Die cromerzeitlichen Bären aus der Einhornhöhle bei Scharzfeld

Downloadstatistik des Dokuments (Auswertung nach COUNTER):

Schütt, Gerda: Die cromerzeitlichen Bären aus der Einhornhöhle bei Scharzfeld. Hannover : Universität Hannover. Institut für Geologie und Paläontologie, 1968. - 121 S. (Mitteilungen aus dem Geologischen Institut der Universität Hannover ; 7). ISSN 0440-2812

Version im Repositorium

Zum Zitieren der Version im Repositorium verwenden Sie bitte diesen DOI: https://doi.org/10.15488/435

Zeitraum, für den die Download-Zahlen angezeigt werden:

Jahr: 
Monat: 

Summe der Downloads: 462




Kleine Vorschau
Zusammenfassung: 
Up to now the bear remains from the "Einhornhöhle,, Cave near Scharzfeld at the foot of the Harz Mountains have been aseribed to the species "Ursus spelaeus" without undertaking comprehensive studies. Owing to an erroneous Classification of the gravel deposits covering part of the cave floor into the Middle Terrace of the Oder Rivulet, the fossil-bearing strata have been assigned to the Eemian Interglacial. RODE, who included a part of the Scharzfeld teeth in his treatise on teeth of the bears, has stated arctoidal features in their formation apart from certain specializations. He arrived at the conclusion that the Scharzfeld Bear differs more pronouncedly from all Central European Cave Bears he had investigated than the same differ from each other, and he named the Scharzfeld Bear: "Ursus spelaeus var. hercynica". The geological exploration of the Einhornhöhle Cave and of its environs carried out by DUPHORN in 196? resulted in the aforesaid gravels pertaining to a terrace of a Pre-Elster- Glaciation age; according to DUPHORN the fossil-bearing Sediments were deposited in a Pre-Elster-Glaciation ffarm- Climate Period. The very sparse aceompanying fauna does not contain any Stratigraphie key form; arctic elements and members of an interglacial forest fauna are missing. Its composition teils in favour of a dry, yet not too cool period of the Pleistocene, which is younger than the Villa- franchium. Consequently the cave must have been taken pos- session of for settling in the Cromerian Interglacial. The investigation of the bear remains has led to the result that, in all systematically .important teeth and skeleton characteristics, the Scharzfeld Bear shows either concor- dance with Ursus deningeri or greater analogy to the same than to Ursus spelaeus; in a few properties it even appears somewhat more primitive than Ursus deningeri. Therefore the bears of the Einhornhöhle Cave belong to the species "Ursus deningeri v. REICHENAU 1906". In the frontal teeth certain specializations occur. However, in view to the great varia- bility of the deningeri-"rassenkreis" there does not seem to be a justification for establishing a subspecies of its own. Whereas up to now nothing had been known in respect of the hibernation habits of Ursus deningeri, there has for the first time been furnished proof that an Ursus deningeri population had oecologically become "cave" bears. Consequently this specialization, as the onset and cause of which the Elster Glaciation was up to now considered, must already be originating in older cold epochs.
Die Bärenreste aus der Einhornhöhle bei Scharzfeld am Harz wurden bisher der Art Ursus spelaeus zugeschrieben, ohne daß eine umfassende Bearbeitung stattfand. Auf Grund einer irrtümlichen Zuordnung der einen Teil der Höhlensohle bedeckenden Schotter ssur Mittelterrasse der Oder wurden die fossilführenden Schichten ins Eem-Interglazial gestellt. RODE, der einen Teil der Scharzfelder Zähne in seine Arbeit über das Gebiß der Bären einbezog, stellte arktoide Züge neben gewissen Spezialisationen im Gebiß fest. Er gelangte zu dem Ergebnis, daß der Scharzfelder Bär sich von allen von ihm untersuchten Höhlenbären Mitteleuropas stärker unterscheide als diese sich untereinander, und nannte ihn: Ursus spelaeus var. hercynica. Die 1967 von DUPHORN durchgeführte geologische Untersuchung der Einhornhöhle und ihrer Umgebung ergab die Zugehörigkeit der genannten Schotter zu einer prae-elsterzeitlichen Terrasse; die fossilführenden Sedimente wurden nach DUPHORN in einer prae-elsterglazialen Warmzeit abgelagert. Die sehr spärliche Begleitfauna enthält keine stratigraphische Leitform; arktische Elemente und Mitglieder einer interglazialen Waldfauna fehlen. Ihre Zusammensetzung spricht für eine trockene, nicht zu kühle Periode des Pleistozäns, die jünger als die Villafranca-Zeit ist. Die Höhle muß also im Cromer- Interglazial besiedelt worden sein. Die Untersuchung der Bärenreste führte zu dem Ergebnis, daß der Scharzfelder Bär in allen systematisch wichtigen Gebiß- und Skelettmerkmalen entweder Übereinstimmung mit Ursus deningeri oder größere Ähnlichkeit mit diesem als mit Ursus spelaeus aufweist; in einigen Eigenschaften erscheint er sogar etwas primitiver als Ursus deningeri. Die Bären der Einhornhöhle gehören daher der Art Ursus deningeri v. REICHENAU 1906 an. Im Vordergebiß treten gewisse Spezialisa- tionen auf. Wegen der großen Variabilität des deningeri- Rassenkreises erscheint die Errichtung einer eigenen Unterart jedoch nicht gerechtfertigt. Während bisher über die Überwinterungsgewohnheiten von Ursus deningeri nichts bekannt war, ist hier zum ersten Mal der Nachweis erbracht, daß eine deningeri-Population ökologisch zu "Höhlenbären" geworden war. Diese Spezialisation, als deren Beginn und Ursache bisher die Elster-Eiszeit angesehen wurde, muß daher bereits in älteren Kaltzeiten wurzeln.
Lizenzbestimmungen: CC BY 3.0 Unported
Publikationstyp: PeriodicalPart
Publikationsstatus: publishedVersion
Erstveröffentlichung: 1968
Die Publikation erscheint in Sammlung(en):Mitteilungen aus dem Geologischen Institut der Universität Hannover

Verteilung der Downloads über den gewählten Zeitraum:

Herkunft der Downloads nach Ländern:

Pos. Land Downloads
Anzahl Proz.
1 image of flag of Germany Germany 258 55,84%
2 image of flag of United States United States 44 9,52%
3 image of flag of Russian Federation Russian Federation 16 3,46%
4 image of flag of France France 14 3,03%
5 image of flag of Netherlands Netherlands 13 2,81%
6 image of flag of Czech Republic Czech Republic 13 2,81%
7 image of flag of Spain Spain 10 2,16%
8 image of flag of China China 10 2,16%
9 image of flag of No geo information available No geo information available 9 1,95%
10 image of flag of Austria Austria 9 1,95%
    andere 66 14,29%

Weitere Download-Zahlen und Ranglisten:


Hinweis

Zur Erhebung der Downloadstatistiken kommen entsprechend dem „COUNTER Code of Practice for e-Resources“ international anerkannte Regeln und Normen zur Anwendung. COUNTER ist eine internationale Non-Profit-Organisation, in der Bibliotheksverbände, Datenbankanbieter und Verlage gemeinsam an Standards zur Erhebung, Speicherung und Verarbeitung von Nutzungsdaten elektronischer Ressourcen arbeiten, welche so Objektivität und Vergleichbarkeit gewährleisten sollen. Es werden hierbei ausschließlich Zugriffe auf die entsprechenden Volltexte ausgewertet, keine Aufrufe der Website an sich.