Die Entwicklung der Vegetationsstruktur und des Blütenangebots von Blühstreifen ist im jahreszeitlichen Verlauf bisher wenig erforscht. Dieses Wissen ist aber entscheidend, auch um faunistische Untersuchungsergebnisse interpretieren zu können. Eines der Ziele des Forschungsvorhabens „Nutzungsorientierte Ausgleichsmaßnahmen bei der Biogasproduktion“ war es daher, charakteristische Merkmale verschiedener Blühstreifentypen herauszuarbeiten, um dann in Verbindung mit floristischen und faunistischen Untersuchungen Empfehlungen zur Anlage von Blühstreifen abzuleiten. Dazu wurden auf sechs unterschiedlichen Blühstreifentypen Vegetationsstruktur und floristische Merkmale über verschiedene Jahreszeiten zwischen 2012 und 2014 erfasst. Als Referenzflächen wurden zudem vier Saumtypen untersucht. Vor allem im ersten Standjahr weisen Blühstreifen ein wesentlich höheres Blütenangebot als die Säume auf. Ferner kann durch die Anlage von Blühstreifen die Strukturvielfalt erhöht werden, insbesondere wenn sie einen gewissen Offenbodenanteil aufweisen. Die Vegetation auf Blühstreifen unterschiedlicher Standzeiten entwickelt sich zeitlich versetzt, und die verschiedenen Altersstadien ergänzen sich im jahreszeitlichen Verlauf. Das gute Auflaufen der Blühmischung im 1. Standjahr ist auch für die Ausprägung im Folgejahr wichtig. In einem Landschaftsausschnitt sollte deshalb ein Mosaik unterschiedlich alter Blühstreifen geschaffen werden, so dass ein optimales Verhältnis der verschiedenen Strukturen und Blütenangebote über das gesamte Jahr vorhanden ist.
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