzw. Laufhorizont mit Dachziegel- und Schieferbruch, unter 33, auf 51 Funde: Keramik, Glas, Metall, verzierte Dachziegel, Pfeifenteile, Muscheln Befund Nr.: 41 Schnitt: 1 lehmiger Sand, etwas dunkler als in 40 mit Mörtel und HK Befund Nr.: 42 Schnitt: 1 Horizont 6 Bett der Pflasterung 32 und unter 11 Sand und Kies mit Bruchstein- und Ziegelbruch Funde: Keramik, Glas, Metall, glasierter Ziegel und -Stein Befund Nr.: 43 Schnitt: 1 Horizont 5 identisch mit 44, humoser, dunkelbrauner Sand mit Bauschutt unter 32 Funde: Keramik Befund Nr.: 44 Schnitt: 1 Horizont 5 identisch mit 43, leicht humoser, mittelbrauner Sand, 4 kiesig, mit Bauschutt, zieht unter 42 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Pulverflasche, Schlacke Befund Nr.: 45 Schnitt: 2 Horizont 7 Verfüllschichten von 0,80-0,90m unter Geländeoberfläche, humoser Sand, mittel- bis dunkelbraun mit Bauschutt, Schieferbruch und viel Knochen Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen Befund Nr.: 46 Schnitt: 2 Horizont 5 Verfüllung des Turminneren 21 u. 55 (SO-Ecke), sandiger Lehm, gelbbraun, mit Bauschutt und HK auf 47, unter 36 Funde: Keramik, Glas, Metall Befund Nr.: 47 Schnitt: 2 Horizont 5 Verfüllung Turm 21 u. 55, humoser dunkler lockerer Sand mit Bauschutt, Schieferbruch und viel Knochen, auf 68, unter 46 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Tonmurmeln, Bernwardsziegel, Knopf, "Nähzeug" Befund Nr.: 48 Schnitt: 2 Horizont 7 Verfüllung von "Schürfe 6", humoser, dunkler Sand, locker Funde: Keramik, Metall, Pfeifenteile, Tonmurmel Befund Nr.: 49 Schnitt: 2 Horizont 6 Auffüllschicht, lehmiger, braungelber Sand, fest, mit sehr viel Bruchstein, über 50, unter 90, gegen 55 Befund Nr.: 50 Schnitt: 2 Horizont 6 Auffüllschicht, humoser, dunkler Sand mit Bruchsteinschutt, unter 49, 90, auf 66, 88 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Bernwardsziegel, Pfeifenteile, verz. Knochen u.a. Befund Nr.: 51 Schnitt: 1 Horizont 6 Laufhorizont, lehmiger Sand, mittel- bis dunkelbraun, mit Bauschutt und viel Schieferbruch, unter 40 auf 57, zieht über 84 Funde: Keramik, Glas, Metall Befund Nr.: 52 Schnitt: 1 Horizont 5 humoser Sand, mittelbraun, locker, mit Bauschutt, zieht gegen 51, vgl. 38 Funde: Keramik, Glas, Metall, Pfeifenteile Befund Nr.: 53 Schnitt: 1 Horizont 6 lehmiger Sand, humos, mittelbraun, fest, mit Bauschutt, auf 52 Funde: Keramik, Metall Befund Nr.: 54 Schnitt: 1 Horizont 6 Sand, humos, dunkel, mit Schieferbruch und etwas Bauschutt (NW-Ecke v. Schn. 1), auf 64 und 84 evtl. Pfostenloch, s. 139 Funde: Keramik, Glas, Knochen Befund Nr.: 55 Schnitt: 2 Horizont 3 Turm, Wehrmauer Phase III, Bruchstein, Mörtel, Schiefer; die Sandsteinblöcke sind direkt in den anstehenden blaugrauen, sehr harten Ton gesetzt. Vor dem Turm auch in 5 m Tiefe kein Ende des Fundamentes feststellbar, allerdings zieht die Mauer in dieser Tiefe nach innen ein. Funde: sekundär verbauter, romanischer Mörtel Befund Nr.: 56 Schnitt: 2 Horizont 6 Wehrmauer Phase IV-V, derzeit sichtbare, vorgemauerte Schale der Bernwardsmauer (im unteren Teil evtl. Turminnenwand ?) im Bereich des Turms Bruchstein mit Mörtel auf 55 Befund Nr.: 57 Schnitt: 1 Horizont 5 Wächterstieg, Bruchsteinpflasterung, lehmiger dunkler Sand, fester als 40, mit Schieferbruch, unter 51 auf 58 Funde: Keramik, Glas, Metall, Bronzering, Ofenkachel Befund Nr.: 58 Schnitt: 1 Horizont 5 evtl. Laufschicht, Sand, mittelbraun bis dunkelgelb, humos, Bruchstein, unter 57 auf 62. Funde: Keramik Befund Nr.: 59 Schnitt: 1 Horizont 5 Sand mit Bauschutt und Schieferbruch, mittel- bis dunkelbraun humos, unter 52, s. 38. Funde: Keramik, Metall, Ofenkachel Befund Nr.: 60 Schnitt: 1 Horizont 5 lehmiger Sand, mittel- bis dunkelbraun, stark humos, zieht gegen 65, unter 62 Funde: Keramik, HK Befund Nr.: 61 Schnitt: 2 Horizont 5 5 sandiger Lehm, gelbbraun, fest, zieht gegen 55, unter 68, auf 69 Funde: Keramik, Glas (Rüsselglas), Metall, Ofenkachel, Muschelschale, Tonkugel Befund Nr.: 62 Schnitt: 1 Horizont 5 sandiger Lehm mit etwas Bauschutt, gelbbraun, HK, HL-Brocken, auf 60, unter 59 u. 58. Funde: Keramik, Glas, Metall Befund Nr.: 63 Schnitt: 1 Horizont 5 lehmiger Sand mit Bauschutt, humos, zieht gegen 64 und auf 62 Befund Nr.: 64B Schnitt: 1 Horizont 5 Südwand/Außenschale Kloake Phase D, Bruchstein in Lehm gesetzt, Fortsetzung von Gartenmauer 318, gegen 9 in 63, auf 64G (Baugrube = 84) Funde: Keramik, Glas, Metall, Ziegel Befund Nr.: 64G Schnitt: 1 Horizont 4 Südwand Kloake Phase C, Bruchstein vermörtelt, abgebrochene Gewölbekloake (Baugrube= 126, 170,171) Funde: Keramik, Glas, Metall, Firstziegel Befund Nr.: 65 Schnitt: 1 Horizont 3/5 Gartenmauer (2-phasig) Bruchstein, vermörtelt, unter 11, gegen 42 und 44 gesetzt. Phase I (65a) : unter 65b auf 144 (HNP: 3,00-4,30m) Phase II (65b): unter 11 auf 65a (HNP: 1,60-3,00m) Funde: Keramik, Metall, Ofenkachel Befund Nr.: 66 Schnitt: 2 Horizont 3 lehmiger Sand mit Tonklumpen und Bruchsteinschutt, gelbbraun, unter 50, gegen 55, 89 Baugrubenverfüllung des Turmfundaments 55. Funde: Keramik, Glas, Metall Schnitt: 2 Horizont 5 Sand, mittelbraun, gräulich, Schieferstückchen, Mörtel, HK-Partikel, entlang v. 55, s. 67 (identisch ?) unter 61, auf 70 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Tonkugel Befund Nr.: 70 Schnitt: 2 Horizont 5 Sand mit Bruchstein und Ziegel, sehr humos, dunkel, HK, Schieferbruch an der Grenze zu 71, unter 67, auf 71 Funde: Keramik, Metall, Knochen Befund Nr.: 71 Schnitt: 2 Horizont 5 Mörtelschicht, gelb, mit Bruchstein, (Schieferbruch über der Mörtelschicht, s. 70) Funde: Keramik, Metall Befund Nr.: 72 Schnitt: 1 Horizont 6 sandiger, gelbbrauner Lehm, mit Bauschuttbröckchen unter 28, zieht in 73 hinein Befund Nr.: 73 Schnitt: 1 Horizont 6 Schlacke mit Bruchsteinbröckchen und humosem Sand, unter 72, auf 74 Funde: Schlacke Befund Nr.: 74 Schnitt: 1 Horizont 6 Kloakenverfüllung (Phase E), identisch mit 5, Sand mit Bauschutt, wie 80 aber fest, unter 28, 73, auf 80, 75, 4 Befund Nr.: 75 Schnitt: 1 Horizont 6 lehmiger Sand, mit Bauschutt, graubraun, gelblich, fest, unter 80, 74, 4, auf 79, 12, 14 Befund Nr.: 76 Schnitt: 1 Horizont 6 lehmiger Sand, mit Bauschutt, humos, graubraun, fest, zieht über 78, 77, unter 12, 14 Befund Nr.: 67 Schnitt: 2 Horizont 5 Mörtel mit Sand, humos, dunkel, s. 69 (identisch ?) unter 68, 61, auf 70 Funde: Keramik, Metall Befund Nr.: 77 Schnitt: 1 Horizont 6 sandiger Lehm mit Bauschutt, fest, gelbbraun, ähnlich 12, zieht gegen 78, auf 94, 44, unter 76 Funde: Keramik, Metall Befund Nr.: 68 Schnitt: 2 Horizont 5 lehmiger Sand mit etwas Bauschutt, gelbbraun, dunkelbraun durchmischt, HK, HL unter 47, auf 61, 67 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen Befund Nr.: 69 Befund Nr.: 78 Schnitt: 1 Horizont 6 Sand, humos, graubraun, zieht gegen 77, auf 44, unter 76 Befund Nr.: 79 6 Schnitt: 1 Horizont 6 Sand, mit Bauschutt, stark humos, auf 6, gegen 10, unter 80 Befund Nr.: 80 Schnitt: 1 Horizont 6 Sand mit Bauschutt, humos, graubraun, locker und durchwurzelt, HK, über 10, 75, 79, unter 74 auf 85, 86, 87, unter 66, 88 Befund Nr.: 90 Schnitt: 2 Horizont 7 rezente Auffüllschichten, Sand mit Bauschutt, humos, locker, durchwurzelt, auf 49, 50 identisch mit 36 Befund Nr.: 81 Schnitt: 1 Horizont 6 Sand, mit Bauschutt, humos, locker, unter 28, auf 15, gegen 16, 26 Befund Nr.: 91 Schnitt: 1 Horizont 6 Kloakenverfüllung (Phase E), Sand, dunkelbraun, stark humos, unter 17 Funde: Keramik, Glas, Metall, Austern, Knopf, Bodenprobe (Stroh?, Humus), Bohnen Befund Nr.: 82 Schnitt: 1 Horizont 6 Sand, humos, sehr locker, zieht unter 74 auf 15, im Süden von 28 nicht zu trennen. Befund Nr.: 92 Schnitt: 1 Horizont 5 Bruchsteinstückchen, unter 62 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen Befund Nr.: 83 Schnitt: 2 Horizont 5 Mörtel mit Kieseln und etwas humosem Sand, HK, dunkler als 71 auf 123, unter 71 Funde: Keramik, Metall, Münze, HK Befund Nr.: 93 Schnitt: 1 Horizont 5 Hohlraum eines aufrecht stehende Fasses mit Resten der Dauben, Dm 0,80m, durch einen Stein abgedeckt, Verfüllung s. 101, unter 44, in 94, 130, auf 144 Befund Nr.: 84 Schnitt: 1 Horizont 5 Baugrube Kloake Phase D, Sand, humos, mit lehmigem Sand gesprenkelt und Bauschutt, unter 54, zieht unter 51 auf 63. Befund Nr.: 94 Schnitt: 1 Horizont 5 Sand, dunkel, humos, unter 44, 77, auf 130, 93, gegen 65, 10 Funde: Keramik, Glas, Metall, Fischschuppen(?), Ofenkachel, Tonmurmel, glas. Ziegel Befund Nr.: 85 Schnitt: 2 Horizont 3 Aushub aus Baugrube für 55, lehmiger Sand, z. T. stark humos, mit lehmigem Ton in Brocken und Bauschutt, auf 87, unter 88 Funde: Metall Befund Nr.: 86 Schnitt: 2 Horizont 3 gewachsener Boden unter 87, lehmiger Ton, feucht, fest Befund Nr.: 87 Schnitt: 2 Horizont 3 ursprüngliche Oberfläche, Kies mit Bauschutt, humos, auf 86, unter 85 Befund Nr.: 88 Schnitt: 2 Horizont 3 Bauhorizont von 55, Mörtel und Schieferbruch mit Sand, humos, dunkel auf 85, 86, 89, unter 66, 50 Befund Nr.: 89 Schnitt: 2 Horizont 3 tw. Verfüllung der Baugrube für 55, evtl. Versturz vor Baubeginn bzw. beim Bau, lehmiger Sand, naß, locker, Befund Nr.: 95 Schnitt: 1 Horizont 5 Bruchsteine, in 44, auf 94, zw. 10 und 93 Befund Nr.: 96 Schnitt: 1 Horizont 5 lehmiger Sand mit Mörtel, dunkel, unter 92, zieht gegen 64 und über 99 Funde: Keramik, Metall Befund Nr.: 97 Schnitt: 1 Horizont 6 Kloakenverfüllung (Phase D), Sand mit Mörtel, humos, fest, unter 91 Funde: Keramik, Glas, Metall, Austernschalen, Pfeifenkopf, Textil, Holz Befund Nr.: 98 Schnitt: 1 Horizont 6 Kloakenverfüllung (Phase D), Sand mit Bauschutt, humos, locker, HK, zieht unter 97, gegen 9 und 10. Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Knopf, Leder, Muschel, Tonpfeifen, Ziegeldeckel Befund Nr.: 99 7 Schnitt: 1 Horizont 5 Kies, unter 96 und gegen 96 auf 103 mit Einschluß 112 Funde: Keramik, Metall, Pfeifenteil Befund Nr.: 100 Schnitt: 1 Horizont 6 Kloakenverfüllung (Phase D), Sand, hell, locker, auf 97 Funde: Keramik, Glas, Metall, Leder Befund Nr.: 101 Schnitt: 1 Horizont 5 Verfüllung vom Faß 93, Sand, schluffig Funde: Keramik, Glas, Metall, Holz, glasierte Ziegel Befund Nr.: 102 Schnitt: 1 Horizont 7 Verfüllung des Turmes 21, Sand mit Bauschutt, Mörtel, humos, hell- dunkelbraun, über 106 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Wetzstein, Griffel, Pfeifenteile, Knopf, glas. Ziegel Befund Nr.: 103 Schnitt: 1 Horizont 5 lehmiger Sand mit Schlacke, humos, dunkel, unter 99, auf 114, zieht gegen 64, mit Einschluß 117 Funde: Keramik, Metall, Ofenkachel, Austernschale, Knochen (Knopfherstellung) Befund Nr.: 104 Schnitt: 1 Horizont 5 Wächterstieg, Bruchstein-Pflasterung nur im Bereich des Turmes über 115, in Kies gesetzt, mit Mörtelbrocken, , unter 114, 110, 124, gegen 21, 65, auf 127, 105 Befund Nr.: 105 Schnitt: 1 Horizont 5 lehmiger Sand, humos, dunkel, HK-Partikel, unter 114, gegen 104, zieht tw. unter 104 Funde: Keramik, Glas, Metall, Tonmurmel Befund Nr.: 106 Schnitt: 1 Horizont 7 Verfüllung im Turm 21, Sand mit Bauschutt, humos, dunkel, unter 102 Funde: Keramik, Glas, Metall, Ofenkacheln Befund Nr.: 107 Schnitt: 1 Horizont 3 Turm, Wehrmauer Phase III, Bruchstein-Stufe in NW-Ecke als Zugang zum ehm. Obergeschoß Befund Nr.: 108 Schnitt: 1 Horizont 5 lehmiger Sand, gelbbraun, zieht gegen 94 evtl. identisch mit 119 Befund Nr.: 109 Schnitt: 1 Horizont 6 Verfüllung im Turm 21, lehmiger Sand mit Bruchstein, unterhalb 106 Befund Nr.: 110 Schnitt: 1 Horizont 5 toniger Lehm, grau-blau (fett), mit gelbsandigem Mörtel, HK, zieht gegen 39 und 104 Funde: Knochen Befund Nr.: 111 Schnitt: 1 Horizont 5 Bauschutt mit lehmigem Sand, unter 104 und teilw. unter 105, auf 115, 116 Funde: Keramik, Glas, Metall, Schlacke Befund Nr.: 112 Schnitt: 1 Horizont 5 lehmiger Sand, humos, mit Kies, Einschluß in 99 Befund Nr.: 113 Schnitt: 1 Horizont 5 Sand mit Bauschutt, humos, dunkel, zieht gegen 64, auf 92, unter 84 Befund Nr.: 114 Schnitt: 1 Horizont 5 Mörtel mit Kies, unter 103, auf 124 und 105, zieht gegen 64 Befund Nr.: 115 Schnitt: 1 Horizont 4 Wächterstieg, Bruchstein-Pflasterung unter 111, 104, 120, 105, identisch bzw. Fortsetzung von 139, 365, 371 Funde: Keramik, Metall Befund Nr.: 116 Schnitt: 1 Horizont 5 Wächterstieg, Ziegelstücke mit Mörtel, evtl. Pflasterausflickung, zieht gegen 115, auf 126, 118, gegen 64 Funde: Keramik, Metall, Ziegel Befund Nr.: 117 Schnitt: 1 Horizont 5 HK-Band mit lehmigem Sand zieht unter 99, Einschluß in 103 Befund Nr.: 118 Schnitt: 1 Horizont 4 sandiger Lehm, gelbbraun, mit feinem Kies und etwas Bauschutt, zieht unter 65, unter 115, 126, auf 127 Funde: Keramik, Knochen Befund Nr.: 119 Schnitt: 1 Horizont 5 8 Gartenmauer, Bruchstein teilw. vermörtelt und in Lehm (mit humosen Anteilen) gesetzt, unter 65, evtl. identisch mit 108 Befund Nr.: 120 Schnitt: 1 Horizont 5 Bruchstein in Mörtel, unter 104, gegen 111 und 105, auf 115 vorm Westprofil Befund Nr.: 121 Schnitt: 2 Horizont 3 sandiger Lehm, feucht, unter 122 Befund Nr.: 122 Schnitt: 2 Horizont 3 Bauhorizont 55/56, Mörtel mit Bruchstein, im oberen Bereich fester, unten lockere Steine, ähnlich 71 aber heller, unter 123, auf 121 Funde: Keramik Befund Nr.: 123 Schnitt: 2 Horizont 5 Sand mit Ziegel und Schieferbruch, dunkel, HK, unter 83, auf 122, gegen 55 Funde: Keramik Befund Nr.: 124 Schnitt: 1 Horizont 5 sandiger Lehm mit Mörtel, stark humos, zieht gegen 115, wahrscheinlich identisch mit 116 Befund Nr.: 125 Schnitt: 1 Horizont 5 Südwand Kloake Phase D, Bruchstein in sandigen Lehm als Vorsatzschale vor 64G gesetzt auf einen Holzbalken, der völlig vergangen ist und sich stellenweise als Abdruck im Mörtel erhalten hat. Unterste Lage Steine ist auf ganzer Länge in den Hohlraum gesackt, Mauer trennt sich unter 9 in 64B und 125 Befund Nr.: 126 Schnitt: 1 Horizont 4 Baugrube Kloake Phase C, lehmiger Sand mit Bruchstein, humos, dunkel, unter 115, 116, auf 118, 170, gegen 64G, 127, 132 Funde: Keramik Befund Nr.: 127 Schnitt: 1 Horizont 4 lehmiger Sand mit Bauschutt, HK, dunkel, humos, zieht gegen 65 und 126, unter 118, auf 131, 132 Funde: Keramik, Metall, glasierter Ziegel Befund Nr.: 128 Schnitt: 1 Horizont 6 Kloakenverfüllung (Phase D), Sand, sehr fein, HK, hellgrau, zieht gegen 6 unter 98, gegen 125 über 137 Funde: Keramik, Metall, Knochen, Tonpfeifenteile Befund Nr.: 129 Schnitt: 1 Horizont 5 Kloakenverfüllung (Phase C), Mörtel mit Bruchstein, Ziegel und humosem Sand, zieht unter 128 gegen 10, 6, 125 Funde: Keramik, Glas, Metall, Muschel, Ofenkachel, Knopf, Tonpfeife Befund Nr.: 130 Schnitt: 1 Horizont 4 toniger Sand mit Bauschutt und lehmiger Sand, HK, etwas humos, unter 94, auf 144, gegen 65, im südl. Teil Trennung von 144 nicht möglich Funde: Keramik, Metall, Holz, Schlacke Befund Nr.: 131 Schnitt: 1 Horizont 4 Mörtelschicht mit Bruchstein, unter 132, 127, auf 147 gegen 21 Funde: Keramik, Glas, Metall Befund Nr.: 132 Schnitt: 1 Horizont 4 Bau- oder Abbruchhorizont, Bruchstein mit sandigem Lehm, unter 127, gegen 142, 126 auf 131 in Lehm "gesetzt" Befund Nr.: 133 Schnitt: 4 Horizont Verfüllung nördlich von 134, Sand mit Bauschutt und Schiefer, dunkel, humos Funde: Keramik, Glas, Metall, Ofenkacheln, Tonpfeifenteil, bearbeiteter Speckstein Befund Nr.: 134 Schnitt: 4 Horizont 5 Gartenmauer, parallel zur Bernwardsmauer, mehrphasig, Bruchstein, im Westen vermörtelt, sonst in Erde gesetzt, teilw. auf 139, im Westen gegen 141 Funde: Keramik, Metall Befund Nr.: 135 Schnitt: 4 Mutterboden und Verfüllschichten oberhalb 134, Sand mit Bauschutt, humos, dunkel Funde: Keramik, Glas, Metall, Tonmurmel, Austern, Mahlstein, Ziegel, Tonpfeife Befund Nr.: 136 Schnitt: 4 Verfüllschichten südl. vom 134, Sand mit Bauschutt, humos, dunkel Funde: Keramik, Glas, Metall, glasiertes Keramikteil, Ziegel, Tonpfeife 9 Befund Nr.: 137 Schnitt: 1 Horizont 5 Kloakenverfüllung (Phase C), Sand mit Holzresten, humos, sehr dunkel, locker, unter 125, zieht an 64 und 6 auf 164 unter 128 Funde: Keramik, Glas, Metall, Kerne, Tonmurmel, Holzgefäß (eingegipst), Fensterglas Befund Nr.: 138 Schnitt: 4 Verfüllung zw. Mauerkrone und Pflasterung 139 südl. 134, Sand mit Bauschutt, humos, dunkel Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Tonpfeifenteil, Farbreibstein Befund Nr.: 139 Schnitt: 4 Horizont 4 Wächterstieg, Bruchsteinpflasterung, an 134 stellenweise mit senkrecht gestellten Dachziegelstückchen ausgeglichen, zieht gegen B-Mauer und gegen 134 und tw. darunter, identisch bzw. Fortsetzung zu 115, 365, 371. Fehlstellen im Pflaster in regelmäßigen Abständen entlang 134, evtl. Pfosten von Wehrgang. Befund Nr.: 140 Schnitt: 4 Sand mit Bauschutt, humos, dunkel, nördl. von 134 unterhalb der Mauerkrone und des Mauerfußes Funde: Keramik, Glas, Metall, Ofenkacheln, Tonpfeifenteile Befund Nr.: 141 Schnitt: 4 Horizont 4 Kloake, Bruchsteinmauerwerk, vermörtelt, abgebrochenes Gewölbe im Anschluß westl. an 134 Funde: Keramik, Glas, Metall, Ofenkacheln, Tonpfeifenteil, Tonmurmel Befund Nr.: 142 Schnitt: 1 Horizont 4 Bruchstein mit lehmigem Sand, humos, dunkel, zieht gegen 64, 131, 132, 21 auf 147 Funde: Keramik, Knochen Befund Nr.: 143 Schnitt: 1 Horizont 4 identisch mit 148, schluffiger Sand mit Bauschutt, HK, humos, dunkel, unter 131, 132, gegen 147 und 65 Befund Nr.: 144 Schnitt: 1 Horizont 3 lehmiger Sand, humos, dunkel, unter 130, 65, auf 175, gegen 10 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochenkamm Befund Nr.: 145 Schnitt: 1 schluffiger Lehm, hellbraun, locker, mehlig, mit verbranntem Kalk mit geschmolzenem Glas (Befund nicht dokumentiert, wohl Kloakenverfüllung) Funde: Keramik, Glas, Metall, Holz, Muschelschalen, Kerne, Textil, Leder, Fisch Befund Nr.: 146 Schnitt: 1 Horizont 4 ehm. Faß, identisch mit 168, Dm 0,40 vergangenes Holz, tw. als Abdruck erhalten, stark humoser Sand, in 144 (OK), 216, auf 182 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Kerne, Ofenkachel, Knochen, Fischgräten, Holz Befund Nr.: 147 Schnitt: 1 Horizont 4 Wächterstieg, Bruchsteinpflaster, identisch mit 396, zieht gegen 21, unter 131, 142 auf 149 Befund Nr.: 148 Schnitt: 1 Horizont 4 identisch mit 143, lehmiger Bauschuttbröckchen, leicht humos Funde: Keramik Sand mit Befund Nr.: 149 Schnitt: 1 Horizont 4 lehmiger Sand mit Mörtel und Ziegel, Kies und schluffigem Sand, auf 172 unter 147 Funde: Keramik, Metall, Ziegel Befund Nr.: 150 Schnitt: 4 Horizont 3 Wehrmauer Phase III, Bruchstein mit Mörtel, über schräg vermauertem Teil der Bernwardsmauer (Reparaturmaßnahme Ende 13. Jhdt). auf 188 Befund Nr.: 151 Schnitt: 4 Horizont 6 lehmiger Sand mit Bauschutt, stark humos Befund Nr.: 152 Schnitt: 4 Horizont 6 toniger Sand mit Bauschutt, HK, humos, sehr dunkel, unter 151 gegen 134 Befund Nr.: 153 Schnitt: 4 Horizont 6 Sand mit Bauschutt, humos, zieht gegen 150 Befund Nr.: 154 Schnitt: 4 Horizont 6 Bauschutteinschluß, sehr locker Befund Nr.: 155 Schnitt: 4 Horizont 6 10 sandiger Lehm mit Mörtel und Bauschutt gegen 64G Befund Nr.: 156 Schnitt: 4 Horizont 6 Sand mit Bauschutt, humos, dunkel, zieht gegen 134 und 150 unter 154 und 155 auf 157 Befund Nr.: 167 Schnitt: 4 Horizont 5 humos-toniger Sand unter 134 und 139 Funde: Keramik, Metall, Klumpen aus div. organ. Material, Bernwardsziegel Befund Nr.: 157 Schnitt: 4 Kiesschicht Horizont 6 Befund Nr.: 158 Schnitt: 4 Horizont 6 Sand mit Bauschutt, stark humos, auf 159 und 139 Funde: Knochen Befund Nr.: 159 Schnitt: 4 Horizont 5 Mörtel mit Bruchstein, auf 139 Befund Nr.: 160 Schnitt: 4 Horizont 3 Bruchsteinbruch, tw. sehr fein wie Sand, unter 139 gegen 163 Befund Nr.: 161 Schnitt: 4 Horizont 3 sandiger Lehm, gelbbraun, unter 160 gegen 163 Befund Nr.: 162 Schnitt: 4 Horizont 4 toniger Sand, sehr dunkel, wie 152, schneidet 160, 161, 241, 242 Befund Nr.: 163 Schnitt: 4 Sand, humos, locker, nachträglich zw. Mauer und Aufschüttung gerutschter Boden, vgl. 38, 177, 191, 195, zieht gegen 150 Befund Nr.: 164 Schnitt: 1 Horizont 5 Kloakenverfüllung (Phase C), Sand, humos, locker, mit Bauschutt, viel geschmolzenes Material, zieht gegen 10, 64, 165 (auch darüber), unter 137 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Ofenkachel, Holz, Eierschale, Ziegel Befund Nr.: 165 Schnitt: 1 Horizont 3 Südwand Kloake Phase B, Bruchstein in Lehm gesetzt Funde: Keramik, Glas Befund Nr.: 166 Schnitt: 1 Horizont 5 Kloakenverfüllung (Phase C), toniger Sand, gelegentl. mit Bauschuttstückchen, graubraun, zieht zw. 165 und Befund Nr.: 168 Schnitt: 1 Horizont 4 Faß, identisch mit 146, Dm 0,40 Mörtel, Holz (vergangen), Fortsetzung vom Faß 146, mit Mörtel und vergangenem Holz verfüllt, in 144 (OK), 175, auf 182 Funde: Keramik, Glas, Bodenprobe Befund Nr.: 169 Schnitt: 4 Sammelfunde aus östl. Drittel Schn. 4 Funde: Keramik, Metall, Dachziegel Befund Nr.: 170 Schnitt: 1 Horizont 4 Baugrube Kloake Phase C, lehmiger Sand mit Bruchstein, gelbbraun, in 171 und darunter, gegen 64G Funde: Keramik Befund Nr.: 171 Schnitt: 1 Horizont 4 Baugrube Kloake Phase C, toniger Sand mit Schieferbruch, humos, gegen 170 und flächig unter 172, auf 176, 170 Funde: Keramik, Metall Befund Nr.: 172 Schnitt: 1 Horizont 3 Wächterstieg, Bruchstein - Kleinpflaster, unter 149, 143, über 179, 181 Funde: Keramik, Metall Befund Nr.: 173 Schnitt: 4 Horizont 1b Wehrmauer Phase Ib "Kasematte", Mauerzug mit Lehm- und Brandschicht in N-S-Richtung, Bruchstein mit sandigem Lehm, HK, Asche, schräg gekippt, zieht gegen 187 auf 190, parallel zu 472 (mittl. Drittel Schn. 4) Funde: Keramik, Glas, Metall Befund Nr.: 174 Schnitt: 4 Mauerabtrag, wahrscheinlich Fundament bis OK Quermauer, wie 173 ? (westl. Drittel Schn. 4) Funde: Keramik, Glas Befund Nr.: 175 Schnitt: 1 Horizont 3 toniger Lehm mit humosem Sand, Bruchstein- und 11 Schieferbruch, unter 144, über 182, gegen 10 Funde: Keramik, Metall Befund Nr.: 176 Schnitt: 1 Horizont 3 lehmiger Sand, gelbbraun, weich, unter 171, auf 178, gegen 177, 170 Funde: Metall Befund Nr.: 177 Schnitt: 1 Sand mit Bruchsteinbruch, gelbbraun, locker zieht gegen 21 und 178, 171, 176, 184, geht nach unten ohne deutlichen Übergang in 191 über, unter 143, 172. Vgl. 38, 163, 191, 195 Funde: Keramik, Glas Befund Nr.: 185 Schnitt: 4 Horizont 2 Wehrmauer Phase II, Bruchsteinmauer mit Mörtel, südl. abknickender Teil der Bernwardsmauer, teilw. auf 186 gesetzt (12. Jhdt.) Befund Nr.: 186 Schnitt: 4 Horizont 1b Wehrmauer Phase Ib (Bernwardsmauer), Bruchsteinmauer mit Mörtel (teilw. rötlich, fast reiner Kalk) in der Flucht von 187 weitergehend, d.h. identisch Befund Nr.: 178 Schnitt: 1 Horizont 3 Mörtel-"Estrich" auf Kiesbettung bzw. verschüttete Mörtelreste unter 176, über 180, gegen 170, 177 Befund Nr.: 187 Schnitt: 4 Horizont 1b Wehrmauer Phase Ib (Bernwardsmauer), Bruchsteinmauer mit Mörtel (weiß, sandgemagert, teilw. auf Sicht verschmiert), teilw. rot gebrannt, identisch mit 186, teilw. von 189 nach 5 abgerutscht, oberste Steinlage im östl. Teil evtl. Balkenlager, auf 189 gesetzt unter 188 Befund Nr.: 179 Schnitt: 1 Horizont 3 Mörtel, Sand, locker, unter 172, gegen/in 181 Funde: Keramik, Metall Befund Nr.: 188 Schnitt: 4 Horizont 3 Wehrmauer Phase Ib (Reparatur), Bruchsteinmauerwerk mit Mörtel auf 187 unter 150 Befund Nr.: 180 Schnitt: 1 Horizont 3 Bruchsteinbruch, Schieferbruch, mit Sand, grob, graugelb, unter 178 und teilw. 179, auf 184 Befund Nr.: 189 Schnitt: 4 Horizont 1a Wehrmauer Phase Ia, Bruchsteinmauerwerk, teilw. schräg nach Süden abgekippt, mit weißem sandgemagertem Mörtel (ähnlich wie in 187), unter 187 Befund Nr.: 181 Schnitt: 1 Horizont 3 Sand mit Bauschutt, grob, graugelb, unter 179 Funde: Keramik Befund Nr.: 182 Schnitt: 1 Horizont 3 sandiger Lehm und Ton mit humosem Sand, Bruchstein- und Schieferbruch und Mörtelbröckchen wie 175, zieht unter 168, auf 183, 233, gegen 10 Funde: Keramik, HL Befund Nr.: 183 Schnitt: 1 Horizont 3 identisch mit 215, toniger Sand mit Bruchstein- und Mörtelbröckchen, Schiefer, HK, HL, stark humos, fest sehr dunkel, unter 182 (im OP), auf 225, 201, gegen 225 Funde: Keramik, Metall, Würfel, HL, Schlacke Befund Nr.: 184 Schnitt: 1 Horizont 3 grober Sand mit Bruchsteinbruch und Mörtel (unter 180), unter 180, 170, auf 212, gegen 177 Befund Nr.: 190 Schnitt: 4 Horizont 1a Baugrubenverfüllung Wehrmauer Phase Ib (Bernwardsmauer), toniger dunkler Sand mit Bruchsteinbruch und Mörtel, humos, unter 173, auf 189, zieht gegen 187 Befund Nr.: 191 Schnitt: 1 Sand, humos, locker, zieht an 21 herunter bis auf 214, 228, vgl. 38, 163, 177, 195 Befund Nr.: 192 Schnitt: 5 sandige Erde mit Bauschutt, sehr wenig HK, humos, Sammelfunde (Fortsetzung v. Schnitt 4 n. Süden, außerhalb der Bernwardsmauer) Funde: Keramik, Metall Befund Nr.: 193 Schnitt: 4 Horizont 2 sandiger Lehm, dunkelbraun, mit Humus, Sandsteinbruch und etwas Mörtel, HK, (Schnitt 4a) 12 Funde: Keramik, Metall, Schlacke, Bernwardsziegel Funde: Keramik Befund Nr.: 194 Schnitt: 4 Horizont 2 toniger Lehm mit Bruchstein, HK, stellenweise humose Erde Funde: Keramik, Metall, Dachziegel, Stein (bearb.) Befund Nr.: 203 Schnitt: 5 sandiger Lehm und Ton in groben Brocken, Bauschutt, HK Funde: Keramik, Metall Befund Nr.: 195 Schnitt: 4 humose, lockere Erde, Bruchstein, evtl. nachgesackt, vgl. 38, 163, 177, 191 (Schnitt 4a) Funde: Keramik Befund Nr.: 206a Schnitt: 4 Horizont 2 schluffiger Lehm mit Bruchstein, HL, HK, unter 199, über 206b (Schnitt 4a; Teilung von 206 wg. Doppelnumerierung von 206a mit 208) Befund Nr.: 196 Schnitt: 4 Mörtel mit Bruchstein, ca. 5-10cm dickes Band, hellgrau (Schnitt 4a) Befund Nr.: 206b Schnitt: 4 Horizont 2 schluffiger Lehm mit Bruchstein, HL, HK, auf 202 (Schnitt 4a; Teilung von 206 wg. Doppelnumerierung von 206a mit 208) Befund Nr.: 197 Schnitt: 4 Horizont 2 humose Erde mit viel Sand, Mörtel und etwas Bruchstein (Schnitt 4a) Funde: Keramik Befund Nr.: 198 Schnitt: 4 Horizont 2 sandiger Lehm mit Humus, gelblichem lehmigem Ton, Bauschutt, HK, HL-Partikel, (Schnitt 4a) Funde: Keramik, Metall, Ziegel Befund Nr.: 199 Schnitt: 4 Horizont 1b Brandschicht 1046 n.Chr., Holzkohle mit Sandsteinbruch (teilw. gebrannt), identisch mit 442 (Schnitt 4a) Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, HK, Bodenproben Befund Nr.: 200 Schnitt: 5 Sand und Humus, Mörtel, mit Bruchstein und Kalk, mit aufgelaufenem, dünnerem graugelbem Mörtelhorizont, HK Funde: Keramik, Metall Befund Nr.: 201 Schnitt: 1 Horizont 3 Sand, stark humos, mit gelbbraunem Mörtel und Bruchstein, unter 183 (im NP), unter 183, zieht in 225 (OP), auf 225 (NP) Evtl. gleiches Material wie 234, d.h. Baugrubenverfüllung von 445 Befund Nr.: 202 Schnitt: 4 Horizont 1b schluffiger Lehm mit Bauschutt, Sand und Ziegel (Schnitt 4a) Befund Nr.: 207 Schnitt: 4 Horizont 1a toniger Lehm, sehr fest, dunkelgrau, mit Bauschutt, wenig HK, geht stellenweise in 202 über, auf 189 Funde: Keramik Befund Nr.: 208 Schnitt: 5 Funde: Keramik, Glas, Metall, Ring Befund Nr.: 209 Schnitt: 4 Horizont 2 Wehrmauer Phase Ib (Reparatur), Bruchstein, kleinere, unregelmäßigere Aufmauerung auf 187, Fugen nicht mit weißem Mörtel verstrichen, z.T. wiederverwendete rotgebrannte Steine, 187 nach Süden abgerutscht, 209 neu aufgesetzt, bis unter 188 (Schnitt 4a) Befund Nr.: 210 Schnitt: 1 Horizont 5 Kloakenverfüllung (Phase C), lehmiger Sand mit Bruchstein und Schiefer, HK, humos, unter 164 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Holz, Ofenkachel Befund Nr.: 212 Schnitt: 1 Horizont 3 lehmiger Sand mit Bruchsteinbröckchen, HK, humos, dunkel, zieht unter 64, unter 184, 170, auf 214, gegen 191 Funde: Keramik, Metall, Schlacke, HK, Dachschiefer Befund Nr.: 213 Schnitt: 1 Horizont 3 Wehrmauer Phase III, Fundamentvorsprung am Turm 21, Bruchstein mit sandigem Lehm in den Fugen, vermauert 13 Funde: Keramik, Metall Befund Nr.: 214 Schnitt: 1 Horizont 3 toniger Sand mit Bruchstein, HK, HL, stark humos, dunkel, unter 212, 64, auf 229, gegen 191 Funde: Keramik, Metall, Schlacke, HL Befund Nr.: 215 Schnitt: 1 Horizont 3 toniger Sand, HK, stark humos, dunkel, zieht gegen 10, identisch mit 183 Befund Nr.: 216 Schnitt: 1 Horizont 3 sandiger Lehm mit Bauschutt, HL, HK, von 144 und 175 nicht klar zu trennen, auf 227, 183, zieht in 217, unter 231 Funde: Keramik, HK, HL Befund Nr.: 217 Schnitt: 1 Horizont 3 grober Sand und Bruchsteinbruch mit Mörtel und Schiefer, auf 227, 183, unter 281, 216, 229, in 227 Funde: Keramik, Ziegel mit Muscheleinlagerung Befund Nr.: 218 Schnitt: 1 Horizont 3 Holz, vermodert, mit Mörtel, HK, unter 207, zieht gegen 221, auf 223 Funde: Keramik Befund Nr.: 220 Schnitt: 1 Horizont 3 Wehrmauer Phase III, Teil der Turmmauer, unter 213, Bruchstein-Quader, sehr glatt in Lehm gesetzt, fluchtend, (Nordwest-Ecke) Befund Nr.: 221 Schnitt: 1 Horizont 1a Wehrmauer Phase Ib, Nutzung als Fundament des Turmes 21, Steine weniger glatt, verstürzt, Bruchstein in gelben Mörtel gesetzt, Südostecke, zieht an 218 Befund Nr.: 222 Schnitt: 1 Horizont 3 Bauhorizont von 220, Mörtelband, zieht gegen 221, auf 189 Funde: Keramik Befund Nr.: 223 Schnitt: 1 Horizont 1a toniger Lehm, unter 218, 226, zieht an/auf 221 Befund Nr.: 224 Schnitt: 1 Horizont 3 toniger Sand mit Bruchsteinbruch und Mörtel, dunkel, humos, auf 226, unter 201, 225 Befund Nr.: 225 Schnitt: 1 Horizont 3 Sand und Bruchsteinbruch mit Mörtel, grob, hell, auf 224, 226, unter 201 und 183, gegen 227 Befund Nr.: 226 Schnitt: 1 Horizont 3 lehmiger Sand und Bruchsteinbruch mit Mörtel, humos, auf 223, unter 224, 225, 227, 183, gegen 234 Funde: Keramik Befund Nr.: 227 Schnitt: 1 Horizont 3 toniger Sand, humos, fest, dunkel, unter 216, 183, 217, auf 218, 226, 220, gegen 213 Befund Nr.: 228 Schnitt: 1 Horizont 3 Bruchsteinbruch, gegen 213, auf 229, unter 214 Befund Nr.: 229 Schnitt: 1 Horizont 3 sandiger Lehm mit Bauschutt und Schiefer, leicht humos, mit hellen Flecken, unter 214, 228, auf 217, 183, zieht unter 64G Befund Nr.: 230 Schnitt: 1 sandiger Ton, feucht, gegen 10 (nicht dokumentiert) Funde: vergangenes Holz Befund Nr.: 231 Schnitt: 1 Horizont 3 toniger Sand mit Bruchsteinbruch und Dachziegel, HK, fest, dunkel, vgl. 183, unter 181, über 216 Befund Nr.: 232 Schnitt: 4 sandiger Lehm mit Bauschutt, HK, gelbbraun, leicht humos, zw. 141, 186 Funde: Keramik (nicht auffindbar 8.6.95), Metall Befund Nr.: 233 Schnitt: 1 Horizont 3 sandiger Lehm mit Bauschutt, gelbbraun, zieht gegen 10, 183, unter 182, auf 201 Befund Nr.: 234 Schnitt: 1 Horizont 3 Sand mit Bauschutt, humos, locker, zieht gegen 10G, 226, ähnlich 224, 201, auf 226, evtl. Baugrube zu 445, s. 201 Befund Nr.: 235 Schnitt: 4 14 Sand mit Bruchstein, HL, HK, Schlacke, Asche, humos, dunkel, locker unter 232 Funde: Keramik (nicht auffindbar 8.6.95), Knochen, Schlacke, HL Befund Nr.: 236 Schnitt: 1 Horizont 3 Wehrmauer Phase III, Bruchsteinmauervorsprung, auf einem Band aus humosem, dunklem Sand, vermörtelt, auf 221 und 220 gesetzt, unter 213 Befund Nr.: 237 Schnitt: 6 Probeschürfgrube durch Bauarbeiter an Berwardsmauer, ganz im Norden, unterer Teil zwischen zwei Bögen, Profil siehe Mauerabwicklung, nördlicher Teil. Funde aus dem unterem Profil, in festem gelbbraunen Lehm. Funde: Keramik (nicht auffindbar 8.6.95) Befund Nr.: 238 Schnitt: 7 Probeschürfgrube durch die Baufirma am Anfang der Wehrmauer Phase II. Funde aus dem schwarzen humosen Kulturhorizont auch unter dem "Bogen". Funde: Keramik (nicht auffindbar 8.6.95) Befund Nr.: 239 Schnitt: 8 Nahtstelle zw. alter B.-Mauer und abknickender Wehrmauer Phase II nach NW. Funde aus schw. Brand-/Kulturhorizont direkt unter der untersten Steinlage der jüngeren Mauer. Das Fundament der B.-Mauer reichte weiter in den Boden. Keramikfunde Funde: Keramik (nicht auffindbar 8.6.95) Befund Nr.: 240 Schnitt: 4 allg. Streufunde aus Schnitt 4 Funde: Keramik Befund Nr.: 241 Schnitt: 4 Horizont 2 unter 134 u. 161, auf 242 (nachträgl. vergeben 21.1.1994) Befund Nr.: 242 Schnitt: 4 Horizont 2 unter 241, auf 193 (nachträgl. vergeben 21.1.1994) Befund Nr.: 299 Schnitt: 1-11 Horizont 1-7 Streufunde aus Schnitt 1 - 11 Funde: Keramik, Glas, Metall Befund Nr.: 300 Schnitt: 10 Horizont 7 Gartenhausfundament (Ziegel vermörtelt) 2 Fundamentstreifen in der SO-Ecke. Schichten wurden nach Höhe getrennt entnommen, ebenso Funde aus dem Maueraufbau und unterhalb des Fundamentes (306). Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Dachziegel Befund Nr.: 301 Schnitt: 10 Horizont 6 Bruchsteine z.T. in situ liegend, Bauschutt (Oberkante "Gartenmauer"?) Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Tonpfeifenteile, Austernschale, Zähne, Schlacke Befund Nr.: 302 Schnitt: 10 Horizont 6 Verfüllschicht, lehmiger Sand mit Bauschutt, HK, Tiefe etwa 1,20 m NP noch in das Profil hineinziehend Funde: Keramik, Glas, Metall, Tonpfeifenteile Befund Nr.: 303 Schnitt: 10 Sand und Kalk mit Bauschutt, stark mörteldurchsetzte Verfärbung in Planum und Profil. Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen Befund Nr.: 304 Schnitt: 11 Horizont 7 Sand, stark humoser Gartenboden, oberster Abtrag in Schnitt 11, bis etwa 0,30 u. Oberfläche Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Schlacke, Austernschale, Zähne Befund Nr.: 305 Schnitt: 10 Horizont 6 Verfüllschicht, Sand mit Bauschutt, stark mit Mörtel versetzte Steinschuttlage zwischen Berwardsmauer und "Gartenbegrenzungsmauer" 301 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Austernschalen Befund Nr.: 306 Schnitt: 10 Horizont 6 Schichtpalette unterhalb des westl. Fundamentzuges von 300 und unterhalb des Mauerzwickels in 300, stark humoser Sand, toniger Lehm, Bruchstein Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Mörtelprobe, Schlacke, Zähne, Ziegel, Schiefer Befund Nr.: 307 Schnitt: 10 Horizont 6 Sehr stark mit Keramik versetzte humos - lehmige Aufschüttung (möglicherweise jünger als 305) Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Mörtelprobe, Austernschale, Zähne 15 Befund Nr.: 308 Schnitt: 10 Horizont 6 Verfüllschicht, Sand, stark humos, mit Bauschutt, Dachziegel und Schiefer zieht unter 305 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Zähne, Muschelschalen Befund Nr.: 309 Schnitt: 10 Schuttlinse in Planum und Profil, Sand mit Bauschutt Befund Nr.: 310 Schnitt: 10 Horizont 6 sandiger Lehm, stark mit Mörtel und Kalksteinbruch versetzte humos - lehmige Schicht, möglicherweise Mauerversturz, (würde dann wahrscheinlich zu 301 gehören) Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen Befund Nr.: 311 Schnitt: 11 Horizont 6 Verfüllschicht, lehmiger Sand, stark humos, etwas Mörtel, HK unter 304 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Zähne, Austernschale, Dachziegel Befund Nr.: 312 Schnitt: 11 Horizont 6 Verfüllung,stark humoser Sand und sandiger Lehm mit Bauschutt gesamtes Schichtpaket unter 311, nur am Ostprofil, Schnitt 4, wurde nach 151, 153 differenziert. Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Mörtelprobe, Zähne, Auster, Ziegel Befund Nr.: 313 Schnitt: 11 Horizont 6 Verfüllschicht, stark humoser Sand mit Bauschutt, unter 312 auf gesamter Fläche Schnitt 11 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Textil, Leder, Schiefer, Mörtelprobe, Austern Befund Nr.: 314 Schnitt: 11 Horizont 6 Verfüllung, stark humoser Sand und lehmiger Sand mit Bauschutt unter 313 auf gesamter Breite des Schnittes Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Würfel, Zähne, Austern, Fischgräten, Schiefer Befund Nr.: 315 Schnitt: 11 Horizont 6 toniger Lehm mit Bauschutt, Ziegelsteinlage z.T. mit Bruchstein ummauert, schräg an 134 angesetzt Funde: Keramik, Knochen, Ziegel, Bodenprobe Befund Nr.: 316 Schnitt: 11 Horizont 6 stark mit Mörtel und Sand versetzte Bauschuttschicht zwischen Bernwardsmauer und Gartenbegrenzungsmauer 323, SO-Ecke des Schnittes 11 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen Befund Nr.: 317 Schnitt: 11 Horizont 6 Verfüllschicht, stark humoser toniger Sand mit Bauschutt, zwischen Bernwardsmauer und Gartenbegrenzungsmauer (323), östl. Schnitthälfte Funde: Keramik, Knochen Befund Nr.: 318 Schnitt: 11 Horizont 5 Kloakenmauer bzw. Gartenmauer, Bruchstein und Mörtel entspricht, 64B Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen Befund Nr.: 319 Schnitt: 11 Horizont 6 stark humoser toniger Sand mit Bauschutt, zwischen Gartenbegrenzungsmauer und Nordprofil des Schnittes Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Dachziegel, -Schiefer Befund Nr.: 320 Schnitt: 11 Horizont 6 lehmiger Sand, stark humos, mit Mörtel und viel Schiefer, zwischen Kloakenmauer 318 und Gartenbegrenzungsmauer 134 Funde: Keramik, Glas, Knochen, Mörtelprobe Befund Nr.: 321 Schnitt: 11 Horizont 6 lehmiger Sand mit Bauschutt, auf Grund des erhöhten Fundaufkommens getrennt Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Mörtel, HK, Bodenprobe, Muscheln, Zähne Befund Nr.: 322 Schnitt: 10 Horizont 6 Kloakenverfüllung (Phase E), stark humoser Sand mit Bauschutt, zwischen Gartenbegrenzungsmauer 323 und Nordprofil des Schnittes, auf Höhe des Planum (= -1,90 NP) zieht 303 ins Profi Funde: Keramik, Glas, Knochen, Mörtelprobe, Austern, Zähne Befund Nr.: 323 Schnitt: 10 Horizont 5 Gartenbegrenzungsmauer in Profilsteg Schnitt 10/11, entspricht 11, Bruchstein, Bauschutt Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Leder, Mörtelprobe, Muscheln, Zähne, Ziegel Befund Nr.: 324 Schnitt: 10 Horizont 6 16 stark humoser Sand, lehmiger Sand mit Bauschutt, zwischen Gartenbegrenzungsmauer und Nordprofil des Schnittes 10, unter 322 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Steinkohle, Austern, Zähne Befund Nr.: 325 Schnitt: 11 Horizont 6 Schicht innerhalb 318, stark sandig, mit Mörtel und Lehm durchsetzt, auf 329 Funde: Keramik, Metall, Knochen, Schiefer, Tonpfeife Befund Nr.: 326 Schnitt: 10 Horizont 6 lehmiger Sand, zwischen Gartenbegrenzungsmauer 323 und Nordprofil des Schnittes 10, stark mit Löß-Lehm durchsetzte sandige Schicht, unter 324 (identisch mit 342) Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, HK-Probe, Mörtelprobe, Austern, Zähne, Dachziegel Befund Nr.: 327 Schnitt: 11 Horizont 6 stark humoser Sand, mit Dachziegelbruch, zwischen Gartenbegrenzungsmauer und Berwardsmauer über dem "Pflaster" (identisch mit 156) Funde: Keramik, Metall, Knochen, Zähne, Austernschalen Befund Nr.: 328 Schnitt: 10 Horizont 6 Pflasterung aus Sandstein, großen Bachkieseln und Ziegeln, Schieferbruch, starke Feuereinwirkung Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, HK-Probe, Schiefer Befund Nr.: 329 Schnitt: 11 Horizont 6 sandige Lehmschicht innerhalb von 318, unter 325 (doppelt vergeben, außerdem: unter 327) Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Zähne Befund Nr.: 330 Schnitt: 11 Horizont 6 stark humoser Sand mit Ziegelbruch, HK, unter 335, zieht gegen 134 und Bernwardsmauer Funde: Keramik, Glas, Knochen, Dachschiefer Befund Nr.: 331 Schnitt: 11 Horizont 5 Bruchstein und Mörtel, unter 330, keilförmig über 139, zieht gegen Bernwardsmauer, evtl. unter 134 Befund Nr.: 332 Schnitt: 11 Horizont 6 stark humoser Sand, HK, zwischen 134 und N-Profil, zieht gegen 134 Funde: Knochen Befund Nr.: 333 Schnitt: 11 Horizont 6 stark mörtelhaltige Schicht, ähnlich wie 331, jedoch ohne große Steine, mit Kies und Bruchstein, zwischen 134 und N-Profil, unter 332, gegen 134 Befund Nr.: 334 Schnitt: 11 Horizont 6 stark humoser Sand, zwischen 134 und N-Profil, unter 333, gegen 134 Befund Nr.: 335 Schnitt: 11 Horizont 6 (Bach-) Schotterschicht unter 327, möglicherweise als Packlagen für 327 eingebracht, gegen 134, Bernwardsmauer Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Austernschale Befund Nr.: 336 Schnitt: 11 Horizont 6 stark humoser lehmiger Sand mit Bauschutt, zwischen Gartenbegrenzungsmauer und Bernwardsmauer, unter 316, neben 323, 315 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Zähne, Austernschale, Dachziegel Befund Nr.: 337 Schnitt: 10 Horizont 5 stark humoser Sand mit Bauschutt, HK, zwischen 134 und Bernwardsmauer nach dem Abbau von 323, 134, unter 301, 307 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Mörtelprobe, Austern, Dachziegel Befund Nr.: 338 Schnitt: 10 Horizont 5 humoser Sand, mit Steinschutt und etwas Ziegelbruch, HK, zw. Gartenbegrenzungsmauer und Bernwardsmauer, unter 337 Funde: Keramik, Glas, Knochen, Zähne, Bodenprobe (Topfinhalt-gelbgl. Grapen) Befund Nr.: 339 Schnitt: 10 Horizont 5 humoser Sand und Bruchstein, mit Bauschutt, HK, auf gesamter Fläche zwischen Bernwardsmauer und Gartenbegrenzungsmauer, unter 338 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Zähne, HK Befund Nr.: 340 Schnitt: 10 Horizont 5 Bruchstein und Mörtel, mit Sand, HK, unter 339, gleiche Abmessungen Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Mörtelprobe, HK 17 Befund Nr.: 341 Schnitt: 10 Horizont 6 (Suchschnitt) lehmiger Sand mit Bauschutt, über 342 Funde: Keramik, Glas, Knochen, Bodenprobe Befund Nr.: 342 Schnitt: 10 Horizont 6 (Suchschnitt) stark humoser lehmiger Sand, mit gebranntem Lehm, unter 341, über 328, über 345 (identisch mit 326) Funde: Keramik, Metall, Knochen, Schiefer, Zähne, HL Befund Nr.: 343 Schnitt: 10 Horizont 6 (Suchschnitt) Baugrube von 323 (ist fraglich!) Funde: Keramik, Knochen Befund Nr.: 344 Schnitt: 10 Horizont 6 (Suchschnitt) humoser, vernäßter Sand, z.T. überlagert von 347 Befund Nr.: 345 Schnitt: 10 Horizont 6 (Suchschnitt) humoser Sand mit Bauschutt, unter 342 Befund Nr.: 346 Schnitt: 10 Horizont 6 (Suchschnitt) Sand mit Bauschutt, HK, unter 349 Funde: Keramik, Knochen, HK Befund Nr.: 347 Schnitt: 10 Horizont 6 Suchschnitt verziegelte Lehmschicht, HK, unter 328 Funde: Keramik, Knochen, HL Befund Nr.: 348 Schnitt: 10 Horizont 6 humoser Sand, HK, Schicht unter dem gebrannten Lehm (347), unter 347, gegen 323 u. 349 Funde: Keramik, Knochen, Mörtelprobe, Schiefer Befund Nr.: 349 Schnitt: 10 Horizont 6 (Suchschnitt) humoser Sand mit Bauschutt, HK, gegen 348 Funde: Metall, Knochen, Mörtelprobe Befund Nr.: 350 Schnitt: 10 Horizont 6 (Suchschnitt) humoser, lehmiger Sand mit Bauschutt, gegen 323, unter 349 Funde: Keramik, Metall, Knochen, Zähne, Mörtelprobe, Bodenprobe, Holz Befund Nr.: 351 Schnitt: 11 Horizont 5 Wächterstieg, Bruchstein, gepflasterte Rampe über der Pflasterung 139/365 (evtl. identisch mit 104 ?) Befund Nr.: 352 Schnitt: 10 Horizont 6 lehmiger Sand mit Bruchstein, Feuchtsediment, neben der Pflasterung 328 (Nordost-Ecke) Funde: Keramik, Glas, Knochen, HK Befund Nr.: 353 Schnitt: 10 Horizont 6 (Profilsteg 10/1), Hofraum, frühere Befundnummer 32, Bruchstein/Kies, Pflasterung und Schotterlage darunter, innerhalb 354 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Zähne, HK Befund Nr.: 354 Schnitt: 10 Horizont 5 (Profilsteg 10/1) Gartenmauer, Sandstein in Lehm gesetzt, Fundament schneidet 370, rechtwinkliger Fundamentzug mit Baufuge, teilweise auf 370 aufbauend, identisch mit 11 Funde: Keramik, Knochen Befund Nr.: 355 Schnitt: 11 Horizont 6 (Profilsteg 11/1) Kloakenverfüllung (Phase D), humoser, lockerer Sand, innerhalb 358, identisch mit 98 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Zähne, Schaumkelle, HK Befund Nr.: 356 Schnitt: 11 (Profilsteg 11/1) humoser, lehmiger Sand, zwischen B-Mauer von 358 und Schnitt 11 (nicht dokumentiert) Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Mörtelprobe, Schiefer Befund Nr.: 357 Schnitt: 11 (Profilsteg 11/1) Bruchsteinmauer, Mörtel, sitzt auf Gewölbekloake 64G auf, zieht an N-Wand von 358, evtl. identisch mit 318 (nicht dokumentiert) Funde: Keramik, Metall Befund Nr.: 358 Schnitt: 11 Horizont 5 (Profilsteg Schnitt 11/1) Westwand Kloake Phase D, Bruchsteinmauer mit Mörtel, stark sandhaltig, Fortsetzung des geraden Kloakenfundamentes 9 (Schnitt 1), Holzreste an der unteren westl. Steinlage (-4,05 m) Funde: Tiernest (Wespen?), Holz 18 Befund Nr.: 359 Schnitt: 11 (Profilsteg Schnitt 11/1) Plasterrest, Bruchstein Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen Befund Nr.: 360 Schnitt: 10 Horizont 6 lehmiger Sand, humos, mit Mörtel, zwischen Gartenbegrenzungsmauer, Nordprofil und 354 Funde: Keramik, Glas Befund Nr.: 361 Schnitt: 11 Horizont 4 lehmiger, humoser Sand mit Bauschutt, Verfärbungen in regelmäßigen Abständen unmittelbar vor der Gartenbegrenzungsmauer, "Pfostenlöcher", in 365 Funde: Keramik Befund Nr.: 362 Schnitt: 11 Horizont 4 Schotterung unter Pflaster 365/139 Funde: Keramik, Knochen, Zähne, HK Befund Nr.: 363 Schnitt: 10 Horizont 6 (Profilsteg Schnitt 10/1) Sand mit Dachziegel, innerhalb von 354 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Zähne, Dachziegel Befund Nr.: 364 Schnitt: 10 Horizont 5 Dachziegel mit Sand unter 363, innerhalb 354 Funde: Metall, Knochen, Zähne Befund Nr.: 365 Schnitt: 11 Horizont 4 Wächterstieg, Pflasterung, frühere Befundnummer 139, identisch bzw. Fortsetzung zu 115, 371 Funde: Keramik, Metall, Knochen Befund Nr.: 366 Schnitt: 11 Horizont 5 Mauerzug innerhalb 318, evtl. Kloake, Bruchstein mit Mörtel, in Lehm gesetzt Funde: Keramik, Metall, Knochen Befund Nr.: 367 Schnitt: 10 Horizont 5 lehmiger, humoser Sand mit Bauschutt, unter 364, innerhalb 354 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Zähne, HK Befund Nr.: 368 Schnitt: 10 Horizont 5 toniger Sand, Schicht über dem Pflaster 371 (zwischen Garten- und Bernwardsmauer?), identisch mit 124 Funde: Keramik, Glas Befund Nr.: 369 Schnitt: 10 Horizont 6 lehmiger, humoser Sand mit Schieferbruch, unter dem Pflaster 328 Funde: Keramik, Knochen, HK, Mörtelprobe, Schiefer Befund Nr.: 370 Schnitt: 10 Horizont 5 Lehmbauphase der Gartenbegrenzungsmauer 323 Befund Nr.: 371 Schnitt: 10 Horizont 4 Wächterstieg , Pflasterung, frühere Befundnummer 115, Fortsetzung von 365 Befund Nr.: 372 Schnitt: 11 Horizont 4 lehmiger Sand mit Bruchstein und Mörtel, zwischen Bernwardsmauer und Flucht der Gartenbegrenzungsmauer Funde: Keramik, Knochen, Gesteins-, Mörtelprobe, Zähne Befund Nr.: 373 Schnitt: 11 Horizont 4 lehmiger Sand, unter 372, gleiche Abmessungen wie 372 Funde: Keramik, Metall, Knochen Befund Nr.: 374 Schnitt: 11 Horizont 6 zwischen 366 und 318 Funde: Keramik, Glas, Knochen, Austernschalen, Dachziegel HK, Zähne, Befund Nr.: 375 Schnitt: 11 Horizont 4 Gewölbekloake (Phase C), identisch mit 64G, 395 Befund Nr.: 376 Schnitt: 10 Horizont 5 Faß, Dm 0,95 Faßdauben als Abdruck erhalten innerhalb 354, unter 367, schneidet 380 bis 384 u. 400, lehmiger, humoser Sand mit Bauschutt, HK, locker, Faßinhalt s. 406 Funde: Keramik, Metall, Knochen Befund Nr.: 377 Schnitt: 11 zieht gegen 372 (nicht dokumentiert) Befund Nr.: 378 Schnitt: 10 Horizont 6 zwischen Flucht der Gartenbegrenzungsmauer und Nordprofil, zieht gegen 354 und Suchschnitt 19 Funde: s. 388 Befund Nr.: 379 Schnitt: 10 Horizont 6 zwischen Suchschnitt und 354, unter 378 Befund Nr.: 380 Schnitt: 10 Horizont 5 lehmiger Ton, fast rein, ockergelb, liegt unter 367, zieht unter 354, 376 durchschneidet 380, auf 381 Funde: Knochen Befund Nr.: 381 Schnitt: 10 Horizont 5 humoser Sand/Erde mit Mörtel, liegt unter 380, auf 382 Befund Nr.: 382 Schnitt: 10 Horizont 5 Mörtelband mit humosem Sand, weißbraun, unter 381, auf 383, 376 schneidet 382 Befund Nr.: 383 Schnitt: 10 Horizont 5 lehmiger, humoser Sand mit Schuttschicht aus Dachziegelresten (Hohlziegel), unter 382, auf 384, 376 schneidet 383 Befund Nr.: 384 Schnitt: 10 Horizont 4 schluffiger Lehm mit sandigem Ton und Bauschutt, unter 383, auf 400, siehe 367 Funde: Keramik, Glas, Knochen, Zähne, HK Befund Nr.: 386 Schnitt: 10 Horizont 5 lehmiger Sand, leicht humos, mit Bauschutt zwischen Gartenbegrenzungsmauer 370 und B-Mauer, liegt unter 340 Funde: Knochen, Holz Befund Nr.: 387 Schnitt: 10 Horizont 5 lehmiger Sand mit Ton, Bruchstein und Mörtel, zwischen Garten- 370 und Berwardsmauer, unter 386, neben 388 Befund Nr.: 388 Schnitt: 10 Horizont 5 lehmiger, humoser Sand mit Bruchstein und Kiesel, zwischen Garten- und Bernwardsmauer, liegt neben 387, unter 386 Funde: Keramik, Metall, Knochen, Zähne; Sammelfunde aus 388-391 Befund Nr.: 389 Schnitt: 10 Horizont 5 lehmiger, humoser Sand mit Mörtel, zwischen Gartenund Bernwardsmauer, unter 387, gegen 390 Befund Nr.: 390 Schnitt: 10 Horizont 5 sandiger Lehm mit Kiesel, zwischen Gartenbegrenzungsmauer 392 und B-Mauer, zieht unter 388, 387, 389 Funde: s. 388 Befund Nr.: 391 Schnitt: 10 Horizont 5 lehmiger, humoser Sand mit Ton, HK zwischen Gartenbegrenzungsmauer 392 und B-Mauer, unter 390 Funde: s. 388 Befund Nr.: 392 Schnitt: 10 Horizont 3 Gartenbegrenzungsmauer unter 370 in Mörtel Funde: Keramik, Metall, Knochen, Zähne und Eisen; s.a. 392 Befund Nr.: 393 Schnitt: 10 Horizont 6 lehmiger, humoser Sand mit Bauschutt, HL, unter 348, gegen 350, zwischen Baugrube 404 und Nordprofil, identisch mit oberem Bereich von 405 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Schlacke, Bodenprobe, Zähne, HL, Ziegel Befund Nr.: 394 Schnitt: 10 Horizont 6 Bauschutteinschluß innerhalb 393, lehmiger, humoser Sand mit Bauschutt, HK, zieht nach S unter 404 an Gartenmauer, gegen 354, unter 393 Funde: Keramik, Glas, Knochen Befund Nr.: 395 Schnitt: 10 Horizont 4 unter Pflaster 371, zwischen Bernwardsmauer und Gartenmauer, unter 391 Funde: Keramik, Knochen, HK, Zähne Befund Nr.: 396 Schnitt: 11 Horizont 4 Wächterstieg, abfallendes Pflaster gegen Schnitt 1, korrespondiert mit 371, unter 365, alte Nummer 147, identisch mit 385 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Zähne, Steinmodel(?) Befund Nr.: 398 Schnitt: 11 Horizont 5 Westwand Kloake Phase C, Sandstein(?)-Mauer parallel außerhalb an 358, zieht gegen 375 Funde: Ziegel Befund Nr.: 399 20 Schnitt: 11 Horizont 5 Gartenmauer, Mörtel und Sandstein, unter 318, zieht gegen Gewölbekloake 375 Funde: Knochen z.T. aus 409, der Rest Sammelfunde, die stratigraphisch nicht zuzuordnen sind, westl. anschließend 398, unterhalb 366 Funde: Keramik, Knochen, HK Befund Nr.: 400 Schnitt: 10 Horizont 4 vergangenes Holz, Lehm, unter 384, gegen 401 Befund Nr.: 410 Schnitt: 11 Horizont 3 unter 407, auf gesamter Breite des Schnittes bis zu den Kloakenfundamenten Funde: Keramik, Metall, Knochen, HK, Zähne Befund Nr.: 401 Schnitt: 10 Horizont 5 Gartenmauer, Sandstein mit Mörtel, unter 354 Befund Nr.: 402 Schnitt: 10 Horizont 3 sandiger, humoser Lehm mit Bauschutt, unter 400, zieht gegen 401 Funde: Keramik, Metall, Knochen Befund Nr.: 403 Schnitt: 11 sandiger, humoser Lehm mit Bauschutt, neben Pflaster 396, gegen 399 Befund Nr.: 404 Schnitt: 10 Horizont 6 Sand und lehmiger Sand mit Bauschutt, Baugrube (?) unter 348, gegen 393, 399, an der Mauer 370, 392 Funde: Keramik, Knochen Befund Nr.: 405 Schnitt: 10 Horizont 6 sandiger, humoser Lehm, HK, unter 394, zwischen Nordprofil und 392, entspricht unterem Bereich von 393 Funde: Keramik, Knochen Befund Nr.: 406 Schnitt: 10 Faßinhalt von 376, sandiger Lehm mit Bauschutt, unter 402 Befund Nr.: 407 Schnitt: 11 Horizont 4 zwischen Gartenbegrenzungsmauer und Nordprofil, unter 319 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, HK, Zähne, Kinderspielzeug Befund Nr.: 408 Schnitt: 11 Sockel unterhalb der Bauschutt (evtl. 399 ?) Funde: Knochen Kloakenfundamente, mit Befund Nr.: 409 Schnitt: 11 Horizont 5 sandiger, humoser Lehm mit Bauschutt, Funde sind Befund Nr.: 411 Schnitt: 10 Horizont 4 sandiger Lehm mit Bauschutt, vereinzelt HK, unter 395, zwischen Garten- und Bernwardsmauer Funde: Keramik, Glas, Knochen Befund Nr.: 412 Schnitt: 11 Horizont 5 Gartenmauer, südl. an 409 anschließend, unter 399, evtl. tw. unter 409 (?) Funde: Keramik Befund Nr.: 413 Schnitt: 10 Horizont 6 Lockere, rostbraune Schicht mit Pflanzenteilen, Ton und Bauschutt, Füllung im Profil als schmales, senkrechtes Band, zieht hinter 393 und unter, in 393, identisch mit 416, über 415 Funde: Keramik, Glas, Knochen, Bodenprobe, Zähne, Katzenknochen Befund Nr.: 414 Schnitt: 11 Horizont 6 Kloakenverfüllung (Phase D), stark humoser Sand mit Bauschutt, identisch mit 128, unter 358 und 355 Funde: Keramik, Glas, Metall, Bodenprobe Befund Nr.: 415 Schnitt: 10 Horizont 6 lehmiger Ton mit sandigem Lehm, sandigem Ton und Bauschutt, unterhalb 413 mit Holz- und anderen organischen Resten vermischt, identisch mit unterem Bereich von 413 und 416 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Dachschiefer, -Ziegel, Bodenprobe Befund Nr.: 416 Schnitt: 10 Horizont 6 z.T. toniger Sand, mit Bauschutt, im Nordprofil oberhalb 393 braun-humose Verfärbung, offensichtlich identisch mit 413 und 415 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Gesteins-, Mörtel-, Bodenprobe, HK, Schlacke Befund Nr.: 417 Schnitt: 10 Horizont 5 21 lehmiger Sand, Kies und Mörtel nach Süd schräg einfallend, unter 393, (405) Befund Nr.: 418 Schnitt: 10 Horizont 4 lehmiger Sand mit Kies und kleinen Steinen, unter 411, zieht an die Bernwardsmauer Befund Nr.: 419 Schnitt: 11 Horizont 5 Kloakenverfüllung (Phase C), lockerer, humoser Sand mit organischen Verrottungsbestandteilen, über 422 innerhalb 375 und 398, identisch mit 137 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Bodenprobe, Holz, Zähne, Tonmurmel Befund Nr.: 420 Schnitt: 11 Horizont 4 lehmiger, humoser Sand mit Bauschutt, zwischen Gewölbekloake 375, 398 und Bernwardsmauer, unter 396, gegen 398, über 421 Funde: Keramik, Metall, Knochen, Schiefer, Zähne Befund Nr.: 421 Schnitt: 11 Horizont 3 humoser und lehmiger Sand, enthält einzelne unregelmäßige Einschlüsse mit größeren Mörtel-, Steinresten und Ziegelstückchen, grau, mit HK u. HL durchsetzt, von Westen schräg abfallend, unter 410, oberer Teil s. 429 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, HK, Bodenprobe, Zähne, Austernschale Befund Nr.: 422 Schnitt: 11 Horizont 5 Kloakenfüllung (Phase C), unter 419 an den Kloakenmauern in ca. 30cm Breite höher als 419, sehr stark mit organischen Resten und größeren Holzteilen durchsetzt, identisch mit 164 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Mörtel-, Bodenproben, Samenkörner, Beeren, Holz, Streufunde s. 433 Befund Nr.: 423 Schnitt: 11 Horizont 2 humoser Sand mit Bauschutt, HK, HL, fällt von Westen schräg ab und läuft ca. 2,50m westl. der Kloake aus, bzw. wird durch 420 und darunterliegende Schicht 424 gestört, unterer Bereich von 421 gleiche Zusammensetzung, aber dunkel, humos, über 424, identisch mit 193 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Mörtelprobe, HK, Zähne, Schneckenhaus Befund Nr.: 424 Schnitt: 11 Horizont 2 sandiger Lehm, humos, mit Bauschutt, HK, HL, von W schräg abfallend, mit gelbl. und weißem Mörtel, im N-Profil 20-30cm stark, lehmige, hellhumose Schicht unter 423 mit Brandspuren unter Rücksprung der B-Mauer, im Bereich der Mauer roman. Mörtel, identisch mit 428 Funde: Keramik, Metall, Knochen, Mörtelprobe, HK, Schlacke, Zähne, Dachziegel Befund Nr.: 425 Schnitt: 10 Verfüllung, fest, grau-humos-sandig, südl. an 415 und 426 anschließend, durchsetzt mit kleinen Mörtelstückchen und etwas HK Befund Nr.: 426 Schnitt: 10 Horizont 3 dunkel-humose Schicht unter 415 mit Mörtelstückchen, kleinen Steinen, HK-stückchen, kommt aus N-Profil und stößt an 425, größere Eingrabung in 461 durch 492, 493, 494 Befund Nr.: 427 Schnitt: 11 Horizont 2 identisch mit 424, teilw. verziegelter Lehm, HK, westl. 428, Anschluß an Bernwardsmauer Funde: Keramik, Metall, Knochen, Schlacke Befund Nr.: 428 Schnitt: 11 Horizont 2 identisch mit 424, Bruchstein, östl. 427 an Bernwardsmauer anschließend, unter 423, zwischen 428, 427. Funde: Metall, Knochen, HK, Schlacke Befund Nr.: 429 Schnitt: 11 Horizont 3 Band im oberen Bereich von 421 zwischen Kloake und Bernwardsmauer, hellgrau - humos, HK, HL, identisch mit 421 Funde: Keramik, Metall, Knochen, Streufunde (Nummerierung: 429/421) Befund Nr.: 430 Schnitt: 11 Horizont 3 Westwand Kloake Phase B, Bruchstein, Mauerzug innerhalb der Gewölbekloake, im N-Profil unter 358 und östl. vor 398 (Achtung: Auf den Fotos steckt das 430-Schild fälschlicherweise in der Nordwand!) Funde: Keramik, Metall, Knochen Befund Nr.: 431 Schnitt: 10 Mauerrest (?) läuft vom N-Profil nach S/W auf Gartenmauer zu, rechteckige Steine schrägliegend nach S/W abfallend, eine Steinlage ca. 15 cm stark, Steine liegen schräg nach Süd Funde: Keramik, Metall, Knochen, Mörtelprobe, HK, 22 Zähne, Dachziegel Bodenprobe, Textil Befund Nr.: 432 Schnitt: 11 Horizont 5 Kloakenverfüllung (Phase C), sandiger Lehm, humos, HK, unter 422, umschließt 433, identisch mit 210 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Mörtel, Textil, Bodenprobe (Streufunde s. 433) Befund Nr.: 440 Schnitt: 11 Horizont 4 Kloakenverfüllung (Phase B), unter 432, auf 464 Funde: Keramik, Glas, Knochen, HK, Bodenprobe aus Topfinhalt, Zähne Befund Nr.: 433 Schnitt: 11 Horizont 5 Kloakenverfüllung (Phase C), toniger Lehm, sandiger und lehmiger Ton, halbrundes Band mit organischen Resten am Nord- und West-Profil Schnitt 1 anschließend, innerhalb des Bandes grau-tonig Funde: Keramik, Glas, Knochen, (Streufunde aus 422, 432, 433, 444) Befund Nr.: 434 Schnitt: 11 Horizont 3 unter 420 (nicht dokumentiert) Funde: Keramik, Knochen, Zähne Befund Nr.: 435 Schnitt: 11 Horizont 3 dunkel humos, HK, unter 434 außerhalb der Kloake, südl. und bis ca. 2m westl. davon, über 423, im Nordprofil nicht mehr feststellbar, evtl. doch identisch mit 423 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Zähne Befund Nr.: 436 Schnitt: 11 Horizont 3 gelbe, sandige und kiesige Schicht unter 435, westl. und südl. der Kloake Funde: Keramik Befund Nr.: 437 Schnitt: 11 Horizont 2 stark kieshaltige, weiß-gelb-sandige Schicht Mörtel, 2,50m westl. der Kloake, unter 423 Funde: Keramik, Metall, Knochen, Zähne mit Befund Nr.: 438 Schnitt: 11 Horizont 2 unten Bruchstein (bis 30cm Durchmesser, teilw. gebrannt), mit weißem und gelbem Mörtel, Schicht im oberen Bereich sandiger Lehm, grau, ca.20cm stark unterhalb 424, nach S und O steil abfallend Funde: Keramik, HK Befund Nr.: 439 Schnitt: 11 Horizont 3 toniger Sand mit sandigem Lehm, Bauschutt und organischen Resten, HL, HK, Schiefer, linsenförmige Verfärbung innerhalb 423 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, HK, Befund Nr.: 441 Schnitt: 11 Horizont 2 Bau- (und Brand-) Schutt, östl. 438, unter 424 von W schräg abfallend Funde: Keramik, Metall, Knochen, HK, Zähne Befund Nr.: 442 Schnitt: 11 Horizont 1b Brandschicht von 1046 n.Chr., identisch mit 199, unter 438 nach O. und S. schräg abfallend, westl. 441 Funde: Keramik, Metall, Knochen, HL, Bodenprobe, Mörtel, HK (C 14 Analyse), Zähne Befund Nr.: 443 Schnitt: 11 Horizont 2 Schuttschicht mit größeren Steinen, unter 438, über 442 Funde: Keramik, Metall, Knochen, Mörtel, HK, Zähne Befund Nr.: 444 Schnitt: 11 Horizont 3 sandiger Kies, östlich, zwischen Kloake und Bernwardsmauer, mit großen Sandsteinen aus dem Mauerbereich östlich des Turmes, unterhalb 447 Funde: Keramik, Glas, Knochen Befund Nr.: 445 Schnitt: 11 Horizont 3 östl. Kloakenmauer (Phase B), Bruchstein in rötlich-braunem feinkiesigem Mörtel, etwas nach Osten gekippt, stößt südl. an 448, über 479 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen Befund Nr.: 446 Schnitt: 11 Horizont 1b Schuttschicht, toniger Sand und Kies, HK, HL unter 442, nach SO abfallend Funde: Keramik, Metall, Knochen, HL, HK, Bodenprobe, Zähne, Stein Befund Nr.: 447 Schnitt: 11 Horizont 3 lehmig-humose Schicht von der Mauer 430, nach W schräg abfallend, unterbrochen von 437, unterhalb 421, 423, vereinzelt HK-Teilchen u. gebrannte Sandsteinstückchen Funde: Keramik, Knochen, Zähne Befund Nr.: 448 23 Schnitt: 11 Horizont 3 Südwand Kloake Phase A, O - W verlaufende Bruchsteinmauer unter 165, in Lehm gesetzt, Bauschutt Funde: Keramik, Glas, Metall, Mörtel, Bodenprobe, Dachziegel Befund Nr.: 449 Schnitt: 11 Horizont 2 sandiger, grauer Lehm, durchsetzt mit Mörtel, HK-Teilchen östlich 448 anschließend, südl. unterbrochen von 450 Funde: Metall, Knochen, Zähne Befund Nr.: 450 Schnitt: 11 Horizont 3 mittel- bis hellgrauer Ton, durchsetzt mit Mörtel, HK, südl. 448, östl. begrenzt durch 449, ca. 0,90 m breit Funde: Keramik, Knochen, Bodenprobe Befund Nr.: 451 Schnitt: 11 Horizont 3 zwischen 437, 447, in 447, dunkel, romanischer Mörtel Funde: Keramik, Metall, Bodenprobe humos, Befund Nr.: 452 Schnitt: 11 Horizont 2 Brandschicht, nicht geschlossen, durchsetzt mit Mörtel, HL, HK, HNP -5,20m im Nordprofil, nach S hin auf HNP -5,80 m fallend, innerhalb 441 Funde: Keramik, Metall, Knochen, Schlacke, Mörtel, Bodenprobe (Fisch), Dachziegel Befund Nr.: 453 Schnitt: 11 lehmiger Sand mit Mörtel und Steinen (z.T. rot gebrannt), HK, südl. 450, zieht gegen Bernwardsmauer Funde: Knochen, HK Befund Nr.: 454 Schnitt: 11 dunkel, humose Verfärbung innerhalb von 453, viel HK-Anteile Funde: Metall, Knochen, HK, Zähne (Funde s.a. 476 u. 477) Befund Nr.: 455 Schnitt: 10 Horizont 3 sandiger Lehm, dunkel, humos, mit Bauschutt, HL, HK, zwischen 401, 431, zieht gegen Gartenmauer 392, nach Süden abfallend Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Schlacke (Funde s.a. 461) Befund Nr.: 456 Schnitt: 11 Horizont 1b sandiger Lehm mit HL und Mörtel, Schuttschicht, zieht von N schräg an/tw. über 457, unter 452 Befund Nr.: 457 Schnitt: 11 Horizont 1b Brandschuttschicht, von N nach S zur Bernwardsmauer abfallend, unter 456, 442 Funde: Keramik Befund Nr.: 458 Schnitt: 11 Horizont 1b hellgraue, sehr harte Mörtelschicht, unterhalb 457 im N-Profil Funde: Bodenprobe Befund Nr.: 459 Schnitt: 11 Horizont 3 grau, sandig-lehmige Kiesschicht, Mörtel, HK, unter 447, zwischen Kloake und 442 auf umgestürtzter Mauer (Wehrmauer Phase 1a) Funde: Keramik, Knochen, HK, Mörtel Befund Nr.: 460 Schnitt: 10 Horizont 3 lehmiger Sand, grau, dunkel, mit Mörtel, Einschlüsse von HK und HL, östl. 431 nach S zur Gartenmauer abfallend, unter 425 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Dachziegel Befund Nr.: 461 Schnitt: 10 Horizont 3 gelbe, lehmig-sandige Schicht mit grobem und feinerem Kies, unter 460 und Mauer 392, im östl. Bereich durch 460 unterbrochen, östl. des Einschnitts stärker humos Funde: Keramik, Metall, Knochen, Schlacke, Zähne, Dachschiefer (Funde s.a. 455) Befund Nr.: 462 Schnitt: 10 sandiger Lehm, humos durchsetzt, mit Mörtel, Sandsteinstückchen, HK, Schiefer, zwischen 401, 431, unter 455 Funde: Keramik, Knochen, Mörtel Befund Nr.: 463 Schnitt: 11 Horizont 1a Wehrmauer Phase Ia, umgestürzter unterer Teil Bernwardsmauer, zieht nach Osten evtl. auf 448, evtl. unter 459 Befund Nr.: 464 Schnitt: 11 Horizont 4 Kloakenverfüllung (Phase B), unter 440, über 465 Funde: Knochen, HK, Zähne Befund Nr.: 465 Schnitt: 11 Horizont 4 24 Kloakenverfüllung (Phase B), Holzreste, unter 464, zieht unter 448 Funde: Keramik, Bodenprobe Befund Nr.: 466 Schnitt: 10 Horizont 4 Faß (Bottich?), Dm 0,80m, gefüllt mit organischem Material, Dauben von 38-45cm Höhe, 12-18cm Breite, Bauschutt, auf Steinpackung gesetzt, in 460, 461 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, Mörtel-, Bodenproben, Holz, HK, Dachziegel, Zähne Befund Nr.: 467 Schnitt: 10 (nicht dokumentiert) Funde: Keramik, Metall, Knochen, Dachziegel Befund Nr.: 468 Schnitt: 11 Horizont 4 Kloakenverfüllung (Phase B), Bruchstein, Kalkgeröll und Mörtelschicht unter 465 Funde: Keramik, Glas, Metall, Knochen, HK, Bodenprobe Befund Nr.: 469 Schnitt: 11 Horizont 1b Bauschutt, sandiger und lehmiger Ton, romanischer Mörtel, HK, unter 442, zieht an 446, 472, 471 Funde: Keramik, Knochen, Zähne Befund Nr.: 470 Schnitt: 11 Horizont 1b toniger Lehm, humos, mit Bauschutt, HL, HK-Partikel, westl. 472, unter 469, 446, 442, nach Süd stark abfallend, an 471, identisch mit 515 Funde: Keramik, Metall, Knochen, versteinerter Knochen, Zähne, Dachziegel Befund Nr.: 471 Schnitt: 11 lehmiger Sand, sandiger Lehm, toniger Lehm, mit Bauschutt, zieht an roman. Mauerwerk, "Störung" vermutl. durch Kippen der Mauer, zieht parallel zur Mauer östl. bis an 459, nördl. gegen 469 Funde: Keramik, Knochen, Bernwardsziegel(?) Befund Nr.: 472 Schnitt: 11 Horizont 1b Wehrmauer Phase Ib, "Kasematte", Fundament in sandigem Lehm u. Mörtel gesetzt, im Baggerplanum oberhalb (ca. 60 cm) 471 lagen mehrere unregelmäßige, rechteckige Sandsteine in gleicher Richtung, die alle an der westl. Kante Brandspuren aufweisen, N-S verlaufend, schließt an Bernwardsmauer an, durch 471 gestört. Parallel zu 173 Funde: Keramik, Knochen, Schlacke, Dachziegel Befund Nr.: 473 Schnitt: 11 Streufunde aus Kloake, N-Profil Funde: Keramik, Glas, Bodenprobe, Holz Befund Nr.: 474 Schnitt: 11 sandiger Lehm mit Mörtel, HL und HK, schwach verziegelter Brandfleck Funde: Keramik, Metall, Knochen, Bodenprobe Befund Nr.: 475 Schnitt: 11 lehmige Schicht mit Mörtel, HL, kl. Steine, neben 474, zwischen 474 und 476 Funde: Keramik, Knochen, Schlacke, Zähne Befund Nr.: 476 Schnitt: 11 grau-toniger Lehm, humos durchsetzt, HK und Mörteleinschlüsse zwischen 475 und 477, identisch mit 481 Funde: Keramik, Metall, Knochen, Bodenprobe, Zähne (s.a. 454) Befund Nr.: 477 Schnitt: 11 humos durchsetzter sandiger Lehm mit Mörtel und Schutt, HK, zwischen 476 und N-Profil, nach S. abfallend, stößt an 472 Funde: Knochen, Zähne (s.a. 454) Befund Nr.: 478 Schnitt: 11 lehmiger Sand, humos durchsetzt, mit Bauschutt, HK, Störung von 479, 475, 476, s. 480, tw. unter 474, humoser und mehr Steine als 475 Funde: Keramik, Metall, Knochen, Zähne Befund Nr.: 479 Schnitt: 11 Horizont 3 Ostwand Kloake Phase A, Bruchsteinmauer in Lehm gesetzt, unter 445, schwächer dimensioniert als 448 (auf den Dias 385-387 ist der Befund fälschlicherweise mit dem Schild "472" gekennzeichnet) Befund Nr.: 480 Schnitt: 11 lehmig humose Schicht südl. 474 an Bernwardsmauer, bzw. 471, vermischt mit HK u. HL von 474 und Steinschotter Funde: Keramik Befund Nr.: 482 Schnitt: 11 Horizont 1b Brandschicht, sandiger, schwarz-grau-humoser Lehm, HK, HL, unter 476, östl. 472 25 Funde: Keramik, Knochen, HK, Bodenprobe Befund Nr.: 483 Schnitt: 10 Horizont 3 lehmiger, humoser Boden mit Steinen, HL, HK, unter 461, östl. 484 im Nordprofil Funde: Keramik, Metall, Knochen, Bernwardsziegelfragment m. Inschrift Befund Nr.: 484 Schnitt: 10 Horizont 3 Schuttschicht (Steine, Sand, Kies) westl. 483, unter 461 Funde: Keramik, Glas Befund Nr.: 485 Schnitt: 10 Horizont 1a sandige Kiesschicht mit glasiertem Stein, südl. unter 426 Funde: Keramik, Knochen, Zähne, glas. Stein Befund Nr.: 486 Schnitt: 10 Horizont 1a Bruchstein und Mörtel mit feinkiesigem romanischer Mörtel, HK, unterhalb 426 Funde: Metall, Knochen Sand, Befund Nr.: 487 Schnitt: 11 Horizont 1b Knochenpackung in humosem, lehmigem Boden, östl. 472, unter 476 Funde: Knochen, Zähne Befund Nr.: 489 Schnitt: 11 Horizont 1b toniger, humoser Lehm mit Bruchstein und Ziegel, HK, über 487, unter 477 Funde: Keramik, Metall, Knochen, HK, Eierschale, Schlacke, Zähne, Dachziegel Befund Nr.: 490 Schnitt: 11 Horizont 1b vernäßter Ton mit Mörtel, über 470, zieht keilförmig ins N-Profil Funde: Keramik, Knochen, Mörtelprobe, Zähne Befund Nr.: 491 Schnitt: 10 Horizont 3 humos-lehmig-toniger Sand mit Steinen, HK und Mörtel, im unteren Bereich sandiger Lehm, im westl. Bereich des N-Profils unter 455, über 466, dünnt nach O aus Befund Nr.: 492 Schnitt: 10 Horizont 3 sandig-humoser Ton mit Bruchstein, HK und Mörtel im N-Profil, im westl. Bereich muldenförmig in 486 Befund Nr.: 493 Schnitt: 10 Horizont 3 lehmiger Sand, humos durchsetzt, HL, HK, westl. Teil von 486, Zusammensetzung ähnlich, aber mehr humos-sandig, oberhalb 483, unter 492 Befund Nr.: 494 Schnitt: 10 Horizont 1a lehmiger Ton, grau, humos durchsetzt, Mörtel, HK, Zusammensetzung ähnlich wie oberer Bereich 483, unter 493 Befund Nr.: 495 Schnitt: 10 Horizont 3 Holzreste (evtl. Faß), Dm 0,70m, mit Bändern mit organischem Material, oberste Schicht grau-tonig, andere Füllung dunkel-humos, etwas Mörtel u. Schieferbruch, eingetieft in 426 Befund Nr.: 496 Schnitt: 10 Horizont 1a grau-sandiger Ton, humos, mit Mörtel, kiesig, helltonige Einschlüsse, unter 499, östl. 486 anschließend Befund Nr.: 497 Schnitt: 10 Horizont 1a humos-lehmig durchsetzter Ton mit Mörtel, grau, Einschlüsse von HK, HL und hellgrauem Ton, unter 496, östl. an 483 anschließend Befund Nr.: 499 Schnitt: 10 Horizont 2 lehmiger Sand, stellenweise kleine Toneinschlüsse, grau-gelb sandig mit Steinen, im unteren Bereich mehr lehmiger Ton, HK, vermutlich Baugrube für Neubau B-Mauer unterhalb der Gartenmauer schräg an B-Mauer Befund Nr.: 500 Schnitt: 10 Horizont 1b Sehr dunkel-humose Schicht mit etwas Mörtel, HK und kl. Steinen, nach Süden schräg unter 499 verlaufend, mit Absätzen, in Höhe 463 nach unten dünner (durch Eingrabung), 502 im oberen Bereich kann dazugerechnet werden. Befund Nr.: 501 Schnitt: 10 Horizont 1a sandiger Lehm, grau-humos, mit Mörtel und kl. Steinen, HK, auf 462 Befund Nr.: 502 Schnitt: 10 Horizont 1a humoser Sand, grau-schwarz mit etwas Mörtel, oberer Bereich von 500, jedoch noch dunkler mit stärkeren HK-Einschlüssen, aber weniger Mörtel. 26 Befund Nr.: 503 Schnitt: 10 Horizont 1a sandiger, feiner Lehm, dunkelgrau, HK-Partikelchen, schmales, horizontales Band unter 502, über 504, nördl. geschnitten von 426, südl. von 500 Befund Nr.: 504 Schnitt: 0 Horizont 1a gelb-kiesiger Sand mit etwas Mörtel, unter 503, über 505, nördl. geschnitten von 426, südl. von 500 Befund Nr.: 505 Schnitt: 10 Horizont 1a grau-sandiges lehmiges Band, tw. feinkiesig, Schiefer, HK, HL unter 504, über 485, nördl. von 426, südl. von 500 geschnitten, Farbe wie 503, etwas heller als 426 Befund Nr.: 506 Schnitt: 10 Mauerversturz ins N-Profil ziehend, mit romanischem Mörtel Befund Nr.: 507 Schnitt: 11 Horizont 1a Wehrmauer Phase Ia, mit romanischem Mörtel, zieht ins W-Profil, unter 470, gegen 508 Befund Nr.: 508 Schnitt: 11 Horizont 1a tonige Schicht mit kleinen Steinen, Mörtel und unverkohlten Holzresten, zieht ins N-Profil, unter 470, gegen 507, an 511 Funde: Holzfasern Befund Nr.: 509 Schnitt: 11 Horizont 1b stark tonig-lehmige Schicht, mit Mörtel unter 469, zwischen 507, 472, 510 Funde: Knochen, Schlacke, Mörtel, Dachziegel Befund Nr.: 510 Schnitt: 11 Horizont 1b Wehrmauer Phase Ib (Bernwardsmauer), romanisches Mauerwerk, mit Bruchstein und leicht rötlichem hochhydraulischem Mörtel, Feuereinwirkung, identisch mit 187, gegen 471, zieht ins W-Profil Befund Nr.: 511 Schnitt: 11 Horizont 1a tonige Schicht mit viel Steinschutt, "Ausbruchhorizont" von 507, unter 508 Befund Nr.: 512 Schnitt: 11 bläulich, schwarze, tonige Schicht, zieht gegen Bernwardsmauer (nicht dokumentiert) Befund Nr.: 513 Schnitt: 11 Brandschicht im Profil, HK, (Verhältnis zu 507 ?) (nicht dokumentiert) Befund Nr.: 514 Schnitt: 10 in Lehm gesetzter Fundamentstreifen, Bruchstein, unter 506, 462 (nicht dokumentiert) Befund Nr.: 515 Schnitt: 11 Horizont 1b dunkelgrau-blaue Tonschicht unter 490, nördl. 507 durch umgestürzte Mauer nach Süd abgesackt, mit Eisenausfällung, bildet über 507 eine kleine Mulde, im nördl. Teil wahrscheinlich alte Oberfläche z.Zt. vor dem Umstürzen der Mauer, etwas Mörtel- und HK-Einschlüsse, identisch mit 470 Funde: Keramik, Metall Befund Nr.: 516 Schnitt: 11 Horizont 1b lehmiger Ton, mit sandigem Ton und Mörtel, vermutlich abgesackter/geflossener westl. Teil von 490, über 515 Befund Nr.: 517 Schnitt: 11 Horizont 1b lehmiger Ton mit sandigem Ton, etwas Mörtel u. HK, wie 515, jedoch mit stärkerem Lehmanteil und Eisenausfällung Befund Nr.: 518 Schnitt: 11 Horizont 1a lehmiger Ton, mit sandigem Ton, wie 515, aber größere Lehm-, Sandeinschlüsse, Steine, insgesamt heterogener, Schlacke, HK, unter 517, schließt im südl. Teil unmittelbar an 507 an, identisch mit 508 ?, 518A identisch mit 511, unterer Bereich (518A) homogener grau mit Eisenausfällung Befund Nr.: 519 Schnitt: 11 Horizont 1a toniger Lehm, grau-grün, HK-Teilchen horizontal nördl. an 507 anschließend, unterhalb 518, 518A, über 520 Befund Nr.: 520 Schnitt: 11 Horizont 1a graue, horizontal nördl. 507 anschließende Schicht, homogen, mit wenigen tonigen und lehmigen Einschlüssen, HK-Teilchen Befund Nr.: 521 Schnitt: 11 sandiger Lehm, Horizont 1a (mit organ. Resten ?), kleine 27 Mörteleinschlüsse, rötl./rostfarbenes Laufhorizont (?), über 520 Band, Befund Nr.: 522 Schnitt: 11 Horizont 0 anstehender Boden, hellgrauer toniger Lehm, unter 520, 521, 511, an den untersten erfaßten Teil von 507 anschließend Befund Nr.: 523 Schnitt: 11 Horizont 2 Wehrmauer Phase Ib (Reparatur), Bruchstein mit gelb-sandigem Mörtel über 524, identisch mit 209, darüber Ausflickung aus den 50er Jahren Befund Nr.: 524 Schnitt: 11 Horizont 1b Wehrmauer Phase Ib (Bernwardsmauer), Bruchstein mit romanischem Mörtel, unter 523, aufgesetzt auf 507, stellenweise (im westl. Bereich) starke Feuereinwirkung, bei x2=11,50m wechselt der Mörtel zu gelb-sandig, vermutlich schon 523 Befund Nr.: 525 Schnitt: 11 Horizont 1a Wehrmauer Phase Ia, untere umgestürzte Bruchsteinmauer ab ca. y2 = 12 m östl. 523 mit fettem, grau-lehmigem Mörtel ca. 10 cm breite Spalte westl. von 523 getrennt, unterer Teil reicht unter Grundwasserspiegel, Fortstzg. östl. des Turmes 525A, entspricht 463 Befund Nr.: 526 Schnitt: 11 Horizont 1b Wehrmauer Phase Ib, aufgehendes Bruchsteinmauerwerk in sandigen Lehm gesetzt, über umgestürztem Mauerwerk 525 im Osten ausgebrochen, gestört durch Turmbau 527 Befund Nr.: 527 Schnitt: 11 Horizont 3 Wehrmauer Phase III, Turm, Bruchsteine in festen gelb-sandigen Mörtel gesetzt, im mittleren Bereich in den Fugen stärkerer Lehmanteil, auf stehengebliebenen Teil von 526 aufgebaut, identisch mit 220 Befund Nr.: 528 Schnitt: 10 aufgehendes Mauerwerk östl. des Turmes 527, durch ca. 10 cm breiten Spalt vom Turm getrennt, Bruchstein mit festem, gelb-sandigem Mörtel (nicht dokumentiert) Befund Nr.: 900 bis 912 Schnitt: 1 - 11 Horizont 1 - 7 Streufunde aus unterschiedlichen Bereichen 10. Anhang: 10.1. Tafel 1 - 31 Die abgebildeten Gefäße sind mit ihrer jeweiligen Katalognummer bezeichnet. Die Reihenfolge entspricht weitgehend der Reihenfolge im Katalog. Zeichnungsnachweis Kirchliche Denkmalpflege Hildesheim (Brigitte Dammeier, Alke Lübs, Anette Welzel) 10.2 Farbtafel 1 - 204 Die Abbildungen der Farbtafeln sind im Original als Diapositive angefertigt worden. Die 'elegantere' Methode des Einscannens und anschließenden Ausdruckens mit einem hochwertigen Farbdrucker auf Spezialpapier stellte sich als finanziell verhältnismäßig aufwendig heraus. Darüberhinaus ließ sich kein befriedigendes Ergebnis bezüglich Bildauflösung und Bildschärfe im Vergleich zur konventionellen Methode einer Kopie auf Fotopapier erzielen. Für die vorliegende Arbeit habe ich daher von den Dias Abzüge machen lassen. Der einzige Nachteil besteht in gelegentlichen Farbabweichungen, die aber in der Regel ohne Relevanz für die Aussage der jeweiligen Abbildung sind. Bis auf die im Abbildungsnachweis angeführten Bilder sind alle Aufnahmen vom Autor selbst angefertigt worden. Abbildungsnachweis Institut für Denkmalpflege Hannover (Christa Fuchs): Farbtafel 73 o., 74, 77 o., 123 u., 170 o., 173 o. 201 u. Kirchliche Denkmalpflege Hildesheim (Lutz Engelhardt): 147 o., 200 u., 201 o. Alle anderen Abbildungen sind vom Verfasser. Farbtafel 204 Bernwardsmauer“ Befestigung der Domburg im Süden (schräge Steinlagen) mit rekonstuiertem Fundament eines Rundturms 10.3. Falttafel 1 – 3 1. Gesamtstratigraphie der Grabungen 1986/87, dargestellt als 'Harris' - Matrix 2. Nordprofil der Grabungen 1986/87 3. Wehrturm des 13. Jahrhunderts und Bauphasen der Kloaken mit Bau- und Nutzungshorizonten (Westprofil) Zeichnungsnachweis 1. Verfasser 2. Kirchliche Denkmalpflege Hildesheim (Alke Lübs) 3. Vom Verfasser bearbeitete Vorlage aus Kruse 1991, S. 72/73 (A 15) Horizont 7 (ca. 1800-1986) 48 102 90 36 16 106 49 109 28 56 72 27 50 24 25 26 73 81 5 82 39 302 303 15 Horizont 6 (ca.1700-1900) 17 8 80 98 355 20 128 414 33 40 4 79 18 97 57 22 14 53 54 47 58 363 113 9 63 68 61 Horizont 5 (ca. 1500-1700) 166 67 210 137 129 164 422 432 433 13 10B 6 358 419 94 69 376 125 342 12 345 328 76 34 77 344 348 78 349 404 32 42 347 346 364 350 343 369 393 405 352 378 316 379 336 383 394 307 417 64B 152 305 329 327 308 156 157 335 330 158 413 354 399 318 323 31 11 331 167 159 412 409 52 101 93 59 338 62 339 340 60 386 96 401 119 370 65a 124 415 337 43 108 416 366 134 44 368 112 99 103 117 388 389 104 111 387 105 351 390 120 391 116 64G 170 440 171 126 141 162 361 365 464 Horizont 4 (ca. 1350-1500) 301 334 110 10G 321 155 333 114 398 320 325 374 332 315 123 375 317 319 381 83 151 154 314 360 92 382 153 313 326 367 71 306 ]--[ 380 70 311 341 23 353 84 324 75 51 46 300 312 74 7 91 19 322 304 465 146 130 384 168 400 362 118 139 371 115 372 127 395 373 132 411 131 418 468 466 142 396 407 122 88 121 21 55 213 143 420 150 410 66 147 160 434 161 435 107 148 149 172 421 176 ]--[ 392 179 144 178 436 175 85 212 87 214 86 228 Horizont 3 (ca. 1170-1350) 402 406 231 527 184 455 181 180 89 65b 220 216 211 229 217 227 218 219 182 233 450 448 165 445 447 430 183 491 451 234 444 479 215 201 460 461 426 495 492 484 224 459 188 185 209 Horizont 2 (ca.1050-1170) 500 193 197 428 510 186 194 441 438 452 443 456 199 457 469 458 187 424 198 482 442 489 472 487 509 490 446 206a 206b Horizont 1 (ca. 993-1050) Liste von Verbindungen, die in der Liste nicht dargestellt werden können: 190 82 liegt über 39 4 liegt 330 liegt über über 64B 331 Anhang: Horizont 0 (gewachsener Boden) 3. Falttafel 1 Hildesheim Bernwardsmauer 1986-88 Gesamtstratigraphie der Befunde dargestellt als 'Harris'-Matrix 113 liegt über 92 170 liegt über 365 375 liegt über 421 217 liegt über 227 448 liegt über 449 437 liegt über 525 486 liegt über 525 355 liegt über 64B 15 liegt über 64B 64B liegt über 337 331 liegt über 365 383 liegt über 130 410 liegt über 421 146 liegt über 182 162 liegt über 423 190 liegt über 525 317 liegt über 64B 53 liegt über 52 58 liegt über 62 120 liegt über 365 400 liegt über 144 21 liegt über 527 165 liegt über 459 426 liegt über 494 501 liegt über 525 499 242 437 524 493 449 423 173 225 483 241 523 226 223 470 202 517 518 207 508 515 221 526 222 494 511 519 502 496 503 521 504 520 505 485 486 525 522 507 189 463 497 501