Ziel der vorliegenden Untersuchung ist also eine kontrastive Analyse, die u.a. den folgenden Fragen nachgeht: Inwiefern geben die medialen Voraussetzungen bei der Verschriftlichung von chinesischen und deutschen SMS-Nachrichten sprachliche Strukturen vor? Welche Besonderheiten können sich durch die Unterschiedlichkeit des Schriftsystems ergeben? Inwiefern kann man bei sprachlichen Merkmalen deutscher und chinesischer Kurznachrichten von einer Zuordnung zum Pol der konzeptionellen Mündlichkeit nach Koch/Oesterreicher sprechen? Dialogische Ansätze bei der Erforschung von SMS-Nachrichten gehen zudem verstärkt davon aus, dass analysiert werden muss, welche interaktionalen Aufgaben durch bestimmte, routinisierte sprachliche Muster gelöst werden sollen. Das Konzept der kommunikativen Gattungen kann hierbei zeigen, dass sich innerhalb der Kommunikationsform SMS verschiedene Gattungen herausgebildet haben, die den jeweiligen kommunikativen Bedürfnissen der SchreiberInnen und den von ihnen zu bewältigenden kommunikativen Aufgaben entsprechen.
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