2007 hat Airbus zum ersten Mal eine GSM-Basisstation ("GSM onBoard") in einer Flugzeugkabine in Betrieb genommen. Wenn solche Systeme aktiv sind, können Passagiere ihre Mobiltelephone und PDAs während des Fluges verwenden. Die Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) wurde u. A. durch im Flugzeug durchgeführte Störfestigkeitstests nach EUROCAE ED-130 [EUROCAE ED-130, Guidance for the Use of Portable Electronic Devices (PEDs) on Board Aircraft, 2006, Malakoff] nachgewiesen. Der weltweite Stand der Standardisierung und insbesondere der Regulierung bevorzugt zur Zeit Tests für den EMV Nachweis. Das ist verständlich, denn als Standards und Regularien entwickelt wurden, gab es sehr wenig Erfahrungswerte aus Tests. Seit 2007 wurden von Airbus viele GSM und ähnliche Systeme installiert und die EMV entsprechend oft durch Tests nachgewiesen. Airbus hat dadurch einen großen Datenbestand der Störfestigkeit von Flugzeugen gegenüber Passagierfunkdiensten aufgebaut. Das Hauptergebnis der vielen Tests ist, dass Flugzeugelektronik unempfindlich gegenüber vom Passagier mitgebrachten elektronischen Geräten ist. Normung und Regulierung sollte darauf reagieren und Test- und Prüfvorschriften anpassen. Eine generelle Präferenz von Tests gegenüber Analysen ist nicht mehr sinnvoll. Testempfehlungen [EUROCAE ED-130, Guidance for the Use of Portable Electronic Devices (PEDs) on Board Aircraft, 2006, Malakoff; RTCA DO-294, Guidance On Allowing Transmitting Portable Electronic Devices (t-peds) On Aircraft, 2008] sollten auf mögliche Vereinfachungen überprüft werden. Ein genereller vereinfachter Nachweis für die Nutzung von Kommunikationsstandards mittlerer Leistung ist zu erwägen.
|